Heiterkeit und Fröhlichkeit - Anekdoten von Sängerinnen und Sängern

  • Fritz Wunderlich und Gottlob Frick waren enge Freunde. Wunderlich war oft Gast im Haus Waldfrieden bei Gottlob Frick. Eines Tages kam Wunderlich unangemeldet mit einem mords Spießbraten zu Frick. Gegend Abend wurde dieser im Garten gegrillt. Während sich der Braten drehte, begannen die beiden Künstler aus vollem Hals zu singen. Was siie nicht bemerkten war, dass sich immer mehr Menschen im Dunkeln an den Zaun stellten. So kamen die Ölbronner-Zaungäste zu einem kostenlosen Konzert von Wunderlich und Frick.
    Herzlichst
    Operus
    :jubel:

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  • Ich weiß da auch etwas dazu:


    Auch war sie keine allzugroße Schauspielerin, so schreibt Marcel Prawy, wenn sie die Arme stereotyp in die Höhe hob, sagte das Stehplatz - Publikum: "sie hängt jetzt wieder die Wäsche auf".


    Liebe Grüße Peter. :hello:

  • Heinz Holecek, der gerade neben mir sitzt, erzählt mir folgende Anekdote: Gottlob Frick wird nach seinen ersten äußerst erfolgreichen Gastspielen an der Wiener Staatsoper von einem Journalisten gefragt:
    " Herr Kammersänger, wie fühlten Sie ich in Wien." Darauf der Lobl: "Sehr gut, obwohl Wien ja ein bisserl abgelegen ist".
    Frick verliebte sich in Wien, die Wiener in ihn. Das ging sogar so weit, dass er neben der deutschen auch die österreichische Staatsbürgerschaft annahm und ernsthaft erwog in Wien seinen Wohnsitz zu nehmen. Aber die Heimatliebe und vor allem die Jagd waren stärker und so zog er nach Ölbronn.
    Herzlichst
    Operus

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  • Mein Gott, nun antworte ich mir schon wieder selbst. Ich bin aber sehr ermuntert worden, auch als "Einsamer" mit meinen Anekdoten, hauptsächlich vom Lobl Frick weiter zu machen. Also dann:
    Wien scheußliches Wetter. Gottlob Frick steht an seinem Wagen und reinigt die Scheiben. Kommt eine neugierige Winerin auf ihn zu und fragt:" Ist das nicht der Wagen vom Kammersänger Frick"? Dieser beatwortet diese und einige andere Fragen höflich. Als die Wienerin sich verabschiedet drückt sie Frick einige Schillingscheine in die Hand. Dieser gestand, dass er sich selten über ein Honorar so gefreut hätte, wie über das Trinkgeld der neugierigen Opernfreundin. Ob sie ihren Irrtum wohl bemerkte"
    Herzlichst
    Operus

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  • Die kürzlich verstorbene Christel Goltz würde es sicherlich mögen, wenn man ihr mit einer netten Anekdote gedenkt:
    " 19. April 1997 war die Einweihung der Gottlob-Frick-Gedächtnisstätte. Ein besonders geschätzter Ehrengast war die immerhin bereits über 85 Jahre alte Christel Goltz. Damals war die Gottlob-Frick-Gesellschaft in den Anfängen und zahlenmäßig klein. Deshalb fanden die Veranstaltungen im "Landgasthof Bahnhöfle" in Ölbronn statt. Als Frau Goltz eintraf lernten wir eine vtale, kommunikativ sprühende, fabelhaft aussehende Dame kennen. Über 60 Jahre hätte sie kaum jemand geschätzt. Ich bat die Wirtin des Gasthofs, Frau Kammersängerin ein ruhiges Zimmer im Parterre zu geben. Darauf diese im schönsten schwäbischen Dialekt:" Ach, die jung' Frau kann gut laufe, die kommt oben nuff. Die Zimmer unten muss ich für d' ältere Leut' uffhebe".
    Herzlichst
    Operus

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  • Alles, was die Künstleripersönlichkeit Anneliese Rothenberger immer auszeichnete, konnte sie in einem fabelhaften, anrührenden Künstlergespräch im voll bestzten Theater des Augustinum Stuttgart am 17.11.08 nachdrüclklich unter Beweis stellen, Die "Primadonna des Charmes" bezauberte wie eh und je.
    Dabei erzählte Frau Rothenberger eine reizende Anekdote: Ihr Gatte, Herr Diberitz, war eine sehr selbstbewußte Persönlichkeit. Er fand es aber trotzdem nicht sehr positiv, wenn man ihn ständig mit Herr Rothenberger ansprach. Der berühmte Wiener Bariton Erich Kunz frotzelte ihn wieder mit der spöttischen Namensansprache. Darauf übergab ihm Diberitz seine Visitenkarte und sagte: "Herr Kunz damit Sie künftig wissen, wie Sie mich korrekt ansprechen können und meinen Mädchennamen "Rothenberger" vergessen Sie bitte".
    Herzlichst
    Operus

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  • Lieber Operus,


    herzlichen Dank für die Anekdoten.


    Ich stelle mir gerade vor, wie eine korpulente sich selbst kaum drehen könnende Wirtin die betagte Dame als junge Frau bezeichnet und sie die Treppen hinaufscheucht. (Wenn die Wirtin nicht korpulent ist, entschuldige ich mich bei ihr unbekannterweise. Vor meinem geistigen Auge erscheint nun einmal genau dieses Bild.) :untertauch:


    :hahahaha: :hahahaha: :hahahaha:



    Der angeheiratete Nichtsänger hätte doch auch wie es heute üblich ist wenn man irgendwo neu in eine Firma kommt, sich ein Namensschild an die Brust heften können. :hahahaha: Möglicherweise hätte man dann aber die Zugehörigkeit mit der Frau Kammersängerin nicht mehr erkannt. :untertauch:


    :hahahaha:


    LG


    Maggie

  • Liebe Maggie,


    korpulent ist die Wirtin nicht aber resolut und wenig Widerspruch duldend.
    Liebe Grüße
    Operus
    :hello: :hello:

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  • Beim diesjährigen Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft erzählte der berühmte Charakter-Bariton Franz Mazura folgende nette Anekdote:
    "Bei den Proben für die "Parsifal"-Produktion unter James Levine und Götz Friedrich kam es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Dirigent und Regisseur: Der Musiker wollte das Vorspiel allein für sich haben. der Regisseur wollte es mit einer Handlung anreichern. Beide konnten sich nicht einigen und gingen zu Wolfgang Wagner. Der meinte mit schlauem Lächeln:" Das kann ich nicht entscheiden. Aber fragen wir den Autor"? Holt die Partitur und schlug auf: "Der Vorhang öffnet sich -beim letzten Takt des Vorspiels". Levin konnte also das "Parsifal"- Vorspiel bei geschlossenem Vorhang zelebrieren.
    Herzlich
    Operus

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  • Hans Knappertsbusch war als Probenmuffel, berühmt und berüchtigt.
    Bei einer schwierigen Aufführung zwangen ihn die Orchestervorstände der Wiener Philharmoniker zu Zusatzproben. Trotzdem wurde am Abend eine Stelle geschmissen. Darauf Kna laut hörbar zum Orchester:
    "Das habt Ihr jetzt von Eurer Scheiß-Probiererei".
    Herzlichst
    Operus

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  • Und gleich noch eine Anekdote zu "Knas" Probenphobie. Erste Orchesterprobe. Der Dirigent zu den Musikern:"Meine Damen und Herren,sie kennen das Stück, ich kenne das Stück, wir sehen uns am Aufführungstag wieder"! Kna stand auf und war der Legende nach bis zu diesem Termin nicht erreichbar.
    Herzlichst
    Operus

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  • Vom äußerst disziplinierten Wilhelm Furtwängler erzählt man, dass er nur eine Schwäche, nämlich die Pünktlichkeit gehabt hätte. (Au weh, Frauen waren sicherlich auch eine. Wenn das nicht sogar eine Stärke ist?)
    Furtwängler ging kurz vor Konzertbeginn mit gemäßigtem Schritt auf das Konzerthaus zu, als eine Dame aufgeregt an ihm vorbei eilte. Furtwängler zu der Dame: "Gnädige Frau es eilt überhaupt nicht. So lange wir beide nicht im Konzert sind geht es nicht los".
    Herzlichst
    Operus

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  • Gottlob Frick besuchte in einer Pause der Salzburger Festspiele einen Gottesdienst in einer ländlichen Kirche. Beim Singen der Gemeinde war er offensichtlich engagiert bei der Sache. Einer der Kirchgänger sprach ihn an" Kerle, sing doch net so sakrisch laut, des zerreißt einem ja die Ohren".
    Ja, ja, Gesang wird störend oft empfunden - selbst wenn er von Gootlob Frick stammt.
    Herzlichst
    Operus

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  • Zitat

    Vielleicht wird aus der ernsthaften Gundhaltung mit der im Forum diskutiert wird mein Anekdoten-Thread nicht so angenommen, wie ich mir das vorstellte. Ich würde gerne auch mal schmunzeln und lachen, wenn ich die Beiträge lese. Wo sind die humorvollen Forianer, die das ebenfalls möchten?


    Hier mein Lieber:


    Szenen aus der Klassikwelt - Anekdoten -Zitate - Wahre Begebenheiten



    Ich bin mir nicht sicher ob ich den Thread zusammenlegen soll oder nicht, denn der meine schloss ja Musiker im Allgemeinen ein


    mfg


    aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred,


    ich kannte dien von Dir genannten Thread nicht, sonst hätte ich meine Beiträge dort eingestellt. Inzwischen läuft "Heiterkeit und Fröhlichkeit" einigermaßen, wird aber schwerpunktmäßig von mir mit Anekdoten vom so humorvollen Gottlob Frick bestritten. Wenn es der Diskussion dient hätte ich überhaupt nichts gegen die Zusammenlegung, zumal auch ich schon bei Anekdoten von großen Dirigenten gelandet bin. Allerdings finde ich den Titel "Heiterkeit und Fröhlichkeit" zugkräftiger und animierender als den Namen des älteren Threads. Vielleicht kann durch Unterzeilen auch hier eine sinnvolle Vereinigung erfolgen. Wenn zusammengelegt wird, bitte entsprechend ankündigen.
    Herzlichst
    Operus

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  • Benno Kusche erzählte mir. Anläßlich eines Gastspiels in London war er mit Gottlob Frick und Sängerkolleginnen und -kollegen unterwegs und sie besuchten eines der typischen britischen Lokale. Sahen sich um und offensichtlich war es nicht sehr sauber und einladend. Darauf Gottlob Frick zu den Kollegen " Und das sollen die Herren der Weltmeere gewesen sein? Wie weit sind wir schon gesunken. Laßt uns weiter ziehen".
    Herzlichst
    Operus

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  • Die verhinderte Biographie:
    Der berühmte Kritiker, Autor und Feuilleton-Chef der Süddeutschen Zeitung, Karl Schumann, wollte über Gottlob Frick eine Biographie schreiben. Frick erkundigte sich wieviel Seiten so ein Werk denn haben müsste. Schumann meinte: "Na, so 300 Seiten sollten es schon sein".
    Frick anwortete entsetzt: "300 Seiten über einen einzigen Sänger. Das liest doch kein Mensch." Der immer zu bescheidene Lobl lehnte höflich ab, weil er meinte, dass ein Werk dieses Umfangs iin zu viel Lobhudelei ausarten würde. Das wollte er auf keine Fall. Er meinte so ein Büchlein dürfte höchstens 50 Seiten haben, damit sich der Leser rasch über den Sänger informieren könnte. Auf so ein besseres, vergrössertes Booklet ließ sich kein wissenschaftlich renommierter Autor ein. Also gab es keine Biographie. Bis ich mich entschloß diese im gewünschten Umfang selbst zu schreiben. Das kleine Büchlein war natürlich auch "con amore" geschrieben und eine Hymne auf den großen Bassisten - aber das Wagnis wurde ein Erfolg . Fast 3000 Exemplare wurden abgesetzt. Nach dem Tod des Sängers kam dann eine "richtige" Biographie über den Sänger heraus. Den Titel "Der Sängerfürst" hätte Frick nie akzeptiert. Das informative Werk umfasst rund 200 Seiten.
    Herzlichst
    Operus

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  • Hallo,


    aus dem o.a. geliehenen Slezak-Buch möchte ich gern eine tragikomische Begebenheit zitieren, die Leo Slezak in Graz passiert ist, anzumerken ist vielleicht, daß Slezak so ca. 2 m groß war und zu seinen besten Zeiten so um die 150 kg wog.


    Zitat:


    "Ich stand in der Oper Aida, im Prunkgewande des Rhadames, auf einem Gladiatorenwagen, den ich gleich von vornherein als schwächliches Kinderwagerl agnoszierte.
    Als Vorgespann waren zwei Miniaturstatisten bestimmt, die ich gleichfalls schon in der Kulisse als lächerliche Erscheinungen brandmarkte. - Aber man beruhigte mich und erklärte, daß diese beiden Statisten den Wagen schon im Jahre 1873 bei der Weltausstellung vorbildlich gezogen hätten.
    Auch für die rachitische Beschaffenheit des ägyptischen Steyrerwagerls fand man ermutigende und anerkennende Worte.
    Siegesgebläht stand ich also da oben, umjubelt von ganz Ägypten, meine Brust von all den gewonnen Schlachten geschwellt.
    Auf einmal löst sich der kleine Bohrer, der die Deichsel mit dem Karren verbindet - die Deichsel fällt heraus und bleibt in den Händen der beiden ägyptischen Piccolos, der zweirädrige Affenkasten neigt sich nach vorne - ich verliere das Gleichgewicht und stürze mit dem Kopf direkt zur Erde.
    Die beiden Statisten laufen davon, das Volk von Ägypten sieht seinen Feldherrn mit sichtlichem Vergnügen umfallen.
    Der Vorhand wird sofort heruntergelassen, der Arzt kontrolliert, ob meine Knochen heil und beisammen sind, verbindet das zerschlagene Knie und die Vorstellung geht weiter."


    Ich habe das gestern Abend gelesen und mich gebogen vor Lachen. Diese Slezak-Bücher sind ein humoristischer Hochgenuß.


    Viele Grüße


    Kristin aus München

  • Lieb Kristin!


    Das geht mir vom Herzen!


    Man sollte Oper nicht so tierisch ernst nehmen, muss mir das Buch besorgen.


    Wo ich mit der Opernparodie schon aufgewachsen bin, so muss ich auch einmal über "Unfälle" während einer Vostellung lesen,


    und wer wäre da nicht besser als Leo Slezak!


    Danke für Deinen Beitrag.


    Liebe Grüße sendet Dir Peter aus Wien. :hello: :hello:

  • Lieber Peter,


    vor allem auch seine Sprache, mir wird da auch immer ganz warm. Ich bin auch gerade dabei, mir Slezak-Bücher irgendwie antiquarisch zu besorgen.


    Liebe Grüße


    Kristin

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  • Danke lieber Harald,


    von dem hatte ich noch nie gelesen. Muß ich unbedingt gleich reinschauen. Aber in die Anekdoten hat es auch ein bisserl gepaßt, finde ich.


    Schönen Tag noch


    Kristin

  • In eier Gala-Aufführung wird ein berühmter Tenor in letzter Sekunde vom Inspizienten auf die Bühne geschoben. Die Souffleuse merkt, dass der Gast seinen Einsatz nicht findet. Sie flüstert vor, wird immer lauter, liegt fast auf der Bühne. Da beugt sich der Tenor zu ihr hinunter und sagt: "Bitte keine Einzelheiten, die Oper bitte"?
    Herzlichst Operus

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  • Gerade sitze ich mit einem lieben Freund zusammen und wir sprechen über Anekdoten. Dabei erinnerte er mich an eine Begebenheit, allerdings eine etwas schärfere. Also Vorsicht! In einer Ring-Aufführung irgend wo sang Joachim Sattler, ein Lieblingstenor von Toscanini den Siegfried. Gottlob Frick eine seiner Lieblingspartien den Fafner, weil er da nur in einem hohlen Baum stehen musste. Siegfried war sehr locker mit kurzem Höschen bekleidet und sáß auf einem Baumstamm. Plötzlich sah Frick, dass ein Teil der Männlichkeit von Sattler aus dem Höschen gerutscht war. Aus dem hohlen Baum gab Frick jetzt der Brünnhilde lebhafte Zeichen, um zu zeigen, was da passiert war. Natürlich kaum zu unterdrückendes Lachen bei Fafner und Brünnhilde. Nach der Vorstellung fragte Sattler, warum da plötzlich so eine komische Heiterkeit war
    Darauf Frick: "Weil Dein Hösle zu kurz war". Darauf Sattler ganz erschrocken: "Meinst Du das man das aus dem Zuschauerraum sehen konnte?" Frick darauf:"Kaum, höchstens die ersten Reihen".
    Herzlichst
    Operus
    :D :D :jubel:

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  • Eine weitere, nicht so bekannte Nilson - Karajan - Begebenheit :


    Bei einer Probe zur Tristan - Premiere im Juni 1956 an der Wiener Staastoper riß Frau Nilson eine Perlenkette und die Perlen rieselten auf die Bretter.
    Karajan hob eine Perle auf und meinte: "Das sind aber herrliche Perlen, die haben Sie sicher von Ihrem Honorar an der Mailänder Scala erworben ?"


    Die Antwort : "Nein, die Perlen sind bloß Imitation, die haben ich mit meinem Honorar an der Wiener Staatsoper gekauft."


    Habe ich gerade gelesen - und noch einen schönen Abend.


    :hello: vom Operngernhörer

  • Wirklich wunderbar, diese ganzen Anekdoten! :jubel: :jubel: :jubel:


    Auch wenn es wenige Reaktionen darauf gibt, bitte laßt euch nicht entmutigen, viele lesen sicher nur mit, ohne extra eine Stellungnahme zu machen.


    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Weil wir im Thread der Hans Hopf gewidmet ist gerade über seine Persönlichkeit diskutieren, hier eine anekdotische Begebenheit.
    Zusammen mit Gottlob Frick und Gattin durften wir die Familie Hopf in ihrem paradiesischen Haus besuchen. Frick hatte seine zwei Welsch-Terrier ,Klasse-Jagdhunde, dabei. Aufgeregt empfing uns Hopf und sagte:"Lobl mit Deine Hund kannst da nicht herein. Meiner (ein Riesenvieh, Rasse vergessen) zerreißt die". Darauf Frick: "Ist es ein Weible oder ein Rüde?" "Ein Rüde" . Frick lakonisch, "Dann passiert überhaupt nichts". Und genau so war es. Nach kurzem Beschnuppern große Freundschaft, die sogar dazu führte, dass die Hundedamen Hopfs "Superrüden" vom Fressnapf verjagten. Hans Hopf war über die Feigheit seines Hundes so enttäuscht, dass er drohte: "Jetzt erschieß ich ihn". Was natürlich nicht geschah. Es wurde noch ein wunderschöner Tag mit einer ausgelassenen spielenden Hundemeute.
    Herzlichst
    Operus
    :D :D :D

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  • Noch immer wird mit ambivalenten Gefühle erzählt, was die Niederländische Sopranistin Jo Vincent sagte.
    Sie, sehr gläubig, sang viele Jahre unter Mengelberg Bachs Matthäus Passion. Und obwohl Mengelberg Kürzungen machte, war sein Tempo so unglaublich langsam, daß es fast eine Tortur wurde.
    Einmal, als wieder eine Ausführung beendet war, sagte sie im Artistenzimmer "So, Der hängt wieder ein Jahr".


    LG, Paul

  • Na dann leg ich eine von Slezak nach:


    Fidelio-Florestan
    Slezak, etwas fülliger, lässt sich vom Maskenbildner verhungert und ausgemergelt schminken, damit seine Vorstellung glaubhafter wirkt.
    Gesagt-getan- Slezak auf ausgemergelt geschminkt, macht er sich auf den Weg zur Bühne.
    Da trifft er einen Bühnenarbeiter, hält ihn auf und fragt ihn:
    "Wie schau ich aus"
    Der Arbeiter darauf: "Ausg´fressn, Herr Kammersänger"



    :D :D

  • Heute wieder mal eine nette Anekdote von Gottlob Frick. Ich muss sie allerdings in Schwäbisch erzählen, weil sie sonst nicht wirkt:


    " Gottlob Frick saß in seinem Garten. Davor war sein neuer Wagen geparkt. Plötzlich kam ein Sauhändler mit seinem Auto angefahren, hält an, Fenster runter und sagt zu Frick "Woher kommscht denn Du?" Frick antwortete "Aus Berlin", wo er damals engagiert war. Der Sauhändler
    "G'hört des noble Auto Dir? Lobl Frick" Ja, wenn Du nichts dagegen hast". Der neugierige Frager "Was hast denn Du für a G'schäft"? Frick wußte nicht so recht, was er antworten sollte. Er griff sich an den Hals und sagte:" Mei G'schäft isch hier". "Des hab' i mir doch gleich denkt, dass Du Weinhändler bischt" sagte der Sauhändler, gab Gas und weg war er!
    Herzlichst
    Operus
    :D :D :hello:

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