Eduard Haken, ein großer Baß aus Tschechien

  • Hallo! Aus gegebenem Anlaß:


    Eduard Haken, tschech. Baß; geb. 28.3.1910 in Sklin, gest. 1996. Nach abgeschlossenem Medizinstudium nahm er Gesangsunterricht und trat in kleinen Partien am Prager Nationaltheater auf. 1938/41 hatte er in Olmütz ein Engegement als Solist und kehrte dann erneut nach Prag zurück, wo er bald zu den beliebtesten tschechischen Sängern gehörte. War ein in komischen und ernsten Rollen versierter Sänger, glänzender Kezal, Basilio, Lenski und Wassermann in RUSALKA.


    Ich habe von ihm eine CD von SUPRAPHON mit Arien aus "Rusalka", "Die verkaufte Braut", "Eugen Onegin", "Der Postillon von Lonjumeau", "Die Hugenotten", "Der Barbier von Sevilla", "Zar und Zimmermann", "Svätopluk", "Nabucco" und "Don Giovanni".




    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Nicht nur mit Arien aus "Rusalka", sondern auch in einer vorzüglichen Gesamtaufnahme ist Eduard Haken zu hören:


    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Diese Rolle scheint Eduard Haken tatsächlich auf den Leib geschrieben zu sein.


    Das ist die Besetzung der oben von Norbert vorgestellten Gesamtaufnahme (in tschechischer Sprache):


    Antonin Dvorak (1841-1904)
    Rusalka


    Aufnahme: 15.11.–2.12. 1961, Studio
    Spieldauer: 147'17
    Dirigent: Zdenek Chalabala
    Orchestra of the Prague National Theatre
    Chorus of the Prague National Theatre


    Fremde Fürstin: Alena Mikova
    Heger: Jiri Joran
    Jäger: Václav Bednár
    Jezibaba: Marie Ovcacikova
    Küchenjunge: Ivana Mixová
    Prinz: Ivo Zidek
    Rusalka: Milada Subrtová
    Wassermann: Eduard Haken
    Wassernymphe: Eva Hlobilova
    Wassernymphe: Vera Krilova
    Wassernymphe: Jadwiga Wysazariska


    12 Jahre nach dieser Gesamtaufnahme aus Prag wurde die Geschichte der Rusalka für einer Film verwendet, wobei diese Einspielung als "Soundtrack" verwendet wurde. Die Dreharbeiten fanden weniger im Filmstudio statt, sondern in der freien Natur - im oder am Wasser!



    (Eine Produktion für das tschechische TV)
    Sound: stereo, Bild: 4:3
    Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch


    Die Rollen werden von Schauspielern und Tänzern gespielt, nur Eduard Haken, der bei der Tonaufnahme den Wassermann sang, ist auch im Film in dieser Rolle persönlich wieder dabei.


    Dabei hat er diese Rolle schon viel früher - 1952 - in einer Gesamtaufnahme der Oper gesungen:



    Antonin Dvorak (1841-1904)
    Rusalka

    Künstler: Ludmila Cervinkova, Eduard Haken, Marta Krasova, Beno Blachut, Marie Podvalova, Miloslava Fidlerova,
    Orchester des Nationaltheaters Prag,
    Dirigent: Jaroslav Krombholc


    Label: Line , AAD/m, 1952


    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich will noch ein Photo des Sängers beisteuern:



    LG
    Joseph
    :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Und wer sagt mal was über die Stimme? Hat ihn vielleicht jemand noch gehört?


    Wer würdigt die hinreißenden Aufnahmen?

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Hallo, Caruso41!


    Ich habe doch anfangs auf die CD mit Arien von Haken hingewiesen. Die Stimme sagt mir sehr zu. In der Prager Oper war ich leider noch nie.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Und wer sagt mal was über die Stimme? Hat ihn vielleicht jemand noch gehört?


    Wer würdigt die hinreißenden Aufnahmen?


    Ich bin fast geneigt zu sagen, mach Dir das Vergnügen, investiere acht Euro und gönne Dir die von mir genannte "Rusalka"-Aufnahme. Sie lohnt sich.


    Sie ist mit einer hinreißenden Milada Subrtova als Ruslaka besetzt, mit einem strahlenden Ivo Zidek als Prinz und mit einem Eduard Haken als Wassermann, der über einen recht dunkel timbrierten, "slawischen" Bass verfügt. Er ist sehr angenehm zu hören, befindet sich, um mit anderen "slawischen Bässen" zu vergleichen, in der "guten Mitte" zwischen Boris Christoffs eher "körnigem" und Nicolai Ghiaurovs eher "elegantem" Organ.


    Nebenbei klingt die Aufnahme für das Aufnahmejahr 1961 ausgezeichnet. Sie ist eine Stereoeinspielung, die so gut wie verzerrungs- und rauschfrei ist und sowohl Gesangs- als auch Orchesterstimmen gut abbildet.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Ich bin fast geneigt zu sagen, mach Dir das Vergnügen, investiere acht Euro und gönne Dir die von mir genannte "Rusalka"-Aufnahme.



    Die Aufnahme besitze ich seit Jahrzehnten. Ich habe sie seinerzeit im "Haus der Tschechoslowakischen Kultur " in der Friedrichstraße gekauft. Da habe ich auch viele andere Gesamtaufnahmen erstanden, auf denen Haken mitwirkt! Sie alle sind mir lieb und teuer und ich höre sie noch heute gern. Zumal die Rusalka ziehe ich jeder neueren Gesamtaufnahme entschieden vor! Es gibt nur eine, die ich noch besser finde: wieder singt Haken den Wassermann - diesmal neben Blachut, Cervinkova, Podvalova unter Krombholc!


    Hinreißend ist Eduard Haken natürlich als Kecal in der Verkauften Braut unter Vogel (mit Zidek und Musilova) - hat setzt er Massstäbe, die keiner wieder erreicht hat!



    Ich denke, dass Du die Stimme sehr zutreffend charakterisierst. Was an ihr so begeistert, ist die Mühelosigkeit mit der sie sich entfaltet - und das in jder Lage!
    Selten hört man einen Bass, bei dem die Register so vorzüglich verblendet sind! Und: das ist wirklich eine Stimme, die ohne alle aufgesetzen Effekte auskommt und sehr natürlich Emotionen und Stimmungen transportiert! Ich habe ihn nur einmal live gehört: im Requiem von Dvorak. Da konnte ich erfahren, wie groß und raumfüllend die Stimme war und wie wundervoll ihr Timbre! Das geben die Aufnahmen nicht voll wieder.

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!