Schuberts wichtigste Werke in Referenzaufnahmen

  • Hallo Frank Georg Bechyna,


    Danke für die Richtigstellung - Du schreibst ja auch:

    Zitat

    Szells 9te von Schuberrt ist durch ihn - wäre es sie nicht ohnehin schon - d i e Grosse !
    Eine Aufnahme für die Ewigkeit .


    :] Da sind wir ja wieder einer Meinung !
    Mein Beitrag diesen Thread betreffend (Thema: Schubert Referenzen)bezieht sich ja auch hauptsächlich auf die Sinfonie Nr.9 C-Dur mit Szell, die Nr.8 h-moll auf der CD, wird natürlich mit Szell auch in einer TOP-Interpretation geliefert, die mir nicht weniger gefällt als die Große C-Dur.


    ;) Mein Favorit für die Sinfonie Nr.8 h-moll sind allerdings die beiden Karajan-Aufnahmen mit den Berliner PH auf DG (60er-Jahre) und EMI (1977). Die Dramatik, die Karajan hier ausbreitet finde ich unbeschreiblich fastzinierend.
    :D Bekomm ich jetzt eins auf den Deckel, oder wie sind da die Meinungen ?

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Lieber Wolfgang ,
    wir sind hier in grosser Übereinstimmung . Erinnern möchte ich nochmals an Giulini mit den beiden Schubert-Symphonien . Seine Live-Interpretation im Januar 1977 mit den Wiener Symphoniken gehört zum Grüssten , das ich als Symphonieonterüretation live erlebt habe .


    Herbert von Karajan wurde , was ich früher schon immer geschrieben habe , durch sein ungeheueres Einfühlungsvermögen zu einem Klangvisionär ( auch in seinen Opern ! ) , die kaum eine Parallele hat . Die sgilt natürlich - wie bei allen seinen Kollegen - nicht für alle Werke , aber insgesamt ist er nach wie vor ein Phänomen . Gerade auch was seine Verinnerlichung betrifft ! So ist das G - Dur - Konzert von Beethoven mit Alexis Weissenberg ein interpretatorisches Wunder . Ähnliches können wir über sein "Deutsches Rquiem" von Brahs sagen , seinen Don Carlo , seine feinsinnige Einspilung der "Meistersinger" , live (!) und im Studio von Brahms' 2ter und 3ter Symphonie . Wundervoll , dass ich ihn mehrfach erleben konnte .
    Herzliche Grüsse in mein liebes Bonn !
    Frank

    Frank Georg Bechyna
    Musik & Medizin

  • Zitat

    Original von sagitt
    Sagitt meint:


    Schubert wird sich schon etwas dabei gedacht haben. Ich würde mich freuen, wenn bessere Schubert-Kenner als ich es bin, dazu Stellung nehmen würden.
    Wusste Schubert, dass er einmal Weltruhm genießen würde oder hat er pragmatisch an den kommenden Tag gedacht und daran, wie denn sein Werk bekannt würde ? Wäre Letzteres der Fall, hatte er eben den Sänger Vogel, der ein Tenor gewesen war und die Zuweisung zu dieser Stimme entspräche nicht einer künstlerischen Notwendigkeit, sondern dem Wunsch, sein Werk aufgeführt zu hören.


    In diesem Punkt würde ich mich sehr auf eine Belehrung freuen.


    lieber sagitt,
    man muss kein besserer schubert-kenner als du sein, um NICHT zu wissen, was jemand gedacht hat, den man nicht mehr fragen kann.


    deine überlegungen haben sicher was für sich.
    es gibt die aussage des carl v. schönstein (1796-1876), "...[schubert]machte gern und viel mit mir musik, er gestand mir wiederholt, dass er von da ab bei seinen liedern meist nur meine stimmlage berücksichtigte."
    schönstein war hoher bariton, ihm ist die schöne müllerin gewidmet.
    johann michael vogl [sic](1768-1840) war bariton.
    johann karl schoberlechner(1800-1870) sang 1 monat nach schuberts tod "die post", er war bariton.
    julius stockhausen (1826-1906) trug wesentlich zur verbreitung der liederzyklen in europa bei, er war tiefer bariton.


    zum schluss noch ein zitat:
    "schubert hält sich in seinen späten liedkompositionen, um gesteigerte ausdrucksformen zu finden, häufig nicht mehr an die üblichen stimmlagen[...]" (elmar budde: schuberts liederzyklen, münchen 2003)
    eine buchempfehlung übrigens für den musiksachbuchthread. damit wir hier ("klassische instrumentalaufnahmen") endgültig off topics sind!


    :hello: aus schubert-town
    (und um keine missverständnisse zu erzeugen: für mich bist du schon ein guter schubert-kenner, wenn ich mir deine beiträge anschaue)


  • weil's grad ein jahr her ist (und schade, dass jpsa/jürgen seit einem halben jahr nichts mehr geschrieben hat):
    ich habe mir die cd nach dem traurigen tod von lahusen, aber auf grund obigen beitrags -der alte liszt strahlt eine derartige autorität aus, dass ich ihn wegschalten musste ;) - gekauft.
    und ich kenne zumindest d946 in keiner mich beglückenderen interpretation!


    :hello: aus schubert-town

  • Vor kurzem habe ich auf gut Glück folgende CD erstanden



    Nun ja, ich bin ein noch verhältnismäßiger Neuling in dieser Sparte der klassischen Musik, die die beiden Französinnen hier darbieten, aber ich bin begeistert....nicht nur von Schubert, von denen ich neben einigen alt bekannten Liedern, nur die Sinfonien kenne, sondern auch, wie ausdrucksvoll und aufeinander abgestimmt mir sie Schubert um ein großes Stück näher gebracht haben.
    Anne Gastinel spielt auf einem alten Cello, daß von Giuseppe Testore im Jahre 1690 erbaut wurde und sie entlockt desem Instrument bezaubernde Tonnuancen. Sie hat in ihrer jungen Karriere, sie wurde 1971 geboren, schon zahlreiche Preise gewonnen (Scheveningen, Prag und sie hat beim Rostropovich Wettbewerb einen Preis errungen) und hat in Claire Désert eine kongeniale Partnerin. Ihr Spiel drängt sich nie vor und untermalt hervorragend das Cello.
    Ich weiß nicht, wer diese CD schon gehört hat und vielleicht meine Meinung teilt oder auch nicht und wer sie noch nicht gehört hat, sollte sie erwerben, wenn er seine Depressionen und seine Wehmut vertiefen will...auf eine für mich schöne Weise. ;)
    Schönen Tag noch und zerreißt mich wegen meiner subjektiven Ansicht nicht gleich in der Luft, aber ich mußte mal meiner Begeisterung Ausdruck verleihen.


    Verletto


    PS: Ach ja, was ist auf der CD zu hören:
    Schubert Sonate D 821, Sonatine D 384 und Transkriptionen der Lieder D 957/4, D 547, D343, D550, D957/13, D 774, D 911 und D 795

    Zu viele Musikstücke enden zu lange nach ihrem Ende (Igor Strawinsky)

  • Nach meiner irritierenden Erfahrung mit den Muti-Einspielungen frage ich Euch, welchen "klassischen" Symphonienzyklus man sich zulegen kann, um die frühen Werke genießen zu können. Kleiber hat ja meines Wissens leider nur 2 eingespielt... Harnoncourt habe ich schon, der gefällt mir, nur sollte dazu noch ein "klassischerer" Zyklus als Kontrast her, bei dem man aber nicht einschläft (wie bei Muti) :D


    :hello:
    Stefan

    Viva la libertà!

  • Hier nur ganz kurz :


    Ich kenne KEINE Gesamtaufnahme, die völlig befriedigt.


    LG


    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zitat

    Original von AB


    Die Unvollendete: da sollte die Harnoncourt-Aufnahme mit dem Concertgebouw Orchestra nicht verschwiegen werden: Besser und eindringlicher habe ich das nie vorher und nachher gehört! Kaum zu glauben, dass die anderen Sinfonien dieses Zuyklus von Harnoncourt rasch und nebensächlich wirken.


    Für die 4. Symphonie gibt es vom gleichen Dirigenten noch eine Alternative:



    Gegenüber der Concertgebouw-Aufnahme gefällt mir dieser Live-Mitschnitt eines Konzertes mit den Berliner Philharmonikern wesentlich besser.
    Der Orchesterklang ist sehr unterschiedlich: Die Niederländer eher "nordisch spröde"und heller, die Berliner saftig, voll, dunkler und irgendwie grösser.
    In Berlin wurde auch mit einem deutlich langsameren Tempo musiziert.
    Bei dieser Aufnahme habe ich jedenfalls nicht mehr den Eindruck von Nebensächlichkeit.



    Als meine Referenzaufnahmen mit Musik von Schubert möchte ich die zweite Aufnahme des Forellenquintetts mit Alfred Brendel nennen:



    ( sehr gut auch das KV 478 von Mozart)
    Bei dieser Aufnahme passt einfach alles, auch die Streicher spielen herzerfrischend - ein Muss.


    Weiterhin begeistert mich der Schwanengesang in der Besetzung
    Fischer-Dieskau/Brendel



    Gerade gekauft habe ich mir diese DVD, die ich nicht mehr hergeben werde:



    Neben der masstäblichen Interpretation gefällt mir an dieser DVD auch besonders gut, dass die für mich hochinteressante Probe zu dieser Aufnahme sehr ausführlich zu hören und zu sehen ist ( die Probe mit schlechtem Klang, aber egal)


    Gruss
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Zitat

    Original von Barezzi
    Nach meiner irritierenden Erfahrung mit den Muti-Einspielungen frage ich Euch, welchen "klassischen" Symphonienzyklus man sich zulegen kann, um die frühen Werke genießen zu können. Kleiber hat ja meines Wissens leider nur 2 eingespielt... Harnoncourt habe ich schon, der gefällt mir, nur sollte dazu noch ein "klassischerer" Zyklus als Kontrast her, bei dem man aber nicht einschläft (wie bei Muti) :D


    Wenn Du schon eine Gesamtaufnahme hast, ist es vielleicht wirklich sinnvoller, sich einzelne herauszupicken. Ich halte die frühen 6 Sinfonien für alles andere als essentiell, obwohl sie natürlich sehr schöne Stücke sind, für die 8. und 9. hat eh jeder andere Favoriten.
    Ich schätze die Einspielungen (2-8 ) des jungen Maazel (rec. ca. 1960) sehr, die sind allerdings in einer recht dicken Box (DG original masters) verborgen, die jedoch insgesamt empfehlenswert ist, weil alle Aufnahmen gemacht wurden, bevor Maazel zum glatten Langweiler wurde. Viele werden diese Interpretation wohl aber nicht mögen, denn von Wiener Gemütlichkeit findet sich hier keine Spur (vielleicht sind sie aus Australien oder USA einzeln (eloquence) erhältlich): geradlinige, kraftvolle Lesarten, mit teils sehr flotten Tempi in den Ecksätzen, ich finde sie mitreißend.
    Falls Mono nicht abschreckt: Markevitch (DG) für 3 & 4.


    Kenne ich zwar nicht, aber sehr gelobt wurden Einspielungen mit C. Davis (Dresden) und Blomstedt (Dresden). die dürften eher einem ausgewogen klassischen Zugang entsprechen.


    Ergänzung: mit Harnoncourt/Concertgebouw kenne ich nur 1&4 (und die wirklich miese Unvollendete mit den Wiener Sinfonikern hatte ich mal), übermäßig schnell sind die beim besten Willen nicht, eher im Gegenteil... ?(


    PS: der thread, wohl ein Relikt aus der Forums-Frühzeit, gehört m.E in "Klassische Instrumentalaufnahmen".


    Ja er hat die Nr 113 - damals gab es noch weniger Unterforen -Ich werde Deiner Anregung folgen.... MOD 001 Alfred


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo Barezzi,


    ich würde an deiner Stelle bei Karl Böhm und Istvan Kertesz hineinhören. Hier gibt es vollständige Zyklen, aber vielleicht findest du auch die eine oder andere Einzel-CD. Darüberhinaus würde ich alles kaufen, was es von Sir Thomas Beecham gibt. Ich habe seine 5., der Mann hatte ein unglaubliches Händchen für Schubert!


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Stefan

    Zitat

    Nach meiner irritierenden Erfahrung mit den Muti-Einspielungen frage ich Euch, welchen "klassischen" Symphonienzyklus man sich zulegen kann, um die frühen Werke genießen zu können. Kleiber hat ja meines Wissens leider nur 2 eingespielt... Harnoncourt habe ich schon, der gefällt mir, nur sollte dazu noch ein "klassischerer" Zyklus als Kontrast her, bei dem man aber nicht einschläft (wie bei Muti)


    Bin mal wieder etwas irrtiert, denn ich bin mit Muti's Gesamteinspielung eigentlich sehr zufrieden und beim Hören auch nicht eingeschlafen - das passiert mir bei diesem Dirigenten eignetlich auch eher selten!
    Sicher gibt es von einzelnen Symphonien bessere Alternativen (Wand, Kleiber), aber insgesamt stellt mich diese Gesamteinspielung von Muti doch durchaus zufrieden.

    Herzliche Grüße
    Uranus

  • Nun, ob die "Unvollendete" zu den wichtigsten Werken Schuberts gehört vermag ich nicht zu beurteilen, eine Spitzen - wenn nicht eine Referenz-Einspielung dürfte die mit Carlos Kleiber sein.
    Voila:




    In Kleibers Händen klingt sogar die 3. irgendwie bedeutend! :D
    LG
    Wulf.

  • Ich würde mich auch der Böhm-Empfehlung anschließen wollen:


    Habe die Symphonien im Schubert-Jahr 1997 auf damals sehr preisgünstigen Einzel-CDs erworben und bin nach wie vor sehr zufrieden damit.


    Alfred hat sich ganz am Anfang dieses Threads ja sehr lobend und treffend über die Böhm'schen Schubert-Symphonien geäußert. Dem ist eigentlich nichts weiteres hinzuzufügen.
    Mein persönlicher Eindruck: In sich stimmige Einspielungen, die auch das wienerische (evtl. auch das biedermeierliche, wenn man es denn so nennen will) Element zum Klingen bringen - gerade in den frühen Symphonien.


    Die Unvollendete und die "Große" in C-Dur habe ich mir aber noch in ein paar anderen Versionen zugelegt - zum Vergleichen und Alternativenhören, was ja immer spannend ist (u. a Kleiber, Muti, Harnoncourt).
    Aber bei den frühen Symphonien brauche ich -ausgerüstet mit Böhm- keine weiteren Aufnahmen mehr :yes:

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • In den letzten Wochen habe ich mich - eigentlich aus Enttäuschung über das, was ich von Ries gehört habe - mit Schubert beschäftigt.


    Zu Beethoven gibts für mich große Unterschiede, aber es ist eben auch überhaupt kein Plagiat, es ist eigenständig, wenn ich auch nicht melodieseelig bin, dennoch interessant.


    Zunächst habe ich alles gehört, was so im Laufe der Zeit ins Regal kam.
    Aber inzwischen weiß ich, daß das sehr lückenhaft ist.
    So wie Beethoven will ich es nicht haben, aber wäre doch sehr dankbar, wenn ich ein paar Tips bekäme.


    Streichquartett komplett vom Aurynquartett bei JPC - empfehlenswert ?


    Klaviersonaten habe ich in verschiedenen Interpretationen, am besten gefällt mir z.Z. Schnabel aus der Kassette, die es einmal bei 2001 gab (HISTORY).
    Wie kommt man an die Gesamteinspielung auf Hammerklavier von Badura Skoda?


    Es fehlen Arpeggione-Sonate, Oktett, Kammermusik in kleiner Besetzung.


    Gibt es eine Liederkollektion mit den bedeutendsten Liedern, denn mit Singstimmen habe ich so meine Probleme (Ausnahme Schreier mit den von mir geliebten Beethovenliedern)


    Lieben Sonntagsgruß aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Zitat

    Original von Stabia
    So wie Beethoven will ich es nicht haben, aber wäre doch sehr dankbar, wenn ich ein paar Tips bekäme.


    Streichquartett komplett vom Aurynquartett bei JPC - empfehlenswert ?


    Schon. Sie lassen allerdings einige Wiederholungen aus, gerade auch bei den drei großen späten Quartetten. Ich halte die frühen Quartette für interessant, aber nicht essentiell.


    Zitat


    Klaviersonaten habe ich in verschiedenen Interpretationen, am besten gefällt mir z.Z. Schnabel aus der Kassette, die es einmal bei 2001 gab (HISTORY).
    Wie kommt man an die Gesamteinspielung auf Hammerklavier von Badura Skoda?


    Keine Ahnung. Ich fürchte nur mit Glück und Geduld.
    Schnabel hat leider nur drei Sonaten eingespielt: 850 D-Dur, 959 A-Dur, 960 B-Dur.





    Anhören sollte man außer diesen wenigsten noch 664 A-Dur, 784 a-moll, 845 a-moll, 894 G-Dur, 958 c-moll.
    Dann noch Wandererfantasie, Impromptus usw. und von den vierhändigen Werken die f-moll-Fantasie und das 'Grand Duo' C-Dur.
    Richter ist hier jedenfalls immer hörenswert. Zur Not ;) Brendel, der das alles mehrfach eingespielt hat und jetzt spottbillig zu haben ist.


    Zitat


    Es fehlen Arpeggione-Sonate, Oktett, Kammermusik in kleiner Besetzung.


    Arpeggione: Rostropowitsch/Britten oder Jan Vogler/Canino, HIP: Bylsma/Immerseel (anscheinend vergriffen, nur teurer Import)
    Oktett: L'archibudelli and friends (HIP) dito
    Forellenquintett: Schnabel/Pro Arte; Immerseel, Bylsma and friends (HIP) s.o.





    Von den beiden Klaviertrios gibt es viele gute Aufnahmen, eine eindeutige Empfehlung fällt mir gerade keine ein. (Es gibt eine recht ordentliche, spottbillig mit dem Odeon-Trio, anscheinend vergriffen, die gabs für > EUR5, keine Mondpreise zahlen...)
    Die Violin/Klavier-Stücke sind außer der C-Dur-Fantasie nicht unbedingt wesentlich, aber durchaus hörenswert und die Brilliant-Ausgabe ist sehr ordentlich.


    Zitat


    Gibt es eine Liederkollektion mit den bedeutendsten Liedern, denn mit Singstimmen habe ich so meine Probleme (Ausnahme Schreier mit den von mir geliebten Beethovenliedern)


    Schreier hat wohl alle Zyklen eingespielt, teils mehrfach (kenne ich aber alle nicht!). Damit kann man schonmal anfangen. Es gibt sicher zig Kollektionen mit Liedern. Da mußt Du nochmal im Liederforum suchen und im Zweifel reinhören, wenn Du bei Stimmen empfindlich bist.



    :hello:


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Als Ergänzung zu JR:



    Streichquartette: Wenn eine GA gefragt ist, käme das Leipziger SQ in Frage


    C-Dur-Phantasie: Schiff / Shiokawa (ECM)


    Oktett: Wiener Oktett (Decca Legends)


    Streichquintett: Casals & Co, Prades 1952


    Schöne Müllerin: Schreier / Ragossnig (und wenn es auch historisch sein darf, dann unbedingt Axel Schiøtz!!!)


    Winterreise: Hotter, Patzak, Souzay, DiFiDi


    Schwanengesang: Schreier


    Klaviersonaten: Brendel als Basis (Schnabel durfte nur die genannten einspielen!)

    Impromptus:
    Gulda (!)


    Wanderer-Fantasie: Ingeborg Baldaszti

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Danke, danke !!! Da habe ich allerhand Tips bekommen.


    Leipziger Streichquartett ist auch bei Beethoven für mich noch erstrebenswert, eine Anfrage beim Produzenten ergab, daß von da eine Box wohl mal fürs Weihnachtsgeschäft vorgesehen ist.


    Ich gehe gleich auf die Pirsch und finde sicher Einiges.


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Zitat

    Original von Stabia
    Danke, danke !!! Da habe ich allerhand Tips bekommen.


    Leipziger Streichquartett ist auch bei Beethoven für mich noch erstrebenswert, eine Anfrage beim Produzenten ergab, daß von da eine Box wohl mal fürs Weihnachtsgeschäft vorgesehen ist.


    Mit dem Leipziger Streichquartett (nicht das Gewandhaus-Q.) gibt es die Box inzwischen sogar recht preisgünstig. Es ist wohl das Quintett und vermutlich ein paar Fragmente u.ä. noch dabei, vielleicht sind es daher 9 CDs:



    (ich füge oben gleich auch nochmal ein paar links ein)


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
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    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Lieber Johannes, ich muß schon sagen, daß das toll ist, wie ausgiebig Du mich informierst.


    Bestellt ist inzwischen bei Amazon auch Badura-Skoda, Vol. 3 und Leipziger SQ, ebenso bei Amazon, weil günstiger als bei JPC.


    Da ich demnächst Geburtstag habe, nichts in der Küche kaputt gegangen ist, soll mir die Familie lieber Geld dafür geben :D


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Liebe Stabia,


    Du hast zwar nicht explizit nach den Symphonien gefragt, aber in Fortführung der früheren Suche nach guten Gesamteinspielungen möchte ich diese beiden empfehlen, die für mich (zusammen mit dem noch jungen HIP-Immerseel) eine feste Basis bilden, die ich nicht mehr missen mag:


    Marriner mit seiner Academy (1982-84):



    Und Sawallisch mit den Dresdnern (1967)




    Marriner hat noch zweifelhafte "Vervollständigungen" vorhandener Fragmente (auch eines dritten und vierten Satzes der "Unvollendeten") eingespielt, aber das muß man ja nicht zwangsläufig hören.


    Sawallisch war seinerzeit der erste, der die im Enstehen begriffene Neue Bärenreiter Edition herangezogen hat.


    Beide Dirigenten bieten die luzidesten und frischesten Aufnahmen mit Nicht-HIP-Orchester, die ich kenne.


    Für die "Wanderer-Fantasie" darf ich vielleicht Pollini ins Gespräch bringen?



    Nüchtern und fast "strukturalistisch" formbezogen, virtuos und verinnerlicht. DG 1974.


    Bei den Liedern kann ich nachdrücklich die Schreier-Einspielungen empfehlen. Ich kenne sowohl die alten wie die jüngeren, die genannten Schiff-Zyklen scheinen mir unerreicht.


    Da ich annehmen muß, gar nicht erst mit Fischer-Dieskau ankommen zu dürfen, möchte ich lediglich auf Christa Ludwig verweisen, die mit Irwin Gage viele der "wichtigsten" "Frauenlieder" aufnahm.



    Diese CD könnte gegenwärtig allerdings vergriffen sein, die beiden Einzelplatten erschienen 1974 und 1975 bei der DG.


    Auch mit Gundula Janowitz existiert eine DG-Box (ebenfalls mit Gage), hier sind noch mehr Lieder zu finden. Wunderbar etwa Janowitz´ "Junge Nonne", der Ludwig gebührt aber in meinen Ohren ein kleiner Vorrang.


    Brendel sehe auch ich als gute "Basis" für die Klaviersonaten.


    Beim "Forellenquintett" mag ich diese Aufnahme sehr gerne.



    Decca, 1984.



    Liebe Grüße,


    Alex.

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von Stabia
    Kammermusik in kleiner Besetzung.


    Da solltest Du unbedingt diese nehmen:



    Klaviertrios op. 99 und 100
    inkl. Sonatensatz D28 und Notturno D897


    Oder, falls Du wählerisch bist, einzeln:



    D897 und D898



    D929 und D28


    "La Gaia Scienza"


    Die Kombination D929 und D897 wäre allerdings besser, als die vorgegebenen, weshalb ich die Komplettbox empfehle [die andern beiden muß ich aber dennoch auch noch haben, die sind soooooooooooo schööööön...]


    Theophilus hat andernorts auch diese empfohlen, die ich aber nicht kenne:



    Beide Klaviertrios nebst D28, jedoch offenbar ohne das "Notturno", was für mich allerdings ein k.-o.-Kriterium wäre...


    "Trio Wanderer"


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zum Thema Kammermusik noch folgendes:


    Ich habe folgende CD sehr zum schätzen gelernt



    Ist für mich eine hervorragende Einspielung Schuberts wichtigster Werke für Klavier und Violine, hinter den Beiden steckt nicht nur unüberhörbar Leidenschaft sondern auch Gespür und Feinsinn für den jeweilig benötigten Ausdruck. Ich ziehe diese eindeutig meiner anderen Alternative mit Goldberg/Lupu vor, vor allem weil mir hier der Violinpart wesentlich besser gefällt, die Aufnahmequalität ist auch sehr gut.


    Wurden prinzpiell eigentlich schon seine KS genannt? (vielleicht hab ichs jetzt auch flüchtig überlesen)
    P.S.: Habs jetzt gesehn, hab ich wohl zu oberflächlich hier rumgestöbert. :O
    Wenn es um die letzten 3 Klaviersonaten geht wären folgende gesehn qualitativ auf jeden Fall eine gute Wahl (welche man davon bevorzugt ist dann wohl Geschmackssache):






    lg
    Thomas

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Radu Lupu habe ich seit längerem, da ich ihn sehr schätze.


    Seit ich Schnabels Aufnahmen kenne, sind die für mich, besonders D959, Referenz.


    Beethoven genau als Laie anzuhören, und das viele Male, von vielen unterschiedlichen Interpreten, schult sehr, verbaut aber auch den Weg zu anderen Komponisten, die es anders machen.


    Hier ist es mir jetzt so mit Schubert gegangen. Wenn ich mir selbst Klarheit geschaffen habe, werde ich versuchen, meine Eindrücke zu schreiben.


    Dann habe ich versucht, Literatur zu finden - im Internet, die sich mit der fast nicht zu begreifenden Geschichte seriös befaßt, wieso Beethoven von Schubert kaum Notiz genommen hat, wenn man die Bemerkung Schindlers, der mit beiden umgegangen ist, ernst nimmt, man habe Beethoven Schubert vorenthalten.
    Beethoven hat am Musikleben Wiens ständig, auch in seiner tauben Lebensphase, Interesse gehabt. Sie hatten etliche gemeinsame Bekannte und Verleger Ich verstehe es nicht, vor allem, wo es genug Zeugnisse gibt, daß B. keinen Konkurrenzneid zeigte.


    Lieben Gruß aus Bonn :hello:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Hallo Stabia,


    Das Thema inwieweit Schubert und Beethoven einander Kontakt hatten und darüber zu spekulieren ist sicher ein interessantes aber leider auch ein mangels an - verlässlichen - Quellen nicht zu erforschendes Thema. Ich denke es ist hier wohl aufgrund Off-Topic nicht erwünscht darüber zu spekulieren habe aber komischerweise per Suchfunktion nicht direkt einen Beitrag dazu entdecken können (nur musikalisch darauf bezugnehmend "Wo gibt Beethoven den Franz und wo der Schubert den Ludwig")
    Nur soviel dazu, laut Forschungsstand gibt es widersprüchliche Aussagen von Zeitzeugen bzw. überlieferte "Legenden" wann und wie Schubert Beethoven getroffen haben soll (leider ist ja auch nicht immer alles so genau dokumentiert, eventuelle(s) Treffen und dessen/deren genaue Konversation müssen ja nicht zwingend auf irgendeine Art und Weise festgehalten sein) Ich denke aber das Schubert einen bewußt sehr respektvollen Abstand zu seinem "Vorbild" gehalten hat und Beethoven wohl aufgrund des doch damals ziemlich spärlichen Bekanntheisgrad Schuberts nicht zwangsläufig so sehr von ihm Notiz nahm auch wenn Schubert gegen sein Lebensende mehr und mehr zu veröffentlichen begann, was aber nicht zwangläufig heissen muß das diese Werke sofort reissenden Absatz fanden und Beethoven alle Veröffentlichungen der damals nicht geraden kleinen Anzahl an Komponisten begutachtete (es ist aber nicht ausgeschlossen das er doch zufällig manche Werke von ihm kennenlernte).
    Ich verstehe das nicht ganz was du mit Konkurrenzneid meinst, Beethoven überragte schon zu seinen Lebzeiten die damalige Musikwelt, Schubert war eher mehr in Insiderkreisen und höchstens für manch seiner Lieder bei einer breiteren Schichte bekannt (und auch nur in seinen letzten Lebensjahren).
    Es gibt hierüber eine gute Seite die detailiiert (alle?) erhältliche Aussagen bzw. Überlieferungen über dieses Thema auflistet:
    Schubert und Beethoven


    lg
    Thomas

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Danke
    dieser Hinweis war mein heutiges Geburtstagsgeschenk !


    ich bin so interessiert daran, daß ich es mit Hilfe alles übersetzen werde.


    Lieben Gruß aus Bonn :jubel:

    Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andern zu

  • Liebe Forianer,


    ich besitze seit Jahren die Aufnahme der 3. und 8. Symphonie mit den Wiener Philharmonikern unter Carlos Kleiber, die ich auch sehr schätze! Jetzt bin ich auf der Suche nach einer Gesamtaufnahme der Symphonien, wobei mir klar ist, dass man bei jedem Gesamtzyklus den einen oder anderen Kompromiss eingehen muss.
    Was haltet ihr von der Aufnahme mit Günther Wand und dem Kölner Radio-Symphonieorchester, die soll ja laut Fono Forum zumindest teilweise Referenzstatus besitzen?


    Ansonsten suche ich auch noch eine möglichst vollständige Aufnahme des Klavierwerkes von F. Schubert - für einen ersten Überblick wäre sicher die preiswerte neue Kassette mit Alfred Brendel zu empfehlen, oder?



    Grüße an alle aus der Oberpfalz,



    Gerald

  • Zitat

    Original von GH_Musik
    Was haltet ihr von der Aufnahme mit Günther Wand und dem Kölner Radio-Symphonieorchester, die soll ja laut Fono Forum zumindest teilweise Referenzstatus besitzen?


    Viel. Besonders Vier und Sechs gefallen mir hier sehr gut.


    Bei einer Gesamtaufnahme der Sinfonien kann ich durchaus auch Immerseel/Anima Eterna auf historischen Instrumenten empfehlen:



    Vergleiche diesbezüglich auch


    Franz Schubert - Gesamtaufnahmen der Sinfonien


    :hello:


    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo Ulli,


    danke für den Hinweis, den Thread hatte ich doch glatt übersehen!


    Die Aufnahme mit Anima Eterna / Jos van Immerseel hatte ich mir nach einigem Hin- und Herlesen auch schon als eine mögliche Alternative auserkoren. Werde mal schauen, ob ich die irngendwo einmal Probehören kann.


    Gruß ins Elsaß, :hello:


    Gerald

    Einmal editiert, zuletzt von GH_Musik ()

  • Wer kennt diese Veröffentlichung?



    Die Aufnahmen sind über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten entstanden, wie die Interpretenliste zeigt.

    Freundliche Grüße Siegfried