Literarische Empfehlungen - was lese ich gerade

  • Adalbert Stifter
    Bunte Steine
    Es steht mir der Sinn nach österreichischer Literatur aus dem 19. Jahrhundert.


    Und weil ich ein Querleser bin, als Kontrapunkt österreichische Literatur aus dem 20. Jahrhundert:
    Franz Innerhofer
    Schöne Tage

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Gabriel Garcia Marquez
    Von der Liebe und anderen Dämonen


    aus dieser Box

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Grantchester Grind, Tom Sharpe


    Dies ist der Nachfolger von Porterhouse Blue, einem Buch über die Geschicke eines fiktiven College in Cambridge. Es ist im Prinzip die Fortsetzung der bisherigen Sharpe-Bücher mit gleichen Mitteln an anderer Stelle.


    Eine Serie von zufälligen und gewollten Mißverständnissen führt immer dazu, daß am Ende niemand mehr Freund und Feind, richtig und falsch, wahr und unwahr auseinanderhalten kann und alles möglich wird, was im Prinzip unmöglich sein sollte.


    Zum Teil bleibt einem das bei "Wilt" noch unbeschwerte Lachen über die verschiedenen absurden Verwicklungen im Halse stecken, kommt man doch zu der Ansicht: gerad so könnt´ es gewesen sein.

  • Farinelli empfiehlt:


    Die Sonnenuhr, Erzählungen von Tami Oelfken. Geschrieben 1934, doch erst nach dem Krieg erschienen. Oelfken, eine mutige Pädagogin, wurde von den Nazis verfemt und verboten. - Die Autorin, Jahrgang 1888, schildert in loser Verknüpfung Erinnerungen einer Kindheit aus der Vorstadt Bremens zu Beginn des 20. Jh., absolut liebenswert und zauberhaft.


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Colum Mc Cann

    Der Tänzer


    Rudolf Nurejews Leben als Romanvorlage. Keine Biografie des begnadeten Tänzers, eine Nachempfindung, die sich an den bekannten Fakten orientiert.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Was mir so passiert, dann trifft man imme rmehr Leute, die sich mit einem an die wilden Zeiten erinnern.
    Doch wie waren die Zeiten? Trügt die Erinnerung, waren die Freunde von damals wirklich so, wie wir Sie erinnern, war es so und nicht anders?
    Ein kleiner Roman, knapp 190 Seiten lang, ist so etwas von genau und zugleich verwirrend, doch gibt er einen Antwortsvorschlag:
    "Vom Ende einer Geschichte" von Julian Barnes. Das Original ist trotz der feinen Übersetzung noch sprachmächtiger!
    Ich mochte Barnes schon immer, dieses Meisterwerk ragt aus seinem Schaffen hervor.

    Zitat

    History is that certainty produced at the point where the imperfections of memory meet the inadequacies of documentation


    Gruß aus Kiel


    Nachtrag: Um wenn ich so bedenke, wie uninformiert hier so manches über Künstler abgesondert wird, dann ist das Zitat auch fürs Forum zutreffend.

  • Adalbert Stifter
    Bunte Steine


    Eine sehr gute Wahl. :) Bei mir ist Stifter immer griffbereit.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Paßt zwar nicht ganz in diesen Thread, aber sei's drum....


    Angeregt durch einen Artikel in der "Zeit" wollte ich mal fragen, wer mir was zu den historischen Romanen von Peter Berling sagen kann. Empfehlenswert? Oder eher nicht?



    :hello:
    Reinhard

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Mir hat Berlings "Die Kinder des Gral" gut gefallen. Ich finde diesen Roman lebendig und unterhaltsam, mit einem Schuss augenzwinkendem Humor und mittelalterlicher Rustikalität, auch ein wenig lehrreich.


    Auf jeden Fall hat mich die atmosphärisch intensive Schilderung der Burg "Montsegur", die mir neben dem Mönch fast als "Hauptperson" im Gedächtnis geblieben ist, dazu gebracht, im letzten Sommerurlaub auf dem Weg zum Atlantik einen Umweg über die Vorpyrenäen zu machen und eben diese Burg zu besuchen. Ich fand sie nahezu genauso vor, wie ich sie mir aufgrund des Lesens vorgestellt habe; äußerst eindrucksvoll, sehr gut von Berling getroffen.


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

  • Einen Österreicher


    Für mich einer der größten Stilisten der letzten Zeit. Die Handlung ist fast völlig egal. Ich berausche mich an der Sprache.
    Herrlich.
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

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  • Mich zieht es im Winter literarisch immer in den Norden. Diese Saison wird von dem isländischen Nobelpreisträger Halldór Laxness beherrscht, der in diesem Jahr 110. Geburtstag hat. Aus diesem Anlass hat der Steidl-Verlag sein Hauptwerk in 13 Taschenbänden zu einem Spottpreis (48 €) herausgebracht:



    Im Moment ist der Roman "Weltlicht" dran, 1939 erschienen, das Schicksal eines Dichters, der nur für seine Kunst lebt und in der bäuerlichen Gesellschaft Islands zu Beginn des 20. Jahrhunderts einen schweren Stand hat. Laxness umgibt auch das kargste Milieu einerseits mit Ironie, andererseits mit großer Einfühlsamkeit, so dass auch dieses faszinierende kalte Land am Rande des Polarmeers eine reiche Kulisse menschlichen Handelsn bietet.




    tukan

  • Peter Härtling
    Liebste Fenchel!


    Das Leben der Fanny Hensel-Mendelssohn in Etüden und Intermezzi


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lange habe ich auf den neuen T. C. Boyle gewartet, und nun ist er endlich da:



    :jubel: :jubel:


    Heute Abend geht es dann los, ich freue mich schon sehr darauf!

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Joachim-Ernst Berendt
    Nada Brahma

    Die Welt ist Klang

    In meiner Jugend hatte ich der wöchentlichen Jazz-Sendung Berendts gebannt gelauscht. "Das Jazzbuch" brachte mir diese Musik näher und ich verstand die geschichtlichen Zusammenhänge.

    Jahre später stiess ich auf den Titel eines Buches, das meine Neugier weckte: Das 3. Ohr. Autor war der Jazz-Papst mit der prägnanten Stimme. Das Hören bekam einen anderen Stellenwert. Berendts Verdienst ist es, in einer vom Sehsinn dominierten Welt dem Hören und Lauschen neu Gewicht gegeben zu haben.

    .




    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Passend zu den momentan vorherrschenden Temperaturen kann ich dieses kleine Büchlein empfehlen:

    Erzälht wird zum einen die Geschichte der Österreich-Ungarischen Nordpolexpedition (auch: Payer-Weyprecht-Expedition) von 1872-1874 und zum anderen die fiktive Ein-Mann-Expedition eines Nachfahren der damaligen Schiffsbesatzung Joseph Mazzini einhundert Jahre später. Ransmayr schafft es in seinem Roman, reportage-artige Elemente, Briefquellen u.ä. mit der Prosa-Erzählung um Mazzini auf auf geschickte Weise so zu verknüpfen, dass - wie man heute sagen würde - ein Reality-Roman auf sprachlich höchstem Niveau zustande kommt.


    Nun werde ich mich wohl demnächst auch an seinen Ovid-Roman Die letzte Welt herantrauen.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Passend zu den momentan vorherrschenden Temperaturen kann ich dieses kleine Büchlein empfehlen:

    Erzälht wird zum einen die Geschichte der Österreich-Ungarischen Nordpolexpedition (auch: Payer-Weyprecht-Expedition) von 1872-1874 und zum anderen die fiktive Ein-Mann-Expedition eines Nachfahren der damaligen Schiffsbesatzung Joseph Mazzini einhundert Jahre später. Ransmayr schafft es in seinem Roman, reportage-artige Elemente, Briefquellen u.ä. mit der Prosa-Erzählung um Mazzini auf auf geschickte Weise so zu verknüpfen, dass - wie man heute sagen würde - ein Reality-Roman auf sprachlich höchstem Niveau zustande kommt.


    Ja, das Buch fand ich auch außerordentlich faszinierend (und es könnte momentan zum virtuellen Aufwärmen dienen, wenn man weiß, wie viele kälter es noch werden könnte). Allerdings schien mir die skurrile Ein-Mann-Expedition des Nachfahren eher überflüssig.


    Ich habe dann von Ransmayr noch "Morbus Kitahara" gelesen, ein düsteres und bizarres Buch, das ich von der Idee und einzelnen Szenen her auch faszinierend, insgesamt aber etwas unbefriedigend fand. Es ist im Grunde eine "alternative history", in der die Allierten eine Art verschärften Morgenthau-Plan umsetzen und Deutschland und Österreich (oder jedenfalls die eher einsame Gebirgsregion, um die es geht) in ein elendes, anarchisches und vor-industrielles Zeitalter degenerieren.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Annie Proulx


    Das grüne Akkordeon


    Produktinformation
    "Ein grünes Akkordeon, 1890 in Sizilien gefertigt, gelangt mit seinem ersten Besitzer nach Amerika. Fast 100 Jahre lang erlebt es eine Odyssee durch den Kontinent, wird gestohlen, verkauft, verpfändet und verschenkt und begleitet die Nachfahren verschiedener Einwanderersippen auf ihrer Suche nach einem besseren Leben. Der Roman, voll Musik und Leidenschaft, voll Schmerz und Gewalt, erzählt von der Geschichte Amerikas und vom Schicksal der Menschen, die es schufen."

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich lese die Beiträge in diesem thread, immerhin 2177 sind es bisher. Beitrag 2084 von Andrew hat meine Neugierde geweckt, weil der Plot, so unwahrscheinlich scheint. (Aktueller Anlass für mein Interesse: die Queen feiert ihr Thronjubiläum*.)


    Ich bin mal gespannt, ob Die Souveräne Leserin von Alan Bennett hält, was in der Kurzbeschreibung steht: und für den Leser bleibt kein Auge trocken.


    * noch ne kleine Anektote zum Wort "Thron", die mir beim Tippen eingefallen ist: Als Konrad Duden das Regelwerk für die deutsche Sprache schuf, hatte der deutsche Kaiser sich vorbehalten, dass das Wort "Thron" weiterhin mit Th geschrieben werden soll.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Den Bennett kenne ich nur auf englisch (wo die Pointe nicht ganz so offensichtlich schon mit dem Titel verraten wird), ist ziemlich unterhaltsam, aber natürlich kein Schenkelklopfhumor.


    Die Duden-Wilhelm-2-Anekdote habe ich auch schon gehört und weitererzählt, bin da inzwischen aber skeptisch. Das h vom "th" ist nämlich nur bei Wörtern deutscher Herkunft (Thal, Thor) weggefallen, nicht bei solchen aus dem Griechischen wie Thron, Athlet, These usw.
    Daher kann ich mir kaum vorstellen, dass das h in Thron gefährdet gewesen sein sollte. Selbst die Entwicklung seither und die neue Reform hat nur wenige "ph", "rh", "ch" oder "th" angetastet. Eigentlich fallen mir nur ph-Beispiele ein, die in häufig verwendeten Wörtern wie Fotografie oder Telefon meistens durch f ersetzt wurden, ohne dass die andre Variante falsch geworden wäre.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ich lese (nur so nebenher, denn es sind nur kurze Bonmots) "Worte wie Musik" von Leonard Bernstein. Man sollte ja nicht vergessen, dass er auch als Plauderer, als Erklärer ein ganz großer war.
    Wahrscheinlich werde ich Euch in Zukunft immer wieder mal mit ein paar Zitaten nerven.
    Tschö
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

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  • Ich lese zurzeit mit großer Begeisterung:




    Carsten Jensen
    Wir Ertrunkenen
    Roman. Mit einem Nachwort des Autors
    Übersetzung: Sonnenberg, Ulrich
    btb Taschenbuch , 04/2010



    Genau so ist es. Kein Pageturner, bei dem man hechelnd Seite für Seite liest, um den Protagonisten bei der Entdeckung des Geheimnisses der Sonnenpyramide zu folgen. Das nicht. Aber dafür ein kultiviert geschriebener Roman, der gut und packend erzählt, der dreidimensionale Charaktere entwirft und glaubwürdig schildert, der anrührend, phantasievoll, tiefsinnig, spannend und unterhaltsam ist. Ein richtig schönes, dickes Lesebuch. Herrlich.


    Beste Grüße von der eisigen Nordseeküste sendet Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Beitrag 2084 von Andrew hat meine Neugierde geweckt, weil der Plot, so unwahrscheinlich scheint. (Aktueller Anlass für mein Interesse: die Queen feiert ihr Thronjubiläum*.)


    Ich bin mal gespannt, ob Die Souveräne Leserin von Alan Bennett hält, was in der Kurzbeschreibung steht: und für den Leser bleibt kein Auge trocken.



    Hallo Moderato,


    ich sehe erst jetzt, dass Du Bezug nimmst auf meine Leseempfehlung.


    Ich denke schon, dass das Auge trocken bleibt, denn es ist ein recht trockener britischer Humor. Wer den schätzen kann - und das wird bei Dir ohne Zweifel der Fall sein - , der hat eine überaus inhaltsreiche, britisch-humorvolle, skurrile, kurzweilige und lesenswerte Lektüre vor sich. Ich glaube, ich werde es in nächster Zeit noch einmal lesen.


    Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Freude bei der Lektüre - auch mit trockenen Augen ;)


    Freundliche Grüße, Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Lieber Andrew


    Englischer Humor, klar, davon ging ich auch aus. Eine Prise Ironie schwang in meinen Worten mit, als ich das Zitat der Kurzbeschreibung erwähnte. ;)
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Lieber Moderato,


    falls Dir "Die souveräne Leserin" gefällt, empfehle ich auch noch ein anderes Buch von Bennett, das ich in den letzten Tagen gelesen habe:



    Alan Bennett:
    Handauflegen
    Kurzroman
    Originaltitel: The Laying on of Hands
    Übersetzung: Herzke, Ingo
    Wagenbach Klaus GmbH , 02/2009


    Zitat

    Unter den Augen eines unbestechlichen Gesandten der übergeordneten Kirchenbehörde zelebriert Pater Jolliffe einen Gedenkgottesdienst für den Bettgefährten der 'beautiful people' von London, einen auch ihm selbst wohlbekannten Mann. Unerwartete Enthüllungen der versammelten Hinterbliebenen sorgen dafür, dass die traurige Zeremonie einen rasanten Wandel durchläuft. Die weihevolle Andacht wird zum nervenzerrenden Schreckensspektakel, um dann unversehens in einem überaus sinnenfrohen Dankgottesdienst zu enden, als herauskommt, woran dieser Mann nicht gestorben ist.


    Eine amüsante und scharfsichtige Milieustudie, dargestellt anhand einer Trauerfeier, sehr lesenswert.


    Ich wünsche viel Freude bei der Lektüre, freundliche Grüße von Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Lieber Andrew,
    Danke für den Hinweis auf den Kurzroman. Übrigens: Der Wagenbach-Verlag bringt eine Sonderausgabe von "Die Souveräne Leserin" heraus, die jedoch erst im Mai erscheinen wird.


    Aus der Produktinformation:
    Zum 60. Thronjubiläum der Queen: einmalige limitierte Sonderausgabe in royaler Ausstattung; blaue Seide, Silberprägung, farbiges Vorsatzpapier und Fadenheftung - zum gleichen Preis! Bereits 450.000 verkaufte Exemplare auf Deutsch.


    Wo bleibt das Lesebändchen? ;) Ich werde auf die Prunkausgabe verzichten und mir die Untertanen-Ausgabe anschaffen .
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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Herbert Rosendorfer

    Grosses Solo für Anton


    Aufwachen und feststellen, dass man der einzige Mensch auf der Welt ist. Wunschvorstellung oder Horror-Vision?
    Ich bin gespannt, was Rosendorfer daraus macht.




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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Die "Großen" der deutschen Nachkriegsliteratur fand ich trotz des Nobelpreises eher langweilig. Von Böll mochte ich nur "Dr. Murke", von Grass nur "Das Treffen in Telgte" (die Stadt Telgte bietet Stadtführungen nach dem Buch an) und von Walser nur seine vergnüglichen Bodenseekrimis mit Thassilo M. Grübel.


    Ich lese da gerade in letzter Zeit manches und sehr beeindruckt haben mich z.B. Kurzgeschichten von Böll (z.B.: Wanderer kommst Du nach SPA) und Lenz (Stimmungen der See), fasziniert haben mich Gedichte von Jandl und Celan, keineswegs langweilig waren die Physiker von Dürrenmatt. Einige Gedichte von Eich, Krolow, Fried und Enzensberger sind schon länger unter meinen Lieblingen. Demnächst kommt ein Band experimenteller Gedichte von Heißenbüttel dran und der dicke Arno-Schmidt-Ziegel wartet auch noch. Heiner Müllers Hamletmaschine hat mich in der Opernversion von Rihm immer derart mitgerissen, dass ich bei der "trockenen" Lektüre etwas enttäuscht war, werde ich aber sicher nochmal probieren. An die Erzählungen von Andersch kann ich mich jetzt nicht mehr so gut erinnern, die brauchen auch mal eine Auffrischung. Neugierig bin ich auch noch auf Borchert, bei dem ich noch hadere, obs denn nur das Hauptwerk oder gleich das Gesamtwerk werden soll ...


    Also mir wird nicht langweilig.
    :hello:

  • Adalbert Stifter
    Bunte Steine
    Es steht mir der Sinn nach österreichischer Literatur aus dem 19. Jahrhundert.

    2011 war mein Stifter - Jahr. Da habe ich alles gelesen, was mir in die Finger kam. Wenn man sich mal an den Stil gewöhnt hat, kann man gar nicht mehr aufhören. Sogar den "Nachsommer" habe ich geschafft und müsste jetzt König von Polen sein (das ist die Belohnung für jeden, der das schafft - ich glaube Nietzsche oder Heine haben das gesagt). "Witiko" habe ich mir dann aber geschenkt, nach 100 Seiten konnte ich nicht mehr. Aber die Kurzromane werde ich in einigen Jahren mir noch mal vornehmen.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Dieses Buch lese ich gerade mit Interesse und Entzücken. Eigentlich hatte ich es meiner Frau zu Weihnachten geschenkt, aber der Funke spang (zwischen ihr und dem Buch) irgendwie nicht über. Nun lese ich es:



    Thomas Kielinger:
    Elizabeth II.
    Das Leben der Queen
    Beck C. H. , 10/2011


    Beschreibung


    Königinnen gibt es viele, doch nur eine Queen. Elizabeth II. hat fast die ganze Nachkriegszeit auf dem Thron erlebt. Dabei hat sie mehr Krisen überdauert, als irgendein Politiker sich vorstellen kann. Von den Sex Pistols als "fascist regime" besungen, von vielen als skurril und museumsreif belächelt, scheint sie ihr Land heute noch immer zu einen.
    Die Krone war der jungen Elizabeth keineswegs in die Wiege gelegt. Doch als ihr Onkel Edward VIII. um der Liebe Willen dem Thron entsagte und ihren Vater zum König machte, gelangte eine unbeschwerte Kindheit an ihr abruptes Ende. Die junge Prinzessin lernte früh, ihre Gefühle ihrer majestätischen Rolle unterzuordnen. Mit jugendlichen 25 Jahren bestieg sie den Thron und gab dem Land, das noch immer unter den Folgen des Krieges litt, neue Hoffnung. Seither hat sie zwölf Premierminister zur wöchentlichen Audienz empfangen, das Land durch jeden Niedergang und jeden Aufschwung hindurch begleitet und ihre Familie durch die größte reale Soap Opera unserer Zeit gesteuert.


    Dieses Buch ist durchaus keine Hagiographie der Queen, sondern eine kritische und auch gewitzte Beschreibung, aber auch mit Respekt vor der Leistung der Frau, die unser aller Queen ist.


    Freundliche Grüße von Andrew, dessen Heimat von 185 bis 1837 ebenfalls zu Great Britain gehörte. :jubel:

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“

  • Ist es ein Zufall, dass ich wieder ein Buch aus dem Diogenes Verlag lese?
    Ein Buch von Leben und Tod.



    Hugo Loetscher
    Wunderwelt
    Eine brasilianische Begegnung
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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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