Was wäre wenn? Wie Opern im richtigen Leben weiter gehen könnten

  • Die Wagner-Lösung hätte sicherlich ihren Reiz, aber die daraus resultierende Oper gibt es ja schon unter dem Titel DIE WALKÜRE, und die hat auch ohne den überflüssigen Herrn Oberhoff recht gut Bestand.


    So besinne ich mich lieber darauf, dass wirs uns nicht in der Welt der nordisch-germanischen Sagen befinden, sondern in der von Grimms Märchen und stelle mir vor:


    1. Akt
    Unter den vielen Kindern, die Hänsel und Gretel befreit haben, befindet sich auch ein Geschwisterpaar königlichen Geblütes, das von seinen Eltern heftig beweint wird. Als die Familie Besenbinder die beiden zum königlichen Hof zurück bringt, sind diese Royals so entzückt, dass sie sofort ein Waisenhaus für die Kinder bauen lassen, deren Eltern vor Gram (oder langer Zeit) gestoprben sind, und das von Vater und Mutter Besenbinder geleitet wird. Hänsel und Gretel selbst aber werden zu königlichen Gespielen der prinzlichen Geschwister ernannt und gemeinsam mit ihnen aufgezogen, so dass sie alles lernen, was damalige Könige und Königinnen so brauchen konnten: französisch, höfisch tanzen, und natürlich das Handwerk des Jagens (Hänsel natürlich) und Nähens (Gretel, auch natürlich, denn gar so märchenhaft, dass das anders sein könnte, geht es im Märchen denn doch nicht zu).


    Mit Dank an Frank L. Baum erfährt nun die Schwester der verkohlten Hexe von dem schmachvollen Schicksal ihrer Schwester. Die beiden haben sich zwar herzlich gehasst, weshalb sie einander weit aus dem Wege gegangen sind und man nie von der anderen erfahren hat, aber so darf es einer Hexe natürlich nicht ergehen. Das greift die Familienehre an und überhaupt: wo käme man hin, wenn jeder einfach so Hexen verbrennen könnte. Ihr ahnt, in welcher noch aufgeklärten Zeit das spielt, und was für eine großartige Arie der Schwesterhexe da fällig ist. Gerade aus dem Wissen des Nachhinein gewinnt diese eine tragische Dimension, wie überhaupt die Schwesterhexe beileibe nicht so böse ist wie der Rest der Brut und eigentlich lieber gut wäre (daher der Hass der bösen auf sie), nur von der Welt um sie herum nicht gelassen wird (Schatten von Frankensteins Monster). Die in ihr wohnende Schizophrenie kommt zum Ausbruch, und sie sinnt auf Rache, die sorgfältig geplant sein will.


    2. Akt
    Fünf Jahre später: Aus dem Kinderquartett sind schmucke Jugendliche geworden, die einander herzlich lieb haben (kreuzweise natürlich) und ein wunderschönes Quartett singen. Hänsel und der Prinz sind inzwischen über den Stimmbruch hinaus und keine Kastraten geworden, also sind sie Tenor (Prinz) und Bariton (Hänsel). Daraus entwickelt sich aber, wir sind schließlich im Märchen, keineswegs ein Quartett im Bett, sondern erneut eine Tragödie. Auf Anraten der Hexe, die sich inzwischen als angesehene Beraterin in den Hof eingeschlichen hat, soll die Prinzessin an einen hässlichen Königssohn in weiter Ferne verheiratet werden, während der Prinz sich auf die Jagd nach einem furchtbaren Drachen begeben soll, den die Hexe ins Land gezaubert hat. Erst wenn sein Land von der Plage befreit ist, darf er nämlöich die Tochter des Kaisers zur Frau bekommen. Eine große Ehre, auf die der Prinz ebenso pfeift wie auf den lebensgefährlichen Auftrag. Das Jagen und Kämpfen lag ihm ohnehin nie so sehr wie das Tanzen - am liebsten natürlich mit Gretel, die sich schon immer besonders gut darauf verstand. Erneutes Ensemble, diesmal ein Quintett, da es durch die hämischen Kommentare der Hexe erweitert wird, die das Quartett heimlich belauscht.


    Gretel versucht, ihren geliebten Prinzen vor dem tödlichen Auftrag zu retten, und ihre Tränen (sowie ihre ans Herz rührende Klage) vermögen den König zu erweichen, denn er hat ein großes Herz für bezaubernde junge Dinger, und auch die Königin lässt sich von Hänsels Mut beeindrucken, mit dem er anbietet, an Stelle des Prinzen los zu ziehen (große Arie: "Dräut dem Dorf der finstre Drache, wehklagt nicht, weil Hans hält Wache" - er ist halt ein Held, wie er im Buche steht und braucht deshalb keine Grammatik). Es wird also beschlossen, dass Hänsel statt des Prinzen das Ungeheuer zur Strecke bringen soll. Gretel webt ihm ein Wams aus feinsten Goldfäden und härtesten Edelsteinen, das ihn unverwundbar machen soll (muntere Einlage: "wenn die spinnen, spinn ich auch";). Wenn Hänsel das Untier zur Strecke bringt, soll er die Prinzessin heiraten dürfen und Gretel selbst als Gemahlin des Prinzen Prinzessin werden. Alles ist guter Dinge und begibt sich zum Tanz.


    Da tritt die Hexe mit fürchterlichem Furor in ihrer ganzen härenen Hässlichkeit auf und verkündet, dass nur ein Königssohn das Untier erlegen kann. Um diesen daran zu hindern, praktiziert sie den Zauber der Gliederstarre an dem Prinz und verkündet dem entsetzten Königspaar, dass er sich erst wieder werde rühren können, wenner sich im flammenden Bauch des Drachen befinde oder in dessen Blut bade. Allgemeines Entsetzen aller, die ja nunmehr wissen, dass Letzteres nicht mehr geht, (großes Ensemble à cappella mit anschließendem, allgemeinem Klagechor). Lediglich Hänsel und Gretel sowie die Prinzessin halten wacker dagegen, denn sie wissen, dass wenn die Not auf's höchste steigt, jemand eine Lösung geigt (sie kennen sich in richtigen Reimen aus und sprechen nicht sächsisch). Tatsächlich taucht vom Schnürboden eine Zaubergeige herab und weist mit der Stimme des Waldvogels darauf hin, dass es auf Erden nicht nur einen Königssohn auf Erden gäbe. So machen Gretel und die Prinzessin, nachdem sie einander Mut zusprechen und heimlich hoffen, dass es die andere trifft, den tapferen Vorschlag, dass jeder Königssohn gleich welcher Lande, der Hänsel bei der Jagd nach dem Untier begleitet und dieses erlegt, zwischen ihnen wählen darf. Das Königspaar ist einverstanden und verspricht (was sonst?) die Hälfte seines Königreiches als Mitgift derjenigen, die der tapfere Retter erwählt. Da muss Hänsel erstmals herzlich schlucken, denn er geht natürlich davon aus, dass seine geliebte Prinzessin erwählt werden wird, wenn es überhaupt dazu kommt. Alles ergeht sich in einer Mischung aus Hoffnung, Gebet und Ratlosigkeit, bevor es vom Vorhang erlöst wird und in die große Pause gehen darf.


    3. Akt und Fortsetzung folgt nach der Pause.


    :hello: Rideamus

  • Zitat

    Original von Knusperhexe
    Wie geht's denn weiter bei Cosi fan tutte? Hmm, Hmm, Hmmm ?(


    Lieber Knuspi,


    da ist alles offen. Bei der Così fände ich es interessanter, das von Rideamus auch vorgeschlagene Presequel anzugehen: Was ist vor der Opernhandlung geschehen?


    LG Peter

  • Zwischenspiel


    Ein Orchesterstück, das einmal als Waisenhausintermezzo in die Geschichte eingehen wird. Der furchtbare Drache Fauchar hat die Nähe des abgelegenen Waisenhauses erreicht und löst allgemeine Panik aus. Der ehemalige Besenbinder schleicht sich davon um das Schloss zu alarmieren, verfehlt aber die Richtung und wird von dem Drachen geröstet. Sprachlose Chorstimmen der klagenden Kinder (nachgewachsene Generation) ergänzen das Orchester.


    3. Akt


    1. Bild
    In der Kammer der Hexe wird diese durch den anhaltenden Klagegesang erreicht und erweicht. Ihre schizophrene Persönlichkeit wandelt sich, und sie wird zur guten Fee (rührender Umschwung der Musik). Als solche macht sie sich auf den Weg, aber Wachen nehmen sie fest, werfen sie in den Kerker und lassen sie foltern. Niemand glaubt ihr, dass sie auf einmal eine gute Fee ist und hört deshalb nicht hin, als sie etwas davon faselt, dass Hänsel und Gretel keine Besenbinderkinder sind. Wer soll sich aber auch aus ihrem halb irren Gestammel "Besenbinder, Kinderschinder, Phoenixrinder, Königskinder, Drachen machen scharfe Sachen, wenn die Hexen Hochzeit machen" etc. auch einen vernünftigen Reim machen können?


    2. Bild
    Im Prunksaal des Schlosses. Boten treffen ein, die alle verkünden, dass sich kein Königssohn bereit erklärt hat, die Aufgabe zu übernehmen, denn die wenigen, die sich das zugetraut hätten seien gerade von einer gewissen Prinzessin Turandot enthauptet worden. Schließlich kommt auch noch ein Bote, der verkündet, dass der Drache das Waisenhaus bedrohe. Hänsel, der seine Eltern in Gefahr weiß, verkündet, sich alleine auf den Weg machen zu wollen. Da er aber noch immer ein katastrophalen Ortssinn hat, erbietet sich Gretel, ihm wieder einmal den Weg zu weisen. Obwohl Hänsel ritterlich protestiert, bleibt ihm nicht anderes übrig, denn niemand sonst will ihn begleiten, nachdem das Königspaar seiner Tochter verboten hat, mitzugehen.


    3. Bild
    Das Waisenhaus steht schon in Flammen. Die Mutter und die verängstigten Kinder verstecken sich wehklagend in einer Kammer. Da treten Hänsel und Gretel ein, die sich an dem Drachen vorbei schleichen konnten. Die Kinder sehen sich schon gerettet, da erinnert Gretel daran, dass sie nur gemeinsam sterben könnten, weil Hänsel ja kein Königssohn sei. Erst jetzt gibt die Mutter zu, dass die beiden gar nicht die Kinder ihres toten Vaters sind, sondern die Bastarde des Königs, der einst während eines Jagdausfluges das damals selbstverstädliche Recht der ersten Nacht bei ihr reklamiert hatte. Hänsel sei also durchaus ein Königssohn.


    Den Rest kann man sich denken. Der Drache, in Wirklichkeit ein überdimensionaler Minotaurus, wird erlegt, der Prinz wird in dessen Blut gebadet, Hänsel und Gretel als Königskinder anerkannt, und als die Königin auch noch beichtet, dass sie sich in der Nacht der Zeugung von Hänsel und Gretel mit einem Pagen getröstet hatte, steht der fröhlichen Doppelhochzeit der vier Bastarde nichts mehr im Wege - außer vielleicht den irren Gesängen der Hexe, die aus dem Kerker hevor dringen und allen die Pest an den Hals wünschen, weil sie dazu verurteilt wurde, im Fell des Drachen verbrannt zu werden und mit einem "Schwärende Scheite schichtet mir schnell, Härene Haut sei mir heißer Gesell" fatal an eine gewisse Brünnhilde im letzten Stadium des Wahnsinns erinnert.


    Wie wir heute wissen, kam die Pest dann auch, und die Rache an den Hexen war fürchterlich. Das aber kann erst im dritten Teil erzählt werden, denn schon hier muss man sich ernsthaft Gedanken machen, ob das ganze überhaupt noch eine Kinderoper sein kann. Schon wegen der Länge des Stückes.


    :hello: Rideamus

  • Zitat

    Original von Rideamus


    und die Rache an den Hexen war fürchterlich.


    Ähem, ich komme mir so langsam arg diskreditiert und diskriminiert vor. Hüte Dich: Hokus Pokus Holderbusch u.s.w.


    LG,


    Knuspi

  • Lieber Knuspi,


    bitte nimm's nicht persönlich. Ich referiere doch nur die Vorgeschichte der historischen Hexenjagden.


    Der dritte Teil, wenn er denn je geschrieben wird, wird eine groß angelegte Rehabilitierung der Hexen sein. Genau das wollte ich durch die gespaltene Persönlichkeit der Hexenschwester vorbereiten.


    :hello: Rideamus

  • Mon dieu, Rideamus!


    Dass Du im Filmgeschäft bist , ist wahrlich kein Wunder! :jubel:
    Da ist ja nun wirklich alles drin, was nciht niet und nagelfest ist
    Hast du schon stimmliche Rollenprofile ? Mich würde "brennend" die Rolle der Hexe bzw metamorphorsierten Fee interessieren, die scheint mir auf den Leib geschrieben. :D
    Nur fürchte ich , du wirst da einen megadramatischen Koloratur-Alt einsetzen..... :(
    Ich kann aber auch den Drachen übernehmen....Und
    deine geliebten Ensembles gibt es ja zu Hauf. :yes: Die Idee, gleich die musikalsichen Infos mitzuliefern ist sowieso sehr gut, werde ic hmir merken.


    Was mit den Cosi-Paaren passiert? Wenn man's ganz genau gibt, ist die einzige Chance, in dieser Final-Konstellation noch halbwegs glücklich zu werden, leider hier nicht beschreibbar. WG höchster Zensurgefahr. :faint:
    Daher finde auch ich es tamino- verträglicher und ergiebiger, in diesem Falle eine Vor-Geschcihte zu schreiben.
    Das kann ja ruhig auch mehrfach geschehen.


    Bei unseren Perlenfischern ist im Moment sowieso Pause.
    Leila und Nadir müssen erstmal ncihtsahnend richtig fett werden und den angemessenen Rumspiegel im Blut erreichen, um flambiert werden zu können.
    Zurga ist noch auf der Flucht, mit der kostbarsten Perle des Volkes im Gepäck.(Selbiges ihm in wütenden Rache Chören dicht auf den Fersen)
    Er singt soeben seine ergreifende Einsame- Insel-Arie und wurde von den kannibalischen Kundschafter noch nciht gesichtet.


    F.Q.

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Hast du schon stimmliche Rollenprofile ? Mich würde "brennend" die Rolle der Hexe bzw metamorphorsierten Fee interessieren, die scheint mir auf den Leib geschrieben. :D
    Nur fürchte ich , du wirst da einen megadramatischen Koloratur-Alt einsetzen..... :(
    Ich kann aber auch den Drachen übernehmen....Und
    deine geliebten Ensembles gibt es ja zu Hauf. :yes: Die Idee, gleich die musikalsichen Infos mitzuliefern ist sowieso sehr gut, werde ich mir merken.


    Nun, da müsste ich mich natürlich noch mit dem Komponisten absprechen, aber meine Vorstellung geht etwa so:


    Hänsel: Baritorn
    Gretel: feenhafter Sopran
    Prinz: Tenor
    Prinzessin: Mezzosopran
    Hexe: hochdramatischer Sopran
    König: Bass
    Königin: Alt
    Vater und Mutter Besenbinder: wie gehabt
    Drache: stumme bzw. fauchende Rolle (ich will ja nicht zu sehr wagnern und ihn von flirrendem Feuer und gefräßiger Flamme fauchen lassen).


    :hello: Rideamus


    PS: soeben fiel mir noch ein, dass das goldene Wams doch keine gute Idee ist, denn das würde im Drachenfeuer dem armen Hänsel auf dem Leib zerschmelzen. Er muss also (dezent natürlich) das goldene Wams gegen einen Packen nasser Nachthemden der Kinder vertauschen, bevor er in den Kampf zieht. (natürlich sind die nicht wirklich nass, den wir wollen ja dem Heldenbariton keine Erkältung an den Hals holen)

  • Zitat

    Original von Fairy Queen


    Was mit den Cosi-Paaren passiert? Wenn man's ganz genau gibt, ist die einzige Chance, in dieser Final-Konstellation noch halbwegs glücklich zu werden, leider hier nicht beschreibbar. WG höchster Zensurgefahr. :faint:
    Daher finde auch ich es tamino- verträglicher und ergiebiger, in diesem Falle eine Vor-Geschcihte zu schreiben.
    Das kann ja ruhig auch mehrfach geschehen.


    Ob das wirklich so ergiebig ist? Da müsste man ja, um im Stil zu bleiben, die beiden Männer die jeweils falschen Frauen heiraten lassen, und dann wüssten alle, wie groß die Gefahr ist, und die beiden Männer wären so blöde dann doch wieder nicht, sich auf diese Wette einzulassen.


    Anders wäre es, wenn man zwei Einakter daraus macht. Der eine hätte dann Ähnlichkeiten mit Musils "Die Verwirrung des Zöglings Törless" mit homoerotischen Untertönen, während der andere in einer Klosterschule spielt. Aber wo ist da das Drama, wenn man nicht schon wieder mit homoerotischen Untertönen kommen und "Mädchen in Uniform" ins 18. Jahrhundert verlegen will? Auch SUOR ANGELICA ist da kaum ein Vorbild, abgesehen davon, dass es die schon gibt, weil man den beiden Frauen wohl kaum ein uneheliches Kind anhängen kann. Und die Heldinnen müssten sie schon sein, also genügt kein Backfischgeplapper über den idealen Mann. Ein richtiger Konflikt muss her, dessen Überwindung ihnen dennoch die Naivität lässt, die sie zu Beginn der COSI an den Tag legen. Schwer, auch für einen Einakter.


    Reizvoll wäre es allerdings, die Geschichte des Don Alfonso zurück zu verfolgen, vielleicht in einer Kreuzung mit Motiven aus "Les Liaisons Dangereuses". Fiordiligi und Dorabella (oder wenigstens eine von ihnen) könnten dann die zunächst noch unschuldigen Opfer der skrupellosen Madame de Merteuil werden. Aber so ganz passen würde das auf die Personen nicht, die Mozart geschaffen hat, und zu ihrer anfänglichen Naivität auch nicht. Also muss man sie aus dem Spiel lassen.


    Besser, wir kreuzen die Vorgeschichte des Don Alfonso mit der des Don Giovanni. Das würde erklären, warum Don Alfonso ein so zynischer und dennoch respektabler Frauenkenner ist. Es ist ja nicht unwahrscheinlich, dass er nach 1003 Frauen allein in Spanien nach Neapel ausweichen musste (ich folge hier der mir besonders vertrauten Inszenierung von John Eliot Gardiner), dort von Frauen angeblich genug hat und nur noch seine Memoiren schreibt, wie weiland Casanova. Ich habe mich ohnhin schon immer gefragt, warum Don Alfonso an Frauen nicht mehr interessiert zu sein scheint. Einfach zu alt dafür kann so einer ja kaum sein, denn der stirbt zwar wahrscheinlich im Bett, aber nicht schlafend. Vielleicht hat er ja mal von Signor Fontana gehört und will die beiden Frauen nur für sich selbst "weichklopfen" lassen.


    Das wäre dann vielleicht wirklich ein Stoff für eine komödiantische Fortsetzung: Don Alfonso und die lustigen Weiber von Neapel.


    Was für Geschichten doch alles noch nicht erzählt wurden. :D


    :hello: Rideasinus

  • Lieber Rideasinus (du weisst ja hoffentlcih was dir als soclher blüht!),
    nun, dann werde ich wohl wirklich den Drachen übernehmen-so denn der feenhafte Sopran kein ( zu galanter) Wink mit dem Gartenzaun sein sollte.... :angel::hello:
    Die nassen Nachthemden könnten etwas ungewollte Assoziationen und Gerüche entwickeln, daher besser nicht! :no:



    Was die Cosi-Vorgeschichte angeht: ich bin bei der mentalen Arbeit. :yes: Du hast nämlich eine GANZ wichtige Person einfach unterschlagen: Despina!!!!! :boese2:
    Abgesehen davon finde ich die Idee, aus Don Alfonso einen zynischen alternden Don Giovanni zu machen hervorragend. :jubel: Ich war schon immer ähnlciher Ansicht, wurde da aber in einem anderem Thread von einem gewissen Herrn Brixius in die Schranken gewiesen. :wacky:


    Wenn Despina zu dem so weisen aufgeklärten Philosophen(nach Alfreds und Peters Meinung soll er das ja sein)sagt: ein Alter so wie Du kann einem jungen Mädchen wie mir doch ncihts mehr tun, hat das wohl auch seine Vorgeschcihte......


    Alfonso rächt sich für all das, was in der Vorgeschichte passiert ist, indem er nun die beiden Paare gemeinerweise in ihr Unglück rennen lässt.


    Ausführliches folgt wahrscheinlcih erst morgen, da ich zur Zeit jeden Abend durch Proben und Konzert ausser Gefecht bin.


    F.Q.

  • Zitat

    Original von Fairy Queen


    Die nassen Nachthemden könnten etwas ungewollte Assoziationen und Gerüche entwickeln, daher besser nicht! :no:


    F.Q.


    Also - nasse Oberbekleidung (oder Zwischenbekleidung) assoziere ich nicht unbedingt mit ungewollten Gerüchen, eher mit gewollten Durchsichten.... :stumm:


    Verdammt - ich muss eine trockene Rede für meinen Chef schreiben - dabei würde Commisario Calvaliera lieber die ungesühnten Mordfälle ermitteln :motz:


    LG
    Rosenkavalier

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  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Lieber Rideasinus (du weisst ja hoffentlcih was dir als soclher blüht!)


    Klar doch, Titania verliebt sich in mich. Es gibt schlimmere Vorstellungen, aber deswegen habe ich mich nicht zum Esel gemacht (was nicht ungalant gemeint ist). Den Wink mit dem Zaunpfahl hast Du schon richtig verstanden.


    Zitat


    Was die Cosi-Vorgeschichte angeht: ich bin bei der mentalen Arbeit. :yes: Du hast nämlich eine GANZ wichtige Person einfach unterschlagen: Despina!!!!! :boese2:


    Oh nein, ich habe sie keineswegs vergessen, nur fiel mir zu ihr keine Vorgeschichte ein, die nicht auf so etwas wie LA SERVA PADRONA hinaus laufen würde. Sie ist so rund und in sich vollkommen, dass ich bei ihre keine Entwicklung sehe, also auch keine dramatische Entwicklungsgeschichte. Aber ich bin schon sehr gespannt darauf, was Dir dazu einfällt. Frauen kennen einander halt doch viel besser und haben eher eine Ahnung, wie man eine Despina wird.


    Zitat


    Abgesehen davon finde ich die Idee, aus Don Alfonso einen zynischen alternden Don Giovanni zu machen hervorragend. :jubel: Ich war schon immer ähnlciher Ansicht, wurde da aber in einem anderem Thread von einem gewissen Herrn Brixius in die Schranken gewiesen. :wacky:


    Wenn Despina zu dem so weisen aufgeklärten Philosophen(nach Alfreds und Peters Meinung soll er das ja sein)sagt: ein Alter so wie Du kann einem jungen Mädchen wie mir doch ncihts mehr tun, hat das wohl auch seine Vorgeschcihte......


    Alfonso rächt sich für all das, was in der Vorgeschichte passiert ist, indem er nun die beiden Paare gemeinerweise in ihr Unglück rennen lässt.


    In welchem Thread hat Herr Brixius das getan? Das muss vor meiner Zeit gewesen sein. Aber ich würde ihn gerne nachlesen um gegen harsche Kritik gewappnet zu sein. Den Philosophen sehe ich auch in Don Alfonso), schon weil das Libretto das ausdrücklich besagt. Ich sehe allerdings darin keinen Grund, warum er nicht trotzdem ein Frauenheld (gewesen) sein kann. Im Gegenteil: wirkliche Weisheit bezieht man nicht aus Büchern, sondern aus dem Leben. Der Stoiker und Erzphilosoph Seneca hat bekanntlich beides in seiner Todesstunde hervorragend vereint und sich von seinen Gespielinnen immer wieder die Adern zubinden lassen, damit er sie noch etwas genießen konnte, bevor er auf Befehl Neros verblutete. Und wenn die Philosophie Alfonsos einer mir bekannten entspricht, dann doch dem Stoizismus.


    Zudem können sich die Dichter von Prequels und Sequels mit ihren Charakteren schon auch gewisse Freiheiten nehmen. Selbst Beaumarchais hat das ja mit seinen Charakteren getan, und die verschiedenen Komponisten seines Personals von Paisiello bis Massenet sowieso.


    Das mit dem alten Alfonso und der jungen Despina sehe ich ganz ohne Vorgeschichte viel banaler. Die knackige Despina hat einfach keine Lust auf den alten Knacker, und da sie nicht ernsthaft zu erwarten braucht, dass er sie heiraten würde, fehlt auch das gängige Alternativmotiv. Nichts anderes ist hier gemeint, glaube ich. Aber man könnte natürlich diesen Kurzdialog (in poetischerer Form natürlich) zum Prequel ausbauen: "Warum gibt es so viele Mai-Dezember Liaisons?" "Wieso? Was der Dezember im Mai findet, ist doch klar". "Schon, aber was findet der Mai im Dezember?" "Weihnachten!"


    Mit der Beziehung zwischen Alfonso und Despina in COSI FAN TUTTE hätte das dann aber nichts mehr zu tun, und die Stücke, die wir hier erweitern, wollen wir doch möglichst unangetastet lassen.


    Wie auch immer: man kann natürlich trotzdem eine Vorgeschichte mit Despina und Alfonso machen, die dann aber aus dem unmittelbaren Umfeld des DECAMERONE oder der TOLLDRASTISCHEN GESCHICHTEN kommen müsste. Junges Mädchen legt älteren Bock herein. Ob Don Alfonso, Philosoph hin oder her, danach aber die Größe aufbrächte, seine Besiegerin anzuerkennen und als Komplizin anzuheuern? Ich bezweifle es. Im übrigen würde ich ihm den Status eines Philosophen absprechen, wenn er sich für diese Erniedrigung an den beiden Paaren rächt, statt diese einfach ihre Torheit am eigenen Leib spüren zu lassen.


    :hello: Rideamus

  • Zitat

    Original von Rosenkavalier


    Also - nasse Oberbekleidung (oder Zwischenbekleidung) assoziere ich nicht unbedingt mit ungewollten Gerüchen, eher mit gewollten Durchsichten.... :stumm:


    Und da sagt man immer den Männern nach, sie hätten eine eingleisige Fantasie. Ich dachte ganz unschuldig an den FEUERSCHUTZ! Eine metallene Rüstung wäre sicher die falsche Kampfkleidung in der Begegnung mit einem feuerspeienden Drachen.


    Zitat

    Verdammt - ich muss eine trockene Rede für meinen Chef schreiben - dabei würde Commisario Calvaliera lieber die ungesühnten Mordfälle ermitteln :motz:


    LG
    Rosenkavalier


    Das ist doch ein toller Ansporn, die trockene Rede möglichst schnell fertig zu stellen, und die durch nasse Bekleidung ausgelösten Fantasien abustellen.


    Im übrigen gibt es diesen Thread ja noch eine Weile - hoffentlich jedenfalls, denn als Ausbund wissenschaftlicher Seriosität könnte ich ihn nur schwer verteidigen, obwohl viel mehr Wahres, Schönes und Gutes darin steht, als man auf den ersten Blick meinen möchte.


    :hello: Rideamus

  • Zitat

    Original von Rideamus


    Und da sagt man immer den Männern nach, sie hätten eine eingleisige Fantasie. Ich dachte ganz unschuldig an den FEUERSCHUTZ! Eine metallene Rüstung wäre sicher die falsche Kampfkleidung in der Begegnung mit einem feuerspeienden Drachen.


    Ach so..... :angel:


    Zitat

    Original von Rideamus


    Das ist doch ein toller Ansporn, die trockene Rede möglichst schnell fertig zu stellen, und die durch nasse Bekleidung ausgelösten Fantasien abustellen.


    Schon erledigt - jetzt dürfen sich die Übersetzer damit beschäftigen.
    Abstellen? Warum abstellen? :pfeif:


    LG
    Rosenkavalier

  • Zitat

    Original von Rosenkavalier


    Schon erledigt - jetzt dürfen sich die Übersetzer damit beschäftigen.
    Abstellen? Warum abstellen? :pfeif:


    LG
    Rosenkavalier


    Weil nasse Bilder trockene Reden irritieren könnten. (schon erledigt? Gut!)


    Aber nicht nur das. Auch Commissarias sollten sich dieser Dinge als mögliches Motiv zwar immer bewusst sein, davon aber ihrem Scharfblick nicht ablenken lassen. Und das war jetzt nicht als double entendre gemeint.


    Also, Frau Kommissärin, wie wollen Sie zum Beispiel beweisen, dass der grausame Mord an der Hexe in HÄNSEL UND GRETEL wirklich Notwehr geschah? Von dem von Knuspi zu Reht beklagten Unrecht, dass der Schwesterhexe in der Fortsetzung geschieht, mal ganz abgesehen.


    Nach der Beweislage würde ich mir jedenfalls zutrauen, zwölf Geschworene so gehörig zu verwirren, dass Hänsel und Gretel keineswegs so unschuldig sind, sondern auch von ihren Eltern genau zu diesem Zweck hätten ausgesandt werden können.


    Aber eigentlich ist das schon wieder ein anderer Thread, und Beiträge Octavians, etwa zum weiteren Schicksal von ARABELLA und Konsorten, wären mir lieber.


    Vielleicht aber auch ein Blick in die Zukunft von Lammermoor. Oder die weiteren Folgen des Liebestranks bei Donizetti.


    :hello: Rideamus


  • OK - ich gelobe Besserung :angel:


    Wenn Hänsel und Gretel wegen Mordes vor Gericht stünden, dann wäre es lediglich die Aufgabe von Frau Kriminalhauptkommissarin alle Beweise, sowohl entlastende als auch belastende zu sammeln und der anklagenden Staatsanwaltschaft vorzulegen. Im Fall "der Staat gegen Hänsel und Gretel" - denn ein solcher wäre es nach Deiner Schilderung - wäre es wohl eher Aufgabe des Verteidigers, die Notwehr (korrekter die Nothilfe Gretels für ihren Bruder) den Geschworenen schmackhaft zu machen.


    Na, dann werde ich heute abend mal in mich gehen und mich mit den weiteren Schicksal ARABELLAS beschäftigen - versprochen.


    LG
    Rosenkavalier

  • Ihr seid mir hier entschieden zu flott!
    Während ich noch überlege, wie ich Despina und Don Alfonso zu Nadir und Leila auf die Kannibaleninsel bringe, seid ihr schon bei Arabella und Donizetti...
    Da komm ich nicht mehr mit, Feenkönigin hin oder her. :no: :untertauch:
    Gleich gibts erstmal Magnificat und morgen gehts weiter mit Cosi und Perlenfischer. Eins nach dem Andern.
    Der besagte Cosi-Thread, in dem ich auf einsamer Flur gegen stoische Philosophen anschreiben wollte und dann die Waffen streckte(als demütiges, unwissendes Weib versteht sich ;)) soll dir Peter bitte verlinken.


    Lieber Rosenkavalier, wenn KINDER nasse Höschen haben, dann ist der Hintergrund für mcih eindeutig. Deine Variante gilt eher für Groupies und gehört in den Fan-Thread :baeh01:


    F.Q.

  • Zitat

    Original von Rosenkavalier
    Na, dann werde ich heute abend mal in mich gehen und mich mit den weiteren Schicksal ARABELLAS beschäftigen - versprochen.



    Nachdem ich hier gerade ganz begeistert die vielen tollen Geschichten nachgelesen habe, bin ich auf eine Fortsetzung der ARABELLA natürlich besonders gespannt (welche Tochter muß denn zukünftig auf den spielsüchtigen Vater "aufpassen"?).


    Ich würde dafür vielleicht etwas zu den Meistersingern liefern....


    :hello:


    Elisabeth

  • Zitat

    Original von Fairy Queen


    Lieber Rosenkavalier, wenn KINDER nasse Höschen haben, dann ist der Hintergrund für mcih eindeutig. Deine Variante gilt eher für Groupies und gehört in den Fan-Thread :baeh01:


    F.Q.


    Aber Hänsel und Gretel sind in der Fortsetzung keine Kinder mehr, sonst wäre Hänsel als Bariton ja völlig fehlbesetzt! Da liege ich doch näher, oder?


    LG
    Rosenkavalier

  • Zitat

    Original von Elisabeth


    Ich würde dafür vielleicht etwas zu den Meistersingern liefern....


    Nur zu, wenn Die die vielen Listen überhaupt noch Zeit übrig lassen. :D


    Der erste Anlauf zu "Eva Stolzing und ihre Brut" sei Dir gerne überlassen.


    Ich melde dann mal zur Verstärkung der orientalischen Musik die Fortsetzung der ENTFÜHRUNG an. Allerdings spielt die natürlich in Spanien, und ich kiann sie nich für morgen garantieren.


    Es muss aber auch nicht immer so ausführlich sein wie bei der BOHEME, den PERLENFISCHERN und HÄNSEL UND GRETEL.


    Obwohl: Spaß macht's schon, auch mal ins Detail zu gehen.


    Aber, wie schon Horaz sagte: suum quique.


    Mas mich an eine Möglichkeit für Maggie erinnert: DER ZIGEUNERBARON.


    :hello: Rideamus

  • Zitat

    Original von Rosenkavalier


    Aber Hänsel und Gretel sind in der Fortsetzung keine Kinder mehr, sonst wäre Hänsel als Bariton ja völlig fehlbesetzt! Da liege ich doch näher, oder?


    LG
    Rosenkavalier


    Nein, sie sind keine Kinder mehr. Wenn man davon ausgeht, dass sie in der ersten Oper etwa 12-14 sind, wären sie fünf Jahre später 17-19: Hänsel (wer von beiden ist eigentlich älter?) wäre dann schon aus dem Stimmbruch heraus, und der Prinz natürlich auch. Der darf auch ruhig schon Anfang 20 sein, denn wie lange er Lebkuchen war, wissen wir ja nicht.


    Im übrigen weiß ich auch nicht, wie Fairy auf nasse KInderhöschen kommt, denn Hänsel und Gretel sind auch bei Humperdinck schon etwas über dieses Alter hinaus. Selbst wen sie nur 7 oder 8 wären, was ich mir bei den Elisabeths (Schwarzkopf und Grümmer) oder Cotrubas und Baltsa nie richtig viorstellen konnte.


    Deine Fantasien hatten also durchaus was für sich, wenn auch nicht den Rahmen, in dem Du sie entwickeltest. :D


    :hello: Rideamus

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  • Arabella II


    Kurzes Orchestervorspiel mit einigen Gewehrschüssen.


    Arabella sitzt in einer einsamen Berghütte und wartet auf die Rückkehr von Mandryka, der mal wieder auf Bärenjagd ist.


    Sie liest Briefe ihrer Schwester Zdenka. Diese hat nicht Matteo, sondern nacheinander die drei Ungarn geheiratet und bei den Scheidungen einiges an Geld gut gemacht. Mit Matteo, der genauso geduldig wie auf Arabella auch auf sie gewartet hat, lebt sie nun in wilder Ehe. Arabella träumt in einer wehmütigen Arie von den vergangenen Tagen, als sie der Star der Wiener Bälle war.


    Mandryka kommt verschwitzt und verdreckt nach Hause. Begrüßungsduett. Kurz darauf treffen Wildhüter mit der Polizei ein und nehmen Mandryka fest. Er hat nämlich seit Jahren schon keine eigene Jagd mehr und gilt als Wilderer. Abschiedsduett.


    Gerichtsverhandlung: Mandryka versucht das Gericht davon zu überzeugen, dass er nur aus Not ein Wilderer geworden ist – und um seine Arabella ein klein wenig zu beeindrucken. (Große Arie mit Anklängen an Arabella I) Dieses Geständnis bringt ihm bei der Richterin sehr viel Verständnis ein, überzeugt aber nicht die ausschließlich männlichen Geschworenen. In einem hämischen Rondo überschütten diese ihn mit Spott. Die Richterin erkennt jedoch Mandrykas gutes Herz und verurteilt ihn lediglich dazu, einem reichen österreichischen Paar für einige Jahre in Amerika als Jagdgehilfe zu dienen.


    Arabella bricht bei diesem Urteil mit einem lauten Klageschrei (über etwa 70 Takte) zusammen. Mandryka wird umgehend abgeführt.


    Zwischenspiel: Wogende Wellen einer Seefahrt


    Auf einem Auswandererschiff sitzen Arabella, Zdenka und Matteo in den Liegestühlen. Zdenka versucht Arabella aufzuheitern (lustiges Duett mit gelegentlichen unwilligen Einwürfen von Matteo). Alle drei sind auf dem Weg nach Amerika. Zdenka und Matteo, weil sie dort einen umfangreichen Besitz mit Wäldern gekauft haben und Arabella, weil sie wild entschlossen ist, Mandryka zu finden.


    Wie es der Zufall will, müssen sich Graf Waldner und seine Frau aufgrund ihrer Schulden als Küchenhilfen auf eben diesem Auswandererschiff verdingen. Großes Küchen-Ensemble-Ballett und anschließend Wiedersehens-Quintett – bzw. Oberdeck-Terzett kombiniert mit Unterdeck-Duett.


    In einem wilden Sturm kentert das Schiff vor der amerikanischen Küste. Geklammert an eine Geldkiste können sich alle Beteiligten retten . Die Überlebenden werden am Ufer von zwei riesigen Bären angefallen. In höchster Todesangst ruft Arabella Mandrykas Namen (über 30 Takte), es fallen Schüsse, Arabella wird unter einem zusammenbrechenden Bär begraben.
    Mandryka eilt aus dem nahen Wäldchen und findet seine geliebte Arabella schwerverletzt unter dem Bären. Sie überlebt nach längerem Duett und zu allem Überfluss erkennen Zdenka und Matteo auch noch, dass Mandryka ihnen als Jagdgehilfe zugeteilt wurde. Großes Freudenquartett, das auch nur unwesentlich davon getrübt wird, dass Graf Waldner und seine Frau sich mit der Geldkiste aus dem Staub gemacht haben, um in Las Vegas ein Spielerparadies zu gründen.(Dort treffen sie auch die Fiaker-Milli wieder, die eine Showtanztruppe anführt, aber das wäre dann wohl eher was für einen "Ableger" der Arabella-Story)


    Na, wenn das kein Happy-End ist. ;)


    LG
    Rosenkavalier

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Viellicht bekommt Peter ja auch noch Lust....... :hello:


    Eigentlich beneide ich Rosenkavalier ums Kriminalistische, von mir nun wenigstens auch mal ein wenig Düsternis:


    Die Fortsetzung meiner Nozze spielt in der französischen Revolution. Den Grafen Almaviva hat es gleich erwischt, er ist auf der Guillotine gelandet. Figaro windet sich durch die revolutionären Zeiten mit Geschick und Glück, gerade rechtzeitig hat er sich von Danton zu Robespierre umorientiert, dann taucht er kurzfristig unter, um dann am Aufstieg des Korsen teilzunehmen und die unterschiedlichen Affären des heißblütigen Napoleon mit gewohnter Behändigkeit zu regeln. Die Hilfe von Susanna bei den unterschiedlichen Abenteuern (unklar ist das Interesse von Napoleon an ihr) war unentbehrlich. Die Gräfin hat es eine Zeitlang mit unterschiedlicher Verkleidung (natürlich Hosenrollen) geschafft, sich zu retten. Nachdem Figaro kaiserlicher Hoffriseur geworden ist, kümmert sie sich um den barbiermäßigen Nachwuchs - nicht zuletzt, weil sie auch dem Charme des Korsen erlegen ist.


    Cherubino und Barberina sind ins Ausland geflüchtet und haben sich der Allianz angeschlossen, mit der auch Goethe nach Frankreich einrückt. Die allgemeine Diarrhöe, von der Goethe berichtet, wird von Barbarina nicht überlebt, Cherubino wird beim Rückzug von einer verirrten Kugel (friendly fire) getroffen.


    Liebe Grüße Peter

  • Zitat

    Original von pbrixius


    Eigentlich beneide ich Rosenkavalier ums Kriminalistische,


    Nur zu, ein wenig Unterstützung schadet nie. Die Kriminalisten von heute sind nämlich in den seltensten Fällen die einsamen Wölfe, als die sie im TV gerne dargestellt werden.


    LG
    Rosenkavalier

  • Zitat

    Original von Rosenkavalier
    Großes Freudenquartett, das auch nur unwesentlich davon getrübt wird, dass Graf Waldner und seine Frau sich mit der Geldkiste aus dem Staub gemacht haben, um in Las Vegas ein Spielerparadies zu gründen.(Dort treffen sie auch die Fiaker-Milli wieder, die eine Showtanztruppe anführt, aber das wäre dann wohl eher was für einen "Ableger" der Arabella-Story)


    Na, wenn das kein Happy-End ist. ;)


    LG
    Rosenkavalier


    In der Tat, happy ist kein Ausdruck, zumal Waldner endlich erkannt hat, dass immer die Bank gewinnt. Jetzt bin ich nur gespannt, wer DAFÜR die Musik schrieben kann. Heutige musikalische Bühnwerke sind ja immer so ernst. Für Milli-The Musical könnte ich mir dann schon eher jemanden vorstellen.


    @ Peter
    Hört sich ja fast schon wie eine Alternative zu ANDREA CHENIER an, macht aber Sinn.


    Nur dass es den armen Cherubino dann doch noch erwischt - schnief X(


    Aber irgendwann war es ja unvermeidlich, dass aus dem Figaro-Stoff auch mal die Tragödie gemacht wird, die schon immer in ihm schlummerte.


    Was die Gräfin, i. e. die frühere Rosina betrifft: irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie weniger dem Korsen erliegen als von Talleyrand durchschaut werden dürfte, der sie wieder als vornehme Dame ausstaffiert und Napoleon als Spionin ins Bett bugsiert. Das Endresultat ist bekannt, und deswegen habe ich dauernd das Bild der PIQUE DAME im Kopf, wenn ich diese Geschichte lese. Schließlich ist die gar nicht so heimliche Heldin aller Beaumarchais-Geschichten doch die Rosina.


    :hello: Rideamus


    PS: ist Euch eigentlich bewusst, dass dieser Thread es als (fast?) einziger von denen, die über 100 Hits gestiegen sind, geschafft hat, bei ca. 10% Beitragsumme im Verhältnis zur Hitsumme zu bleiben? Da das bei annähernd 900 Hits in nur zwei Tagen kaum an einem allgemeinen Desinteresse liegen kann, gibt es allen Grund, die regen Beteiligten zu ihrer so frisch sprudelnden Fantasie zu beglückwünschen.
    Diese Art Zahlenspiel zur höheren Ehre der Tamino-Frequentierung sollte hier gestattet sein.

  • Zitat

    Original von Rideamus


    Nur dass es den armen Cherubino dann doch noch erwischt - schnief X(


    Find ich auch doof :motz: - kann man dagegen irgendwo eine Petition einreichen?


    Wer soll dann Figaro III verkörpern? Erst Almaviva/Rosina, dann Figaro/Susanne - folgerichtig wäre nun Cherubino/Barbarina. Aber wenn pbrixius beide sterben lässt, wird das wohl nix.
    Außerdem - dürfen denn die armen Mezzi nicht wenigstens in den Hosenrollen überleben :( ?!


    LG
    Rosenkavalier

  • Zitat

    Original von Rideamus
    Was die Gräfin, i. e. die frühere Rosina betrifft: irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie weniger dem Korsen erliegen als von Talleyrand durchschaut werden dürfte, der sie wieder als vornehme Dame ausstaffiert und Napoleon als Spionin ins Bett bugsiert. Das Endresultat ist bekannt, und deswegen habe ich dauernd das Bild der PIQUE DAME im Kopf, wenn ich diese Geschichte lese. Schließlich ist die gar nicht so heimliche Heldin aller Beaumarchais-Geschichten doch die Rosina.


    Lieber Rideamus,


    diese Feinheit nehme ich gerne auf. Wir müssen nur nach Ableben von Cherubino eine neue Hosenrolle finden - nun war dies ohnedies überfällig, denn der Stimmbruch ist schon längst überfällig - und das Duett mit Goethe ist dann vielleicht schon eines von Tenor und Bariton. Aber unsere Rosina hat einen hübschen Bauernjungen, der ihr verliebt ins ferne Paris gefolgt ist und sie nach vielen Abenteuern - die ihm eine eigene Oper mit einem Mezzo als Titelheld(e/i)n ermöglichen - endlich von Talleyrand als Zwischenträger eingestellt wird und dabei die geliebte Gräfin wieder entdeckt. Und damit haben wir die nächsten Fortsetzungen für unseren Cavalliere gerettet ...



    Zitat

    PS: ist Euch eigentlich bewusst, dass dieser Thread es als (fast?) einziger von denen, die über 100 Hits gestiegen sind, geschafft hat, bei ca. 10% Beitragsumme im Verhältnis zur Hitsumme zu bleiben? Da das bei annähernd 900 Hits in nur zwei Tagen kaum an einem allgemeinen Desinteresse liegen kann, gibt es allen Grund, die regen Beteiligten zu ihrer so frisch sprudelnden Fantasie zu beglückwünschen.
    Diese Art Zahlenspiel zur höheren Ehre der Tamino-Frequentierung sollte hier gestattet sein.


    Das gilt auch für den Schwestern-Thread "Kann die Empfindung Liebe sein". Wie schön, sich auf die Intelligenz der Leser verlassen zu können ...


    Liebe Grüße Peter

  • Zitat

    Original von Rosenkavalier
    Wer soll dann Figaro III verkörpern? Erst Almaviva/Rosina, dann Figaro/Susanne - folgerichtig wäre nun Cherubino/Barbarina. Aber wenn pbrixius beide sterben lässt, wird das wohl nix.
    Außerdem - dürfen denn die armen Mezzi nicht wenigstens in den Hosenrollen überleben :( ?!


    Lieber Rosenkavalier,


    ... und schon habe ich eine neue Hosenrolle eingeführt. Dir soll die Ehre widerfahren, ihr den Namen zu geben.


    Liebe Grüße Peter

  • Zitat


    Original von Rideamus
    ist Euch eigentlich bewusst, dass dieser Thread es als (fast?) einziger von denen, die über 100 Hits gestiegen sind, geschafft hat, bei ca. 10% Beitragsumme im Verhältnis zur Hitsumme zu bleiben? Da das bei annähernd 900 Hits in nur zwei Tagen kaum an einem allgemeinen Desinteresse liegen kann, gibt es allen Grund, die regen Beteiligten zu ihrer so frisch sprudelnden Fantasie zu beglückwünschen.


    Lieber Rideamus,
    zumindest bei mir liegt es nicht an Desinteresse, ganz im Gegenteil, ich amüsiere mich köstlich über Eure Hypothesen. Bei mir liegt es ganz einfach an intellektuellem Unvermögen, meine Gedanken in so brillanter Form in die Tastatur zu bringen.


    Zumindest Deiner Spekulation Rosina betreffend, möchte ich Dir widersprechen. Der alte Fuchs Talleyrand kannte Bonaparte zu gut, als dass er hätte annehmen können, dieser hätte eine Spionin im Bett nicht sofort erkannt. Zumal - wenn man den Anekdoten glaubt - die Dauer des Bettaufenthalts bei Napoleon nicht ausgereicht hätte, um ihm Staatsgeheimnisse zu entlocken. Ich glaube eher, dass sie zusammen mit Josephine Beauharnais und Madame Tallien zur Zeit des Terreur in Haft war und sich sich mit Josephine befreundete. Sie unterhielt dann zur Zeit des Konsulats einen literarischen Salon in Konkurrenz mit Germaine de Stael und Madame Recamier. Miti Gründung des Kaiserreichs wurde sie Hofdame bei Josephine, blieb dann nach deren Scheidung von Napoleon bei Josephine in Malmaison und lernte dort Alexander I von Russland kennen. Diesen traf sie beim Wiener Kongress wieder, wohin sie von Talleyrand und der Fürstin von Sagan eingeladen wurde. Nach der Flucht Napoleons von Elba wurde in Wien nicht mehr getanzt, Alexander gab ihr jedoch noch ein Empfehlungsschreiben an den Hof in St.Petersburg, wo sie in Würden alterte. Alles weitere sh. Pique Dame.


    Liebe Grüße


    Emotione

  • Liebe Emotione,


    Deine Lösung gefällt mir außerordentlich, und ich bin sicher, dass ein guter Librettist Deine Erweiterung und Peters Vorschlag unter einen sehr eindrucksvollen Hut bringen kann.


    Ansonsten war mein Hinweis keine Beschwerde über zu wenig Mitwirkung. Im Gegenteil. Wie Du selbst beweist, mangelt es ja nicht an Ideen oder der Fähigkeit, diese auszudrücken. Höchstens kann man einen Überfluss an Respekt vor den vorhandenen Beispielen registrieren. Den finde ich aber ziemlich überflüssig und unnötig sowieso. Insofern verlasse ich mich mit Peter nicht nur auf die Intelligenz der zahlreichen Leser hier, sondern hoffe auch auf den Ehrgeiz derer, die sich (noch) nicht zutrauen, was in ihnen steckt.


    Also weiter ans Werk. Bislang wurde ja gerade mal die Spitze des Opernbergs angekratzt.


    In diesem Sinne wünsche ich Euch allen eine erfrischende Nachtruhe


    :hello: Rideamus


    PS: fast vergessen. Es gibt da ja noch diese dritte Beaumarchais - Oper namens CHÉRUBIN, worin dieser schon ein ganz eigenes Schicksal erlebt. Habt Ihr die mit in Eure Pläne einbezogen?

  • So, nun werde ich mich bei euch noch ein bisschen von Bach und Rutter erholen :yes: =)
    Toll, dass dieser Thread schon soviele Fans hat!
    Also weiter, liebe Fabulier-Genossinen und Genossen! Auch mein mozartvernarrter Oberon, dem ich unsere Fortsetzungs-Phantasien erzählt habe, hat sich so gekringelt wie Theophilus und sendet seine compliments! :jubel: Alle potentiellen Esel grüsst er ganz besonders solidarisch :hello:


    Bei den nassen Hemdchen hatte ich wohl eine falsche Assoziation: meiner Ansciht nach waren es die Waisenhauskinder, die alle nass waren, das kommt von zu schnellem Viel-Lesen. Pardon! :O


    Peters Revolutionsfigaro ist mir zu blutig, wenngleich sehr einleuchtend. Meiner mit den Goetheschen Wahlverwandtschaften sagt mir mehr zu, denn da wird auch gleich die nächste Generation mitgeliefert und sorgt für neuen Opernstoff: Cherubinos und Barbarinas Zwillinge, die dem Conte und der Contessa so ähnlch sehen. :yes:
    Da Conte und Contessa wegen anhaltender unüberwindlicher Abneigung der Contessa gegen ihren untreuen Gatten kinderlos bleiben, werden sie Taufpaten von petite Rosinetta und little Oscar. Letzterer übernimmt später die Hosenrolle seines leiblichen Herrn PapaCherubino und gerät nach allerlei Irrungen und Wirrungen an den schwedischen Hof. Seine Schwester ... :untertauch: :faint: :no:....... aber das ist eine andere Geschichte! :stumm:



    Arabella 2-Spitze! :jubel:
    Commissaria Cavalliera soll aber nun bitte mal ihre Augabe als Ermittlerin wahrnehmen: Was passiert z.B. mit Sparafucile? Kommt der etwa so ungeschoren davon?????? :boese2:


    Hier weiss man einfach nciht, wo man anfangen und aufhören soll!



    Liebe Emotione , von wegen Unvermögen-DU ganz sicher nciht!
    Allein schon dein historsiches Hintergrundwissen tut hier kostbares neues Terrain auf!



    Da mein Co-Autor morgen erstmal absent ist, bleiben die Perlenfischer noch in ihrer Kokos-Rum-Curry Mastkur und werden erst übermorgen weiter zur Schlachtbank geführt.


    Eine Fortsetzung von Bellinis Purtiani juckt mir auch schon in der Feder: da gibt es immerhin erheblichen Zündstoff, der sich am Ende der Oper etwas arg naiv in Wohlgefallen auflôst.


    Und erst die Lammermoors...... herrlichste Gruselromantik. :untertauch: Lucia erscheint fortan als weisse blutüberströmte Frau vom See Nacht für Nacht ihrem Bruder, der dann zitternd Busse tut und zum Eremiten wird. Als bettelnder Flagellant zieht er reuig durch Europa und landet schliesslch in der Wolfsschlucht.
    Fortsetzung all dessen folgt noch.
    Bonne nuit :angel:


    F.Q.

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