Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik 2010)

  • Heute eingetroffen:



    Gustav Mahler (1860–1911)
    Das Lied von der Erde
    Christa Ludwig, René Kollo
    Berliner Philharmoniker
    Herbert von Karajan
    1975


    Das Werk, das ich bisher nicht kannte, gefällt mir sehr gut. Wieso diese Aufnahme so relativ im Schatten anderer steht, weiß ich nicht, weil das Gespann Ludwig und Kollo seine Sache ausgezeichnet meistert. Wunderbar auch die Berliner unter Karajans Dirigat. Immer mehr stellt sich heraus: Er war durchaus mehr als ein "Nebenbei-Mahler-Dirigent". Tonqualität hervorragend.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Karajan ahoi!


    Bei mir daraus:



    William Walton (1902-1983):
    Sinfonie Nr. 1


    Orchestra Sinfonica di Roma della RAI,
    H. v. K.


    Rec.: Auditorium del Foro Italico, Rom, 5.12.1953, live


    Hier nun mal Karajan mit vollkommen ungewohntem Repertoire. Es handelt sich um eine gut klingende Mono-Live-Aufnahme aus Rom. Aber meine Previn-Aufnahme kann sie natürlich nicht ersetzen...



    Agon

  • guten Abend allerseits. Für einen Montag war der Tag heute gar nicht mal so schlecht ... :angel:



    Dmitri Schostakowitsch, Symphonie Nr 4
    Gürzenich-Orchester Köln, Dmitrij Kitajenko

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk


  • Lieber Sven,


    diese Frage kann man nur ganz subjektiv beantworten. Für mich selbst gilt für das von dir Gefragte: Weder - noch. Jeder Komponist hat seine eigene Sprache, die ich auch beim Hören erwarte. Dann höre ich nur auf die Musik und was sie für einen Eindruck musikalisch hinterlässt. Ich brauche keine Bilder und was der Komponist wollte, interessiert mich nur der Vollständigkeit halber. Wichtig ist mir der bleibende Eindruck, noch besser, wenn bestimmte Themen mir nicht mehr aus dem Kopf gehen.
    Und zu Bruckner: Die 1. Sinfonie ist vielleicht nicht unbedingt was für Bruckner-Einsteiger. Da würde ich dir die 4. Sinfonie empfehlen mit vorzüglichen Themen, die man behalten kann. Dazu auch ein passendes Orchester und Dirigent, wie z.B. Günter Wand oder Riccardo Chailly, für viele ist Altmeister Eugen Jochum der ideale Bruckner-Interpret.


    Also viel Freude bei deiner Bruckner-Entdeckung!


    Gruß
    Manfred

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Vor allem die Klarinettensonate hat es mir angetan



    Und danach dann noch "Mathis der Maler".

    Es gibt auch einen Riesenunterschied zwischen Kuchen und Hering. Trotzdem sind beide sehr gut. (Mstislaw Rostropowitsch)

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  • und nun - Kontrastprogramm :



    Joseph Haydn, Symphonie Nr 104
    London Philharmonic Orchestra, Eugen Jochum

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • probieren geht über studieren:



    Dmitri Shostakovich (1906-1975):


    Sinfonie Nr. 1 f-moll op. 10


    Berliner Philharmoniker,
    Sir Simon Rattle


    Rec.: Berlin, Philh., 2004, live
    EMI

  • Nach längerer Pause finde ich heute endlich einmal wieder etwas Zeit zum ausgedehnten Musikhören. Daher gibt's jetzt bei mir italienischen Verismo (und allerlei Drumherum) in konzentrierter Packung:


    Zum Beginn eine heute fast vergessene Oper aus jener Epoche:



    Arrigo Boito (1842-1918 ): Nerone


    János Nagy, Ilona Tokody,
    Klára Takacs, Maria Zadori
    Lajos Miller, József Déné


    Chor der ungarischen Staatsoper Budapest
    Orchester der ungarischen Staatsoper Budapest
    Ltg. Eve Queler



    Künstlerisch und klanglich für mein Empfinden durchaus gelungen. Die Opern-Produktionen von Hungaroton aus den 80ern sind ja ohnehin meist sehr empfehlenswerte Einspielungen.



    Beste Grüße aus dem durchgefrorenen Berlin


    Laurenz :hello:

    `
    (...) Eine meiner frühesten Erinnerungen im Zusammenhang mit der Musik betrifft einen Abend, an dem das Rothschild-Quartett bei uns ein hochmodernes Werk von Egon Wellesz spielen sollte. Die Stühle waren den Musikern zu niedrig, so nahmen sie unsere Bände mit Schubertscher Kammermusik, um damit ihre Sitze zu erhöhen. Ich dachte, wieviel schöner es wäre, wenn sie auf Wellesz sitzend Schubert spielen würden (...)


    — aus „5000 Abende in der Oper“ von Sir Rudolf Bing —
    .

  • Eigtl. hatte ich die ältere Bournemouth-Aufnahme geordert, geschickt wurde mir aber die neuere aus Berlin. Da die ebenfalls sehr gute Kritiken bekam und "neue Maßstäbe" setzt (B. G. Cohrs), soll's mir recht sein.



    Gustav Mahler (1860–1911)
    Symphonie Nr. 10 (Cooke-Fassung)
    Berliner Philharmoniker
    Sir Simon Rattle
    1999

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Ich habe hier ein bis zwei Renaissance-Wochen nachzutragen ...



    Johannes Ockeghem (1425-1497)
    Missa Prolationum
    Hilliard Ensemble



    Josquin Desprez (1440-1521)
    Motetten
    Hilliard Ensemble



    Alexander Agricola (1446-1506)
    Missa Guazzabuglio
    Huelgas Ensemble



    Antoine Brumel (1460-1520)
    Messe "Et ecce terrae motus"
    Huelgas Ensemble



    Pierre de la Rue (1460-1518 )
    Missa cum iucundidate
    Hilliard Ensemble


    und etwas Gemischtwaren:

    Savall - Cabezon u.a. spanische Musik

    Hilliard Ensemble - Penalosa u.a. spanische Musik

    Weser Renaissance - Isaac, Senfl, Josquin u.a.

  • Weiter im Verismo-Tagesprogramm:



    Riccardo Zandonai (1883-1944): I Cavalieri di Ekebù


    Fiorenza Cossotto, Aldo Reggioli,
    Alessandra Ruffini, Dino di Domenico,
    Gina Longobardo-Fiordaliso


    Orchestra Sinfonica e Coro di Milano della RAI
    Ltg. Gianandrea Gavazzeni



    Klanglich etwas diffuser, aber dennoch sehr hörenswerter Live-Mitschnitt vom 30. August 1983.
    Wundervoll düster und dramatisch intoniert. Sehr schön!



    Beste Grüße!


    Laurenz :hello:

    `
    (...) Eine meiner frühesten Erinnerungen im Zusammenhang mit der Musik betrifft einen Abend, an dem das Rothschild-Quartett bei uns ein hochmodernes Werk von Egon Wellesz spielen sollte. Die Stühle waren den Musikern zu niedrig, so nahmen sie unsere Bände mit Schubertscher Kammermusik, um damit ihre Sitze zu erhöhen. Ich dachte, wieviel schöner es wäre, wenn sie auf Wellesz sitzend Schubert spielen würden (...)


    — aus „5000 Abende in der Oper“ von Sir Rudolf Bing —
    .

  • guten Abend allerseits. Heute war wieder ein richtig guter Tag.



    Gustav Mahler, Symphonie Nr 1 (mit Blumine)
    Tonhalle Orchester Zürich, David Zinman

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

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  • Weiter geht's mit einer Oper von Franco Alfano. Der Vollender von Puccinis 'Turandot' schloß sich bereits früh den faschistischen Schwarzhemden an und wurde so zu einer Art 'Hofkompositeur' des Diktators Mussolini. Vielleicht ist dies der Grund, warum seine Werke heute - auch in Italien - kaum mehr auf den Spielplänen der Opern und Konzertsäle zu finden sind. Rein musikalisch finde ich die mir bekannten nämlich durchweg recht gelungen.



    Franco Alfano (1876-1954): La Leggenda di Sakùntala


    Celestina Casapietra, Michele Molese,
    Adriana Baldiseri, Ferruccio Mazzoli,
    Laura Gambardella, Carlo Micheluzzi


    Orchestra Sinfonica e Coro di Roma della RAI
    Ltg. Ottavio Ziïno



    Der Mitschnitt der italienischen Rundfunkgesellschaft RAI von 1979 klingt leider eher wie aus den frühen 50ern. Schade, denn vom Musikalischen her gefällt mir das Gebotene recht gut. Hier würde ich mir eine Neueinspielung mit profundem Ensemble und gutem Aufzeichnungsgerät und -personal wünschen.



    Wärmespendende Grüße sendet


    Laurenz :hello:

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    (...) Eine meiner frühesten Erinnerungen im Zusammenhang mit der Musik betrifft einen Abend, an dem das Rothschild-Quartett bei uns ein hochmodernes Werk von Egon Wellesz spielen sollte. Die Stühle waren den Musikern zu niedrig, so nahmen sie unsere Bände mit Schubertscher Kammermusik, um damit ihre Sitze zu erhöhen. Ich dachte, wieviel schöner es wäre, wenn sie auf Wellesz sitzend Schubert spielen würden (...)


    — aus „5000 Abende in der Oper“ von Sir Rudolf Bing —
    .

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  • Ich lasse mir gerade wieder mal die 5. von Mahler erläutern:



    Ich finde alle Mahler CDs von Benjamin Zander hörenswert und seinen Vortrag mit Musikbeispielen (nicht nur von Mahler) dazu höchst interessant. Besonders die Aufnahme der 9., in der eine Seite der Partitur beigelegt ist, mitsamt der typischen Einzeichnungen des Dirigenten. Anhand dieser Seite beschreibt Zander die Aufgabe des Dirigenten und worauf dieser zu achten hat.

    Es gibt auch einen Riesenunterschied zwischen Kuchen und Hering. Trotzdem sind beide sehr gut. (Mstislaw Rostropowitsch)


  • Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847):


    Sinfonie Nr. 2 B-Dur op. 52 "Lobgesang"


    Mathis - Rebmann - Hollweg
    Chor der Deutschen Oper Berlin (Walter Hagen-Groll)
    Berliner Philharmoniker
    Herbert von Karajan


    Rec.: Berlin, Jesus-Christus-Kirche, 4/1972, DG

  • und abschließend noch :



    Joachim Raff, Symphonie Nr 2
    Slovak State Philharmonic Orchestra Kosice, Urs Schneider

    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

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  • Habe mir mal die Audiospur davon extrahiert:



    Giuseppe Verdi (1813–1901)
    Don Carlo
    Carreras, Baltsa, Furlanetto, Cappuccilli, Salminen et al.
    Berliner Philharmoniker
    Herbert von Karajan
    1986


    Ich muß sagen, daß mir der '86er "Don Carlo" besser gefällt als seine Studioaufnahme von 1978. Das liegt nicht zuletzt an der Tonabmischung der früheren Aufnahme, die ich nach nochmaligem Hören fast furchtbar finde (Orchester extrem laut, Chor kaum hörbar, Forte-Stellen fast unerträglich). Hier dagegen stimmt alles. Karajans Interpretation ist dunkler und schwärzer als noch acht Jahre zuvor, was dieser Oper m. E. sehr bekommt. Die Sänger überzeugen allesamt (einige sangen bereits zuvor im Studio mit).


    Genialer Mitschnitt! :jubel:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Bei mir auch Klavier: es spielt Elly Ney



    Was man indes in Kundenrezensionen bei amzon nachlesen kann, erstaunt schon sehr:


    "Wahnsinn, was Elly Ney mit Ihren damals jugendlichen 70 Jahren noch auf den Kasten hatte (Sie stand damals am Anfang ihrer Karriere, wurde vom Publikum und Kritikern entdeckt und spielte noch fleißig in ihrem 9ten Lebensjahrzehnt am Flügel)" ?( ?( ?(


    Wohl eher im 5. Jahrzehnt ihrer Karriere.


    Die Aufnahmen sind keine offiziellen Studioeinspielungen. Eleonore van Hoogstraaten, die Tocher, hatte mitgeschnitten, als die Mutter sich für ein Konzert vorbereitete. Dem Eingangssatz des Rezensenten gebe ich recht: absolut hörenswert, die CD.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

  • Na, lieber Gustav, wenn' denn so richtig brucknert, dann sollte diese hier nicht fehlen:



    Nicht nur für die Fans von Kna ein Muß.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

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  • Ich gönne mir eine meiner Neuerwerbungen:



    Es ist erstaunlich, welch "neues Leben" der zum Zeitpunkt der Aufnahme (2008 ) 30-jährige ins das zu oft "runtergeleierte" Repertoirestück der 5. Sinfonie Tschaikowskys einhaucht.


    Ich hoffe, die anderen drei Sätze halten, was der erste Satz verspricht...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Ein Mann mit Zukunft:



    Im lyrischen it. und frz. Fach ist dieser Sänger zuhause. Hoffentlich verhebt er sich nicht zu früh an schweren Partien.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Hier jetzt Russisches in einer regelrecht "fetzig" zu nennenden Interpretation:



    Reinhold Glière:
    Der eherne Reiter, Op. 89a (Ballettsuite nach einem Gedicht von Anton Tschechow)
    Konzert für Horn und Orchester in B-Dur, Op. 91


    Richard Watkins, Horn
    BBC Philharmonic Orchestra
    Ltg. Sir Edward Downes



    Wunderbares Hörerlebnis! :angel:



    Beste Grüße aus dem "Eisschrank Europas" sendet


    Laurenz :hello:

    `
    (...) Eine meiner frühesten Erinnerungen im Zusammenhang mit der Musik betrifft einen Abend, an dem das Rothschild-Quartett bei uns ein hochmodernes Werk von Egon Wellesz spielen sollte. Die Stühle waren den Musikern zu niedrig, so nahmen sie unsere Bände mit Schubertscher Kammermusik, um damit ihre Sitze zu erhöhen. Ich dachte, wieviel schöner es wäre, wenn sie auf Wellesz sitzend Schubert spielen würden (...)


    — aus „5000 Abende in der Oper“ von Sir Rudolf Bing —
    .


  • Lieber Thomas!


    Das ist gemein, ich habe mir gerade strengste Diät beim Kaufen auferlegt. Und ich bleibe stark, trotz dieser Verführung.


    :hello: Gustav


    Aber irgendwann ist die Diät ja auch wieder vorbei. :pfeif:

  • Weiter mit italienischen Verismo-Opern:



    Antonio Smareglia (1854-1929): La Falena


    Leyla Gencer, Ruggiero Bondino,
    Mario del'Anna, Rita Lantieri,
    Aurio Tomicic


    Orchestra e Coro della Teatro "Giuseppe Verdi" de Trieste
    Ltg. Gianandrea Gavazzeni


    Aufnahme von 1975, Klangualität leider wieder nicht so berauschend (oder korrekter formuliert: Außerordentlich berauschend! :motz: )



    Hier hat es gerade wieder zu schneien begonnen ...


    Laurenz :hello:

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    (...) Eine meiner frühesten Erinnerungen im Zusammenhang mit der Musik betrifft einen Abend, an dem das Rothschild-Quartett bei uns ein hochmodernes Werk von Egon Wellesz spielen sollte. Die Stühle waren den Musikern zu niedrig, so nahmen sie unsere Bände mit Schubertscher Kammermusik, um damit ihre Sitze zu erhöhen. Ich dachte, wieviel schöner es wäre, wenn sie auf Wellesz sitzend Schubert spielen würden (...)


    — aus „5000 Abende in der Oper“ von Sir Rudolf Bing —
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