Italienische Oper: Applaus nach jeder Arie?

  • Ich habe weder große Opernkenntnisse, noch kann ich sagen, dass ich ein Opernfan bin, zumal der italienischen Oper. Es gibt nur ganz wenige Opern, die mich wirklich mitreißen. Obwohl den italienischen Opern generell skeptisch gegenüber stehend, habe ich mir die folgende DVD zugelegt:



    Der Grund für den Kauf war, dass ich La Boheme beim ersten Opernbesuch meines Lebens gehört habe (in Italien), sozusagen der Vollständgkeit halber.


    Weswegen ich schreibe: Was mir störend auffällt ist, dass nach jeder Arie stürmisch applaudiert wird. Ist dies bei italienischen Opern so üblich? Oder ist das ein Merkmal dieser Produktion? Ich kann mich nicht erinnern, wie es bei meinem genannten Opernbesuch war. Ich kenne aber einige Opern-DVDs (alles nicht-italienische), bei denen es nicht so ist.


    Ich glaube, was mich an vielen Opern, insbesondere italienischen, stört, ist ein Übermaß an Schmalzigkeit, viele Melodien sind mir zu zuckersüß und direkt. Durch den Applaus finde ich das noch extrem verstärkt und fühle mich in Fernsehgalakonzerte versetzt. Wie empfindet Ihr das?


    Ansonsten denke ich (nach kurzer Sichtung), dass die Opernproduktion ansich recht gut ist. Für Fans... Nicht so mein Fall ist die Präsentation des ganzen als Liveerlebnis, die Sänger werden zwischen den Akten interviewt, alles sehr showmäßig, typisch amerikanisch würde ich sagen. Aber das kann man ja auf der DVD überspringen.


    maticus

  • Zitat

    Original von maticus
    ...
    Ich glaube, was mich an vielen Opern, insbesondere italienischen, stört, ist ein Übermaß an Schmalzigkeit, viele Melodien sind mir zu zuckersüß und direkt. Durch den Applaus finde ich das noch extrem verstärkt und fühle mich in Fernsehgalakonzerte versetzt. Wie empfindet Ihr das?
    ...


    Es ist eben die italienische Mentalität (wobei natürlich die Bohème ein fast extrem sentimentales Beispiel ist). Wenn du Italiener mit ihrer direkten und überschwänglichen Mentalität nicht magst, dann wird es auch mit der Oper nicht so toll laufen...

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Weswegen ich schreibe: Was mir störend auffällt ist, dass nach jeder Arie stürmisch applaudiert wird. Ist dies bei italienischen Opern so üblich? Oder ist das ein Merkmal dieser Produktion? Ich kann mich nicht erinnern, wie es bei meinem genannten Opernbesuch war. Ich kenne aber einige Opern-DVDs (alles nicht-italienische), bei denen es nicht so ist.



    Sei froh dass Du Heute lebst und nicht im 18. Jahrhundert. :D:D:D
    Dort wurde teilweise die ganze Arie hindurch applaudiert und gejubelt, wenn Stars wie Farinelli auftraten.
    Abgesehen von der generellen Unruhe im Zuschauerraum (Spieltische, Bauchladenverkäufer etc... ganz abgesehen von den lauten Meinungsäußerungen über Statur, Kostüm, Stimme oder sonst was der Sänger...)


    An einigen Hofopern gab es aber auch Applaudierverbot.




    Ich finde es aber Heute immer noch gerechtfertigt, nach einer toll gesungenen Arie seinen Beifall zu bekunden, das gehört einfach dazu :yes:


  • Selbst bei Verdi Opern gab es, nicht nur in italienischen Opernhäusern, sondern auch in Wien, durchwegs Opern wo Applaus, auch an, vielleicht für deutsche Hörer, ungewöhnlichenStellen.


    Aber Lullist hat Recht, es gab an der Scala, einer Gründung von Maria Theresia, alles was man sich heute nicht vorstellen, kann, vom Salamiverkäufer bis zum Weinverkäufer, also alles - und eben viel Applaus.


    Das italienische Opernpublikum ist damit aufgewachsen, und es gab ja die eigentliche Deutsche Oper nicht, wenn man von der "Zauberflöte" absieht.


    Selbst in Wien war die Bühnensprache Italienisch und auch die Begeisterung der Italienischen gleich.


    Wenn etwas gut gesungen wird, habe ich es selbst immer wieder erlebt, wurde applaudiert,


    und sogar an der MET wird heute noch bei jeder Neuaufnahme des "Nabucco" beim "Gefangenenchor" eine Zugabe applaudiert, d.h. er wird wiederholt.


    Ich habe genügend LIVE Aufnahmen wo es geschieht, und warum nicht, Oper soll ja begeistern, wenn ich keinen Applaus wünsche, dann gehe ich in ein Reqiuem, da gehört es sich nämlich nicht zu applaudieren, genauso nicht beim "Parsifal".


    Liebe Grüße Peter aus Wien. :hello: :hello:

  • Zitat

    Ich finde es aber Heute immer noch gerechtfertigt, nach einer toll gesungenen Arie seinen Beifall zu bekunden, das gehört einfach dazu Jasager


    Dieser Meinung schließe ich mich voll und ganz an, denn der Applaus ist doch schließlich auch eine Bestätigung für die Künstler!


    Mit lieben Grüßen,


    diotima :hello:

  • Selbstverständlich gehört der Applaus nach einer gut gesungenen Arie dazu.
    Eine Unsitte ist es aber wenn in eine Arie hinein applaudiert wird.


    Grüsse Rita

  • Zitat

    Zitat von oper337
    Ich habe genügend LIVE Aufnahmen wo es geschieht, und warum nicht, Oper soll ja begeistern, wenn ich keinen Applaus wünsche, dann gehe ich in ein Reqiuem, da gehört es sich nämlich nicht zu applaudieren, genauso nicht beim "Parsifal".


    Oder ich gehe in ein Instrumentalkonzert... Im Ernst, bei Instrumentalmusik wird doch auch nicht zwischen den Sätzen oder gar nach einer virtuosen Kadenz geklatscht, und das finde ich auch gut so. Wo ist denn da der Unterschied zur Oper? Auch die Instrumentalmusik soll natürlich "begeistern". Zudem kenne ich selbst Opernaufführungen, in denen zwischendurch nicht applaudiert wurde. (Und ich glaube nicht, dass es an mangelnder Qualität der Aufführungen gelegen hätte.)


    Ich finde z. B. auch die Gepflogenheit beim Jazz übertrieben, dort nach jedem kleinsten Solo zu klatschen, wobei es mich im Jazzkeller auch nicht zu sehr stört.


    Für mich dürfte die Lösung darin liegen, nicht in italienische Opern oder dergleichen zu gehen. Die persönliche Einschränkung wäre für mich nicht besonders groß... Wäre nur gut, wenn man vorher wüsste, wo es einen erwartet, wo nicht.


    maticus

  • Meiner bescheidenen Meinung nach ist es sowieso eine Unsitte, auch bei italienischer Oper, nach jeder Arie prinzipiell zu klatschen. Der Szenenapplaus sollte, finde ich, eigentlich besonders gut gelungenen Szenen vorbehalten sein, dort dann dafür ausführlich und begeistert! Was ich aber bei vielen Opernaufführungen immer wieder erlebe, ist, dass nach jeder Arie und nach allen irgendwie imposant endenden Stellen, selbst wenn es nur eine halbminütige instrumentale Überleitung ist, lustlos und sehr kurz, nur ein paar Sekunden lang applaudiert wird - gerade lang genug, um alle paar Minuten den musikalischen Ablauf zu stören. Sowas ist in meinen Augen eine Zumutung für jeden, der die Oper wirklich genießen will. :wacky: (Beispiel: im ersten Akt von "La Traviata" sechs Mal (!))
    Auch letztens im Konzert: Bei "Canto general" von Mikis Theodorakis wurde nicht nur nach jedem Satz, sondern auch innerhalb der Sätze in jede Generalpause applaudiert, auch wenn dort eigentlich die Spannung gehalten werden sollte... ;( Wahrscheinlich schlägt da die moderne Konzentrationsunfähigkeit durch, wonach Opern und Oratorien in gerade noch aufnehmbare Häppchen von fünf Minuten zerhackt werden müssen!
    Und was ich auch nicht mag, ist Applaus nach ariosen Passagen in durchkomponierten italienischen Opern, etwa nach "Nessun dorma", "E lucevan le stelle"... Da geht doch die Musik weiter! Applaudieren darf man meiner Meinung nach nur in Nummernopern, oder wenn es nach der Arie eine Generalpause gibt.


    Ich bin allerdings schon dafür, nach sehr gut gesungenen Arien die Sänger mit Szenenapplaus, der dann auch ruhig lang und ausgiebig sein darf, zu belohnen! Aber doch nicht ständig!


    Liebe Grüße,
    Martin

  • Ich schliesse mich dem Lullisten an und bin schon froh, wenn das Publikum nicht laut mitsingt oder sich nciht während der Rezitative über den neuesten Klatsch von Signorina XY unterhält. :D


    Als (genetisch) halbe Italienerin mit interner Lokalkenntnis ausgestattet , kann ich nur sagen: italienische Oper ist kein deutsches Symphoniekonzert und auch kein Kunst-Lieder -Abend.
    Je bekannter die Oper , desto temperament- und geräuschvoller die Publikums"botschaften" und bei der genannten "Bohème" ist dann wirklich eine Art Obergrenze erreicht, zu toppen evtl noch von der Traviata.


    Wer Einblicke in italienisches (Familien-)Leben hat, versteht schnell, warum die Oper in diesem Volk seinen Ursprung und seine Verwurzelung hat. Szenenapplaus ist da wirklich noch das Geringste. Theater ist eben Theater .


    In unseren Breiten geht es da ja wirklich gemässigt zu. Mich freut es eher, wenn Leute sich von Opern noch heute mitreissen lassen und ihrer Begeisterung spontan Ausdruck geben.
    Ich habe noch nie Szenen-Applaus in der Oper als störend empfunden.
    Bei Kammermusik finde ich das dagegen schrecklch. Wenn die Sätze oder Liedreihen durch Applaus unterbrochen werden, stört mich das wirklich. :motz:



    Fairy Queen

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  • Zitat

    Original von Fairy Queen
    In unseren Breiten geht es da ja wirklich gemässigt zu. Mich freut es eher, wenn Leute sich von Opern noch heute mitreissen lassen und ihrer Begeisterung spontan Ausdruck geben.


    Liebe Fairy Queen,


    eine Opernaufführung ist doch kein Gottesdienst (obwohl in dem inzwischen auch applaudiert wird, man glaubt es kaum ...) - und wenn man dann nach einem Weihefestspiel weihrauchgeschwängert und von dem dauernden Einsatz des versammelten Orchesters mundtot gemacht wird, so mag dies wohl eine nördliche Ausartung der Kunstreligion sein, aber bei einer Oper handelt es sich nicht um eine Sinfonie, die zu genießen und deren Ausführung zu beurteilen man noch die letzte Kadenz braucht.


    Eine Stimmung, die die KünstlerInnen mitreißt, ist nie einer Oper schädlich gewesen - abgesehen davon, dass einige Leute statt beim zärtlichsten Pianissimo einer Arie während des Beifalls abhusten können.


    Liebe Grüße Peter
    (als Trierer wohl auch durch eine Injektion römischen und viele Injektionen gallischen Blutes für einen wohlgesitteten Opernbesucher der nördlichen Breiten verdorben)

  • Guten Morgen


    Zitat

    Original von Fairy Queen


    In unseren Breiten geht es da ja wirklich gemässigt zu Mich freut es eher, wenn Leute sich von Opern noch heute mitreissen lassen und ihrer Begeisterung spontan Ausdruck geben.


    Fairy Queen


    Ein deutscher Italienreisener, Johann Wilhelm Archenholz, der um 1765 in Rom eine Opernaufführung besuchte, schrieb darüber:


    "Gewiß ist, daß die Nerven der Römer für die Tonkunst außerordentlich empfindbar sind. Man sieht dieses bey Opern, wenn vortreffliche Arien gesungen werden; viele weinen vor Entzücken, bey anderen glüht das Gesicht vor Vergnügen, und alle scheinen gerührt zu seyn. Dieser Enthusiasmus verleitet sie oft zu sonderbaren Ausschweifungen. Es ist nichts neues, nach vollendeter Oper noch eine Stunde und länger im Opernhause zu bleiben und unaufhörlich klatschen und jauchzen zu können, wenn ihnen die Musik sehr gefallen hat. Ja es werden neue Lichter angesteckt, damit sie diesen tobenden Beyfall verlängern können."


    Charles de Brosse, der 1739/40 Italien bereiste, erlebte bei einer Opernaufführung in Mailand diese Szenen:


    "In der Oper gibt es ein Stück mit Musik von Leo. Vermutlich ausgezeichnet, wenn ich´s nur hörte. Aber das Parterre ist rein närrich oder sternhagelvoll, der Lärm, den das Volk vollführte, ist frech, schamlos, zum verrücktwerden. nicht genug, daß jeder einzelne unterhält und schreit, daß ihm der Kopf dröhnt, daß man unter Geheul Beifall tobt, nicht den Gesungenen, sondern den Sängern. Die Herren in Parterre haben sogar lange gespaltene Stöcke, mit denen sie zum Ausdruck ihrer Bewunderung auf die Bänke schlagen, so laut sie können. Sie stehen wieder im Bunde mit den Bewohnern der fünften Loge, die auf diese Signale millionenweis Flugblättchen herabschleudern, auf denen ein Sonett zum Lobe der Signora oder des Virutuosen, der gerade gesungen hat, gedruckt steht. Jeder beugt sich mit halben Leibe aus seiner Loge, um eines zu erhaschen, das Parterre hüpft in die Höhe, und die Szene endigt mit einem allgeheinen ah ! wie beim Feuerwerk zur Johannisnacht. Soviel Sänger, soviel Parteien, und ebensooft wiederholt sich der Auftritt. Der lauteste Radau bedeutet den größten Triumph. "


    Da gings noch lebhaft in der Oper zu :D


    Gruß :hello:


    aus der Kurpfalz


    Bernhard

  • Zitat

    Original von pbrixius
    eine Opernaufführung ist doch kein Gottesdienst (obwohl in dem inzwischen auch applaudiert wird, man glaubt es kaum ...)


    Jawoll, lieber Peter, und sogar noch dazu animiert wird (ich gebe allerdings zu, daß das bei Teilen unseres Presbyteriums nicht immer gut ankommt :pfeif:).


    Selbst bei den sturen Westfalen kann man solch unbändige Freude erleben. Vor einigen Jahren wurde in Dortmund "Das Land des Lächelns" gegeben. "Dein ist mein ganzes Herz" kam dermaßen gut an, daß das Lied nach kurzer Verständigung von Dirigent und Tenor wiederholt wurde. Mitten in der Aufführung. Das fand ich prima. Mal ganz im Ernst: Leuten, die über ihre hängende Unterlippe stolpern, begegnet man viel zu oft. Und warum sollte man Begeisterung nicht zeigen und ausdrücken sollen?


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Auch wenn ich sicherlich bei meiner Einstellung bleiben werde, so ist es für mich doch sehr lehr- und aufschlußreich zu lesen, dass für die meisten hier ein prinzipieller Unterschied zwischen Oper und (Instrumental-) Konzert gemacht wird. Ich hatte das bisher immer als verschiedene Varianten desselben Konzepts gesehen...


    maticus

  • Zitat

    Original von maticus
    Auch wenn ich sicherlich bei meiner Einstellung bleiben werde, so ist es für mich doch sehr lehr- und aufschlußreich zu lesen, dass für die meisten hier ein prinzipieller Unterschied zwischen Oper und (Instrumental-) Konzert gemacht wird. Ich hatte das bisher immer als verschiedene Varianten desselben Konzepts gesehen...


    Lieber maticus,


    beides hat etwas mit Musik zu tun, aber das ist auch das einzige, was beide Bereiche miteinander verbindet


    :pfeif: Liebe Grüße Peter :angel:

  • Zitat

    Zitat von pbrixius
    beides hat etwas mit Musik zu tun, aber das ist auch das einzige, was beide Bereiche miteinander verbindet


    Lieber Peter,


    Deine These find ich schon recht extrem. Es gibt ja auch Opern, und gerade diese gefallen mir, in denen das Orchester ein wichtige Rolle innehat und nicht bloße Untermalung des Gesangs ist (fast schon umgekehrt). Ich denke da etwa an Schostakowitschs Opern "Lady Macbeth von Mzensk" und "Die Nase", aber auch an Opern von Prokofieff. Da kann ich eine solche strikte Trennung, wie Du sie vornimmst, nicht sehen. Ich sehe diese Opern als Erweiterung meiner Liebe zur Klassischen Musik. Allerdings bieten diese Opern auch wenig Gelegenheit zum Zwischenapplaus...


    maticus

  • Zitat

    Original von maticus


    Deine These find ich schon recht extrem.


    Lieber maticus,


    gaaanz so Ernst war sie auch niciht gemeint. Ich dachte mehr an die Performanz von Liebhabern der Oper - die sich ja gerne einmal den Schädel einschlagen, wie man in vielen anderen Foren beobachten kann - und der von Liebhabern anderer Formen der Musik. Wenn man die beiseite lässt, stimme ich Deinem Urteil zu :)


    Zitat

    Es gibt ja auch Opern, und gerade diese gefallen mir, in denen das Orchester ein wichtige Rolle innehat und nicht bloße Untermalung des Gesangs ist (fast schon umgekehrt). Ich denke da etwa an Schostakowitschs Opern "Lady Macbeth von Mzensk" und "Die Nase", aber auch an Opern von Prokofieff. Da kann ich eine solche strikte Trennung, wie Du sie vornimmst, nicht sehen.


    Es gibt noch eine Verwandtschaft mit einem anderen Bereich der Klassischen Musik, dem Solistenkonzert. Auch hier spielt das Zirzensische eine große Rolle, die zur Begeisterung hinreißende Artistik eines Solisten. Auch hier erlebt man - vor allem wenn es der Solist darauf anlegt - durchaus spontanen Beifall innerhalb eines Musikstückes (nach einer waghalsigen Kadenz etwa).


    Dass es eine breite Bandbreite von Opern gibt, darauf hast Du zu Recht hingewiesen. Dass es aber ein deutliches Aufführungs-Mehr in der Richtung von durch weibliche und männliche Divas gekennzeichnete Opern gibt, sei dennoch festgehalten.


    Zitat


    Ich sehe diese Opern als Erweiterung meiner Liebe zur Klassischen Musik. Allerdings bieten diese Opern auch wenig Gelegenheit zum Zwischenapplaus...


    Was sicher nicht gegen ihre Qualität spricht :stumm:


    Liebe Grüße Peter

  • In der Regel brechen die Leute ja nicht in Jubel aus, wenn beispielsweise ein Pianist gerade eine besonders schwierige Oktavpassage der h-moll-Sonate von Liszt bewältigt. Das wird u.a. (hoffentlich) auch daran liegen, dass diese Passage nur ein kleiner Teil einer gigantischen Komposition ist, aus der es nicht einfach heraus gelöst werden kann, der Eigenwert ist darüber hinaus ziemlich gering. Andererseits wäre der Störfaktor hinsichtlich des formalen Baus und der Gesamtwirkung immens.
    Niemand wird nun aber bestreiten, dass man beispielsweise Che gelida manina" ohne merkliche Wirkungsverluste isolieren kann und andererseits die strukturelle Ordnung des Stückes kaum gestört wird, wenn danach eine Applaus-Pause eingelegt wird.


    Bei Verdis Otello schauts dann schon anders aus, bei Wagner sowieso. Bei extremen Applaus-Exzessen entsteht natürlich letztlich auch der Eindruck, dass sich niemand mehr um die Musik kümmert, sondern letztlich nur das Sängeridol wie ein Artist in einer Zirkusvorstellung bejubelt wird und man den dramatischen Gehalt der Werke nicht mehr ernst nimmt. Aber auch das ist ja irgendwie HIP.


    Gruß
    Sascha

  • Eine nciht zu unterschätzende Rolle im Unterscheid zwsichen Oper und Instrumentalkonzert spielt das Identifizierungspotential des Publikums!


    In der Oper werden stärkstmögliche Emotionen evoziert und die Hemmschwellen im Publikum damit bereits automatisch gesenkt.
    Mord, Wahnsinn, Raserei etc, dazu von Menschen konkret gespielt und gesungen- das ist per se eine ganz andere Schiene als ein Symphoniekonzert.


    Der Starkult im Hinblick auf Sänger war ausserdem schon von jeher ein vollkommen Anderer als im Hinblick auf Orchestermusiker.
    Der Grund dürfte ziemich klar auf der Hand liegen.


    Bin schon serh gespannt, auf M. Schlechtriems Meinung dazu....... :D


    F.Q.


  • Lieber Peter aus Trier!"


    Wenn ich mich nicht irre aus der Kaiser Konstantin Stadt? Oder ist es Mainz?


    Genau beides hat mit Musik zu tun, das ist aber das was die beiden Musikarten auch trennt,


    bei Oper kann ich nur bei den Italienern auch hineinapplaudieren und habe es auch schon gemacht.


    Liebe Grüße Peter aus Wien. :hello: :angel: :hello:

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  • Zitat

    Original von oper337
    Wenn ich mich nicht irre aus der Kaiser Konstantin Stadt? Oder ist es Mainz?


    Lieber Peter,


    es ist schon richtig mit Konstantin und Trier, dort gibt es auch die Konstantinbasilika.



    Zitat

    bei Oper kann ich nur bei den Italienern auch hineinapplaudieren und habe es auch schon gemacht.


    Da gibt es auch Stellen, die sind eben dafür komponiert ...


    Liebe Grüße Peter


  • Lieber Peter!


    Bringt doch etwas, dass ich studiere. :hello:


    So werde ich immer gescheiter aber auch durch "Tamino" und durch Dich! Danke! :angel:


    Peter aus Wien. :hello: :hello: