Bizet: Die Perlenfischer

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Cara Severina, nur um mal wieder unsere Tenor-Siamesik zu testen: wie findest Du den Nadir Monsieur Vanzo?
    ;)
    F.Q.


    Hallo Fairy,
    habe deine Frage erst jetzt entdeckt und will mich nicht drücken, obwohl ich Stimmen nicht analysieren kann und wieder einmal nur meinem Bauchgefühl folge :(
    Nun ja :wacky: Ich muss vorausschicken, dass ich die Oper eben erst kennen lerne und als Vergleich zu "A cette voix...." nur Rolando Villazón habe (Opera Recital, Plasson, Track 14)
    Monsieur Vanzo besitzt eine hellere Stimme, was vielleicht insgesamt besser zum Rollencharakter passt, ich bemerke auch keine gröberen Fehler (Was bei mir nicht viel besagt ;) )aber sein Singen wirkt auf mich sehr steril, blutleer, da ist nichts von der Leidenschaft, der dolcezza, die RV verströmt. (Worauf du vielleicht zu recht einwenden wirst, dass "dolcezza" nicht zu Bizet passt - trotzdem, Rolando singt diese Arie so innig, mit so viel Gefühl, so viel "Sonne" in der Stimme, dass sie zu meinen Lieblingsnummern dieser CD zählt) Bei Vanzo habe ich zudem das Gefühl - aber das ist jetzt völlig laienhaft, dass seine Piani nicht immer "echt" sind, mehr zurückgenommene Stimme als ausgesungen. (Zumindest an zwei Stellen kommt es mir so vor!)
    So, jetzt bist du dran! ;) :D
    lg Severina :untertauch:

  • Liebe Freunde der Perlenfischer in Frankfurt und um Frankfurt herum,
    ich habe nachstehend aus dem Programm der Alten Oper kopiert:


    Georges Bizet Die Perlenfischer


    Mittwoch, 25. Februar 2009
    Grosser Saal, 19:00 Uhr


    Oper konzertant
    Bizet, Die Perlenfischer


    Frankfurter Museumsorchester Leitung Christoph Poppen
    Chor der Oper Frankfurt

    Joseph Calleja Nadir
    Tatjana Lisnic Leila
    Zeljko Lucic´ Zurga
    Bálint Szabó Nourabad


    Abonnement Belcanto
    Veranstalter: Alte Oper Frankfurt in Kooperation mit der Oper Frankfurt


    Preise: € 29,- 49,- 65,- 79,- (Endpreise) VA
    Einzelkartenverkauf ab 2. Juni 2008
    Verbilligte Abendkasse


    Veranstalter dieser Vorstellung ist die Alte Oper.


    Beim Termin vom 23.02.2009 sind die Städtischen Bühnen Frankfurt Veranstalter (übrigens ebenfalls eine Abonnement-Vorstellung).
    Dort ist Beginn des Vorverkaufs der 01.11.2008.
    Außerdem sind die Preise völlig anders gestaffelt.


    Ich persönlich tendiere dahin, den 23.02.2009 vorzumerken.


    Dann wäre die Zeit, sich festzulegen überschaubarer. Vielleicht könnte jemand mit geschulteren Ohren als ich inzwischen einmal posten, wo die Akustik in der Alten Oper am besten ist. Ich habe ein Abo der Sonntagabendkonzerte im Parkett und denke immer, im Rang wäre die Akustik besser.


    LG


    Emotione

  • Liene Emotione, mir sind beide Termine Recht und ich beuge mich der Tamino-Mehrheit.



    Liebe Severina, ich habe mir die Arie mit Vanzo soeben nochmal zur Auffrischung angehört. (allein um dieser wunderwnderschönen Arie willen lohnt sich schon die ganze Oper :jubel: :jubel: :jubel:)


    Wir sind uns einig , denke ich.
    Vanzo ist ein sehr heller leichter Tenor französischer Gesangs-Provenienz, was man zu dieser Zeit noch viel deutlicher hörte als heute.
    Da fehlt genau das, was du "dolcezza" nennst und was man vielleicht auch Sinnlichkeit oder Italanità nennen könnte.
    Ich finde diese Stimme relativ "weiss" und obschon ich das nciht als Manko per se empfinde (im Barock gefällt es mir oft gerade gut) habe ich hier den Endruck, dass er schon etwas müde und seltsam "timbrelos" klingt.
    Auch Calleja, Gedda oder Florez sind leichte Tenöre, aber die Stimmen haben etwas viel Charakteristischeres. Bei Vanzo fidne ich das auf dieser Aufnahme nciht.


    Mit Villazon kann man das m.E. nciht vergleichen, der gehört einem anderen Tenorfach an.(und naturlch einer anderen Klasse, er ist eben einfachder Grösste! :angel:)
    Hat er eigentlich die ganze Partei schon gesungen?



    Paul schrieb mir, dass es eine 15 Jahre frühere Aufnahme mit Vanzo gibt. evtl klingt die Stimme da anders?


    Ich fidne, dass er diese mörderisch schwierige Partie gesangstechnisch gut meistert, die Höhe hat er zweifellos( was ja keine Selbstverständlichkeit ist!) aber leider lässt mich sein Gesang im Gegensatz zu dem der Cortubas kalt.
    Von einem leidenschaftlichen Liebhaber, der Freund und Heimat im Stich lâsst für iene verbotene Liebe erwarte ich doch eine Portion Blut in der Stimme (um bei deinem blutleer zu bleiben)


    Bin SEHR gespannt auf Calleja! Hat Wunderlich je den Nadir gesungen?
    Und was ist mit Florez als Nadir? Das muss doch der Hammer sein :faint:


    Fairy Queen

  • [quote]Original von Fairy Queen
    mir sind beide Termine Recht und ich beuge mich der Tamino-Mehrheit.
    [quote]


    Liebe Emotione,


    da melde ich mich auch als Interessent, bei mir sind beide Termine möglich.


    Meine letzten Perlenfischer auf der Bühne war eine (gute!) Aufführung in der ENO in London (und da weiß dann jeder, dass sie auf Englisch war ...), da ist es dringend an der Zeit, Bizet nachzuladen ...


    Liebe Grüße Peter


  • Liebe Fairy,


    puh, da bin ich ja jetzt erleichtert, dass wir ziemlich auf einer Linie liegen. Da mir mangels Kenntnis und gutem Gehör keine objektiven Kriterien zur Beurteilung einer Stimme zur Verfügung stehen, kann ich immer nur beschreiben, wie es auf mich wirkt, und da sind Blamagen vorprogrammiert.
    Eine "weiße Stimme" - jetzt kann ich mit diesem für mich immer so rätselhaften Begriff endlich etwas anfangen. Natürlich weiß ich theoretisch, was damit gemeint ist - aber wie es sich in der Praxis anhört, da bin ich dann doch immer verunsichert.
    Klar singt RV in einer anderen Liga, ich glaube daher auch nicht, dass er je den ganzen Nadir singen wird, aber so als Edelstein auf seinem Sampler funkelt diese Arie sehr hell. Da schwingt all das in überreichem Maße mit, was wir beide bei Vanzo vermissen. Finde zumindest ich. :]
    Flórez wäre natürlich toll, aber das kann ja noch werden!


    lg Severina :hello:

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  • Liebe Severina, wer wie du seit Jahrzehnten leidenschaftlcih Opern besucht, hat selbstverständlich eine ausreichende Stimmenkenntnis und ein geschultes Ohr!
    Du kannst mir viel in deiner (falschen) Bescheidenheit erzählen :D
    Du bist hier immer eine meiner ersten Quellen bei Sängern, die ich nicht kenne (bin eben weit vom WSO Schuss und kaufe wenig Cds) und über deren Qualität ich gerne Infos möchte. (im Fallle Calleja sind wir been mal anderer Meinung, was evtl daran liegt, dass ich gerne leichtere Stimmen mit Schmelz höre und ihn noch nciht auf der Bühne kenne )
    Wenn Du wüsstest wie ignorant und uninteressiert im Gegensatz zu Dir viele aktive Sänger sind, würdest Du vom Glauben abfallen!
    Ich habe schon mit Leuten Konzerte gemacht, die niemals eine Oper besuchen, keine heute aktiven Sänger kennen und auch in puncto Gesangsliteratur niemals über ihren Tellerrand schauen.
    Also stell Dein Licht BITTE nciht unter den Scheffel!


    Das Publikum besteht zu 99% aus Nicht-Fachleuten und deren Urteil ist (für mich zumindest) ausserordentlcih wichtig und massgebend. Wenn man das Publikum erreicht, ist man gut. Der Rest ist akademisch und marginal.
    Wenn Vanzo ein technisch einwandfreier weisser Tenor ist und in Fachkreisen vielleicht gelobt wird, aber uns nciht erreicht......tant pis!
    Und wenn Villazon dagegen vielleicht nciht so einwandfrei wäre und von der Kritik eins übergebraten bekommt, wir ihm aber zu füssen leigen... tant mieux!


    Weisse Stimme sind qua definitionem Stimme ohne Farbe.


    So stelle ich mir das ganz plastisch vor.


    Villazon ist ergo ein bunter Hund :D


    Tanti saluti
    Fairy Queen


  • Carissima,


    nö, das ist keine falsche Bescheideneit, sondern realistische Selbsteinschätzung. Ich bin immer hin und weg, wenn z.B. Sascha Stimmen analysiert, und versuche dann bei meiner nächsten CD auch all diese Kriterien herauszuhören - aber alles, was ich am Ende sagen kann, ist, dass es wunderschön oder eben weniger schön klingt. Und wenn mein Stehplatznachbar behauptet, das eben sei das tollste C seit langem gewesen, nehme ich das ergriffen zur Kenntnis, aber ob es wirklich ein C war - keine blasse Ahnung!
    Nun stürzt mich das jetzt in keine Sinnkrise, aber ich habe immer eine gewisse Scheu, wenn ich eine Stimme wirklich beurteilen soll, weil's mir eben an den Konstanten fehlt. Siehe die "Affäre Calleja" ;) - natürlich halte ich die vielen Opernfans, die ihm begeistert zujubeln, nicht für bescheuert - aber die hören zweifellos etwas in seiner Stimme, das ich nicht höre, und genau das wüsste ich gerne. (Für meinen Begriff war z.B. seine Tebaldo-Arie im Konzerthaus viel zu laut, mit viel zu viel unnötiger Power gesungen - so laut war das Orchester gar nicht - Georg hingegen hat genau das Gegenteil empfunden ?( )


    Aber über die Farbpalette in der Stimme von RV sind wir synchron siamesisch entzückt :jubel: :jubel: :jubel:


    lg Severina :hello:

  • Hallo Emotione!


    Wenn ich darf würde ich mich auch gerne dem Besuch der Perlenfischer in der Alten Oper anschliessen. Termin ist mir egal, aber ich würde auch Rang vorziehen!


    @jaques rideamus


    Was die DVD angeht, ich habe sie. Eigentlich auch nicht schlecht, Inszenierung ist nicht übermässig modern, kann man gut sehen.


    Aber! Das große Manko ist Nakajima als Nadir. Er überzeugt in keiner Weise, weder sängerisch noch darstellerisch.
    Habe die DVD deshalb nur einmal gesehen und das ist schon eine Weile her. Die anderen Sänger waren meiner Meinung nach sehr gut, besondern der Zuniga!
    Aber wie gesagt, habe sie mir nur einmal angesehen, werde es aber demnächst nochmal machen, obwohl ich nicht glaube, daß sich meine Ansicht über Nakajima allzusehr ändern wird. Aber vielleicht denke ich heute etwas milder über ihn! :D :D


    Gruß
    Regina

  • Die weiter oben genannte EMI-Aufnahme mit Nicolai Gedda und Ernest Blanc erscheint jetzt auf dem Billig-Label Cantus Classic:



    Georges Bizet (1838-1875)
    Les Pecheurs de Perles


    * 2 CDs
    * Erscheinungstermin: 27.6.2008


    * Künstler: Micheau, Gedda, Blanc, Mars,
    Orchester der Komischen Oper Paris,
    Dirigent: Pierre Dervaux
    * Label: Line , AAD/m, 1957



    PS: Das berühmte Duett "Au fond du temple saint" aus dem ersten Akt gibt es übrigens auch von Thomas Hampson. Er hat das zusammen mit dem inzwischen verstorbenen Tenor Jerry Hadley 1993 bei Warner aufgenommen (Dirigent: Carlo Rizzi)


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo, Taminos!


    Eine der besten Aufnahmen der "Perlenfischer" ist für mich die französische Philips-Gesamtaufnahme mit dem Künstlerpaar Alarie und Simoneau. Es singen Pierette Alarie, Leopold Simoneau, René Bianco und Xavier Depraz. Begleitet vom Choer Elisabeth Brasseur und dem Orchester Lamoureux unter der Ltg. von Jean Fournet. Das berühmte Duett wird von Simoneau und Bianco hervorragend gesungen. Meine Lieblingsaufnahme.




    Gruß Wolfgang

    W.S.

    Einmal editiert, zuletzt von 9079wolfgang ()

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  • WDR 3 sendet Mitte Januar des kommenden Jahres eine Aufnahme der "Perlenfischer" mit dem Chor und Orchester des Royal Opera House Covent Garden unter der Leitung von Antonio Pappano.
    In den Hauptrollen singen Gerald Finley, John Osborne und Nicole Cabell.


    Schon mal vormerken: WDR 3, Sonntag, 16.01.11 um 20:05 Uhr


    LG


    ;)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo,


    nur der Vollständigkeit halber, weil es gefragt wurde: Wunderlich/Prey haben das Duett aus den Perlenfischern in deutscher Sprache aufgenommen. Ja, auch der Nadir wäre eine Partie für den großen Fritz Wunderlich gewesen !


    Gruß,


    Antalwin


  • Volle Zustimmung!


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • nur der Vollständigkeit halber, weil es gefragt wurde: Wunderlich/Prey haben das Duett aus den Perlenfischern in deutscher Sprache aufgenommen.


    Hallo,
    um die Vollständigkeit zu erweitern, ich habe eine Vinyl- Platte " Opernquerschnitt mit Walter Ludwig ". Er singt da das Duett Zurga / Nadir mit Karl Schmidt Walter in deutsch . Natürlich ist auch die Arie drauf " Ich höre wie im Traum " . Ich gebe zu, ich kenne sonst nicht viel mehr von dieser Oper. Aber diese beiden Stücke finde ich wunderschön.
    Gruß
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Hallo, chrissy!


    Da mußt Du sicher Versäumtes nachholen. Denn die Oper "Die Perlenfischer" ist wunderschön mit etwas exotischem Kolorit. Es gibt da einige hervorragende Aufnahmen.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

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  • Da mußt Du sicher Versäumtes nachholen


    Danke für den Hinweis, lieber Wolfgang. Das werde ich mit Sicherheit mal machen. Wenn ich jetzt mal spaßig sagen darf: " Mit den Perlenfischern habt Ihr ja was bei mir angerichtet ". Nun geht mir die Arie und die Melodie " Ich höre wie im Traum " nicht mehr aus dem Kopf! Muß sie dauernd vor mich herpfeifen. Eine wunderschöne Arie, die ich seit meiner frühen Jugend schon immer ganz sehr gemocht habe.
    Herzliche Grüße und ein schönes WE
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • PS: Das berühmte Duett "Au fond du temple saint" aus dem ersten Akt gibt es übrigens auch von Thomas Hampson. Er hat das zusammen mit dem inzwischen verstorbenen Tenor Jerry Hadley 1993 bei Warner aufgenommen (Dirigent: Carlo Rizzi)

    Für mich eindeutig die Referenzaufnahme dieses Duetts.


    Gruß
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Es hat mir Spaß gemacht, hier nachzulesen, wer welche Aufnahme des Nadir-Zurga- Duetts besonders schätzt. Da sind ja eigentlich so ziemlich alle aufgeführt, die in die engere Wahl kommen. Ich hätte meinerseits die Frage nach der besten Aufnahme ganz spontan auch - wie Petra und andere - mit Hinweis auf Edmond Clément und Marcel Journet (1912) reagiert und mir dann doch heimlich Björling und Merrill aufgelegt.


    Aber dann bin ich mal meine Aufnahmen durchgegangen und habe die eine oder andere noch mal angehört. Die erste Überraschung war die Gesamtaufnahme mit L e m e s h e v , Kazantseva und Zhakarov (zwar in russischer Sprache aber wegen Lemeshev absolut hörenswert). Das fragliche Duett aber leider darunter, dass der Bariton nicht wirklich ein ebenbürtiger Partner für Lemeshev ist. Trotzdem: Lemeshev hat einfach die ideale Stimme für den Nadir, gerade weil in ihr das Verträumte so wundervoll zum Klingen kommt und so feiner farblicher Abstufungen fähig ist. Nur die Arie ist leider nicht so ideal gelungen. Wie eigentlich in allen Aufnahmen von italienischen Tenören ist sie für ihn auch um einen ganzen Ton nach unten transponiert.


    Ganz entschieden zustimmen möchte ich dem verschiedentlich geäusserten Lob für die G i g li - d e L u c a - Aufnahme! Zum niederknien!


    Da die Wunderlich-Prey-Aufnhame erwähnt wurde (ich mag sie sehr, auch wenn sie eher nach Flotow klingt) möchte ich noch auf die Aufnahme von Hermann J a d l o w k e r und Josef S c h w a r z hinweisen. Sehr langsam gesungen aber mit wundervoller Linienführung, feinen Kolorierungen des Tons und erstaunlicher Intensität.


    Ganz überraschend fand ich auch die Aufnahme mit R o b e r t H u t t und H e i n r i c h S c h l u s n u s. Beide singen ausgesprochen schön und mit bemerkenswerter Geschmeidigkeit. Französisch klingt es bei ihnen allerdings auch nicht wirklich.


    Wer es mal so richtig satt und saftig hören will, sollte sich das Duett von Marcel W i t t r i s c h und Gerhard H ü s c h auflegen.


    Wen dabei die deutsche Sprache stört, hat ja noch die Möglichkeit,
    zu der Aufnahme von Vasile M o l d o v e a n u und Raimond W o l a n s k y zu greifen. Viel Vergnügen!


    Ich aber gehe dann jetzt doch zu Edmond Clément und Marcel Journet!
    Und für die echten Freunde des französischen Stils noch ein Tipp:
    Paul Henri V e r g n è s und Arthur E n d r è z e geben geradezu ein Lehrstunde in Sachen Intonation, Diktion, Atemführung, klarer Linienzeichnung, stimmiger Phrasierung, farblicher Schattierung und so fort! Dagegen klingen wirklich ganz viele andere Einspielungen - so schön sie gesungen sein mögen - doch ziemlich unidiomatisch!

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Hallo, Caruso41!


    Ich hörte gerade das Traumduett aus den "Perlenfischern" mit Walther Ludwig und Karl Schmitt-Walter in einer historischen Aufnahme. Wunderschön in deutsch gesungen.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Nachdem im Fernsehen heute abend ohnehin nix Gescheites läuft, heute mal wieder ein Opernabend im Radio:


    Deutschlandradio Kultur, Berlin: 05.02.2011 seit 19:05 Uhr
    Euroradio-Opernsaison 2010/11
    Royal Opera House, London
    Aufzeichnung vom 7.10.10


    Georges Bizet
    "Les pêcheurs de perles"

    Oper in drei Akten
    Libretto: Eugène Cormon/Michel Carré


    Leila - Nicole Cabell, Sopran
    Nadir - John Osborn, Tenor
    Zurga - Gerald Finley, Bariton
    Nourabad - Raymond Aceto, Bass
    Royal Opera Chorus
    Orchestra of the Royal Opera House
    Leitung: Antonio Pappano


    Fängt schon gut an, mal sehen, wie es weitergeht!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Ich hörte gerade das Traumduett aus den "Perlenfischern" mit Walther Ludwig und Karl Schmitt-Walter in einer historischen Aufnahme. Wunderschön in deutsch gesungen.


    Ja, das ist schön gesungen! Keine Frage - aber doch ein bischen bieder! Und es hebt nicht wirklich ab! Irgendwie klingt das mehr nach Lyonel um Plumkett. Von wirklich französischem Stil wusste man damals in Deutschland herzlich wenig.
    Auch R o b e r t H u t t und H e i n r i c h S c h l u s n u s oder gar Marcel W i t t r i s c h und Gerhard H ü s c h belegen das - aber sie finde ich schon interessanter als Ludwig und Schmitt-Walter.
    Wenn man aber gerade die von Harald Kral erwähnte Aufführung mit Osborne und Finley gehört hat, greift man denn doch lieber zu Ludwig und Schmitt-Walter

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Wenn man aber gerade die von Harald Kral erwähnte Aufführung mit Osborne und Finley gehört hat, greift man denn doch lieber zu Ludwig und Schmitt-Walter

    Hallo Caruso,


    können Osborne und Finley etwa nicht singen? Nicht alle Sänger, auch Gedda, Vanzo und Björling waren keine Giglis, der nicht nur im Duett mit de Luca glänzte, sondern sein "Je crois entendre encore" ist für mich bis heute unerreicht. Gänsehaut! Das Duett gibt es neben den bekannten Aufnahmen auch mit Dieskau-Bergonzi bei Orfeo, und da waren die beiden schon nicht mehr die jüngsten.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Hallo Caruso,


    können Osborne und Finley etwa nicht singen?

    Haben sie Dir denn gefallen? Ich fand das arg prosaisch! Von Osborn habe ich in Rom einen guten Arnold gehört aber Nadir ist "ein andres" - und dafür ist er nicht wirklich ideal. Finley ist ein ganz vorzüglicher Sänger aber es ist ihm nicht gelungen, den Zauber des Duettes mit diesem Tenor zu entfalten. Gut war er in seiner Arie!

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Les pêcheurs de perles
    (Die Perlenfischer),
    Oper in 3 Akten (4 Bilder) von Georges Bizet.
    Text von Eugène Cormon und Michel Carré.
    Uraufführung: 30.9.1863 Paris, Théâtre Lyrique
    mit Léontine de Maësen • Jean-Vital Ismaël • Morini • Guyot,
    Dirig. Louis-Michel Deloffre.



    Die Uraufführung war kein großer Erfolg, die Oper erlebte zu Bizets Lebzeiten nur wenige Vorstellungen und geriet bald in Vergessenheit. Erst nach dem Tod des Komponisten und dem überwältigenden Erfolg seiner Oper Carmen erinnerte man sich der früheren Werke. Die Originalpartitur ist seit langem verschollen, lediglich ein zeitgenössischer Klavierauszug ist noch erhalten. Daher kann heute nur noch eine rekonstruierte Fassung zur Aufführung gebracht werden.
    Vom Schluss der Oper gibt es stark abweichende Varianten:
    In einer postumen Fassung von 1889 stirbt Zurga auf dem für Leila und Nadir bestimmten Scheiterhaufen, in einer Version von 1893 wird Zurga erstochen. Andere Bearbeitungen sehen den Selbstmord Zurgas bzw. Leilas vor.
    [Quelle: Reclams Opernlexikon, S. 1928 (c) 2001 Philipp Reclam jun.]


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Meine absolute Lieblingsaufnahme ist diese hier:




    Alfredo Kraus und Mariella Devia live und in Stereo. Bei dem berühmten Duett Nadir-Zurga läuft es mir immer wohlig den Rücken herunter, besser als Kraus kann man das nicht singen.

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  • Bei dem berühmten Duett Nadir-Zurga läuft es mir immer wohlig den Rücken herunter, besser als Kraus kann man das nicht singen.


    Wenn es bei dem Duett Nadir-Zurga nicht wohlig den Rücken runter läuft, sollte man die Aufnahme gleich in die Tonne kloppen!
    Natürlich singt Kraus in der Tat vorzüglich. Aber bei allem Respekt: da ist noch mehr drin!


    Ich empfehle mal die oben genannte Aufnahmen mit Paul Henri Vergnès und Arthur Endrèze zu hören!!!


    Und - trotz der russischen Sprache und trotz des eher nicht so eindrucksvollen Partners - einfach glorios: Sergeij Lemeshev!


    In dem Thread Welche Arie von welchem Tenor?


    wurde übrigens ab Beitrag 86 eingehender über die Frage nach den besten Interpreten für die Romanze des Nadir diskutiert!


    Es lohnt sich vielleicht, da noch mal nachzulesen!


    Liebe Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Wenn es bei dem Duett Nadir-Zurga nicht wohlig den Rücken runter läuft, sollte man die Aufnahme gleich in die Tonne kloppen!

    Lieber Caruso,


    hast Du das Duett schon einmal von Thomas Hampson und Jerry Hadley gehört? Grandios gesungen!!!!!!!!


    LG
    Manfred

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • hast Du das Duett schon einmal von Thomas Hampson und Jerry Hadley gehört? Grandios gesungen!!!!!!!!


    Habe ich im Regal. Aber genau erinnern kann ich mich nicht mehr dran.
    Muss ich mal wieder auflegen!


    Ganz im Vertrauen: Ich höre ja auch ausgesprochen gerne Aufnahmen, die genau genommen ziemlich unidiomatisch sind!
    Also etwa Gigli - de Luca oder Björling - Merrill!
    Wenn man dann aber mal eine Aufnahme hört, die wirklich mit feinem Stilempfinden und französischem Raffinement gesungen ist, dann ist das schon was anderes!
    Also doch Clément - Journet? Oder Vergnès - Endrèze!


    Auf jeden Fall höre ich jetzt noch mal Hadley - Hampson!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Diese CD wird unter anderen ASIN-Nummern für absurd viel Geld angeboten, unter der folgenden Verlinkung aber für absurd wenig Geld:



    Ich kenne die Perlenfischer nicht sonderlich gut, bin aber sehr beeindruckt und die Aufnahme halte ich für 2,99 für einen Pflichtkauf.


    Jeannine Micheau / Alain Vanzo / Gabriel Bacquier / Lucien Lovano // Manuel Rosenthal


    Tontechnisch hervorragende Aufnahme, offenbar unter Studiobedingungen am 25.6.1959 aufgenommen

    Er hat Jehova gesagt!

  • Hallo,


    um noch ein weiteres, älteres Paar vorzustellen: Auch Rudolf Schock und Joseph Metternich haben in den 50iger Jahren das Duett in deutscher Sprache aufgenommen !


    Gruß

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