Liebe Forianer
Speziell bei Kammerorchestern gibt es die Tendenz - und das schon seit etlichen Jahren - daß der Pianist vom Klavier aus das Orchester dirigiert und dann auch den Solopart spielt.
Es gibt hier unterschiedliche Meinungen bei den Musikfreunden.
Zum einen entfällt logischerweise der Auffassungsunterschied zwischen Pianisten unt Dirigenten (bestens dokumentiert durch das Berühmte Konzert, welches von Leonard Bernstein und Glenn Gould gegeben wurde, wo Bernstein vor Beginn der Aufführung erklärte, daß die beiden Künstler sich nur schwer auf ein geminsames Tempo einigen konnten, ditto einstandskonzert von Horowitz in den USA, wo er dem Dirigenten einfach davonzog...) -
zum andern ist es natürlich eine Doppelbelastung - und Kritiker dieser Konstellation meinen, ein Pianist könne vom Klavier aus das Orchester nicht hundertprozentig überwachen.
Ich persönlich bin eher ein Anhänger der Personalunions-Aufnahmen, denn ein Gegner. Zahlreiche geglückte bis hervorragende Aufnahmen, teilweise sogar mit Referenzstatus, belegen, daß diese Lösung nicht nur eine Kosteneinsparung bringt, sondern auch künstlerische Ergebnisse auf höchstem Niveau - ohne Einschränkungen - ermöglicht.
Hier eine meiner Lieblingsaufnahmen (ich besaß sie schon als Langspielplatte) Geza Anda spielt und dirigiert Mozarts Klavierkonzert Nr 26 "Krönungskonzert"
Anda spielt leicht und luftig, aber männlich und kraftvoll zu gleich.
Der typische Camerata-academica-Klang verleiht der Aufnahme den letzten Schliff....
mfg aus Wien
Alfred