ZitatOriginal von Zwielicht
Als weiteren Sonderfall kann man die Vertonung von Gedichten nennen, die als Dialog zwischen Mann und Frau gestaltet sind. Ein Sänger übernimmt in "Waldesgespräch" aus Schumanns op. 39 immer auch die Partie der "Hexe Loreley" und umgekehrt eine Sängerin immer die Rolle des Mannes. Ebenso in Mahlers "Wo die schönen Trompeten blasen" aus den Wunderhornliedern (obwohl ich mich erinnere, dieses Lied schon irgendwo einmal mit verteilten Rollen gehört zu haben). Es gibt sicherlich weitere Beispiele.
"Wo die schönen Trompeten blasen" habe ich zwar noch nicht so gehört, und angeblich soll es auch falsch sein, in den Wunderhornliedenr die Rollen auf zwie Sänger zu verteilen, aber z.B. in der Einspielung mit Evans/Baker/Morris werden die Rollen bei "Der Schildwache Nachtlied", "Lied des Gefangenen im Turm" (Die Gedanken sind frei), "Trost im Unglück" und evtl. noch einem Lied so verteilt.
Es gibt wohl einige Aufnahmen der Wunderhornlieder mit einem Sänger für alle Lieder (Hampson z.B.; die hier noch beigefügten Urlicht und Das himmlische Leben finde ich auch etwas seltsam von einem Mann)
Rein gewohnheitsmäßig haben sich aber hier auch Männer- und Frauenlieder ergeben. Von den "Dialogliedern" scheint mir "Wo die schönen Trompeten blasen" ein Frauenlied, die Schildwache und der Gefangene Männerlieder.
Das berühmteste Lied, in dem ein Sänger sogar drei Rollen verkörpern muß, ist wohl Schuberts Erlkönig (auch mal wieder eins, das gleichermaßen von Männern und Frauen gesungen wird).
viele Grüße
JR