Berliner Philharmonie -Wagner- "Die Walküre" in konzertanter Form am 20.5.2012 - Fantastisch!

  • Oper konzertant habe ich immer als problematisch betrachtet, denn die szenische Gestaltung ist - gerade bei Wagner, wo Bühnengeschehen und Musik so eng verwoben sind - eigentlich unentbehrlich. Absolut entbehrlich ist aber, was sich heutige "Regisseure" unter Wagner vorstellen, und so ist diese Lösung wohl die beste. Es war ein sehr beeindruckendes Erlebnis, ein Weltklasseorchester wie die Berliner Philharmoniker so nah und intensiv zu erleben. Ihre ganze Kunst stellten sie vor allem dadurch unter Beweis, dass sie trotz Sir Simon Rattles eher kryptischem Dirigat einen fulminantes Klangerlebnis lieferten und manche Unstimmigkeit wieder allein ausbügeln konnten. Ja, der Herr Rattle mag ja ganz sympathisch sein, aber wer aus seinen seltsamen Bewegungen Einsätze herauslesen kann, der ist schon wirklich brillant. Dem größten Teil des Publikums in der nahezu ausverkauften Philharmonie mag entgangen sein, dass die Bläsereinsätze im Walkürenritt teilweise eine Idee zu spät kamen oder dass die Winterstürme dem Wonnemond etwas zu schnell wichen und eine kleine, aber schnell unter Kontrolle zu bringende Unstimmigkeit verursachten. All das fällt angesichts der wirklich exquisiten Gesamtleistung aber weniger ins Gewicht und steht letztlich für die interessante Unberechenbarkeit eines Live-Erlebnisses.
    Eine altgediente Wagner-Garde hatte der Sir da um sich geschart. Allen voran Terje Stensvold als Wotan, dessen gewaltige Stimme bis zum Schluss unvermindert frisch und beeindruckend schön erklang, und zwar in allen Nuancen. Voll von bedrohlichem Zorn gegenüber der "unartigen" Brünnhilde, aber letztlich übermannt von väterlicher Liebe zu seiner trotzigen, aber kühnen Lieblingstochter. Ein echter Göttervater eben, so wie man ihn sich auch vorstellt. Meine weibliche Favoritin war Eva-Maria Westbroek als Sieglinde, deren durchdringender und zugleich sinnlich-üppiger Sopran das Publikum zu wahren Beifallsstürmen hinriss, was übrigens auch für Evelyn Herlitzius als Brünnhilde galt. Im zweiten Akt waren ihre Begrüßungs-Hojatohos recht unsauber, aber im dritten Akt offenbarte sich ihr Können in Form von dramatischen Spitzentönen, die einer Göttertochter sicherlich würdig waren. Christian Elsner hat mich als Siegmund weniger überzeugt, zwar hat er eine volle Stimme, deren Kern mir jedoch zu unmetallisch ist und die Bronzefarbe z.B. eines Clifton Forbis vermissen lässt. Wenn es dann auch wirklich dramatisch wurde, wurde er teilweise ein wenig zugedeckt, was man von den Damen absolut nicht sagen kann. Lilli Paasikivi als Fricka gab eine wütende und mit üppigem Klang ausgestattete Gefährtin Wotans. Ein besonderes Highlight war auch Mikhail Petrenko als Hunding, dessen herrlichem schwarzen Bass man eine etwas größere Rolle gewünscht hätte.
    Insgesamt ein musikalisch mehr als lohnender Abend, an dem zur Abwechslung mal die Musik Wagners den Mittelpunkt bildete - und zwar ohne den schalen Beigeschmack einer entstellenden Inszenierung. Bravo!

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • dass die Bläsereinsätze im Walkürenritt teilweise eine Idee zu spät kamen


    Hallo,


    ich habe das Konzert nicht gehört, könnte mir aber (in meinem inneren "Ohr") vorstellen, dass dies den Rhythmus noch besonders betont/hervorhebt. Die "Winterstürme" habe ich nicht so im "Ohr", also?


    Ähnliches habe ich vor vielen Jahren mit einer konzertanten Aufführung von Wozzeck erlebt - wer den Inhalt kennt, braucht kein Bühnenbild.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Ich kann über konzertante Opernaufführungen auch nur positives berichten. Die Sänger müssen sich schließlich nicht mit einer schwachsinnigen Inszenierung runschlagen, sondern können sich ganz auf die Musik konzentrieren. Nur ich habe leider das Gefühl das für die meisten Zuschauer eine konzertante Inszenierung eher langweilig ist. Aber wenn man z.B. zwei so großartige Sängerinnen wie Frau Bartoli oder Frau Gruberova in einer konzertanten Aufführung erleben kann ist sie garn so langweilig. Und bei den heutigen Einheitsbühnenbildern kann man sich einen Regisseur sowieso sparen. Mich wurde mal reizen den kompletten Ring konzertant oder halbszenisch zu sehen.

  • Besser konzertant als Regietheater-Schwachsinn. Zwar alles andere als ideal, aber noch das kleinere Übel. Zudem billiger.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Nein, also von Langeweile kann absolut keine Rede sein. Dafür sorgten jedenfalls bei mir schon die Musik und die durchweg guten bis hervorragenden Sänger. Und wenn ich keine wagnergerechte Inszenierung haben kann, dann lieber gar keine. Ich weiß noch, wie ich mich vor Jahren in der Hamburger Staatsoper bei Günter Krämers öder Interpretation gelangweilt habe, und das obwohl auch damals absolut keine schlechten Sänger auftraten und das routinierte Orchester der Staatsoper hervorragend spielte.
    @ Zweiter Bass: Das mag schon sein, aber ich fand es doch etwas ungewöhnlich, zumal ich es von anderen Aufnahmen anders kenne. Aber wie ich schon sagte, tat es dem Gesamterlebnis absolut keinen Abbruch. Ich weiß auch nicht, wie oft die Philharmoniker das schon aufgeführt haben, in diesem Jahr war es jedenfalls das erste Mal, dem noch zwei weitere Mai-Termine folgen.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Der Sender RBB Kultur hat die Aufführung live im Radio übertragen.


    Den Mitschnitt kann man sich in Netz 'runterladen:


    RICHARD WAGNER
    DIE WALKÜRE

    Konzertante Aufführung


    Eva-Maria Westbroek, Sopran - Sieglinde
    Christian Elsner, Tenor - Siegmund
    Evelyn Herlitzius, Sopran - Brünnhilde
    Lilli Paasikivi, Mezzosopran - Fricka
    Terje Stensvold, Bass - Wotan
    Heike Gr€ ¦ötzinger, Mezzosopran - Siegrune
    Mikhail Petrenko, Bass - Hunding
    Joanna Porackova, Sopran - Gerhilde
    Julianne Young, Mezzosopran - Waltraute
    Andrea Baker, Alt - Schwertleite
    Eva Vogel, Mezzosopran - Grimgerde
    Anette Bod, Mezzosopran - Rossweisse
    Anna Gabler, Sopran - Ortlinde
    Susan Foster, Sopran - Helmwige


    Berliner Philharmoniker
    Leitung: Sir Simon Rattle


    Berliner Philharmonie, 20. Mai 2012


    1. Aufzug (62:50)
    2. Aufzug (88:34)
    3. Aufzug (66:33)


    (RBB Kultur)

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Walküren erobern Berlin
    Warum erscheinen solche Besprechungen nicht hier?
    Wahrscheinlich weil sie im "Shitstorm" der hier dominierenden Anti-Regietheater-Tea-Party und Kultur-Neandertaler vernichtet würden!


    "Mann, watt bin ick froh, dat ick nix mit Opern to dohn hebb."
    Gruß aus Kiel

  • Walküren erobern Berlin
    Warum erscheinen solche Besprechungen nicht hier?
    Wahrscheinlich weil sie im "Shitstorm" der hier dominierenden Anti-Regietheater-Tea-Party und Kultur-Neandertaler vernichtet würden!


    Hmmm, wer hier der "Kultur-Neandertaler" ist, darüber gibt es ganz bestimmt verschiedene Meinungen. Ich wüsste nicht, was es an der von Ihnen so hochgelobten Rezension zu vernichten gäbe. Und wenn Sie sowieso nix mit Opern zu tun haben, dann kann Ihnen meine Rezension ja auch herzlich egal sein. Ganz schlechter Stil, lieber Herr S.Bummer!

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Hallo Harald,


    wenn Du jetzt noch so nett wärst und schreiben würdest, unter welcher Adresse man sich im Internet die Walküre runterladen kann, wäre mein Abend gerettet. Bei Tod opera habe ich bereits nachgeschaut, das ist die Walküre nicht aufgetaucht.

  • Hallo Herr Strano,
    ich fand Ihre Rezension problematisch. Über Stilfragen lasse ich mich da besser nicht aus.



    Zitat

    Oper konzertant habe ich immer als problematisch betrachtet, denn die szenische Gestaltung ist - gerade bei Wagner, wo Bühnengeschehen und Musik so eng verwoben sind - eigentlich unentbehrlich. Absolut entbehrlich ist aber, was sich heutige "Regisseure" unter Wagner vorstellen, und so ist diese Lösung wohl die beste.

    Also soll ich in Zukunft wohl am Besten zuhause vor den Lautsprechern sitzen. Außerdem sind anscheinend alle Opern-Regisseure tot oder "heutig" und die bringen ja nur Regietheater und damit nur Müll! Der "Mittelteil" der Rezension ist leidlich objektiv,

    Zitat

    der Herr Rattle mag ja ganz sympathisch sein, aber..

    doch dann am Ende wieder eine grundlose Verallgemeinerung, oder ist das der Kontext, in dem man sich hier äußern muss?

    Zitat

    und zwar ohne den schalen Beigeschmack einer entstellenden Inszenierung. Bravo!


    Da finde ich es schon besser, eine Einleitung wie diese zu bringen:

    Zitat

    Walküre konzertant ist was für Masochisten, besonders im Mai, und besonders wenn man bis 8 in der Sonne liegen kann.

    Da spüre ich Ironie und freue mich auf den Text.


    Gruß aus Kiel

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  • Hallo Harald,
    wenn Du jetzt noch so nett wärst und schreiben würdest, unter welcher Adresse man sich im Internet die Walküre runterladen kann, wäre mein Abend gerettet. Bei Tod opera habe ich bereits nachgeschaut, das ist die Walküre nicht aufgetaucht.


    Ich suchte auch schon vergeblich.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Da ich sowohl bei TodOpera als auch bei OperaShare Mitglied bin, war ich sicher, dass beide Adressen die Walküre zum download bereithalten.
    Die Angaben in meinem Posting #6 stammen von OperaShare.

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)


  • Na so was! Und kriege ich jetzt eine 6 mit dem Zusatz "Thema verfehlt" oder rette ich mich mit einer 5 - gerade mal noch so vor dem Sitzenbleiben?
    Also ganz ehrlich - das tut mir jetzt echt leid, dass ich in meiner Rezension Ihren Geschmack nicht getroffen habe. Halt...Moment mal.....nein, ich muss mich korrigieren, denn gerade wird mir bewusst, dass mir das so rein gar nicht leid tut. :baeh01:

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Zitat Joseph II:

    Zitat

    Besser konzertant als Regietheater-Schwachsinn. Zwar alles andere als ideal, aber noch das kleinere Übel. Zudem billiger.


    Das kann ich nur bestätigen. Ich habe in Bonn eine "Nabucco" gehört in konzertanter Aufführung, die ich noch immer in Erinnerung habe. Mit Rosalind Plowrigth, Piero Capuccilli und Nicolai Ghiuselev in den Hauptrollen. Ein Ohrenschmaus, dem ein dämlicher Regisseur des Regietheaters nichts anhaben konnte.



    Zitat s.bummer:

    Zitat

    Walküre konzertant ist was für Masochisten, besonders im Mai, und besonders wenn man bis 8 in der Sonne liegen kann.


    Selten etwas Blöderes gelesen. Wenn man schon mit Opern nichts am Hut hat, sollte man die Finger davon lassen.

    W.S.

  • Und vorhergesagt. :thumbsup:
    Und Wolfgang hat noch nicht mal nach gelesen oder es verstanden! Sofort war sein Reflex da: einfach unreflektiert draufhauen!
    Wunderbar! So stell ich mir heute Hochkultur vor!
    Prima, einfach prima!


    Gruß aus Kiel

  • Ich hörte grad in den 3. Akt hinein. Ersteindruck: na ja. Irgendwie ist die Tontechnik für 2012 sehr mäßig. Man hört die Sänger kaum (nicht mal Wotan im Abschied). Das Orchester scheint im Walkürenritt wirklich ordentlich zu patzen, und nicht nur dort. Dies erste Eindrücke. Da fand ich Rattles Aufnahme aus Aix-en-Provence von 2007 besser.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Hallo Joseph,


    ich fand ja schon die "Walküre" aus Aix-en-Provence von 2007 sehr enttäuschend. Und ehrlich gesagt konnte ich mir auch nicht wirklich vorstellen, dass das Ganze jetzt besser sein sollte.


    Ich habe gerade einen Bericht über die "Carmen"-Produktion mit Berliner Schülern, Sasha Waltz und den Berliner Philharmonikern unter Rattle gesehen, da wurde auch wieder wild herunter genudelt gespielt - ohne Glanz und Feuer: erbärmlich!



    :hello: LT

  • Korrektur, ein peinlicher Fehler: Da hatte ich vorhin tatsächlich versehentlich eine falsche mp3-Datei angesteuert (irgendein In-House-Mitschnitt von 2004 :stumm: ). Die Tonqualität dieser 2012er Walküre ist sehr gut, genauso das Orchesterspiel.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat

    "Mann, watt bin ick froh, dat ick nix mit Opern to dohn hebb."


    Hallo, s.bummer!


    Nach dieser Aussage mußte ich annehmen, daß du mit Opern nichts am Hut hast.



    Zitat

    Walküre konzertant ist was für Masochisten, besonders im Mai, und besonders wenn man bis 8 in der Sonne liegen kann.


    Hier fühlte ich mich angesprochen und denunziert.


    Sollte das wirklich nicht so gemeint sein, dann entschuldige ich mich bei dir 1001-mal.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

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  • Es ist immer wieder erschreckend, wie dramatisch schief Kommunikation gehen kann, dass man eigentlich dreinschlagen möchte! - Die Aussage, eine Walküre konzertant sei etwas für Masochisten stammt nicht von s.bummer, sondern aus der von ihm verlinkten Kritik(!) und wird im übrigen dort stante pede revidiert.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Korrektur, ein peinlicher Fehler: Da hatte ich vorhin tatsächlich versehentlich eine falsche mp3-Datei angesteuert (irgendein In-House-Mitschnitt von 2004 :stumm: ).


    Cool! Du hast bei Dir zuhause Die Walküre aufführen lassen! Das will ich auch ... :hahahaha::hello:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Zitat

    Es ist immer wieder erschreckend, wie dramatisch schief Kommunikation gehen kann, dass man eigentlich dreinschlagen möchte! - Die Aussage, eine Walküre konzertant sei etwas für Masochisten stammt nicht von s.bummer, sondern aus der von ihm verlinkten Kritik(!) und wird im übrigen dort stante pede revidiert.


    Hallo, MSchenk!


    Du hast ja vollkommen Recht. Es war ein Flüchtigkeitsfehler von mir, für den ich mich nochmals entschuldigen möchte. Aber dafür brauchst du nicht dreinzuschlagen, denn ich habe nur Angst vor meiner Frau!



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Aber dafür brauchst du nicht dreinzuschlagen, denn ich habe nur Angst vor meiner Frau!


    Recht hast Du! - Aber kennst Du dieses Gefühl: Zwei unterhalten sich, man steht daneben und denkt "Es könnte doch so einfach sein!". Das "dreinschlagen" ist da natürlich nur symbolisch :hello:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Alles prima!
    Ich habe Teile der konzertanten Aufführung gehört. Wirklich gut.
    Allerdings ist die Tonqualität in der Tat nicht berauschend.
    Da fällt mir ein. Hat nicht zumindest Bernstein auch Wagner Opern konzertant eingespielt und dafür sowohl Lob und Prügel erhalten.


    Wolfgang. So 4-6mal im Jahr gehe ich in die Oper. In Kiel ist es recht ok, zwar klein, aber engagiert und vielfältig. GMD Fritsch macht mit seinem Kollegen Siberski unter der Intendanz von Daniel Karasek einen guten Job.
    Jede Menge Wagner und Mozart, fast alles von Verdi und Puccini habe ich zudem bei mir rumstehen, Strauss mag ich nicht.
    Ich misch jedoch lieber mich nicht in die inhaltlichen Bewertungen ein, denn dafür reicht meine Kenntnis nicht, bzw. ist sie zu einseitig. So wie ein Maltwhisky Trinker, der nur ISLAY gelten läßt und die große andere Vielfalt ignoriert.
    Ich habe daher auch nur den Stil der Rezension kritisiert. Nicht die Bewertung.


    Gruß aus Kiel

  • Da fällt mir ein. Hat nicht zumindest Bernstein auch Wagner Opern konzertant eingespielt und dafür sowohl Lob iund Prügel erhalten.


    Mein erster Tristan:


    Das ganze ist lt. Beiheft ein Zusammenschnitt aus Mitschnitten der konzertanten Aufführungen, sowie den Generalproben. Die Prügel gab es meiner Erinnerung nach hauptsächlich für die Besetzung der Titelpartien H.Behrens/P.Hofmann. Wobei ich - vorbelastet, weil wie gesagt mein erster eigener Tristan - jedesmal vor Wonne sterbe, wenn am Schluß die Stimme von Frau Behrens geradezu mit dem Orchester zu verschmelzen scheint :rolleyes:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Hallo, MSchenk!


    Ich war immer ein großer Verehrer von Hildegard Behrens. Nur war ihre Stimme nicht unbedingt geeignet für schwere Wagner-Partien. Ich habe sie nie als Isolde gehört. Aber z. Bsp. als Leonore in "Fidelio" unter Bernstein einfach zum hinschmelzen.



    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Diese Aufnahme meinte ich. Das mit Bernstein war leider ein Irrtum. Solti ist mir natürlich auch lieber. Aber hier singt Behrens eine phantastische Leonore:


    W.S.

  • Die Prügel gab es meiner Erinnerung nach hauptsächlich für die Besetzung der Titelpartien H.Behrens/P.Hofmann.


    Nun, ich kenne nur den Liebestod von dieser Aufführung. Warum es Prügel gab, kann ich mir aus der Schlußszene heraus nicht erklären.


    Selten habe ich die Isolde so bewegend, schmerzerfüllt und herzzereißend gehört.

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