Startenor aus Malta - Joseph Calleja

  • Lieber Bernd, da muss ich eigentlcih unbedingt hin... immerhin wird diese Oper nur alle Jubeljahre mal gegeben und dann mit einer Tenorstimme die mir gefällt..... Kannst du etwas zu der Sopranistin und dem Bariton sagen?
    Warum nur konzertant?


    Fairy Queen

  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    Lieber Bernd, da muss ich eigentlcih unbedingt hin... immerhin wird diese Oper nur alle Jubeljahre mal gegeben und dann mit einer Tenorstimme die mir gefällt..... Kannst du etwas zu der Sopranistin und dem Bariton sagen?


    Liebe Fairy, Zeljko Lucic ist uneingeschränkt empfehlenswert - ein sehr kultivierter, stimmschöner Bariton, den ich live als Simon Boccanegra gehört habe. Singt inzwischen viel an großen Häusern. Könnte sich m.E. gut im französischen Fach machen! Über Tatjana Lisnic weiß ich leider nichts, sie scheint viel mit Calleja zusammenzuarbeiten.



    Zitat

    Warum nur konzertant?


    Keine Ahnung - ich finde es auch schade (und kann konzertante Opernaufführungen nicht leiden). Wahrscheinlich gelten die "Perlenfischer" als szenisch nicht sonderlich ergiebig...



    Viele Grüße


    Bernd


  • Volle Zustimmung! Ich hörte ihn unlängst erstmals an der WSO als Giorgio Germont und war vom ersten Ton an elektrisiert! Endlich wieder ein wirklich guter Verdi-Bariton!
    lg Severina :hello:

  • Liebe Fairy,
    in der Alten Oper in Frankfurt bringt die Oper Frankfurt in jedem Jahr an zwei Abenden eine konzertante Aufführung. Im letzten Jahr war es Andrea Chenier, in diesem Jahr Otello und 2009 eben die Perlenfischer, auf die ich mich schon sehr freue, besonders wegen Lucic, von dem ich mir einen tollen Zurga erwarte.


    LG


    Emotione

  • Ok, das reicht als Referenz und wenn bereits Zurga und Nadir sehr schönstimmige Sänger sind, bin ich als "Canti -Fraktion" bei einer solchen Rarität dabei! Kann sich jemand um Karten für alle Tamino-Perlenfischer von nah und fern kümmern?
    Es scheint mir als fiele das serh praktisch in unsere Schulferien. :angel:


    Tja, szenisch ist das recht entweder GANZ einfach oder GANZ kompliziert zu machen. Je nachdem ,ob naturalistisch oder nicht.


    Danke für diesen tollen Operntipp!!!!!! :jubel:


    Fairy Queen


    Ihr könnt meinem Nadir heute im Konzert mal unbekannterweise Daumen drücken. Wir machen zu ab 17Uhr zu viert (Tenor,Mezzo, Pianistin und ich ) ein Programm zum Thema "Weltreise" und das himmlische "Je crois l'entendre encore" steht auch auf dem Programm.

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    Original von Zwielicht:
    Über Tatjana Lisnic weiß ich leider nichts, sie scheint viel mit Calleja zusammenzuarbeiten.


    Soviel ich weiß, ist sie seine Ehefrau. Dann scheinen die beiden ja so ein Gesangs-Ehepaar zu bilden, wie man es von einigen Tenören und Sopranen vergangener Zeiten schon kennt (z.B. bei Tagliavini).


    Ich habe sie bisher nur einmal mit den kleinen Einwürfen der Manon in der Traumerzählung aus Massenets Oper gehört. Eine schöne Stimme, bei den kurzen Passagen aber natürlich kein repräsentativer Eindruck.


    :hello: Petra


    die mit Fairy hofft, dass Calleja sich auf das eigentliche Belcanto-Repertoire konzentriert, denn das ist wirklich "his cup of tea".

  • Hallo Fairy,
    wie du richtig bemerkst stammen die Salzburger Capuleti aus dem Jahr 2004 und seine Stimme ist inzwischen sehr viel viriler geworden. Bei den Capuleti im Wiener Konzerthaus ist mir das aufgefallen. Die Stimme hat aber nichts von ihrem unverwechselbaren Timbre verloren, da ist jetzt vielleicht einfach nur 'noch mehr Stimme'.
    In nächster Zeit wird er weiterhin Rollen wie Nemorino, Edgardo, Macduff, Alfredo oder den Herzog singen, weil diese, wie er sagt, im Moment gut zu seiner Stimme passen. Er möchte nichts übereilen, denn er möchte auf langfristige Zeit Sänger sein und nicht nur eine kurze Karriere haben.


    Eine Empfehlung für dich wäre sicher seine letzte CD The Golden Voice. Neben einem tollen Duett mit Anna Netrebko aus La Sonnambula, das einen sehr schönen Klang hat, da es in einer Kirche aufgenommen wurde, singt er auch Je crois entendre encore aus den Perlenfischern, ein absolutes Highlight auf der CD. Denn er legt enorm viel Gefühl in seine Interpretation und diese besticht durch stimmliche Zartheit und Fragilität. Höre dir nur einmal die Schlußphrasen an :yes:


    Ganz toll gelingt ihm auch die Traumerzählung des Des Grieux. So würde ich es gerne mal live auf der Bühne hören. Außerdem bekommt man auf diesem Album einige male seine wunderbaren diminuendi zu hören. :jubel:




    Zeljko Lucic ist übrigens ein ganz toller Bariton, gerade im Verdi-Fach. 2007 sah ich ihn in der Traviata (übrigens mit Calleja), da war er ganz großartig.


    Gregor

  • Lieber Gregor, danke! Die CD wird demnächst in meinem Besitz sein und ist ein absolutes Muss!
    Bellini , Bizet und Massenet mit Diminuendi und Streichelstimme -da bin ich ja schon im Vorfeld kurz vor dem Schmelzpunkt!!!! :faint:


    Liebe Frankfurter Perlenfischer, Emotione übernimmt netterweise die Kartenbestellung. Wer sich also schon festlegen kann/will und mitkommt, kann sich bei ihr melden. Wir mûssen uns nur auf Montag oder Mittwoch einigen. Mir ist es egal, der Termin fällt bestens in die Ferien!


    Fairy Queen

  • Aus gegebenem Anlaß und da noch keine Biographie von Joseph Calleja vorhanden ist, hier die sehr interessante Biographie des Maltesers:


    Joseph Calleja wurde 1978 in dem maltesischen Dorf Attard geboren. Seine Liebe zur Oper entdeckte er im Alter von zwölf Jahren, als er mit seinem Vater im Kino Mario Lanza in dem Film "The Great Caruso" sah. Während eines Besuches bei seiner Tante in England hörte er eine CD von Pavarotti und somit war seine Liebe zum Gesang endgültig geweckt.


    In Malta sang der damals 15-Jährige dem Leiter des Opernchores vor und dieser verwies ihn an den maltesischen Tenor Paul Asciak, der selbst eine erfolgreiche Karriere als Tenor hinter sich hatte und mit Größen wie Maria Callas auf der Bühne stand. Der renommierte maltesische Sänger erkannte Calleja’s außergewöhnliches Potential und schulte sein Bewusstsein für die stilistischen Möglichkeiten der Tenorstimme.



    Im Alter von nur 19 Jahren, im Jahr 1997, gab Calleja sein Debüt als Macduff in Macbeth am Astra Theatre auf Maltas Nachbarinsel Gozo. Im selben Jahr gewann er den Belvedere-Wettbewerb in Wien und sang den Leicester in Donizetti's Maria Stuarda mit der niederländischen Nationale Reisopera.
    Neben dem Belvedere-Wettbewerb gewann Joseph Calleja auch beim Premio Caruso 1998 in Mailand und er war Preisträger in Placido Domingo’s Wettbewerb Operalia im Jahr 1999 in Puerto Rico. Er lebt mit seiner Familie in seinem Geburtsort Attard auf Malta.


    Innerhalb kürzester Zeit hat Joseph Calleja die großen Bühnen der Welt erobert und hat an allen bedeutenden Häusern gesungen – und das alles mit nicht einmal 30 Jahren!
    Er ist regelmäßiger Gast am Covent Garden in London (bisher mit Rigoletto, Macbeth und La Traviata) und debütierte als Herzog in Verdis Rigoletto im Oktober 2006 an der Metropolitan Opera New York, wo er inzwischen auch den Macduff mit großem Erfolg gesungen hat. Zu den zukünftigen Projekten an der MET zählen Nemorino, Alfredo und erneut der Rigoletto-Herzog.


    Weiters trat er unter anderem an den Opernhäusern von Washington, Turin, Bologna, Frankfurt, Berlin, München, Straßburg, Brüssel und Zürich auf.


    An der Wiener Staatsoper debutierte er 2003 im Alter von 25 Jahren als Elvino in Bellini’s La Sonnambula. An diesem Haus sang er inzwischen auch in den Opern La Boheme, Rigoletto, I Puritani , L’elisir d’amore und Roberto Devereux (mit Edita Gruberova als Partnerin).


    Bei den Salzburger Festspielen 2003 sang er in einer konzertanten Aufführung von Bellini’s „I Capuleti“ an der Seite von Anna Netrebko, die sich selbst bereits als großer Calleja-Fan bezeichnet hat. Zu einer erneuten Zusammenarbeit der beiden Sänger kam es in der gleichen Oper bei Calleja’s Debut im Wiener Konzerthaus.


    Zu seinem Repertoire gehören unter anderen der Alfredo in La Traviata, Macduff in Macbeth, Herzog in Rigoletto, Fenton in Falstaff, Rodolfo in La Boheme, Ernesto in Don Pasquale, Nemorino in Der Liebestrank, Edgardo in Lucia di Lammermoor.
    Er sang den Don Ottavio in Mozart’s Don Giovanni, und zu seinem französischen Repertoire gehören Gounod’s Romeo, Nicias in Thais und Nadir in Les pecheurs des perles.


    Joseph Calleja steht bei DECCA unter Vertrag und hat inzwischen zwei Alben – Tenor Arias (2004) und The Golden Voice (2005) herausgebracht.


    Kritiker loben die kraftvoll-männliche Klangfülle seiner Stimme - die von zarter Süße bis zu einem metallisch-virilen Klang reicht - seine Ausdrucksfähigkeit, seine beachtliche Technik mit seinen meisterhaften diminuendi sowie sein unverwechselbares Timbre.


    Dirigent Riccardo Chailly, mit dem der junge Tenor seine erste Arien-CD Tenor Arias aufnahm sagt über ihn: "Seit langer Zeit habe ich kein derartiges Talent in so jungem Alter gehört, dessen Stimme an eine Qualität heranreicht, die ich schon lange verloren geglaubt habe."

  • Lieber Gregor, danke, das klingt ja wirklich nach hochmotivierter Hochbegabung!
    Allerdings mit der fast 60 jährigen Gruberova als Elvino in der Sonnambula... ich will ja nciht gemein werden, aber das scheint mir dann doch ein bisschen ungleichgewichtig 8o


    Jedenfalls freu ich mich schon riesig auf seinen Nadir, den ich 2009 in Frankfurt erleben werde. :yes:


    Fairy Queen

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    Original von Fairy Queen
    Lieber Gregor, danke, das klingt ja wirklich nach hochmotivierter Hochbegabung!
    Allerdings mit der fast 60 jährigen Gruberova als Elvino in der Sonnambula... ich will ja nciht gemein werden, aber das scheint mir dann doch ein bisschen ungleichgewichtig 8o


    Jedenfalls freu ich mich schon riesig auf seinen Nadir, den ich 2009 in Frankfurt erleben werde. :yes:


    Fairy Queen


    Hallo Fairy,
    mit der Grubsi (sie müsste meiner Berechnung nach 64 sein, auf jeden Fall aber über 60!) stand er in den "Puritani" auf der Bühne, und das wäre kein so großes Problem gewesen, da beide nicht vor Spielfreude platzten und Calleja auch mit einer 30jährigen Gruberova kein glaubwürdigeres Liebespaar abgegeben hätte :stumm: (o je, jetzt wird Gregor wieder böse sein :untertauch: )
    lg Severina :hello:


    PS: Außerdem ist unsere Puritani-Inszenierung (???) ohnehin eine konzertante Aufführung in Kostümen.....

  • Hallo Fairy und Severina,
    mit der Gruberova sang er in Wien Puritani und Roberto Devereux, nicht La Sonnambula.
    Ich sah die beiden nur im Roberto gemeinsam und muß zugeben, daß die beiden wirklich kein ideales Liebespaar abgegeben haben. Die Gruberova war zu dem Zeitpunkt schon 60 und Calleja gerade mal 28. Das empfindet vielleicht so mancher als störend. Obwohl man auch bedenken sollte, daß diese Geschichte rund um die englische Königin und Robert Devereux auf Tatsachen beruht und die Königin ja tatsächlich um einiges älter war als ihr junger Liebhaber. Gab es nicht einmal einen Film über diese Episode im Leben von Elizabeth I mit Bette Davis und Errol Flynn?


    Aber Altersunterschied hin oder her, Chemie zwischen Gruberova und Calleja gab es nicht wirklich. Obwohl ich da Calleja in Schutz nehmen muß, denn mit wem hat die Gruberova schon Chemie? :stumm:
    Sie scheint mir immer in ihrer eigenen Welt zu singen und wirkt distanziert und kühl.


    Gregor

    Einmal editiert, zuletzt von Gregor ()

  • Liebe Severina, da haben wir Beide nun wohl etwas verwechselt, denn Gregor spricht oben von Roberto Devereux mit der Gruberova.
    Dass sei nicht sehr spielfreudig ist, ist mir auch neu, habe sie ja nie live erlebt und als Adele auf miener Fledermaus DVD is tsie einfach der Hit! :jubel:


    Aber egal welche Art von Liebespaar das sein soll: es ist zumindest ein gehöriger Fortschritt in Richtung Gleichberechtigung der Geschlechter wenn man nciht mehr nur 60jährige Männer mit 25 Geliebten sondern auch den umgekehrten Fall heute auf Büihnen zulässt.
    Ich bin wirklch ziemlcih überrascht darüber! 8o


    Liebe grûsse nach Wien :hello:
    F.Q.

  • Bühnentier ist Joseph Calleja sicherlich keines, allerdings muss ich sagen, dass sich seine Stimme sehr positiv in den letzten Jahren entwickelt hat. Ich kann meine Schlüsse auch - ähnlich wie Severina - nur von Live-Erlebnissen ziehen.


    Im Roberto Devereux fand ich ihn nicht so toll, sein Vibrato empfand ich als sehr störend. Besser schon dann in La Boheme, aber sehr gut empfand ich ihn jetzt im April im Konzerthaus bei den "Capulet". Sein Vibrato scheint er in den Griff zu bekommen, eine schöne, klare, weich-timbrierte Stimme. Nachdem ich ihn nach meinen ersten Eindrücken eher abgelehnt habe, werde ich seine weitere Entwicklung genauer verfolgen.


    Tatjana Lisnic ist die Gattin von Calleja und war - vor ihrer zweiten Schwangerschaft - die Wiener "Haus-Susanna", ebenso eine ausgesprochen reizende Adina. Ich mag ihre Stimme sehr gerne und sie ist auch vom schauspielerischen her ihrem Gatten weit überlegen. Sie wird in der nächsten Zeit wegen des gemeinsamen Babies nicht so viel singen, wie sie mir vor dem April-Konzert selbst erzählte.


    Zu Edita Gruberova noch ganz kurz - sie wird im Dezember 62 Jahre (Severina, mach' sie doch nicht älter als sie ist - das gehört sich doch nicht ;) )


    P.S. Bin wieder froh, ein wenig im Formum mitschreiben zu können - war längere Zeit jetzt in Australien (na ja, es gibt Schlimmeres...)

    Hear Me Roar!

  • Liebe Fairy,
    man soll nicht so schnell, schnell posten, sonst kommt obiges Missverständnis heraus, denn selbstverständlich ist die Grubsi eine wunderbare Schauspielerin, wenn das Umfeld stimmt!! Meine obige Feststellung bezog sich ausschließlich auf die "Puritani", wo man recht bald merkte, das sie keine Lust hatte, mehr als nur Schönklang zu produzieren. (Woran das lag, sag ich jetzt lieber nicht....)
    Was die Optik betrifft: Gruberova war auch in jungen Jahren keine Schönheit und wirkte eigentlich immer älter als ihre Partner, auch wenn das gar nicht der Fall war. (Ihre Feinde bezeichneten sie denn auch recht despektierkich als "tschechischen Bauerntrampel") Dafür hat sich ihre Stimme - zumindest in meinen Ohren ;) - bis heute ihre jugendliche Frische bewahrt.


    Lieber Gregor,
    mich würde schon interessieren, auf welche Beobachtungen (konkrete Vorstellungen) sich deine Behauptung bezieht, dass zwischen Grubsi und ihren Partnern die Chemie prinzipiell nie stimmt, weil sie - so interpretiere ich jetzt deine Sätze - gar nicht versucht, mit ihnen in Interaktionen zu treten.
    Ich kenne und schätze Edita Gruberova seit beinahe 30 Jahren, habe sie in allen ihren Glanzpartien erlebt, mich kringelig gelacht über ihren Humor in Aufführungen wie Barbiere, Fille du Regiment, Fledermaus etc. Kälte, Distanziertheit habe ich nie gespürt, und ihre Partner wohl auch nicht, sonst hätten sie nicht so viele zu ihren Lieblingspartnerinnen gezählt (Mit eigenen Ohren gehört!). Wenn aber vom Partner absolut nichts kommt, wie eben bei diesen Puritani, dann schaltet sie natürlich auf "konzertant" um - wer könnte es ihr verdenken? Sie hat's wahrlich nicht mehr nötig, etwas beweisen zu müssen und für andere die Kastanien aus dem Feuer zu holen.
    Natürlich darfst du Edita Gruberova nicht mögen, natürlich darfst du sie kalt, distanziert etc. empfinden, aber der Satz, dass die Chemie zwischen ihr und ihren Partnern nie stimmt (es also unmöglich an Calleja gelegen haben konnte...), ist unfair und entspricht nicht den Tatsachen, das können dir sicher genügend Opernfans bestätigen.
    lg Severina :hello:


    PS: Sorry für dieses lange OT, aber das konnte ich einfach nicht so im Raum stehen lassen! :untertauch:

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  • Hallo Dreamhunter,
    danke für die Korrektur :D ! Gottlob liest die Grubsi nicht bei uns mit, sie wäre mit Sicherheit not amused! ;)
    Ja, bei den Capuleti fand ich Calleja (um wieder beim ursprünglichen Thema zu landen ;) ) zum ersten Mal erträglich, zumindest klang er weniger nach Ziege als sonst. Mit dem Gefühl, dass er viel zu laut war und damit die wunderbare Gesangslinie von Garanca&Netrebko störte, stehe ich ganz offensichtlich alleine da. Das konnte ja wohl nicht an der Akustik auf der Galerie gelegen sein? ?( Seine Auftrittsarie hörte sich für mich an, als wolle er das ohnehin so zahme RSO in Grund und Boden brüllen. Muss mir die Radioaufnahme einmal anhören, vielleicht klingt es da ja anders.
    Schön, wieder von dir zu lesen!
    lg Severina :hello:

  • Falls "Grubsi" hier doch mitliest:
    da ihre megavirtuose Stimmtechnik in phänomenaler Weise nciht(serh) an all den Jahren gelitten hat, bin ich absolut dafür, dass sie weiter junge Liebhaberinnen spielt und damit auch aktiv etwas für das Ansehen des weiblcihen Geschlecht jenseits der 30 und jenseits der 45 tut!
    Ihre Schauspielkunst bewundere ich (nur von DVDs leider) auch serh, allerdings eher in den komischen Rollen. :jubel:




    Und nun bitte nciht mehr mitlesen: ich kann Gregor insoweit verstehen, als dass bei mir da auch keine wirkliche feminine Wärme und Ausstrahlung rüberkommt. Weder in Stimme noch in Person. Unabhägig wzer der Partner ist. Das hat auch mit Schönheit im landläufigen Sinne nciht viel zu tun. Natalie Dessay ist ja auch nicht wirklich schön und eigentlich viel zu mager für viele Rollen, aber sie hat eine natürliche Anmut und Grazie, die das ausgleicht. Auch hier meine ich Stimme und Person.


    F.Q.

  • Hallo Fairy,
    ich kann deine Zeilen sogar ohne seelische Qualen lesen, denn mit dieser Meinung steht ihr (also du und Gregor) nicht alleine da. Ich kenne einige, die in Grubsi das gleiche sehen wie ich etwa in Alfredo Kraus: Einen seelenlosen Singautomaten. Also Grubsi einmal vor vielen Jahren in ihrer Glanzpartie, der Lucia, ein Ton wegrutschte, meinte meine Nachbarin: "Endlich! Sie ist also doch ein Mensch!" Ich habe Gregor auch nicht für seine Meinung getadelt, sie sei kalt und distanziert, sondern für die Behauptung, sie würde quasi immer eine One-woman-Show abziehen und es gäbe keinerlei Zusammenspiel mit ihren Bühnenpartnern. Das stimmt schlicht und einfach nicht und ist auch objektivierbar, während alles andere rein subjektiv und wie jede Empfindung per se richtig ist.
    lg Severina :hello:

  • Meine Lieben,


    Tatjana Lisnic war eine ausgesprochen gute Susanna, die vor den strengen Augen und Ohren alter Wiener Mozartstilianer problemlos bestehen konnte (und es war sicher das Pech der Netrebko, daß sie in dieser Rolle bei vielen Leuten - unbewußt? - den Vergleich mit dieser Vorgängerin auslöste und dabei natürlich verlor). Ich würde mich freuen, wenn sie nach der Pause wieder auf die Bühne der Staatsoper zurückkäme, denn von ihr dürfte man noch viel erwarten.


    Die junge Gruberova erschien mir seinerzeit durchaus nicht kühl und distanziert (da gab es etwa eine sehr lebendige Norina mit viel Spielwitz). Und als Adele war sie ebenfalls prima.


    Mein Eindruck von Calleja ist begrenzt und nicht neueren Datums. Damals erschien er mir als Talent - im Prinzip vieles richtig machend, aber mehr brav als superb, noch nicht an die Großen heranreichend. Ich kann mir durchaus vorstellen, daß er sich entsprechend gut weiterentwickelt hat und möchte meinen Informationsstand bei Gelegenheit auch verbessern.


    LG


    Waldi

  • In der nächsten Saison singt Tatiana Lisnic die Adina am 5., 8. und 12.April - gemeinsam mit JD Florez :jubel: :jubel: :jubel:!!!


    Also DA freue ich mich schon sehr drauf :yes:


    Sonst sind an der STOP keine Abende mit ihr geplant.

    Hear Me Roar!

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  • Liebe Severina,
    du liegst völlig falsch, wenn du glaubst, daß ich die Gruberova nicht mag. Im Gegenteil, ich finde sie großartig, und sie ist im Belcanto immer noch eine Klasse für sich. Trotzdem heißt das nicht, daß ich deswegen alles an ihr großartig finde.


    Gesanglich ist sie meist perfekt aber der Klang ihrer Stimme hat oft etwas Kühles an sich. Es ist wahrscheinlich einfach ihre Stimmfarbe. Ihre Traviata zum Beispiel berührt mich einfach nicht. So wie sie singt, wirkt sie auch als Person auf der Bühne auf mich. Zumindest in den Partien in denen ich sie gesehen habe. Das waren hauptsächlich Belcanto Partien. Besser gefiel sie mir als Darstellerin der Zerbinetta, wo sie mehr auf ihre Partner einzugehen schien. Aber sobald sie Belcanto Partien singt, wirkt sie irgendwie isoliert und scheint manchmal gar kein Interesse zu haben, mit ihren Partnern in Interaktion zu treten. In den Puritani ließ sie zum Beispiel auch Mukeria ziemlich im Regen stehen.
    Ich habe sie auch mit guten Darstellern auf der Bühne gesehen, da war es dann egal was von den Partner kommt. Gesanglich oft großartig, als Darstellerin und Partnerin für ihre Kollegen aber problematisch, weil sie oft seelenlos wirkt.


    Dieses Empfinden habe nicht nur ich, sondern auch andere haben mir davon berichtet, darunter sogar große Gruberova Fans. Es ist halt nicht immer nur alles Schwarz oder Weiß.
    Ende OT ;)


    Gregor

  • severina
    Ich habe Grubsi nie als distanziert empfunden.
    Weiss aber auch das sie Schwierigkeiten mit manchen Tenören hat.
    Hier in Berlin hat sie einfach den Bros geholt (und der kam auch),
    um Calleja in den Puritanern auszutauschen.
    Dazu muss ich sagen,das die Inszenierung aus Wien übernommen wurde
    und die wirklich nicht berauschend zum spielen aufmunterte.
    Ich fand ihn immer auf Platte besser,als auf der Bühne.
    Er hat hier noch im Rigoletto und im Faust gesungen,aber nie für mich ganz
    überzeugend.


    Rita

  • Also, ich denke das ist ein Thread über Calleja - die letzten Postings schwenken ja ganz schön ab. Zu Calleja: ich gehe ja wahrlich viel in die Oper, aber ich hab noch nie live einen Tenor gehört der so sehr wie eine zu langsam gespielte 78-er Schallplatte klingt. Ich habe immer das Gefühl er singt durch einen Trichter - aber wir wissen Timbre ist reine Geschmackssache. Er st sicher nicht so schlecht - gefallen tut mir die Stimme nicht (Sorry an alle Calleja Fans)
    :stumm:


    LG
    Isis


    Und: Ja, Lucic finde ich toll !

  • Zitat

    Original von Isis
    Also, ich denke das ist ein Thread über Calleja - die letzten Postings schwenken ja ganz schön ab. Zu Calleja: ich gehe ja wahrlich viel in die Oper, aber ich hab noch nie live einen Tenor gehört der so sehr wie eine zu langsam gespielte 78-er Schallplatte klingt. Ich habe immer das Gefühl er singt durch einen Trichter - aber wir wissen Timbre ist reine Geschmackssache. Er st sicher nicht so schlecht - gefallen tut mir die Stimme nicht (Sorry an alle Calleja Fans)
    :stumm:


    LG
    Isis


    Und: Ja, Lucic finde ich toll !


    Das beruhigt mich ungemein :lips: - ich glaube ja allmählich, mit mir stimmt etwas nicht, weil ich die Begeisterung für Calleja so gar nicht nachvollziehen kann.
    lg Severina :hello:

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  • Zitat

    Original von severina
    Das beruhigt mich ungemein :lips: - ich glaube ja allmählich, mit mir stimmt etwas nicht, weil ich die Begeisterung für Calleja so gar nicht nachvollziehen kann.


    Gut, daß ihr drei euch so schön einig seid, aber mundtot :stumm: macht ihr mich deswegen auch nicht, falls ihr das denkt :no:


    Geschmäcker sind ja gottseidank verschieden. Betrachtet meine postings hier als Informationen, für die, die es interessiert. Nichts anderes sollen sie auch sein.


    Gregor

  • Lieber Gregor,
    also ich für meinen Teil will sicher niemanden mundtot machen, ganz im Gegenteil! Mein letzter Kommentar war auch gar nicht als Spitze gegen dich gerichtet, falls du das so interpretieren solltest, sondern ehrliche Erleichterung, dass ich mit meiner Einschätzung nicht alleine stehe. Denn wenn alle oder viele einen Sänger toll finden, der mir so gar nicht ins Gehör geht, zweifle ich dann schon ein bisschen an meinem Urteilsvermögen. Daher ist es für mich beruhigend, dass Isis und Rita meine Skepsis teilen, so im Sinne von "Gottlob, ich bin nicht ganz bescheuert!" Nichts anderes wollte ich damit ausdrücken, und ich werde auch künftig deine Calleja-Beiträge gerne lesen. :yes: :yes: :yes:
    Und mein Urteil ist ja nicht für immer und ewig einbetoniert, vielleicht sehe ich deinen Liebling ja irgedwann in einem milderen Licht ;) Wenn nicht, wird es sowohl Calleja als auch du überleben ;) :] Er hat in Wien so viele Fans, dass er meinen Beifall gar nicht braucht :D
    lg Severina :hello:

  • Liebe Severina,


    Zitat

    Original von Severina: Das beruhigt mich ungemein :lips: - ich glaube ja allmählich, mit mir stimmt etwas nicht, weil ich die Begeisterung für Calleja so gar nicht nachvollziehen kann.


    mir ging´s grad umgekehrt: Ich glaubte schon, ich würde an Geschmacksverirrung leiden, weil ich Callejas Stimme und Singen gern höre - die Begeisterung fiel ja lange Zeit hier im Forum seeehr gedämpft aus ;) .


    By the way, was mich schon länger umtreibt und da ich gerade wieder einmal den "Schellack-Vergleich" hier lese: Als mein Mann, der ja bei meiner Vorliebe für historische Aufnahmen einige wirkliche "Schellackl" von mir gewohnt ist, Calleja zum ersten Mal hörte, war sein spontaner Kommentar: "Es wundert mich nicht, dass du den gern hörst, der singt ja eher wie einer deiner historischen."


    Auf mein ?( konnte er allerdings auch keine Antwort geben. Gesangstechnisch unterscheidet sich Calleja doch nicht so sehr von z.B. Florez? Ob es an dem ausgeprägten Vibrato liegt, das die historischen Tenöre auch etwas unbefangener angewendet haben? Ist es der Ausdruck des Singens? Ich weiß es nicht.


    :hello: Petra

  • Zitat

    Original von petra


    By the way, was mich schon länger umtreibt und da ich gerade wieder einmal den "Schellack-Vergleich" hier lese: Als mein Mann, der ja bei meiner Vorliebe für historische Aufnahmen einige wirkliche "Schellackl" von mir gewohnt ist, Calleja zum ersten Mal hörte, war sein spontaner Kommentar: "Es wundert mich nicht, dass du den gern hörst, der singt ja eher wie einer deiner historischen."



    Liebe Petra,


    bei Callejas zweiter CD "golden Voice" fällt mir das auch sehr stark auf.


    M.E liegt das zum einen an seiner Stimmführung, die er gerade in diesen Aufnahmen sehr den Sängern der Schellackzeit annähert (und live klingt er eben ganz anders!), als auch an der technischen Bearbeitung dieser CD. zum technischen Aspekt müssten sich aber die Fachleute hierzuforum äußern.



    LG, Elisabeth

  • Niemand will auch nur irgendjemand mundtot machen - die unterschiedlichen Geschmäcker sind das Elixir, von dem dieses Forum lebt. Ich verstehe aber was Severina meint - ich fühle mich manchmal nur noch einsam, das ganze Opernhaus jubelt - aber ich habe keine Ahnung warum ??


    Bleiben wir beim Konsensus: Geschmäcker sind verschieden -und SORRY, Calleja ist sehr stark Geschmackssache :yes:


    LG
    Isis

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