Der "Lärm" des Orchesters

  • Gerade auf ORF.at gelesen:


    Brüssel schickt Dezibel-Kontrolleure


    Es klingt wie ein Aprilscherz - doch offenbar ist es der EU ernst damit, Orchestermusiker künftig vor dem eigenen "Lärm" zu schützen. Was prominente Musikschaffende jetzt noch zu Spott veranlasst, soll ab 15. Februar Realität sein: Dezibel-Kontrolleure für Beethoven, Strawinsky & Co. Der zuständige Beamte im Wiener Arbeitsministerium will die Überwachung "unauffällig" durchführen - die Wiener Philharmoniker haben jedoch schon angekündigt, dass sie für ihre Fortissimos auch einen Konflikt mit dem Gesetz riskieren wollen.


    Der ganze Artikel hier.



    Was von dieser Verordnung zu halten ist, brauche ich glaube ich gar nicht näher erläutern. :rolleyes: :kotz: 8o :faint: :hahahaha: :no:


    Interessant wäre aber zu erfahren was die Orchestermusiker unter den Taminos (z. B.: Michael Schlechtriem) zu dem Thema sagen. Wie empfindet ihr den "Orchesterlärm"? Wie schützt man sich am besten? Und wie sieht es mit dem Gehör im Laufe der Karriere aus?



    Lg
    Georg

    Früher rasierte man sich wenn man Beethoven hören wollte. Heute hört man Beethoven wenn man sich rasiert. (Peter Bamm)

  • Dumm nur, dass sie dann nicht mehr hören, was sie spielen... aber, was soll's.


    :hahahaha:


    Ulli


    P.S. Der Hammer, die Hammer. Hämmer sind was anderes... ;) Da hammer's wieder...

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Ulli
    P.S. Der Hammer, die Hammer. Hämmer sind was anderes... ;)


    Hammer, der; -s, Hämmer
    1. Schlag-, Klopfwerkzeug, das aus einem Kopf mit Bahn und Finne besteht, in den rechtwinklig ein Stiel eingepaßt ist


    Öh ...

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  • Ich war mal in einem Konzert mit Rattle als Dirigent, da setzen sich einige der Orchester-Musiker, welche unmittelbar vor dem ganzen Schlagwerk saßen, mitten im Stück Ohrschützer auf, bevor eben jene Schlagabteilung so richtig loslegte. Ich saß ein paar Reihen weiter hinten im Publikum und auch mir war es noch zu laut.


    Da lobe ich mir doch Kammermusik, Liedgesang oder Klavier solo, welche zumindest in einem Saal, wie der Kölner Philharmonie, gewisse schwer erträgliche Lautstärken nicht überschreiten. Wobei natürlich auch ein Konzertflügel in so einem kleinen Saal, wie im Beethovenhaus Bonn schon reichlich laut werden kann....


    Viele Grüße
    Frank

    From harmony, from heavenly harmony
    this universal frame began.

  • Zitat

    Original von Frank1970
    Da lobe ich mir doch Kammermusik, Liedgesang oder Klavier solo, welche zumindest in einem Saal, wie der Kölner Philharmonie, gewisse schwer erträgliche Lautstärken nicht überschreiten. Wobei natürlich auch ein Konzertflügel in so einem kleinen Saal, wie im Beethovenhaus Bonn schon reichlich laut werden kann....


    Eben, Kammermusik gehört in die Kammer und dort
    :faint:

  • Servus aus Franken !!


    Ich bin 46 - u. schlag mich jetzt seit gut 30 Jahren mit Tinnitus herum...


    Nie bin ich den Verdacht so ganz losgeworden, dass es seinerzeit AUCH aufgrund meines damaligen Violinspiels angefangen hat...................


    Also ich habe mit den Ohrgeräuschen passabel zu leben gelernt (es dürfte genügend Leute geben, die ich Jahre kenne,denen ich aber nie etwas davon erzählt habe !), allerdings
    ...käme ich wohl nie auf die Idee, mich in der Oper in die vorderen 10, 12 Reihen zu setzen
    ...besuche ich höchst selten Sinfoniekonzerte (u. nur noch dann, wenn echte Raritäten - z.B. Anfang d. J. Dvoraks 3. in Schweinfurt - im Programm sind)
    ...hat es selbst auf meine CD-Sammlung "durchgeschlagen" - z.B. habe ich ca. doppelt so viele Jazz-CD`s wie solche mit sinfonischer Musik ab Haydn !


    Ich sehe das als ein echtes Problem mit manchem Lärm im Orchester (rein technisch ist es halt ab und an ein solcher - u. zwar ohne Gänsefüsschen ;)) - u. an manchen Tagen habe ich durchaus bisserl Angst um die Leute, die da direkt unter dem schweren Blech sitzen müssen..........


    ?(
    piet

  • Vorschläge für Gegenmaßnahmen findet man bei:


    BGI 675 - Lärmschutz-Arbeitsblatt "Lärmminderungsprogramm nach § 6 UVV "Lärm""
    (bisher ZH 1/564.20)
    :hello:


    PS: Es sollen Versuche laufen, die Mahler- Symphonien von einem Streichquartett spielen zu lassen :D

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Leider ist das wohl wirklich kein verspäteter Aprilscherz. Zumindest ist das der EU-Bürokratie, der man wohl noch hoch anrechnen muss, dass sie die Orchestermusik (den Chor nicht?) bislang von ihrer Lärmrichtlinie ausgespart hat, ohne Weiteres zuzutrauen, dass das durchgezogen wird. Womöglich wird es auch den einen oder anderen Arbeitsminister freuen, der das als hervorragende Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Hartz IV-abhängige Komponisten verkaufen will, weil jetzt haufenweise Aufträge für reduzierte Orchesterfassungen heraus gehen werden.


    Künftig werden wir also ins (edit: NICHT-) EU-Ausland reisen müssen, wenn wir Berlioz' REQUIEM oder Mahlers "Sinfonie der Tausend" hören wollen.


    Wir können uns natürlich auch alternativ mit Aufnahmen dieser Werke bei laut eingestellten Kopfhörern zudröhnen. Aber vielleicht hören wir bald auch ohnehin nichts mehr, weil uns die an jeder roten Ampel aus den Nachbarautos dröhnende Techno-"Musik" die Ohren hat davon fliegen lassen.


    Oder weil wir in zu viele mikrophonisierte Musicals gegangen sind, deren Publikumswirkung neuerdings wohl in Dezibel gemessen wird. Da bin ich mal gespannt, ob sie Kontrolleure auch in diese einschlägigen Spezialtheater gehen.


    Aber in der Tat: was sagen die ausübenden Musiker dazu? Es dürfte ja auch nicht wenige chor- oder gar duettgeschädigte Sänger geben - so nah, wie die beim Forte oft beieinander stehen.


    Mit herzlichen Grüßen aus dem Absurdistan, dessen Nationalhymne so anfängt:
    "Musik wird störend oft empfunden, dieweil sie mit Geräusch verbunden".


    :hello: Rideamorosus

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  • Zitat

    Original von Rideamus


    Künftig werden wir also ins EU-Ausland reisen müssen, wenn wir Berlioz' REQUIEM oder Mahlers "Sinfonie der Tausend" hören wollen.


    Aber in der Tat: was sagen die ausübenden Musiker dazu? Es dürfte ja auch nicht wenige chor- oder gar duettgeschädigte Sänger geben.


    Nein, leider sogar ins Nicht-EU-Ausland. Diese Richtlinie, die m.W. in jedem Vertragsstaat unmittelbar geltendes Recht ist, reiht sich nahtlos in die vielen :stumm: werke aus Brüssel ein, derentwegen ich bzgl. Europa vom Paulus zum Saulus geworden bin.


    Eine liebe Freundin - früher Harfenistin eines D/C-Orchesters hat übrigens immer über das (zu) laute Blech geklagt...


    LG, Elisabeth


    PS @ Rideamorosus - ich darf aber schon weiter Beiträge schreiben, oder beziehst Du das Ideal der schweigsamen Frau jetzt auch auf die Taminas? :D

  • Zitat

    Original von Kurzstueckmeister
    Hammer, der; -s, Hämmer
    1. Schlag-, Klopfwerkzeug, das aus einem Kopf mit Bahn und Finne besteht, in den rechtwinklig ein Stiel eingepaßt ist


    Öh ...


    Ich kenn's nur als die Hammer - scheint wieder einmal [leider] hammerhart veraltet zu seyn.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Zitat

    Original von Elisabeth


    PS @ Rideamorosus - ich darf aber schon weiter Beiträge schreiben, oder beziehst Du das Ideal der schweigsamen Frau jetzt auch auf die Taminas? :D


    I wo. Dieses Forum ist doch ohnehin schon so schön LEISE.


    Vielleicht sollte man aber mal eine mp3 des Schlusses von DIE SCHWEIGSAME FRAU in Brüssel kursieren lassen, denn dort gibt es für die Damen und Herren einen heißen Tipp:
    "Wie schön ist doch die Musil
    Aber wie schön erst, wenn sie vorbei ist."


    Vielleicht aber besser doch nicht. Die nehmen das sonst noch als Antrag in die Geschäftsordnung auf, und bis der vorlagereif ist, gibt's vielleicht schon Mehrheitsentscheidungen (nicht, dass mich das Geschehen des nächsten Jahrhunderts noch persönlich stören würde).


    :wacky: Rideamorosus

  • Dass es sich um ein ernstzunehmendes Thema handelt, zeigen die Beiträge von Michael Schlechtriem im folgenden Thread:



    Orchesterspielen - 7ter Himmel ?




    Ich zitiere mal auszugsweise:


    Zitat

    Original von Michael Schlechtriem
    Davon abgesehen habe ich wie fast alle Orchestermusiker leider die unglaublichen Lautstärken beim Spielen im Orchester hassen gelernt.


    Dies ist zwar schade, aber andererseits sind diese Lautstärken auf die Dauer ziemlich Gesundheitsschädlch.
    Vor 20 Jahren habe ich darin auch noch gebadet, heute werde ich nur noch agressiv dabei.







    Viele Grüße


    Bernd

  • Hallo,


    ich höre Musik immer laut und mich stört auch lautes Orchester nicht ;-) auch nicht wenn ich drin sitze (ok, beim Blech würde es vllt anders aussehen). Wenn ich irgendwelche ausdrucksstarken Fortissimo-Knall-Passagen in nur mittlerer Lautstärke höre, haben sie für mich keine Wirkung.
    Aber ich bin ja auch noch jung ;-) Aber sind denn sämtliche Rockkonzerte und Discos etc. nicht vieeeel lauter?

    "Das Große an der Musik von Richard Strauss ist, daß sie ein Argument darstellt und untermauert, das über alle Dogmen der Kunst - alle Fragen von Stil und Geschmack und Idiom -, über alle nichtigen, unfruchtbaren Voreingenommenheiten des Chronisten hinausgeht.Sie bietet uns das Beispiel eines Menschen, der seine eigene Zeit bereichert, indem er keiner angehört." - Glenn Gould

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  • Hallo zusammen,


    ich war vor kurzem zu einem Konzert. Es wurde die Sinfonie Nr. 11 von Schostakowitsch gespielt. Meiner Meinung nach sehr gut.


    Leider war mein Platz ziemlich weit hinten, dazu handelt es sich bei dem Saal um eine Scheune, diese hat zugegebener Maßen eine sehr guter Akkustik. Nichtsdestotrotz flogen einem bei den Beckeneinsätzen fast die Ohren weg. Lustig fand ich die Reaktion der Pseudoklassikfreunde. Sie wurden wach.


    Aber das nur am Rande. Michael wird sich sicher selbst äußern wollen. Aber so wie Zwielicht auch, habe ich sofort, als ich das Thema las an diese Zeilen von Michael gedacht. Für die Musiker ist der Lautstärkepegel sicher ein großes Problem.


    Für uns Zuhörer ist eine ausgewogene Lautstärke wichtig. Was immer der einzelne Zuhörer darunter versteht. Ich verstehe darunter eine Lautstärke, die die Musik unterstützt nicht klein macht und natürlich auch nicht per Krach rausschmettert.


    Ich z.B. höre bei Konserve gern laut, (sogenannte Zimmerlautstärke) da ich durch einen Tinnitus geplagt, nicht mit Kopfhörer hören kann. Ist mir unerträglich.


    LG


    Maggie

  • Zitat

    Interessant wäre aber zu erfahren was die Orchestermusiker unter den Taminos (z. B.: Michael Schlechtriem) zu dem Thema sagen. Wie empfindet ihr den "Orchesterlärm"?


    Dank an Zwielicht, daß er einige von meinen Äußerungen kopiert hat!!!
    :jubel: :jubel:


    Ich kann das nicht alles immer wieder schreiben.
    Lustig oder irgendwie erheiternd, wie die Reaktionen einiger Taministen zeigen, ist das Thema nicht. :angry:


    In meiner Gruppe bin ich der dritte, der Hörsturz mit Tinnitus hat.
    Dazu kommt seit 2 Jahren Hyperakusis.
    Die ist stellenweise so schlimm. daß ich auch Kammerkonzerte mit Ohrstöpseln spiele.
    Ich bin regelmäßig am Boden zerstört, weil mir das passiert ist.
    Manchmal kann ich Musik normal hören und manchmal kann ich mir noch nicht mal ein Butterbrot schmieren, weil ich die Geräusche nicht mehr aushalte.
    Trotzdem arbeite ich weiter.



    Die Laustärken im Orchester sind sehr oft unerträglich laut( bei uns gemessen: 163db ) und ich empfinde es als bodenlose Frechheit, wenn darüber gespöttelt wird, daß sich die Musiker schützen müssen und daß dafür tatsächlich Regelungen geschaffen werden müssen!


    Anders scheint es aber nicht zu gehen.

    Zitat

    Leider ist das wohl wirklich kein verspäteter Aprilscherz


    Wenn man keine Ahnung hat, sollte man einfach mal den Mund halten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    Zitat

    Dumm nur, dass sie dann nicht mehr hören, was sie spielen


    Doch-ich höre.
    Es ist zwar schwieriger, aber es geht.
    Blöd, nicht??????????????????????????????????????



    Und falls jetzt irgendwer auf den Gedanken kommt, ob ich stinkesauer bin:
    Die Antwort ist JA!

  • Lieber Michael,


    Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Schade, dass Du als anerkannter und bewunderter Musiker [auch von mir] nicht zu den Humorigen gehörst. Aber auch Genies sind nicht perfekt. Es war jedenfalls, wie du Dir denken kannst, nicht bösartig gemeint. Eine Entschuldigung meinerseits erübrigt sich daher weitestgehend.


    :hello:


    Ulli

    Die Oper muss Tränen entlocken, die Menschen schaudern machen und durch Gesang sterben lassen.
    (Vincenzo Geilomato Hundini)

  • Lieber Ulli,

    Zitat

    Es war jedenfalls, wie du Dir denken kannst, nicht bösartig gemeint


    Tschuldigung. :angel:
    Du mußt verstehen, daß es bei diesem Thema, welches mich emotional sehr trifft, mit meinem Humor vorbei ist. :(


    Das ist ein sehr wichtiges Thema, und meine Erkrankung, die sicherlich auch von den abartigen Lautstärken wie auch dem Stress, der daraus resultiert, herrührt, ist für mich so langsam eine Sache auf Leben und Tod.
    Jedenfalls kann ich so nicht mehr lange arbeiten und musizieren.


    Ich bitte alle, die sich von mir beleidigt fühlen um Verständnis:
    Das ist ein sehr, sehr heikles Thema.
    In meinem Orchester hat etwa ein drittel der Musiker mit Tinnitus, Hörstürzen etc. zu kämpfen, und niemanden schert das.
    Man fühlt sich völlig alleingelassen mit seinen Sorgen und ich finde es sehr richtig, daß jetzt endlich Maßnahmen getroffen werden sollen.

  • Hallo rappy,


    Noch so ein Pfälzer ;-)
    (Bin ja zur Zeit auch in Trier ansässig)


    Also...


    Im Eigentlichen habe ich bis dato ebenfalls noch nicht ein Einziges
    Klassikkonzert besucht, dass es mit den Dezibelgeschwängerten
    Amateurrockkappellen meiner beinahe vergessenen Jugend aufnehmen
    konnte.


    Ich selbst benutze in der Unterhaltungsmusik Ohrenstöpsel,
    da mir selbst der Monitorklang auf der Bühne zu laut ist.
    Jedoch - selbst wenn ich stundenlang Trompete übe, spiele ich
    ohne Schutz und das macht meinen Ohren deutlich weniger aus, als
    ein Konzert mit meiner "Finanzmaschine", der Unterhaltungsband.


    Es kommt also für den Hörer, wie für den Musiker wohl eher auf die akustischen Gegebenheiten des Aufführungsaales an, als auf den Schalldruck, den sein Instrument am Lochausgang produziert und der bei evtl. schlechter Akustik eher ins Ohr der es umgebenden Musiker und Publikumsinsassen eindringen kann, als in einem "Dezibelschluckenden" Saal.


    Aber...lassen wir die Akustikprofis und Berufsmusiker reden...


    Herr Schlechtriem? Zur Kasse bitte! Danke ;-)


    :hello:

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  • Hallo Michael,


    als Autor des inkriminierten Satzes muss ich drei Dinge tun:


    1. mich für das Produkt meiner Ahnungslosigkeit entschuldigen, was ich hiermit in aller Form tue.


    Ich frage mich aber auch, warum ich da so ahnungslos bin. Obwohl ich in den bald zwei Monaten meines Hierseins schon sehr viel gelesen habe, bin ich erst jetzt anlässlich meiner Äußerungen ikn diesem Thread von Zwielicht auf Deine Äußerungen dazu gestoßen worden, und ich war offensichtlich nicht der Einzige hier, der sie noch nicht mitbekommen hatte.


    Aber, was viel relevanter und schlimmer ist: warum weiß die Öffentlichkeit, selbst die interessierte hier, so wenig davon?


    2. Dir versichern, dass ich mich keineswegs beleidigt fühle. Warum sollte ich das auch sein, wenn Du in Zorn gerätst und einfach mal um Dich schlägst? Dass man dabei auch mal die Falschen oder falsch trifft, ist in Kauf zu nehmen, wenn der Zorn berechtigt ist.


    3. Die Frage stellen, was Ihr als Hauptbetroffene vorschlagt. Wenn aus diesem Thread irgendetwas Konkretes hervor ging und gehen kann, dann - neben der für mich neuen und schlimmen Information, die einzuschätzen man nicht selbst einen Tinnitus haben muss - doch der offensichtliche Umstand, dass mit der "Öffentlichkeitsarbeit" sowohl der Orchester als auch der Brüsseler Bürokratie mindestens in dieser Frage einiges im Argen liegt.


    Ich stimme Dir zu, dass man seinen Mund halten sollte, wenn man keine Ahnung hat. Was aber macht der Mensch, der nicht einmal eine Ahnung davon hat, dass er keine Ahnung hat, sondern nur wahrnimmt, dass etwas Unsinniges im Gang zu sein scheint? Trotzdem den Mund halten, bis er alles recherchiert hat und das Kind womöglich zwischenzeitlich in den Brunnen gefallen ist? Ist es wirklich nur seiner Ignoranz oder gar Arroganz zuzuschreiben, wenn er sich wundert, dass ein Missstand, der offensichtklich mindestens ein Jahrhundert (eher zwei) andauert, ohne dass jemand ihn - außerhalb kleinster Kreise - wahrnehmbar angeprangert geklagt hätte, durch eine anscheinend bornierte bürokratische Maßnahme reguliert werden soll?


    Ansonsten: Ohne jetzt den Philister geben zu wollen, hätte, nein hatte ich jedes Verständnis dafür, dass Musiker ihr Gehör schützen, und es wäre mir nicht eingefallen, über Derartiges zu spötteln. Mein Sarkasmus bezog sich allein auf das ziemlich hilflos wirkende Verfahren, das hier angewandt und verkündet wird, als ginge es um eine ziemlich überflüssige Regulierung von Dosengrößen.


    Insofern bitte ich auch Dich um etwas Verständnis für die (bislang) Verständnislosen.


    Mit besten und, da selbst Gehörgeschädigt, mitfühlenden Grüßen


    Rideamus

  • Hallo,


    In einer ZEIT-Wissen-Ausgabe 1/2006 war ein 8-Seitiger Report über die Berufskrankheiten von Orchestermusikern. "Wenn jeder Ton wur Qual wird".
    Ich habe es damals mit bestürzung gelesen, da man sich als Ottonormalhörer die Verhältnisse ja kaum Vorstellen kann. Jedoch habe ich mich schon manches mal gewundert, wie laut es schon im 3.Rang (!!!) manchmal werden kann...
    Neben dem Aspekt der Hörschädigung wurde, auf verschiedene andere, teils "intrumenttypische" Krankheiten eingegangen.


    So litt beispielsweise der hamburger Cello-Professor Klaus Stoppel, welcher auch Mitglied der Philharmoniker ist 10 Jahre seines 33 jährigen Berufslebens an stärker werdenden Gelenkschmerzen in den Schultern und Händen. Er liess sich nach langen Torturen mit Spritzen und Medikamenten operieren und ist wieder in den Beruf zurückgekehrt.


    Gelenkschmerzen und Rückenprobleme seien die häufigsten Erkrankungen neben den Hörproblemen. In einem Fall lag eine Fokale Dystonie bei einem Posaunisten vor - er konnte keine Lippenspannung mehr aufbauen - Schumann soll auch an soetwas gelitten haben, weshalb im eine Karriere als Profipianist versagt blieb. (Angeblich hat er ja auch einen damals beliebten "Fingertrainer" beutzt - war dieser der Grund der Dystonie, oder versuchte Schumann der Krankheit damit entgegenzuwirken?!). Weiß jemand da genaueres? Zusätzlich treten häufig psychische Probleme auf - durch den hart umkämpften Arbeitsmarkt (vgl. auch "Mobbing im Orchester") und die an sich oft hohe Konzentration erfordernde Arbeit.


    Gerade für Musiker der sogenannten "E-Branche" die seit frühster Kindheit hart üben und trainiern und dafür oft viele Einschränkungen aus Terminlichen gründen hinnehmen, muss die Berufsunfähigkeit ein sehr, sehr hartes los sein - man hat ja schlisslich, wie in kaum einem anderen Beruf so stark darauf hingearbeitet und sich spezialisiert. Und: Wer musik selbst macht, liebt sie doch meist ganz besonders - man hat also quasi auf seinen Beruf und sein Hobby zu verzichten...!
    Ich kann Michaels Bestürzung daher absolut nachempfinden - ich musste direkt an die drastischen Schilderungen des ZEIT-Artikel denken, als er mir mitteilte, dass er unter Gehörsturz und Rückenproblemen leidet.


    Es gibt bisher wenige Orchester, die Gegen- und Präventionsmaßnahmen anbieten.
    Laut ZEIT bietet der NDR für seine drei Orchester Schulungen in Alexander-Technik an um Fehlhaltungen und damit Rücken- und Gelenkproblemen vorzubeugen. Auch dem für viele offenbar schwierigen, psychischen Druck der Bühnensituation werde von speziellen Betreuern entgegengewirkt. Die Berliner Philharmoniker haben immer eine Ärztin dabei, welche den Musikern bei akuten Problemen hilft aber auch physiotherapeutische Übungen zur Prävention durführt - (wohlgemerkt: es sind die Berliner Philharmoniker und nicht Provinzorchester XY - Budgetfragen sind sicher nicht selten entscheidend!!!)
    Laut der Ärztin seien auch "standartisierte Instrumente und unzulängliches Mobiliar"
    für viele orthopädische Erkrankungen verantwortlich. Es sei "wichtiger, dass Stühle billig und stapelbar sind" als dass sie den besonderen Proportionen der Spieler anpassen können. In Skandinavien seien höhenverstellbare Stühle schon lange Pflicht...!
    Es werden angeblich in "den Orchestern" (welche auch immer das sein Mögen - Münster gehört offenbar nicht dazu?!) Ohrstöpsel verteilt - es wird aber auch darauf hingewisen, dass deren "Wirkung" unstritten sei. (Den Grund verstehe ich allerdings nicht)...


    Soviel Auszugsweite über diesen interessanten und bedrückenden Artikel. Es ist noch etwas mehr zu entnehmen - unter anderem werden wie gesagt einige Einzelschicksale denauer betrachtet. Wer interesse an dem Artikel hat, dem kann ich gerne Kopien zukommen lassen.


    LG
    Raphael

  • Hallo,


    Oh ja - Sehr gut!
    Ich wusste garnicht, dass die Zeit auch ihre Anderen Magazine nach einiger Zeit online stellt.
    Damit ersparst du mir eventuelle Kopier-Arbeit - Danke! :)


    LG
    Raphael

  • Hallo,


    bislang wurde hier nur über den Lärmpegel im Orchester geschrieben. Ich kann jedoch versichern, dass es auch und gerade im Chor sehr laut zugehen kann. Einige Projekte habe ich bereits an der Oper im Chor mitsingen dürfen. Was Sänger für einen Schalldruck produzieren (auch Chorsänger), ist wirklich krass. Zumal der Klang stark gebündelt und so gerichtet ist. Vor allem wenn der Chor dichtgedrängt sitzt oder steht, ist es kaum zum Aushalten. Dazu dreht und wendet man sich ja auch auf der Bühne, so singt der eine dem anderen stetig ins Ohr.


    Überlegungen, wie man diese wirklich gesundheitsschädlichen Zustände verbessern könnte, halte ich für durchaus sinnvoll.



    Liebe Grüße, der Thomas. :hello:

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  • Zitat

    Schumann soll auch an soetwas gelitten haben, weshalb im eine Karriere als Profipianist versagt blieb. (Angeblich hat er ja auch einen damals beliebten "Fingertrainer" beutzt - war dieser der Grund der Dystonie, oder versuchte Schumann der Krankheit damit entgegenzuwirken?!). Weiß jemand da genaueres?


    Hallo Raphaell,
    Soweit ich weiss, hat Schumann sich die Häute zwischen den Fingern wegoperieren lassen, um weitere Griffe spielen zu können- das war dann das Ende seiner Karriere als Pianist und der Beginn eines grossen Komponisten. :wacky:


    Wie auch immer, um nochmal auf das durchaus ernste Thema zurück zu kommen- obwohl ich eigentlich relativ viele Orchestermusiker persönlich kenne, höre ich von Hörproblemen relativ wenig, eher aber von sozialen Problemen zwischen Orchestermitgliedern sehr viel. DAs soll aber um Gottes Willen nicht heissen, dass es das nicht gibt, zumal ja auch schon Michael als Betroffener darüber geschrieben hat


    Zitat

    Ohrstöpsel verteilt - es wird aber auch darauf hingewisen, dass deren "Wirkung" unstritten sei. (Den Grund verstehe ich allerdings nicht)...


    Der Grund dürfte musikalischer Natur sein, man hört dann eben auch weniger, kann sich selbst schlechter anpassen etc. Ich weiss nur von manchen Piccolisten, dass sie auch mit Ohrstöpseln üben


    Ein befreundeter Geiger, der mit seinem Orchester auch manchmal Grönemeyer etc begleiten muss hat sich mal beklagt, dass bei solchen Events viel zu extreme Lautstärken von der Band komme, die ihm zu schaffen machen.
    Das ist eben das, was mir bei der EU-Verordnung nicht ganz einleuchtet. Die db- Begrenzung muss ja dann auch notwendiger Weise pei Rock/Punk etc greifen und wie das durchgesetzt werden soll, ist mir echt ein Rätsel...


    Gruss :hello:


    Syrinx

  • Hallo Chorknabe,


    Frage ich mich auch - mich wundert es auch immer, wie bei der Oper z.B. Tenöre, welche von ihrer "Liebsten" gerade mit den inbrünstigsten Arien umschlugen werden das aushalten.
    Ein Sopran kann mir schon oft im Publikum auf den Senkel gehen...aber wenn ich mir vorstelle, dass manchmal direkt am Ohr der anderen Charaktere gesungen wird, dann stelle ich mir das doch äusserst "penetrant" vor...


    LG
    Raphael

  • Zitat

    Original von Chorknabe
    Überlegungen, wie man diese wirklich gesundheitsschädlichen Zustände verbessern könnte, halte ich für durchaus sinnvoll.


    Kleinere Chöre und kleinere Orchester senken das Lautpegel.


    LG, Paul

  • Liebe Mitforianer, lieber Rideamus, lieber Ulli, lieber Raphael, lieber Bernd, lieber Jaan, liebe Maggie, lieber KSM, lieber Piet, lieber Frank1970, liebe Elisabeth, lieber Syrinx, lieber Paul, lieber Georg, lieber Chorknabe, lieber Rappy,lieber georgius1988 .......


    ich versuche, jetzt alles erstmal abzuklären:


    @Raphael:

    Zitat

    Es werden angeblich in "den Orchestern" (welche auch immer das sein Mögen - Münster gehört offenbar nicht dazu?!) Ohrstöpsel verteilt


    Doch, aber man muß sich daran gewöhnen.
    Wenn man gesund ist, dann versucht man es zu vermeiden.
    Es werden bei uns die teuren angepaßten Stöpsel, die ich auch verwende, bezahlt.

    Zitat

    Gelenkschmerzen und Rückenprobleme seien die häufigsten Erkrankungen neben den Hörproblemen


    Das stimmt, und ich habe auch eine langjährige (12 Jahre) Odyssey zu allen möglichen Ärzten incl. Alexander-Technik und Dispositions-Training hinter mir.


    Zitat

    In Skandinavien seien höhenverstellbare Stühle schon lange Pflicht...!


    Das ist sehr wichtig, aber darüber hinaus kann ich nur sehr empfehlen, auf einem harten Holzstuhl auf der vordersten Kante zu sitzen.


    @Rideamus

    Zitat

    mich für das Produkt meiner Ahnungslosigkeit entschuldigen, was ich hiermit in aller Form tue


    Ich entschuldige mich in aller Form für meinen Ausbruch.


    Zitat

    Aber, was viel relevanter und schlimmer ist: warum weiß die Öffentlichkeit, selbst die interessierte hier, so wenig davon?


    Also erstmal habe ich auch zu den Musikliebhabern gehört, denen es gar nicht laut genug sein konnte.
    Man kann sich eine Krankheit wie Tinnitus oder Hyperakusis ja auch gar nicht vorstellen, denn man sieht sie nicht.
    Darüberhinaus kommt einem Zuhörer ein klassisches Orchester im Zuschauerraum auch gar nicht so laut vor, wie es auf der Bühne wirklich ist.


    Und auf der Bühne in einem großen Raum, wo sich der Schall ausbreiten kann, ist das auch gar nicht immer so dramatisch.


    Wirklich schlimm ist es im Orchestergraben.
    Unter Umständen kommt im Zuschauerraum überhaupt nichts davon rüber, wenn sich in diesem engen, stickigen Loch die Klangmassen nur so ballen.
    Wenn man dann bei einer Wagner-Oper direkt vor den Wagnertuben sitzt, dann blasen einem diese das Gehirn weg.


    Den Hörnern wiederum haut die Pauke u.U. das Restgehör heraus usw.


    Ich habe mit Bestürzung ein Fernsehinterview mit unserem ehemaligen GMD Rainer Mühlbach gesehen, in dem er zur Diskussion stellte, daß ein Hörschutz zwar für den Musiker gut sein "könnte", er es aber bezweifelt, ob dieser Musiker dann das Ergebnis draußen noch "gut finden würde" .


    Der Mann hat anscheinend nicht mehr alle Tassen im Schrank....... :kotz:


    Das künstlerische Ergebnis hin oder her, die Gesundheit geht vor.
    Aber davon bekommt der Dirigent, der ja erhöht im Graben steht, schon gar nicht mehr so viel mit.



    Zitat

    Mein Sarkasmus bezog sich allein auf das ziemlich hilflos wirkende Verfahren, das hier angewandt und verkündet wird,


    Stimmt, aber es ist schon ein sehr großer Erfolg, daß jetzt endlich überhaupt dieses Problem einmal angegangen wird.


    jaaan,

    Zitat

    Es kommt also für den Hörer, wie für den Musiker wohl eher auf die akustischen Gegebenheiten des Aufführungsaales an, als auf den Schalldruck, den sein Instrument am Lochausgang produziert und der bei evtl. schlechter Akustik eher ins Ohr der es umgebenden Musiker und Publikumsinsassen eindringen kann, als in einem "Dezibelschluckenden" Saal.


    Wenn man gesund ist, dann kommt das hin.


    Ulli,

    Zitat

    Humor ist, wenn man trotzdem lacht.


    Du hast ja recht, und ich versuche auch zu lachen, aber es wird eher Galgenhumor daraus.


    Schlußendlich:


    Ich habe ja schon geschrieben, daß ich in meinem Orchester beileibe nicht der einzige bin, der diese Probleme hat.


    Mit meiner Erklärung, daß es sich um etwa zwei Drittel der Orchestermusiker handelt, die Hörprobleme haben, habe ich nicht übertrieben.


    Zu Hörstürzen, Tinnitus und Hyperakusis:


    Diese Krankheiten sind dummerweise nicht ergründet.
    Die Auslöser "können" Stress, Durchblutungsstörungen, extreme Lautstärken, Verspannungen der Halswirbelsäule, also alles möglich, was ja auch unmittelbar miteinander zu tun haben kann, sein.


    In meinem Falle kam es ganz plötzlich am Morgen nach einem arbeitsreichen Tag, dem 15.9.2005.


    Ich wachte auf und war auf dem rechten Ohr taub.
    -60db- das ist taub.


    Allerdings fuhr eine Straßenbahn durch meinen Kopf.
    Das Ohr wurde, wie ich finde überflüssigerweise, operiert. :(


    Nach etwa zwei Monaten konnte ich für einige Stunden wieder normal hören, allerdings mit sehr viel Rauschen.
    Dann passierte etwas furchtbares, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hatte:


    Ich konnte plötzlich einfachste Geräusche wie z.B. das Umdrehen eines Schlüssels im Schloß oder das Reißen eines Blattes Papier nicht mehr ertragen.


    Dieser Zustand hat sich mittlerweile zwar gebessert, aber Tagesformabhängig ist er immer noch mehr oder weniger stark, seit einem Jahr ist er allerdings zum Glück immer wieder einmal kurzzeitig völlig verschwunden.


    Meinen Orchesterdienst mache ich fast nur mit Ohrstöpseln-zur Sicherheit.
    Aber Solokonzerte oder Kammermusik versuche ich normal zu spielen.


    Das klappt immer mal wieder, so wie es auch alle paar Wochen einmal klappt, daß ich an meiner High-End-Anlage :D Musik hören kann.


    Im Moment sieht es so aus, daß ich Anfang Oktober drei Konzerte in Japan habe plus einem Vorbereitungskonzert in Leverkusen am 18.9. , neben dem Dienst natürlich.


    Ich bin in der Lage, 1-2 Stunden ohne Stöpsel mit Klavier zu proben, danach allerdings ist mir schlecht und ich habe irrsinniges Rauschen im Kopf.
    Etwas anderes, als sich vor den Rechner zu setzen und bei Tamino reinzuschauen geht dann gar nicht, außer ich stöpsel mich zu.


    So, das war jetzt die Kategorie "Selbstmitleid" :O


    Aber, um ganz ehrlich zu sein, es ist furchtbar schwierig, tapfer zu sein:


    Ich vermisse das regelmäßige Musikhören an meiner Anlage.
    Die Cds und Schallplatten, die ich nach wie vor kaufe, stapeln sich nur so.
    Auch die Anlage ist immer an und der Schallplattenspieler dreht sich wie seit 15 Jahren permanent, bereit für den Moment, in dem ich hören kann.


    Haltet mir bitte die Daumen, daß ich das Wagnis, abermals Konzerte in Japan zu geben, aber dieses mal leider nicht gesund, schaffe.


    Wenn ich niemals mehr wirklich normal musizieren und hören kann, dann hat alles keinen Sinn mehr.


    Zurück zur Geräuschentlastung bei Orchestermusikern:


    Die Lautstärke alleine muß es gar nicht sein, ist es auch nicht, aber sie ist ein sehr wichtiges Mosaiksteinchen, was diese Krankheit angeht.


    Das bedeutet:
    Bei Proben muß es moderat zugehen, bei Aufführungen muß jeder Musiker das Recht haben, auch auf der Bühne eine Schallwand zu bekommen.
    Aber das ist alles natürlich nur Geplänkel, im Grunde sollte man als Orchestermusiker im Graben permanent die angepaßten Ohrstöpsel mit -9db Absenkung tragen, damit wären schon einige Probleme beseitigt.


    Nur kann man das einem gesunden Musiker schlecht klarmachen, darauf kommt man in der Regel erst, wenn es zu spät ist.


    Dabei kann man mit diesen Dingern absolut problemfrei spielen, man muß sich nur daran gewöhnen.


    Am Anfang spielt man vielleicht zu laut, da man ja alles leiser hört, aber man gewöhnt sich schnell daran.


    Im lautem Getümmel einer hochdramatischen Oper haben diese angepaßten Stöpsel für mich sowieso nur Vorteile, denn durch die Körperübertragung des Schalls meines Instrumentes höre ich mein eigenes Spiel dann viel deutlicher.


    LG,
    Michael

  • Lieber Michael,


    Ich kann nur für Dich wünschen daß erstens einmal doch diese schreckliche körperliche Probleme gelindert werden. Und zweitens daß Du, auch wo ich weiß daß es nicht eine sofortige Lösung gibt, einmal wieder ein Leben führen kannst, wo Du ziemlich ungestört wieder von Musik genießen kannst.


    Ich hoffe, daß Deine Umgebung Verständnis aufbringen kann für dieses Problem. Ein Problem, daß wegen Krankheiten körperlich ist, aber wegen nicht Musik genießen können, auch noch psychisch dabei geworden ist.
    Ich wünsche Dir viel Kraft, denn die brauchst Du.


    Dein Paul

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