Cover zum Schießen: Die witzigsten Cover!


  • Collage


    Nachdem der vorige Beitrag gezeigt hat, dass man Collagen aus CD-Covern des Labels Fuga libera machen kann, hier mal ein sehr schönes Cover, das selber eine Collage darstellt. (Florian Deuter, Mónica Waisman und Harmonie Universelle)

  • Was steckte hinter Karajans Vorliebe für Porsche? Vielleicht glaubte er, dass "PORSCHE" ein Abkürzung ist?


    Perfekter
    orchestraler
    Reinklang,
    Showeffekte und eine
    CD-Hinterlassenshaft für die
    Ewigkeit


    oder:


    PS-orientiertes Rauditum signalisiert eine charismatisch herausgehobene Einmaligkeit.

  • William Hogarth (1697-1764) Marriage à-la-mode.

    Der Stuhl auf diesem Cover ist offenbar das Opfer einer ehelichen Auseinandersetzung. Das vollständige Bild zu diesem Cover stammt aus einer satirischen Serie von sechs Bildern, die die arrangierte Ehe zwischen dem Sohn eines verarmten Grafen und der Tochter eines reichen Bürgers zum Thema hat. William Hogarth war wohl ein Meister der Satire - egal ob in Gemälden oder in Kupferstichen. (siehe auch diesen älteren Beitrag hier).
    Der Komponist Charles Avison hatte es gewagt, den in England sehr beliebten Händel zu kritisieren. Vielleicht hat man diesen Bildausschnitt als Cover-Vorlage gewählt, um mit dem umgeworfene Stuhl, den Noten und dem Geigenkasten auf diesen Konflikt anzuspielen. :?:


  • Die fünf Sinne - gleich zweimal - die Cover-Gestalter haben sich wohl mehr auf's Hören konzentriert . ;)


    Jan Brueghel der Ältere (1568-1625) "Allegorie der fünf Sinne" von 1618


    Lublin Baugin (1610-1663) "Die fünf Sinne" aus dem Jahr 1630


    Die Bilder in groß: BrueghelBaugin

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  • die Damen, die da wohl den Streichquartetten von Mieczyslaw Weinberg lauschen, haben allesamt eine eher ungesunde Gesichtsfarbe. Aber sooo schlecht sind die Werke nun auch nicht:


    Es wird immer weitergehn, Musik als Träger von Ideen.

    Kraftwerk

  • Um im Farbschema von rolo betmans Beitrag zu bleiben, wollte ich dieses rätselhafte Cover einer Domenico Scarlatti-CD zeigen.
    Wahrscheinlich ist es Jamón Ibérico, was man auf dem Cover sieht. Scarlatti war wohl zu Lebzeiten Untertan der spanischen Habsburger (* 1685 in Neapel; † 1757 in Madrid). Ein Aufenthalt in Sevilla vor seinem Umzug nach Madrid brachte ihm den Flamenco nahe. Also nehme ich an, dass der Schinken - vielleicht ist es auch Serranoschinken aber bestimmt kein Parmaschinken - den spanischen Einfluss auf sein Musik representieren soll.


  • Ich weiß wirklich nicht, ob die Hand auf dem linken CD-Cover anatomisch korrekt dargestellt ist. ;)
    Die Musik ist toll. Les Baricades misterieuses sind einfach wunderschön - egal ob sie mit Klavier oder Cembalo dargeboten werden.

  • Der Maler ist Giovanni Domenico Tiepolo (auch Giandomenico Tiepolo, * 1727 † 1804) Sohn von Giovanni Battista Tiepolo (1696-1770)



    Sommerspaziergang (1757)



    Die Promenade (1791)


    Die Komponisten auf der zweiten CD gehören ins 17te Jahrhundert (seicento). Auf der dritten CD sind auch die Hälfte 'seicento'-Komponisten, auch wenn das Trio settecento heißt. Wer das Bild für die zweite CD gemalt hat, hat mich wegen meines Tamino-Namens sehr interessiert. Dass es ein Maler des 'settecento' ist, war doch eine Überraschung.
    ;)


  • Trotz der über 300 Jahre Unterschied ist da doch eine große Ähnlichkeit zwischen den beiden Bildern.
    Den Bildern zufolge handelt es sich bei den Instrumenten um sogenannte "Kastenhalslauten". ;)

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  • Hallo zusammen,


    früh streckt sich, was mal soooo schnell werden will


    Als Ergänzung dazu:


    ... und noch was eigenes - Auf den Hund gekommen!



    Viele Grüße
    Frank

    From harmony, from heavenly harmony
    this universal frame began.


  • Trotz der über 300 Jahre Unterschied ist da doch eine große Ähnlichkeit zwischen den beiden Bildern.
    Den Bildern zufolge handelt es sich bei den Instrumenten um sogenannte "Kastenhalslauten". ;)


    Wer den "Winter" von Vivaldi auf dieser sog. "Kastenhalslaute" spielt, zeigt das Format, das auf dem Cover zu sehen ist.


    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Zum Bild mit dem klavierspielenden Hund: auch im Text ist ein kleiner Scherz. "Dog gone" ist ein moderates amerikanisches Schimpfwort, wenn auch veraltet, und heißt "verdammt"!

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Zum Bild mit dem klavierspielenden Hund


    Gibt es wirklich:



    :D

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Scheinbar denkt die Musikindustrie, dass selbst kurzsichtige Männer (weit) über 50 (wie ich) kein Problem damit haben, die ersten beiden CDs als Händel- oder Bach-CD zu identifizieren. Sie geht wohl davon aus, dass dieser wichtige Teil ihrer Klientel mit den Perücken ihrer Lieblingskomponisten so gut vertraut ist, dass sie trotz extrem kleiner Schrift sofort erkennen, um was für eine Musik es sich jeweils händelt - äääh handelt. ( "Best Handel" heißt wohl Sonderangebot :?: )
    Den Fux würde ich jedenfalls auch ohne Beschriftung des Covers an der Perücke erkennen.
    ;)

  • Meine Vermutung, dass das erste Cover hier von Evaristo Baschenis (1617-1677) stammt, war falsch. Es stammt von Bartolomeo Bettera (1639-1688). Beide Maler kommen aus Bergamo. Die fünf andern Bilder hier sind tatsächlich Werke von Baschenis, der zumindest ein Vorbild für Bettera war. Der Herr mittleren Alters auf der letzten CD ist ein Selbstbildnis von Evaristo Baschenis. Er konnte also auch Portraits malen.


    .

    Einmal editiert, zuletzt von seicento ()

  • Zitat


    Da sieht's ja in meinem Keller ordentlicher aus.... :D

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Da sieht's ja in meinem Keller ordentlicher aus.... :D

    Lieber Reinhard, kommt das linke Bild eher dem Zustand nahe, der in Deinem Keller herrscht ?
    Eher niederländisch als cremonesisch ? ;)



    Jan Brueghel der Ältere, Das Gehör von 1617


  • Zu Beitrag 290


    Wo sind die Glatzen-Träger?


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Das ist sehr praktisch. Man nimmt einfach ein Bild von Canaletto und 'pasted' die Beschriftung auf die schon vorhandene Fahne.
    Giovanni Antonio Canal (Canaletto) - (1697–1768) - Titel: Der Laubengang

  • Weiter oben habe ich mich mit Pferd und Tiger in der Oxalys CD-Serie beschäftigt. Man kann sich aber auch für die Bilder an der Wand interessieren. :rolleyes:
    Hier die Ergebnisse der entsprechenden "Entüllungs"-Versuche:



    François Boucher, Mademoiselle O'Murphy (1751)
    Vermutlich ein Portrait von Louise O'Murphy (1737–1814), Mätresse von König Louis XV von Frankreich. "Das erste Pin-up girl" behauptet das Wallraf-Richartz-Museum von seiner Version des Bildes.



    Jean Auguste Dominique Ingres, Grande Odalisque (1814)


    Im Cover mit Tiger ist ein weiteres Ingres-Bild versteckt: La Baigneuse dite Baigneuse de Valpinçon.

  • Was ich bei dieser CD-Serie interssant fand, war die Auswahl der Bilder, die symbolisch für Deutschland, Frankreich und England stehen sollen. Für Deutschland hat man sich was Deftiges ausgedacht. Kulinarisches kam für England wohl eher nicht in Frage. ;)
    Für "Deutschland" sind auch Niederländer, Böhmen und Österreicher "nominiert". Das wird damit begründet, dass Deutschland durch den 30-jährigen Krieg ein Handicap hatte. Italien ist natürlich der Favorit, aber es ist noch nicht im Rennen. Es fehlen immer noch vier der acht geplanten CDs. Die Engländer haben mit Triosonaten aus dem 18ten Jahrhundert schon einen Frühstart hingelegt - mit tatkräftiger Unterstützung durch Georg Friedrich Händel und Karl Friedrich Abel. Das Bild zu dieser CD hat ein ebenfalls in Deutschland geborener Künstler, Johann Zoffany, gemalt. (später vielleicht mehr davon).



    Georg Flegel (1566-1638): Stillleben mit Hirschkäfer
    Alexandre- Francois Desportes (1661-1743): Silbergeschirr mit Terrine, um 1740 (detail)
    Peter Oliver (1594-1648): The Digby Family


    Die letzten zwei Bilder sind zu groß, um sie hier zu zeigen und es gibt sicher Copyright-Problem mit der Familie Digby. ;)

  • Jetzt ist mir mit Gainsborough das gleiche passiert wie mit Bernardo Strozzi wieter oben. Ich wollte wissen, wer dieses hübsche Bild mit Kindern gemalt hat, das man auf der Arne-CD sehen kann. Und wieder findet man einen Maler, von dem es eine Reihe von Portraits geschätzter Komponisten gibt.

    .
    Porträt der Töchter des Malers mit einer Katze , um 1759
    Johann Christian Bach (1776)
    Karl Friedrich Abel (1765), von dem es noch ein schönes Portrait Gainsboroughs von 1777 gibt (kleines Bild)
    Johann Christian Fischer (etwa 1780)

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  • Hier doch noch eine CD mit Gainsboroughs 1777iger Portrait von Karl Friedrich Abel. :)
    Es gibt sehr eindrucksvolle Schilderungen von Gainsboroughs innigem Verhältnis zur Musik auf dieser Seitel). Er besaß viele Musikinstrumente und nahm Musikunterricht - über seine musikalischen Fähigkeiten gibt es jedoch zwiespältige Urteile. Eine Unmenge von Anekdoten belegen, wie leidenschaftich sein Interesse an Musik war. Seine Freundschaften zu Musikern sollen wohl viel intensiver als die zu seinen Berufskollegen gewesen sein. Außer mit Abel war er bekannt mit den Komponistenen Johann Christian Bach und William Jackson, dem Violinisten Felice Giardini und dem Sänger Rudolf Straube. Der oben abgebildete Oboist Johann Christian Fischer war für einige Monate sein Schwiegersohn. Die größte Zuneigung scheint Gainsborough aber für Karl Friedrich Abel empfunden zu haben, den er mindestens zweimal porträtierte. Das Bild von 1777 soll eins der liebenswürdigsten Portraits eines Musikers sein (wortlich: one of the most instantly lovable of all musical portraits) und das Produkt der innigen Freundschaft der beiden Künstler darzustellen (Zitat aus diesem Artikel). Der Tod Abels muss Gainsborough tief getroffen haben. Er starb nur 13 Monate später.


    Warum ist Karl Friedrich Abel auf der ersten CD abgebildet? Die Gambensonaten sind wohl für 'einen Abel' geschrieben worden - für Christian Ferdinand Abel, den Vater von Karl Friedrich. Hätte es eine Chance gegeben, denjenigen Gambisten auf der CD abzubilden, dem die Sonaten zugedacht waren? Möglicherweise ja. Das zweite CD-Cover impliziert, dass Bach und drei seiner Söhne zu sehen sind. Es sind aber wahrscheinlich der junge Karl Friedrich Abel mit Geschwistern sowie deren Vater Christian Ferdinand Abel, die dort zu sehen sind.

  • [timg]http://www.vir2.com/images/vio…lence_cover.jpg;l;200;250[/timg]
    Mich wundert, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, so etwas als CD-Cover zu verwenden. ;)
    (Es handelt sich bei "Violence" um einen Software-Zusatz - Plug-In -, mit dem man den Klang einer realen Violine emulieren kann. So ganz verstanden hab ich's nicht. Zumindest basieren die Klänge, die man erzeugen kann, auf Tönen, die von einer Violine stammen).


  • Wo wir gerade bei der Technik gelandet sind:


    Was ist das?


    Ein Tip: Es steht in Madrid und der Hersteller hieß Bosch.
    Das Fertigstellungsjahr war 1778 und der Erbauer heiratete
    die Tochter eines der Komponisten, deren Werke auf der CD
    zu hören sind.


    Ich kann auch verraten, dass auf der CD nicht
    die schöne Müllerin zu hören ist.

  • + . = .


    zu dem Thema "J.S. Bach: Komponist oder Mathematiker ?!?!" gibt es einen sehr erhellenden Thread hier bei Tamino.


    [quote='J.S. Bach: Komponist oder Mathematiker','http://tamino-klassikforum.de/index.php?page=Thread&threadID=918&pageNo=2]

    • Sein Sohn Philipp Emanuel schrieb mal an Forkel:"Der seelige war, wie ich und alle eigentlichen Musici, kein Liebhaber von trockenen, mathematischen Zeuge"
    • In der vollkommenen Beherrschung der musikalischen Form bewies Bach auch mathematische Genialität. Mit und ohne Absicht.
    • Mit Mathematik hat das alles aber nichts zu tun, allenfalls mit Zahlenspielereien und scheinbar verschlüsselten Zweitbedeutungen irgendwelcher Wörter.
    • Die Phrasenstruktur eines simplen Menuetts ist häufig völlig symmetrisch (das ermöglichte Mozart sein Würfelspiel). Aber niemand spricht hier von "Mathematik". Warum ist eine Fuge "mathematisch", eine Sonate nicht.
  • Auf den ersten Blick sieht das gar nicht galant aus, was da geschieht. Ich dachte: "Der schlägt doch hoffentlich nicht zu! Geht es - wie hier schon mal - wieder gewalttätig zu?"
    Aber zum Glück sieht man die Details auf der Mozart-CD besser und man ist beruhigt. Der Titel des Original-Bildes klärt einem dann endgültig über die zärtlichen Absichten auf. ;)



    Jean-Honoré Fragonard: Der Riegel 1776-79

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