Alfred spielt sie alle an die Wand (?)

  • Zitat

    Original von GiselherHH
    Bald hört Alfred Brendel auf mit dem An-die-Wand-Spielen:


    "www.codexflores.ch/nachrichten_ind2.php?art=4458"


    Für Mai 08 habe ich bereits Karten für einen Klavierabend in München, sieht so aus, als würde das einer seiner letzten sein, wenn er vom Konzertleben zurücktritt. Kann mir gar nicht vorstellen, dass so ein reger und wacher Mensch dann einfach kein Klavier mehr spielt. Schade, das sind keine guten Nachrichten.


    Viele Grüße,
    Christian

  • Heute der lokalen Presse entnommen.


    Festspiele Mecklenburg - Vorpommern 2008


    "Eines seiner raren Konzerte gibt der legendäre Pianist Alfred Brendel bei den Festspielen in der Konzertkirche Neubrandenburg. Hier spielt er Werke von Josphef Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Franz Schubert. Termin 27.07.2008"


    Für dieses Konzert werde ich mir auf jeden Fall eine Karte besorgen.


    LG


    Maggie

  • Zitat

    Original von Maggie



    "Eines seiner raren Konzerte gibt der legendäre Pianist Alfred Brendel bei den Festspielen in der Konzertkirche Neubrandenburg. Hier spielt er Werke von Josphef Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven und Franz Schubert. Termin 27.07.2008"


    Liebe Maggie,


    ich denke, dann kann ich Dir schon das genaue Programm verraten- es dürfte sich um folgende Stücke handeln:


    Zitat

    Haydn: Klaviersonate c-Moll Hob. XVI Nr. 20
    Beethoven: Klaviersonate As-Dur op.110
    Schubert: Impromptu Nr.1 f-Moll D 935
    Schubert: Impromptu Nr.3 B-Dur D 935
    Mozart: Klaviersonate c-Moll KV 457


    Zumindest hat er das im Mai in Ludwigshafen gespielt- und wenn ich die Berichte über seine Konzerte richtig in Erinnerung habe auch anderswo. Brendel variiert seine Programme ja nicht mehr so sehr. Ich bin in jedem gespannt auf Deine Eindrücke, auch wenn es noch eine Weile hin ist.


    Herzliche Grüße,:hello::hello:


    Christian




    Herzliche Grüße,


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Alfred Brendel spielt in dieser seiner womöglich letzten Saison als aktiver Konzertpianist gelegentlich dieses Programm, aber wiederholt auch das Folgende:


    Haydn: Variationen f-moll
    Mozart: Sonate F-Dur KV 533
    Beethoven: Sonate quasi una fantasia Es-Dur Opus 27 Nr. 1
    Schubert: Sonate B-Dur

  • Hallo ihr Zwei,


    vielen Dank.


    Also kann ich mich gut auf das Konzert vorbereiten und die Stücke schon mal im Vorherein hören. Damit wird das Konzert für mich noch spannender. Natürlich werde ich Euch meine Eindrücke nicht vorenthalten.


    LG


    Maggie

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  • Wer kennt diese Aufnahme und kann etwas dazu sagen?


    Gruß aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Servus Taminos;


    ... der Vollständigkeit halber verweise ich hierbei auf ein Interview bei der
    "Zeit"; hauptsächlich geht es um das nahende Karriereende des öffentlich
    erfahrbaren Musikers Alfred Brendel; natürlich geht es auch ums Husten.


    images.zeit.de/text/2008/19/Brendel-Interview


    ======:====+====
    Grüße aus dem Ländle.
    Milosz.

    "Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt."
    Arnold Schönberg

  • Hallo zusammen,


    Brendel gehört zu den >Großen<, das ist für mich keine Frage! Ein geistiger Interpret mit einer unglaublichen Anschlags- und Spielkultur und einem ganz spezifischen Brendel-Ton! (Er sollte nur manchmal das altmodische >Nachklappern< lassen und bei manchen Aufnahmen klirrt doch der Diskant ziemlich, ist tonlos >spitz<, das ist zweifellos eine Frage seiner Technik, nicht nur der Aufnahmetechnik!) Klaviertechnisch hat er sicher Grenzen (aber die hatte Kempff z.B. auch!) und auch nicht alle seiner Interpretationen begeistern mich! Keine Frage, daß der Schubert bei ihm das Zentrum ist! Aber er hat einen großen Horizont! Zuletzt habe ich von ihm das Schönberg-Konzert mit Kubelik gehört - sehr überzeugend! Dagegen Beethoven Pathetique und op. 22 (letzte Aufnahme) fand ich eher weniger gelungen! Sehr empfehlenswert ist auch seine Interpretation der h-moll-Sonate von Liszt. Auch der 1. Band >Annees de Pelerinage< (Suisse) ist sehr gut - der zweite >Italien< weniger, das ist doch sehr spröde, da fehlt ihm die spezifische kontemplative Sinnlichkeit, die man hier treffen muß und die Kolllege Lazar Berman so ideal trifft!


    Schade, daß er nun aufhört zu konzertieren, das letzte Mal, wo ich ihn gehört habe (Tonhalle Düsseldorf 2006) war er noch ungemein rüstig! (Ein toller, unvergeßlicher Abend mit Haydn, Schubert und Mozart, das war wirklich großes Klavierspiel!) Was man an so jemandem hat, realisiert man ja meist erst, wenn er nicht mehr da ist! Leider!


    Beste Grüße
    Holger

  • Hallo zusammen,


    gestern besuchte ich nun meinen letzen Solo-Abend mit Alfred Brendel:



    Für mich besonders beglückend die Schubert-Sonate. Auch die anderen Programmteile waren für mich einfachen Musikliebhaber spannend und klangschön gespielt. Bei der Mozat-Sonate hat er wohl einmal einen Takt vergessen und musste dann etwas improvisieren (wie mir notenkundigere Freunde berichteten - mir fiel dies nicht auf).


    Trotz gelegentlich böser Seitenblicke zu den Hustern (finde die Huster persönlich auch schrecklich, aber kaum ein Pianist reagiert so stark darauf, wie Brendel), gab dann ein sichtlich gut gelaunter Alfred Brendel drei Zugaben:


    - langsamer Satz aus J.S. Bachs Italienischem Konzert
    - Stück von Liszt - wahrscheinlich "Lac de Walenstadt"
    - Schubert Impromtu - wahrscheinlich Ges-Dur


    Auch danach am Künstlerausgang, gab es dann bei Bedarf mehr als ein Autogramm pro Fan, was bei ihm auch nicht immer selbstverständlich war.


    Der absolut letzte Auftritt auf dem Kölner Podium war dies jedoch nicht. Dies wir dann dieser hier sein:



    Das Mozart-Konzert, mit dem Alfred Brendel im Dezember auch seinen letzten öffentlichen Auftritt in Wien bestreiten will...


    Viele Grüße
    Frank

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  • Zitat

    Dr. ...
    Klaviertechnisch hat er sicher Grenzen...


    Zitat

    Dr. ...
    Sehr empfehlenswert ist auch seine Interpretation der h-moll-Sonate von Liszt. Auch der 1. Band >Annees de Pelerinage< (Suisse) ist sehr gut...


    ?(


    Brendel hat seine Karriere praktisch als Liszt-Spieler begonnen. Im Vergleich mit wem würdest Du ihn da trotzdem als klaviertechnisch schwächer einstufen?
    Wenn Du von der Gegenwart sprichst, muß ich Dir recht geben. Das ist aber angesichts des Alters nur umso löblicher, wenn er sich mit zu schwierigem Repertoire nicht zu einer Lachnummer machen will.

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  • Zitat

    Original von flotan



    ?(


    Brendel hat seine Karriere praktisch als Liszt-Spieler begonnen. Im Vergleich mit wem würdest Du ihn da trotzdem als klaviertechnisch schwächer einstufen?
    Wenn Du von der Gegenwart sprichst, muß ich Dir recht geben. Das ist aber angesichts des Alters nur umso löblicher, wenn er sich mit zu schwierigem Repertoire nicht zu einer Lachnummer machen will.


    Brendels Qualität ist seine unglaubliche Spielkultur und eine insgesamt sehr sichere Technik, die ihm erlaubt, alles zu spielen, was er will. Was allerdings die Beherrschung von pianistischen Extremlagen angeht, gibt es sicher einige, die auf einem anderen Level spielen oder gespielt haben. Spontan fallen mir da die folgenden Namen ein - einige andere große Namen müßten da noch hinzukommen:


    Gilels, Richter, Horowitz, Michelangeli, Cziffra - von den Jüngeren: Volodos


    Beste Grüße
    Holger

  • Alfred Brendel wird nach seinem Abgang vom Konzertpodium ohne Zweifel eine große Lücke hinterlassen. Nur wenige Pianisten haben ihr Tun so intensiv öffentlich hinterfragt und publizistisch begleitet und vor dem interessierten Publikum reflektiert, wie Brendel. Glenn Gould war ähnlichen Schlages, Andras Schiff ist unter den jüngeren zu nennen.


    Ich finde Brendels Konzentration und zugleich Bescheidung auf ein Kernrepertoire zwischen Haydn und Schubert, das wahrlich Kosmos genug für ein ganzes Pianistenleben ist und sein immer geringeres Interesse an der Lösung rein virtuoser Schwierigkeiten stets beeindruckend, in seinem Kreisen um musikalische Grundfragen.


    Julia Spinola hat für die FAZ den oben erwähnten Kölner Klavierabend besucht; zwei Zitate aus ihrer heutigen Berichterstattung:
    „Beiläufig an die tiefsten Geheimnisse zu rühren, Beziehungsvollstes im Gestus eines gedankenverlorenen, spielerisch fortspinnenden "Bandelns" auszufalten, Abgründiges im Gewand einer Skurrilität aufblitzen zu lassen - dies sind die fruchtbaren, den großen Wiener Klassikern abgelauschten Brendelschen Paradoxa.“
    „Welche Phantasie, welcher Ausdrucksreichtum Brendel zu Gebote steht, wie er durch feinste dynamische Schattierungen bei einem harmonischen Wechsel plötzlich eine völlig neue Perspektive aufreissen kann, mit welcher Selbstverständlichkeit er einem tändelnden Kinderthema, wie dem dritten des Kopfsatzes in der Schubert-Sonate, seine unschuldige Grazie entlockt, kurz: wie vertraut ihm die Sprache der Musik in all ihren Feinheiten ist - das warf an diesem Abend auch die bange Frage auf, ob sein Erbe im Zeitalter der Lang Langs noch eine Chance auf sinnvolle Einlösung oder Transformation haben wird.“

    Man kann wirklich sagen, daß ich Mozart sehr, sehr viel verdanke; und wenn man sich ansieht, wie z. B. meine Streichquartette gebaut sind, dann kann man nicht leugnen, daß ich das direkt von Mozart gelernt habe. Und ich bin stolz darauf!
    Schönberg


  • Hallo Frank,


    Brendel hat eben das gleiche Programm letzte Woche auch in München gespielt, die Kritik in der SZ war sehr gut. Ich hatte ihn mit der B-Dur Sonate schon mal vor ca 20 Jahren in München gehört - und muss leider sagen, dass mir die alte Aufführung wegen ihren vielen, immer wieder überraschenden Details besser in Erinnerung ist. Brendel ist meines Erachetns in den letzten Jahren beim Phrasieren ein wenig pauschaler geworden, so dass sich die Magie des früheren Auftritte (man hat noch heute beim Abhören mancher Aufnahmen, bspw. des ersten Schubert-Zyklusses bei Philips das Gefühl, diese Stücke wie zum ersten Mal zu hören) nicht einstellen lassen wollte. Bspw. war er jetzt nicht in der Lage, in der Durchfürhung des ersten Satzes das ppp wirklich zu spielen, da gab es früher mehr Abstufungen, jetzt tendiert er öfter zu einem pauschalen mezzoforte. Das ist auch der Live-Aufnahme der Sonate (Artist's Choice) zu entnehmen. Am beglückendsten fand ich den Haydn, op. 27,1 und die drei Zugaben. Trotz dieser kritsichen Review war es insgesamt ein ergreifender Abend. Sein letztes Soloprogramm in München halt - ich hatte das Gefühl, bei einem kleinen Musik-historischen Ereigenis dabei zu sein. Und gerade weil ich Brendel so schätze finde ich, dass man ihm keinen Gefallen tut, wenn man alles, was er zuletzt so gemacht hat und aufführt, glorifiziert. In dieser Hinsicht verwundern mich die FAZ und SZ-Besprechungen doch sehr!


    Beste Grüße,
    Christian

  • Hallo Christian,


    auch ich würde sagen, dass er in der Schubert-Sonate kein ppp mehr gespielt hat. Trotz dieses "Pauschalisierens" gefiel mir die Schubert-Sonate immer noch sehr gut. Was die Kritiken angeht, gab es durchaus auch kritischere Töne - siehe dafür z.B. die Kritik des Kölner Stadtanzeigers von Markus Schwering. Daraus die passende Stelle zitiert:


    Zitat

    "Nun muss man nicht alles preisen, nur weil Alfred Brendel spielt. Technische Patzer, verschlampte Repetitionen etwa, fallen bei seinem Niveau nicht ins Gewicht. Eher tut es schon die Neigung zum schönen Maß. Das pianissimo nie richtig leise, das fortissimo nie richtig laut, dazu unterbelichtete Sforzati - einem Stück wie Beethovens Sonate opus 27 / 1 bekommt das nicht besonders gut. Hier ist - auch - eine Portion Wildheit und Attacke gefordert, zu der Brendel nicht blasen will."


    Ansonsten aber auch in diesem Artikel noch deutlich positivere Passagen.


    Auch bei mir stellte sich das Gefühl ein, bei einem Musik-historischen Ereignis dabei zu sein...


    Viele Grüße
    Frank

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  • Zitat

    Original von Frank1970
    Hallo Christian,


    auch ich würde sagen, dass er in der Schubert-Sonate kein ppp mehr gespielt hat. Trotz dieses "Pauschalisierens" gefiel mir die Schubert-Sonate immer noch sehr gut.


    Hallo Frank,


    die Schubert-Sonate spielt er aber immer noch ohne die Wiederholungen im ersten Satz, oder?


    Gruß


    helmutandres


  • ja! Ich finde übrigens, dass beide Varianten etwas für sich haben, auch die ohne Wiederholung, denn bei dieser hat die überraschende tonale Wendung in die Durchführung hinein doch etwas sehr Unheimliches, das ist mit WH nicht so.


    LG,
    Christian


  • Hallo Berhard, besten Dank für den Hinweis auf dieses lesenswerte, streckenweise sehr unterhaltsame und - was Brendels verstorbenes Wunschpublikum betrifft - auch völlig unvorhersehbare Interview.


    Erstaunlicherweise rechnet er aber gerade die Live-Einspielung der Schubertschen B-Dur Sonate, die ich weiter oben als eher pauschalierend bezeichnet habe, zu einer seiner besten Aufnahmen. Das ist mir dann doch ein Rästel. Gemeint ist diese Einspielung:



    Sie ist wurde auf dieser CD nochmals aufgelegt:



    Viele Grüße,
    Christian

  • Hallo zusammen,


    bald ( etwa 25.07.2008 ) erscheint bei Brilliant eine Brendel-Edition mit allen Solo-Aufnahmen für Vox, Turnabout und Vanguard. Hier der Info-Text von brilliantclassics.com:



    Angekündigt ist die Box auch bereits bei 2001:


    Zitat

    Brendel, Alfred
    DIE EDITION


    Werke von Beethoven/Klavierkonzerte Nr. 1-5, Diabelli-Variationen u.a. Mozart/Klavierkonzerte Nr. 9, 14, 17, 19, 20, 22, 25, 27 u.a. Schubert/Klaviersonaten D 840, 958, Moments musicaux u.a. Liszt, Schoenberg, Schumann, Chopin u.a. Alfred Brendel/Klavier, I Solisti Di Zagreb/Antonio Janigro. Lieferbar ab 25.7.2008. Brilliant Classics. 36 CDs 44,99 €. Nr. 690469. Fehlt, wir liefern ab dem 25.07.


    Was denkt ihr? Ist diese Box etwas für jeden Klavierliebhaber oder doch eher nur für absolute Brendel-Fans?


    Viele Grüße
    Frank

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  • Das kommt drauf an, wann die Aufnahmen entstanden sind. Handelt es sich in erster Linie um Mono-Aufnahmen, wird die Box eher was für Brendel-Fans werden. Sind hingegen überwiegend Stereo-Aufnahmen dabei, dann könnte sich der Kauf auf für Leute lohnen, die das Repertoire kennen lernen wollen.


    Wessentlich interessanter dürfte da schon diese Box sein:



    Variationen über ein eigenes Thema op. 34;Eroica-Variationen
    op. 35;Variationen über "Die Ruinen von Athen" op. 76;
    Diabelli-Variationen op. 120;Variationen WoO. 64-66, 69-73,
    75-78
    +Allegretto WoO. 53;Andante favori WoO. 57;Bagatellen
    op. 33, 119, 126;Bagatelle WoO. 59 "Für Elise";Ecossaisen
    WoO. 59;Klaviersonate Nr. 20;Polonaise op. 89;Rondos op. 51;
    Rondo a Capriccio op. 129 "Die Wut über den verlorenen
    Groschen";Ziemlich lebhaft WoO. 60
    Alfred Brendel, Klavier
    Label: Brilliant , ADD, 61-64


    LG
    Georg

    Früher rasierte man sich wenn man Beethoven hören wollte. Heute hört man Beethoven wenn man sich rasiert. (Peter Bamm)

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  • Zitat

    Erstaunlicherweise rechnet er aber gerade die Live-Einspielung der Schubertschen B-Dur Sonate, die ich weiter oben als eher pauschalierend bezeichnet habe, zu einer seiner besten Aufnahmen. Das ist mir dann doch ein Rästel. Gemeint ist diese Einspielung:


    Ich find da eine ganz einfache Erklärung:



    Aufnahmen geben ja nie die Realität wieder - sie sind in jedem Falle eine Verfälschung. Studioaufnahmen - deswegen macht man sie ja - bringen manipulierten geschönten (im Sinne von effektvoll !)Klang und ein Flair von Perfektion. Im gegensatz dazui sind Live-Aufnahmen (von Ausnahmen abgesehen) zumeist nur ein Abklatsch der Wirklichkeit - das Live Erlebnis war zumeist beeindruckender. Die Tontechnik sieht sich mit Livegeräuschen konfrontiert, die sie wegfiltern soll ohne den musikalischen Eindruck zu trüben (was ein Ding der Unmöglichkeit ist), mit einer oft ungünstigen Akustik, einer ungeeigneten Dynamik - die letztlich korrigiert wird - nicht immer zum Vorteil des musikalischen Gesamteindrucks.
    Das Ergebnis auf CD mag dann mittelmäßig sein.
    Jedoch jene, die das Konzert live erlebt haben, hören nicht ausschließlich die Wiedergabe - sondern sie erleben aus der Erinnerung
    das Konzert wie es in der Tat WAR.
    Wir alle kennen diesen Effekt, wo ein Urlauber mit 2 Schuhkartons von Urlaubfotos zurückkehert und den gesamten Bekanntenkreis mit hunderten von Meerblick-Fotos, Sonnenuntergängen und in der Ferne erahnbaren Gebirgsmassiven quält. Auf den Fotos sind Banalitäten in mittelmäßiger Qualität fetgehalten - die Teilnehmer der Reise erleben jedoch bei deren Anblick das ORIGINAL !!
    So ähnlich mag es Brendel auch im Zusammenhang mit etlichen seiner Aufnahmen ergangen sein - wobei gesagt werden muß, daß mehr oder weniger ALLES was er aufgenommenhat einen sehr hohen Standard aufweist.


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !





  • Alfred Brendel in der Konzertkirche Neubrandenburg 27.07.2008


    Hallo zusammen,


    diesen Satz von Frank möchte ich ganz dick unterstreichen.


    Gestern hatte ich das große Vergnügen eines der letzten Konzerte Alfred Brendels zu erleben. Es war ein unvergesslicher Konzertabend mit einem wahrscheinlich typischen Alfred Brendel am Klavier. Ein böser Blick in Richtung Huster einschlossen. Ehrlich gesagt habe ich schon darauf gewartet und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Allerdings fand auch ich die Huster sehr störend. Aber nun zum Eigentlichen.


    Das schon seit Monaten ausverkaufte Konzert in Neubrandenburg begann genau wie das in Köln mit der Haydn Sonate f-Moll Hob XVII. Als klassikmusikhörende Anfängerin kann ich natürliche keine detaillierte Schilderung des Spieles wiedergeben. Ich kann nur schreiben, das mir dieses wie auch die anderen ausgewählten Stücke sehr gut gefielen und das ich den Eindruck habe, Alfred Brendels Interpretation sind ohne eine Effekthascherei betreiben zu wollen sehr ausdrucksstark.


    Eine große Überraschung erlebte ich als die Beethoven Sonate an die Reihe kam. Hatte ich diese doch extra vorher mehrmals gehört, um auch vergleichen zu können. Aber seltsam, sie klang von der ersten Note an anders als ich sie in Erinnerung hatte. Wieder zu Hause angekommen klärte sich auf, aus welchem Grund. Ich hatte die Sonate Nr.8 op. 13 gehört statt die Sonate Nr. 13 op. 27/1. :D


    Besonders angetan war ich, wie es auch Frank schon schrieb, von der Schubert Klaviersonate B-Dur D 960. In dem Programmheft wird die Sonate wie folgt beschrieben: "...die es versteht, ein reines Gefühl am unmittelbarsten mitzuteilen."
    Die ersten beiden Sätze, die ich persönlich für die schönsten halte, sollen einen Abschied vermitteln. Schubert hatte hier keinesfalls bereits mit dem Leben abgeschlossen, er wollte sich von irgendetwas verabschieden und so sind die folgenden Sätze nicht jenseitig entrückt sondern vermittelt eher einen schwerelosen Erdenzustand. So als würden sie sagen "Schade das die Vergangenheit vergangen ist, aber ich freue mich riesig auf die Zukunft."


    Mit diesen Sätzen wollte Schubert musikalisch "Adieu" sagen und das tat auch Alfred Brendel. Ich glaube er hätte es nicht schöner und ausdrucksstärker tun können.


    Die stehenden Ovationen waren vorprogrammiert und ließen auch nicht lange auf sich warten. Bereits vor der Pause bebte die Konzerthalle vom Applaus des Publikums. Zur großen Freude aller Zuhörer gab ein sichtlich gut gelaunter Alfred Brendel am Ende des Konzertes drei Zugaben. Leider kann ich nicht schreibe welche das waren, da ich die Stücke nicht kannte. Möglicherweise die gleichen wie auch in Köln.


    Es war für mich ein wundervoller Abend. Ich bin sehr froh darüber, dass es so viele CD Einspielungen von Alfred Brendel gibt. Er wird dadurch auf keinen Fall vergessen werden können.



    LG


    Maggie

  • Zitat

    Original von georgius1988
    Das kommt drauf an, wann die Aufnahmen entstanden sind. Handelt es sich in erster Linie um Mono-Aufnahmen, wird die Box eher was für Brendel-Fans werden. Sind hingegen überwiegend Stereo-Aufnahmen dabei, dann könnte sich der Kauf auf für Leute lohnen, die das Repertoire kennen lernen wollen.



    Das sind fast alles Stereo-Aufnahmen; auch wenn die Vox-Einspielungen um 1960 keinen audiophilen Preis kriegen dürften, ist das, was ich davon gehört habe (Schubert, Klavierstücke, ein Vox 3-CD-set, + vierhändige Stücke*) klanglich ordentlich und problemlos anhörbar. Und Vanguard sollte noch deutlich besser klingen. Hier habe ich Mozarts KV 271&449, die sind klanglich sehr gut, von ein wenig Rauschen abgesehen. Die schwächsten Aufnahmen sind wohl, hauptsächlich aufgrund der mittelmäßigen Orchester, die ganz frühen Konzertaufnahmen (Beethoven, Mozart).
    Dennoch bin ich nicht ganz sicher, ob so eine Riesenbox mit einem einzigen Pianisten ideal ist, um das Repertoire kennenzulernen. Zumal es ja bei diesem Standardrepertoire andere sehr preiswerte Möglichkeiten gibt.



    Das müßte natürlich eigentlich in der ganz dicken Box enthalten sein. Die Sonaten stammen etwas aus derselben Zeit. Ich selbst werde aber auch eher zu dieser greifen, um die frühen Variationen mal komplett zu haben.


    :hello:


    JR


    *

    Die vierhändigen Stücke sind in der großen Box anscheinend nicht enthalten; bei Mozart werden aber einige Stücke für zwei Spieler aufgeführt

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • wie auch immer - ich habe herrn brendel in am 28.7 in baden baden gehört und war sehr überrascht wie huddelig, ungenau er spielt - kein vergleich mit älteren aufnahmen. die fehlende kraft zu stürmischen fortissimopassagen ist zu entschuldigen allerdings sein ppp ist auch max. mp. man erkannte allerdings trotzdem sein großes können.
    hat er bei den anderen konzerten an kognitiv anspruchsvolleren stellen ebenso mitgesummt? es war noch nicht so laut wie gould aber doch deutlich vernehmbar. achja - und die Göttin in B-Dur leider ohne Wiederholung... hätte er lieber den liebestraum weg gelassen und dafür schubert vollständig gespielt.
    mein fazit: er spielt sehr gut, kann aber leider nicht mehr spielen.


    lg, Max

  • Zitat

    original Max
    er spielt sehr gut, kann aber leider nicht mehr spielen


    Das glaube ich nicht. Zwar bin ich nicht in der Lage sein Spiel einzuschätzen, ich kann nur sagen ob es mir gefallen hat oder nicht, aber zwischen den ca. 400 Zuhörer des Konzertes in Neubrandenburg waren sicher viele die in der Lage sind, einen Pianisten einschätzen zu können. Die Einigkeit der Zuhörer beim Applaus - zur Pause stehende Ovationen - zeugt mE davon, wie großartig Herr Brendel gewesen ist.


    Zitat

    hat er bei den anderen konzerten an kognitiv anspruchsvolleren stellen ebenso mitgesummt?


    :no: - habe diesbezüglich keinen Ton von ihm gehört



    LG


    Maggie

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  • Zitat

    Original von Maggie


    Das glaube ich nicht. Zwar bin ich nicht in der Lage sein Spiel einzuschätzen, ich kann nur sagen ob es mir gefallen hat oder nicht, aber zwischen den ca. 400 Zuhörer des Konzertes in Neubrandenburg waren sicher viele die in der Lage sind, einen Pianisten einschätzen zu können. Die Einigkeit der Zuhörer beim Applaus - zur Pause stehende Ovationen - zeugt mE davon, wie großartig Herr Brendel gewesen ist.


    Liebe Maggie, lieber Max,


    letztes Jahr habe ich Brendel in Ludwigshafen gehört- irgendwo weiter oben im Thread findet sich dazu kurzer Bericht- und größere manuelle Ausfälle gab es nicht. Zu Beginn des Konzerts, die eine oder andere kleinere Unsicherheit, bei Mozart nach der Pause ebenso, ansonsten aber eine souveräne Leistung. Wäre man zynisch könnte man meinen, der herzliche Beifall wäre ein Tribut an das Denkmal Brendel und nicht auf die aktuelle Darbietung des Künstlers bezogen. Aber wir sind ja keine Zyniker :D Man muss sicher berücksichtigen, dass Alfred Brendel kein Jungspund mehr ist und bei dem Konzert, welches Max erlebt hat, möglicherweise einfach einen schlechten Tag erwischt hat.


    Herzliche Grüße,:hello::hello:


    Christian

    Beherrsche die Sache, die Worte werden folgen! (Cato der Ältere)

  • Zitat

    Original von Caesar73
    Wäre man zynisch könnte man meinen, der herzliche Beifall wäre ein Tribut an das Denkmal Brendel und nicht auf die aktuelle Darbietung des Künstlers bezogen. Aber wir sind ja keine Zyniker :D Man muss sicher berücksichtigen, dass Alfred Brendel kein Jungspund mehr ist und bei dem Konzert, welches Max erlebt hat, möglicherweise einfach einen schlechten Tag erwischt hat.


    Hallo,


    Ich habe Brendel live im Juni im Wiener Musikverein erlebt, dessen Eindrücke ich aber im allgemeinen Konzertthread reingeschrieben habe.
    Man muß denke ich kein Zyniker sein um die Standing Ovations des nahezu gesamten Publikums als eine Extra-Würdigung für sein Lebenswerk zu interpretieren wie es in vielen Bereichen der Konzerte, Shows, Sportarten usw. bei abtretenden "lebenden Legenden" üblich ist. Allein für die Leistung dieses Abends war es wohl sicherlich nicht, auch wenn er hierfür auch zum. einen anständigen Applaus verdient hätte und den auch zusätzlich bekam, vielleicht auch dabei geblieben wäre wenn er nicht seine diesjährige Abschiedstour verkündet hätte. Das wäre aber auch nicht negativ zu sehn, da ich zum. von meinen Konzerterfahrungen sprechen kann das auch nach besonders guten Darbietungen S.O. nicht üblich sind.


    Es waren sicherlich ein paar Ungenauigkeiten dabei, was aber den Gesamteindruck nicht wesentlich geschmälert hat - das Meiste war trotz seines relativ hohen Alters außerordentlich gut intepretiert (auch wenn ich natürlich seine CD-Einspielungen demgegenüber vorziehen würde) - er hat ja sicherlich auch Stücke für sein letztes Jahr ausgewählt die ihm besonders vertraut sind und ihm viel bedeuten und das konnte man schon im Großen und Ganzen auch merken, da es aber sicherlich wie überall im Leben auch auf die Tagesverfassung ankommt kann es durchaus sein das hier die Qualität von Konzert zu Konzert mehr oder weniger ein wenig schwankt.


    lg
    Thomas

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Hallo,


    auch ich halte Brendel für einen der besten Interpreten der Klavierwerke SCHUBERT, HAYDN, BEETHOVEN und MOZART. Momentan gibt es bei Z001 viele CDs zu kaufen, wobei ich besonders meine Sammlung in Bezug auf Mozart-Konzerte (mit Mackerras) und Schubert-.Sonaten aufstocken will:


    1. MOZART Klavierkonzerte Brendel/ Mackerras:



    Klavierkonzerte 9,25


    Klavierkonzerte 12,17


    Klavierkonzerte 20,24


    Klavierkonzerte 22,27


    gibt es hier bei den einzelnen CDs große Unterschiede in der Interpretation (mal unabhängig davon, ob man das eine oder andere Werke mehr oder weniger schätzt?)


    2. SCHUBERT-Sonaten


    Hier gibt es ja verschiedene Doppelungen, aber meist mit verschiedenen Aufnahmen. Gibt es hier CDs bei denen Ihr besonders zu- oder abraten würdet?



    (Diese Dopplungen finde ich immer ärgerlich!)


    Vielleicht kann mir jemand hier weiterhelfen.


    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

  • Zitat

    Original von Gerrit_Stolte


    Franz Schubert - Late Piano Works, Volume 7: D 960 und Wandererfantasie
    Philips 422062-2


    Kompetent, mehr nicht, wenn auch besser als seine analogen Aufnahmen für Philips auf Philips Duo. Der Funke springt nicht über und das hat zum großen Teil mit manuellen Defiziten bei Brendel zu tun. Die Anstrenung ist zu hören, die größen Melodiebögen sind nicht auszumachen. Note wird an Note gereiht, selbst kurze Phrasen werden, wenn es mal schneller gefordert wird, nicht fließend zu hören. D 960 hat ein paar schöne Momente im ersten Satz, Scherzo und Finalsatz sind allerdings höchstens Durchschnitt.


    so sind meiner meinung nach die meisten seiner d960-aufnahmen, die ich von ihm kenne. mich würde mal eine aufnahme des sehr jungen brendel interessieren.
    vor einem jahr überraschte eine aufnahme, die ich im rahmen eines seminars zu hören bekam: d959 mit brendel in einem hervorragenden tempo! ich kenne allerdings leider weder cover noch aufnahmedatum. ich habe sie bisher nicht wiedergefunden. alle späteren aufnahmen, die ich bisher durchprobiert habe klingen sehr ähnlich. ganz gut - aber nicht so mitreißend wie andere.



    diese habe ich - passt genau in das obige muster.


    ich habe bei anderen stücken die erfahrung gemacht, dass brendel sehr unterschiedlich spielt, bei den impromptus (vox-aufnahmen (?)) oder den mozart-sonaten habe ich alte platten auf denen er wirklich herausragend gut spielt. später eingespielte cds haben zwar durchweg besseren klang aber fallen deutlich ab, wenn ich sie mit den platten vergleiche.


    lg, Max

  • Zitat

    Original von RomanTiker
    was für ein wunderbares Thema. Ich bekenne gleich, dass ich auch ein Fan von Alfred Brendel bin. Vor einigen Monaten erst habe ich folgendes Buch gelesen:



    Hallo,


    vielen Dank für diese Empfehlung. Ich habe das Buch jetzt in einer Bibliothek gefunden und lese es mit großem Vergnügen und Interesse!
    Auch in Bezug auf das Repertoire von Brendel gibt es viele sehr wichtige Informationen: War ich schon kürzlich erstaunt zu hören, dass Brendel in seiner "Jugernd" das 5. Klavierkonzert von PROKOFIEV gespielt und aufgenommen hat, so erfährt man hier noch einiges mehr:
    Es gab damals bei der BBC einen wichtigen Mann namens Hans Keller, mit dem ich befreundet war. Keller hat mich einmal beim Abendessen gefragt, welcher der größte vernachlässigte Klavierkomponist sei, und ich sagte : Haydn. Weiter, welches seien die wichtigsten Klavierkonzerte des 20. Jahrhunderts? Meiner Meinung das erste von Bartók und jenes von Schönberg. Da meinte Keller, wir sollten ein Programm mit diesen beiden Klavierkonzerten machen- und dazwischen möge ich Haydn-Sonaten spielen. Das war wohl ungefähr das Schweirigste, was mir je zugemutet wurde.
    ....
    Auf einer italienischen Piraten-CD sind beide Werke zu hören.


    Kennt hier jemand diese Aufnahme?
    Ist es ein "Piraten-Mittschnitt" oder "nur" eine "Piraten-Veröffentlichung"?
    Mich würde der BARTOK fast noch mehr interessieren, kann ich mir eigentlich gut mit Brendel vorstellen...


    Ich möchte versuchen mich in nächster Zeit in mehreren Beiträgen hier mit Brenels Repertoire etwas auseinander zu setzen. Und zwar mit den allen Einspielungen a u ß e r Werken von MOZART, BEETHOVEN und SCHUBERT (da er von diesen drei Komponisten alle oder alle wichtigen Werke gespielt hat.)
    Habe ich in folgender Liste noch eine Komponisten vergessen?


    1. J.S BACH
    2. J. HAYDN
    3. C.M.v. WEBER, F. MENDELSSOHN-B., F. CHOPIN, J. BRAHMS
    4. R. SCHUMANN
    5. F. LISZT
    6. M. MUSSORGSKI, M. BALAKIERV, I. STRAVINSKY, S. PROKOFIEV
    7. F. BUSONI, B. BARTOK, A. SCHÖNBERG


    Gruß pt_concours

    Hören, hören und nochmals hören: sich vertraut machen, lieben, schätzen.
    Keine Gefahr der Langeweile, im Gegensatz zu dem, was viele glauben, sondern vielmehr Seelenfrieden.
    Das ist mein bescheidener Rat. (S. Richter, 1978)

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