Liebe Strana,
Du hast ja schon einige Male gezeigt, dass Du etwas von Opern verstehst.
Warum begibst Du Dich immer wieder auf ein solch simplifizierendes Niveau und scherst das ganze Regietheater (wie immer Du es für Dich definierst) über einen Kamm? Haben wirklich alle gesagt "Das hatten wir jetzt zur Genüge?"
Wieso simplifizierend? Das "Anderssein" ist nun mal ein grundlegender Charakterzug, der jeder Variante des RT innewohnt, und die Hauptmotivation dazu ist nun einmal, das Herkömmliche "anders" zu machen. An dieser Betrachtung finde ich nichts Schlimmes. Ich meinte ja auch nicht, dass wir alle dies so gesagt hätten, sondern dass dies die Vertreter des RT, sprich Regisseure und Intendanten, als Hauptmotivation für ihre Arbeit betrachten. Das ist nun mal der kleinste gemeinsame Nenner. Sie machen es anders und begründen dies mal mehr, mal weniger ideologisch. Wie wäre denn sonst der übermäßige und völlig ausgereizte Gebrauch von Adjektiven wie "verstaubt", "ewig-gestrig", "museal" usw. zu erklären? Ob dieses "anders" nun auf Zustimmung stößt oder im Sinne der zu inszenierenden Oper ist, das sind ganz andere Fragen, die hier zigfach diskutiert worden sind und werden.