Deutsche Oper am Rhein

  • Liebe Theodora,


    freut mich, dass ich nicht mehr der einzige bin, der aus der DOR berichtet.


    Über Boris Statsenko (und auch über Angelos Simos) habe ich mich in anderen Treads bereits geäußert, siehe auch:


    Düsseldorf: "TOSCA" als "Fest der Stimmen"


    oder


    Düsseldorf: "RIGOLETTO" in über 30 Jahre alter Ponelle-Inszenierung


    ferner noch über d'Alberts "Tiefland"; im Operettenforum habe ich auch noch über den "Zigeunerbaron" berichtet.


    In dieser Spielzeit stehen für mich noch auf der Agenda: Rossinis "Türke", der "Eugen Onegin", "La Wally", und noch etwas Mozart (Entführung, Figaro, Giovanni).


    LG


    :pfeif: :pfeif:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Liebe Theodora, lieber Herr Kral, haben Sie sich in der letzen Zeit mal in die Kölner Oper verirrt? Ich bin auf der Suche nach Leidensgenossen.
    Denn geteiltes Leid ist ja halbes Leid! Zuletzt habe ich am 21. Dezember dort die Zauberflöte gesehen. Eine konfuse Inszenierung. Musikalisch noch gerade im grünen Bereich!


    Viele Grüße aus Kaarst

  • Lieber Zwischenrufer,
    das ist die falsche Baustelle.


    Köln ist hier: Oper Köln - Spielzeit 2008/2009


    Obwohl viele Kölner im Forum sind, in die Oper scheinen sie nicht zu gehen (wahrscheinlich mit Recht). Ich selbst werde immer rechtzeitig von einem ehemaligen Tamino gewarnt, so auch bei der "Zauberflöte".


    Ein anderer ehemaliger Tamino (starbariton) ist inzwischen festes Mitglied im Ensemble der Kölner Oper und war zuletzt als Peter in "Hänsel und Gretel" zu sehen.


    Nächste Kölner Premiere ist Lortzings "Wildschütz", siehe gleichnamigen Thread im Opernforum: Gustav Albert Lortzing: Der Wildschütz - oder - Die Stimme der Natur


    LG


    :hello: Harald

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,


    Orginal von Harald Kral:

    Zitat

    freut mich, dass ich nicht mehr der einzige bin, der aus der DOR berichtet.


    jaaa, jetzt wohne ich nun mal auch in der Gegend, deswegen werde ich demnächst sicherlich auch weitere Vorstellungen der DOR besuchen und über sie berichten. Ein Besuch in der nun "heimischen" Oper Köln hat mich schnell und effektiv des Besseren belehrt und dazu veranlaßt, die Umgebung abzugrasen X(


    Das Problem an der Sache ist, dass die Ballo-Vorstellung, die ich besucht habe, leider nicht von Angelos Simos´als Gustavo "angeführt" wurde, zumindest ist das nicht derjenige Sänger gewesen, der im betreffenden Ballo-Video auf der Homepage der DOR als Simos zu sehen ist! Er war wesentlich älter und stimmlich zwar in gebührender Kondition, doch wie gesagt ohne jugendliches Strahlen. Deswegen habe ich geschrieben "Name noch zu klären".


    Alles Liebe,
    Eure


    Theodora

  • Liebe Theodora,


    im Hintergrund läuft gerade das Video aus der DOR, ich kannte das bisher noch nicht. Aber eines ist sicher: in dem Video singt nicht Angelos Simos. Der Film ist aus Ddf, das ist wohl Sergej Komov, der da den Gustav singt.
    Angelos Simos ist größer, schwerer, älter, sieht ein bisschen aus wie der alte Pavarotti (habe das in der "Tosca" beschrieben).


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hans-Peter König wird zum Kammersänger ernannt :jubel: :jubel:


    Dem Publikum der Rheinoper ist Hans-Peter König, Jahrgang 1960, seit 2000 vor allem durch die großen Basspartien des Deutschen Fachs vertraut. Hier sang er Gurnemanz (Parsifal), König Marke (Tristan und Isolde), Landgraf Hermann (Tannhäuser), Fasolt (Rheingold) und Fafner (Siegfried), Hunding (Die Walküre), Hagen (Götterdämmerung), Pogner (Die Meister singer von Nürnberg), Daland (Der fliegende Holländer), Osmin (Die Entführung aus dem Serail), Sarastro (Die Zauberflöte), Rocco (Fidelio) und La Roche (Capriccio).
    Darüber hinaus verkörperte er Gremin in Tschaikowskys „Eugen Onegin“, den Titelhelden in „Boris Godunow“ und erst im Dezember 2008 den Wasser mann in Dvoráks „Rusalka“.


    Neben seinem Fest-Engagement an der Deutschen Oper am Rhein ist er ein viel gefragter Gast an den großen Opernhäusern im In- und Ausland, so zum Beispiel an der Metropolitan Opera New York (ab 2009/2010 mit Sarastro, Daland, Fafner, Hunding, Hagen), der Royal Opera Covent Garden London (seit 2007/08 mit Sarastro, Gremin, Daland), in Bayreuth (seit 2006 als Hagen), an der Mailänder Scala (Hagen), in Baden-Baden, Hamburg und Berlin.


    Wir sind stolz, einen solchen großartigen und symphatischen Sänger hier in unserem Ensemble zu haben. Es ist nur zu hoffen, dass er sich bei all den Verpflichtungen nicht zu sehr verausgabt, was zu einem vorzeitigen Verschleiß der Stimme führen könnte.


    Bei meinem letzten Besuch, als ich ihn als Wassermann in der "Rusalka" erleben konnte, klang seine Stimme zeitweise ziemlich rauh.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Lieber Harald,


    welch schöne, positive Meldung ist die von Dir gemeldete Kammersänger-Ernennung: Hans-Peter König ist heute wahrscheinlich der einzige wirklich schwarze Baß, der in der Nachfolge von
    Gottlob Frick und Kurt Moll genannt werden kann. Ein Sänger mit hervorragendem Material, großem Stimmvolumen und Durchaltevermögen selbst bei solchen Brocken, wie Hagen in "Götterdämmerung". Darüber hinaus ist er eine ganz bescheidene, auf dem Teppich gebliebene, äußerst sympthische Persönlichkeit. Ich werde ihm sofort persönlich gratulieren.
    Herzlichst
    Operus
    :] :jubel:

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Opernsänger Hermann Becht ist tot


    Der Opernsänger Hermann Becht ist im Alter von 69 Jahren gestorben. Becht (* 19. März 1939 in Karlsruhe) gehörte seit 1974 zum Ensemble der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf. Der Bariton gastierte an zahlreichen internationalen Bühnen und trat unter anderem bei den Salzburger und den Bayreuther Festspielen auf. Becht wurde für seine Rolle als Alberich in der Bayreuther Ring-Inszenierung von Patrice Chéreau mit einem Grammy ausgezeichnet.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Das ist traurig. Ich habe Becht vor allem in den frühen 80ern, meinen ersten Opernjahren, in Duisburg oft erlebt - auch in seiner Paraderolle, dem Alberich, zusammen mit dem ebenfalls jüngst verstorbenen Helmut Pampuch als Mime.



    Viele Grüße


    Bernd

  • Auf der Beerdingung von Helmut Pampuch habe ich zuletzt mit ihm gesprochen - er hatte noch jede Menge Pläne iund einen vollen Terminkalender.


    Nach seinem Studium bei Josef Greindl und Engagements in Braunschweig und Wiesbaden kam er 1974 an die Rheinoper. Hier sang er u.a. Alberich (Der Ring des Nibelungen), Telramund (Lohengrin), Jochanaan (Salome) Holländer, van Bett (Zar und Zimmermann), Pogner (Die Meistersinger von Nürnberg), Kecal (Die verkaufte Braut), Schigolch (Lulu) Wozzeck und unzählige kleinere Rollen. Neben regelmäßigen Gastspielen in Dresden wollte er jetzt hier an der DOR im bevostehenden Janacek-Zyklus singen, den Altgesell in der "Jenufa".


    Wir werden ihn nicht vergessen!


    LG

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Wie ich eben bei Wikipedia gelesen habe, ist der Bassbariton Hermann Becht im Alter von 69 Jahren verstorben. Vielen ist er als Alberich im Chereau-Ring im Gedächtnis. Nach Gustav Neidlinger und Zoltan Kelemen war er in den 80er Jahren einer der führenden Interpreten dieser Rolle. Ich selbst habe ihn als Alberich in Hannover und als Kurwenal in der Ruth-Berghaus Inszenierung des Tristan in Hamburg als einen ausgezeichneten Darsteller mit einer eindrucksvollen Stimme in Erinnerung.

  • Die Trauerfeier findet in seinem Heimatort bei Karlsruhe statt:


    Am Mittwoch, 18. Februar 2009
    in der Pfarrkirche von
    76359 Marxzell


    hier stammte er her, und da wollte er auch seinen Lebensabend verbringen, und dort wird er auch beerdigt.
    Tagsüber hatte er noch in seinem Garten gearbeitet, über nacht kam es zum plötzlichen Herzstillstand.


    Die Deutsche Oper am Rhein trauert um Hermann Becht. Der Bassbariton zählte zu den großen Namen des Rheinopern-Ensembles, dem er seit 1974 angehörte. Über 30 Jahre lang begeisterte er sein Publikum als hervorragender Sänger und Bühnendarsteller. 1992 wurde er zum Kammersänger ernannt. Im August 1999 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande.


    Mit zahlreichen großen Partien seines Fachs von Mozart (Graf Almaviva in Le nozze di Figaro) über Beethoven (Rocco und Pizarro in Fidelio), Verdi (Gianni Schicci), Wagner (Telramund in Lohengrin, Holländer und Daland in Der fliegende Holländer, Pogner in Die Meistersinger von Nürnberg, Hunding in Die Walküre), Strauss (Orest), Janacek (Dikoj in Katja Kabanowa), Borodin (Fürst Igor) bis Berg (Wozzeck) hat Hermann Becht das vielfältige Repertoire der Rheinoper geprägt. Unvergessen bleibt er als Alberich in Wagners „Der Ring des Nibelungen".


    Hermann Becht genoss auch international hohes Ansehen. Er sang an nahezu allen bedeutenden Bühnen der Welt, u.a. in New York, San Francisco, Tokio, Paris, London und Moskau. Seine Engagements führten ihn zu den Salzburger Festspielen, Münchener Opernfestspielen und Wiener Festwochen. Seit 1979 war er ständiger Gast bei den Bayreuther Festspielen.


    Zitat

    „Hermann Becht wird uns in Erinnerung bleiben – als herausragender Künstler mit großer Ausstrahlung und als liebenswürdiger Kollege, dessen Wirken von hoher künstlerischer Verantwortung und Leidenschaft getragen war", erklärte Generalintendant Prof. Tobias Richter gestern in Düsseldorf
    "In aller Welt gefeiert, vom Publikum geliebt und zu Hause in seinem Ensemble von den Kollegen hoch geschätzt, hat er mitten in der Saison die Bühne für immer verlassen."


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Alles wird neu:


    Mit Beginn der neuen Spielzeit 2009/2010 bekommt die Rheinoper einen neunen Intendanten und Chefdirigenten.


    Gefeiert wird das Ganze am 29. August 2009 mit einer großen Opern-Gala zum Saison-Start.
    Die folgenden Sänger treten zur Eröffnung auf:


    Peter Seiffert
    Deborah Polaski
    Neil Shicoff
    Jeanne Piland
    Nataliya Kovalova
    Andrej Dunaev
    Hans-Peter König u.a.


    Die Düsseldorfer Symphoniker spielen unter dem Dirigat des neuen Generalmusikdirektor Axel Kober.


    Die Moderatoren der Veranstaltung sind Harald Schmidt und Dr. Eckart von Hirschhausen.


    Das Ganze findet nicht nur im Opernhaus an der Heinrich-Heine-Allee statt, sondern wird auch auf eine Großleinwand auf dem Burgplatz (in der Altstadt - mit Blick auf den Rhein) übertragen. Dort ist - bei freiem Eintritt - Platz genug für rund 10.000 Zuschauer - also "Oper für Alle" - sagt der neue Intendant, Christoph Meyer.


    Also: Termin im Kalender schon mal vormerken: Samstag, 29. August 2009
    Karten für das Opernhaus gibt es ab 7. Mai im Vorverkauf.


    LG


    :hello: :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo Harald,


    eine Übertragung auf dem Burgplatz kann ich mir als Sommer-Event am Rheinufer wirklich gut vorstellen (und es würde mich nicht wundern, wenn die Düsseldorfer die Gelegenheit nutzen und im Anschluß mal wieder ein Feuerwerk starten ;) - ich habe noch nie in einer Stadt gelebt, in der quais alle 3 Wochen ein Feuerwerk abgeschossen wird... :yes: :beatnik: )


    Weißt Du evtl. auch schon etwas über den neuen Spielplan und über Veränderungen im Ensemble?

  • Zitat

    Original von Harald Kral
    Die Düsseldorfer Symphoniker spielen unter dem Dirigat des neuen Generalmusikdirektor Axel Krober.


    Ist das ein Schreibfehler? Handelt es sich um Axel Kober?

  • Zitat

    Original von Alviano


    Ist das ein Schreibfehler? Handelt es sich um Axel Kober?


    Pardon, ich habe mich vertippt (Wenn man selbst Kr... heisst, schreibt sich fast automatisch eir "r" hinter dem K.


    Der künftige Generalmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg heißt Axel Kober, ist 39 Jahre alt und der Wunschkandidat sowohl des künftigen Opernintendanten Christoph Meyer als auch der beiden Rheinopernorchester Düsseldorfer Symphoniker und Duisburger Philharmoniker.


    Viele Grüße


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Parsifal ist eine Oper, die vielerorts gerne an Ostern gespielt wird. Dieses Jahr in Duisburg noch einmal in der Horres-Inszenierung.


    Die Termine:


    Sonntag 29.03.2009 - Duisburg - 17:00-22:30


    Oster-Sonntag 12.04.2009 - Duisburg - 17:00-22:30


    Sonntag 26.04.2009 - Duisburg - 17:00-22:30


    Parsifal von Richard Wagner | Bühne Duisburg
    Besetzung:
    Dirigent: John Fiore
    Inszenierung: Kurt Horres
    Bühne und Kostüme: Andreas Reinhardt
    Chor: Gerhard Michalski
    Orchester: Duisburger Philharmoniker


    Amfortas: Boris Statsenko
    Titurel: John In Eichen
    Gurnemanz: Hans-Peter König
    Parsifal: Alfons Eberz
    Klingsor: Oleg Bryjak
    Kundry: Jeanne Piland
    1.Gralsritter: Wilhelm Richter
    2.Gralsritter: Thorsten Grümbel
    1.Knappe: Elisabeth Selle
    2.Knappe: Eva Vogel
    3.Knappe: Michael Pflumm
    4.Knappe: Markus Müller
    Blumenmädchen: Claudia Braun, Elisabeth Selle, Stephanie Woodling, Elena Brilova, Marianne Folkestad Jahren, Laura Nykänen
    Stimme von Oben: Laura Nykänen


    LG


    :hello: :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • John Fiore, der Chefdirigent der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, übernimmt Anfang August die Stelle eines Musikdirektors an der Norwegischen Oper in Oslo.


    Wie seit langem bekannt, wird der 1960 geborene Amerikaner Fiore die Deutsche Oper am Rhein zu diesen Zeitpunkt verlassen. Nach acht Spielzeiten hatte sich John Fiore letztes Jahr vom Düsseldorfer Publikum bereits als Generalmusikdirektor der Düsseldorfer Symphoniker verabschiedet.


    Am Den Norske Opera and Ballette (DNO&B), mit dem die Rheinoper schon länger eine enge Partnerschaft pflegt, hat Fiore im vergangenen Winter berits Wagners «Götterdämmerung» zur Aufführung gebracht. Tom Remlov, der Generaldirektor der DNO&B komplettiert mit Fiore seine künstlerische Führungsmannschaft.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Das Thema des nächsten "Opernschaukasten" (früher hieß das mal "Opernwerkstatt") befasst sich mit der Spieloper - meiner liebsten Opernform.


    Die Spieloper – eine
    vergessene Gattung?

    Der nächste "Opernschaukasten" am Dienstag, 7. April, um 19 Uhr im
    Theatermuseum, Jägerhofstraße 1, widmet sich einer scheinbar vergessenen
    Theatergattung – der Spieloper. Albert Lortzing, Otto Nicolai, Friedrich von Flotow – diese Namen waren einst hierzulande auf den Opernspielplänen regelmäßig vertreten.
    Als herausragende Komponisten der Spieloper hatten sie in diesem typisch deutschen Genre eine Fülle heiterer Werke geschaffen, die bei genauerem Hinsehen auch hintersinnige Deutungen zulassen. Die Bandbreite der Spieloper ist überraschend groß und atmet keineswegs nur den Geist des Biedermeier, der Epoche ihrer Entstehung. So erscheint denn die Gattung mal komisch, mal romantisch, mal phantastisch oder gar revolutionär.
    Frank Labussek (Theatermuseum) und Wilfried Schmerbach (Deutsche
    Oper am Rhein) starten beim "Opernschaukasten" den Versuch der
    Wiederentdeckung manch verborgener Werke, die auch noch heute Beachtung verdienen. Gäste, die den Abend mit gestalten, sind der Schauspieler Achim Brock sowie die Sopranistin Elisabeth Selle und der Bassist Thorsten Grümbel von der Deutschen Oper am Rhein.


    Thorsten Grümbel hat sich in letzter Zeit zum Top-Baß entwickelt, der immer mehr Rollen vom frisch ernannten Kammersänger Hans Peter König übernehmen muß, der international schwer gefragt ist. Über Ostern ist König in London, wo er an Covent Garden den "Daland" im "Fliegenden Holländer" singt - wird übrigens im Rundfunk übertragen - auch in deutschen Radiosendern!


    LG


    Harald :pfeif: :pfeif:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Am 3. Mai Wiederaufnahmeverfahren in Sachen "Holländer". Ich zitiere aus dem Pressetext:


    "Der Komponist erzählt die Handlung in seiner Musik sehr plastisch nach. Das Einbrechen der Irrealität in eine realistische Szene, die Irritationen, die das Auftauchen des Holländers bei Daland und den Seeleuten hervorruft - das ist in der Partitur dramatisch geschildert und genau nachzuvollziehen. Unterstützt vom opulenten Bühnenbild Wolf Münzners, betont Regisseur Adolf Dresen das Balladenhafte dieser romantischen Oper: "Sie verleugnet nicht das Kolportagehafte, Reißerische, das Grelle der alten Bilderbögen und Moritaten", so der Regisseur, "doch findet sie in der alten Spukgeschichte der Seeleute etwas Allgemeines, das auch uns heute angeht."


    Opulent? Für heutige Zeiten wohl schon. Es gab zwei Schiffe und Wellen aus Folie. Große Schatztruhen, die Daland verlocken sollten. Eine Spinnstube, die in einer Fabrik angesiedelt war, wo komischerweise die Holländergeschichte als Moritatensammlung vorlag:-)


    Als Musical-ähnlicher Clou wuchtete sich das Holländerschiff aus dem Bühnenboden. Prompt raunten neben mir zwei ältere Damen: Nä, wat man heute alles machen kann!" Hm, ich fand das eher stimmungstötend, weil technik zum Selbstzweck verkam.


    Für mich hatte das Ganze keine Atmosphäre. Es tat mir aber auch nicht weh, wie die Bonner Inszenierung mit der BAdewanne oder der letzten Kölner im Ikealook. Ganz zu schweigen von der grausam entstellenden Essener Geschichte, wo alle am Ende in die Luft fliegen.


    Gesanglich war es gut bis sehr gut. Das Dirigat war einfühlsam und romantisch. Und die Akustik in Düsseldorf ist ein Kracher!

  • Zitat

    Original von WotanCB
    und wer singt alles in düsseldorf?


    Das ganze Ensemble aufzuzählen würde den Rahmen sprengen (es ist das größte in Europa)


    .... aber wenn Du nur den gestrigen Holländer meinst:


    Besetzung:
    Dirigent: Georg Fritzsch
    Inszenierung: Adolf Dresen
    Bühne und Kostüme: Wolf Münzner
    Chor: Christoph Kurig
    Orchester: Düsseldorfer Symphoniker


    Holländer: John Wegner
    Senta: Therese Waldner
    Erik: Angelos Simos
    Daland: Sami Luttinen
    Steuermann: Corby Welch
    Mary: Cornelia Berger


    Das Ganze gibt es nochmals am 13. Juni, fast die gleiche Besetzung, nur dass der amerikanische Bassist Eric Jordan dann den Daland singt.


    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)


  • vielleicht hätte ich das als zitat beginnen sollen ;)
    ja, ich meinte den holländer, und wollte gern von knusperhexe ein bissl mehr infos über die gesanglichen leistungen.

  • Hallo wotan,


    ich bemühe mich, obwohl mir da manchmal die Vokabeln fehlen. Mein Faible ist mehr das Szenische.


    Grundsätzlich gab es Probleme mit der deutschen Sprache. Erik, Daland und Steuermann waren etwas am radebrechen, aber stimmlich sehr präsent. Vor allem der Steuermann hat mir sehr gefallen: Eine frische, jugendliche Stimme. Das gleiche lässt sich von der Senta sagen. Ich liebe diese Figur sehr und Therese Waldner scheint das auch zu tun. Sie brachte den Opferwillen Sentas ohne Distanz mit viel mädchenhaftem Charme rüber. Die Mary der Cornelia Berger war eine keifende Aufseherin, die sichtlich Spaß an ihrer Rolle hatte.


    Alles in allem, kann ich es nur empfehlen.


    LG,


    Knuspi

  • Tja, mit der Sprache ist das ein Problem, die Senta war wohl die einzige Deutsche auf der Bühne an diesem Abend...


    Corby Welch, der den Steuermann singt, ist eigentlich der Rolle längst entwachsen, hat sich zum Spitzen-Sänger entwickelt.
    Angefangen hat er als Spezialist für alte Musik (Monteverdi etc), dann das ganze Mozart-Repertoire (besonders: Belmonte) erobert, zuletzt habe ich ihn als Prinz in "Rusalka" erlebt, und demnächst als Linkerton in der "Butterfly", die PieterGrimes heute schon empfohlen hat.


    Theresa Waldner aus Polen, die Tosca vom Dienst, wurde letzte Woche zur Düsseldorfer Kammersängerin ernannt.


    LG


    :pfeif: :pfeif:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von Knusperhexe
    Lieber Harald,


    wie steht es mit der Giselle? Kannst Du die Aufführung empfehlen?


    Lieber Christoph,


    zu der "Giselle" kann ich nicht viel sagen. Es ist eine Neuinszenierung von Youri Vamos, die im Herbst Premiere hatte. Vamos siedelt die Handlung in die Zeit kurz vor Ausbruch des ersten Weltkrieges in Frankreich an. Die Freunde von mir mit Ballett-Abo waren ganz begeistert, ich habe es nicht gesehen (ich gehe nie freiwillig ins Ballett, nur wenn Frau und Töchter mich mitschleppen)


    LG


    Harald :baeh01:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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