In den Klang kann sehr wohl eingegriffen werden, Fehlstellen können reingerechnet werden, Volumen erzeugt oder - Beispiele etwa Caruso oder Ferrier - eine Stimme wird isoliert und von einem anderen Orchester begleitet, und, und, und. Wohlverstanden, ich bin jetzt beim Klang. Pearl scheint mir die Sachen nahezu ungefiltert an den Start zu bringen, was ich gar nicht so übel finde, wenn das Ausgangsmaterial eine tadellos erhaltene Schellack ist. Von der Oskar Fried-Aufnahme der 9. von Beethoven existieren mind. vier mir bekannte Veröffentlichungen als CD, die alle vier anders klingen (das Original-Album habe ich in Gebrauch; da mir das permanente Umdrehen in diesem Falle lästig ist, habe ich mir eine eigene CD-Kopie davon gemacht).
Ich betone nochmals: dass HAfG und Preiser et altri die alten Schätze wieder verfügbar machen ist mehr als verdienstvoll, das Vergleichshören durchaus interessant. Aber da mache ich dann auch einen Punkt. Mal ganz abgesehen davon, dass die Schallaufzeichnungsgeschichte nicht nur aus Gesangsaufzeichnungen bestanden hat; mich persönlich interessieren eher Streichquartette und Klaviermusik. Und auch da gibt es ja sehr verdienstvolle Unternehmen, allen voran pristine audio. Und, BTW, Schellacks sammeln tue ich auch noch.
Liebe Grüße vom Thomas