Rossini einmal "ernst"

  • Lieber Joschi,


    ich meine diese Aufnahme mit Ruggero Raimondi als Moses:

    Aufnahme: Aug. 1981, Studio
    Dirigent: Claudio Scimone
    Philharmonia Orchestra London
    Ambrosian Opera Chorus
    Chorleitung: John McCarthy
    ( rev. Fassung 1819, vollständig )
    Phlips, 2 CD


    Amaltea: Zehava Gal
    Aménophis (Amenosi): Sandra Browne
    Elcia: June Anderson
    Eliézer (Aronne): Salvatore Fisichella
    Faraone: Siegmund Nimsgern
    Mambre: Keith Lewis
    Moïse (Mosè): Ruggero Raimondi
    Osiride: Ernesto Palacio


    Sag nicht, dass das keine "Hochkaräter" sind, die da singen!


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zitat

    Original von Joschi Krakhofer


    Prinzipiell nicht oder nur von Rossini nicht?
    Und noch eine Frage: Welche kennst du?


    LG Joschi


    Welche ich kenne - nicht alle.


    "Il barbiere di Sevilla"
    "L'Italiana di Algier"
    "Il Turco in Italia"
    "Il Signore Bruchino[?]"


    Am liebsten ist mir "La gazza ladra" von den heiteren Opern, aber die ist eben keineswegs so heiter.
    "La cenerentola" (die gehört aber auch eher zu den heiteren Opern) mag ich auch ganz gerne.


    Am liebsten ist mir "Guillaume Tell", dann folgt "La donna del lago".
    In beiden Opern gibt es für mich keine musikalische "schwache" Stelle.


    Die folgenden Opern haben Meriten, ich bevorzuge sie aber auszugsweise.
    - "Moise" (die Urfassung, aber auch die Pariser Fassung ... es haben beide ihre Vor- und Nachteile)
    - "Elisabetta regina d'Inghilterra"
    - "Zelmira"
    - "L'assedio di Corinto" und "Maometto II. (auch hier haben beide Fassungen ihre Vor- und Nachteile)


    "Tancredi"


    "Semiramide" kenne ich nur ausschnittsweise.
    "Riccardo e Zoraide" spricht mich musikalisch weniger an.

    Il mare, il mare! Quale in rimirarlo
    Di glorie e di sublimi rapimenti
    Mi si affaccian ricordi! Il mare, il mare!
    Percè in suo grembo non trovai la tomba?

  • Hallo liebe Waltrada!


    Um deine Meinung evtl ein wenig nach oben zu korrigieren empfehle ich dir diese Box (gibts auch bei Brilliant zum Spottpreis :D), darin enthalten sind die 5 Einakter die Rossini fürs Teatro San Moise in Venedig geschrieben hat.
    Vor allem die Occasione, den Heiratswechsel und den Inganno felice möchte ich dir sehr ans Herz legen... aber wir weichen vom ernsten Thema ab - für die Einakter hab ich mal einen eigenen Thread gemacht -dort stehts ein bissi genauer :D


    Und den ORY solltest du dir unbedingt anhören (DGG mit Florez :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel: :jubel:) oder die Gardiner-Aufnahme



    Die Armida hat mich immer besonders beeindruckt - ich möchte sie dir noch ausdrücklich empfehlen, der Stoff und die Handlung sind ja nicht unbekannt...


    Den Ciro in Babilonia (recht günstig bei Naxos) - Rossinis erster echter Misserfolg bietet auch manch sehr, sehr schöne Stelle...



    @Harald: Diese nenn ich noch nicht mein eigen, aber bald - Mein Jahresziel ist es ALLE Rossini-Opern und Pasticcios zu besitzen (Es fehlen ja eh nur mehr 14 :pfeif:), da falln die paar €s auch nicht mehr ins Gewicht :D


    LG Joschi

  • Vielen Dank für die Tipps.
    :yes:

    Il mare, il mare! Quale in rimirarlo
    Di glorie e di sublimi rapimenti
    Mi si affaccian ricordi! Il mare, il mare!
    Percè in suo grembo non trovai la tomba?

  • Hallo!


    Habe eine Bitte an alle Rossini-Fans, denn die Ermione-Aufnahme unter Scimone ist anscheinend nicht mehr zu bekommen, kann mir jemand eine zuverlässige KAUF-Quelle sagen, wo ich sie relativ günstig bekomme, bzw. sie mir verkaufen.


    Dankevielmals
    LG Joschi

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  • ROSSINI Gioacchino: ERMIONE


    Lieber Joschi,


    solltest Du Dich mal wieder hier ins Forum verirren, hier der Tipp zur gesuchten Oper:


    Im Januar-Heft "jpc-Courier" erscheint als Neuauflage die lange gestrichene Aufname in der neuen Budget-Serie von Warner Classics France:



    Gioacchino Rossini (1792-1868 )
    Ermione

    2 CDs
    Gasdia, Zimmermann, Palacio,
    Monte Carlo PO,
    Scimone
    Label: Erato , DDD, 1986, Preis € 9,95


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Zelmira,
    Oper in 2 Akten von Gioacchino Rossini,
    Text von Leone Andrea Tottola nach der gleichnamigen Tragödie (1762) von Dormont de Belloy (d.i. Pierre-Laurent Buyrette).
    Uraufführung: 16.2.1822 Neapel
    mit Isabella Colbran • Anna Maria Cecconi • Gaetano Chizzola • Giovanni Davide • Andrea Nozzari • Antonio Ambrosi • Michele Benedetti • Massimo Orlandini.
    1822 Wien, 1834 Berlin, Wiederaufnahme: 1965 Neapel, 1989 Rom.



    Zelmira (Sopran) ist die Tochter von Polidoro (Bass), dem König von Lesbos. Während der Abwesenheit ihres Gatten Ilo (Tenor), des Fürsten von Troja, zwingt Antenore (Tenor) Polidoro nieder und ermordet einen zweiten Eroberer, den einst abgewiesenen Azor. Zelmira versteckt ihren Vater, worauf sie als dessen Mörderin beschuldigt wird. Der anfangs von Leucippo (Bariton) aufgestachelte Ilo erkennt die Zusammenhänge, überwältigt den Usurpator und gibt Polidoro den Thron zurück.


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich habe mir gestern Abend "Il signor Bruschiino", die ich schon länger in der in diesem Thema genannten Kassette mit den Rossini-Einaktern von Brillant besaß, innerhalb von kurzer Zeit ein zweites Mal auf DVD angesehen. Schon damals, als ich mir die CD's kaufte, gefielen mir die darin enthaltenen heiteren Opern sehr gut. Die DVD ein zweites Mal zu sehen, war ein zusätzlicher Gewinn. Manche Werke erschließen sich mir häufig auch erst beim zweiten oder dritten genaueren Hinhören. Von der inhaltlichen Substanz mag das Ganze weniger gewichtig sein, aber an der musikalischen Qualität des Werkes habe ich nichts auszusetzen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Mosè in Egitto
    von Gioacchino Rossini,
    Uraufführung am 5.3.1818 Teatro San Carlo Neapel
    mit Isabella Colbran • Michele Benedetti • Andrea Nozzari • Friederike Funk • Sgra. Manzi • Giuseppe Ciccimarra • Gaetano Remorini • Gaetano Chizzola



    Neu-Bearbeitung als Moïse et Pharaon ou Le Passage de la Mer Rouge,
    UA 26.3.1827 Grand Opéra Paris
    mit Laure Cinti-Damoreau • Adolphe Nourrit • Nicolas Levasseur • Mlle Mori • Alexis Dupont • Henri-Bernard Dabadie • Louise-Zulme Léroux-Dabadie • Ferdinand Prevost • M. Bonnel.



    LG


    :hello:

    Harald


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    (Vinícius de Moraes)

  • Tancredi,
    Melodramma eroico in 2 Akten
    von Gioacchino Rossini.
    Text von Gaetano Rossi.
    Das Tancredi-Libretto ist zusammengesetzt aus Episoden, die Rossi Tassos Gerusalemme liberata (1581) und Voltaires Tancrède (1760) entnahm.
    Uraufführung: 6.2.1813 Venedig, Teatro La Fenice
    mit Adelaide Malanotte-Montresor • Elisabetta Manfredini-Guarmani • Pedro Todran • Luciano Bianchi • Teresa Marcheri • Carolina Sivelli.



    Zitat

    Tancredi, Rossinis erste große Seria, begründete seinen Ruhm, zusammen mit der 3 Monate später uraufgeführten L'Italiana in Algeri. Tancredis Kabaletta Di tanti palpiti wurde zum Schlager (noch Jahrzehnte später zitiert Richard Wagner die Melodie im Aufzug der Schneider in den Meistersingern). Das Werk, dem Stendhal »candeur virginale«, jugendliche Naivität, bescheinigte, besitzt die große stilistische Vollendung, die sich auch in Rossinis reifen Opern wieder findet. Es dominieren belcanteske Glut und Hingabe an den Gesang, die über die Mängel des Handlungsverlaufs hinwegsehen lassen. Zu den großen Erfindungen Rossinis gehören die beiden ausgedehnten Duette Amenaide/Tancredi, Amenaides Kerkerszene (No, che il morir mon è) und Tancredis Auftritt sowie seine Szene vor der Schlacht (Dove son io?). Mit meist schlichter Melodik und kunstvoll sparsamem Einsatz der Soloinstrumente kreierte Rossini eine Atmosphäre von klassischer Ebenmäßigkeit, in der die durch Secco-Rezitate getrennten Nummern zu großen dramatischen Zusammenhängen finden.

    [Reclams Opernlexikon, S. 2458 (c) 2001 Philipp Reclam jun.]


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

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  • Zitat

    MarcCologne

    Zu Rossinis Zeiten scheinen Kastraten in der Tat bereits mehr oder weniger "ausgestorben" zu sein (zumindest auf der Opernbühne waren sie es also tatsächlich!).

    Ein Blick in einen anderen Opernführer zeigt, wie regelmäßig in Rossinis "Opere serie" solche Hosenrollen vorkommen:

    Aureliano in Palmira (UA 1813): Arbace, persischer Prinz (Sopran)

    Hier irrt der User Marc Cologne, ....

    Zitat

    Bei der Uraufführung am 26. Dezember 1813 sangen der Tenor Luigi Mari (Aureliano), Die Sopranistin Lourença Nunes Correia (Zenobia), der Alt-Kastrat Giovanni Battista Velluti (Arsace), die Mezzosopranistin Luigia Sorrentini (Publia), der Tenor Gaetano Pozzi (Oraspe) und die Bässe Pietro Vasoli (Licinio) und Vincenzo Botticelli (Hohepriester).

    Giovanni Battista Velluti war der letzte der großen Sängerkastraten. Seine Partie des Arsace ist Rossinis einzige Kastratenrolle.

    1996 gab es in Bad Wildbad den Versuch mit einem Sopranista (Angelo Manzotti) die Rolle des Arbace zu besetzen, ging aber nicht soooo gut! Hätte man damals schon so gute Sänger wie Fagioli oder Cencic gehabt wäre die Sache anders augegangen!


    Ich habe das damals auch gesehen, allerdings war die Spielfreude ungebremst denn alles war neu und ein Versuch!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)