Neben der Einspielung von Glenn Gould gefällt mir auch diejenige von Martin Stadtfeld - und im Vergleich zu Gould mit sehr viel besserer Aufnahmetechnik.
Stadtfeld spielt nicht ganz so "cantabile" wie Gould, er summt ja auch nicht im Hintergrund - aber doch immer technisch brillant (wenn auch manchmal etwa zu hastig, als wolle er mit der Demonstration von Schnelligkeit beeindrucken, z.B. bei BWV 779).
Die Inventionen sind für mich Einsprengsel, Stücke, die man auf einer zusammengestellten CD verwenden kann, um längere Werke zu entkoppeln, also eine Art Kurzgeschichte, jede ein Mikrokosmos, der für sich befriedigt.
Invention 13, die Stadtfeld leider zu schnell spielt, ragt dabei heraus als eines der ganz starken Werke der Klavierliteratur, das sich mit den Präludien und Fugen des Wohltemperierten Klaviers die dünne Luft der Stratosphäre teilt.