Mahler 2010 - Die Sinfonien - James Levine

  • Hallo,
    nachdem Levines Mahler Aufnahmen für RCA aus den 70igern nun gesammelt für "kleines Geld" zu haben sind, kann man in der Tat behaupten, es gäbe so etwas wie einen Mahler Zyklus von Levine.


    OK, die 8., das LvdE und 2. fehlen, zu mindestens die 2. hat er häufiger nachgereicht; ich habe eine Liveaufnahme aus Wien mit Christa Ludwig, die aus den 80igern stammen sollte.
    Im selben Zyklus brachte er ebenfalls in Wien die 6. zu Gehör, die sich ziemlich mit der RCA Aufnahme deckt.
    Insofern und deshalb dieses Ausholen dürfte sich die Aufnahme der 2. aus Wien gut eignen, sich den RCA Aufnahmen anzuschließen.


    Was zeichnet Levines Mahler aus, wo hier doch schon so viele vorgestellt wurden?
    Wer Levine ist, liest man am Besten bei Wikipedia nach und dort auf englisch. Dort steht auch , dass er fast 2.500 Aufführungen in der Met geleitet hat. Wenn Swiatloslaw also einen schwarzen Tag erwischt hat, dann hat er wohl leider Pech gehabt.
    Einen Kacker lässt man wohl schwerlich 2500 Aufführungen von ca. 80 Opern in ca. 30 Jahren dirigieren. Abgesehen davon gilt er als Dirigent für Sänger. Das merkt man auch in seinen Sinfonieeinspielungen. Selbst in Bayreuth trauert man anscheinend seinen Zeiten hinterher,... inzwischen.


    Egal, ich bin kein Opernmann!
    Fange ich also an und zwar der Reihe nach:
    Als fleißiger HiFi Stereophonie Leser der 70iger und 80iger ist mir der Mahler Boom nicht verborgen geblieben. Man besprach 1, 4 und 3 mit Levine geradezu hymnisch; 7, 5, 6 und 9 weniger, aber beim Nachhören halte ich das für einen Irrtum. Obwohl die Genauigkeit scheinbar etwas nachlässt. Die Aufnahmen mit den Phillys sind nicht so auf den Punkt. Aber das ist Geschmackssache.
    Allen Aufnahmen gemein ist eine unglaublich Detailfeinheit bei, - und das unterscheidet ihn drastisch von Gielen, den ich über alles schätze -, völlig entspannten und unangestrengten Tempi.
    Ich habe gerade die 6. gehört. Was da an Details bei flottem Tempo aus den ersten beiden Sätzen, zum Dritten hat sich ja schon Norbert geäußert, heraus geholt wird, ist enorm.
    Aber es ist zugleich kein Mahler für Seelenschmerzen. Wer mit Mahler seine Seelennot abtöten will oder sich im Selbstmitleid suhlen möchte, ist hier fehl am Platz.
    Das, was an Tragik in der Partitur steht, passiert ohne Fingerzeig. Darin ähnelt er sich in der Auffassung der von mir als genial zu nennenden Gesamtaufnahme Neumanns.
    Als Beispiel die hier schon häufiger genannte 3.
    Der 1. Satz ist ein solcher Höhepunkt, der einfach mehrfach gehört werden muss, die ersten Male hört man nur auf die vielen aberwitzigen Details, wobei ich glaube, auch die weiteren Sätze der 3. sind genauso einzig, nur weil die Partitur nicht so komplex ist, fällt das nicht so auf.
    Aber wie er die Temporelationen im 2. Satz der 3. setzt, da kommt nicht eine Sekunde Langeweile auf, das ist so etwas von leichtfüßig und zugleich den Charakter so treffend, dass man nicht anders kann, als diese Aufnahme großartig finden, auch wenn es andere Interpretationsansätze geben mag.


    Vollends glücklich bin ich mit der 4. und auch der 9. Denn auch wenn die 9., wie schon geschrieben, nicht dieses Verklingen hat, wie es Bruno Walter so schön vormacht, oder auch nicht wie Horenstein im besten seiner Mahlersätze, dem letzten der 9., so etwas wie "Sinnlichkeit im Untergang (American Symphony Orchestra)" beschwört und auch nicht so lakonisch enden mag wie Klemp oder Ancerl, so beeindruckt diese extrem langsame Lesart ungemein!
    Ich meine, dass sein klanglich abstrakter und doch fast versöhnlich zu nennender Ansatz jetzt von Alan Gilbert erneut umgesetzt wurde.
    Ich stelle daher fest, das heute, nach all den Schwerstarbeiten, die man bei Mahler hatte, zuletzt Chailly, wieder ein gelassener Blick auf Mahler riskiert wird, der auch das sportive Element in seinen Sinfonien zum Tragen kommen läßt.


    Wir dürfen bei allem nicht vergessen. Mahler starb mit knapp 51 Jahren. Einen Großteil seiner Werke hat er zwischen 30 und 45 geschaffen!
    Warum sollten ausgerechnet "alte Säcke" zwischen 65 und "scheintot" die idealen Interpreten sein. OK: Walter und Klemp waren Zeitzeugen, aber eben ab Mitte der 50iger auch uralt!


    Levine war zwischen 31 und 37 als er diese Aufnahmen machte, für die 9. wohl etwas zu jung, aber nur dem Gefühl nach!
    Denn von der Ausbildung her (Lest nach bei Wikipedia (US)) war er glänzend vorbereitet auf Mahler, viel besser als es zum Beispiel Bernstein, Tennstedt oder Sinopoli je waren. Das soll keine Wertung sein, nur ein Hinweis.


    Auf jeden Fall: Nach der Empfehlung, mir Neumanns Mahler zu kaufen, war dieser "Rumpfzyklus" mit Levine für mich die Mahler Entdeckung des Jubiläumsjahres 2010.


    Also daher empfehle ich jedem Mahler Fan diesen "Notverkauf" von Sony.
    Und ich hoffe, das Levine, nun da er anscheinend wieder genesen ist, mit dem Boston Symphony Orchestra einen neuen Mahler Zyklus einspielen kann, denn die paar Sachen aus München waren nicht so dolle. Auf die 8. kann ich weiter verzichten.


    Gruß S.

  • Ein schöner Eröffnungsbeitrag für eine -wie ich finde- grandiose Veröffentlichung.


    Das "corpus delicti":



    Ich hatte mich in einigen Threads schon lobend zu einigen Aufnahmen kurz geäußert, werde das noch etwas detaillierter machen, wenn ich die Box zum zweiten Mal gehört habe.


    Das Andante moderato aus der 6. Sinfonie (bei Levine der dritte Satz) ist in der Tat für mich der vielleicht schönste des gesamten Zyklus'. Schöner, im Sinne von lyrischer und ergreifender, habe ich den Satz nirgendwo gehört, bis auf Haitink (Concertgebouw).

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Absolut ans Herz legen kann ich Euch auf jeden Fall Levines live aufgenommene 9. mit den Münchner Philharmonikern aus dem Jahr 1999



    Für mich eine der herausragenden Aufnahmen dieses so schwer zu packenden Werkes. Levine schafft es auf eine fast nur ihm eigene Art, die Zerrissenheit der symphonischen Aussage transparent und glaubhaft darzustellen. Ein in den Proportionen sinnvoller erster Satz, ein herrlich grotesker Ländler, eine fratzenziehende, aber dennoch nicht allzu grelle Rondo-Burleske und - als Hauptplus dieser Aufnahme - ein phänomenales, auf immerhin 32 1/2 Minuten ausgedehntes Adagio, das einem absolut die Sprache verschlägt. Ohne jede Sentimentalität oder gar Heulerei, sondern friedvoll und in seinem Schmerz dennoch "versöhnlich" stellt sich dieses Kleinod dar - man hört stellenweise selber fast auf zu atmen.
    Excelllente Klangtechnik mit atemraubender Dynamik (leise Stellen)!

  • Ihr macht mich langsam neugierig auf diesen "Rumpfzyklus" (tolles Wort, s.!). :D
    Ist eine der Aufnahmen der 2. irgendwie und irgendwo offiziell zu bekommen?
    Im Gegensatz zu s. würde ich es auch begrüßen, käme doch noch eine Aufnahme der 8. und evtl. des LvdE von dem ganz aktuellen Bostoner Zyklus zustande, schon der Vollständigkeit wegen. ;)

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Absolut ans Herz legen kann ich Euch auf jeden Fall Levines live aufgenommene 9. mit den Münchner Philharmonikern aus dem Jahr 1999


    Für mich eine der herausragenden Aufnahmen dieses so schwer zu packenden Werkes. Levine schafft es auf eine fast nur ihm eigene Art, die Zerrissenheit der symphonischen Aussage transparent und glaubhaft darzustellen. Ein in den Proportionen sinnvoller erster Satz, ein herrlich grotesker Ländler, eine fratzenziehende, aber dennoch nicht allzu grelle Rondo-Burleske und - als Hauptplus dieser Aufnahme - ein phänomenales, auf immerhin 32 1/2 Minuten ausgedehntes Adagio, das einem absolut die Sprache verschlägt. Ohne jede Sentimentalität oder gar Heulerei, sondern friedvoll und in seinem Schmerz dennoch "versöhnlich" stellt sich dieses Kleinod dar - man hört stellenweise selber fast auf zu atmen.
    Excelllente Klangtechnik mit atemraubender Dynamik (leise Stellen)!



    Lieber Thomas,


    es ist wohl wahr, wenn man bereit ist, sich auf langsame Tempi einzulassen, dann ist man mit der obigen Aufnahme bestens bedient. Ich hatte mich seinerzeit im Gustav Mahler: Sinfonie Nr 9 -Thread ausführlicher geäußert.


    Das in etwa gleiche Interpretationskonzept ist bei der früheren Aufnahme aus Philadelphia auch schon vorhanden, nur ist Levine hier "einen Zacken fixer", wenngleich mit reichlichen eineinhalb Stunden nicht wirklich schnell ;) .


    Die Spielzeiten 1979: 29'36'', 18'02'', 14'16'' und 29'50''.
    Die Spielzeiten 1999: 29'13'', 16'59'', 14'51'' und 32'27''.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Wer Levine ist, liest man am Besten bei Wikipedia nach und dort auf englisch. Dort steht auch , dass er fast 2.500 Aufführungen in der Met geleitet hat. Wenn Swiatloslaw also einen schwarzen Tag erwischt hat, dann hat er wohl leider Pech gehabt.
    Einen Kacker lässt man wohl schwerlich 2500 Aufführungen von ca. 80 Opern in ca. 30 Jahren dirigieren.


    Naja, ganz so unumstritten ist Levine als (Live-)Dirigent ja nun nicht, dass man jämmerliche Opernabende oder miserable Sinfoniekonzerte unter seinem Dirigat nur als absolute Ausreißer unter sonst strahlendstem Glanz betrachten müsste. Vielleicht darf ich mal aus einem anderen Tamino-Thread über ihn zitieren:

    Mit Levine tue ich mich ziemlich schwer. Nicht zuletzt deshalb, weil ich immer, wenn ich ihn in einem Livekonzert der Berliner Philharmoniker erlebt habe, extrem enttäuscht war. Nun beziehen sich diese Erfahrungen auf die letzten 10 Jahre und mich beschleicht die Befürchtung, wenn dieser Mann je eine große Zeit erlebt hat, muss sie vor besagtem Zeitraum liegen. (...)


    Als Operndirigent enttäuscht er mich allerdings massiv, vor allem dann, wenn es um wirklich dramatische Musik geht. "Harmlos" finde ich die "Traviata" mit Studer und Pavarotti. Was holt Kleiber für eine Dramatik aus dem Stück heraus, Levine schwelgt in schönen Klängen und Melodieseeligkeiten der Partitur, aber mehr auch nicht. (...)


    Als eine von Levines "flachsten" Leistungen aber erachte ich den "DGG"-Ring. Das dieser von Jed Distler bei "Classic Today" mit 9 von 10 Punkten für künstlerische Qualität bewertet wird, kann ich mir nur damit erklären, dass Mr. Distler mangels Sprachverständnisses keine Ahnung hat, was in diesem Werk vor sich geht. :rolleyes:
    Die Interpretation ist Belcanto pur, schöner Klang, Melodieseeligkeit, glattgebügelt und abgerundet wo auch immer möglich. (Und all das ist handwerklich durchaus gut gemacht, dass will ich nicht verschweigen). So müßte Spät-Karajan geklungen haben, wenn man denn die manigfaltigen Vorwürfe gegen seine späten Interpretationen umsetzen wolle.


    Quelle: James Levine - Popularität mit Ablaufdatum ?


    Im Thread über Alban Bergs Violinkonzert lässt ebenfalls kaum jemand ein gutes Haar an Levines Aufnahme mit Anne-Sophie Mutter. Hier ein paar Beispiele: "was Levine an schwammigem Orchesterklang erzeugt, ist für mich schwer erträglich"; "Zu der Mutter\Levine-Aufnahme möchte ich hinzufügen, daß es mir von einem Cellisten des Chicago S.O bekannt ist, daß diese Aufnahme von einem großen Teil des Orchesters abgelehnt, ja regelrecht gehaßt wird"; "wenngleich Mutter und Levine eine großteils wirklich undifferenzierte "Klangsoße" liefern"; "Breit, massig, schwerfällig, matschig, das sind Begriffe, die mir zu Levines Orchesterbegleitung auffallen (wobei ich gern einräume, dass diese Beschreibungen pointiert sind)"; "Levine ist einfach nur schwammig".
    Quelle: Alban Berg: Violinkonzert "Dem Andenken eines Engels"


    Ohne jetzt eine präzise Quelle benennen zu können, meine ich zu erinnern, dass ich vor einiger Zeit in einer Zeitung gelesen habe, dass Levine selbst in den USA (wo er natürlich vom Nationalstolz profitiert hat: wen gibt es denn seit Bernsteins Tod und Michael Tilson Thomas' Verschwinden in der Versenkung noch in der Dirigentenszene, auf den ein US-amerikanischer Patriot stolz sein kann?) inzwischen ganz gut der Wind von vorn ins Gesicht bläst. Dass er also keinesfalls mehr unumstritten ist.


    Wie gut sein Mahler-Dirigat ist, kann ich nicht beurteilen. Ich glaube Euch angesichts der Einhelligkeit der Meinungsäußerungen der letzten Tage gern, dass es sehr gut ist. Ob es z.B. bei der Dritten aber wirklich Horensteins Glanzleistung mit dem London Symphony Orchestra (erhältlich auf Unicorn), Barbirollis Deutung mit dem Hallé Orchestra Manchester (erschienen bei BBC Legends) sowie Bernsteins frühe und späte Versionen hinter sich lässt? Okay, ich fahnde mal bei youtube nach Levine-Ausschnitten aus der Dritten.

  • Lieber Norbert,


    "...wenn man bereit ist, sich auf langsame Tempi einzulassen..." ... hm, gerade das ist das Faszinosum dieser Aufnahmen. Ich kann "normalerweise" mit verschleppten Tempi nichts soo viel anfangen; deshalb tu ich mir auch mit Bersteins DG-Aufnahmen bisweilen so schwer. Von Celi gar nicht erst zu sprechen. Aber was Levine hier schafft, ist m. E. was wirklich besonderes. Gerade weil er nicht verschleppt oder mit Gewalt eine emotionale Dimension hineininterpretiert.


    Die aktuelle Sony-Box hab ich mir jedenfalls auch bestellt.

  • Lieber Swjatoslaw,


    da kannst Du ganz beruhigt sein - Levine erreicht nicht die Klasse und Intensität von Horenstein und Barbirolli (von Bernstein schon eher).
    Ich gebe zu, dass Levine gerade im ersten Satz der Dritten mit dem CSO erstaunliche Dinge zustande bringt - gerade der irrsinnige Schlussteil gelingt ihm wirklich sehr gut - hier zeigt das CSO was es drauf hat. In den Sätzen 2-5 baut er allerdings ganz stark ab. Orchesterperfektion ist eben nicht alles bei Mahler. Hier wirkt doch das meiste sehr technisch, nicht wirklich empfunden. Dies hat mich enttäuscht. Als sehr belanglos habe ich dann den Schlussatz erlebt, der sich bei Levine endlos dahinzieht - er braucht vier Minuten mehr als Horenstein - aber wieso? Es baut sich hier keine Spannung auf, kein Gefühl der Entsagung wie bei Horenstein. Wenn bei Levine die Schlussapotheose mit den Paukenschlägen einsetzt, ist der Satz halt einfach zu Ende. Ganz banal. Bei Horenstein habe ich das Gefühl, etwas verstanden zu haben, etwas durchlebt zu haben, an das ich zurückdenken werde.
    Also, halte Deine Barbirolli, Horenstein und natürlich auch Tennstedt-Aufnahmen in Ehren. Sie sind für die Ewigkeit.


    :)

  • Lieber Swjatoslaw,
    da kannst Du ganz beruhigt sein - Levine erreicht nicht die Klasse und Intensität von Horenstein und Barbirolli (von Bernstein schon eher). (...)
    Also, halte Deine Barbirolli, Horenstein und natürlich auch Tennstedt-Aufnahmen in Ehren. Sie sind für die Ewigkeit.


    Wie konnte ich Tennstedt zu erwähnen vergessen :S Danke für Deine Meinungsäußerung, lieber Agon. Ich dachte mir schon, dass insbesondere Horenstein bei dieser Sinfonie nicht zu toppen ist. In die beiden Bernstein-Aufnahmen habe ich länger nicht mehr hineingehört - ich habe sie eigentlich aber in ziemlich guter Erinnerung. Aber die allesamt in England entstandenen Aufnahmen der drei von Dir genannten Dirigenten sind wohl tatsächlich - jedenfalls was Deinen und meinen Mahler-Geschmack angeht - für die einsame Insel.

  • Ich hatte bei Horenstein von Anfang an das Gefühl, dass es genau so gespielt werden muss. Ihm gelingt einfach die perfekte Synthese aus absoluter Detailgenauigkeit, großem Bogen, Tiefgründigkeit und Beseeltheit. Der einzige Kritikpunkt den ich habe, ist die Wahl seiner Solistin Norma Procter. Sie ist sicherlich sehr gut, aber das Beste, was ich hier jemals gehört habe, ist einfach Hannah Schwarz unter Giuseppe Sinopoli.
    Die Levine-Aufnahmen haben einen hohen Standard, ja, aber man sollte sie sehr differenziert betrachten. Sehr erstaunlich finde ich die Fünfte Sinfonie mit dem Philadelphia Orchestra. Hier hat Levine wirklich was zu sagen. Das Orchester spielt göttlich, voller Hingabe und Klangmacht- und Schönheit.


    Aber es freut mich natürlich sehr, Swjatoslaw, dass wir offensichtlich bei Mahler einen ähnlichen Geschmack haben.
    Tennstedts Dritte ist Studio, aber supergut. Ich kenne die 5.+6. mit Ihm live, und die finde ich nicht unbedingt besser als die Studioaufnahmen.


    :rolleyes:

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  • Tennstedts Dritte ist Studio, aber supergut. Ich kenne die 5.+6. mit Ihm live, und die finde ich nicht unbedingt besser als die Studioaufnahmen.


    Dann hör' Dir mal die Zweite mit Tennstedt in der Live-Aufnahme an. Ich bin nicht weit davon entfernt zu sagen, dass das möglicherweise die beste Mahler-Aufnahme aller Zeiten ist. In einer Liga mit Barbirollis Großtaten.

  • Leider bin ich gerade nicht in der Stimmung für die Zweite.


    Das Problem mit den Liveaufnahmen aus London ist, dass sie einfach zu teuer sind und oftmals unbefriedigend klingen.
    Ich wäre sehr interessiert an der Ersten z.B. - aber nicht zu diesen Preisen!


    Die Zweite gibt es als Doppel-CD ja zu einem hinnehmbaren Preis.


    Die Hörschnipsel bei jpc reichen mir persönlich nicht aus, um einen guten Einblick zu bekommen.


    Was macht diese Live-Zweite für Dich so einmalig?


    :whistling:

  • Was macht diese Live-Zweite für Dich so einmalig?


    Schreibe ich demnächst mal in einem anderen Thread auf, okay? Wir sollten jetzt hier in diesem Levine gewidmeten Thread die Unterhaltung über Tennstedt nicht überstrapazieren. Aber ich kann Dich in einem Punkt vorab schon mal beruhigen: die Klangqualität der Zweiten ist exzellent!
    Herzliche Grüße
    Swjatoslaw

  • Habe nun alle Sinfonien der Box mind. 1-mal durch.
    1, 3, 4 und 7 finde ich sensationell gut für Mitte der 70iger. Sie können heute noch locker mithalten.
    Im Gegensatz zu Agon finde ich auch die Sätze 2 und 3 der Dritten außergewöhnlich, weil sie von enormer Binnenspannung und Detailtreue leben.
    Wie ein Kollege schrieb, was auch hier zutrifft: "Man glaubt gar nicht, das das alles in der Partitur stehen soll."
    Ist aber so, kann man nachlesen.
    Einzig Gielen kommt da heran, ist aber (meine Meinung) zu unflexibel. Nagano finde ich dagegen nur langweilig. Seltsam für dessen Ruf!


    5 und 6 sind ebenfalls sehr gut, das Adagietto ist trotz 12 Minuten Länge nicht verschmalzt. Man höre mal Tennstedt dagegen: "Trief, trief trief. "


    Das Fehlen der 8. habe ich nicht bemerkt. :D
    Und die 9. ist gaaanz anders. Sehr luzide. Ich finde es wunderbar.


    Man darf ja nicht vergessen. Mahler war Dirigent und Opernchef!
    Ergo hat er in seinen Partituren ein paar Zuckerl eingebaut. Eben die Tricks, die man braucht, um zu beweisen, dass man das Orchester beherrscht.
    Und als Opernchef dürfte er das Belcanto gekannt haben.
    Levine folgt ihm darin.
    Ich finde es großartig, finde dennoch Neumann noch'n Zacken besser!. Aber egal!


    Leider sind mir die höheren Weihen der Mahlererkenntnis bisher verborgen geblieben, ich bin also nur ein armer Hörer niederer Interpretationen.
    Daher bleiben mir die weltmeisterlichen Leistungen von Barbirolli oder Horenstein verschlossen.
    Mich hat die große Eingebung, der göttliche Fingerzeig, noch nicht erwischt!


    Für sind sind dies nur mediokre Interpretationen auf höchstens mittelmäßigem Orchesterniveau (man vergleiche Barbirollis 9. mit der von Karajan und den Berlinern. Das sind zwei verschiedene Orchester! Das eine bietet Mittelmaß, das andere ist sehr gut! Oder Horenstein mit Mahler 3 in Satz 1, 2, 3, 4, 5 und 6 im Vergleich mit Levine. Dann lernt man Unterschiede in Orchesterkultur und deren Beherrschung schon kennen.)
    Aber das ist ja nur das Äußere. Das andere verstehe ich halt nicht. ;(


    Aber ich komme auch so zurecht. Es gibt ja genügend Alternativen zu den beiden.
    Tennstedts super besprochene 2. habe ich kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen. Warum hat Mahler denn wohl die gesamte Partitur wie ein Bekloppter voll mit Anweisungen geschrieben? Damit "Klaus im Rausch" sie geflissentlich ignoriert? Wohl kaum! Aber singulär ist die Aufnahme allemal!
    Gruß S.


    PS. Ach so, die 2. mit Levine habe ich als mp3. ebenso die 6. Beide mit den Wiener Philharmonikern. In der 2. singen die Damen Ludwig und Bledgen.
    Wenn also jemand nen ftp Server hätte?......

  • Die Argumentation des Herrn s.bummer dreht sich im Kreise................. :sleeping: ........................... :pinch: ............................ :wacko: ...................


    Langsam haben es hier sicherlich alle gemerkt, dass Barbirolli, Horenstein und Tennstedt absolut schlechte Dirigenten waren, denen die Partitur völlig egal war und die aus einem Orchester nur irgendwelchen unkoordinierten Lärm herausholen konnten. Aber nochmals herzlichen Dank für die Aufklärung, werter Herr s.bummer!


    Eigentlich lohnt es sich gar nicht, auf einen solch selbstmitleidigen und polemisierenden Beitrag einzugehen, und deshalb wars das auch von meiner Seite.


    Schönen Sonntag noch.

  • auf so einen Sch... zu antworten?
    Nee, hab ich nicht!!
    Warum denn auch?
    Die Taminomitglieder hier können sich durch HÖREN und Vergleichen ihr eigenes Urteil bilden.


    Gruß S.

  • Was macht diese Live-Zweite für Dich so einmalig?


    Schreibe ich demnächst mal in einem anderen Thread auf, okay?


    OK, führen wir das woanders fort.


    Warum ich Tennstedts Mahler so faszinierend finde, habe ich jetzt - wie versprochen - in einem anderen Thread aufgeschrieben:
    MAHLER 2010 - Die Sinfonien - Klaus Tennstedt
    Und damit sollte vielleicht im vorliegenden Thread wirklich lieber wieder Levine im Vordergrund stehen.

  • Ich meine eigentlich, dass ich schon genügend andere Mahler-Aufnahmen besitze und angehört habe, dass es nicht spezifisch an den Levine-Aufnahmen liegt. ;) Ich habe die auch nicht in voller Konzentration gehört; was Levine betrifft, ist mir hauptsächlich eine Stelle in der 5. (vermutlich irgendwo im Kopfsatz) negativ aufgefallen, wo ein Trompetensolo (nicht das Eingangssignal) ziemlich falsch klang: Freilich keine falschen Noten, aber vom Ausdruck her daneben. Edwin Baumgartner hatte mal, ich glaube bei Soltis Bruckner" kritisiert, dass klänge nach amerikanischer Brass-Band. Ebenso klang diese Trompete nach Sousa und nicht nach Katastrophe ;)
    Allerdings ist mir eben in diesem Zusammenhang auch anders als früher (als mein "naiver" Zugang vielleicht ungetrübt war) aufgefallen, wie nahe diese Gefahr bei Mahler liegt. Die Kitschvorwürfe (Klemperer hat angeblich die 5. wg. des adagiettos nicht dirigiert, und das war nun sonst ein Mahlerianer der ersten Stunde!) sind nachvollziehbar und es ist ein schmalerer Grat als bei vielen anderen Komponisten. ...
    viele Grüße
    JR


    Ich nehme zur Kenntnis, dass hier eitel Begeisterung über Levines Mahler vorherrscht - allein, teilen kann ich sie nicht.


    Banal und trivial fällt mir am ehesten dazu ein, vielleicht noch bedeutungslos. Johannes' Beispiel mit der nach Sousa klingenden Trompete in der Fünften trifft schon den Kern, der Klangcharakter ist so Mickey-Mouse-artig flach und undifferenziert, jedoch durchweg grell oder, um eine Bezeichnung von anderer Stelle aufzugreifen: gleißend. Gut, Walt-Disney-Cinemascope-Breitwandsound hat er nicht für sich gepachtet, das hat Solti bei seinem Mahler und Bruckner noch krasser gemacht oder Karajan mit Schuberts D 944 ("gleißend"). Aber das ist eine Klangcharakteristik, mit der ich wirklich schlecht umgehen kann.


    Der Klang ist es nicht alleine: Nehmt doch mal den ersten Satz der Neunten, das ist sowas von undifferenziert und unausgehört, dass einem die Tränen in die Augen schießen. Man mag zu Bernsteins Berliner Mahler 9 stehen wie auch immer: das ist eine Darstellung, die bis in den letzten Triangelschlag ausdifferenziert ist, oder Neumann/Prag oder Ancerl oder Gielen oder oder ...


    Im zweiten Satz passt die niveaulose Gestaltung dann fast schon wieder, wenn 's nicht so traurig überzogen klänge.


    Wo Kondrashin die Spannweite seiner Dynamik fein aus dem ppp heraus differenziert, scheint Levine - vergröbert gesprochen - Lautstärken nur jenseits des mezzoforte zu kennen und sich am liebsten im forte aufzuhalten.


    Die Dritte hat ihre Meriten, die Fünfte ist nicht ganz so schlimm, aber im Großen und Ganzen wird diese Box wohl das Pickerl "Worst Buy 2010" erhalten - everything said in my humble opinion.

  • Nachdem ich die aktuelle Box nun (teilweise mehrfach) durchgehört habe, stellt sich bei mir (auch?) eher Ernüchterung ein. Was sich bei mir aber weniger am Dirigat Levines festmacht, als an der klanglichen „Aufmachung“. Hier wurde husch-husch der Klang nach amerikanischer Art aufgepimpt (selten hab ich dieses Wort als passender empfunden), was man an jeder Ecke hört. Für mich das das Hollywood-Sound, aber keine ernsthafte Umsetzung sicher brauchbaren Ausgangsmaterials. Ulrich hat es schon angemerkt, in diesen Aufnahmen gibt es keine vernünftige Dynamik – selbst der Beginn der Ersten geht (was die Lautstärke angeht) gleich in die Vollen. Das laste ich mal gar nicht dem Dirigenten an, sondern den Sounddesignern. So richtig Spaß macht das nicht, zumal man das Dirigat durchaus annehmen könnte (ist halt Sturm und Drang).


    Schade, hier wurde nach dem me-too-Prinzip schnell-schnell eine Box gezimmert, lieblos und ohne Verstand – und das hört man leider. Verpasste Chance….

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Nachdem ich die aktuelle Box nun (teilweise mehrfach) durchgehört habe, stellt sich bei mir (auch?) eher Ernüchterung ein. Was sich bei mir aber weniger am Dirigat Levines festmacht, als an der klanglichen „Aufmachung“. Hier wurde husch-husch der Klang nach amerikanischer Art aufgepimpt (selten hab ich dieses Wort als passender empfunden), was man an jeder Ecke hört. Für mich das das Hollywood-Sound, aber keine ernsthafte Umsetzung sicher brauchbaren Ausgangsmaterials.


    Ich habe den Verdacht, dass es sich hier anscheinend um einen Mitte/Ende der 1970er vom amerikanischen Hörer (oder jedenfalls von RCA ;)) bevorzugten Klang handelt. Ich empfinde das ebenfalls als problematisch. Ansonsten halte ich mich aber erstmal zurück, bis ich, was sicher erst in einigen Wochen geschehen wird (über Weihnachten bin ich nicht bei meinen CDs) die Box komplett durchgehört habe.


    Zitat


    Schade, hier wurde nach dem me-too-Prinzip schnell-schnell eine Box gezimmert, lieblos und ohne Verstand – und das hört man leider. Verpasste Chance….


    Ich glaube kaum, dass hier schnell etwas gezimmert wurde. Die Aufnahmen entstanden innerhalb von sieben oder acht Jahren mit drei unterschiedlichen Orchestern und wurden als LPs über diesen Zeitraum alle einzeln veröffentlicht. Nur auf CD waren sie eben teils nur vereinzelt greifbar.
    Die damals wohl weitgehend positiven Reaktionen sind vielleicht auch anhand der seinerzeit wesentlich geringeren Konkurrenz gut klingender Mahler-Aufnahmen erklärlich.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Hallo Johannes,


    das mit meinem "schnell-schnell zusammengezimmert" bezog ich natürlich nicht auf die Aufnahmen per se, sondern das (vermutlich aktuelle) Remastering der genannten Box. Die macht für mich den Eindruck, dass man schnell auch noch was auf den boomenden Markt werfen wollte. Und ich denke halt, dass man da - mit bisserl gutem Willen und Feingefühl - mehr hätte draus machen können.


    ...


    Ich glaube kaum, dass hier schnell etwas gezimmert wurde.
    ...
    viele Grüße


    JR

  • O.k., ich frage mich aber, wie viel man da eingreifen kann oder sollte, wenn die 1970er Aufnahmen eben so klingen :D
    Dass die neue Box als solche schludrig produziert wurde, ist ja schon daran klar, dass für die 3. Sinfonie das falsche Orchester angegeben wurde. Steht was von Remastering dabei? vermutlich nicht.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • für Aufnahmen aus der Zeit.
    Seltsamerweise, ich habe mal nachgeschaut, wurde das bereits in der HiFi Stereophonie zu LP Zeiten angemerkt.
    Die 9. klang denen zu aufgeblasen, gleiches galt für die 5.
    Nur 1,3 und 4 lies man durchgehen, ich finde, auch die 7. und 6 können sich hören lassen.
    Aber das alles stört mich nicht so sehr. Mehr schon die Orchesterausfstellung ohne geteilte Geigen.
    Gruß S.

  • Andernorts wurde sie bereits genannt, nun auch noch einmal hier:



    Es liegt somit endlich auch offiziell eine Aufnahme der 2. Symphonie unter Levine vor (die mehr kostet, als die gesamte RCA-Box). Jetzt fehlt also nur noch, daß man auch die Achte herausbringt, und der Levine-Mahler-Zyklus wäre komplett. ;)

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Im Internet sind folgende vervollständigende Aufnahmen zu dem 70iger Jahre Zyklus zu bekommen:


    Mahler 2 1977 mit dem CSO Live Kathleen Battle. Beverly Wolff
    Dann jeweils von 1976 Mahler 6 mit dem NYP.
    und Mahler 8 ebenfalls mit dem NYP und C.Neblett . T.Zylis-Gara. K. Battle. L.Chookasian
    Damit fehlt aus der Zeit das Lied von der Erde. (Das hat er dann später gemacht!)


    Anhand der 6. kann man feststellen, dass er live durchaus direkter war.


    Das fällt auch bei den Bostoner Aufnahmen aus jüngerer Zeit auf, die keinesfalls den l a n g s a m e n Jimi darstellen, der vom Frotteehandtuch schwerst gebeutelt sich durch die Musik laviert. Nein keinesfalls.
    Gruß S.

  • Jetzt sag doch mal frei heraus, lieber Hans, was du von Levines Mahler hältst. Ich zögere da noch, bin jedoch immer auf der Suche nach neuem, guten Mahler. Im Moment baue ich mir die Gesamtaufnahme der Liveaufnahmen mit Rafael Kubelik auf. Von dem, was ich bisher habe, Lied der Erde, 2., 3., 6. und 9. bin ich schwer beeindruckt.


    Liebe Grüße


    Willi ?(

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Willi,
    Du erwischt mich auf nem falschen Fuß.
    Levine mit Mahler ist für mich was ganz Besonderes, weil er mir in meinen frühen Jahren in die Quere kam und mich quasi wie ne Graugans prägte.
    So mochte ich 1, 3 und 4 besonders gerne, die 6. und 7. ebenfalls.
    Die 2. hatte ich seit Jahren auf Tonband, inzwischen auf mp3 überspielt, mit den Damen Ludwig/? und den Wienern, ebenso eine 6.


    Dann gab es mehr als 20 Jahre lang Ruhe. Letztes Jahr kam der CD Schuber. Und da ging es wieder los.


    Die fehlenden 5 und 9 und 10 wurden nachgereicht. Aber die Tonmaster haben nen lausigen Job gemacht. Die LP der 3. klingt fast besser als die CD.
    Nun habe ich aus dem Internet nochmals 2, 6 und 8 gezogen, 8 nur der Vollständigkeit halber.


    Fazit: Ich mag Levines Mahler sehr gerne. Er ist, um mit Bernstein zu vergleichen, deutlich nüchterner, aber sinnlicher als Gielen, der mir oft zu didaktisch ist.
    Und die Orchesterkultur bei Levine läßt niemals etwas zu wünschen übrig. Für die 9. war er wohl zu jung, sie gerät ihm zu optmistisch.


    Ich mag den Kerl!
    Und da ich mittlerweile den Bostonzyklus seit 2008 zusammenklaube, der absolut prima ist, meine ich, dass er bei uns vielfach unterschätzt wird.
    (Fast so wie Haitink) Das ist schon großes Kino, das er abgeliefert hat. Momentan herrscht da ja gesundsheitsbedingt Ruhe.
    Gruß Hans

  • Das ist docvh mal ein Wort, lieber Hans. Ich denke, dass auch, wenn ein Dirigent nüchterner an die Sache rangeht als Bernstein, bei Mahler immer noch genug Emotionen rüberkommen. Levine ist ja nicht nur, wie du sagst, unterschätzt worden, sondern teilweise auch angefeindet worden. Ich zum Beispiel habe seinen Schumann in meiner Sammlung sowie die Klavierkonzerte Beethovens mit Alfred Brendel und bin mit beiden Boxen sehr zufrieden. Aber ich werde deinem Rat mal folgen, um mich nach erfolgter Komplettierung der Kubelik-Aufnahmen mal um Jimmy Levine kümmern.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).