Sänger ?

  • Sagitt meint:


    So richtig passt dieses Thema nicht in diese Kategorie, denn es geht nicht nur um Oper. Es geht vielmehr um Stimmen, die man hörte, und am liebsten nie wieder hören möchte. Was interessiert mich daran ? Wie andere Taminer dazu stehen,vielleicht die Stimmen kennen und schätzen und wenn ja, aus welchen Gründen.


    Ich zur Verdeutlichung mit zwei Sängern beginnen:


    a) Paul Esswood hat viel mit Harnoncourt gearbeitet.Ich finde diese Stimme recht unterträglich, verstehe überhaupt nicht, dass er überhaupt zum Einsatz kam. Ein counter,für mich von der ganz schlechten Sorte, fast die Karikatur, die man von einem Counter haben kann
    b) Philipp Huttenlocher, der oft mit Rilling, Corboz, aber auch Harnoncourt gesungen hat. Ironie : ausgerechnet er singt den Orfeo in der berühmten Aufnahme aus Zürich. Emotional ja ganz gelungen, der Maskenbildner war auch sehr erfolgreich, aber diese Stimme hätte niemals die Götter der Unterwelt bewegt.


    Oder ?

  • Lieber Hans,


    Paul Esswood wird gerade von mir geschaetzt. Ich habe nur zwei Aufnahmen mit ihm (MP und WO, beide unter NH). Und bei der MP singt zB auch James Bowman. Der erreicht mE bei weitem nicht die Klasse von Esswood.
    Er singt beherrscht, hat (finde ja ich) ein schones Timbre. Nicht so falsettiert wie Bowman. Hat auch mehr Volume. Im ganzen Register.
    Ja, Du hast Recht. Es bleibt eine Geschmackssache.


    LG, Paul


    PS Vielleicht gehoert diesen Subthread im Thread Vokal. Das koennen Mods besser beurteilen.

  • Nach der Züricher Zauberflöte nenne ich Christoph Strehl: Einen solchen Tamino möchte ich nie mehr hören.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • 100%ige Übereinstimmung, Siegfried! :D An der WSO gab's bzw.gibt's eigentlich in jeder Direktionsära einen "Haustenor", bei dem sich meine Zehnennägel einrollen. Früher waren das Denis O'Neill und Cianella, aktuell heißt es für mich "opernfreier Abend", wenn Keith Ikaya-Purdy auf dem Programmzettel aufscheint. An dem regt mich einfach alles auf, aber im negativen Sinn :kotz: Leider komme ich manchmal unfreiwillig in den Genuss, weil er unser Einspringer vom Dienst ist :wacky: Nur als unlängst Villazon absagte, wagte es Holender doch nicht uns Ikaya-Purdy vorzusetzen, denn das hätte die Innenausstattung der Oper vermutlich nicht überlebt...... :beatnik:
    lg Severina :hello:

  • Zitat

    Original von sagitt
    b) Philipp Huttenlocher, der oft mit Rilling, Corboz, aber auch Harnoncourt gesungen hat.



    Servus sagitt,


    dem kann ich mich anschließen, Huttenlocher ist auch nicht mein Fall. Im Grunde hat er eine ganz schöne Stimme, aber sobald es etwas in die Höhe geht, wird´s unangenehm. Was mir aber an ihm gefällt, das ist seine Gestaltungskraft.


    Geradezu unerträglich finde ich die Stimme des Altus Ralf Popken. Da habe ich mich schon öfters gefragt, wie er es damit so weit bringen konnte... :no:



    herzliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

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  • relativ unerträglich finde ich william cochran. ich habe 2 aufnahmen mit ihm (desportes in "die soldaten", alviano in "die gezeichneten"), beide male ist er für mich kaum auszuhalten.


    der hat eine unangenehm giecksende höhe, von legato hat er ohnedies noch nichts gehört. sobald er weiter rauf muss, wird es echt peinsam (und der desportes ist leider sehr hoch).


    greetings, uhlmann

  • Wolfgang Schmidt ..... vor allem nie wieder als Tannhäuser...


    :stumm:
    Austria

    Wir lieben Menschen, die frisch heraus sagen, was sie denken - vorausgesetzt, sie denken dasselbe wie wir (Mark Twain)

  • Ha, wie konnte ich diese Saengerin vergessen :D


    Montserrat Caballé


    Nur bei ihr habe ich immer das Gefuehl "Lebertran". :kotz: Oelig vom Begin bis zum Ende. Ob ich einen Roboter hoere.
    Leider, ich wiederhole, leider musste ich einige Oper kaufen worauf sie singt. Denn eine andere Einspielung fand ich nicht (oder war noch schlimmer).


    Hab ich eeeendlich meinen Senf geben koennen.
    Und ihr alle koennt sofort sagen "ich irre mich", "es ist nicht wahr", usw. Insofern kann ich Edwin mit AN ganz gut folgen, denn ich habs mit MC. :D :D



    LG, Paul

  • Tja, nicht zufällig trifft es oft die männlichen Hochtöner, da sind scheinbar die meisten besonders empfindlich.



    Nie wieder hören ist vielleicht etwas übertrieben ausgedrückt, aber ehrlich gesagt versaut mir Robin Thyson so manche Gardineraufnahme. Bei dem Timbre rollen sich mir die Fußnägel auf :wacky:
    Das ist natürlich Geschmackssache (ich mag sonst aber männliche Altstimmen durchaus in den Kantaten!), aber es ist nicht nur der Stimmklang. Irgendwie ist das Singen auch komisch, die Töne werden oft seltsam "stößig" produziert, was mich sehr irritiert.


    Ich bin jedenfalls immer wieder erleichtert darüber, wenn ich seinen Namen nicht unter den Solisten lese. (Ich glaube, er ist direkt aus dem Monteverdi-Choir...aber da stört er mich auch nicht. :D)


    :hello:
    Sascha

  • Zitat

    Original von musicophil
    Paul Esswood wird gerade von mir geschaetzt. Ich habe nur zwei Aufnahmen mit ihm (MP und WO, beide unter NH). Und bei der MP singt zB auch James Bowman. Der erreicht mE bei weitem nicht die Klasse von Esswood.
    Er singt beherrscht, hat (finde ja ich) ein schones Timbre. Nicht so falsettiert wie Bowman. Hat auch mehr Volume. Im ganzen Register.


    D'accord.
    Esswood war in seiner Generation (*1940-50) m.E. einer der überzeugendsten Countertenöre, zB auf den Harnoncourt/Leonhardt-Kantaten. Ausdrucksvoller als Bowman und kontrollierter als René Jacobs.
    Auch 30 Jahre später kräht noch so mancher Kontratenor, der nicht annähernd Esswood erreicht (Popken wurde ja schon genannt).
    Ich habe jetzt nicht mehr im Kopf, wie der Mensch hieß, aber im thread über Bachkantaten schrieb ich, dass Esswood wesentlich besser als Gardiners Sänger sei (BWV 64 Sehet, welch eine Liebe)


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Guten Tag


    Zitat

    Original von musicophil
    Paul Esswood wird gerade von mir geschaetzt. Ich habe nur zwei Aufnahmen mit ihm (MP und WO, beide unter NH). Und bei der MP singt zB auch James Bowman. Der erreicht mE bei weitem nicht die Klasse von Esswood.
    Er singt beherrscht, hat (finde ja ich) ein schones Timbre. Nicht so falsettiert wie Bowman. Hat auch mehr Volume. Im ganzen Register.
    Ja, Du hast Recht. Es bleibt eine Geschmackssache.


    Gerade für die Kantaten BWV 35 u. 170




    gibts hörbare Vergleichsaufnahmen älterer Bach-Kanatenaufnahmen mit Paul Essswood unter N. Harnoncourt. Ich findez.B. beide Sänger haben ihre spezielle Klangfarbe, kann mich mit beiden Interpretationen anfreunden. Essswood braucht sich nicht zu verstecken.
    Und es gibt heute eine Garde pipsender Altisten, wo man wirklich das Grausen bekommen kann.


    Gruß aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Es ist interessant, welche Namen sich bisher hier einfinden. Bei Philippe Huttenlocher geht es mir ähnlich wie euch anderen hier. Die Stimme empfinde ich als schlichtweg nicht schön. Allerdings bin schon der Meinung, wie von Thomas angemerkt, dass er stilsicher und ausdrucksstark ist. Sein Orfeo hat mich live durchaus beeindruckt. Schlimmer wurde es bei seinen späteren Aufnahmen, z. B. beim "Phaeton" von Lully, das ist nicht mehr tolerabel.


    William Cochran finde ich auch schrecklich - diese enge Höhe, die schlecht geführte und nicht sicher beherrschte Stimme, wirklich kein Heldentenor (eher als Charaktertenor vorstellbar) - aber: ein toller Darsteller! Sein Düsseldorfer Alviano war sängerisch grausam, als Figur war Cochran enorm.


    Paul Esswood hingegen würde ich milder beurteilen: seine Stimme liegt mir nicht unbedingt, aber gerade bei den Bach-Kantaten finde ich manches sehr respektabel.


    Der von Johannes Roehl angesprochene Counter müsste Derek Lee Ragin gewesen sein...


    Gut, ich will auch noch einen beisteuern: Der Tenor Kurt Baum gehört für mich zu den grausamsten Tenören, die jemals die Opernbühne betreten haben: eine grosse Stimme, die sich über alles hinwegsetzt. Eine derartig rüde, ungenaue und peinliche Darbietung hat seltenheitswert. Nachzuhören u.a als Partner der Callas in "Trovatore", "Aida" oder (grauslich) "Norma".

  • Sagitt meint.


    Dass wir unterschiedlicher Meinung sein würde, war ja eh klar. Mit Esswood stehe ich ja ziemlich alleine, aber MC zu schelten ist ja auch eine Leistung.
    Und doch scheint es ganz erleichternd zu sein, mal aus seinem Herzen keine Mördergrube machen zu müssen und die Sänger listen zu dürfen, die einm gar nicht liegen.
    Ich will noch Barbara Schlick hinterschicken, deren Stimme mir nie zusagte, aber ich berfürchtete, sie würden den Koopman-Zyklus beschädigen- gotteidank wurde sie bald durch andere Sopranistinnen ersetzt.
    Ich werde mich mal genauer vergewissern,ob ich benennen kann, warum ich die Stimmen nicht gerne hören und fange mit Huttenlocher an. Die Stimme erscheint mir oft rauh, wie ungeschliffen,Beispiel Marienvesper mit Corboz ( die mir sonst sehr gut gefällt, aber wie Huttenlocher da das LAUDA bellt, zum Weghören)- noch Gherman, etwa bei den Lieder des Todes von Mussorgkij.
    Würden sie singen wie Florence F.J. hätte man ja schon wieder Gefallen daran.

  • Zitat

    Original von sagitt
    Sagitt meint.


    Dass wir unterschiedlicher Meinung sein würde, war ja eh klar. Mit Esswood stehe ich ja ziemlich alleine, aber MC zu schelten ist ja auch eine Leistung.


    Ist irgendwie lustig: Die eine MC hatte zu viel Essig in der Stimme, die andere MC zu viel Öl. Zusammengengemixt wäre das vermutlich ein Timbre-Dressing erster Güte geworden. :D


    Gruß
    Sascha

  • Zitat

    Original von sagitt
    Dass wir unterschiedlicher Meinung sein würde, war ja eh klar. Mit Esswood stehe ich ja ziemlich alleine, aber MC zu schelten ist ja auch eine Leistung.


    Ich will noch Barbara Schlick hinterschicken, deren Stimme mir nie zusagte, aber ich berfürchtete, sie würden den Koopman-Zyklus beschädigen- gotteidank wurde sie bald durch andere Sopranistinnen ersetzt.


    Das ist ja so ein wenig das tückische an diesem Thema: dass man möglicherweise aushalten muss, dass ein Sänger oder eine Sängerin getadelt wird, den/die man selbst sehr schätzt...


    Barbara Schlick besitzt eine jener Stimmen, die ich total gerne mag. Ich fand sehr schade, dass sie eigentlich erst schon in etwas fortgeschrittenem Alter auch auf CD präsenter wurde. Wobei es da natürlich auch sehr unterschiedliche Einspielungen gibt. Neben der bsplsw. wirklich schwachen Rodelinda findet sich dann aber auch die deutlich bessere Cleopatra...


    Dass Montserrat Caballé gar nicht gefällt, ist sicher eher eine wirkliche Ausnahme - aber, klar, wenn dem nun mal so ist... Wirklich schrecklich finde ich nur ihre Lucia, in vielen anderen Aufnahmen beweist sie ein bemerkenswertes technisches Können...


    Eine Sopranistin, die ich überhaupt nicht mag: Anna Tomowa-Sintow, besonders ihre Donna Anna und erst recht ihre schwache Elsa (in dem insgesamt missglückten Karajan-Lohengrin) sind für mich echte Tiefpunkte.

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  • Sytse Buwalda, ein Altus, der leider in fast jeder geistlichen Kantate in der Brilliant Bach-Box mitwirkt, vermiest sehr viele der in der Box enthaltenen CDs. Zum Glück sind noch viele andere CDs drin, von denen man sagen kann "die allein sind es wert, die ganze Box zu kaufen". Ich habe mir sogar schon CDs mit Kantaten gebrannt unter Auslassung der Tracks, bei denen dieser Sänger vorkommt. Die Aufnahmen gefallen mir nämlich ausgesprochen gut, aber von der seichten Stimme bekomme ich Migräne und Depressionen.


    Frage an euch:
    Welcher Sänger mit dieser Stimmlage singt denn bei Bach-Kantaten besonders gut? Wie schön wäre es, wenn eine weibliche Alt-Stimme diese Parts übernehmen würde!


    Meine Liste der Sänger, die mich unbefriedigt zurücklassen, ist lang, aber ich möchte jetzt außer dem obigen gar keinen Namen nennen. Sie sind alle Profis und haben ihre Vorzüge, nur halt nie an den bestimmten Tagen oder in den Partien, in denen ich sie hören musste.


    Was mir oft aufstößt, sind gealterte Stimmen, die nur von ihrer lange vergangenen Glanzzeit leben. Aber dazu gibt es ja schon einen eigenen Thread. Bei Domingo, diesem wirklich großartigen Künstler, ärgert es mich, dass er nie ordentlich Deutsch gelernt hat und nun z. B. diese tolle Tristan-Aufnahme unter Pappano versaut hat.

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Zitat

    Original von Alviano
    Eine Sopranistin, die ich überhaupt nicht mag: Anna Tomowa-Sintow, besonders ihre Donna Anna und erst recht ihre schwache Elsa (in dem insgesamt missglückten Karajan-Lohengrin) sind für mich echte Tiefpunkte.


    Hast Recht, Alviano. Sie taugt eher zu einem Flintenweib

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Zitat

    Original von Melot1967
    Frage an euch:
    Welcher Sänger mit dieser Stimmlage singt denn bei Bach-Kantaten besonders gut? Wie schön wäre es, wenn eine weibliche Alt-Stimme diese Parts übernehmen würde!


    Für mich ganz klar: Andreas Scholl. Und mit viel Vorsicht: frühe Aufnahmen mit Axel Köhler und Kai Wessel, später dann (ebenso vorsichtig) William Towers.

  • Guten Abend


    Zitat

    Original von Melot1967
    Welcher Sänger mit dieser Stimmlage singt denn bei Bach-Kantaten besonders gut? Wie schön wäre es, wenn eine weibliche Alt-Stimme diese Parts übernehmen würde!


    Einen guten Interpretation-Vergleich zwischen "Männlein" und "Weiblein" bietet diese



    Aufnahme der Kantate BWV 170 "Vergnügte Ruh" und die bereits erwähnte Aufnahme mit A. Scholl und Herreweghe. Da muss sich jeder selbst sein Urteil bilden.


    Gruß aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Sagitt meint:


    Mit Barbara Schlick tue ich mich schon viel schwerer, mein Urteil zu begründen. Über das blosse Nicht-Mögen hinaus .
    Ich erinnere mich einer der ersten Aufnahmen, die ich von ihr kennenlernte, 1985, eine Matthäus-Passion mit Herreweghe. Ich fand die Stimme scharf und unangenehm. Aus Liebe will mein Heiland sterben.. das stelle ich mir anders vor.Durch einen solchen Eindruck entsteht eine Voreingenommenheit, ich räume es ein. Ihre dann späten Aufnahmen mit Koopman fand ich entsprechend schlimm...auch irgendwie abgesungen. Aber die Prägung war halt schon da.
    Um mich entgültig in die Nesseln zu setzen: mit Prégardien kann ich auch nichts anfangen. Die Stimme lässt mich völlig kalt. Aber das ist vielleicht eine reine Geschmacksfrage,obwohl, wenn ich an die Winterreise mit Staier denke, ich fand die Stimme nicht sehr gut geführt, als wenn der Ton erst plaziert werden müsste und nicht von Anfang an da ist ( Krähe,Nr.15 zB), aber überwiegend ist es einfach das Nicht-Gefallen.

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  • Zitat

    Original von sagitt
    Ich fand die Stimme scharf und unangenehm.


    DAS hatte ich bei Gruberova. Wie koennen doch Menschen auf verschiedene Gruende zu Urteile kommen die sich so aehneln.
    Die Themas sind aber verschieden. :D


    LG, Paul

  • Zitat

    Original von musicophil


    DAS hatte ich bei Grubovera. Wie koennen doch Menschen auf verschiedene Gruende zu Urteile kommen die sich so aehneln.
    Die Themas sind aber verschieden. :D


    LG, Paul


    Edita Gruberova ist ein spezielles Problem. Ihre Stimme ist extrem schwer authentisch mit dem Mikrophon zu erfassen. Sie braucht unbedingt den Raum, um sich zu entfalten. Dort ist auch jene Schärfe, die auf Einspielungen anklingen kann, nicht zu vernehmen. Außerdem deckt diese Stimme jegliche Schwäche der Wiedergabekette gnadenlos auf. Auf einer hochwertigen Anlage darf diese Stimme niemals unangenehm klingen, eine leichte Schärfe kann jedoch da sein.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ich habe bei einem Freund einen Überblick über das Schaffen von Birgit Nilsson gehört. Und ich fand es ziemlich schwer zu ertragen. Es kam mir schräg intoniert vor, und das Vibrato war sehr aufdringlich. Ich hatte den Eindruck, dass bei den großen Wagner-Partien wie Isolde und Brünnhilde offensichtlich irgendwann nur noch Lautstärke und Ausdauer gezählt haben müssen; schön fand ich diese Stimme nicht mehr. Kirsten Flagstad als Isolde unter Furtwängler finde ich auch nicht leicht erträglich.

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

  • Wer bleibt denn da zum Schluß noch übrig ?


    Wenn man Sängerinnen nicht mag ,kann man ja immer


    noch auf Tenöre , Baritone ,Bässe , oder Instrumenalmusik ausweichen.


    Countertenöre sind ja wohl im Fall Wagner auch keine Alternative. :D


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

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  • Zitat

    Original von Draugur
    Ich habe bei einem Freund einen Überblick über das Schaffen von Birgit Nilsson gehört. Und ich fand es ziemlich schwer zu ertragen. Es kam mir schräg intoniert vor, und das Vibrato war sehr aufdringlich. Ich hatte den Eindruck, dass bei den großen Wagner-Partien wie Isolde und Brünnhilde offensichtlich irgendwann nur noch Lautstärke und Ausdauer gezählt haben müssen; schön fand ich diese Stimme nicht mehr. Kirsten Flagstad als Isolde unter Furtwängler finde ich auch nicht leicht erträglich.


    Seltsam und interessant, was du da gehört hast. Vielleicht magst du Wagner Opern gar nicht?! Das kann ja sein und ist zu respektieren. Oder du vertragst die Frequenz von Sopranstimmen schlecht, wie Herbert schon vermutet hat.


    Die Birgit Nilsson hatte immer eine glasklare und eher gerade Stimme - wie ein Laserstrahl - technisch perfekt und natürlich auch eines herrlichen Pianos fähig.
    Vibrato? Schräg intoniert? Genau das mag ich auch nicht - und genau das war bei der Birgit (da wo ich sie gehört hab jedenfalls und das war verdammt oft) nie der Fall. Für mich ist sie die großartigste Sängerin schlechthin - einfach wegen der Perfektion, der Klarheit.


    Aber wer weiß, welch seltene Aufnahme dein Freund besitzt.
    Hast du sie je life gehört? Ist wahrscheinlich zu lange her...


    Kann aber auch gut mit Unterträglichen aufwarten - da gibts lange Listen :D
    In früheren Zeiten Franco Bonisolli, obwohl der so schön ein hohes C rausbrachte.


    Über solche Typen wie Ikaya-Purdi red ich nicht (Severina hat ihn oben schon erwähnt). :kotz:


    An Sängerinnen find ich die Deborah Voigt furchtbar. Die ist zwar objektiv nicht schlecht, hat aber irgendwas in der Stimme, das mir körperliches Unbehagen erzeugt.

    Einmal editiert, zuletzt von Brangäne ()

  • Zitat

    Original von Brangäne
    Die Birgit Nilsson hatte immer eine glasklare und eher gerade Stimme - wie ein Laserstrahl - technisch perfekt und natürlich auch eines herrlichen Pianos fähig.
    Vibrato? Schräg intoniert? Genau das mag ich auch nicht - und genau das war bei der Birgit (da wo ich sie gehört hab jedenfalls und das war verdammt oft) nie der Fall. Für mich ist sie die großartigste Sängerin schlechthin - einfach wegen der Perfektion, der Klarheit.
    Aber wer weiß, welch seltene Aufnahme dein Freund besitzt.
    Hast du sie je life gehört? Ist wahrscheinlich zu lange her...


    Die Bewertung von Nilsson hat mich auch gewundert. Ich habe sie auch noch live erlebt und ihre Stimme kam auch in fortgeschrittenem Alter sehr direkt und sicher und mit einer unglaublichen Kraft, die bei ihr ganz mühelos und unangestrengt wirkte. Mit welcher Souverenität diese Frau ihre Trompetentöne in den Raum gestellt hat, ist schon enorm gewesen. Gut, ihre Donna Anna würde ich nicht empfehlen, ihre Elisabeth (Gerdes) auch nicht aber ihre Isolde oder Brünnhilde jederzeit.


    Deborah Voigt finde ich auch grauslich und Bonisolli? Nunja, das "hohe C" kam schon mit grosser Sicherheit (auch da, wo der Komponist keines vorgesehen hat) - aber sonst? Ein Stimmbandbesitzer...

  • Man sollte nicht ganz vergessen ,daß B.Nilson nicht nur


    Wagner gesungen hat.Ihre Glanzrollen waren auch u.a. :


    Fidelio ,Turandot ,Salome ,Elektra ,Tosca ,Aida ,Amelia(Maskenball ).


    Eine gleichbedeutende Wagnersänngerin gibt es heute sowieso nicht.


    (Das nur nebenbei ,es gehört ja nicht zum Thema.)


    :hello:Herbert.

    Tutto nel mondo è burla.

  • Ich habe gar nichts gegen Sopranistinnen, meine Favoritinnen stammen jedoch nicht aus dem hochdramatischen Fach. Edith Mathis und Lucia Popp würden mir da spontan einfallen. Zugegebenermaßen fällt es mir jetzt gerade schwer, eine allseits bekannte Sängerin aus der Tonträgerwelt zu nenne, die mir z. B. als Brünnhilde sehr gefallen hätte, aber Evelyn Herlitzius wäre ein sehr positives Beispiel aus meiner Erfahrung als Opernbesucher.
    Diese Auswahl mit Birgit Nilsson war eine recht gängige, aktuelle von eloquence. Vielleicht lag es auch an der Aufnahmetechnik, k. A.

    „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing."
    Florence Foster-Jenkins (1868-1944)

  • Zitat

    Original von Draugur


    Diese Auswahl mit Birgit Nilsson war eine recht gängige, aktuelle ...


    Es gibt keine aktuellen Aufnahmen von Birgit Nilsson. Sie ist 2005 verstorben und hat seit den 80ern nicht mehr gesungen.


    Ja - danke Herbert - natürlich: Sie hat nicht nur Wagner gesungen.


    Neben den anderen von dir genannten Rollen, war sie z.B. eine der besten Turandots überhaupt - die Rätselszene mit Corelli ist Legende!


    Hörprobe Birgit Nilsson


    Das Link ist für Draugur! Mit Download-Möglichkeit von 2 Dateien - müßte für 30 Tage funktionieren. Nicht aktuell :D weil natürlich alt. Beide Aufnahmen lassen die wunderbarsten Piani hören. Die eine Datei ist am Ende abgeschnitten - macht aber nichts in diesem Zusammenhang.


    Schöne Grüsse von Eva :hello:

    Einmal editiert, zuletzt von Brangäne ()

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