Wer kennt diese Aufnahme? - Beratungshilfe bei Neuanschaffungen

  • Hallo teleton,


    ich denke, du wirst nicht lange warten müssen, um die besagte Aufnahme über amazon oder auch bei ebay preisgünstig zu erwerben.
    Ebenso wie die mangelhafte künstlerische erschreckte mich auch die inakzeptable Aufnahme-Qualität. Ich hab nen gute Anlage, einen Top
    SACD-Player und das Ergebnis ? Nach Schwamm drüber ! :D
    Bei der Auflistung deiner Gesamtaufnahmen fehlt mir die mit Kurt Sanderling, der intensiv und trotzdem völlig unaufgeregt musizieren lässt.
    Diese Aufnahme gibt es für sehr wenig Geld beim Label 2001. Die Aufnahmequalität kann sich mit heutigen Stadards (so sie denn fachgerecht umgesetzt werden !) nicht messen aber das künstlerische Ergebnis ist trotzdem beeindruckend! Grüsse BBB

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Heute mal British Light Music:


    Ich suche eine gelungene Aufnahme von Eric Coates " London Suite" und der " Three Elisabeths Suite" .Auch aufgrund des interessanten Restprogrammes tendiere ich zu dieser 4 CD Box des Eastman " Pops" unter Frederick Fennell:



    Kann mir jemand etwas über diese - zugegeben- Nischenaufnahme sagen oder eine andere Empfehlung der genannten Werke geben?


    Danke!
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Hallo allerseits,


    vielleicht kann mir ja jemand bei folgender Frage weiterhelfen:


    Ich wollte für mein Patenkind zu Weihnachten die CD "Yehudi Menuhin erklärt die Instrumente des Orchesters" besorgen, musste aber gerade feststellen, dass es die in zwei Versionen gibt, ohne dass erkenntlich ist, worin der Unterschied besteht, nämlich zum einen in folgender Aufmachung (Erscheinungsdatum 24.11.1988 ) :




    und zum anderen als folgende CD (Erscheinungsdatum 6.10.1997):



    Beide Versionen werden auch nach wie vor nebeneinander auf der EMI Classics Webseite in der Diskographie von Menuhin gelistet. Da ich, um diese CD zu bekommen, wohl mal wieder auf eine Bestellung übers Internet angewiesen sein werde, es mir also an der Möglichkeit fehlen wird, die CDs eigenhändig zu inspizieren, würde mich interessieren ob hier vielleicht jemand die eine oder andere Version kennt (oder vielleicht sogar schon einmal beide verglichen hat), sodass ich auf diesem Wege vielleicht herausbekommen kann, ob es einen Grund gibt, einer der beiden Versionen (die übrigens gleich viel kosten sollen) den Vorzug zu geben.


    Insbesondere würde mich dabei interessieren:


    1. Ob es sich in der Tat um dieselbe Aufnahme handelt - das Aufnahmedatum (Instrumente einerseits, Text andererseits, falls abweichend) wäre da hilfreich. Nach dem Probehören einiger Soundbites hatte ich den Eindruck, dass der von Menuhin gesprochene Text jedenfalls identisch war, allerdings war er für mein Gefühl (Ohr) in der älteren Aufnahme einen Tick besser zu verstehen - das kann aber auch an der MP3-Umsetzung gelegen haben? ?(


    2. Wie sehen die jeweils dazu gehörigen Booklets aus? Idealerweise würde ich mir z.B. wünschen, dass sie Abbildungen möglichst vieler oder aller der besprochenen Instrumente enthalten, nicht lediglich ein paar nette Worte zu Menuhin selbst.


    Würde mich sehr freuen, wenn mir dazu oder mit sonstigen Kommentaren zu der Aufnahme hier jemand weiterhelfen könnte :jubel:


    Grüße


    katlow

  • Zitat

    Original von katlow
    2. Wie sehen die jeweils dazu gehörigen Booklets aus?


    Hallo katlow


    Ich kenne beide CDs nicht, aber die "small talk Reihe" (CD unten) hat gewöhnlich kein Booklet. Das gefaltete Coverblättchen beinhaltet nur Werbung. Dass es sich um identische Aufnahmen handelt, davon kannst Du wohl ausgehen, da die small-talk-reihe eine Wiederverwertungsedition ist.
    Menuhin scheint ja auf beiden CDs deutsch zu sprechen... gibt es auch eine englische und französische Ausgabe...?


  • Hallo Stefan,


    also ich habe die Einzel-CDs und kann Dir die Fennell-Aufnahmen nur empfehlen (unter der Voraussetzung, daß Du den "Mercury"-Sound magst: direkt, transparent, präsent, ein bißchen trocken). Die Aufnahmen rauschen altersbedingt natürlich ein wenig. Falls Du Digitalaufnahmen suchst, ist die "British Light Music"-Reihe von Marco Polo (Naxos) eine gute Wahl.


    Grüße


    GiselherHH

    "Mache es besser! (...) soll ein bloßes Stichblatt sein, die Stöße des Kunstrichters abglitschen zu lassen."


    (Gotthold Ephraim Lessing: Der Rezensent braucht nicht besser machen zu können, was er tadelt)

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  • Hallo Giselher,


    ich danke Dir für die Einschätzung! Das Klangbild konnte ich in den jpc- Schnipseln ( dort scheinen nur die Sea- Marches vertreten zu sein) begutachten und es sagt mir in seiner trockenen Transparenz durchaus zu.
    In der MP / Naxos- Serie scheinen die Coates- Suiten ohnehin noch nicht digital erschienen zu sein.Und die Mono- Aufnahme vom Meister selbst ist mir dann doch zu historisch, hüstel... :stumm:
    Also nicht lang gezögert und Fennell bestellt!


    Danke nochmal! :hello:
    Stefan

    Psalmen sprechen und Tee trinken kann niemals schaden!

  • Schon einmal Merci an ThomasBernhard -


    das hilft mir in der Tat schon weiter zu wissen, dass es sich bei der Small Talk Reihe um eine Wiederverwertung in Billig-Aufmachung handelt und nicht, wie ich aus unerfindlichen Gründen vermutet hatte, um eine noch einmal besonders editorisch bearbeitete Ausgabe mit ausführlicherem Booklet!


    Gruß


    katlow

  • Guten Tag allerseits,


    es wird Zeit für eine Gesamtaufnahme der Mozart-Sinfonien habe ich beschlossen. Was ich bisher habe sind lediglich die letzten vier Sinfonien mit Harnoncourt und dem Concertgebouw Orchestra und zwei CDs der frühen Sinfonien mit Mackerras und dem Prague Chamber Orchestra.


    Tendenziell neige ich bisher eher dem Klang und der Spielweise von Mackerras und seinem Orchester zu, manchmal habe ich aber auch Lust auf die Harnoncourt-Version. Kulinarisch gewendet klingt das für mich wie der Unterschied von Rosinenstuten und Schwarzbrot. Meistens mag ich lieber Rosinenstuten - das ist natürlich alles höchst subjektiv und bar jeder Theorie oder tieferen Kenntnis.


    Zu meine Frage: Im neuen 2001 Heft finde ich drei Angebote mit Gesamtaufnahmen der Mozart-Sinfonien:


    1. Böhm/Berliner Philharmoniker, 10 CDs für 45,99 €, auf Seite 274 im Heft
    Im Moment favorisiere ich diese Aufnahme weil ich mir vorstelle, mit dieser Grundlage dann später vielleicht von einem "sicheren Boden" aus die moderneren Spielweisen kennen- und beurteilen zu lernen.


    Allerdings habe ich in einem anderen Thread von dir Alfred eine Bemerkung gelesen, die Aufnahmen seien im Vergleich zu denen mit den Wiener Philharmonikern nicht optimal, diese gäbe es aber leider nicht mehr. Gilt also deine Empfehlung für diese Gesamtaufnahme trotzdem uneingeschränkt?


    2. Jaap ter Linden, Mozart Akademie Amsterdam, 11 CDs für 12,99 €, auf Seite 283, keine weiteren Angaben im Heft


    3. Hans Graf, Mozarteum Orchester Salzburg, 13 CDs für 16,99 €, auf Seite 245 im Heft, die Aufnahmen sind von 1999


    Ist das ein Druckfehler im Programmheft, diese unterschiedlichen CD-Zahlen von 10 über 11 bis 13? Oder wie ist das sonst zu erklären?


    Eine Gesamtaufnahme von Mackerras würde ich ebenfalls in Erwägung ziehen aber die scheint es nicht zu geben, jedenfalls finde ich bei Amazon nur mehrere Einzel-CDs.


    Für Rückmeldungen wäre ich sehr dankbar.


    Carola, :hello:

  • Hallo Carola,


    ich denke die Anzahl der Cds hängt im wesentlichen von der Anzahl der aufgenommen Sinfonien ab. Warum genau die meisten Quellen 41 Symphonien bei Mozart nennen, aber Hans Graf 46 Sinfonien einspielt, Jeffrey Tate gar 51, dazu verweise ich an den Mozart-Experten Ulli, der kann bestimmt Auskunft geben.


    Von den genannten Aufnahmen besitze ich die Ter-Linden-Einspielung. Ist natürlich Geschmackssache, aber ich kann mit einer derart ruppigen Interpretation wenig anfangen, da mag sie so authentisch-historisierend sein wie sie will. Wenn man also mehr auf den klassischen Mozart-Sound steht, doch eher Böhm, oder, was ich hiermit empfehlen will, Neville Marriner, von dem ich die Sinfonien 21-41 auf Cd habe, der mir einfach deutlich mehr liegt als alle HIP-Versionen.


    Gruß, flo

    "Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik"


    Wise Guys 2000

  • Hallo Carola!


    Die Mackerras-Aufnahmen habe ich nahezu komplett und kann sie uneingeschränkt empfehlen.
    Zu deiner Überlegung bzgl "sicherer Boden" nur ein Gedanke:
    Ich weiß nicht, ob es so sinnvoll ist, gerade bei Mozart nach diesem Prinzip vorzugehen. Die späteren großen Sinfonien haben doch ein anderes Kaliber als die frühen Jugend-Werke.
    Daher tue ich mich schwer mit dem Gedanken, dass ein "gestandenes" großes Sinfonie-Orchester die Frühwerke Mozarts adäquat interpretieren soll.
    Ich sage dies allerdings ganz allgemein - ohne die von dir favoriseirte Aufnahme mit Böhm zu kennen.
    Mein Vorschlag also: für die Jugendsinfonien ein kleineres Orchester. Die späteren Sinfonien "vertragen" selbstverständlich die "Berliner" oder andere große Orchester.
    Mackeras wäre ideal für alles.

    "Muss es sein? - Es muss sein!" Grave man non troppo tratto.

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  • Wie schon erwähnt, gibt es eine unbesitmmte Anzahl von zweifelhaften oder aus anderen Gründen nicht immer aufgenommen Stücken. Meiner Meinung nach braucht man die aber nicht unbedingt, daher würde ich das nicht zum Kriterium machen. (dazu vielleicht auch unterschiedlich volle CDs?)
    Du solltest wissen, dass etwa 30 der Sinfonien frühe Werke sind, die Mozart schrieb bevor er 20 war. Zwar sind da einige Perlen drunter (gibt einen Extra-thread irgendwo) und die "kleine g-moll" ist zu recht eine der bekanntesten, aber von diesen Ausnahmen abgesehen sind es m.E. keine Werke, die man in zig Alternativen benötigt (oder die überhaupt eine zentrale Rolle in Mozarts Oeuvre spielen würden.
    Ich halte viel von Harnoncourts Concertgebouw-Aufnahmen, auch der früheren Werke, die hier ungewohnt "groß" erscheinen, aber wenn dir da die späten nicht zusagen, sollte man das vielleicht zurückstellen (ab #25 ungefähr komplett)


    Zitat


    Eine Gesamtaufnahme von Mackerras würde ich ebenfalls in Erwägung ziehen aber die scheint es nicht zu geben, jedenfalls finde ich bei Amazon nur mehrere Einzel-CDs.


    Es müßte eine GA mit Mackerras geben, aber es kann sein, dass sie vergriffen ist.
    Ich habe eine Box mit frühen Sinfonien mit Ter Linden, finde die zwar nicht ruppig, aber etwas flach und dünn. Von Böhm bei Mozart bin ich -horribile dictu- mit wenigen Ausnahmen meistens enttäuscht worden (besonders angesichts des vorauseilenden Rufes), aber die tun gewiß keinem weh; ich halte diese Mozart-Sicht für einseitig (und tendenziell langweilig), aber bin damit in der Minderheit... :D
    Empfehlen für die früheren und mittleren Sinfonien, wenn eine solide "mainstream"-Interpretation gewünscht wird, würde ich Marriner (und/oder Krips, es gab die mal kombiniert) bei Philips (Mozart-Edition) nehmen.
    Ich kenen die o.g. Mozarteum-Aufnahme nicht, habe aber positives darüber gelesen. Bei dem Preis wäre sie einen Versuch wert; man wird ähnlich wie bei Marriner und Mackerras ein modernes Kammerorchester erwarten dürfen.


    viele Grüße


    JR

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von pianoflo
    Hallo Carola,


    ich denke die Anzahl der Cds hängt im wesentlichen von der Anzahl der aufgenommen Sinfonien ab. Warum genau die meisten Quellen 41 Symphonien bei Mozart nennen, aber Hans Graf 46 Sinfonien einspielt, Jeffrey Tate gar 51, dazu verweise ich an den Mozart-Experten Ulli, der ...


    ...obwohl er gerade eine tierische Krise hat, dennoch wie folgt auskunftet:


    zu den 51 Sinfonien werden hinzugezählt:


    Die Opernouvertüren zu "Ascanio in Alba", "Il Sogno di Scipione", "Il Re Pastore" und "Lafinta Giradiniera². Sie wurden von Mozart selbst jeweils ein Finalsatz ergänzt [4], die "Haffner-" und "Posthorn-Serenaden" [5 u. 6] jeweils auf vier Sätze verkürzt und 5 Sinfonien, welche verschollen sind ihre ehemalige Existenz nur durch Incipits bekannt sind [16a, 19a, 66c, 66d, 66e]. Die "Neue Lambacher Sinfonie" [7] kam hinzu, hingegen wurde KV 444 gestrichen, da nur die langsame Einleitung zu dieser Sinfonie Michael Haydns von Mozart komponiert wurde - sie galt aber als Nr. 37.


    Früher nur als Fragment bekannt war KV 19a [8], sie tauchte 1981 wieder vollständig auf. Als Nr. 7a wurde die "Alte Lambacher" [9] nach Entdeckung der "Neuen Lambacher" [s.o.] gezählt. Die Sinfonie B-Dur KV 45b [10] wurde von Alfred Einstein entdeckt.


    Das "Zählproblem" erstreckt sich also im Wesentlichen auf die frühen Sinfonien, derer sicherlich einige neben den bereits oben erwähnten noch verschollen sind. Neal Zaslaw meint, Mozart habe "über 60" Sinfonien komponiert; dazu zählen dann vermutlich auch einige unterschobene Werke. Fraglich wäre z.B., ob nicht die [offizielle] 40. Sinfonie doppelt gezählt werden müsste, denn es gibt zwei Versionen davon [mit und ohne Clarinetten].


    Bei der Auswahl einer "Gesamtausgabe" würde ich darauf Acht geben, dass diese beiden Versionen [z.B. Jap ter Linden] enthalten sind.


    Beste Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo Ihr Lieben,
    erst mal vielen Dank für die vielen Empfehlungen und Infos.
    Ich glaube, ich werde erst noch mal in mich gehen, vielleicht auch mehr probehören (kann man bei Saturn, leider nicht bei 2001), bevor ich mich entscheide.
    Es grüßt euch Carola 8)

  • Hallo


    Da ich erst jetzt diese Anfrage an mich seh, kann ich auch erst jetzt antworten:


    Karl Böhm, Forianer wissen das bereits (mehrfach) :D
    ist meine Prägung in Sachen Mozart, aber nicht nur meine. Egal ob man ihn mag oder nicht. Er ist jener Dirigent der das Wiener Mozartbild zwischen 1955 und 1980 prägte. (Man sollte vileeich noch Joseph Krips erwähnen, der hinterließ aber viel weniger Aufnahmen)


    Böhms Mozart ist elegant, federnd, tänzerisch, gelegentlich auftrumpfend majestätisch, strahlend uns schön. Anhänger Böhms behaupten, egal ob Böhm langsamer oder schneller dirigiere, man habe immer den Eindruck, so und nicht anders müsse es sein.


    Zu Einschränkung der Berliner gegenüber der Wiener Aufnahme:
    Aufnahmen der DGG waren immer schon etwas substanzlos im Baß, oder Positiv ausgedrückt, sehr schlank. Die Wiener Aufnahme war geringfügig saftiger im unteren Bereich, eine Nuance. Die Berliner spielen unter Böhm sehr "wienerisch" anders wär es gar nicht denkbar, den Böhm war kein liebenswürdiger alter Tattergreis, wie viele meinen, sondern ein nörgelnder Diktator mit scharfem Verstand und eiserner Willenskraft.


    Nun hört man gelegntlich, seine Interpretation sei "langweilig"
    Das wird von allen jenen so empfunden, die einen "sportlichen",
    "agressiven" Mozart mit "Brüchen" und "verstörenden Stellen" favorisieren (Harnoncourt, als Beispiel) jene Überdramatisierung,
    die heute gelegentlich als "historisch informiert" etikettiert wird, die IMO in Wahrheit lediglich ein Versuch ist, Klassik mit unserem agressiven grellen Zeitalter kompatibel zu machen


    Nun kommt noch ein Einwand meinerseits, der auch schon von anderen Teilnehmern ins Treffen geführt wurde: Gesamtaufnahmen haben immer Mängel, weil kaum zu erwarten ist, daß ein Dirigent sowohl zum Frühwerk, als auch zu den späten Sinfonien optimalen Zugang hat.
    Angesichts des derzeitgen Preises, von etwa 2 Normal CDs (Österreichischer Händlerpreis) für die Gesamtausgabe stellt sich diese Problematik wohl kaum.


    Hineinhören ist sicher kein Fehler. Sollte das bei dieser Box nicht möglich sein: Die Berliner Einspieluingen der Sereie "eloquence" und "The Originals" sind Auskoppelungen aus der Gesamtaufnahme




    Beste Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Guten Tag allerseits,


    ich bin also heute morgen zu Saturn gefahren (Köln) und habe mir die unterschiedlichen Aufnahmen angesehen und ein bisschen reingehört.
    Das Ergebnis heißt Böhm/Berliner Philharmoniker.


    Wenn ich von dieser Aufnahme die 40. oder auch die 41. Sinfonie höre, fühle ich mich schlagartig gleich 30 Jahre jünger, denn genau so habe ich das in der Schulzeit immer gehört. Und auch wenn es altmodisch, unhistorisch oder sonstwas ist: Es klingt einfach wunderbar!


    Die frühen Sinfonien habe ich ja schon mit Mackerras, eine Gesamtaufnahme von ihm und den Pragern gab es übrigens bei Saturn auch, kostete allerdings knapp 67 Euro, eine Marriner-Gesamtaufnahme gab es ebenfalls zu diesem Preis. Der Unterschied zwischen 2001 und Saturn beträgt bei der von mir jetzt erworbenen Böhm-Aufnahme genau 20 Euro (knapp 45 statt knapp 65 Euro). Ich bin also gleich nach dem Probehören noch zu 2001 gefahren und haben mir dort die CDs geholt. Bei Saturn habe ich mir dafür noch zwei der von Ulli empfohlenen Kraus-Sinfonien aus der Naxos-Reihe mitgenommen. Die kosten dort 5,99 Euro, falls das jemanden interessiert. @ Ulli: Ein Vol. 4 dieser Reihe gab es dort übrigens auch,dafür war Vol. 1 nicht da


    Saturn hat übrigens seine Klassikabteilung seit ein paar Tagen deutlich verkleinert. Von früher mal zwei Stockwerken ist jetzt mal gerade ein halbes übrig geblieben. Als musikalische Untermalung durfte ich dort eine Mischung aus Beethoven Violinkonzert und lautstark wummernden Bässen aus der nun direkt angrenzenden POP-Abteilung "genießen". Auf meine Beschwerde erklärte man mir, die Klassikabteilung sei für Saturn mit nur 2% Anteil am Gesamtumsatz sowieso eher eine "Altlast" Und genau so fühlt man sich da denn auch.


    Es grüßt euch Carola

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  • Den Abbau der CD-Klassik-Abteilungen sieht man allenthalben.
    Doch zum Glück gibt es ja das internet. So stapeln sich denn bei mir die amazon-Versandhüllen.
    Dabei müssen wir - so wie ich die Gesetze des Marktes verstanden habe - den Pop-Stars sogar dankbar sein. Denn nur, wenn die genügend Geld in die Kassen der Musikkonzerne spülen, bleibt Geld über für die eine oder andere Klassikproduktion abseits der üblichen Pfade.
    Ein Ligeti oder Kraus könnte sich nie selber tragen.

    "Muss es sein? - Es muss sein!" Grave man non troppo tratto.

  • Carol schrieb:


    Zitat

    Das Ergebnis heißt Böhm/Berliner Philharmoniker.
    Es klingt einfach wunderbar!


    :D :D :D Sag ich ja....


    Schließlich sind ja nicht Generationen auf ihren Ohren gesessen -
    Böhms Mozart war sooo berühmt, daß sogar Karajan wusste, daß
    er hier keine Chance hatte.....


    Beste Grüße aus Wien


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Carola


    Zitat

    Wenn ich von dieser Aufnahme die 40. oder auch die 41. Sinfonie höre, fühle ich mich schlagartig gleich 30 Jahre jünger,


    Na, jetzt übertreib' mal nicht. ;)


    Du hast mit der Böhm-Kassette sicher einen guten Kauf gemacht. Insbesondere, da du mit den Mackerras-Aufnahmen bereits eine Alternative für die frühen Symphonien besitzt.


    Bei den späten Symphonien war Böhm ja auch in seiner schlechtesten Rezeptions-Zeit immer unbestritten, aber bei den frühen Symphonien sah das ganz anders aus. Es ist nicht uninteressant, alte Kritiken aus den 60ern auszugraben, worin Böhms Gesamteinspielung hymnisch gelobt wurde ("Eine Aufnahme für die Ewogkeit"). Wie schnell die Zeit vergehen kann, zeigte sich auch in diesem Fall, denn schon 20 Jahre später, als die kleinen Ensembles Furore machten, war Böhm zumindest bei den frühen Symphonien völlig out. Interessanterweise scheint aber Böhm in den letzten Jahren eine Renaissance zu erleben, als würden die Leute nach der HIP-Phase durchaus gelegentlich einen "ordentlich" gespielten Mozart goutieren. Die von JR geäußerte Meinung ("tendenziell langweilig") ist ja nur die leichte Irritation, dass nach den vielen hurtigen Aufnahmen der letzten Jahrzehnte die gemäßigtere Auffassung Böhms wieder erlernt werden muß. Wenn man sich näher damit befasst, sind sie keine Spur langweilig - allerdings darf man sich nicht erwarten, dass Böhm etwas aus der Musik "macht", was nicht in den Noten steht. Blender war er nie.


    Für Musikfreunde, die mit einer Mozart-Gesamteinspielung der Symphonien noch etwas warten können, empfehle ich Vorankündigungen bei Universal zu beobachten. Vielleicht bringt Philips zum Mozart-Jahr doch die Marriner-Krips-Kassette wieder bei uns auf den Markt (Marriner/ASMF 1-20 und zusätzliche, Krips/Concertgebouw 21-41). Ein jugendlicherer Mozart mit kleinerem Ensemble bei den frühen Symphonien und Krips wunderbare Einspielung der späteren Werke. Diese Kassette ist übrigens in Amerika noch erhältlich (allerdings teuer!).

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Zitat

    Zitat:
    Wenn ich von dieser Aufnahme die 40. oder auch die 41. Sinfonie höre, fühle ich mich schlagartig gleich 30 Jahre jünger,


    Na, jetzt übertreib' mal nicht.


    Hallo Theophilus,
    ich übertreibe keineswegs mit den 30 Jahren jünger. Da war ich genau 18, also kurz vor dem Abitur. Die Mozart-Sinfonien hatten wir schon in der Mittelstufe, ich kann mich vage an eine mehrstündige Klassenarbeit zu Thema 40. Sinfonie erinnern (Musik war Hauptfach). So gesehen habe ich mit den 30 Jahren eher noch untertrieben. Aber wahrscheinlich hast du dich von meinem jugendlichen Avatar-Bild täuschen lassen, dem ich leider in keiner Weise ähnlich sehe. :D


    Ich finde deinen Gedanken, Alfred, sehr interessant, dass die Spielweise der Historischen Aufführungspraxis womöglich mehr mit der jetzigen als mit derdamaligen Zeit zu tun hat. Und in der Tat: Bei Stichworten wie "schlank, transparent, dynamisch" schoss mir auch schon mal durch den Kopf: "Das klingt eher modern als historisch." Gibt es eigentlich einen Thread, wo ihr das schon mal eingehender diskutiert habt? Die hinter der Historischen Aufführungspraxis stehende Theorie meine ich. Ich finde dieses Thema sehr spannend, mangels eigener Qualifikation in diesem Bereich werde ich mich aber hüten, selber einen eigenen Thread zu eröffnen.


    Mit Gruß von Carola

  • Zitat

    Saturn hat übrigens seine Klassikabteilung seit ein paar Tagen deutlich verkleinert. Von früher mal zwei Stockwerken ist jetzt mal gerade ein halbes übrig geblieben. ... Auf meine Beschwerde erklärte man mir, die Klassikabteilung sei für Saturn mit nur 2% Anteil am Gesamtumsatz sowieso eher eine "Altlast" Und genau so fühlt man sich da denn auch.


    Grmmph -


    das war die einzige Klassikabteilung, wo ich wenigstens ab und zu mal in den Genuss kommen konnte, die Aufnahmen, für die ich mich interessierte, (nicht nur in 0:30 min Minifitzeln) probezuhören. In Zukunft wird, bei derartigem Sortimentsabbau, wohl auch dort nur noch Mainstream zu bekommen sein, da werde ich mir das wohl sparen können. Altlast - na danke! :motz:


    katlow

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  • Mehr als 30 sek. ging da schon lange nicht mehr!


    Richard

  • Zitat

    Original von Theophilus
    Bei den späten Symphonien war Böhm ja auch in seiner schlechtesten Rezeptions-Zeit immer unbestritten, aber bei den frühen Symphonien sah das ganz anders aus. Es ist nicht uninteressant, alte Kritiken aus den 60ern auszugraben, worin Böhms Gesamteinspielung hymnisch gelobt wurde ("Eine Aufnahme für die Ewogkeit"). Wie schnell die Zeit vergehen kann, zeigte sich auch in diesem Fall, denn schon 20 Jahre später, als die kleinen Ensembles Furore machten, war Böhm zumindest bei den frühen Symphonien völlig out.


    Gab es denn bei den frühen Sinfonein seinerzeit überhaupt ernsthafte Konkurrenz oder war Marriner die erste Alternative?
    Ulrich Schreiber nennt in seinem Plattenführer von ca. 1978 Böhms zwar als einzige Gesamtaufnahme ("die mit Abstand beste"), meckert dann aber doch über einiges: "Stört in den Frühwerken eine gewisse Schwergewichtigkeit, so ist in einigen der großen Sinfonien eine unentschiedene Oberflächlichkeit nicht zu überhören." Er zieht Krips vor und nennt für die frühen Marriner, für die späten natürlich Walter, Klemperer, Szell usw.


    Zitat


    Interessanterweise scheint aber Böhm in den letzten Jahren eine Renaissance zu erleben, als würden die Leute nach der HIP-Phase durchaus gelegentlich einen "ordentlich" gespielten Mozart goutieren. Die von JR geäußerte Meinung ("tendenziell langweilig") ist ja nur die leichte Irritation, dass nach den vielen hurtigen Aufnahmen der letzten Jahrzehnte die gemäßigtere Auffassung Böhms wieder erlernt werden muß.


    Ich habe, selbst wenn mir das keiner glaubt, die Sinfonien auch nicht HIP, sondern mit Krips, Böhm etc. kennengelernt. Da das LPs sind, ist es ewig her, dass ich sie gehört habe. Krips und Böhm geben sich m.E nicht viel. Ich verstehe gut, dass das vielen gefällt, mir ist's zu harmlos, zu unverbindlich, zu eindimensional (Meinetwegen mag Harnoncourt auch eindimensional sein, aber er hebt die Dimensionen hervor, die mich interessieren :D). Man muß auch gar nicht zu HIP greifen, um Alternativen kennenzulernen, z.B. Schuricht, Furtwängler oder E. Kleiber in der g-moll, Szell in der Jupiter oder Markevitch in 34 und 38 usw. Die ziehe ich alle Böhm und Krips bei weitem vor (wobei ich wie gesagt letztere sehr lange nicht mehr gehört habe)


    viele Grüße


    JR

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    (Bob Dylan)

  • Zitat

    Original von Carola
    @ Ulli: Ein Vol. 4 dieser Reihe gab es dort übrigens auch,dafür war Vol. 1 nicht da


    Salut,


    bei mir war es genau umgekehrt... ;)


    Liebe Grüße
    Ulli

    Die Kunst ist [...] vielleicht das Denken des Herzens.
    (Blaise Pascal, 1623-1662)

  • Hallo allerseits,


    da wir ein ganz klein wenig Zuwachs bekommen haben und auch ein Dvorákianer dabei ist, möchte ich meine Frage einmal auffrischen, falls mancher den Thread nicht liest...




    Kennt vielleicht jemand eine Aufnahme von dem Panocha Quartett mit Kammermusik von Dvorák?
    Es gibt mehrere Aufnahmen (15?) aus dieser Reihe und auch die Box.
    Wer etwas davon kennen sollte, könnte hier ja kurz sagen, wie die Aufnahmen sind (oder die jeweils entsprechende, die in seinem Besitz ist)...



    Wenn weiterhin niemand etwas zu der Qualität sagen kann, dann werde ich mich eines Tages opfern :yes: und eine erste CD aus der Reihe kaufen.



    Gruß, Maik

    Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert die Musik das Festmahl.


    Sirach 32, 7

  • Kann mir jemand sagen, ob es sich hierbei um die Liveaufnahme aus Amsterdam handelt?



    amazon sagt zur Besetzungsliste unter anderem: mit Tom Sutcliffe , Paul Esswood , James Bowman , Kurt Equiluz , Nigel Rogers , Karl Ridderbusch , Max van Egmond , Michael Schopper , Regensburger Domchor, Cambridge Choir Of King's College, Concentus musicus Wien
    Dirigent Nikolaus Harnoncourt


    Vielleicht ist diese Aufnahme gar Harnoncours Neueinspielung vorzuziehen?

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  • Zitat

    Original von ThomasBernhard
    Kann mir jemand sagen, ob es sich hierbei um die Liveaufnahme aus Amsterdam handelt?



    Nö, das scheint einfach die ältere von ca. 1970, wohl eine der ersten historisierenden Aufnahmen, zu sein. Es gab noch eine nicht nur aus dem Concertgebouw, sondern auch mit dessen Orchester.
    Ich kenne allerdings nur die Neuaufbahme von 2000 oder 2001.


    viele Grüße


    JR

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    (Bob Dylan)

  • Danke für die Aufklärung, ich hatte nämlich unsicher in Erinnerung, daß ich mir mal die Harnoncourtaufnahme mit dem Concertgebouworchester aus der Bibliothek ausgeliehen habe. Schade, daß die Concertgebouwaufnahme zur Zeit nicht zu haben ist...!


  • Kennt jemand die Bach-Orgelwerke von Briliant und will was dazu sagen?


    Die Aufnahmen stammen aus den Achtzigern und sind eine Lizenzaufnahme von BIS. Der Organist ist Hans Fagius

  • ThomasBernhard:


    Zitat

    Kennt jemand die Bach-Orgelwerke von Briliant und will was dazu sagen?


    Diese Aufnahmen sind "gut zum Kennenlernen" und für jemanden, der meint "viel Bach für wenig Geld" erwerben zu müssen !
    Die ausgewählten Orgeln, (allesamt in Schweden) werden dem, was
    Bach an Anforderungen an "sein" Instrumentstellte, NICHT gerecht.
    Das Spiel von Hans Fagius ist solide, aber wenig aufregend !
    Wenn du eine Gesamtaufnahme suchst, die sowohl den aktuellen Erkenntnissen der Bach-Forschung, der Wahl der Instrumente UND der Register-Behandlung selbiger enspricht, wirst du derzeit an Weinberger
    und seiner nun (fast) abgeschlossenen Einspielung bei CPO nicht vorbeikommen !

    Das geht über das Sagbare hinaus. Das läßt sich nicht deuten und bedarf keiner Deutung. Es kann nur gehört werden. Es ist Musik. (H.H.Jahnn)

  • Hallo BigBear!
    Mich würden die Gründe für das Verdikt bezgl. der Instrumente, die Fagius spielt, interessieren!
    Warum sind die Orgeln NICHT geeignet?

    "Muss es sein? - Es muss sein!" Grave man non troppo tratto.

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