Besuchte Orgelkonzerte und ihre Bewertung

  • Hallo Orgelforum,


    ich möchte heute mit einem neuen Thread starten über besuchte Orgelkonzerte und wie bewertet ihr sie.
    Vielleicht bekommt man hier Anregungen über neue junge aufsteigende Organisten - Künstler, die sonst
    auf einer CD-Einspielung noch nicht zu finden sind.


    Aufgrund meiner Urlaubstage in Kärnten besuchte ich im Klagenfurter Dom ein Orgelkonzert des
    Sommerzyklus 2005 am 23.7.2005.


    Der Dom besitzt eine Mathis-Orgel (Schweizer Orgelbaufirma) erbaut im Jahr 1986 mit 45 Register und 9 eingebaute Zungenstimmen nach französischer Bauart.


    Leider gibt es von dieser wunderschönen neuerstellten Orgel kein Bild!


    Das Programm des Konzertes wurde sommerlich zusammengestellt:

    Organist: Konstantin Reymaier, Trompete: Gerald Zaminer

    Claude Gervaise (italien.Meister um 1550) Renaissance-Tänze

    Pavane, Galliarde, Branie de Bourgogne, Branle Gai, Allemande

    Charles Marie Widor (franz.Meister 1844 - 1937) Aus Symphonie

    Nr. 5 in f - Moll, Allegro - Vivace

    Arcangelo Corelli (italien.Meister 1653 - 1713) Sonate in e-Moll

    Prelude - Largo, Allemande - Allegro, Sarabande - Largo, Gigue - Allegro

    Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) Präludium in a - Moll, BWV 551

    Georg Friedrich Kauffmann (1679 - 1735) Choralvorspiele:

    Herr Christ, der einnig Gottssohn, Herr Gott, dich loben wir

    Konstantin Reymaier (geb. 1967 österr. Organist) Improvisation

    über einen vom Publikum genannten Choral

    Leopold Mozart (1719 - 1787) Concerto in D-Dur, Andante, Allegro

    Organist K.Reymaier



    Der österreichische Organist Konstantin Reymaier, geb. 1967, Musikstudium an der Universität für
    darstellende Kunst und Musik in Wien (bei Prof. Rudolf Scholz und Alfred Mitterhofer) 1992 mit anschl.
    Konzertdiplom im Fach Orgel mit einstimmiger Auszeichnung. 1991 Preisträger beim internation. Kompositionswettbewerb von Schwäbisch Hall (Deutschland). Konzertreisen in Europa, USA, Naher Osten.


    Nach einem Forschungsaufenthalt in Cambridge (England) wurde er 1997 als Musikdirektor an das
    Mansfield Collge der Universität Oxford berufen. Seit 2001 lehrt er als Gastprofessor für Orgel und
    Improvisation an der Universität für Musik und darstellende Kunst in G r a z .
    Die Improvisation bildet einen Schwerpunkt seiner künstlerischen Tätigkeiten. Gern gesehener Gast
    an vielen historischen Orgeln in ganz Europa.
    Seine CD-Einspielung an der berühmten Schnitger-Orgel von St. Jacobi in Hamburg sorgte für
    Furore in der Fachwelt.


    In den einzelnen Programmpunkten entwickelte Reymaier spezifische persönliche Empfindsamkeiten
    die Werke entsprechend den Komponisten und ihrer Zeitepoche künstlerisch und in der Registrierung klangfarblich umzusetzen. Hier erweist er sich als ein wahrer Könner die Orgelkomponisten der
    Renaissance bis zum Barock fundiert umgesetzt zu Gehör zu bringen.


    Grandios gelang es ihm von Charles Marie Widor die Symphonie Nr. 5 in f - Moll, Allegro - Vivace, absolut
    meisterlich in der Registrierung und Klangfülle diese Werk virtuos umsusetzen.
    Ungewöhnlich im Konzert, hierauf erfolgte langanhaltender Beifall für einen Organisten, der dieses
    großartige Werk vortrefflich vortagen konnte.


    Ebenso ist seine Improvisationskunst über einen genannten Choral (benannt aus dem Besucherkreis, der mir leider aber entfallen ist) zu bewundern. Diese Improvisationskunst von Reymaier entspricht einer
    allerersten Qualität, so wie er sie vollendet vorgeführt hat. Ob feinfühlig, brutal, alle Register gezogen,
    oder stimmlich wieder zurückhaltend, die Umsetzung war als Grossartig zu benennen.
    Hier erweist sich die Mathis-Orgel als ein herrliches Instrument, die entsprechend der Raumfülle
    des Domes als gekonnt erbaut und stimmlich angepasst worden ist.


    Hier ist ein Meister seines Faches zu bewundern. der Name steht bei mir mit CD-Einspielungen auf
    der nächsten Wunschliste an erster Stelle.


    Als nicht ganz so geglückt ist die Trompetenbegleitung in den Stücken von Arangelo Corelli zu
    bewerten, da die Akustik des Domes eine strahlende Trompete nicht zulässt. Nach schwachem Beginn
    merkte der Trompeter, Gerald Zaminer, mit welchen Tücken er zu kämpfen hat, und nahm seinen
    Ton entsprechend zurück, so dass das Zusammenspiel mit der Orgel feiner abgestimmt umgesetzt wurde.


    Als Programmabschlusspunkt von Leopold Mozart das Concerto in D-Dur. Diese Leichtigkeit des
    Stückes und wiederum stimmlich und gekonnt registrierend vom Organisten Reymaier umgesetzt, entließ
    den Besucher beschwingt in den Sommerabend mit dem Empfinden, ein wunderbares zusammengestelltes Orgelprogramm mit einem großartigen Künstler an der Orgel erlebt zu haben.



    Herzliche Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Obwohl: selbst die Dorforgeln werden mittlerweile regelmäßig konzertmäßig bespielt. Allerdings nur vor einer Handvoll Leute. In den touristischen Orten gibt es manchen Zulauf, na ja mit der Kamera.


    In der Basilika von Kloster Steinfeld/Eifel steht die auch international begehrte König-Orgel. Der Hausorganist Bruder Andreas Warler versteht es, Jahr für Jahr ein interessantes Programm zu bringen.


    http://www.kloster-steinfeld.de/

  • Hallo HA,
    Zitat:
    Das dürfte ein eher etwas zäher Thread werden
    ------------------------------------------------------------------


    Zu Deiner obigen Aussage warten wir einmal die Zukunft ab, ob nicht doch weitere Interessenten
    dazustossen werden.
    Manch zäher Thread entpuppte sich dann als ein gefälliger Selbstläufer, zumal der Mitgliederzulauf
    enorm angewachsen ist.


    Trotzdem Danke für den netten Link. Wo wird man sonst mit herrlicher Orgelmusik empfangen, die
    Gästeliste für 2005 und Konzerte enthalten schöne Programmpunkte.




    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo,
    nach erlebnisreichen Urlaubstagen im Wallis/Schweiz, besuchte ich ein Orgelkonzert in der Kollegiumskirche Brig/Wallis.


    Die neue Barockorgel entstand aus der schweizer Orgelwerkstatt Hans-J. Füglister, Grimisuat, im Jahre 1994. Das Gehäuse der Orgel wurde bewusst im Stil und in der Tradition alter Walliser Orgelprospekte nachgebaut. Für die klangliche Seite des Instrumentes stand die französische Orgelbaukunst Pate. Orgelklänge aus der „Periode dassique“ und der romantischen Epoche in Frankreich wurden in der Orgel vereint. Der hallige Kirchenraum tut ein weiteres dazu, französische Kathedralakustik in der Kollegiumskirche erleben zu können.


    Durch die Disposition mit 40 Registern auf drei Manualen und Pedal (2960 Pfeiffen) wurde so eingerichtet, dass französische Orgelmusik der Romantik getreu den Registerangaben realisiert werden kann. Zur vielseitigen Verwendbarkeit wurden gegenüber dem franz. Stil einige Kompromisse eingegangen. Die Zungenpfeiffen des Pedals sind weicher und zurückhaltender in der Lautstärke, ebenso die Trompeten des Positivs. Die Register und das Positiv haben einen leichten
    barocken und silberne Klangfarbe.




    Füglister-Orgel, Kollegiumskirche Brig


    Das Konzert wurde durch den polnischen Organisten Witold Zalewski aus Krakau veranstaltet. Seit 1996 ist er an der Wawel-Kathredale als Organist angestellt. Gleichzeitig unterrichtet er an der Erzdiözesan- schule für Organisten und der Päpstlichen Theologischen Akademi in Krakau. Er ist Urheber und Direktor des Internationalen Festivals der Orgelmusik in Zakopane und des Festivals der Orgelmusik in Rabka Zdroj und wurde mehrmals ausgezeichnet für die Verbreitung der Orgelmusik mit Orgelwerken von Buxtehude, Bach, Mendelssohn-Bartholdy und Vierne.


    Folgende Orgelkompositionen wurden zu Gehör gebracht:


    Mieczyslaw Surzynski (polnischer Organist, 1866-1924)
    Swiety Boze op.38 (Improvisation über ein altes polnisches Kirchenlied „Heiliger Gott“)


    Surzynski war Polens bedeutenster Orgelvirtuose und Komponist in den des späten 19. Jahrhunderts und frühen 20. Jahrhundertes. Witold Zalewski verstand es hier ausgezeichnet, diese schöne polnische Kirchenkomposition gekonnt registrierend und virtuos klanglich umgesetzt den Besuchern vorzuführen.


    Cesar Auguste Franck (belgisch-franz. Organist, 1822-1890) Prelude,
    Fugue et Variation op.18


    Der absolute Höhepunkt des Orgelkonzertes war die Darbietung des op. 18. Zalewski verstand es hier ausgezeichnet, die französisch romantische Orgelkomposition gekonnt an der für fanz. Orgelmusik konzipierte Füglister-Orgel umzusetzen. Grandios klangfarblich registrierend dargeboten dieses schöne Orgelstück zu Gehör zu bringen. Die dynamischen Möglichkeiten, die Eigenschaften des Einsetzens, die akkustischen Effekte in den Stimmlagen wurden hervorragend interpretiert und umgesetzt. Hier erwies er sich als großer Könner und Interpret der franz. Orgelmusik.


    Felix Alexandre Guilmant (französischer Orgelkomponist (1837-1911)
    Orgelsonate in d-moll op.42


    So wie Zalewski es in dem Orgelstück op.18 von Franck verstand erweist er sich hier ebenfals als ein hervorragender Registrator und schafft mit unauffälliger Virtuosität die für diesen Komponisten typische Atmosphäre eines warmtönigen Klanges der allerersten Güte. Ein grossartiger polnischer Organist verstand es, den zahlreichen Zuhörern die polnische und französiche Orgelmusik näher zu bringen und sie bedankten sich mit langanhaltendem Applaus.



    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo,


    hier möchte ich eine Rezension über ein gegebenes Orgelkonzert mit Hartmut Sturm in der Altstädter Nicolaikirche, Bielefeld, wiedergeben.


    Altstädter Nicolaikirche Bielefeld



    Einige Eckdaten zum Organisten Hartmut Sturm: geboren 1942 in Hamburg, Studium an den Musikhochschulen Hamburg und Detmold. 1966 Examina (A-Prüfung für Kirchenmusiker und Reifeprüfung für Orgel) 1966 bis 1980 hauptamtlicher Kirchenmusiker in Essen und Neumünster 1980 bis 2001 Kirchenmusikdirektor am Herforder Münster Seit 1995 künstlerische Leitung des Oratorienchors der Stadt Bielefeld Seit anderthalb Jahren Einnahme der vakanten Organistenstelle der Altstädter
    Nicolaikirche in Bielefeld.


    Hartmut Sturm, Organist


    1965 wurde das Prunkstück über dem Haupteingang, die große Beckerath-Orgel mit 48 Registern gebaut. Sie hat sich weit über die Grenzen Bielefelds und Westfalens wegen ihres immensen Volumens und herrlichen Klanges einen Namen gemacht - und das nicht nur bei Kirchenmusikern.



    Große Beckerath-Orgel, Altstädter Nicolaikirche, Bielefeld


    Folgende Programmpunkte kamen an der großen Beckerath-Orgel zur Aufführung:


    Louis-Nicolas Clerambault,
    franz. Orgelkomponist (1676-1749)
    Suite du premier Ton
    Gustav Adolf Merkel, sächsicher Orgelkomponist, (1827-1885)
    4 Trios op.39
    Peter Möller (1947-1999)
    4 Marien-Antiphonen,(Gegengesang) komponiert 1997 für den evgl.St.Marien Dom zu Visby/Gotland Johann Sebastian Bach (1685-1750)
    4 Duette (aus der Klavierübung III. Teil)
    Präludium und Fuge f-moll, BWV 534


    Ein Orgelabend mit „Vier“ (Trios, Antiphonen, Duette), eine gelungene Auswahl an exquisiter Orgelliteratur, die hier grossartig zu Gehör gebracht wurde. Der Zeitgenosse von Bach, Clerambault, erweist sich in der komponierten Suite als ein großer Orgelkomponist ausgehend des Spätbarocks. Fundiert wurde vom Organisten Sturm sein Werk interpretiert und gekonnt in der Registrierung in wuchtigen Klangfarben umgesetzt, ein Hörerlebnis, das die Zuhörer mit seinem gekonnten Orgelspiel sofort vereinnahmte.


    Mit der Orgelkomposition 4 Trios, op.39, von Gustav Adolf Merkel, wurde ein Stück mit geprallten Trillern gesetzt komponiert, das mit einer hohen Kompositionstechnik behaftet ist. G.-A. Merkel galt seinerseits am Dresdener Hof als brillanter und virtuoser Orgelspieler, seine Orgelkompositionen wurden zu dieser Zeit überwiegend zu Gehör gebracht.


    In den 4 Trios wird ein Klangzauber im Dialog der Trompeten, Krummhorn und Kornett vom Organisten Sturm erzeugt, wie ich es noch nicht gehört habe. In voller Klangintensität - und wunderschön ausmodelliert - ohne in melodiösen Gefühligkeiten zu verfallen erzeugt der Organist Sturm effektvoll ein Orgelspiel, das höchsten Ansprüchen entsprach.


    Als Kontrapunkt dazu, die 1997 sehr modern komponierte „Vier Marien-Antiphonen“ von Peter Möller, der in Schweden wirkte.
    In herber Schönheit, entsprechend der gregorianischen Vorlage, intonierte er die Komposition gekonnt auf der dazu bestens geeigneten Beckerath-Orgel.


    Die „Vier Duette“ (BWV 802-805) erwiesen sich als zusätzliche Glanzpunkte in der Werksauswahl für diesen Orgelabend. Aus der Klavierübung „Dritter Teil“ , die zwischen den Katechismus-Chorälen stehen, entsteht ein Gewirr aus französischer Orgelinspiration, Klavierinventionen, sowie als ein Vorspiel zu Bachschen Spätwerken mit seinen kontrapunktischen Satztechniken. Dem Organist Sturm gelang es hier in präzisionsfunkelnder Anmut mit hochgradiger Abstraktion sich in seiner Darbietungsform noch zu übertreffen, es wurde durch seine gekonnte Registrierung und durch sein Können als Orgelvirtuose eine bewundernswerte Wiedergabe.


    Um im Rahmen der Bachschen Klangpracht eine weitere gelungene Werksauswahl zu treffen, erklang zum Schluss “ Präludium und Fuge, f-moll BWV 534. In eine spannungsvolle Zielgerichtetheit eingebunden, erklang ein eindrucksvoll verdichtetes und ohne übertriebenem Pathos in seinem Spiel eine grandiose Werkswiedergabe. Die Zuhörerschaft zollte mit langanhaltendem Beifall und Dank dem Orgelinterpreten für seinen vorzüglichen vorgetragenen Orgelabend.


    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Anton BRUCKNER:
    Symphonie Nr. 9 d-moll WAB 109
    "Dem lieben Gott"
    Bearbeitung für Orgel solo von Thomas Schmögner
    in der vervollständigten Aufführungsfassung der Kritischen Neu-Ausgabe von Nicola Samale & Benjamin-Gunnar Cohrs


    in der Stadtpfarrkirche Linz


    der "fehlende" letzte Satz wurde rekonstruiert und klang "brucknerischer" als die bekannten Sätze.
    Das Arrangement von Schmögner war ein großes Erlebnis, zum einen konnte man bei den Forte-Stellen nachvollziehen, daß Bruckner "für die Orgel" komponierte. Bei anderen Stellen glaubte ich, "zeitgenössische Musik" zu hören.
    Die physische Leistung von Herrn Schmögner war bewunderswert. Die Symphonie dauerte so 1,5 Stunden, die künstlerische wage ich mit meinen Schweinsöhrchen nicht zu beurteilen.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Hallo Rienzi,
    Zitat: Anton BRUCKNER:
    Symphonie Nr. 9 d-moll WAB 109
    "Dem lieben Gott"
    Bearbeitung für Orgel solo von Thomas Schmögner
    in der vervollständigten Aufführungsfassung der Kritischen Neu-Ausgabe von Nicola Samale & Benjamin-Gunnar Cohrs
    ------------------------------------------------


    Was von Bruckner als Sinfonie komponiert wurde, leider wurde der 4. Satz unvollendet bzw. von Sammlern in alle Winde zerstreut, überrascht mich die Wiedergabe als eine Bearbeitung für Orgel.


    Interessant Dein Bericht darüber, werde im Internet einmal versuchen,
    ob es eine CD-Einspielung der 9. Sinfonie als Orgelbearbeitung zu bekommen ist.


    Herzliche Grüße
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Lieber reklov,


    Das habe ich schon viele Male versucht. Realhendryk, der bei den Taminos vor ein paar tausend Jahren schriftstellerisch tätig war, hat das Konzert in Wien gehört. Seine Begeisterung darüber veranlaßten uns, nach Linz zum Konzert zu fahren.
    Ich habe über Internet versucht, an Schmögners email-Adresse zu schreiben ---> return to sender, address unknown (Elvis Presley), dann über die Wiener Musikhochschule. Die versprachen mir, das weiterzuleiten, aber "no letter today" (Ray Charles).
    Eine Aufnahme gibt es von der Vierten Bruckners von Schmögner.
    Sollte ich etwas finden, so melde ich mich bei Euch.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Hallo Rienzi,
    Dein Zitat:
    Eine Aufnahme gibt es von der Vierten Bruckners von Schmögner
    Sollte ich etwas finden, so melde ich mich....
    ------------------------------------------------------


    Hört sich interessant an, Danke für Deine Bemühung, der Finderlohn ist schon unterwegs nach Wien....


    Schönen Abend
    und Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo Orgelforum,


    heute möchte ich über ein besuchtes Orgelkonzert am Sonntag, 6.11.2005 berichten.


    1998/99 wurde die Zionskirche zuletzt umfassend renoviert und wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt.


    Zions - Kirche in Bielefeld-Bethel



    Sie erhielt zugleich eine große Schuke-Orgel mit drei Manualen und 45 Registern.


    Schuke-Orgel in der Zionskirche Bielefeld-Bethel



    Ein Orgel - Standort profiliert sich.
    So jung die Konzertreihe an der neuen Schuke - Orgel in der Zionskirche ist, so hervorragend präsentierte sie sich, als am Sonntag der liebenswürdige französisch- libanesische Star-Organist: Naji Hakim, zu einem Gastkonzert verpflichtet werden konnte.


    Najim Hakin,Paris


    Seit nunmehr 20 Jahren ist Naji Hakim einer der bedeutendsten Repräsentanten der großen französischen Tradition von Organisten, Komponisten und Improvisatoren. Geboren wurde er 1955 in Beirut (Libanon).


    Er studierte Orgel und Improvisation bei Jean Langlais und absolvierte ein Examen für Orgelunterricht am Trinity College of Music in London. Anschließend studierte er am Conservatoire National Supérieur in Paris in den Klassen von Roger Boutry, Jean-Claude Henry, Marcel Bitsch, Rolande Falcinelli, Jaques Castérède und Serge Nigg und erzielte dort sieben Erste Preise in den Kategorien Harmonielehre, Kontrapunkt, Fuge, Orgel, Improvisation, Analyse, Instrumentation und Orchestration.


    Darüber hinaus erhielt er Preise bei internationalen Orgelwettbewerben in Haarlem, Beauvais, Lyon, Nürnberg, St. Albans, Straßburg und Rennes. Von 1985 bis 1993 war Naji Hakim Organist der Basilika Sacre Coeur in Paris, bevor er Olivier Messiaen als Organist der Église de la Trinité nachfolgte. Er ist sehr gefragt als Solokünstler, Improvisator und Lehrer; seine Engagements für Konzerte und Meisterklassen führen ihn rund um den Globus.


    Vom Orgelwettbewerb 2005 in Bochum kommend, als Jurymitglied bestellt, gab Hakim
    ein grandioses Orgelkonzert auf der in 1999 neuerbauten Schuke-Orgel in der Zionskirche.


    Sein Programm enthielt folgende Werke:



    Naji Hakim: Le Bien-Alme (Eigenkomposition)
    Naji Hakim: Salve Regina (Eigenkomposition)
    J.S.Bach: Toccata und Fuge in F
    Cesar Franck: Priere
    Naji Hakim: Bach’orama-Improvisation (Eigenkomposition über Bachs-Orgelwerke)
    Naji Hakim: Freie Improvisation über den Choral: „Ein feste Burg ist unser Gott“




    Mit der Eigenkomposition „Le Bien-Alme“ beginnend, wurde eine mächtige neue französische Orgelmusik von Hakim an der Schuke-Orgel geboten. Nicht nur in der Interpretation, sondern auch beim Registrieren war deutlich spürbar, daß die Schuke-Orgel der Zionskirche trotz ihrer Klangkraft den interpretatorischen Ansprüchen eines an französische Kathedralenorgeln gewöhnten Organisten nicht gerecht wurde.
    Trotz dieser
    technischen Mängel wurde eine beeindruckende und virtuose Vorstellung durch einen großen Organisten geboten, der durch seine technischen und künstlerischen Fähigkeiten seines Spiels dieses Manko mehr als nur auszugleichen wusste. Eine grandiose Eigenkomposition, die er uns zu Gehör brachte; verspielt, fröhlich, leicht, bis hin zu gewaltig und das gesamte Klangreservoir der Orgel ausnutzend, bot er einen souveränen Umgang mit diesem wohl anspruchsvollsten "aller Musikinstrumente.“



    Seine folgende Eigenkomposition „Salve Regina“ wurde in zarten pastellfarbenen und einer
    dezenten barocken Klangfülle ausgeführt. Hier konnte die Schuke-Orgel ihre barocke Klangpracht einmal ungehindert zur Geltung bringen.



    In der Toccata und Fuge in F von J.S. Bach, sowie in dem Orgelstück von Cesar Franck „Priere“ gelang Hakim ein sehr ausgewogenes, wunderschön registrierendes in ein farbenprächtiges Klangbild verpackter Vortrag. Hier beherrscht Naji Hakim neben den eigenen Kompositionen selbstverständlich auch die Klassiker der Orgelmusik wie die mächtige Toccata und Fuge von Bach. Sie präsentierte er in Bielefeld mehr als nur perfekt, hier stellte sich ein absoluter Spitzenorganist vor, der seine künstlerische
    und ungemein virtose Art mehr als beweisen konnte.



    Seine anschließende Eigenkomposition: „Bach’orama-Improvisation“, mit musikalischen
    Themen von J.S.Bach - wie u.a. aus der H-moll Messe; den Brandenburgischen Konzerten verpackt; - nicht allzu modern, aber in der Improvisation und der Harmonik ein unübertroffendes Orgelstück. Hier gibt sich der große Meister des Improvisierens zu erkennen, zumal sein virtuoses, künstlerisch auf hohem Niveau stehendes Spiel und seine Registrierung unübertroffen ist.



    Das gleiche Kunststück gelang ihm in der freien Improvisation über den Choral: „Ein feste
    Burg ist unser Gott.“ Wunderschön ausnuanciert und facettiert im Thema; einmal in barocker Klangvielfalt, dann etwas moderner, aber im Klangbild entsprechend zurücknehmend, dann wiederum dem Wortlaut des Chorals entsprechend: Ein feste Burg“ mit wuchtigen Klangfarben untermauert, gelang ihm hier eine beispielhafte Interpretation- und Improvisationskunst der allersten Qualität. Hakim entwickelt hier seine ganz eigene musikalische und klangliche Sprache und formte aus dem Stegreif ein ausdrucksstarkes und geschlossenes Klanggemälde.


    Die Zuhörer waren hingerissen, ob seines grandiosen Spiels, mit Standing Ovatione entließen
    sie diesen großartigen und liebenswürdigen Künstler in einen glückseligen Abend.


    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

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    Lieber reklov, aufrichtigen Glückwunsch zu Deinem Bericht.

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Hallo lieber Gerwald,


    lange nichts mehr voneinander gehört, schaust mir direkt auf die Finger, so schnell ist Dein Statement
    zu dem Orgelthread aus der Zionskirche erstellt worden.


    Hier konnte ich einen absoluten Spitzenkönner als Organisten erleben, es war ein berauschend schöner
    Abend, nur hätte Hakim einen besseren Besuch verdient gehabt.


    Najim Hakin vor einem Jahr ebenfalls in Bielefeld-City anwesend, war der Besucherzuspruch ungmein
    größer, das ist ein Manko der Randgemeinden, er sprang aber für einen verhinderten Organisten
    kurzfristig ein, so daß die Reklametrommel nicht mehr gerührt werden konnte.


    Schönen Abend und liebe Grüsse nach Wien


    Volker.

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo Volker,


    dein Bericht war sehr interessant.
    Wurde das Konzert evtl. mitgeschnitten?
    Vielleicht gibt es ja auch andere Mitschnitte mit dem libanesischen Organisten?



    Gruß, Peter.

  • Hallo Peter,


    er hat eine eigenständige Homepage die ich angeklickt hatte, ich werde sie wiederfinden.
    Hier ist sie, gerade gefunden!


    Wo in Bielefeld kaum Werbung für ihn stattgefunden hatte, auf seiner Homepage ist der Termin vermerkt:


    Sunday, 6 November, 7p.m. - Zionskirche, Bethel
    Naji Hakim : Le Bien-Aimé
    Naji Hakim : Salve Regina
    Johann-Sebastian Bach : Toccata and Fugue in F
    Cesar Franck : Priere
    Naji Hakim : Bach'orama
    Improvisation


    Interessanter übersetzter Link ist folgender: [url=http://translate.google.com/translate?hl=de&sl=en&u=http://www.ump.co.uk/hakim.htm&prev=/search%3Fq%3DNaji%2BHakim%2BHomepage%26hl%3Dde%26lr%3D%26rls%3DGGLD,GGLD:2004-24,GGLD:de]hier einmal anklicken![/url][url=http://translate.google.com/translate?hl=de&sl=en&u=http://www.ump.co.uk/hakim.htm&prev=/search%3Fq%3DNaji%2BHakim%2BHomepage%26hl%3Dde%26lr%3D%26rls%3DGGLD,GGLD:2004-24,GGLD:de][/url]
    Dann findest Du die Eigenkompositionen von Hakim unter
    Solo U. Duo, rechts unten.



    Grüsse
    Volker

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • es ist immer schwer, eigene konzerte zu beurteilen, deshalb lasse ich das bleiben^^
    einige worte zu hakim: ich hatte die gelegenheit, im einige male zu assistieren; einmal bei einem konzert an der historischen walcker in schramberg (schwarzwald), einmal an seiner "heim"-orgel in der trinite und einmal in stuttgart. jedesmal fiel mir seine unglaubliche technik auf (glissandi trotz dreier gekoppelter manuale - ich habe es ebenfalls versucht und mir die fingernägel abgebrochen...). von den lobeshymmnen, die ja schon oben stehen, abgesehen, gibt es aber auch kritische fragen:
    warum klingt bei hakim alles so ähnlich?
    wie interpretiert er bach - was steckt hinter seiner intepretation?
    wie geht er mit fremden orgeln um.
    es würde mich interessieren, wie ihr darüber denkt.
    viele grüße

    Bach ist Anfang und Ende aller Musik

  • BRUCKNER: Sinfonie Nr.4 (Transkription für Orgel von Th.Schmöger) - Thomas Schmöger an der Cavaillé-Coll-Orgel der Pfarrkirche La Madelaine in Paris (AD:1994)



    Bestell Nr. 21813
    Katalog Nr. Lade EL CD 009 (DDD)
    Preis 19.99 EUR (1CD)
    Lieferant: Albert Schallplattenversand

    Otto Rehhagel: "Mal verliert man und mal gewinnen die anderen".
    (aus "Sprechen Sie Fußball?")

  • Hallo CRC,
    Zitat:
    Hallo Orgelfreunde!
    Habe zumindeste die 3. und die 7. Sinfonie von Bruckner auf der Orgel als CD gefunden:
    ------------------------------------------------------------
    Danke für Deine Bemühung, Rienzi und ich suchen die 9.Symphonie von Bruckner, aber ich werde einmal
    es weiterversuchen, ob irgendwo etwas zu finden ist.


    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo sebastian,
    Zitat:
    warum klingt bei hakim alles so ähnlich?
    wie interpretiert er bach - was steckt hinter seiner intepretation?
    wie geht er mit fremden orgeln um.
    es würde mich interessieren, wie ihr darüber denkt.
    --------------------------------------------------------------


    Ein weiteres Urteil über Hakim abzugeben fällt mir z.Zt. sehr schwer, da ich immer noch unter dem
    Eindruck seines wirklich großartigen Konzertes stehe. Wie ich in meinem Thread schon aussagte, waren
    seine Improvisationen von Bach grandios registriert und klanglich an der Schuke-Orgel perfekt umgesetzt
    worden.
    Seine Eigen-Komposition: Bach’orama-Improvisation beeindruckte mich besonders durch eine moderne
    Fassung, die zwischendurch auch barocke Elemente enthielt. Vor allen Dingen war klar herauszuhören,
    Bachs Themen: Brandenburg.-Konzerte und aus der H-moll Messe - gepaart mit einem viruosen und
    künstlerischen Vortrag - , wie man ihn nicht alle Tage zu Gehör bekommt. Mir erschien es so, als wenn es
    seine Hausorgel wäre, so sicher und gekonnt wirkte sein Spiel.


    Die freie Improvisation über den Choral: Ein feste Burg ist unser Gott; enthielt total andere Elemente
    als in der Bach'orama-Komposition, von einem Gleichklang konnte hier absolut nicht gesprochen werden.


    Sicherlich müsste man ihn öfters hören, um so ein Urteil fällen zu können, ich habe ihn das erste Mal
    gehört und kann das nicht bestätigen.


    Über seine Improvisation berichtet er in einem Gespräch [url=http://translate.google.com/translate?hl=de&sl=en&u=http://www.najihakim.com/&prev=/search%3Fq%3DNaji%2BHakim%2BImprovisation%2BBach%26hl%3Dde%26lr%3D%26rls%3DGGLD,GGLD:2004-24,GGLD:de]was hier nachgelesen werden kann![/url]
    Ein Auszug daraus über sein Bach'orama lautet wie folgt:
    Dieser Einfallsreichtum für Orgel entwickelt verschiedene gezogene Themen des Werkes von Jean- Sébastien Bach. Die thematische Hinterlassenschaft leitet verschiedene metrische, contrapuntiques oder expressive Gefüge, die eine rhapsodique Form verursachen. Das königliche Thema Offrande Musicale Beobachtung einer fugué Entwicklung Kyrie II Messe in so geringfügigen erscheinen dem Zentrum des Stückes als Höhepunkte dieser Ehrerbietung.


    Ebenso ist er Verfasser eines Buches über Improvisation.



    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Bravo,


    dann google ich einmal nach der 9.S. für Orgel von Bruckner.
    Herzlichen Glückwunsch und Grüße


    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

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  • Hallo reklov29,
    ich war auch in dem bemerkenswerten Konzert von Naji Hakim in der Zionskirche in Bethel, habe aber von den technischen Schwierigkeiten nicht unmittelbar etwas mitbekommen. Natürlich ist die Zionskirche in Bielefeld-Bethel nicht mit Hakims Heimatkirche St. Trinité in Paris zu vergleichen, aber immerhin hat die Schuke-Orgel zumindest das "Grundinventar" einer kleinen Kathedralorgel wie Prinzipal 16 und Trompete 16 im HW, französisch-romantisch orientiertes Schwellwerk mit 15 Registern mit Bordun 16 und Basson 16, ein Pedal mit kräftiger Posaune 16 und Untersatz 32, mechanische und elektrische Koppeln (SW/HW und Pos/HW) und immerhin einem 4000fach-Setzer mit Sequenzer vor- und zurück. Klar, es fehlen natürlich manche Füllregister und eine programmierbare Walze, die eine sehr differnzierte Klangabstufung nur über "Tricks" mit dem Setzer ermöglichen, aber immerhin - es war ja trotzdem ein sehr eindrucksvolles Konzert :-) Oder gab es noch andere technische Mängel?
    Gruß vom tongenerator

  • Hallo tongenerator,
    Zitat:
    Oder gab es noch andere technische Mängel?
    --------------------------------------------------------


    In der PN habe ich Dir mitgeteilt, dass zu einer grossen Kathedralorgel einfach der Raumklang dazugehört
    um seine eigenen Kompositionen so richtig zur Geltung bringen zu können.
    Das ist der einzige Kritikpunkt, dem die Schuke-Orgel und der Raumklang der Zionskirche nicht entsprechen
    kann, sonst war es ein grossartiger Orgelabend, was ich in dem Thread auch zu würdigen weiss.


    Grüsse
    reklov29

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo,


    heute möchte ich ein Orgelkonzert vom 19.02.2006 aus der St. Jodokus-Kirche Bielefeld rezensieren.


    St. Jodokus-Kirche Bielefeld


    Die ursprünglich 1653 von der Bielefelder Orgelbaufirma Reinking erbaute Orgel wurde im Laufe der Jahrhunderte erweitert. Das heutige Orgelwerk mit 42 Registern stammt aus den Werkstätten der Fa. Kreienbrink in Osnabrück (1974).
    Erweitert im Jahre 1988 von der Orgelbauwerkstatt Fischer & Krämer in Endingen a. K. Mechanische Schleifladen mit elektrischer Registertraktur, sechs Setzerkombinationen, zwei Pedalkombinationen, Pleno, Tutti, Cymbelstern; Koppeln (elektrisch) I/II, III/II, III/I, I/P, II/P, III/P.Orgelpositiv der Orgelbauwerkstatt Claus Sebastian, Geesthacht, mit der Disposition: Metallgedackt 8‘, Rohrflöte 4‘, Prinzipal 2‘ und Quinte 1 1/3‘.Orgelpositiv der Orgelbauwerkstatt Klop, Garderen, mit der Disposition: Principal 8‘, Gedackt 8‘, Rohrflöte 4‘, Oktave 2‘ und Quinte 2 2/3‘.



    Reinking-Kreienbrink Orgel St. Jodukus, Bielefeld


    Programm:


    Wofgang Amadeus Mozart (1756-1791) Fantasie in f-Moll, KV 608


    Jehan Alain (1911-1940) Variations sur un theme, de Clement


    Jannequin Giroloma Frescobaldi (1583-1643 Toccata nona, aus dem 2.Buch der Toccaten, Canzonen


    Jehan Alain Deux danses a Agni Yavishta, Allegro, Pas vite


    Samuel Scheidt (1587-1654) Passamezzo, 12 Variationen über einen gleichbl. Tanzbass

    Max Reger (1873-1916) 1. Sonate fis-Moll, op.33, Phantasie, Intermezzo, Passacaglia


    Organist: Georg Gusia, Bielefeld


    Das von Mozart, in März 1791, in seinem Todesjahr, komponierte Orgelwerk, veranlasste ihn, sich
    von dem vollen Klang einer großen Orgel inspizieren zu lassen, lediglich im Bass, durch Vermeidung der gesamten untersten Oktave, sich zu beschränken. Es wird angenommen, dass Mozart eine Vorahnung seines Todes besaß, um mit dieser großen Fantasie für Orgel (Orgelwalze) sich ein Denkmal setzen zu wollen. Es ist sein bedeutendste Orgelwerk (für eine Orgelwalze), das immer wieder in der Orgelliteratur zu finden ist, da es zu den größten Orgelwerken, die unmittelbar nach Bach komponiert wurde, zuzurechnen ist.


    Eine gekonnte Interpretation und vorzügliche Registrierung erfuhr dieses Werk durch den
    Organisten Gusia, es war ein Highlight des Orgel-Programms.


    Moderne Orgelmusik von Jehan Alain, Variations und Deux danses a Agni, erfuhr ebenso eine gekonnte und ansprechende Wiedergabe an dieser prächtigen Kreienbrink-Orgel.


    Das Orgelwerk von Samuel Scheidt, Passamezzo, war ein absoluter Höhepunkt. Hier wurde
    farbenprächtige Barockmusik geboten. Die zwölf Variationen über einem gleich bleibenden Tanzbass, erlaubt einen Einblick in die Klangmöglichkeiten dieser Orgel. Ob in Terzen, colorierter Discant, colorierter Bass, Imitato Violistica, 3-oder 4-Stimmen oder der Dudelsack, dies alles gelang Gusia gleichermaßen erstaunlich gut mit einer feinen Kunstfertigkeit, die Beherrschung des Orgelspiels, die Fähigkeit, diese Vorgaben des Komponisten zu erspüren und dem Hörer nahezubringen, wurde gekonnt gemeistert und interpretiert.


    Die 1. Sonate fis-Moll, op.33, im Jahre 1899 von Max Reger komponiert. Reger schrieb 1900 an
    Rheinberger, dieses Werk ist ein neues Verbrechen gegen Harmonie und Kontrapunkte.


    Fernab aller Sonatentradition heißt der 1, Satz Fantasie, der formal alles offen lässt. Fugenprinzip und passacagl. Reihungen lassen hier alle Möglichkeiten zu. Der 2.-Satz harmonisch reizvoll aber musikalisch recht zerquält anhörbar. Im Schlusssatz weist die Passacaglia alle Vorzüge und Schwächen des frühen Reger auf, harmonischer Reichtum, originelle Figurationsmuster und gelegentliche Aufhebung der Harmonik lassen dieses Werk nicht gerade als ein Optimum von Reger erklingen.


    Trotz dieser kompositorischen Unzulänglichkeiten erklang ein modernes Werk, in dem Gusia dieses Werk der Hörerschaft nicht vorenthalten wollte und die Möglichkeiten einer Orgel für das „Moderne“ den Besuchern aufzeigen wollte, was ihm auch zufrieden stellend gelang.


    Herzlicher Applaus an den Organisten, für diese ungewöhnliche Werksauswahl, bekundete trotz alledem einen nicht unzufriedenen Besucher.


    Grüsse
    Volker

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo Orgelforum,


    über den nachstehenden Organisten und sein Konzert-Programm möchte ich hier berichten:


    Prof. Martin Lücker, Konzert-Organist



    Als Prof. Martin Lücker (geb. 1953 in Preußisch Oldendorf / OWL) seit 1983 Kantor und Organist an St. Katharinen in Frankfurt/Main wurde, hatte er sich bereits einen in dieser Breite seltenen Fundus musikalischer Erfahrung angeeignet. Ausgebildet in Hannover und Wien beim legendären Anton Heiller, gewann er in den 70er Jahren vier Preise bei internationalen Orgelwettbewerben. Einer Lehrtätigkeit an der Hochschule für Kirchenmusik in Herford folgten ein Dirigierstudium und drei Jahre als Korrepetitor und Kapellmeister in Detmold und Frankfurt.


    1998 folgte er dem Ruf auf eine Professur für Orgel an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, blieb aber Organist an St. Katharinen.


    Konzertreisen in Europa und den USA, CD-Einspielungen, Meisterkurse und die Einladung als Juror zu Wettbewerben, sein immenses Repertoire, vor allem aber seine glutvollen musikalischen Interpretationen machen Martin Lücker zu einem der profiliertesten Organisten unserer Zeit.


    -------------------------------------


    Programm:
    J.S. Bach;
    Präludium und Fuge C-Dur BWV 545/529


    Johannes Brahms;
    Drei Choralvorspiele aus op. 122;
    O Welt, ich muß dich lassen
    Schmücke dich, o liebe Seele
    Herzlich tut mich verlangen


    Wolfgang Amadeus Mozart;
    Fantasie f-moll KV 608


    J.S. Bach;
    Vier Choralbearbeitungen aus dem „Orgelbüchlein“
    Herr Jesu Christ, dich zu uns wend; BWV 632
    Vater unser im Himmelreich; BWV 636
    Wenn wir in höchsten Nöten sein; BWV 641
    Wer nur den lieben Gott lässt walten; BWV 642


    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Sonate f-moll op. 65, Nr.1
    Allegro moderato e serioso Adagio Recitative. Andante Allegro assai vivace


    ---------------------


    Aufführungsort: St. Martins-Kirche, Spenge bei Bielefeld


    St. Martins-Kirche in Spenge bei Bielefeld, erbaut im 13. Jahrhundert


    An der in 2005 neu erbauten Wegscheider-Orgel (Dresden) in der St. Martins-Kirche in
    Spenge bei Bielefeld, erklang Orgelmusik der Barockzeit und Romantik. Vorgetragen von einem namhaften Könner in der Person von Prof. Martin Lücker, Frankfurt am Main.


    Die Programmauswahl erfolgte in Abstimmung mit den Möglichkeiten, die die kleine Wegscheider-Orgel (ca. 1000 Pfeifen, 2 Manual und Pedal, 17 klingende Register, 9 Wechselschleifen, freistehender Spieltisch mit Blick zum Altar), zu leisten im Stande ist.
    Mit einleitenden Sätzen zu der Werksauswahl und Interpretation wurden die Besucher vorab von Prof. Lücker eingehend informiert.


    In 2005 neuerbaute Wegscheider-Orgel (Dresden)


    Im Auftakt Präldium und Fuge in C-Dur; BWV 545 von J.S. Bach; erfolgte ein glänzendes, am meisterlichen Zügel gehaltenes Laufwerk aus einem Guss, hier erstrahlt die Orgel in berauschend schönen Klang-Mixturen. Als Mittelsatz erklang die Triosonate in C-Dur, BWV 529, die herrlich ausgespielt und vom Organisten grandios interpretiert und musiziert wurde.


    Ausgehend von der Romantik erklangen die drei Choralvorspiele von Johannes Brahms in
    einer unübertroffenen Klarheit der musikalischen Wiedergabe auf diesem großartigen Instrument der Wegscheider-Orgel, intimer können Orgel-Choralvorspiele nicht zum Klang gebracht werden, ein Lob für die ansprechende Interpretation und ans Gemüt gehende Klanggemälde, die der Großmeister entsprechend umzusetzen weiß.


    W.A. Mozarts „Fantasie f-moll“ KV 608, sein letzter großer Auftrag als Orgelkomposition für eine Orgelwalze, gilt in der Mozart-Orgelliteratur als das großartigste Werk, was er je geschaffen hat.
    In diesem Werkstück zeigt Mozart großes kontrapunktisches Können, ist klanglich sehr interessant und für den Organisten von einer ansehnlichen technischen Kompliziertheit.
    Im Einleitungssatz versteht es Prof. Lücker meisterlich, den Klangmöglichkeiten entsprechend dieser kleinen Orgel ein großvolumiges Klanggemälde abzubilden was schon atemberauschendes anhaftet, virtuoser ist so etwas kaum noch zu toppen. Im Mittelteil (Andante) erklingt dann umso sinnlicher sein Vortrag, der dann im Abschluss wieder zu der Virtuosität und dem Klangvolumen des Eingangsatzes zurückkehrt.


    Vortrefflich gelingt dem Organisten die Umsetzung der vier Choralbearbeitungen aus dem Orgelbüchlein von J.S. Bach in einer wunderbaren barocken Klangfülle geschickt registrierend und gekonnt musikalisch vorzutragen. Hierin erweist sich die Wegscheider-Orgel als ein großartiges Instrument um diese schönen Choräle in eine zu Herzen gehenden Innigkeit dem Hörer dieses zu vermitteln.


    Die Orgelwerke von Felix Mendelssohn Bartholdy waren viele Jahre geduldet, aber belächelte Relikte aus einer orgelfeindlichen Zeit. In der jüngeren Vergangenheit hat sich unter der Gesamtbetrachtung seiner Orgelwerke seine Kompositionsform als eine Richtungsweisende zwischen Barock und Romantik herauskristallisiert.


    Als ein absoluter Höhepunkt des Konzertes erweist sich die „Sonate f-moll op.65, Nr.1“ von Felix Mendelssohn Bartholdy.Hier wurde er ob seines genialen Einfallsreichtums von Robert Schumann euphorisch gelobt. Die Umspielung des Chorals „Was mein Gott will, das gescheh allzeit“ erklingt als vielstimmiger Konzertsatz mit akkordisch- homophonen Einleitungstakten. Erst später ist das Choralthema eindeutig erkennbar als liedhafter Satz mit Echowirkung und unterschiedlicher Klangwirkung, einfach genial komponiert.
    Hier erweist sich der Organist wiederum als der großartige Interpret und Klangvirtuose, der dieses Opus-Stück als einen absoluten Höhepunkt des Konzertes dem Besucher übermitteln konnte.


    Rasender Beifall erfolgte nach dieser gekonnten Wiedergabe und entließ den Besucher in dem Gefühl bestärkt, dass die Orgel, aufgrund eines so großartigen Organisten und seines grandiosen Spiels, eben doch als die „Königin der Instrumente“ Gültigkeit besitzt.


    Grüße
    Volker.

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • Hallo,


    heute wurde in Spenge bei Bielefeld ein Orgelkonzert zwischen Bach und Mozart gegeben.
    Der ausführende Organist war Rüdiger Wilhelm aus Braunschweig.




    Organist Rüdiger Wilhelm an der Wegscheider-Orgel


    Das Programm mit einer kurzen Biographie des Organisten stelle ich nachstehend bildlich vor:



    Nach anfänglichen Registrierungsproblemen mit ihm einer unbekannten Orgel, würdigte er anschließend
    mit einem grandiosen Spiel und einer vorzüglichen Registrierung die meisterlichen Werke der spätbarocken Meister. Hier kamen an der kleinen wunderschönen Wegscheider-Orgel die großartigen
    Werke in einer intimen Klangpracht wunderbar zur Geltung.
    Frenetischer Beifall der Besucher erzwangen von dem Organisten eine Zugabe mit einem Werk von J.C. Kellner, das er grandios als Abschluß des Konzertes zum Besten gab. Wiederum ein gelungener Orgel-Abend, der die Hörenden zu begeistern wusste.



    Grüsse
    Volker.

    Bach ist so vielfältig, sein Schatten ist ziemlich lang. Er inspirierte Musiker von Mozart bis Strawinsky. Er ist universal ,ich glaube Bach ist der Komponist der Zukunft.
    Zitat: J.E.G.

  • gab am Pfingstsonntag ein Konzert an der Oberlinger-Orgel in Bonn-Beuel. Eine solch überwältigende Technik hatte ich noch nicht erlebt (der Spieltisch wurde auf eine Leinwand im Chor übertragen, sodaß man ihm auch zuschauen konnte). Trotzdem entstand nie der Eindruck, als ob deren Demonstration der Grund seines Spiels sei. Die Rasanz seiner Darstellung hatte Ebenmaß, eben das richtige Maß, ob es nun um die Tempi, die Dynamik oder die Interpretation als solche ging.


    Manchmal beschlich mich allerdings das Gefühl, hoffentlich hält die Orgel das durch 8o


    Grüße aus Bonn

  • Ich habe das Glück, dass sich im Zentrum von Düsseldorf (wo ich arbeite), unweit meines Büros die große protestantische Johannes-Kirche befindet (erbaut um 1900) - hier wird jeden Mittwochmittag um 12 Uhr 30 die sogenannte "Lunch-Time-Orgel" angeboten: Ein gut halbstündiges Orgelkonzert mit Werken verschiedener Komponisten und Epochen (auf die Minute genau kommt es natürlich nie hin), meist gespielt vom jungen Kantor der Johannes-Kirche Wolfgang Abendroth (er ist ein 1978er Jahrgang), oder anderen Düsseldorfer Organisten als "Gastspielern".
    Kostet nix (um eine Spende am Ende wird gebeten, um die Musik in der Johannes-Kirche zu unterstützen - dort gibt es mehrmals im Jahr z. B. auch Chorkonzerte, wie z. B. die "Johannespassion" oder auch die "Mass" von Leonard Bernstein im letzten Herbst) und ist jeden Mittwoch eine reine Freude für mich. Eine kurze Programmerläuterung zu Beginn durch den Organisten rundet den "Service" ab.
    Ich gehe nun seit mehr als 3 Jahren regelmäßig dorthin und bin auch immer wieder überrascht von der Vielfalt des Dargebotenen - Wiederholungen, zumindest innerhalb kurzer Zeitabstände, sind die absolute Ausnahme! Es sind zwar meistens die gleichen Gesichter, die man trifft, aber ein "harter Kern" von 20 -25 Orgel-Fans kommt wöchentlich. "Orgel-Liebhaber" eben :yes:


    Heute gab es:


    W. A. Mozart: Adagio, Allegro und Adagio (für eine Orgelwalze) in f-moll, KV 594
    Wenn ich dieses Mozart-Orgelwerk höre, frage ich mich immer, wie das wohl auf einer mechanischen Anlage klingen mag - für so ein Gerät wurde es schließlich komponiert?! Mozart selbst soll sich wohl in einem Brief mit der Wiedergabe nicht sonderlich glücklich gezeigt haben....


    Charles-Marie Widor (1844-1937): 3. Satz "Andante", aus der 2. Orgelsymphonie D-Dur
    Ich liebe französische Orgelromantik. Sie beweist für mich, dass es neben der klassischen "deutschen" Linie Buxtehude-Bach-Mendelssohn-Reger (und wie sie alle heißen) auch ganz andere musikalische Wege für die Orgel gibt. Ein äußerst vielseitiges Instrument!!


    J. S. Bach: Praeludium und Fuge G-Dur, BWV 541
    Festlich-fröhliches, fast tänzerisch anmutendes Präludium und die zugehörige, flott gespielte Fuge ebenfalls bestens in ihrem heiteren Grundton zu diesem sonnigen Sommertag passend!


    Leider wieder nur ca. 20 ZuhörerInnen, davon die meisten (wie ich selber) die allwöchentlichen "Wiederholungstäter" ;)

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

  • helmutandres:


    Zitat

    gab am Pfingstsonntag ein Konzert an der Oberlinger-Orgel in Bonn-Beuel.


    Schön für die Oberlinger-Orgel und was und wie gespielt wurde, ist eh völlig nebensächlich. Ich wünsch mir mehr dieser überaus aufklärerischen Postings !


    X(

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Hallo BBB,


    Kritik kann man auch etwas höflicher formulieren.


    herzliche Grüße,
    Thomas

    Da freute sich der Hase:
    "Wie schön ist meine Nase
    und auch mein blaues Ohr!
    Das kommt so selten vor."
    - H. Heine -

  • Soeben aus dem mitwoch-mittäglichen Orgelkonzert zurück im Büro.


    Heute gab es:


    J. S. Bach: Triosonate Es-Dur BWV 525
    Hier ist mir vor allem immer das heitere Thema des Allegro-Schluss-Satzes im Ohr. Der 2. Satz (Largo) ist -zumindest im heutigen Konzert- der eindeutig längste des Werks. Wunderschön meditativ!


    Johann Pachelbel (1653-1706): 3 Magnificat-Fugen
    Ich freue mich immer, wenn man mal was vom Herrn Pachelbel zu hören bekommt (und es zur Abwechslung mal NICHT sein Dauerbrenner "Canon und Gigue" ist!). Die 3 Fugen heute erinnerten mich stark an seinen Zeitgenossen Buxtehude, also an die klassische norddeutsche Orgelschule - Pachelbel selber hat die Fugen allerdings in seiner Wirkungsstätte Nürnberg komponiert.


    F. Mendelssohn-Bartholdy: Präludium & Fuge d-moll, op. 37/ 3
    Mein heutiges Lieblingsstück im Konzert! Allein schon wegen der Tonart! :yes:


    Gespielt hat wie immer der Kantor der Johanneskirche, Wolfgang Abendroth.

    "Es ist mit dem Witz wie mit der Musick, je mehr man hört, desto feinere Verhältnisse verlangt man."
    (Georg Christoph Lichtenberg, 1773)

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