Literarische Empfehlungen - was lese ich gerade

  • "Meine" Ausgabe der Werke Hoffmanns ist jene aus dem Caesar-Verlag Salzburg. Unter Anführungszeichen deshalb, weil ich sie einfach von der Stadtbibliothek ausgeliehen habe - Leihdauer über 3 Monate. Sie ist zwar schon etwas älter (1985), vielleicht fehlt auch ein wenig - aber sie ist gut zu lesen und für einen Schüler wie mich zählt eben, dass sie sozusagen gratis ist.

    "Das Höchste in der Kunst - vor Gott besagt's nicht viel.
    Hat doch die Welt zuletzt nur ein moralisch Ziel."
    (Hans Pfitzner)

    Einmal editiert, zuletzt von Gerald ()

  • Hallo Caesar, hallo Gerald,
    ich hatte die DKV-Ausgabe im Auge, zumal ich die DKV-Ausgaben schon für Spitzenprodukte halte (Hölderlin!!!), allerdings ist der Preis eher abschreckend - sogar für mich.
    Im ZVAB wurde ich auf eine Aufbau-Verlag-Ausgabe aufmerksam. An sich sind die DDR-Klassikerausgaben nicht die übelsten gewesen. Habt Ihr - oder vielleicht ein anderer von uns - die vielleicht schon in Händen gehabt?
    :hello:

    ...

  • Zitat

    Original von Edwin Baumgartner
    Hallo Caesar, hallo Gerald,
    ich hatte die DKV-Ausgabe im Auge, zumal ich die DKV-Ausgaben schon für Spitzenprodukte halte (Hölderlin!!!), allerdings ist der Preis eher abschreckend - sogar für mich.
    Im ZVAB wurde ich auf eine Aufbau-Verlag-Ausgabe aufmerksam. An sich sind die DDR-Klassikerausgaben nicht die übelsten gewesen. Habt Ihr - oder vielleicht ein anderer von uns - die vielleicht schon in Händen gehabt?
    :hello:


    Lieber Edwin,
    ich habe die Gesamtausgabe aus dem Aufbau-Verlag - ist eine »Leseausgabe«, weder historisch, noch kritisch, noch historisch-kritisch - aber immerhin kommentiert. Zudem ist die Ausstattung gut, die Vorlagen zuverlässig (also ist das Ding »zitierfähig«), vernünftiger Seitenspiegel, guter Satz. Würde ich an Deiner Stelle kaufen (auch um die irrsinnige Preispolitik der Suhrkamp-Fuzzis [denn dazu gehört der DKV] nicht zu unterstützen). Neu kosetet die Aufbau-Ausgabe auch ca. 250,00 EUR, was gegenüber der DVK-Ausgabe immer noch Peanuts sind.
    Ganz herzlich,
    Medard

  • Lieber Edwin,


    die Aufbau-Ausgabe der Werke Hoffmanns kenne ich selbst nicht, aber die Aufbau-Ausgabe Fontanes schon- und die ist sehr solide. Also ich denke, Du bist mit der Aufbau-Ausgabe gut beraten. Und die Preise im DKV verschlagen einem schon den Atem auch wenn die TB-Reihe zumindest einen gewissen Ausgleich bietet.


    Herzliche Grüße,


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • László Passuth - In Ravenna wurde Rom begraben


    Ein Buch über den Gothenkönig "Theoderich der Große". Obwohl in Byzanz erzogen, war er im Herzen Gothe. Und er war ein genialer militärischer Anführer seines Volkes.
    Erschienen bei Corvina Verlag, Budapest.


    LG, Paul

  • Schmöckere gerade in diesem Buch:




    Auch wenn man den Schreibstil der Gebrüder Lange nicht für der Weisheit letzter Schluß halten muß, nützlich sind ihre Weinbücher allemal.

  • leichte Sommerlektüre mit herrlich schrägem Humor. Ich amüsiere mich königlich:


    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Gestern habe ich begonnen mit



    Maarten 't Hart:
    Der Psalmenstreit

    Roman
    Originaltitel: Het psalmenoproer
    Übersetzung: Seferens, Gregor
    Verlag: Piper Verlag GmbH


    Zitat

    Klappentext:
    "Zwei Schiffe mehr, du wirst Gott loben und preisen, du wirst der größte Reeder von Maassluis sein." So einfach stellte sich seine Mutter das vor. Doch um diese Schiffe zu bekommen würde Roemer Stroombreeker zunächst einmal Diderica heiraten müssen, ein abscheulicher Gedanke, denn Diderica überragte ihn um Haupteslänge, und ihr Geruch erinnerte ihn an einen riesigen Heilbutt. Natürlich, man schrieb das Jahr 1739, der Heringsfischerei war keine goldene Zeit beschieden in diesen Tagen, und auch die Reederfamilie der Stroombreekers mußte schauen, wo sie blieb - aber sollte Roemer dafür auf die Liebe der mittellosen Anna Kortsweyl verzichten? Am Vorabend des grimmigen Aufruhrs um eine neue Bibelübersetzung beginnt Maarten't Harts detailreicher und eleganter historischer Roman.


    Freundliche Grüße von Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Die Russische Sektor hier, hat dafür gesorgt, daß ich wieder Korolenkos "Makars Traum" lesen will (sowie die andere Erzählungen).


    Weil ich jenes Buch zu Hause habe, habe ich eine "vergleichbare" Novelle genommen: Stefan Zweigs "Die Augen des ewigen Bruders".



    LG, Paul

  • Zitat

    Original von Caesar73
    Heute habe ich Stifters Witiko seit der ersten Lektüre vor etlichen Jahren wieder zur Hand genommen- dank der unermüdlichen Fürsprache von BBF :D :



    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian


    Na das lässt mein gebeuteltes Herzchen aber höher schlagen - ich hoffe nur, Dir gefällt's dann auch...


    :untertauch:
    (denn das ist jetzt wieder fällig...)
    BBF

    "Dekonstruktion ist Gerechtigkeit." (Jacques Derrida)

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  • Hallo Peter,


    hast du bei der Hitze etwas davon behalten können? :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Ich bin im Urlaub auch mal wieder zum Lesen gekommen:



    Muss ich nochmal lesen.



    siehe weiter unten.



    gemütlich



    unkommentiert


    aktuell:



    irgendwie einzigartig spannend.

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Zitat

    Original von Masetto
    Ich bin im Urlaub auch mal wieder zum Lesen gekommen:


    Hallo Masetto,
    wie hat Dir denn die Schule der Egoisten gefallen? Ich fand's grandios!
    Herzlichst,
    Medard

  • Ich fand es einfach nur sehr unterhaltsam und kurzweilig. Einige der Rezensionen auf Amazon sind zu hart. Auf jeden Fall werde ich durchaus auch ein anderes Buch dieses Autors lesen.

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Zitat

    Original von Siegfried


    Hallo Peter,


    hast du bei der Hitze etwas davon behalten können? :hello:


    Teilweise...
    Die "Todsünde" war schon ziemlich spannend und ein Thriller mit mancher überraschender Wendung.
    Den Jaschinski muss ich aber noch ein paar mal überfliegen, um mir einige Sachen wieder in Erinnerung zu rufen.
    Immerhin habe ich folgende Zeilen auswendig lernen können (ich probiere mal, sie ohne Abschauen aufzuschreiben):


    Ut queant laxis,
    resonare fibris,
    mira gestorum,
    famuli tuorum,
    solve polluti,
    labii reatum,
    Sancte Iohannes.


    :angel:



    Gruß, Peter.


  • Hallo,


    Zu Hape Kerkeling empfehle ich die von ihm selbst gelesene Hörbuchvariante. Ich fand's damals so witzig, daß ich immer länger im Auto sitzen geblieben bin, als ich es dort hörte. Und für jemanden, der den Jakobsweg schon zweimal (aber mit dem Auto, Schande über mich!) gemacht hat, zu Zeiten, als Coelho ihn noch nicht hipp gemacht hatte (also vor über zwanzig Jahren, und dann nochmals vor etwa 20 Jahren) ist es insbesondere interessant zu hören, wie heute der Jakobsweg gesehen wird. Ich habe ihn der Kultur wegen gemacht, nicht des Weges zu mir selbst wegen. Beeindruckt hatten mich damals solche Dinge, wie Campingplätze in Stierkampfarenen (den es aber beim zweiten Mal schon nicht mehr gab, leider!), aber auch so Dinge, wie kleinste Kirchen, schon in den Pyrenäen, aber auch immer wieder unterwegs und große, wie z.B. Burgos. Leider verliert Hape kein einziges Wort über "die Kunst am Wegesrande"... Dennoch: Seine schnodderige Art über die Typen, die er unterwegs trifft, zu sprechen, macht ihm so schnell keiner nach...


    Zu HP (nicht HaPe!) fällt mir ein, daß auch ich mich da gerade durch"quäle". Ich erinnere mich noch, wie ich die Bände eins, zwei, drei verschlungen habe (so ein Buch war in einem Wochenende gelesen), nun mache ich es eigentlich nur noch, um zu wissen, wie es "ausgeht", und um "mitsprechen zu können".


    Ich bin in der Mitte angekommen, und, ja, ich denke, es hat Lücken, ja, es ist "erwachsener" geworden (in der Art, daß weniger neue Zaubersprüche und die Anwendung davon besprochen und erklärt werden, oder die Zusammenhänge der "Zauberwelt" erklärt werden, sondern in der Art, daß die "Handlung" mehr im Vordergrund steht). Nun ist JK sicherlich keine Liebe von Marcel R.R., ich würde es also nicht unter "Weltliteratur" einordnen, obwohl es das bei der Auflage und weltweiten Verbreitung wohl genannt werden müßte. Ich denke auch, daß es deswegen auch "langweiliger" geworden ist. Ich habe partiell das Gefühl, es mit einer Pflichtarbeit oder sogar Fleißarbeit (im negativen Sinne) zu tun zu haben. Ich bin mal gespannt, wie es weitergehen wird, und ob noch wirkliche Überraschungen kommen werden. Ein "Page-Turner", wie Band eins und zwei, wo ich über viele logische Brüche hinweggelesen und -gesehen habe, ist es aber nicht mehr.


    Für Hardcore HP Fans sicherlich unerträglich, für uns "Normalos" (und bei der Auflage von HP sind wir das ja wohl fast alle, ein Kinderbuch ist es nun mal überhaupt nicht mehr, wie schon Schirrmacher im Methusalem-Komplott bemerkt!) empfehle ich als "Abwechslung" "Barry Trotter und die schamlose Parodie" in der Version als Hörbuch von Ingolf G. Lück vorgetragen... Wie heißt es in einer Amazon Kritik zum Buch? "grottig geschrieben, aber irrsinnig lustig".


    Matthias

  • Zitat

    Original von pfuetz
    [quote]Original von Masetto


    Zu HP (nicht HaPe!) fällt mir ein, daß auch ich mich da gerade durch"quäle". Ich erinnere mich noch, wie ich die Bände eins, zwei, drei verschlungen habe (so ein Buch war in einem Wochenende gelesen), nun mache ich es eigentlich nur noch, um zu wissen, wie es "ausgeht", und um "mitsprechen zu können".


    Ich bin in der Mitte angekommen, und, ja, ich denke, es hat Lücken, ja, es ist "erwachsener" geworden (in der Art, daß weniger neue Zaubersprüche und die Anwendung davon besprochen und erklärt werden, oder die Zusammenhänge der "Zauberwelt" erklärt werden, sondern in der Art, daß die "Handlung" mehr im Vordergrund steht). Nun ist JK sicherlich keine Liebe von Marcel R.R., ich würde es also nicht unter "Weltliteratur" einordnen, obwohl es das bei der Auflage und weltweiten Verbreitung wohl genannt werden müßte. Ich denke auch, daß es deswegen auch "langweiliger" geworden ist. Ich habe partiell das Gefühl, es mit einer Pflichtarbeit oder sogar Fleißarbeit (im negativen Sinne) zu tun zu haben. Ich bin mal gespannt, wie es weitergehen wird, und ob noch wirkliche Überraschungen kommen werden. Ein "Page-Turner", wie Band eins und zwei, wo ich über viele logische Brüche hinweggelesen und -gesehen habe, ist es aber nicht mehr.


    Lieber Matthias,


    eine Bemerkung vorab: Ein Hardcore Fan bin ich eigentlich nicht- ich habe das Buch also nicht unter dem Kopfkissen liegen :D :D


    Mir ging es mit Band Sieben anders. Ich habe ihn in einem Rutsch verschlungen. Im Vergleich zu den beiden vorangehenden Bänden ist er sehr viel temporeicher erzählt und auch stilistisch wieder erheblich besser. Und eines schon mal vorab: Du wirst noch die eine oder andere Überraschung erleben. Eigentlich hatte ich auch nicht den Eindruck, es handele sich hier um eine Pflichtaufgabe um die Story abzuschließen. Sicher gewöhnungsbedürftig- und für mein Empfinden der schwächste Teil des Bandes- ist der Epilog. Aber ich will Dir nicht vorgreifen.


    Wenn wir schon mal die Weltliteratur bemühen und uns nach vergleichbaren Werken umsehen (ich denke da an Tolkien) glaube ich nicht, dass sich J. K. Rowling da hintenanstellen muss. Wie Tolkien schuf Rowling aus vorhandenem Material (oder sagen wir Mythen) ein eigenes Universum- in dem sich der Leser bei aller Phantastik wiederfinden (oder auch verlieren) kann. Auch wenn mich jetzt der eine oder andere für einen Kulturbanausen halten mag: Ich würde J. K. Rowling schon zu den großen Erzählern rechnen. Für mich bemerkenswert: Rowling hat es über weite Strecken vermocht ein vergleichsweise hohes erzählerisches Niveau zu halten. Bei dem Umfang der ganzen Saga eine beeindruckende Leistung.


    Herzliche Grüße,:hello: :hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Lieber Christian,


    ich denke, der Begriff "quälen", den ich verwendet habe, ist übertrieben (deswegen stand er ja in Anführungszeichen), ich quäle mich nicht, es liest sich, und da gebe ich Dir Recht, sehr viel flüssiger als Band 5, der nach meinem Dafürhalten einfach zu viele Längen aufwies. Band 6 war wieder "einfacher" zu lesen, aber immer noch nicht so leicht, wie die ersten drei Bände. Ich finde es aber nicht mehr so spannend, wie ich es noch bei den ersten drei Bänden empfunden habe. Das hat sicherlich auch damit zu tun, daß der "Übergang" in die Nicht-mehr Hogwarts Welt nicht mit den damit verbundenen Emotionen beschrieben wird. Es gibt keine Hinweise auf "Erwachsenwerden" (die gab es sehr wohl in den Bänden 4, 5, 6), und es gibt auch (bisher jedenfalls) keine "neuen" Dinge, sondern es ist, so finde ich, bisher jedenfalls, leicht vorhersehbar (meine Antwort auf die Frage "Wieso?" bei Filmen oder Krimis, die entweder undurchsichtig oder überraschungsarm sind, ist: "Die haben das Drehbuch gelesen".) Oder anders gesagt: Bisher bin ich nicht wirklich überrascht worden. Das mag noch kommen, aber nach über der Hälfte des Buches?


    Was mich irritiert, sind Brüche, wie auf Seite 297, im Kapitel "The Silver Doe": Da heißt es: "After two nights of little sleep...". Vorher haben wir des Öfteren Hektik beim Umziehen und Fliehen, und dann gibt es Phasen, wo gar nichts passiert. Gut, das muß so sein, aber ich frage mich dann immer: Wenn die "protective charms" so gut funktionieren, daß sie tagelang nichts befürchten müssen, warum zum Geier gibt es dann an anderen Stellen so viel Hektik?


    Ja, dieses Beispiel (Seite 297) ist veilleicht noch erklärbar, (die anderen müssen sich wieder sammeln), dennoch empfinde ich es als "unlogisch". Genauso unlogisch ist für mich: Man kann Licht erzaubern (das ist physikalisch auch die "Umwandlung" von Energie), Lebensmittel kann ich aber nicht erzaubern, sondern nur dann herzaubern, wenn sie in der Nähe sind. Oder: Warum werden Tische von Hand gedeckt (Hochzeit von Fleur), und nicht das Ganze einfach "hingezaubert"? Warum muß der Abwasch von Hand gemacht werden, und kann nicht einfach "durch Zauberei" erledigt werden? Es scheint da ein paar zauber-ethische Rahmenbedingungen zu geben, die aber nie explizit erwähnt werden, und die anscheinend von niemandem hinterfragt werden, auch nicht von den "Dark Arts"...


    Zu Tolkien möchte ich nicht viel sagen, ich habe ihn nur partiell gelesen (den ersten Band des Herrn der Ringe), ich habe es nicht ertragen. Es war mir zu "esoterisch abgedreht". Ich will damit sagen: Ich hatte da beim Lesen immer das Gefühl, da will uns ein Literaturprofessor beweisen, wie man "gute" "phantastische Literatur" macht. Ich empfand es als zu "zwanghaft".


    Ich stimme Dir zu, daß der Erfolg von Rowling auch was mit der erzählerischen Fähigkeit zu tun hat. Sie schafft es ja, uns über diese Ungereimtheiten ohne Probleme hinwegsehen zu lassen, und mit Harry eine Figur zu erschaffen, mit der wir uns identifizieren können. Wie gesagt, mit Tolkien kann ich nicht wirklich vergleichen, daher lasse ich das auch besser.


    Mein Problem mit Phantasy mag aber auch damit zusammenhängen, daß ich viel zu sehr im Hier und Jetzt bin, und mich hier sauwohl fühle, und deswegen keine "Fluchtbedürfnisse" habe. Ich ziehe es dann eher vor, Bücher wie "Die Vermessung der Welt", "Die Magier", "Salzstädte", "Die Weisheit der Tuareg" oder auch "Nachtzug nach Lissabon" zu lesen, da "lerne" ich mehr, und kann mich auch in die Menschen hineinversetzen. Ich denke, es ist schwieriger, Menschen im Hier und Jetzt zu beschreiben, die "näher an der Wirklichkeit" sind, als einen Plot zu erzeugen, der "weniger mit der Realität" zu tun hat.


    Ich gebe Dir Recht, der Umfang der Saga, den Rowling mit Harry geschaffen hat, ist sehr beachtlich, und die Tatsache, daß auch das siebte Buch noch so lesbar ist, wie es ist, ist beachtlich!


    Um dann aber auch noch andere "lustige Kinderbücher" zu erwähnen: Philip Ardagh's Eddie Dickens Bücher halte ich z.Z. für das Köstlichste, was es in dieser Richtung zu lesen gibt. Und die Hörbuchversionen von Harry Rowohlt in seiner eigenen Übersetzung sind sogar noch besser, als das englische Original, und das will was heissen. Diese z.Z. 5 Bände sind zwar viel kürzer, quellen aber über vor Absurditäten, die so absurd sind, daß sie wieder logisch erscheinen...


    Auf jeden Fall bin ich mal gespannt, wie HP, Band 7 ausgehen wird... (und mein Lesefluß wird auch nicht unmaßgeblich von Tamino gebremst... ;-) )


    Liebe Grüße,
    Matthias

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  • Masetto: Darf ich dich doch um einen kleinen Kommentar zu des Papstes "Bestseller" bitten? Ich habe nämlich vor - als angehender Theologiestudent - dieses Buch in nächster Zeit zu lesen. Keine Angst, deine Stellungnahme würde mich überhaupt nicht beeinflussen! :D



    Liebe Grüße,
    Gerald

    "Das Höchste in der Kunst - vor Gott besagt's nicht viel.
    Hat doch die Welt zuletzt nur ein moralisch Ziel."
    (Hans Pfitzner)

    Einmal editiert, zuletzt von Gerald ()

  • So etwas wie "Vielleicht wird Teil 2 ja spannender" ? :D


    Es ist schwer, etwas darüber zu sagen. Ist es lehrreich? Hier und da sicherlich. Es regt mich an, mich weiter mit der "Thematik" auseinanderzusetzen. Am Ende ist es auch ein persönliches Buch. Allerdings zeigt es auf, wie schwer es sein mag, mit Herrn Ratzinger zu diskutieren.


    Zu Harry Potter kann ich noch nicht viel sagen, ich bin erst auf Seite 300. Ich erwarte, dass es immer turbulenter wird gegen Ende des Buches. Insofern bitte ich um Spoilerwarnung!!!


    Band 6 empfand ich bislang als den besten der Reihe. In Band 6 wusste Rowling, wie Band 7 ausgehen musste. Der Einfall mit den Horcruxen war recht gut.

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Gerald: Angehender Theologiestudent? Dann musst Du dieses hier lesen:



    Ich bin 2/3 durch. Aktuell die Bibel des Atheisten. Sehr amüsant und erhellend, z. B. dass sich der Glaube der meisten Menschen im Glauben an den Glauben der anderen erschöpft. Motto: Wenn die alle glauben, glaube ich einfach mal mit!


    Den Schwerpunkt des Buches bildet die Auseinandersetzung mit den kreationistischen Dogmen, die er den Evolutionslehren Darwins gegenüberstellt und so überzeugend widerlegt. Ein Thema von großer (wenngleich absurder) Aktualität, da sogar in Deutschland der eine oder andere Politiker kürzlich für die Behandlung der Genesis im Biologieunterricht eingetreten ist. :faint:


    Behandelt werden auch die verschiedenen angeblichen Gottesbeweise. Vieles hiervon ist bereits hinlänglich bekannt und (eigentlich seit Jahrhunderten) an anderer Stelle ausdiskutiert. Allerdings kann Dawkins hier durchaus noch unterhalten. Z. B. wenn er in konsequenter Durchführung des ontologischen Gottesbeweises ausführt:


    "You might as well say, people vary in smelliness but we can make the comparison only by reference to a perfect maximum of conceivable smelliness. Therefore there must exist a pre-eminently peerless stinker, and we call him god." :hahahaha:


    Oje, dafür werde ich im VI. Höllenkreis braten. Am besten, ich höre sicherheitshalber gleich mal in Bruckners Te Deum rein :angel: und hoffe, dass ER kein Muslim ist :hahahaha:


    Loge

  • Das ist interessant, ich hatte letztens einen größeren Artikel im Spiegel über dieses Thema gelesen, in dem auch dieser Herr Erwähnung fand. Meine Reaktionen waren sehr geteilt, doch hielt ich diese "Hardcoreattheisten" für Lobbyisten, die man auch kritisch hinterfragen sollte,auch ob ihrer Vorgehensweise. Mit großen werbewirksamen Worten sparen sie ja nicht, um eine Gemeinschaft um sich zu scharen, die Glauben vielleicht noch nicht im nötigen (?) Maße hinterfragt haben. Mit wirklich griffigen Argumenten wird hier gegen Glauben und Gläubigen sehr aggressiv gesprochen. Anhand des Spiegelartikels meinte ich zu erkennen, ohne zwischen Glauben und Religion zu differenzieren. Alles wurde in einen Topf geworfen und zu einer Suppe verkocht - auch eine Art Zaubertrank. Dieses Buch ist in Deutschland noch nicht erschienen, steht aber definitiv auf meiner Liste. Ich bin noch unschlüssig, ob ich es mir im Original antuen sollte.


    Man sollte jedoch solche Bücher stets mit Vorsicht und mit einer gewissen Distanz auf sich wirken lassen, was angesichts des sprachlichen und argumentativen Geschicks der Verfasser (es gibt ja mehr, als den oben genannten Herren - und es gibt solche Bücher auch zu anderen Themen) einem bewusst schwer gemacht wird.


    Nachdem, was ich über dieses Buch gelesen habe (und über die Vorträge) neige ich fast dazu, Hawkins nicht weit weg von Leuten wie Timothy Leary etc. zu sehen.

    29.08.1958 - 25.06.2009
    gone too soon

  • Loge: Danke für deine Empfehlung, aber ich möchte nicht studieren, um meinen Glauben zu verlieren, sondern eher zu vertiefen (außerdem strebe ich danach das Priesteramt an, aber das Ganze dauert ja noch eine Weile). Bevor ich allerdings solche Bücher lese, acker ich doch lieber die Bibel mal vollständig durch.


    Zitat

    Sehr amüsant und erhellend, z. B. dass sich der Glaube der meisten Menschen im Glauben an den Glauben der anderen erschöpft. Motto: Wenn die alle glauben, glaube ich einfach mal mit!


    Dieser Schluss ist in Zeiten von immer stärkerem (zumindest aus christlicher Sicht) Glaubensabfall recht unlogisch. Heute könnte es eher so klingen: "Nachdem niemand mehr etwas glaubt, brauche ich doch auch an nichts zu glauben."


    Das der Darwinismus weder eindeutig bewiesen, wahr noch schlüssig ist, sondern mehr als hinkt ist bereits hinlänglich bekannt. Außerdem sollte bekannt sein, dass der Schöpfungsbericht ein Mythos ist, der viel weniger zeigen will WIE der Kosmos, die Erde, das Leben... entstand, sonder WER es schuf. Es war den Israeliten in der babylonischen Gefangenschaft (aus dieser Zeit stammt der Schöpfungsbericht) nicht wichtig, eine wissenschaftliche Arbeit nach heutiger Definition zu schreiben, sondern ein starkes Glaubenszeugnis für ihren Gott abzulegen. Das sollten eure (deutschen) Politiker allerdings auch schon wissen!


    Gottesbeweise? Das ist eine heikle Sache. Ich denke jedoch, dass Gott sich nicht mit unseren Begriffen beweisen lässt - ansonsten wäre es ja wieder keine Erlösung, an ihn zu glauben, sondern (vernünftige) Pflicht.


    Dass Gott weder, Muslim, noch Christ oder Buddhist ... ist - ich weiß, du hast das als (seltsamen?) Scherz gemeint - sondern der "Ich bin da", Schöpfer und Erlöser der Menschheit, ist meine feste Überzeugung. Gott braucht für sich keine Religion. Aber die Menschen brauchen sie, um zu ihm zu gelangen.


    Und Bruckners "Te Deum" als Sühne? Das Werk muss dich ziemlich abstoßen, aber ob es dir zur Absolution verhilft, müsstest du noch kirchlicherseits klarstellen...
    ---------------------------------------


    Ich weiß, du hast deinen Beitrag nicht so ernst gemeint, als ich ihn behandelt habe. Ich will hier auch keine große Religionsdiskussion entfachen. Aber diese Gedanken musste ich einfach kurz formulieren, sie sollen keine hieb- und stichfesten Gegenargumente sein, sondern bloß persönliche Anmerkungen.



    Liebe Grüße,
    Gerald

    "Das Höchste in der Kunst - vor Gott besagt's nicht viel.
    Hat doch die Welt zuletzt nur ein moralisch Ziel."
    (Hans Pfitzner)

  • Genau, bitte nicht schon wieder.


    Auch wenn mich das Thema sehr interessiert, können wir uns eine Diskussion darüber nicht erlauben.
    Deshalb bitte ich darum, die Sache nicht weiter zu vertiefen.



    MOD 006 Peter

  • Alles klaro und Gute Nacht!

    "Das Höchste in der Kunst - vor Gott besagt's nicht viel.
    Hat doch die Welt zuletzt nur ein moralisch Ziel."
    (Hans Pfitzner)

  • [jpc]9783492210324[jpc]


    Hannah Arendt


    Elemente und Ursprünge totalitärer Herrschaft


    Wie kam ich doch nur von Platon auf dieses Thema und Werk :D
    Flo

    "Dekonstruktion ist Gerechtigkeit." (Jacques Derrida)

  • Hast wohl zuviel Popper gelesen, was, Flo?


    :hello:


    GiselherHH


    P.S.: Ich lese gerade den Klassiker über unsere nahen und doch so fremden Nachbarn, die Franzosen:


    "Gott in Frankreich?" von Friedrich Sieburg.

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

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