Peter Hofmann - Vom Rockmusiker zum Tenor

  • Die Gesangskarriere des 1944 geborenen Tenors PETER HOFMANN begann ziemlich ungewöhnlich: Er war Mitglied in einer Rock 'n' Roll-Band.



    Erst 1976 gelang ihm der Durchbruch als Opernsänger bei den Bayreuther Festpielen unter Pierre Boulez in der Rolle des Siegmund.
    Von der Presse um 1980 zum Shoting-Star hochgejubelt - nicht zuletzt aufgrund seines äußeren Erscheinungsbildes -, nahm er einige Einspielungen (v.a. Wagner) auf, u.a. unter Karajan, Haitink und Levine.
    Trotz etlicher Auszeichnungen (Grammy, mehrere Bambis) ging es mit ihm in den frühen 90er-Jahren aufgrund einer Parkinson-Erkrankung bergab, 2000 trat er zum letzten Mal auf.


    (Näheres erfährt man auf der offiziellen Homepage.)

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Das finde ich unfär.
    Ich habe Hoffmann mehrmals hier an der DOB in Wagneropern erlebt
    und kannnur bestädigen das er sehr gut war.


    Rita

  • Ich habe schon gedacht: Endlich ein Thread über mich.
    Aber dafür habe ich ja ein 'f' zu viel. Und Rockmusiker war ich auch nicht. :D


    Gehört habe ich ihn noch nicht, meine aber, im Forum schon des Öfteren positiv von ihm gelesen zu haben.



    Gruß, Peter.

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  • Zitat

    Original von petemonova
    Ich habe schon gedacht: Endlich ein Thread über mich.
    Aber dafür habe ich ja ein 'f' zu viel. Und Rockmusiker war ich auch nicht.


    Ich will gerade posten, daß ich Dein Mandolinekonzert höre. ;)


    LG, Paul

  • Interessant, wie sehr die Meinungen auseinander gehen.
    Ist Hofmanns Krux vielleicht, daß ihm so mancher Klassik-Hörer seine "schlimme" Vergangenheit nicht verzeihen kann? :D

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo,


    meine Theorie zu Peter Hofmann lautet:

    Vom Rockmusiker zum Tenor und zurück.


    Gerade bei Peter Hofmann zeigte sich die Krux des Crossover um des schnellen Geldes wegen.


    LG :hello:


    Emotione

  • Ich habe ihn in Bayreuth als "Lohengrin" erlebt..sein Aussehen konnte allerdings die vokalen Mängel nur unschwer verdecken,
    als "Florestan" hatte er mit Textaussetzern zu kämpfen, was aber auch am miserablen Dirigat Barenboims gelegen haben kann.
    Sein "Parsifal" unter Karajan ist gerade noch erträglich.
    Das sind subjektive Meinungen, obwohl Stimmmaterial vorhanden war.
    Seine Rock-LP besitze ich auch..


    :hello:Heldenbariton

    Wie aus der Ferne längst vergang´ner Zeiten
    GB

  • Zitat

    Original von heldenbariton
    Seine Rock-LP besitze ich auch..


    Hallo,
    die "Rock-LP" ist das einzige, was ich von Peter Hofmann im Plattenregal stehen habe. Gefallen hat Sie mir nicht besonders, weil Hofmann offensichtlich meint, er müsse die Songs genau so wie große Oper singen. Außerdem halte ich die Orchesterarrangements für völlig misslungen, da der symphonische "Bombast" überhaupt nicht zu den Songs passt.


    Es tut mir leid, dass ich mir diesen ersten und einzigen Eindruck von Peter Hofmann allein aufgrund dieser LP gemacht habe und Hofmann vielleicht damit nicht gerecht werde. Aber ich hatte und habe bis heute keine Lust, mir etwas "klassisches" von ihm anzuschaffen.


    Viele Grüße
    Frank

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  • Zitat

    Original von Felipe II.
    Von der Presse um 1980 zum Shoting-Star hochgejubelt - nicht zuletzt aufgrund seines äußeren Erscheinungsbildes


    Wie bei einigen anderen Sängern, denen hier threads gewidmet sind, kann auch bei Peter Hofmann die Marktmechanismen deutlich erkennen. Zwei Jahre vor seinem "Durchbruch" 1978 als Siegmund in Bayreuth hörte ich ihn als "Rheingold"-Loge, also in einer Rolle, die frueher von Heldentenören, später von persönlichkeitsstarken Charaktertenören interpretiert wurde. Hofmann war weder das Eine noch das Andere; er war einfach nicht vorhanden - und das in dieser Drahtzieher-Rolle.


    1978 war ich dabei, als der Regisseur Nikolaus Lehnhoff, Anfang der 60er Jahre Assistent Wieland Wagners in Bayreuth, sich nach dem ersten "Walkuere"-Aufzug des Chéreau-Rings ungemein begeistert ueber Hofmanns Interpretation äusserte. Ich konnte dies nicht nachvollziehen, denn ausser, dass er es sich leisten konnte, mit nacktem Oberkörper aufzutreten, fand ich an seinem Siegmund nichts Aussergewöhnliches, schon gar nicht an seinem Gesang.


    Dies war das Problem, das ich mit Peter Hofmann hatte : Fuer mich war er ein verkappter Bariton, dessen Stimme kuenstlich auf Tenor getrimmt wurde. So fand ich ihn denn auch als Parsifal, also in einer sehr tief liegenden Rolle, am besten, während ich ihn oftmals hörte, wie er an Lohengrin oder Bacchus scheiterte. Bei seinem Bayreuther Tristan konnte man ihm wenigstens Bemuehen um eine seriöse Ausformung attestieren, aber im Grunde war er damit ueberfordert.


    Apropos Hofmann als Bariton : Auf einem Wagner-Recital sang er u.a. die Romerzählung aus "Tannhäuser", die wenigen Einwuerfe des Wolfram wurden von einem mir dem Namen nach unbekannten Bariton gesungen - unverkennbar war es Hofmann selber.


    Mikko

  • Zitat

    Original von Emotione
    Hallo,


    meine Theorie zu Peter Hofmann lautet:

    Vom Rockmusiker zum Tenor und zurück.


    Emotione


    Treffender kann man es aus meiner Sciht nicht darstellen.


    Vielleicht wäre einiges anders verlaufen, wenn nicht die Krankheit dazwischen gekommen wäre.

  • Zitat

    Original von Felipe II.
    Interessant, wie sehr die Meinungen auseinander gehen.
    Ist Hofmanns Krux vielleicht, daß ihm so mancher Klassik-Hörer seine "schlimme" Vergangenheit nicht verzeihen kann? :D


    Seine "Vergangenheit" war mir ehrlich gesagt egal, ich konnte mit seiner tenoralen Gegenwart nichts anfangen. Ich bezweifle ein wenig, ob er diese Karriere gemacht hätte, hätte ihn nicht seine Optik zu einem Paradebeispiel dessen gemacht, was man sich klischeehaft unter einem "deutschen Helden" (Siegfried!) vorstellt. Denn stimmlich konnte er mich nie überzeugen.
    lg Severina :hello:

  • Die Zeitspanne, in der Peter Hofmann stimmlich überzeugen konnte, war sehr kurz. 1975 hatte das "Rheingold" in Dortmund Premiere. Der Loge war Peter Hofmann (ich nehme an, dass das die Aufführung ist, die Mikko weiter oben erwähnt). In einer Premierenbesprechung hiess es: "Der junge Peter Hofmann könnte sozusagenüber Nacht die Sensation des Tages werden! Ein jugendlicher Heldentenor mit grandiosem Material und brillanter Technik (ganze 30 Jahre alt, zum ersten Mal als Loge auf der Bühne), der mit beängstigender Souveränität und Raffinesse die Rolle ausspielt, bis in die letzte Nuance..."


    Im selben Jahr habe ich Peter Hofmann als Siegmund in Wiesbaden gehört - eine Leistung, die zu grossen Hoffnungen berechtigte. 1976 war er in dieser Rolle in Bayreuth zu hören - und wurde dort ebenfalls begeistert aufgenommen.


    Dann ging es einmal mehr ganz schnell nur noch in eine Richtung: nämlich abwärts. Schon 1980 war Peter Hofmann stimmlich in einem eher fragwürdigen Zustand. Die Partien, die er sang, waren mehr als eine Nummer zu gross für ihn - ein Tiefpunkt: sein Tristan, zuerst in Bayreuth, dann auch für die Platte unter Bernstein - in Bayreuth rettete sich Hofmann in eine Art Sprechgesang, bei Bernstein ist er nur noch eine stimmliche Ruine.


    Seine Ausflüge in den Bereich der Rockmusik sind peinlich: das ist absolut nicht ernstzunehmen - das klingt alles nach schlechtem Musical, aber gewiss nicht nach Rockmusik, die Arrangements sind grauenerregend schlecht.


    Was die Optik angeht: er hatte natürlich eine gute Bühnenerscheinung: gross, blond, muskulös - das gibt es nicht so oft. Als im Bayreuther Chereau-Ring dann Jeannine Altmeyer die Sieglinde an der Seite von Hofmann wurde, waren die beiden optisch ein echter Hingucker: die Sopranistin passte gut zu dem Tenor: auch sie gross, schlank und blond mit einer strahlkräftigen Stimme - die, genau wie bei Hofmann, frühzeitig verschliess.

  • Zitat

    Original von Alviano
    sein Tristan, zuerst in Bayreuth, dann auch für die Platte unter Bernstein


    Lieber Alviano!


    Ich bitte um Pardon für eine kleine Korrektur : Der Bernstein-Tristan wurde 1981/82 aufgenommen, während Peter Hofmann ihn auf der Bühne erst 1986 in Bayreuth sang. Gleichzeitig eine Korrektur meines Beitrags : Der Bayreuther Siegmund war 1976 (und den Loge hörte ich in Hamburg).


    Mikko

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  • Hallo Mikko,


    ich habs nicht nachgeschaut - Du hast recht 1986 sang Peter Hofmann den Tristan in Bayreuth, wieder an der Seite von Jeannine Altmeyer. Mir ist vor allem der eigentlich unbewältigte dritte Akt in Erinnerung geblieben. Da die wirklich miserable Leistung unter Bernstein zeitlich früher liegt (und die drei Akte auch noch an verschiedenen Tagen zur Aufführung gelangten), bleibt die Frage, warum man ihn damit auch noch in Bayreuth besetzen musste.


    Von den Auftritten als Siegmund 1989 ganz zu schweigen (da wurden dann die Ablehnung durch das Publikum deutlich hörbar).


    Kannst Du Dich erinnern, ob er damals in Zürich als Stolzing auftrat? Ich bilde mir ein, er gab die Partie zurück und Kollo sprang ein, stimmlich auch schon grenzwertig.

  • Zitat

    Original von Alviano
    Kannst Du Dich erinnern, ob er damals in Zürich als Stolzing auftrat? Ich bilde mir ein, er gab die Partie zurück und Kollo sprang ein, stimmlich auch schon grenzwertig.


    Hallo Alviano!


    Laut einer Opernglas-Kritik vom Februar 1985 (S. 33 f.) sang Peter Hofmann in den letzten drei Vorstellungen der Dezember 1984-Serie in Zuerich Stolzing, hatte sich aber in den ersten krankheitshalber vertreten lassen muessen. Die Rezensentin bescheinigte ihm Nervosität, fand auch die Stimme etwas angestrengt und nicht frei genug, hielt das Debuet aber fuer gelungen.


    Ich verweise auch auf ein Opernglas-Interview, das im Januar 1984 abgedruckt wurde. Dort kuendigte er nicht nur den Stolzing fuer den folgenden Dezember in Zuerich an, sondern auch die Absicht, die "Winterreise" (!!!) fuer Schallplatten einzuspielen. Die scheint aber an ihm voruebergegangen zu sein ebenso wie der Tannhäuser, den er meines Wissens in Sued- oder Mittelamerika ausprobieren wollte.


    Mikko

  • War mal bei so einer Großveranstaltung in der Olympiahalle mit Peter Hofmann. Müßte Ende der 80iger Jahre gewesen sein. Kann mich nur noch dran erinnern, dass ich ziemlich bald geflüchtet bin, da auf beiden Seiten der Bühne die Verstärker bis zur Decke reichten und man förmlich von den unerträglichen Dezibelwerten rausgeblasen wurde. So blieb er mir dadurch leider in keiner so guten Erinnerung. Er war aber davor auch der Siegfried für mich und höchstwahrscheinlich doch der Optik wegen :untertauch:


    Über seinen Leidensweg bin ich aber sehr traurig und hoffe, dass er die kommenden Jahre doch noch einigermaßen lebenswert meistert.


    Gruß Ingrid

  • Ich habe Peter Hofmann erstmals Ostern 1976 in Hamburg als Parsifal erlebt (mit Leonie Rysanek als Kundry) und war damals von ihm begeistert. Ich habe in der Folgezeit in Wien und Hamburg mehrere Abende von ihm gehört (Lohengrin, Parsifal, Siegmund) und habe leider auch seinen Abstieg mithören müssen.
    Dass er sich in früheren Jahren für eine andere Art von Musik begeistert hat und erst relativ spät zur Oper gefunden hat, habe ich ihm nicht negativ angerechnet. Ganz im Gegenteil. Dass seine Opernkarriere nur wenige Jahre gedauert hat, hat aus meiner Sicht mehrere Gründe.
    Zum Einen war seine sängerische Ausbildung wahrscheinlich doch nicht profund genug und er hat die großen und schweren Brocken sicher auch zu früh gesungen.
    Zum anderen hat er ja auch in seiner klassischen Zeit seine Vergangenheit nicht vergessen und immer wieder Sidesteps in die Pop-Szene unternommen. Nicht unwahrscheinlich, dass das auch kein Balsam für die Stimme war und das Ende beschleunigt hat.
    Ob sein Privatleben auch Anteil an seinem stimmlichen Schicksal hatte, will und kann ich nicht beurteilen (ausschließen würde ich es aber nicht).


    Im Wunsch, dass sich sein aktuller Gesundheitszustand (oder eher Krankheitszustand) stabilisiert, schließe ich mich Ingrid an.


    Grüße aus Wien
    Michael 2

  • Zitat

    Original von Ingrid
    Er war aber davor auch der Siegfried für mich und höchstwahrscheinlich doch der Optik wegen :untertauch:
    Gruß Ingrid


    Liebe Ingrid,


    mit der Bitte um Nachhilfe : Wo hat Peter Hofmann Siegfried gesungen? Oder meintest Du Siegmund?


    Von der Optik her wäre er natuerlich das Traumbild eines Siegfried, aber auch stimmlich???


    Gruesse


    Mikko

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  • Zitat

    So fand ich ihn denn auch als Parsifal, also in einer sehr tief liegenden Rolle, am besten [...]


    Also ich finde seine beiden mir bekannten Parsifal-Darbietungen (Karajan 1979/80 Studio, Levine 1985 live) auch alles andere als schlecht. Diese Rolle lag ihm m. E. durchaus. Ich gestehe eine gewisse Schwäche für die Stimme ein.


    Sicher, Hofmann machte einige Fehler in seiner Rollenwahl (insbesondere Tristan) – der einzige mit solchen musikalischen Fehltritten ist er indes nicht. Immerhin wußte er, wann es Zeit war, aufzuhören (1989 in Bayreuth). Sein Sängerkollege S. Jerusalem hat noch zehn (!) Jahre weiter gesungen, zuletzt 1999 mit 59 (!) den Tristan (!). :pfeif:


    Wer hätte gedacht, daß dem Ausstieg aus dem Opernfach ein solch jäher Abstieg folgen sollte, ein derart furchtbares Schicksal. Eine tragische Figur.


    Summa summarum bleibt für mich ein sehr guter Parsifal-Sänger, der durchaus die Beschäftigung mit ihm wert ist. :jubel:


    P.S.: Hier noch die zwei oben genannten Aufnahmen:



    Spontan würde ich eher zu Levine raten, live ist Hofmann fast besser.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen.


    Außerdem ist Waltraud Maier als Kundry eine Offenbarung, ihr kann Dunja Vejzovic nicht mal ansatzweise das Wasser reichen. Ich hab beide schon in der Rolle gesehen.


    Und Peter Hofmanns Parsifal ist neben dem Siegmund wohl seine beste Rolle gewesen. :jubel:


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Hallo Mit-Forianer,


    anläßlich des Todes von Peter Hofmann möchte ich, der als Teenager-Fan von ihm zum Wagnerianer und allgemeinen Opernfan wurde, meine Meinung kundtun: Wenn man sich fragt, warum Hofmann trotz offenkundiger stimmlicher Schwächen, meiner Meinung nach enggeführte Stimme, mangelhafte Legatokultur, Registerbrüche, eine relativ große Karriere machte, so komme ich zu folgenden Erkenntnissen: Der Vorwurf, Hofmann habe nur wegen seiner Erscheinung im Wagnerfach Erfolge gefeiert, greift zu kurz. Als er 1974 anfing, Wagner zu singen, wurde in der Presse immer wieder seine dunkle, baritonale Stimmfarbe gelobt. Damals feierten ihn meines Erachtens die konservativen Wagnerianer, weil sie in ihm einen Nachfolger von Lorenz, Suthaus, Hopf und Kozub sahen, nicht wegen seines germanischen Habitus ! Doch Hofmann hatte, meiner Meinung nach, nur eine baritonale Stimmfarbe, nicht den erforderlichen, hochdramatischen Stimmkern. Weil er, meines Erachtens, außerdem ungenügend stimmtechnisch ausgebildet war, ruinierte er sich an den Wagnerpartien. Dennoch, sein Parsifal unter Levine aus Bayreuth gilt als Glanzleistung und noch 1988 schrieb die FAZ über sein Debut als Stolzing in Bayreuth:


    "Peter Hofmann stand die strapaziöse Partie des Stolzing mit Anstand durch, legte beim Preislied noch einmal ordentlich zu. Als glanzvoll kann man seine vibratoverwackelte, manchmal etwas gaumige Stimme kaum bezeichnen, aber sie doch Kraft und Mark".


    Ja, seine Stimme, ich sage es aus eigener Erfahrung, wirkte kraftvoll und metallisch-markig !


    Angesichts der Stimmchen, die wir Wagnerianer heute bei Tenören akzeptieren müssen, kann ich nur sagen:


    Peter Hofmann: R.I.P.


    Antalwin :(

  • Peter der blondgelockte ...


    Auf Vinyl hatte ich ihn noch als Tamino.
    Auf CD Fidelio, Fl. Holländer, Parsifal, Walküre, Lohengrin (Live Beureuth) und 2 x Tristan (Bernstein und HvK) sowie 2 x auf DVD.
    Er war bei weitem nicht der schlechteste, auch wenn Legatobögen mit großem Atem nicht seine Sache war.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Vielen Dank für die Antwort Bernward !


    Genau dieses wollte ich mit meinem Beitrag ausdrücken. Der Rock war nicht das Problem, eher Verschleiß durch Überforderung. Übrigens, seine Zauberflöte, wo Hofmann den Tamino sang, suche ich seit Jahren, auch wegen der übrigen Besetzung: Gruberova, te Kanawa, Moll, van Dam. Ich glaube, unter der Stabführung von Alain Lombard ?


    LG,
    Antalwin

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  • Hier ist die komplette Besetzung der "Zauberflöte" aus der "Rheinoper Strassburg":


    Aufnahme 1978
    Dirigent: Alain Lombard
    Orchestre Philharmonique de Strassbourg
    Choeur de l'Opéra du Rhin Strassbourg
    Chorleitung: Gunther Wagner
    Dialog-Regie: Nicolas Joel


    Dame (1): Helena Doese
    Dame (2): Ann Murray
    Dame (3): Naoko Ihara
    Geharnischter (1): Herbert Becker
    Geharnischter (2): Vladimir de Kanel
    Knabe: Solist der Wiener Sängerknaben
    Königin der Nacht: Edita Gruberova
    Monostatos: Norbert Orth
    Pamina: Kiri Te Kanawa
    Papagena: Kathleen Battle
    Papageno: Philippe Huttenlocher
    Priester (1): José van Dam
    Priester (2): Moises Parker
    Sarastro: Kurt Moll
    Sprecher: José van Dam
    Tamino: Peter Hofmann


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Hallo, Bernward und Antalwin!


    Peter Hofmann habe ich als Wagnerianer immer gerne gehört. Für mich war er nicht nur stimmlich, sondern auch durch die stolze Erscheinung die Reinkarnation des Lohengrin, Parzival, Siegmund und Siegfried. Stimmlich gab es zu seiner Glanzzeit für mich keinen Besseren.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Auch ich habe Peter Hofmann ja einige Male auf der Bühne erlebt - ausschließlich mit Wagner - und ich denke, dass es seine Erscheinung war, die damals so begeisterte. Sein Gesang war sicherlich nie auf höchstem Niveau, aber die Konkurrenz damals war ja auch nicht meilenweit überlegen. Dass er doch eine recht kurze Karriere hatte, lag sicherlich weniger an seinen Ausflügen als Rocksänger (den übrigens Kenner dieses Genres nie als wirklichen Rocksänger anerkannt haben) als einer doch wohl nicht sehr fundierten Ausbildung und des sehr frühen Wechsels in das Heldenfach. In seinen guten Jahren war er jedenfalls eine tolle Bühnenerscheinung und endlich mal ein Sänger, der so aussah wie die Typen, die er verkörpern sollte !

  • Joseph II. schreibt in seinem einleitenden Beitrag: "Er war Mitglied in einer Rock ´n´ Roll-Band"
    Stimmt. Aber ich möchte hinzufügen, dass Peter Hofmann durch sein Elternhaus auch schon als junger Mensch mit Wagner-Opern vertraut war.


    Apropos Hofmann als Bariton : Auf einem Wagner-Recital sang er u.a. die Romerzählung aus "Tannhäuser", die wenigen Einwuerfe des Wolfram wurden von einem mir dem Namen nach unbekannten Bariton gesungen - unverkennbar war es Hofmann selber.

    Auf meiner CD - Aufnahmejahr 1984 mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart unter Ivan Fischer - weist der Text darauf hin, dass der Bariton Victor Dornberger singt.


  • Auf meiner CD - Aufnahmejahr 1984 mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart unter Ivan Fischer - weist der Text darauf hin, dass der Bariton Victor Dornberger singt.


    Was wiederum nahelegt, dass Peter Hofmann Loriot-Fan war...

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

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