Rusalka, Bayerische Staatsoper 23.10.10

  • Zitat

    Aber was können wir machen? Unterschriftenaktionen? Initiative gründen? Zeitungen schreiben? Intendanten schreiben? Ich meine das wirklich ernst, denn mir reicht es gründlich mit diesem Regietheater!


    Das ist alles nicht notwendig !!
    Es genügt bei TAMIO zu schreiben.
    Das mag manchem Taminoianer ein wenig übertrieben vorkommen, wenn ich das schreibe. Aber die Zahlen sprechen für sich !!


    Widerstand gegen das Regietheater wächst unaufhörlich - ist das Ende nah ?


    37.496 Seitenaufrufe !!!!
    586 Beiträge


    Was ich dafür bespuckt und beleidigt wurde ist kaum zu beschreiben


    Welche Hasstiraden gegen das Taminoforum losgelassen wurden - gipfelt in der Forderung man möge dieses Forum endlich vom Netz nehmen


    Welche Ehre !


    Wir haben in ein Wespennest gestochen - und die Wespen fühlen sich gar nicht wohl


    Weil sie wissen, daß alles nur eine Zeitfrage ist ......


    Eigentlich brauchen wir nur warten und zuschauen bis die Politik dieser unerwünschten Bewegung den Geldhahn zudreht...


    Unterschriftenaktionen bringen nichts - und die meisten Zeitungen sind mit der selben Spezies besetzt, die das Regietheater forcieren.
    Intendanten verstehen nur eine Sprache - und das ist die leerer Häuser und fehlender Subventionen....


    Man braucht JETZT eigentlich GAR NICHTS mehr zu tun -


    Die Tendenzen gehen seit einiger Zeit in eine ganz bestimmte Richtung - das Weitere findet sich..... :thumbdown:


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das Beste Beispiel ist doch die wirklich sehr gut gemachte Inszenierung von Guy Joosten an der Deutschen Oper am Rhein vom Dialogue der Karmeliterinnen. Er erzählt einfach die Geschichte ohne sie zu verunstalten, hat eine sehr gute Personenregie so das man sich in die einzelnen Personen hineinversetzen kann und man auch die Handlung versteht. Und wenn ein Regisseur das schafft hat er gute Arbeit geleistet und nicht dann, wenn die Oper nur aufgrund eines Skandals interessant ist. Aber was schreiben die Kritiker über die Düsseldorfer Premiere: Eine normale Inszenierung über die man nicht ausführlicher sprechen muss.

  • ... Aber was schreiben die Kritiker über die Düsseldorfer Premiere: Eine normale Inszenierung über die man nicht ausführlicher sprechen muss.


    Tja, das setzt sie in die Verlegenheit, etwas ausführlicher und fundiert über die musikalische Realisierung schreiben zu müssen...


    ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Was ich dafür bespuckt und beleidigt wurde ist kaum zu beschreiben

    Von wem denn, Alfred? Von den Herren des Wagnerforums, von Presse, von Intendanten, von Regisseuren? Das fände ich wichtig zu wissen. Lieber Figaroo, ich habe gestern an Presse und mehrere Intendanten geschrieben. Die Rusalka war jetzt der Tropfen der das Fass bei mir endgültig zum Überlaufen gebracht hat. Und rodolfo danke ich für den Hinweis mit Düsseldorf. Das schaue ich mir an. Ich habe die Novelle als Jugendlicher gelesen und sie hat mich tief beeindruckt. Die Oper kenne ich noch nicht, aber die Szenenfotos sind gut. Klar, dass die Presse sowas mal wieder in die Schublade legt.

  • Bin gestern doch reingegangen und hatte einen Platz mit eingeschränkter Sicht. Trotzdem bin ich zur Pause gegangen. Mit Dvorak und seiner Oper hatte das nichts mehr zu tun.
    Man sah rundum entsetzte und verwirrte Mienen im Publikum. Ich war nicht der Einzige der zur Pause gegangen ist. Es war unter Nivevau. Unter aller Gürtel-Linie und eine einfach nur peinliche Inszenierung, die nur auf vordergründigen Skandal ausgerichtet ist.
    Und sowas soll zu den führenden Opernhäusern der Welt gehören.... :no:

  • Erst haben sie Thielemann verscheucht, dann Nagano, jetzt sowas.
    Hoffentlich brechen die Besucherzahlen mal derart massiv ein, daß die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen und "Regisseure" wie – wie war sein Name? – Kusej keine Möglichkeit mehr bekommen, sich auszutoben.
    Boykottieren wir doch einfach jede derartige Inszenierung, kündigen wir sämtliche Premieren-Abonnements, veröffentlichen wir wirklich Artikel in der (konservativen) Presse (evtl. in der "Welt" und "Jungen Freiheit").
    Bis dahin gilt: München, adé!

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Wir normalen Opernbesucher können da leider nichts ausrichten. Ich habe mal an der Rheinoper nachgefragt, warum die ganzen traditionell inszenierten Stücke wie La Traviata, Der Rosenkavalier oder Freischütz nicht mehr aufgeführt werden. Da bekam ich dann als Antwort, das sei immer im Ermessen des jeweiligen Intendanten und das das moderne Regietheater auf dem Vormarsch sei und sich das Publikum daran gewöhnen muss. Und die Oper soll ja schließlich auch fortschrittlich sein.

  • und sich das Publikum daran gewöhnen muss.


    Ist das echt so gesagt worden? Hat ja schon was von Umerziehung. Also dann stimmt doch was in Salzburg gesagt wurde, dass das Theater die letzte linke Bastion sei. Na wunderbar. Ich kann Joseph II. nur recht geben: BOYKOTT!


    Bezüglich "Konservative Presse" muss ich hinsichtlich "ZEIT" leider enttäuschen: Deren Rusalka-Kritik war unter aller Sau. Zielte in dieselbe Richtung: "Jugendstil und Romantik adé - Rusaaka ist endlich in der Jetzt-Zeit angekommen." Na, wunderbar! Da haben wir natürlich alle nach gelechzt. Diese Stimmungsmache in den Medien ist wirklich unerträglich!

  • Ich denke Boykott ist nicht wirklich effektiv. Das würde noch am ehesten bei so unbekannten Opern wie Medea in Corintho Erfolg haben.
    Welcher normale Opernbesucher aber rechnet bei so populären wie Don Giovanni oder Aida mit dem was einen in München so erwartet. Die Leute glauben richtigerweise Aida sei eine pompöse Oper sie im alten Ägypten spielt, mit Pyramiden, Elefanten, Kamelen und Statistenheeren. dann steht die Oper auf dem Spielplan und siehe da - ausverkauft. Wenn der Vorhang auf geht sieht man einen grauen Klotz der sich dreht (soooo originell), und die wunderbaren Kreationen der untalentierten Kostümbildnerin Madame Ilse Welter-Fuchs. Erst da begreifen die Leute in welch einer Aufführung sie sitzen, aber leider zu spät. Das Geld ist weg- ob es gefällt oder nicht.
    Und dies, denke ich ist einer der Gründe warum trotz übelster Regietheater-Aufführungen die Opernhäuser teilweise immer noch voll werden...

  • Hallo allerseits!


    Auch ich habe meine Ansicht über das Regietheater schon so oft zum besten gegeben, dass ich sie hier nicht nochmal wiederholen muss. Natürlich wäre ein Boykott das beste Mittel, um diese Auswüchse einzugrenzen, und da sind auch zunächst mal die Abonnenten gefragt. Als in Hannover das Duo Puhlmann-Bieito sein Unwesen trieb, haben die Abonnenten scharenweise gekündigt. Solange das nicht auch andernorts eintritt, wird sich wohl wenig ändern. Und auch der oben angesprochene "normale Opernbesucher" sollte doch wohl in der Lage sein, die Rezensionen zu lesen und daraufhin zu entscheiden, ob er die Vorstellung besuchen will oder nicht. Aber leider gehört ja das Feuiletton zu den am wenigsten gelesenen Teilen der Zeitung... Dazu kommt natürlich, dass viele Opernliebhaber die Musik zusehr mögen, so dass sie die Vorstellungen eben doch besuchen, egal was auf der Bühne abgeht. Ich persönlich bevorzuge, wenn ich schon mal Oper live erleben möchte, konzertante Aufführungen.


    Viele Grüße


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

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  • Ich denke Boykott ist nicht wirklich effektiv. ...


    Doch, vorausgesetzt er wird richtig durchgeführt. Die wichtigste Maßnahme hat Mme Cortese angeführt. Wenn die Abonnenten in großer Zahl kündigen, trifft es die Opernleitung an der schmerzlichsten Stelle, denn es macht sich sehr schlecht in der Jahresstatistik. Wichtig ist aber, dass die Kündigung mit einer schriftlichen Mitteilung über die Gründe gekoppelt ist. Die sollen gefälligst wissen, dass der Abonnent nicht weggestorben ist, sondern vertrieben wurde.


    Dann sollte man konsequent weiter handeln. Für jede Vorstellung, die potentiell interessant gewesen wäre und auf die wegen einer Zumutung von Regie verzichtet wird, ein E-Mail an den Intendanten. Wenn dies nur genügend Leute machen, wird das sein Stimmungsbarometer ganz schön fallen lassen...


    Parallel dazu schaden natürlich Leserbriefe an eine lokale Tageszeitung, die über Kultur berichtet, auch nicht. Wenn sich dort die Beschwerden häufen, werden sicher einige Redakteure hellhörig, und welcher Intendant hat schon gerne eine schlechte Presse wegen zu vieler unzufriedener Besucher? Das könnten dann ja auch die Politiker mitbekommen, die im nächsten Jahr das Opernbudget beschließen müssen...


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Wir normalen Opernbesucher können da leider nichts ausrichten. Ich habe mal an der Rheinoper nachgefragt, warum die ganzen traditionell inszenierten Stücke wie La Traviata, Der Rosenkavalier oder Freischütz nicht mehr aufgeführt werden. Da bekam ich dann als Antwort, das sei immer im Ermessen des jeweiligen Intendanten und das das moderne Regietheater auf dem Vormarsch sei und sich das Publikum daran gewöhnen muss. Und die Oper soll ja schließlich auch fortschrittlich sein.

    Ich denke auch, hier hilft nur der Boykott. Und wenn dann auch noch viele Abonennten kündigen - vielleicht ändert sich dann mal wieder etwas.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Viel genützt hat der Boykott in Hannover auch nicht. Herr Kosky darf dort den Ring verunstalten und wird zusätzlich noch als zukünftiger Intendant der komischen Oper in Berlin diese in den Ruin treiben. Und Herr Kusey darf sich in München als Intendant des Schauspielhaus versuchen. Nur wenn wir tatsächlich die Aufführungen boykottieren sollten, trifft es die die am wenigsten dafür können nämlich die Ensemble Sänger oder die Eintrittspreise werden einfach erhöht.

  • Theophilus' Idee finde ich gut und interessant.


    Das Problem, wieso sowas überhaupt heutzutage möglich ist, liegt doch nicht zuletzt darin begründet, daß heute irgendwie alles Kunst zu sein scheint. Die Beliebigkeit regiert die Welt und macht auch vor der der den heiligen Hallen der Kunst nicht halt. Das erlebe ich auch ständig in meinem Studium (Geschichte/Kunstgeschichte). Wehe, man "erdreistet" sich und kritisiert die moderne Kunst, dann ist man gleich prädestiniert für ein ganz bestimmtes Eck. Wir haben eine linksgerichtete "Meinungsdiktatur" gewisser Kreise, die man gemeinhin "Alt-68er" nennen könnte. Ein durch und durch korrumpierter Haufen sog. toleranter "Gutmenschen", die in Wahrheit lediglich die eigene Meinung für die einzig wahre erachten und jede Abweichung als "faschistisch" o. d. gl. brandmarken. Leider ist auch der Großteil der Presse und Medien Teil dieser Maschinerie. Letztlich akzeptieren diese Leute nur ihre "Kunst" als verbindlich und "politisch korrekt".

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • . Wir haben eine linksgerichtete "Meinungsdiktatur" gewisser Kreise, die man gemeinhin "Alt-68er" nennen könnte. Ein durch und durch korrumpierter Haufen sog. toleranter "Gutmenschen", die in Wahrheit lediglich die eigene Meinung für die einzig wahre erachten und jede Abweichung als "faschistisch" o. d. gl. brandmarken. Leider ist auch der Großteil der Presse und Medien Teil dieser Maschinerie. Letztlich akzeptieren diese Leute nur ihre "Kunst" als verbindlich und "politisch korrekt".


    Diese Aussage trift genau das Problem. Ist es nicht auch das, was Daniel Kehlmann als Schrumpfform linker ideologie bezeichntete?

  • Theophilus' Idee finde ich gut und interessant.


    Das Problem, wieso sowas überhaupt heutzutage möglich ist, liegt doch nicht zuletzt darin begründet, daß heute irgendwie alles Kunst zu sein scheint. Die Beliebigkeit regiert die Welt und macht auch vor der der den heiligen Hallen der Kunst nicht halt. Das erlebe ich auch ständig in meinem Studium (Geschichte/Kunstgeschichte). Wehe, man "erdreistet" sich und kritisiert die moderne Kunst, dann ist man gleich prädestiniert für ein ganz bestimmtes Eck. Wir haben eine linksgerichtete "Meinungsdiktatur" gewisser Kreise, die man gemeinhin "Alt-68er" nennen könnte. Ein durch und durch korrumpierter Haufen sog. toleranter "Gutmenschen", die in Wahrheit lediglich die eigene Meinung für die einzig wahre erachten und jede Abweichung als "faschistisch" o. d. gl. brandmarken. Leider ist auch der Großteil der Presse und Medien Teil dieser Maschinerie. Letztlich akzeptieren diese Leute nur ihre "Kunst" als verbindlich und "politisch korrekt".


    Da stimme ich voll zu. Das paradox traurige daran ist, dass diese Gruppe mit ihren aggressiv vertretenen Urteilen genau das Gegenteil von dem geschafft hat, was sie immer lauthals propagiert: Künstlerische Freiheit. Mit Aussagen, wie sie rodolfo oben zitiert "daran muss sich das Publikum gewöhnen" haben sie die Kunst im Umkehrschluss nämlich völlig versklavt. Sie zwingen die Kunst in eine ganz bestimmte Richtung. Ein befreundeter Regisseur wollte den Don Giovanni an einem großen Haus völlig werktreu inszenieren und der Intendant hat ihm das schlichtweg verweigert. Rodolfo, wenn Dir diese Aussage der Intendanz schriftlich vorliegt, dann würde ich das gerne mal zum Anlass nehmen, die Presse zu kontaktieren. Auch überlege ich mir, ob wir uns nicht noch zusätzlich eine Internetpräsenz aufbauen sollten. Ich bin diese Opferrolle des zahlenden, ausgenutzten, vera...ten Zuschauers satt bis obenhin.

  • Original von Figarooo


    Ich denke Boykott ist nicht wirklich effektiv. Das würde noch am ehesten bei so unbekannten Opern wie Medea in Corintho Erfolg haben.
    Welcher normale Opernbesucher aber rechnet bei so populären wie Don Giovanni oder Aida mit dem was einen in München so erwartet. Die Leute glauben richtigerweise Aida sei eine pompöse Oper sie im alten Ägypten spielt, mit Pyramiden, Elefanten, Kamelen und Statistenheeren. dann steht die Oper auf dem Spielplan und siehe da - ausverkauft. Wenn der Vorhang auf geht sieht man einen grauen Klotz der sich dreht (soooo originell), und die wunderbaren Kreationen der untalentierten Kostümbildnerin Madame Ilse Welter-Fuchs. Erst da begreifen die Leute in welch einer Aufführung sie sitzen, aber leider zu spät. Das Geld ist weg- ob es gefällt oder nicht.
    Und dies, denke ich ist einer der Gründe warum trotz übelster Regietheater-Aufführungen die Opernhäuser teilweise immer noch voll werden...

    Sich vorher über eine Inszenierung zu informieren, ist natürlich zu viel verlangt.



    :hello:

  • Sich vorher über eine Inszenierung zu informieren, ist natürlich zu viel verlangt.


    Hallo Basti,


    das sagt sich so einfach. Ich informiere mich auch über eine Inszenierung, bevor ich mir für eine Oper eine Karte kaufe. Das rettet einen aber dann doch nicht davor, Inszenierungen zu sehen zu bekommen, die man entsetzlich findet.


    Letztens war ich in einer Oper und hatte vorher ausführlich darüber gelesen - und mir sogar die Orchesterprobe angesehen. Und genau in der Sznene, die ich in der Probe zuvor selber gesehen habe, und über die ich diverse Kritiken gelesen habe, habe ich mich dann furchtabr über die Inszenierung geärgert. Denn das war zuvor nicht zu erkennen gewesen.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Ich warte immer die Kritiken ab,bevor ich in die Oper gehe.
    Jedoch interessiere ich mich immer AUCH im Vorfeld über Regie und Sänger.
    Das sollte so sein.


    Rita

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  • Sich vorher über eine Inszenierung zu informieren, ist natürlich zu viel verlangt.


    Warum so bissig, Basti?


    Ich glaube kaum, daß jemand aus dem Volk der Taminoianer einfach so in die Oper rennt, ohne sich vorher zu informieren.
    Leider sind nur - gerade bei neuen Produktionen - die Informationen ziemlich spärlich... Und für viele ist halt die Seite des entsprechenden Theaters die einzige Informationsquelle...

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Die wissen wohl mittlerweile schon, wieso sie möglichst wenig Informationen über die jeweilige Inszenierung vorher ins Netz stellen.


    Honi soit qui mal y pense ... :whistling:


    Aber wenn ich Namen wie Guth, Kusej und Co. lese, weiß ich schon, was mich erwartet und meide es ab sofort.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • ...
    Sich vorher über eine Inszenierung zu informieren, ist natürlich zu viel verlangt.


    Und wie willst du das anstellen? Man kann sich über das Werk informieren, aber nicht über die Inszenierung. Darüber gibt es keine brauchbare Information. Man kann höchstens den Chefdramaturgen anrufen und ihn um eine kurze Zusammenfassung bitten. Einmal wird er die vielleicht sogar erzählen, aber wenn alle Besucher anläuten...


    ;)

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Ich wunder mich eigentlich immer wieder, wenn soviel über die Inszenierung vor der Premiere an die Presse gelangt. Früher gab es noch nicht mal öffentliche Generalproben. Und ein befreundeter Regisseur von mir, der auch schon in Essen und Dortmund inszeniert hat, erzählte mir, das es sogar an einigen Opernhäusern im Vertrag drin steht, das bis zur Premiere nichts über die Inszenierung an die Öffentlichkeit gelangt. Ich denke mal das ist ähnlich wie bei unseren Arbeitsverträgen mit der Verschwiegenheitsklausel.

  • An der DOB gibt es eine sog.Opernwerkstatt .Dort kann sich jeder Interessierte ein Bild zur jeweils aktuellen Operninszenierung machen.
    Das sind ,darunter auch Bühnenproben, mit Sängern/innen..
    Es geht also doch!


    Rita

  • Premierenbesucher gehen immer ein höheres Risiko als "Otto Normalbesucher" ein, das liegt nun einmal in der Natur der Sache. Wer sicher gehen will, wartet halt die Premiere ab und informiert sich dann über die Inszenierung via Internet, Fernsehen, Funk und Zeitung (in dieser Hinsicht ist die oft beklagte Inszenierungslastigkeit bei den Besprechungen ja sogar ein Vorteil). Zumindest für die mittleren und großen Staatstheater und Opernhäuser dürften noch eigens produzierte Videoclips und Szenenbilder auf den jeweiligen Websites dazukommen. Also insgesamt jede Menge an Informationen, welche den meisten "Staubis" ja erklärtermaßen ausreicht, eine Inszenierung abzulehnen, die sie selbst nie gesehen und gehört haben.

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

  • Ich persönlich informiere mich immer über eine Inszenierung. Es soll aber genug Leute geben, die gerne in die Oper gehen und dennoch keine wirklichen Klassikexperten sind. Und die wissen dann nicht unbedingt Bescheid.
    Übrigens bei besagter Aida war ich damals total erstaunt, dass Barbara Frittoli ausgerechnet in dieser Inszenierung ihre erste Aida singen sollte. Nur deshalb habe ich eine Premeiren-Karte bestellt, sicher nicht wegen Herrn Nel. Eine Woche nach Beginn des schriftlichen Verkaufs sagte dann die Frittoli ab und ich hatte schon meine Karte und war gezwungen mir den Nel reinzu ziehen. Das war so kalkuliert von der BSO, die von dieser Inszenierungs-bedingten Absage schon vorher wusste.

  • wenn ich die Kritiken der Forumsteilnehmer über diese Münchner Aufführung lese, kann ich nur sehr traurig sein. Wie schön wurden früher in München (Everding/Sawallisch oder noch eher Rennert/Keilberth) Opern auf die Bühne gebracht. Ich habe einige Male die Otto Schenk Inszenierung von Rusalka gesehen mit wunderbaren Sängern in schönen Kulissen und Kostümen !


    Immer mehr komme ich auch zu dem Entschluss mir die Opern nur noch in konzertanter Form anzusehen, eines der schönsten Opern-Erlebnissen der letzten Zeit war die kürzliche Otello-Aufführung im Konzerthaus Dortmund, die hier schon ausführlich besprochen wurde.


    Ich finde man müsste Sängern und Dirigenten Mut machen, sich gegen solch unsägliche Regieeinfälle wie in der derzeitigen Rusalka in München zu wehren !

  • Ich finde man müsste Sängern und Dirigenten Mut machen, sich gegen solch unsägliche Regieeinfälle wie in der derzeitigen Rusalka in München zu wehren !


    Es gibt genug Sänger, die bei solch einem Regisseur nicht mitmachen. (Vgl. Frittoli-Absage bei Aida, obwohl diese Inszenierung noch um ein Vielfaches harmloser war als die Rusalka). Leider gibt es aber solche Säger wie die Frau Opolais, die bereits vor der Premiere Lobeshymnen für Herrn Kusej in Münchner Tageszeitungen gesungen hat. Ihr Auftritt hingegen war dann eher durchschnittlich.
    Was die Dirigenten betrifft, hat man ja eben wohl bewusst mit Herrn Petrenko einen Dirigenten als GMD ausgewählt, der zwar musikalisch ein hervorragender Dirigent zu sein scheint, aber dennoch so jeden Regie-Blödsinn mittragen wird. Als ehemaliger GMD der Komischen Oper (Was für mich eher ein Grund wäre, ihn nicht nicht zu holen, bei den Zuständen dort) hat er ja beste Regietheater-erfahrungen. :(


  • Ich finde man müsste Sängern und Dirigenten Mut machen, sich gegen solch unsägliche Regieeinfälle wie in der derzeitigen Rusalka in München zu wehren !

    Ja, aber dann lasst uns doch mal endlich gemeinsam was unternehmen. Wir wehklagen immer, schreiben vereinzelte Briefe an Zeitungen und Intendanten - und das war`s. Gemeinsam können wir mehr erreichen.

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