Startenor aus Malta - Joseph Calleja

  • Auf You tube hat er mich überzeugt. Hier singt Calleja live, aus Rigoletto einmal mit Orchester und einmal mit Klavierbegleitung, beides hört sich hervorragend an.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Bei NDR kann man sich ein knapp halbstündiges, hochinteressantes Interview mit Joseph Calleja anhören, dass im Juni dieses Jahres aufgezeichnet wurde.



    Calleja spricht darin unter anderem über seine Karriere, Luciano Pavarotti, seinen Lehrer Paul Asciak und auch das moderne Regietheater wird thematisiert.
    Calleja bedauert es hier, dass man sich in der Ära des Regietheaters befindet, da seiner Meinung nach die Regisseure heute zu viel Macht haben. Er verlangt ein Gleichgewicht zwischen, Regisseur, Musik und Künstler.
    Neben dem Affen-Rigoletto aus München erzählt er hier von der Inszenierung einer Verdi-Oper in der nackte Menschen Federball spielen. :huh:


    Weiß zufällig jemand von welcher Oper da die Rede ist? ?(


    Gregor

  • eine Verdi-Oper in der nackte Menschen Federball spielen. :huh:


    Weiß zufällig jemand von welcher Oper da die Rede ist? ?(


    Nein, das weiß ich nicht. Wenn aber wirklich in einer Inszenierung einer Verdi- Oper nackte Menschen Federball spielen ?( ?( ?( , kann es sich eigentlich nicht um ein Opernhaus handeln, sondern um ein Irrenhaus und der Regisseur ist der Direktor, bzw. der Ober- Irre. :yes: Ich glaube, das sehen die meisten Mitglieder unseres Forums genauso.
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Nein, das weiß ich nicht. Wenn aber wirklich in einer Inszenierung einer Verdi- Oper nackte Menschen Federball spielen ?( ?( ?( , kann es sich eigentlich nicht um ein Opernhaus handeln, sondern um ein Irrenhaus und der Regisseur ist der Direktor, bzw. der Ober- Irre. :yes: Ich glaube, das sehen die meisten Mitglieder unseres Forums genauso.
    CHRISSY


    Tja, auch wenn man es kaum glauben mag, aber es soll in einem Opernhaus gewesen sein. :D
    Da hier nur über deutsche Inszenierungen gesprochen wurde, wird es wohl in Deutschland gewesen sein.


    Ob es die meisten Mitglieder im Forum genauso wie du sehen, weiß ich allerdings nicht. Es gibt hier ja einige Anhänger des modernen Regietheaters. ;)


    Aber Calleja hat ja im Interview selbst die passende Antwort parat und treffender hätte er es nicht ausdrücken können. Ich sehe das genauso wie er. Und du ja offensichtlich auch. ;)


    Gregor

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  • Konzerthaus Wien, Großer Saal, 23.11.2011


    mit Alyson Cambridge, Sopran


    Wiener Kammer-Orchester / Frédéric Chaslin, Dirigent


    Vor wenigen Wochen hat Calleja sein drittes Solo Album, The Maltese Tenor, veröffentlicht hat. Das Konzert in Wien ist Teil einer Promotion-Tour für seine neue CD – das Konzert-Programm entspricht demnach zu einem großen Teil dem CD-Programm:


    Un Ballo in Maschera („Forse la soglia attinse.. Ma se m´è forza perderti), Luisa Miller („Quando le sere al placido“), Werther („Pourquoi me reveiller“), Cavalleria rusticana (Addio alla madre), Maristella („Io conosco un giardino“), Tosca („E lucevan le stelle“). Weiters Duette mit der Sopranistin Alyson Cambridge („Parigi, o cara“, „O soave fanciulla“, „Libiamo ne lieti calici“) sowie vier Orchesterstücke (Puccini-Preludio sinfonico, Macbeth-Ballettmusik, Cavalleria-Intermezzo, Thais- Meditation).


    Den Beginn macht überraschenderweise die Ballo-Arie – nicht gerade eine Kleinigkeit als Einstieg. Anfangs klingt die Stimme noch etwas belegt – falls er die Arie an den Beginn gestellt hat, um sich frei zu singen, hat sie ihren Zweck erfüllt. Die Luisa Miller-Arie mit Rezitativ hat Feuer und liegt ihm, zumindest was die einzelne Arie betrifft, mehr als der Riccardo. Den Schlußton singt er hinauf.Der Werther klingt noch ein wenig unausgeglichen, ist aber in schönem Französisch wohltuend schlank angelegt und nicht in effekthaschender verismo-Manier. Bei „Mamma, quel vino è generoso“ aus Cavalleria Rusticana, das für sein Repertoire nicht bezeichnend ist, sich nach dem vorhergehenden Orchester-Intermezzo wohl angeboten hat, hält er die Stimme leicht und schlank und legt dafür mehr Gewicht auf accento und Phrasierung ohne in die Falle zu tappen, allzu sehr auf die Mittellage zu drücken und zu forcieren. Die entzückende Arie „Io conosco un giardino“ aus Maristella, die er gerne singt, ist hier leider vom Orchester ein wenig zugedeckt worden. „E lucevan le stelle“ war sicher der Höhepunkt des Abends. Leicht und duftig, mit herrlichen mezze voci und Zwischentönen. Auf „le belle forme disciogliea dei veli“ ein herrliches legato mit einem zauberhaften diminuendo, das in der Zugabe sogar noch besser gelingt.


    Alyson Cambridge, die mit ihm zusammen das Konzert bestritten hat, ist stimmlich das exakte Gegenteil von Calleja. Eine enge, wenig tragfähige, künstlich aufgetriebene Stimme, die schrecklich scheppert und tremoliert und schlimme Intonations-Probleme hat; gesangliche Defizite, die sich in den Duetten (Parigi, o cara!) im direkten Vergleich wie unter dem Mikroskop noch vergrößern und in „Ebben ne andrò lontano“ am deutlichsten offenbaren.


    Als Zugaben gibt es O sole mio und Non ti scordar di me (in gewöhnungsbedürftigem Orchester-Arrangement), das Traviata-Brindisi sowie noch einmal ein E lucevan le stelle als würdigen Abschluss. Das Publikum dankt es ihm mit begeistertem Applaus. Was den Tenor betrifft, ein sehr erfreulicher Abend, ein schöner, wohlverdienter Erfolg, vor allem mit der Aussicht, ihn in den kommenden zwei Spielzeiten in Wien wieder begrüßen zu dürfen.


    Die Stimme hat nach immerhin mehr als zehnjähriger Karriere noch einiges an Potential. Verglichen mit seinen ersten beiden CDs und seinen ersten Auftritten in Wien 2003 kann man eine große stimmliche Entwicklung hören. Die Stimme ist fülliger geworden, das rasche, flatternde Vibrato ist ausgeglichener und gesetzter geworden. Er ist innerhalb seiner Möglichkeiten und seines Repertoires außerordentlich sicher und souverän geworden, ermöglicht durch eine ungewöhnlich gute Technik. Hier und da wünscht man sich noch etwas mehr an slancio und accento und dass er die Phrasen noch mehr auskostet. Aufgrund seines Alters und der Erfahrung, die er bereits hat, kann er es sich leisten, sich selbst als Interpret und seiner Stimme Zeit zu lassen, zu reifen und sich zu entwickeln.

  • Liebe Gioconda,


    es ist heutzutage nur noch sehr selten der Fall, dass Opernstimmen, die zunächst zu großen Hoffnungen Anlass geben, sich in den Folgejahren ihrer Karriere wirklich weiterentwickeln. Calleja ist hier (leider) schon eine Ausnahme.


    Vielen Dank für Deinen Bericht!

    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • "leider" im Sinne von Weiterentwicklung ja - aber in die falsche Richtung, nämlich abwärts. Die allermeisten singen mit ihrer jugendlichen Frische und vollem Einsatz, haben aber bald ihr Kapital und ihre Reserven verbraucht. Von stimmlicher Entwicklung oder Reifen als Sänger oder Interpret kann da keine Rede sein.

  • Nach Auftritten in Paris und München setzte Joseph Calleja seine The Maltese Tenor -Tour in Wien fort, die ihn am 23. November ins Wiener Konzerthaus führte. Neben Arien aus seinem letzten Album – das den Titel dieser Konzertreihe stellte – brachte er auch Stücke aus seinem Album The Golden Voice als auch für ihn Neues zu Gehör.


    Er beginnt den Abend mit Arien von Verdi – zum einen Forse la soglia attinse ..... Ma se m´è forza perderti aus Un ballo in maschera und Quando le sere al placido aus Luisa Miller. Er unterstreicht dabei, dass ihm gerade der frühe und mittlere Verdi ideal liegt, denn die Stimme ist strahlend und hell und doch bereits mit leichtem Metall versehen.


    Es bereitet ihm keine Probleme in kürzester Zeit vom Italienischen zum Französischen Gesangsstil zu wechseln, denn bei Massenet’s Pourquoi me reveiller aus Werther zeigt sich, dass er – verglichen mit früheren Darbietungen – interpretatorisch sehr gereift ist. Sein Zugang zur Rolle ist ein wirklich französischer, und so kann man auch den Gesangsstil bezeichnen. Er krönt das Ende der ersten Strophe mit einem herrlichen Diminuendo.


    Io conosco un giardino aus Maristella, seit Jahren eine von Calleja gern gesungene Arie, ist gesanglich wieder ausgezeichnet, kommt aber vielleicht fast schon ein bißchen zu routiniert daher. Während das Dirigat und das Orchester durchwegs solide und verläßliche Begleiter sind, werden sie bei dieser Arie leider schon ein bißchen zu laut.


    Für ihn eher untypisches Repertoire bietet er mit Turiddu‘s Abschied an die Mutter aus Cavalleria Rusticana. Er begeht zum Glück nicht den Fehler sich in Verismo-Unarten zu verlieren, sondern sich ganz auf den reinen Gesang zu konzentrieren, und dabei die Stimme zwar schlank aber auch der Szene angemessen ausdrucksstark und emotionell zu führen.
    Hier wird wieder klar, dass man mit einer guten Technik eigentlich fast alles singen kann. Vielleicht der Höhepunkt des Abends, denn das Publikum ist hin und weg und beschert Calleja den größten Jubel des Abends.


    Ein zweiter Höhepunkt wird zweifellos E lucevan le stelle aus Tosca. Calleja beginnt sie in zartesten Piano-Tönen, steigert sich, unglaublich farbenreich, bis zum herrlich kraftvollen finalen …. Mai tanto la vita. Dazwischen nimmt er bei La belle forme discioglea dai veli so überirdisch schön und zärtlich den Ton zurück und kostet die Phrase so herrlich aus, dass man meinen könnte, jetzt bleibt wohl die Zeit stehen. Man könnte die berühmte Stecknadel im Heuhaufen fallen hören. Noch nie habe ich diese Arie so berührend und erschütternd gehört.
    Tobender Applaus und unzählige Bravo-Rufe sind die Folge und es verwundert nicht, dass er bei den Zugaben diese Arie noch einmal vorträgt – und zwar genauso exquisit. Etwas für die Endlosschleife.


    Mit der US-amerikanischen Sopranistin Alyson Cambridge als Parterin - die übrigens beinahe wie eine Doppelgängerin von Vanessa Williams anmutet - hat man allerdings keinen Glücksgriff getan. Diese Alyson Cambridge steht wohl am anderen Ende des Spektrums was die Leistung und Verfassung ihrer Stimme betrifft und ist in keinster Weise eine optimale Partnerin für den Startenor aus Malta.


    Bei Addio del passato aus La Traviata scheppert die Stimme noch eigenartig, die Höhen und die Koloraturen der Juwelenarie aus Faust überfordern die Sängerin und auch die Ohren der Zuhörer total, für die Arie aus La Wally von Catalani ist die Stimme wieder viel zu leichtgewichtig. Auch hier macht sich bereits ein beachtliches Tremolo bemerkbar. Die Stimme von Cambridge hat überhaupt keinen Sitz was in den Duetten mit Calleja noch deutlicher wird.


    Das wunderbar spielende Wiener Kammerorchester unter Frederic Chaslin erweist sich als gut disponierter Begleiter. Nur bei zwei Darbietungen – so etwa bei der Zugabe Non ti scordar di me - scheint Chaslin sein Orchester gar ein bißchen zu sehr zu fordern und läßt dieses lauter aufspielen als es notwendig ist. Aber die reinen Orchesterwerke werden überzeugend vorgetragen. Ganz besonders herrlich zu Beginn des Konzertes Puccini’s wunderschönes Preludio Sinfonico welches sich als idealer Einstieg für den Abend erweist und man leider viel zu selten hört.


    Zu Calleja’s Stimme ist zu sagen, dass diese sehr an Volumen und Virilität gewonnen hat. Das Vibrato tritt weniger in Erscheinung als früher und ist eigentlich nur noch marginal hörbar. Er verfügt über ein wunderbares Legato, seine Höhen sind kraftvoller geworden, er ist nach wie vor ein Meister des Diminuendo, wie er überhaupt eine ausgezeichnete Technik besitzt.
    Wenn er an sich weiter so arbeitet wie bisher und er sich für die Rollenerweiterung die nötige Zeit gibt, die er für diese Entwicklung braucht, wird er sich stetig verbessern können, denn das Potential ist für den 33-jährigen Tenor – wie man an diesem Abend erahnen konnte - noch lange nicht ausgeschöpft.


    Nach dem Konzert erzählte er mir, dass er im Herbst 2012 mit einer von ihm bisher selten gesungenen Puccini-Partie wieder an der Wiener Staatsoper auftreten wird, er - auch aufgrund seiner österreichischen Verwandtschaft - seit zwei Jahren Deutsch lernt, und dass aufgrund des großen kommerziellen Erfolges seiner „The Maltese Tenor“-CD bereits ein neues Album in Planung ist.


    Gregor

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  • GEBURTSTAG


    Heute, 22. Januar, feiert Joseph Calleja seinen 34. Geburtstag.




    Herzlichen Glückwunsch auch an dieser Stelle!


    Gregor

  • Oper


    aufnehmen



    Oper in deutschen Ländern
    Deutsche Oper Berlin
    Aufzeichnung vom 19.12.11


    Georges Bizet
    "Die Perlenfischer"
    ("Les Pecheurs"), Oper in drei Akten - Konzertante Aufführung
    Libretto: Michèle Carré/Eugène Cormon
    Leila - Patrizia Ciofi
    Nadir - Joseph Calleja
    Zurga - Etienne Dupuis
    Nourabad - Ante Jerkunica
    Chor der Deutschen Oper Berlin
    Orchester der Deutschen Oper Berlin
    Leitung: Guillermo García Calvo


    nach Ende der Oper ca. 21.27 Nachrichten


    Oper in deutschen Ländern

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Danke für den Hinweis, Caruso. Leider hast du uns unterschlagen, wann die Radio-Übertragung sein soll.


    Nach Recherche müßte das der 25. Februar sein.


    Schön, dass eine Aufzeichnung gesendet wird. Sollen doch diese Perlenfischer ein Highlight der aktuellen Saison an der Deutschen Oper Berlin gewesen sein.
    Calleja soll einen besonders großen Erfolg gefeiert haben und mußte seine berühmte Arie wiederholen.


    Den Spitzenplatz in der Publikumsgunst ersang sich dabei Joseph Calleja als Nadir: Schon längst der Elite der heutigen Tenöre zuzurechnen, war es doch eine angenehme Überraschung, live zu erleben, welche positive Entwicklung seine Stimme in den letzten Jahren vollzogen, insbesondere an Volumen und Schmelz dazugewonnen hat. Ob Mezzavoce oder Crescendo, Piano oder bruchlose Registerwechsel, Calleja scheint nunmehr die ganze Palette des klangtechnischen Raffinements zu beherrschen, und dies mit einer Leichtigkeit, die nur in Erstaunen versetzen kann. Will man historische Vorbilder für einen Vergleich mit dieser ganz ohne Latin-Lover-Qualitäten auskommender Tenorstimme bemühen, fühlt man sich wegen der leuchtenden Höhen vielleicht an Jussi Björling erinnert. Für sein träumerisch dargebotenes "Je crois entendre encore" erntete der Tenor aus Malta jedenfalls zu Recht spontanen und begeisterten Applaus.
    Quelle: Das Opernglas


    Gregor

  • Hallo Gregor,


    die Radioübertragung ist am 25. Februar von 19.05 bis 21.30 Uhr.
    :hello:
    Jolanthe


    Danke, Jolanthe.


    Bin jetzt etwas verwundert. Habe den Text aus dem Opernglas in meinem vorangegangenem Beitrag extra in blauer Schrift verfaßt, damit er sich abhebt und als Zitat erkennbar ist.
    Wieso zeigt er sich nun plötzlich in schwarzer und kursiver Schrift? ?( Hat die Forensoftware da ein Problem mit der Schriftfarbe? ?(


    Gregor



    Hallo Gregor
    Damit man feststellen kann ob ein Moderator oder Administrator privat oder "amtlich" schreibt wurde die Schreibfarbe BLAU den Mods zu gesprochen - und wenn ich als "letzte Instanz", also als Admin schreibe - dann schreibe ich in ROT.
    Vermutlich hat ein Moderator (ich war es nicht) die Farbe rückgängig gemacht. Ich empfehle in solchen Fällen SCHWARZ (die Normalfarbe ist Dunkekgrau) und FETT zu schreiben
    MOD 001 Alfred


    Bite KEINE Fettschrift! So wichtig kann kein Zitat sein.
    MOD 007
    ;)

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  • Zitat

    Hallo Gregor
    Damit man feststellen kann ob ein Moderator oder Administrator privat oder "amtlich" schreibt wurde die Schreibfarbe BLAU den Mods zu gesprochen - und wenn ich als "letzte Instanz", also als Admin schreibe - dann schreibe ich in ROT.
    Vermutlich hat ein Moderator (ich war es nicht) die Farbe rückgängig gemacht. Ich empfehle in solchen Fällen SCHWARZ (die Normalfarbe ist Dunkekgrau) und FETT zu schreiben
    MOD 001 Alfred


    Ach so, ich dachte schon es wäre ein Problem der Software. Vor kurzem habe ich einen Fremdtext in Grün verfaßt und der besteht nach wie vor. Jetzt ist mir klar warum.
    Du bietest ja eine gute Auswahl an schönen Farben. Da bietet es sich natürlich an, diese dann auch zu verwenden. Die Farben Blau und Rot sind demnach für uns Tabu.
    Danke für die Erklärung.

  • Für mich war es höchst interessant, den Mitschnitt der Perlenfischer-Aufführung zu hören, die ich live miterlebt hatte!


    Im Opernhaus klang die Stimme von Calleja tatsächlich freier und sie hatte mehr Schmelz und vor allem Glanz als aus den (ziemlich teuren) Lautsprechern zu Hause kam.
    Ist Calleja vielleicht auch einer der Tenöre, deren Stimmqualität durch die Aufzeichnung nur sehr begrenzt wiedergegeben wird?


    Mir ging es bei den CD-Produktionen von Calleja bisher immer so, dass ich sehr beeindruckt war von seiner klugen Art, die jeweiligen Arien zu singen. Seine Technik, sein Stilgefühl, sein Geschmack - das alles verdiente höchstes Lob. Aber wirklich gefesselt haben mich die CDs eigentlich nicht. Oft mochte ich nicht mehr als drei oder vier der Titel hintereinander hören.
    Wann immer ich Calleja live gehört habe, hat er mich viel unmittelbarer erreicht und begeistert. Ich dachte deshalb, er sein vielleicht im Studio zu gehemmt oder skrupulös.
    Aber der direkte Vergleich von Live-Eindruck und Hören des Mitschnittes genau dieser Aufführung deutet eher darauf hin, dass die Mikrophone der Stimme nicht ganz gerecht werden.


    Mich würde mal interessieren, welche Erfahrungen andere Opernfreunde mit Calleja-Live und Calleja-am-Lautsprecher gemacht habt.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Wann immer ich Calleja live gehört habe, hat er mich viel unmittelbarer erreicht und begeistert. Ich dachte deshalb, er sein vielleicht im Studio zu gehemmt oder skrupulös. Aber der direkte Vergleich von Live-Eindruck und Hören des Mitschnittes genau dieser Aufführung deutet eher darauf hin, dass die Mikrophone der Stimme nicht ganz gerecht werden.


    Mich würde mal interessieren, welche Erfahrungen andere Opernfreunde mit Calleja-Live und Calleja-am-Lautsprecher gemacht habt.


    Caruso41


    Absolut. - Ich habe auch den Eindruck, daß Calleja ein Sänger ist, dessen Stimme Raum braucht, um optimal zu schwingen und sich klanglich zu entfalten Das einzige was mich ein etwas stutzig macht (sowohl auf CD als auch live) ist eine gewisse Kurzatmigkeit und dass er hin und wieder ein bißchen zu wenig stützt. Weiß nicht, ob das jemandem anderen auch aufgefallen ist.


    Auf der neuen CD finde ich die beiden Mefistofele Arien und "E lucevan le stelle" besoders gelungen. Amico Fritz soll er bald singen. Kann ich mir sehr gut vorstellen.

  • Ich besitze nur seine 3 Recital-CD und die Traviata auf blu-ray DVD mit ihm. Dabei schneidet klanglich das letzte "The Maltese Tenor" am besten ab. Live habe ich ihn bisher leider noch nicht gehört. Aber der Eindruck, den man von einem Sänger bekommt, wenn man ihn live erlebt (Villazon in Hamburg) und später die Konserve hört, kann schon irritieren. Es gab auch den umgekehrten Fall, wo eine reine Mikrofonstimmen (Jos. Schmidt) live nicht ganz das einlösen konnten, was per Mikrofon rüberkam.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


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  • Rolando Villazon begeistert live, aber auch im TV oder auf DVD, wenn man ihn dabei schauspielern sieht. Gegenteil: Bergonzi, Gedda, hier genügt allein eine CD, weil die Stimme begeistert, ohne die Person dabei zu Gesicht zu bekommen. Das habe ich gemeint. Villazon auf der Opernbühne und gut bei Stimme ist schon etwas besonderes.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Ich habe mir zwar die Perlenfischer-Aufzeichnung noch nicht angehört, aber mir ist generell aufgefallen, dass seine Stimme im großen Raum viel besser zur Geltung kommt und sich dort erst richtig enftalten kann, während sie über Lautsprecher immer ein wenig "komprimiert" klingt.
    Erst im Saal - wieder kürzlich bei seinem Arienabend im Wiener Konzerthaus festgestellt - bin ich immer wieder begeistert wie tragfähig die Stimme ist, mit welcher Leichtigkeit sie jeden Winkel und somit jeden Sitzplatz erreicht, und wie einzigartig der Klang und die Schönheit der Stimme ist. Da hört man auch einen Farbenreichtum, der offensichtlich von einem Mikrophon in seiner Gesamtheit gar nicht erst eingefangen werden kann.
    Das soll seine Meriten auf CD in keinster Weise schmälern. Diese genieße ich auch, und man hört auch hier - neben der Schönheit der Stimme - einen Sänger mit extrem viel Talent und einer enormen Musikalität.
    Es ist schwer zu beschreiben. Es ist einfach der Live-Klang, der "einzigartig" ist. Jeder, der Calleja live gehört hat (und das habe ich schon sehr oft) weiß wohl wovon ich rede.


    Was sein Vibrato betrifft, hat sich dieses in den letzten Jahren doch sehr verringert. In Live-Begegnungen tritt es nur noch marginal hervor und fällt nur selten wirklich auf.
    Wenn man ihn dann im Radio hört, nimmt man es aber sehr viel intensiver wahr. Ist das schon jemanden aufgefallen? ?(
    Mich wundert, dass das noch nie jemand angesprochen hat. Ich frage mich ernsthaft, woran das liegen könnte.
    Erzeugt die Stimme Frequenzen, die das Medium Radio gar nicht optimal wiedergeben kann? ?(
    Dieses Phänomen muß man doch im Laufe der Jahrzehnte auch schon bei anderen Sängern beobachtet haben.


    Gregor

  • Erzeugt die Stimme Frequenzen, die das Medium Radio gar nicht optimal wiedergeben kann? ?(
    Dieses Phänomen muß man doch im Laufe der Jahrzehnte auch schon bei anderen Sängern beobachtet haben.


    Darüber wurde auch schon des öfteren hier geschrieben. Es ist ein alter Hut, dass manche Stimmen sehr mikrophontauglich sind und andere weniger.


    Das Aufnehmen von Sängern mit klassischer Gesangstechnik ist eine heikle Sache. Gerade Stimmen mit sogenannter "guter Projektion" sind kaum befriedigend aufzunehmen. Sie besitzen stärkere Anteile im Präsenzbereich, so dass sie in unmittelbarer Nähe sehr hart klingen. Der Toningenieur will aber mit dem Mikrophon nicht weit weg gehen, weil damit andere Probleme ins Spiel kommen, daher geht er mit dem Mikro aus der akustischen Achse heraus (z.B. über Kopf aufgehängte Mikrophone). Da diese Schallanteile des Präsenzbereichs aber ziemlich gerichtet abgestrahlt werden, kann sie das Mikrophon dann gar nicht oder doch nur entscheidend abgeschwächt hören. Das Ergebnis: die Stimme klingt auf Tonträger deutlich anders als auf Distanz im Raum. Vor allem fehlt ein gewisses Leben und Farbigkeit der Stimme.


    Zwei ganz bekannte "Opfer" der Aufnahmetechnik sind Birgit Nilsson und Edita Gruberova. Die Weise, wie diese Stimmen ein Opernhaus geflutet haben (bzw. noch tun), kann der Tonträger nicht vermitteln.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Bei youtube sind Ausschnitte aus den Berliner Perlenfischern zu hören:


    Arie des Nadir "Je crois entendre encore"




    Duett Nadir/Leila “De mon amie, fleur endormie – Leïla, Leïla! Dieu puissant”




    Natürlich darf das berühmte Duett von Nadir und Zurga nicht fehlen "Au fond du temple saint"



    Warum findet man diese wunderschöne Oper eigentlich so selten auf den Spielplänen der Opernhäuser? ?(
    Haben die Regisseure etwa Hemmungen wegen des exotischen Kolorits? :rolleyes:


    Gregor


    P.S. Danke an Theophilus für die obige Erklärung.

  • Vielen Dank Gregor. Der Nadir gesungen von Calleja kann locker mit Gigli oder Gedda oder wem auch immer mithalten. Ich bin begeistert.


    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


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  • Der Nadir gesungen von Calleja kann locker mit Gigli oder Gedda oder wem auch immer mithalten. Ich bin begeistert.


    Lieber Bernward, offenbar hast Du wohl die Übertragung in DeutschlandradioKultur verpasst. Da muss man halt mit der bescheidenen YouTube-Qualität leben.
    Aber es gibt den Plan, den Mitschnitt auf CD zu veröffentlichen, wie ja auch seinerzeit der Mitschnitt der konzertanten Aufführung von "Amico Fritz" als CD veröffentlicht wurde!


    Gruß


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Warum findet man diese wunderschöne Oper eigentlich so selten auf den Spielplänen der Opernhäuser?


    Unter anderem, weil Sänger für den Nadir Mangelware sind.

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Joseph Calleja hat soeben die Aufnahmen für sein neues Album in London beendet. Es handelt sich um eine Tribut-CD für Mario Lanza.
    Die Liebe zur Oper begann für Calleja als er sich als Jugendlicher den Film „Der große Caruso“ mit Lanza in der Titelrolle angesehen hat.
    Die CD wird Titel aus dem breiten Repertoire von Lanza enthalten, mit denen der Sänger große Erfolge feierte.


    Das Album soll im September veröffentlicht werden.


    Gregor

  • Am 05. Juni 2013 wiederholt die Deutsche Oper Berlin (im Konzerthaus Berlin) die konzertanten Perlenfischer in denen Joseph Calleja wieder den Nadir singen wird.
    Seine prominenten Partner sind Ekaterina Siurina und Mariusz Kwieczien.
    Eine tolle Besetzung.


    „In der Deutschen Oper spielt man DIE PERLENFISCHER von Georges Bizet konzertant, und es geschieht ein kleines Wunder. Nichts fehlt der Aufführung, die mit vier Solisten, Chor und Orchester auskommt. … Es ist ein Abend der Musik und der Gesangskunst, der maßstabsetzend in Erinnerung zu rufen vermag, was Oper jenseits des Theaters auch ist: Entführung in die Welt der Stimmen.“ So jubelte die Berliner Zeitung nach der konzertanten Premiere im Dezember 2011 an der Deutschen Oper Berlin. An diesem Abend eroberte das 1863 entstandene Frühwerk des CARMEN-Komponisten das Berliner Publikum im Sturm – mit seinem apart exotisierenden Kolorit und vor allem durch seine hinreißenden Melodien, von denen das berühmte Duett „Au fond du temple saint“ für Tenor und Bariton nur die bekannteste ist. Der Abend bewies, dass die einfache Dreiecksgeschichte keine Bühne braucht, um wieder zum Leben erweckt zu werden, aber vor allem große Sänger: Denn diese Berliner PERLENFISCHER waren auch der Abend des maltekischen Tenors Joseph Calleja, der in der Rolle des Nadir vom Publikum frenetisch gefeiert wurde. Aufgrund des großen Erfolgs gibt es in dieser Saison eine weitere Aufführung des Stücks, wieder mit Joseph Calleja, dem diesmal mit dem polnischen Bariton Mariusz Kwiecień und der russischen Sopranistin Ekaterina Siurina zwei exquisite Belcanto-Interpreten zur Seite stehen.
    Quelle: Deutsche Oper Berlin


    Hoffentlich wird die Aufführung mitgeschnitten und eine CD veröffentlicht.


    Gregor

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