Musik und ihre Auswirkung auf die Seele

  • Der Berliner Psychiater Johannes Heinrich Schultz, welcher in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhundets aus der Hypnose bzw Yogaübungen das Autogene Training entwickelte, ließ seine Patienten mit geschlossenen Augen spontan Farben "sehen" und bewirkte auf diese Weise emotionelle Zustände, die sich auf die Linderung gewisser psychischer und psychosomatischer Beschwerden positiv auswirken sollten.


    Wie sieht es nun aber mit der Musik aus ?
    Hypnotische Effekte wurden schon relativ früh beobachtet und auch ausgenutzt. Musik als Psychodroge gewissermaßen.


    Wer hat mit diesem Spezialgebiet Erfahrungen bzw Beobachtungen gemacht und möchte sie weitergeben ?


    mfg aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Bei diesem Thema bin ich aufgrund meines Nicks ja regelrecht aufgefordert. ;)
    Ein gewisser Dr. Masaru Emoto will den Beweis haben das von Musik beschalltes Wasser sich je nach Musikcharakter auf die Form der Wasserkristalle auswirkt. Unter einem bestimmten Verfahren hat er diese dann fotografiert.
    Hier wäre zB die Form nach der Beschallung mit einer Musik Mozarts

    und hier nach der Beschallung mit Heavy-Metal

    (um welches Werk bzw. Lied es sich hier jeweils genau handelt läßt sich leider nicht erfahren)


    Was das jetzt mit der Seele auf sich hat? Da ja der Körper bekanntlich aus ca.70 % Wasser besteht und ja Geist<->Körper in Wechselwirkung stehn wäre hier schon
    ein Zusammenhang zu sehn. Wobei ganz unabhängig ob an dieser These etwas dran ist oder nicht ja eigentlich als logisch erscheint das Musik unmittelbar unsere Gefühlswelt anspricht und Heavy-Metal im Regelfall mehr Agression vermittelt als ein Werk Mozarts (manche behaupten zwar in purem Zynismus das Gegenteil aber das ist wieder eine andere Geschichte) aber dann wohl auch ein Kristall zum zB "Confutatis" aus dem Requiem ja anders ausfallen müßte wie zB das Rondo der kleinen Nachtmusik.
    Es gibt ja dann auch den bekannten "Mozart-Effekt" dessen Wirkungen zwar in gewissen Teilen erwiesen ist, aber nicht spezifisch ausschließlich mit der Musik Mozarts zu erreichen wäre. Früher dachte man auch nach ein paar erfolgreichen Versuchen das ausschließlich Mozarts Musik Komapatienten helfen könnte, bis man dann auch einfach Lieblingsmusik des jeweiligen (meist aus dem Rock/Pop-Bereich) heranzog und hier die Erfolgsquote genauso hoch lag.
    lg
    Thomas

    „Eine Erkenntnis von heute kann die Tochter eines Irrtums von gestern sein.” (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Ich wurde schon im Babybauch auf Konzertreisen meiner Eltern mitgetragen
    und musste mir in nassfeuchten Kirchen Bachkantaten anhören. Ich glaube,
    dass das eine beruhigende Wirkung auf mich/meine Seele gehabt hat, die ich mir im
    zurückliegenden Vierteljahrhundert bewahrt habe.


    Mit fünf soll ich
    im Urlaub auf einen Jungen, der mit Steinen geworfen hat,
    zugegangen sein, und ihm gefragt habe, warum er dies tue und kein
    Pazifist wie ich sei. :D So etwas wie z.B. http://www.youtube.com/watch?v=wcmy97WXOj8
    macht mich einfach zufrieden, friedlich und ausgeglichen.


    :hello:

    "Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten" Gustav Mahler

  • Ich habe heute im größten Projektstress einige Chorwerke von Vaughan-Williams gehört und mich gezwungen, mich dabei nicht zu unterbrechen.


    Das hat mich ungemein beruhigt und ausgeglichener gemacht.


    Musik wirkt bei mir unmittelbar auf das Gemüt und 'die Seele'.


    Aber Musik macht nicht nur pazifistisch - wie viele Menschen sind von der Musik missbraucht und benutzt worden - Musik kann auch einpeitschen, aggressiv machen und Hass schüren. Das sollten wir dabei nicht vergessen. Eben WEIL Musik auf die Seele wirkt, ist sie auch eine gefährliche Waffe.

  • Travinius, dein letzter Satz, dass nämlich Musik auch aggressiv machen und Hass schüren kann, trifft absolut zu! - :yes:
    Wir können bei diesem Thema ja nicht alleine von der Klassik ausgehen! -
    Für sie trifft diese Erkenntnis nämlich eher nicht zu!
    Es ist die "harte" Musik, die sich negativ auf das Gemüt auswirken kann!


    Da gab es doch dieser Tage auf ARTE eine sehr interessante Sendung zu diesem Thema. Und zwar diese:


    http://www.arte.tv/de/programm/242,date=11/10/2009.html


    Morgen wird sie wiederholt werden, und zwar um 10 Uhr 05, falls
    man sie verpasst hat.


    http://net4u.eu/r/m/film.tv_de…gdetails.html?id=41208534


    SMOB. vielen Dank für die Bach-Kantate, die man ausnahmsweise ohne weitere Umstände anklicken und anhören durfte! -
    Eine professionelle Aufnahme, gesungen von einem Profi-Chor oder mindestens Semi-Profi-Chor! - Sehr schön, Danke!


    Musikalische Grüße,


    Melisma :hello:

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • Meine Lieben,


    zur völkerverständigenden Weltsprache der Musik gehört auch das Element der Begeisterung; das Tänzerisch-Mitreißende, das Aufwühlende, das Verzweifelte und, ja: das Destruktive. Also Beethoven, Sinf. IX,4 und VII,1; Chopin op. 10 Nr. 12, Tschaikowsky Sinf. VI, Mahler Sinf. VI,4 oder Schostakowitsch Sinf X,2. Elektra und Le Sacre du Printemps.


    D´accord, wenn man das als Katharsis deuten möchte - aber Entspannungsmusik ist es nicht.

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Es gibt bestimmte Werke, wenn ich sie höre, kann ich mich fallen lassen, die Seele baumeln lassen und Ärger vergeht, Musik heilt meine Seele. Ich kann weinen und alles ist gut.
    Unter Bestimmte Werke ist an 1. Stelle der Elias, man versteht den Text und ich kann das Werk verfolgen, zumal ich es selber gesungen habe.


    Von der reinjen Musik in italienisch oder deutsch, ist das Brahms Requiem und die Altrapsodie, Reqiiem Mozart, Messias und andere Oratotien.


    Wenn man selber singt, interpretiert man ganz anders und die Alt Arien sind besonders ergreifend und ausdrucksstark.