Konzerte und Bekleidungsvorschriften

  • Hallo Maik,


    Du wirst mir immer sympathischer:


    Zitat

    ...so lege ich dennoch wert darauf, mit einem Anzug ins Konzert zu gehen. Denn ist etwas besonderes und das will ich auch zeigen. Deshalb gehe ich nicht schlicht und einfach in meiner Freizeitkleidung hin.


    Genau so sehe ich das auch.
    Ich hatte mal in den frühen Siebzigern (ich sehe gerade, da war ich so alt, wie Du jetzt) gemeinsam mit einem Freund das Vergnügen, eine französische Jugenddelegation zu betreuen. Unter anderem war ein Besuch in der Leipziger Oper geplant. Da die Franzosen nicht die entsprechende Kleidung im Gepäck hatten, hatten wir vereinbart, uns "anzupassen" und waren also ebenfalls in Jeans und Pullover in der Oper erschienen. Ich habe mich selten so unwohl, weil unpassend gekleidet gefühlt. Kommt man sich ein bißchen wie nackt vor.
    Aber mittlerweilen ist das auch (leider) viel lockerer geworden.


    Liebe Grüße
    Reinhard

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Hallo, Alfred!



    Also, aus dem vielzitierten Mathematiker-Elfenbeinturm betrachtet, entgeht mir der Klassenkampf im Konzertsaal tatsächlich.
    Übrigens hat für mich "schöne Musik" nichts mit "heiler Welt" zu tun!!
    Welch "erhabene Projekte" sind denn die vielen Sport-Veranstaltungen (Fußball, Eishockey etc.), bei denen die Sponsoren Schlange stehen?
    Eine Anekdote fällt mir da gerade ein: Ein Bekannter von mir war bei einem "special event" für Sponsoren der Alten Oper dabei, eine junge Geigerin (ich glaube, es war Julia Fischer) hat für die anwesenden Investoren etwas gefidelt und über Musik philosophiert. Danach war "Fragestunde", wo sie sich Fragen wie "Sie machen das doch nicht professionell, oder?" aus der Riege der Sponsoren über sich ergehen lassen mußte. Soviel zun deren "erhabenen" Geschmack.
    Viele Grüße,
    Pius.

  • Zitat

    Hallo Maik,


    Du wirst mir immer sympathischer:


    Oh...ein Kompliment :rolleyes:


    Ich hatte bisher noch nicht den Fall, dass ich unpassend gekleidet ins Konzert ging. Aber etwas vergleichbares ist es, wenn ich in der Kirche singen gehe. Man tritt vor Gott und das ist immer was ganz besonderes...ja man singt für ihn! Und deshalb fühle ich mich immer unwohl, wenn ich in der Kirche in Freizeitkleidung stehe und singe. Auch hier ist sowas, für mich jedenfalls unpassend. Und das merke ich dann auch...


    Zitat

    Den Ausführungen Maiks habe ich nichts hinzuzufügen.


    Danke...ist ja auch ein kleines, verstecktes Kompliment :D
    So viel auf einmal...Danke :jubel:


    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Zitat

    Welch "erhabene Projekte" sind denn die vielen Sport-Veranstaltungen (Fußball, Eishockey etc.), bei denen die Sponsoren Schlange stehen?


    Salut, Pius,


    ich heiße zwar nicht Alfred, möchte mich aber trotzdem dazu äußern:


    Das Sportsponsoring ist ein sehr großes Geschäft. Die Sponsoren reißen sich hier förmlich darum, Ihre Million unterzubringen. Der höchstbietende erhält den Zuschlag. Die Masse ist sportbegeistert, weshalb der Werbeeffekt im Sportgeschäft am größten ist.


    Das genaue Gegenteil davon ist das Kultursponsoring, wo der Veranstalter händeringend nach Sponsoren sucht und froh sein kann, ein Event mangels Sponsoren nicht absagen zu müssen. Der Kreis der beworbenen Kunden ist sehr viel ausgesuchter, das Geschäft ist nicht vielversprechend. Veranstalter von Kulturevents sind zudem noch auf Mäzene oder Stifer, wie Alfred es beschrieb, angewiesen. Und diese Leute spenden natürlich nur dort, wo es ihnen gefällt - zwar haben sie gewisse Vorteile, doch auch ohne diese, denke ich, würden sie ihre Geldquellen weiterhin offen halten. Dann gibt es noch jene, die nur deswegen Geld locker machen, um auf einer Tafel verewigt zu werden. Doch das ist egal, denn davon "lebt" die Branche.


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Puuh...ich hab mir nicht alles durchlesen können...aber möchte trotzdem meinen eigenen Senf dazugeben. :)


    Ihr kennt doch sicher last night of the proms.
    Deren Tradition ist es,daß man EGAL,wie man bekleidet ist,zum Konzert geht.
    Denn meistens war es z.B.direkt nach der Arbeit.
    Also Jogginghose,Jeans,Turnschuhe sind absolut nicht schlimm!!!
    Wer NDR gesehen hat mit der Übertragung,der hat es ja mitbekommen
    (und der Moderator hat es nochmal erklärt)!


    Ich habe viele Meinungen darüber gehört (nicht nur im Netz).
    Einerseits sagen manche:


    Respekt gegenüber den Solisten (sie spielen schließlich auch in schicken Klamotten;einheitlich; wie sähe es aus,wenn sie Alltagskleidung an hätten?).


    Ich sehe das auch ein, aber vergrault man dann nicht gerade die Jugend damit? Sicherlich ist ein Konzert etwas Besonderes.
    Aber wenn man jeden Tag ins Konzert geht, ist das dann immer noch etwas Besonderes und vor allem: Jeden Tag in schicke Schale schmeißen?
    Ich würde mich absolut unwohl fühlen.


    z.B. Ich wiege z.b.130kg und "müßte" Frack oder sonstiges schickes tragen für ein Konzert.
    Das wäre mir total unangenehm. Ich schwitze dann ohne Ende.
    Besser wäre Alltagskleidung. :)


    Zum Glück ist es viel lockerer geworden.


    Und wenn ich mich recht entsinne:


    Gulda hat doch auch angezogen was er wollte. ;)

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • Ich denke auch, dass man hier durchaus nach Art des Konzertes (Rahmen und Programm) differenzieren sollte. Je "ereignishafter" (zB Neujahrskonzert) umso herausgeputzter könnte als Faustregel gelten. Auch eine gewisse Orientierung an der Kleidung des Orchesters kann ein Hinweis sein.


    Davon abgesehen spielt noch anderes mit - wenn ich direkt von der Arbeit/Uni auf ein Konzert oder in die Oper gehe, weil sich die Heimfahrt nicht mehr ausgeht, trage ich eben das, was ich den restlichen Tag getragen habe (meist Jeans und Hemd). Was soll's?
    Die Beobachtung zeigt nämlich sehr gut, wie geschmacklos und damit schlecht gekleidet man auch in Anzug und Krawatte aussehen kann.

  • Hallo allerseits,


    dieses Pseudo-Argument (hauptsächlich von Männern) kenne ich sehr gut: „Im schicken Outfit fühle ich mich unwohl und verkleidet.“ So oder so ähnlich lautet es. Ich finde das seltsam. Für mich ist es selbstverständlich, dass ich meine Bekleidung den jeweiligen Umständen anpasse. Jogginganzug für den Sport, ordentlich gekleidet im Job, ganz leger für zuhause etc. – und in Konzerte, Theater, besondere Restaurants usw. eben in etwas Schönes gehüllt.


    Himmel, was ist für einige Männer denn so furchtbar, sich auch gelegentlich schick anzuziehen? Es muss ja kein Frack sein, wie Klassikliebhaber schrieb. Ein Anzug, eine Kombination oder etwas anderes Geschmackvolles tun es doch auch.


    Wenn ich in ein Konzert gehe, möchte ich für einige Stunden der alltäglichen Welt um mich herum entfliehen, um etwas Außergewöhnliches zu genießen. Ich bereite mich innerlich darauf vor und demonstriere die Außergewöhnlichkeit des Abends auch damit, indem ich etwas Besonderes anziehe und mich hübsch zurechtmache.


    Das Argument, dass diese „Bekleidungsvorschriften“ Jugendliche abschrecken würden, lasse ich nicht gelten. Es existieren überall gewisse Spielregeln, und diese Regeln hier über den Haufen zu werfen, nur weil Eltern heute anscheinend nicht mehr in der Lage sind, diese zu vermitteln, halte ich für absurd. Das soll nicht heißen, dass ich von einem Jugendlichen Anzug und Krawatte erwarte – aber ich erwarte bitteschön, dass er seine normale Jeans und Turnschuhe zuhause lässt.


    Und zu den „Proms“ noch angemerkt. Auch hier gibt es Spielregeln, sie lauten in diesem Falle eben: Du kannst anziehen, was du willst. Das ist halt eine Tradition. Wäre die Tradition eine andere („kommt alle in grünen Hosen“) und würden damit andere Spielregeln gelten, wäre die Zuschauerzahl sicherlich genauso groß. Die „Proms“ sind also mitnichten ein Beispiel dafür, dass Bekleidung generell keine Rolle spielt. Im Gegenteil: Sie zeigen nur auf, dass es eben gewisse Spielregeln gibt, die gerne eingehalten werden, wenn man dabei sein möchte.


    Gruß, Cosima

  • Hallo,



    martello
    Wenn ich dich mal was fragen dürfte: Kommst du von der Uni/Arbeit mit Auto?
    Wenn ja, dann WÄRE es eigentlich doch nicht wirklich das Problem, sich nen Anzug oder was feineres ins das Auto zu legen/hängen und sich dann umzuziehen.
    Wenn es also so wäre, dann liegt es letztlich doch eher an der Einstellung.


    Mir geht es jedenfalls immer so, dass wenn ich 'unangemessen' gekleidet bin, dann fühle ich mich nicht wohl.
    Ich möchte mal ein Beispiel nennen. Und zwar wenn wir eine Chorprobe von der Kirche haben und diese nicht in einer unserer Kirchen stattfindet, sondern, wie am Freitag, in einem Kloster, dann kann ich nicht mit Jeans dort stehen und singen. Es wurde uns zwar erlaubt, jedoch fühle ich mich nicht wohl dabei, wenn ich Gott lobsinge und äußerlich nicht dem enstsprechend gekleidet bin...
    Da habe ich so eine Blockade.


    Das geht vielen anders und lässt sich sicherlich auch auf unsere Thematik hier beziehen.
    Vielleicht ist es die Achtung, die man selbst in sich hat.
    Es ist ein Grund(!!!) und trifft sicher nicht auf jeden zu!!!
    Bitte versteht mich da nicht falsch.


    Cosima

    Zitat

    dieses Pseudo-Argument (hauptsächlich von Männern) kenne ich sehr gut: „Im schicken Outfit fühle ich mich unwohl und verkleidet.“ So oder so ähnlich lautet es. Ich finde das seltsam. Für mich ist es selbstverständlich, dass ich meine Bekleidung den jeweiligen Umständen anpasse. Jogginganzug für den Sport, ordentlich gekleidet im Job, ganz leger für zuhause etc. – und in Konzerte, Theater, besondere Restaurants usw. eben in etwas Schönes gehüllt.


    Das denke ich auch.
    Bei mir ist es allerdings nicht so ;)


    Ich fühle mich eigentlich eher in Jeans unwohl, als in einem Anzug.
    Deshalb macht es mir auch nichts aus, wenn ich ab dem nächsten Jahr in meiner Ausbildung einen Anzug tragen muss. Ich fühle mich einfach wohl darin.



    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Es gibt tausend Ausreden sich nicht "gut" kleiden zu wollen -
    in Wahrheit ist es eine Frage wie man das eigene Verhältnis zur Gesellschaft definiert.


    "Jeans und Hemd" an "Feinen Orten" signalisieren den Boykott von "hierarchischen Strukturen". Kein Wunder daß viele Konzerne wieder "gepflegte Kleidung " vorschreiben, und daß jene, die das negieren "ausgemustert" werden.
    Kleidung war zu allen Zeiten an Rituale und gesellschaftliche Zwänge gebunden, so waren gewisse Farben, Federn , Hüte und Stoffe dem Adel vorbehalten, anderes war ein Symbol des Großbürgertums.



    "jeans" entstanden ursprumglich, so will es die Legenes" aus einer Fuhre arbeitshosen, die versehentlich in blaue Farbe gefallen waren, und deshalb billigst verkauft wurden. Heute haben sie sich als Freizeitkleidung und als Alltagskleidung etebliert. Im Kontersall und in der Oper haben sie IMO jedoch nichts zu suchen.



    Eine der Errungenschaften des 20. Jahrhunderts ist, daß es (von Ausnahmen wie Staatsschärpen und Orden und Kronen, Uniformrangabzeichen mal abgesehen) jedem Menschen möglich gemacht wurde sich elegant zu kleiden - ohne Ansehen des Standes.
    Damit fällt das Vorurteil, daß hier eine Auslese getroffen wurde, der man nicht entkommen kann. Bleibt noch anzumerken, daß gute Konfektionskleidung, auch elegantere oft günstiger zu haben ist als (sogenannte) "Designer-Jeans", die ja ihrerseit auch Konfektionskleidung sind.
    Von Bequemlichkeit wollen wir mal gar nicht reden. Wer sich in seiner
    Jugend (aus Gründen der erotischen Ausstrahlung :D ) je in hautenge Jeans zwängte - manche ließen sie sogar am Körper trocknen :D , der wird mir beipfichten, daß ein "Konzertanzug" ungleich bequemer ist.


    Wer ins Konzert in Alltagskleidung geht, signalisiert damit (zumeist bewusst) daß er die Strukturen der bürgerlichen Gesellschaft (die ja die meisten Konzertsäle finanziert hat, und deren Mitglieder bis heute dort noch das Sagen haben) in Frage stell oder verachtet.
    Kein Wunder, wenn man dort dann "unwillkommen " ist, rausgeschmissen wird man schon längst nicht mehr - aber mit Verachtung gestraft. Speziell in Wien (ich hoffe Martelleo wird mir wenigstens in DIESEM Punkt beipflichen) hat man hier subtile Methoden des "Mobbings" entwickelt.


    Ich muß gestehen, daß ich persönlich eher eine (auch teure) Eintrittskarte verfallen ließe, als daß ich mich mit Jeans ins Konzert begäbe.Normale Straßenanzüge sind jedoch vor allem im Sommer bei Vormittagskonzerten durchaus üblich.



    Mit freundlichen Grüßen aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heute wart ich ja wieder einmal im Konzert.


    Mein Outfit war eher etwas sportiv.
    Das hat zwei wesentliche Gründe:


    1. Montags - Freitags trage ich Anzug, Hemd und Kravatte.
    Da muß ich mir nicht noch an meinem freien Tagen diese Kleidung anziehen um den Vorstellungen anderer Menschen zu entsprechen.


    2. Was ich heute wieder bei den sog. "gut und angebracht" gekleideten Menschen sehen mußte war atemberaubend.
    Wenn wirklich die (meistens ja Herren) glauben ihre billigen Anzüge alle drei Wochenm mal aus dem Schrank zu nehmen da sich das zu "gehört" sollten sie doch mal folgende Grundsätze beachten:


    - Man darf einen Anzug auch hin und wieder in die Reinigung geben
    - Flecken auf dem Hemd kann man mit Hilfe einer Waschmaschine und entsprechenden Waschmitteln beseitigen.
    - Wenn man den obersten Knopf vom Hemd nicht mehr zu bekommt dann ist wirklcih die Zeit für ein neues Hemd angesagt.
    - NEIN, Synthetische Stoffe haben am Anzug wirklich nichts zu suchen
    - Ja, 5 Jahre alte Kravatten sind wirklich unmodern!
    - Zweireiher sind NUR für schlanke Männer
    und das Wichtigste überhaupt:
    - Ja, es gibt auch Schuhe die nicht aussehen wie von Wühltisch!


    Sorry! Aber da ist mit jemand in einer Jeans die passt 1000 mal lieber.


    R

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Zitat

    Original von martello
    Die Beobachtung zeigt nämlich sehr gut, wie geschmacklos und damit schlecht gekleidet man auch in Anzug und Krawatte aussehen kann.


    :jubel: :jubel: :jubel:


    Ich werfe mir ja meist auch meinen Anzug über, wenn ich in Oper und Konzert gehe, das allerdings nur um mich noch wohler in meiner Haut zu fühlen und um den Anlass zu würdigen. Eine Verpflichtung dazu sehe ich keinesfalls, wenn ich eine Verpflichtung spüren würde, käme ich um so sorgloser gekleidet.
    Als ich jetzt nach dem Urlaub wieder in Frankfurt ankam und sah die berufsmässig uniformierten Banker in ihrer Einheits-Anzugsmontur mit ihren wichtigen Gesichtern durch die Stadt laufen, da verflog recht schnell die in Griechenland sich eingestellte Lockerheit.


    Zu martello: JAWOHL!


    Wie scheusslichen sehen einige (Musikkritiker) aus, die sich abend für abend in ihren verwaschenen, ausgeleiherten Anzug werfen! Dann lieber ordendliche Jeans mit Hemd.


    @ Cosima: Schön, daß Du hier wirklich weibliches ins Forum einbringst... :D


    @ Alfred:
    Wie funktioniert das Mobbing in Wean?

  • Salut,


    ich unterscheide für mich nochmals zwei Arten:


    1. in Bezug auf Richards Beschreibung geht es mir ähnlich. Allerdings hängt dies damit zusammen, dass ich "die Arbeit", welche ich ausübe, nicht mag und dann dieses Negativum in Form der Kleidung nicht bei solchen Anlässen an mir haben will. Ein psychologisches Problem demnach, hat nichts mit Würdigung zu tun. Ich springe allerdings in 99,9 % der Fälle über meinen Schatten.


    2. eine Würdigung oder besser gesagt Herabwürdigung findet in der Form statt, dass ich eine Relation von dem bevorstehenden Konzert zu der nachfolgenden Wasch- und Bügelarbeit sehe. Dies wäge ich allerdings bereits ab, bevor ich überhaupt erst die Karten besorge. Es ist reine Faulheit und Entsetzen über Zeitdiebstahl...


    Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Zitat

    Original von ThomasBernhard
    @ Cosima: Schön, daß Du hier wirklich weibliches ins Forum einbringst... :D


    :angel: :D :angel:



    Zu Richards Ausführungen:


    Männer, die so herumlaufen wie von Dir beschrieben, haben in der Regel auch keine passende, modische und saubere Jeans im Schrank.


    Gruß, Cosima

  • Tamino XBeethoven_Moedling Banner
  • NATÜRLICH kann man das Alter einer Krawatte erkennen


    Nicht weil die Motten schon drin sind, sondern am Muster, an der Breite und am Material. Krawatten sind überhaupt verräterisch.


    Heute bin ich da nicht mehr allzu streng, aber weiß Gott wie viele Moden ich da miterlebt habe.


    Dunkelrot und -Blau gestreift, Dunkelrot gepunktet, auch das kann auffällig sein, Silber gänzend metallik mit dezenten Regenbogenfarben changierend, Senfgelbe krawatten mit kleine Symbolen.


    Voer einigen Jahren (nicht für die Oper !!) trugen ältliche Manager die sich jung herrichten wollten grelle breite Krawatten mit schreienden Mustern, kurz drauf sah man welche mit Donald und Dagobert Duck.


    Was für eine graue Maus war ich doch gegen diese gleichaltrigen "Neo-Teenager" :D !!!


    Ab einem bestimmten Alter sollte man auf gewisse Moden verzichten.*


    Soweit zu Krawatten.


    LG aus Wien


    Alfred




    * ich bin ein Befürworter gewagter Krawatten - aber eben in der Jugend. Damals hab ich für eine Krawatte schon mal 10% meines Netto Monatseinkommens hingelegt - Heute würde ich das nicht mehr tun.

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Salut,


    man sollte bei der aktuellen Mode aber nicht vergessen, dass derzeit gerade die 70er und 80er Farben und Muster wieder absolut in sind. Das dürfte eine Differenzierung nach dem Alter der Kravatte ETWAS erschweren.


    LG
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Lieber Alfred,


    es kommt mir ja schon komisch vor daß unsere Meinungen so verschieden sind...


    Zitat

    Original von Alfred_Schmidt


    Ab einem bestimmten Alter sollte man auf gewisse Moden verzichten.*


    Das ist bestimmt so eine weit verbreitete Meinung. Aber ich stelle eher genau das Gegenteil fest so frei nach dem Motto `je oller je doller` :D. Jedenfalls ab und zu :O


    Grüße
    Sophia


  • Ich finde, auf gewisse Moden sollte man unabhängig des Alters generell verzichten :D :D

    "Das beste, an dein Übel nicht zu denken, ist Beschäftigung."
    Ludwig van Beethoven

  • Zitat

    Original von Moritz
    Ich finde, auf gewisse Moden sollte man unabhängig des Alters generell verzichten :D :D


    Die wohl schlimmste Phase waren ja wohl diese schmalen Lederkrawatten ... :kotz:

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Zitat

    Original von Richard


    Die wohl schlimmste Phase waren ja wohl diese schmalen Lederkrawatten ... :kotz:


    Eine dieser Scheusslichkeiten habe ich mal zum Geburtstag geschenkt bekommen :kotz: Weiss nicht mal mehr von wem...


    Anzahl der Anlässe, an denen ich sie getragen habe: 0 (nicht mal beim Fasching :D )


    Mir gefallen diese überbreiten mit faustgroßem Knoten auch nicht.

    "Das beste, an dein Übel nicht zu denken, ist Beschäftigung."
    Ludwig van Beethoven

  • Zitat

    Original von Richard


    Das war aber der top Trend 2004 in Mailand! :baeh01:


    Mailand? Kenne ich nicht ?(:D


    Haben die da Ahnung von Mode? :D

    "Das beste, an dein Übel nicht zu denken, ist Beschäftigung."
    Ludwig van Beethoven

  • Zitat

    [i]


    Minimal mehr als BERLIN :baeh01:


    Das ist auch wirklich nicht schwer...

    "Das beste, an dein Übel nicht zu denken, ist Beschäftigung."
    Ludwig van Beethoven

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • etwas verspätet, aber trotzdem:


    Nein, ich besitze kein Auto (kann ich mir nicht leisten). Und ich wohne am Stadtrand, was bedeutet:
    Fahrzeit (Öffis) von Uni/Arbeitsplatz bis nach Hause rund 80 Minuten und die selbe Zeit wieder retour zur Oper oder Konzerthaus. Macht ca. 3 Stunden; mit den Anstellzeiten für Stehplätze nicht unter einen Hut zu bringen.


    Wenn ich den ganzen Tag vorher auf der Uni war, wäre ein Anzug dreckig und/oder verknittert (ich bin einer von den Studenten, die zum Tratschen mit Freunden lieber auf Treppen oder in Wiesen sitzen als im Kaffehaus) und bei entsprechenden Temperaturen das Hemd durchgeschwitzt (Garderoben haben wir keine ordentlichen). In der Arbeit geht es etwas leichter mit "ordentlich anziehen" - schaun wir mal wie sich das entwickelt. ;)


    Vorschlag: Spendiert mir tolle Parkettkarten für meine Konzerte / Opern und ich komme im Anzug geschniegelt und gebügelt wie aus dem Modejournal. :angel:

  • Zitat

    Original von Richard


    Die wohl schlimmste Phase waren ja wohl diese schmalen Lederkrawatten ... :kotz:


    Hallo,


    in dieselbe Kategorie des schlechten Geschmacks fallen auch die selbstgestrickten Woll-Krawatten von Mami und Omi... :rolleyes:


    Wenn schon Wolle in den Krawatten, dann als Woll-Seiden-Gemisch ("Irish Popeline"), z.B. die "Regimental Ties" der Fa. Atkinson. Bei Anzug und Krawatte bevorzuge ich den klassischen britischen Stil, der sich über die Jahrzehnte ohnehin kaum verändert hat und an dem die Moden südeuropäischer Provenienz fast spurlos vorübergegangen sind. So trage ich z.B. heute noch die von meinem Vater ererbten englischen "County Ties" in Dunkelblau mit den sehr dezenten Symbolen dieser Landschaften. Die "Donald-Duck-hach-sind-wir-lustig"-Binder habe ich schon während meiner Banklehre hassen gelernt (die wurden und werden meist von irgendwelchen gegelten Anlageberatern getragen, die dann auch noch diese Swatch-Uhren sammeln).


    Allerdings gehen bei mir Kunstgenuß und Hitze nicht zusammen, so daß ich mich während der Sommermonate entweder bei kulturellen Veranstaltungen in gemäßigter Freizeitkleidung zeige oder konsequenterweise erst wieder im Herbst Opern- und Konzertbesuche unternehme.


    Vielleicht sollte Alfred auch noch über die Einrichtung eines Bekleidungs-Forums nachdenken...


    Grüße


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Hilfe!
    Ich trage immer mit Vorliebe diese schmalen Lederkrawatten - in allen Farben!
    Und einen Bruckner-Schlips habe ich auch noch! In dezentem lindgrün, einfach schön! Trage ich regelmäßig in St. Florian. Mein Erkennungszeichen.
    Gruß!

  • Bei Männern finde ich auf jeden Fall Anzug und Krawatte passend. Gaaanz junge dürfen von mir aus ;-) auch in Jeans und Turnschuhen kommen - Hauptsache, sie kommen überhaupt.


    Bei Frauen fände ich es schön, wenn sie sich ihrem Alter gemäß kleideten. Man beobachte nur das weibliche Premierenpublikum - je älter, desto nacktere Schultern und großzügigere Decolletés......


    Austria

    Wir lieben Menschen, die frisch heraus sagen, was sie denken - vorausgesetzt, sie denken dasselbe wie wir (Mark Twain)

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Tamino Beethoven_Moedling Banner