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Welches Instrument kann diese Sonaten wirkungsvoller ins Publikum tragen ?
Sehr richtig! Wer sagt denn, dass ausgerechnet ein Steinway der 1980er, 1990er oder 2000er Jahre Beethovens Idealinstrument gewesen sei? Mit dem schwerfälligen Tastengang sind die Glissandi der Waldsteinsonate nur annäherungsweise zu spielen.Das Leben ist kein Wunschkonzert, und ich sehe es als Augenwischerei an, wenn wir aus heutiger Sicht meinen, Beethoven habe sich immer bessere Klaviere gewünscht, also müsse er sich den heutigen Flügel gewünscht haben - wer bitte will das denn wissen?
Ja! Und das gilt (mindestens) von Bach bis Débussy.Statt uns hier künstlich fest zu legen, dürfen wir die uns heute gebotene Auswahl doch schätzen und genießen.
Die - beispielsweise - Klarinettenkonzerte von Kozeluch habe ich jetzt aber auch nur auf unoriginalen Instrumenten mit Klöcker und dem Prager Kammerorchester gefunden. Schlägst Du solches Repertoire dann dem großen Ausschnitt zu, den Du ohnehin nicht hören wirst, oder dem Teil, der Dich ohnehin nicht interessieren würde? Oder hörst Du dann gegebenenfalls doch "unoriginal"?und wenn Wolfram meint, Kozeluch zu hören sei Zeitverschwendung, so meine ich eben, dass mir die Einspielungen auf "Originalinstrumenten" genügen.
Natürlich können wir nicht wissen, wie heutige Klaviere auf Beethoven gewirkt hätten.
Zitat
Das Leben ist kein Wunschkonzert, und ich sehe es als Augenwischerei an, wenn wir aus heutiger Sicht meinen, Beethoven habe sich immer bessere Klaviere gewünscht, also müsse er sich den heutigen Flügel gewünscht haben - wer bitte will das denn wissen?
Ob die Ausklammerung aller Musik, die nicht auf Originalinstrumenten gespielt ist, mit dem Hinweis, "... es ist so viel, ich kann sowieso nicht alles hören ...", eine stärkere Sachgrundlage hat, lasse ich mal dahinstehen.
Wie atemberaubend die späten Beethovensonaten auf dem Nachbau eines historischen Instruments klingen können, hat zum Beispiel Brautigam unter Beweis gestellt.
Ich wette darauf, dass dieses "atemberaubende" in einem großen Konzertsaal völlig verpuffte
Ich nehme an, dass eine Mahlersinfonie dargeboten auf einem Gletscher auch einigermaßen verpuffen würde.
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Es ist fast ausschließlich ein Fall für den Tonträger zum Hören zu Hause. Gelegentlich wird man das in kleinen Sälen auch in Natura hören können, aber für den allgemeinen Konzertbetrieb ist das nichts.
Ja, aber die Lautenisten und ihr Publikum sind es seit jeher gewohnt, die kleinen Säle zu frequentieren. Man wird aber schwerlich das Beethoven-Publikum dorthin umdirigieren können - und wollen.Dasselbe gilt für Lautenmusik, ist m. E. aber kein Argument gegen dieselbe. Wenn der Tonträger die Möglichkeit eröffnet, Lautenmusik ebenso wie Klavierwerke der Wiener Klassik in authentischer Wiedergabe hören zu können, dann ist dies doch eine wunderbare Sache!
Und dabei übertrifft ein Streichquartett mit "modernen" Instrumenten dynamisch ein Fortepiano deutlich. Streichquartette mit "historischen" Instrumenten (z.B. Quatuor Mosaiques) gehören für mein Empfinden unbedingt in kleinere Säle bis etwa 500-600 Plätzen.
Zitat
Ich habe bereits meine Probleme, wenn ein Streichquartett in einem großen Konzertsaal spielt, in dem man ebensogut eine Mahler-Sinfonie geben könnte. Das Alban-Berg-Quartett in der Alten Oper Frankfurt - das war kein ungebrochenes Vergnügen ... da lobe ich mir den Tonträger.
Moderne Konzertflügel brauchen mehr Fingergewicht, werden aus dem Ellenbogen gespielt und klingen daher immer schwerfälliger.
Badura Skoda ist übrigens einer der wenigen mir bekannten Pianisten, der die Vorzüge eines Bösendorfer Konzertflügels gegenüber der mächtigen Konkurrenz auch auf Tonträger hörbar machen kann.
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