Literarische Empfehlungen - was lese ich gerade

  • Zwei Bücher:
    Erstens "Schlafes Bruder"

    Welche Wucht und Gewalt steht hinter all diesen seltsamen Wörtern! Wörter, die sich der Schriftsteller teilweise ausgedacht hat. Die ganz Geschichte niederschmetternd in ihrer Hoffnungslosigkeit und Gewalt. Trotzdem muss, will man weiterlesen. Mehr bekommen von diesem fürchterlichen Leben, das sich nur in Schmerz und Verzweiflung manifestiert. Aus tiefsten dunklen Gründen bildet sich Schönheit und lässt uns ergriffen zurück. Wenn das Buch endet, so hinterlässt es ein Vakuum.


    Ich kannte vorher den Film, aber das Buch ist um Längen besser. Es soll auch eine Oper und ein Ballett geben, aber da weiß ich nichts von.


    Und dann:
    Pianoforte von Dieter Hildebrandt (nicht dem Kabarettisten)

    Er nennt es einen Roman, was es nicht ist. Aber es ist so schön zu lesen. Immer noch schnell ein Kapitelchen - und schon ist wieder eine halbe Stunde rum. Es macht Lust auf Klaviermusik, es belehrt auf sehr unterhaltsame Weise. Es hat Sprachwitz und große lustige Momente. Es ist so schön menschlich, wie er all die Leute beschreibt. So richtig was für die kleine Dosis netter Unterhaltungsliteratur mit Tiefgang.


    P.S. Jetzt will ich unbedingt die Schubert-Sonate hören, wo es in de Mitte so richtig höllisch abgeht. Er schreibt nur, dass es eine der letzten war. Kann mir jemand helfen?


    Tschö
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Es könnte der langsame zweite Satz, das Andantino, der Klaviersonate A-Dur D. 959 von Franz Schubert sein. Der Mittelteil dieses Satzes ist ein toccataartiger Höllenritt. Für mich eines der rätselhaftesten Stücke Musik, das ich kenne.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928





  • Tja, mit Hamburrchhh ist das sonne Sachä:
    (genug des Missingsch)
    In den 70iger zottelten auf dem Hamburger Kiez = St. Pauli die verwegensten Typen herum, einmalig beschrieben von Hubert Fichte in dem immer wieder wunderbaren Buch Wolli Indienfahrer.
    Dann gab es auch noch Heino Jaeger, der wohnte in einem kleinen Atelier gegenüber vom Michel. Auf ihn berufen sich heute alle möglichen „Commedians“ , aber auch der Autor dieses Romans, Frank Schulz.
    In seinem Roman taucht die aktuelle Kiezszene auf und wird wunderbar beschrieben. Sie ist frei von Romantik, nur noch kalt und grau!
    Immerhin biegt man nach dem gemeinsamen Tisch-Tennis Spiel in der Turnhalle des „Günther-Jauch Gymnasiums“ in Eppendorf in den „Heino-Jaeger Weg“ ein.


    Worum geht es in der Geschichte?
    Um Freundschaft, Verrat und Vertrauen und um den Missbrauch von Vertrauen in einer zunehmend kommerzialisierten Welt, die keine Werte mehr kennt, wenn der Preis entsprechend ist. Das Ganze ist gepackt in eine surreale Kiezgeschichte mit Protagonisten, in denen unschwer manch heutige Prominente zu erkennen sind.
    Es beginnt mit der 1. von 4 Szenen, die mich irgendwie neben Splatter, Tarantino und Co. auch an Jack Arnolds „der Schrecken vom Amazonas erinnern. Diese Szenen einer Zeugin, die das Ganze in YouTube gestellt hat, bilden quasi den Rahmen der Handlung.
    Darin wird Onno, 53 Jahre, Tischtennisspieler, Nichtschwitzer und Harz IV Empfänger zum Detektiv, weil er ja sonst nix kann.
    Sein Kumpel schanzt ihm dann einen Auftrag zu und das Unheil beginnt.
    Am Ende gibt es viele Verlierer!
    Leider ist es schwer, zunächst in den Roman reinzukommen, denn Schulz beginnt wie auch schon im Ouzo Orakel breit und lang introduzierend, mit teilweise um Witze bemühter Sprache. Ca. ab Seite 70 hat er sich frei geschrieben und dann geht es los. Die letzten 250 Seiten habe ich in einem Zug gelesen und streckenweise die Lektüre wiederholt, denn manchmal wurde es arg kompliziert mit den vielen Querverweisen.
    Allerdings ist der Roman nichts für sprachliche Feingeister, die Thomas Mann für den Gipfel der Sprachkunst halten.
    Beispiel: „Auf dem Herd stand fürs Abendessen ein Bottich Kartoffelsalat parat und im Kühlschrank eine Flasche 98er Sorgenkärner Schmutzfuß von ALMOS (wie der schöne Raimund zu sagen pflegte, “ne schöne Pulle Essig) und damit waren die Bedingungen für einen gemütlichen Fernsehabend GFA erfüllt……“
    Viel Dialekt und sehr übertrieben dargestellte Personen; wer "The Big Lebowski " und "Fargo" kennt, wird etliche Typen wieder entdecken. (Gaear Grimsrud)


    350 Seiten Spaß am Lesen, wenn auch eben eine zu lange Ouvertüre und ein zu ausgewalzter Schluss trüben das Bild ein bisschen. 4 von 5 Punkten.
    Gruß aus Kiel

  • Als großer Harry Rowohlt Fan musste ich Schulz natürlich lesen, aber nach den 1. beiden Büchern war für mich Schluss. Es ist alles so gewollt (du beschreibst da ja teilweise auch). Und auch sehr selbstverliebt. ich bin bestimmt nciht sehr Th.-Mann-affin, sondern gerade die Ecke, in der Schulz sich bewegt, mag ich sehr. Aber irgendwie haut es bei mir nicht hin. Seine Dialektschreibe, was ich normalerweise liebe, ist bei ihm anstrengend. Die Übertreibung der Typen vermiest mir noch etwas mehr. Ne. Ich mag ihn nicht. Bei mir bekäme er gerade mal 2 Punkte.
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Wenn Du bereits im 2. Schulz stecken geblieben bist, dann wirst Du den von mir erwähnten nicht gelesen haben.
    Oder irre ich mich da?
    Der 2., Morbus fonticulli, ist in der Tat kompliziert und erfordert viel Geduld. Aber man wird reich belohnt.
    Das Ouzo Orakel ist dagegen viel schwächer.
    Und doch sehr genau beobachtet. man muss sich nur auf seine Schreibe einlassen.
    Harry Rowohlt hat es da einfacher. Der muss nur vorlesen.
    Gruß aus Kiel

  • Du irrst dich nicht mit Schulz, aber mit Rowohlt. Ich meinte schon das, was er geschrieben hat. 4 Bücher von ihm besitze ich. Und die haben das, von dem Rowohlt sagt, dass die Bücher von Schulz es hätten.
    In dem Morbus... hat mich unheimlich gestört, dass er sich da die ganze Zeit als so einen Sexgott beschrieben hat.
    ich hatte immer noch mal überlegt, mir das Ouzo Orakel doch noch zuzulegen, aber wenn du sagst, es sei schwächer als Morbus, dann lass ich es bestimmt.
    Tschö
    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.


  • Und wie gefällt er Dir?
    Den habe ich mir heute Vormitag in der Stadt gekauft.


    Hallo Marnie, gerade habe ich mit dem Lesen angefangen. Hat ja nun lange genug gedauert. Bin ca. 70 Seiten weit und es gefällt mir sehr gut. Ich hatte vorher eine Mischung aus Historien-Roman und Krimi angefangen, über den Varus-Schatz. Das Buch habe ich aber nach etwa 100 Seiten (immerhin) wieder weggestellt, ist nicht so meins.
    Nun also "Freedom" - ich schätze, es wird ein Erlebnis, es zu lesen. :)


    Hast Du es gelesen? Wie fandest Du es?
    Grüße
    Accuphan

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • .


    Man könnte das Cover so interpretieren, doch es ist die traurige Geschchte von August Engelhardt, der allen Ernstes der Ansicht war, dass der Mensch durch den ausschließlichen Genuss der Kokosnuss quasi zu einem höheren Wesen aufsteigen könnte.
    Nun waren um die letzte Jahrhunderwende in Kaiser Willems Reich etliche seltsame Schrate unterwegs; der Dichter Stephan George, endlich fast vergessen, doch Rudi Steiner gelangte zu einer bis heute währenden Popularität mit seiner kruden Esoterik.
    Engelhardt, der übrigens an den Mangelerscheinungen seiner einseitigen Ernährung einging, ist ein besonderes Beispiel für Heilsbringergesinnung. Dazu spielte es sich größtenteils in exotischer Umgebung ab, nämlich in Neupommern, heute Neuguinea.
    40 Jahre später ging Deutschland an dem "kleinen Vegetarier mit der der absurden schwarzen Zahnbürste unter der Nase" (Kracht) zugrunde.


    Kracht bricht die Geschichte immer ironisch am Zeitgeschehen, es ist eine Mini-Mahlersinfonie über das Fin de Siecle, denn auch Engelhardts Welt geht zugrunde, der Protagonist verendet genauso wie das Kaiserreich und er merkt es erst, als alles zu spät ist.


    Der Roman wird aktuell heftig in den Zeitungen diskutiert, ein Spiegelredakteur hat von rassistischem Gedankengut geschwafelt und die auch die linke FR ist mal wieder ratlos. Anders die liberale SZ und vor allem FAZ. Die preisen das Buch. Ich finde es richtig unterhaltsam und beim 2. und 3. Lesen amüsant.


    Kracht weiß zu schreiben!
    Allerdings: Manchmal geht mir sein Bildungsbürgergeschwurbel schon auf den Nerv: So, als er unbedingt Engelhardt, als dieser in Ostpreussen weilt, von Thomas Mann wegen Nacktbaderei angezeigen lässt, um damit demonstrieren zu wollen, dass Mann es nur deswegen tat, weil der seinen Drang nach Männern unterdrücken musste.,
    Das ist schon fast so peinlich, wie seinerzeit Günther Grass in Lübeck, als er ausgerechnet aus dem "weiten Feld" die Szene vorlesen musste, wo er, Grass, nebst Frau sich in den Roman montiert hat..
    Hey, geht es auch ne Nummer kleiner?


    Gruß aus Kiel

  • Donald Ray Pollock. Das Handwerk des Teufels.

    Zitat

    Arwin wußte nicht, was schlimmer war, das Trinken oder das Beten

    So beginnt ein Alptraum und ein flammender Appell an die Humanität, die eben nicht Religion bedeutet.
    Ich sage nur Lesen! Dieser Roman hat mich schwer beeindruckt, auch wenn die Zusammenführung am Ende arg VolksHochSchul mäßig ist.
    Dennoch: neben all dem gehypten Schund der letzten Jahre (Adler Olson, Larson und anderen) mit Autoren, die nicht schreiben konnten und kruden Sche... verbreiteten, hier ist wieder:
    Die harte an der Realität geschulte Literatur! Wunderbar, obwohl schrecklich.
    In einem Kapitel Pollocks steckt mehr Dramatik und Ausweglosigkeit als im Gesamtwerk von Stig Larson oder Adler Olson zusammen.


    Gruß aus Kiel

  • Shantaram, Gregory David Roberts


    Eines der besten Bücher, das ich in den letzten 5 Jahren gelesen habe.


    Es erzählt (teil autobiographisch) von einem australischen Räuber, der aus einem Hochsicherheitsgefängnis ausgebrochen ist und sich in Bombay, Indien versteckt.


    Dargestellt wird ein farbiges, brutales, gemeines, menschliches, widersprüchliches Indien, was vermutlich so nah an der Wahrheit liegt wie nur irgendeine Beschreibung dieses Landes mit mehr als 1 Milliarde Einwohner. Eine Slum Dog Millionaire-Variation als Buch, zum größeren Teil auf tatsächlichen Erlebnissen beruhend. Unterhaltsam, verstörend - und sehr! empfehlenswert.

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  • Shantaram, Gregory David Roberts
    [...]
    Dargestellt wird ein farbiges, brutales, gemeines, menschliches, widersprüchliches Indien, was vermutlich so nah an der Wahrheit liegt wie nur irgendeine Beschreibung dieses Landes mit mehr als 1 Milliarde Einwohner. Eine Slum Dog Millionaire-Variation als Buch, zum größeren Teil auf tatsächlichen Erlebnissen beruhend. Unterhaltsam, verstörend - und sehr! empfehlenswert.


    Kennst Du "The White Tiger"? Das fällt mir spontan bei Deiner Beschreibung ein. Fand ich ebenfalls sehr unterhaltsam und aufschlussreich (wobei ich nicht genau weiß, wie viel etvl. satirische Übertreibung ist, ich fürchte eher wenig).


    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ich lese zurzeit:



    Adam Zamoyski:
    1812
    Napoleons Feldzug in Russland
    C.H. Beck


    Das Buch ist deutlich mehr als eine Schilderung der militärischen Ereignisse. In der Abfolge der historischen Ereignisse kommen in Tagebüchern und Briefen unzählige Augenzeugen zu Wort und schildern, wie sie es erlebt haben. Wirklich sehr bewegend und bedrückend. Sehr gut wird die bornierte und selbstherrliche Haltung Napoleons, die diesen Feldzug schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt.


    In der Rezension bei Amazon heißt es u.a.:


    Zitat

    1812 ist das meisterhafte Epos über die Hybris eines Eroberers, den Wahnsinn des Krieges und einen der dramatischsten Wendepunkte der Weltgeschichte. Adam Zamoyski hat eine Vielzahl von Augenzeugenberichten in französischer, russischer, deutscher, polnischer und italienischer Sprache, oft erstmals, ausgewertet und eine unerhört lebendige, prägnant urteilende und brillant geschriebene histoire totale, ein "Krieg und Frieden" der Militärgeschichte, geschrieben.


    Freundliche Grüße von der Nordseeküste, Andrew

    „Nichts auf Erden ist kräftiger, die Traurigen fröhlich, die Ausgelassenen nachdenklich, die Verzagten herzhaft, die Verwegenen bedachtsam zu machen, die Hochmütigen zur Demut zu reizen, und Neid und Hass zu mindern, als die Musik.“


  • Manche werden von diesem italienischen Schriftsteller noch nie etwas gehört oder gelesen haben, bestimmt aber gesehen, denn er war der Drehbuchautor von Fellini: Ennio Flaiano

    Alles hat seine Zeit


    ist ein Buch, dem ich viele Leser wünsche.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Hallo moderato,


    ich habe "Alles hat seine Zeit" auch gelesen.
    Ich stimme Dir voll und ganz zu, ein sehr gutes Buch! Sehr zu empfehlen.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Vorab: es ist gut zu lesen. Es erfordert auch keine besonder Aufmerksamkeit. Es gibt immer wieder ein nettes Namedropping.
    Aber: Ich wusste bis zum Schluss nicht so recht, warum dieses Buch geschrieben wurde. Tchaikovsky reist durch die Welt, aber diese Welt bleibt blass, wird nicht nahegebracht, hat keinen Zauber. Tchaikovsky leidet, aber dieses Leiden wird beschrieben, aber es wird uns nicht nahegebracht, bleibt eine Erwähnung, man weiß es dann halt.
    Die Musik wird erwähnt, wer sie nciht kennt, hier erfährt er fast nichts. Es wächst auch keine große Lust, sie zu hören. Wäre Tchaikovsky ein Maler gewesen, der Roman hätte nicht sehr anders sein müssen.


    Ein Buch für eine Eisenbahnfahrt. - Und nachher lässt man es auf dem Sitz liegen.


    Klaus

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Ich habe zum Thron-Jubiläum der Quenn die "Die souveräne Leserin" von Alan Bennett in einem Rutsch gelesen.
    Es war ein Lesevergnügen und lässt mich darüber nachdenken, weshalb ich lese. Mehr sei nicht verraten, denn die Beantwortung würde zu viel vom Inhalt des Buches verraten.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Mit großem Vergnügen wandle ich - literarisch gesehen - in Wien.



    Nachdem ich vor Jahren "Die Strudlhofstiege" las, erschließe ich mir jetzt den Kosmos der "Dämonen", von Doderers größtem Roman.
    Ein genialer Erzähler und Charakterisierer!






    tukan


  • Nach längerer Pause etwa bei der Hälfte des Buches habe ich gestern wieder weiter gelesen. Das ging dann bis 2 Uhr nachts - es fesselt wieder und ich war auch schnell wieder im Geschehen.


    Gestern auch noch gekauft:


    Angeregt durch den Auftritt der Autorin in der NDR Talkshow.



    Angeregt durch die Besprechung in der FAZ, sah ich es gestern zufällig im Laden auf einem Tisch. Besser spät als nie... :P

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)


  • Herta Müller
    Niederungen


    und parallel dazu lese ich in der Übersetzung Swetlana Geiers

    Fjodor M. Dostojewskij
    Verbrechen und Strafe

    Ich hatte eine DVD geschenkt bekommen, Fünf Elefanten. In dieser Dokumentation wird die Übersetzerin Swetlana Geier vorgestellt. Grund genug, mir ihre Übersetzungen anzuschaffen. Da die Taschenbuch-Ausgaben mittlerweile erhältlich ist, belastet die Anschaffung den Geldbeutel nicht allzu stark.

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Meine Schwester hat mir dieses Buch zum Geburtstag geschenkt. Ich bin zwiespältig. Die Sprache ist sehr verschachtelt und somit gewöhnungsbedürftig. Ich weiß noch nicht, ob es mir gefällt. Lea Singer hat ja auch ein Buch über Constanze Mozart geschrieben. Ich bin noch unschlüssig, ob ich mir dieses kaufen soll.


  • Hallo Mucaxel, vielleicht möchtest Du Deiner aktuellen Lektüre dieses erst kürzlich erschienen Buch nachlegen. Das lese ich gerade mit Gewinn.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ein vielleicht nicht immer wissenschaftlich authentisches, aber doch ungemein intelligentes Buch zum Thema multiple Persönlichkeitsstörung (auch: dissoziative Identitätsstörung): Wie fast alle Amerikaner kann Ruff eine gute Geschichte hervorragend erzählen. Der Clou findet sich ziemlich genau in der Mitte des Buches und spielt dann erstaunlicherweise eigentlich keine Rolle mehr. Gegen Ende wird es ein wenig zu sehr King-like, was keinesfalls gegen Stephen King geht (m.E. ebenfalls einer der besten amerikanischen Erzähler, der allein aufgrund seines "Gruselfaktors" grandios unterschätzt wird), sondern die Geschichte ein wenig ins Straucheln bringt. - Trotzdem, wenn man Amerikaner oder einfach Geschichten mag, kommt man um Matt Ruff kaum herum!

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Dass fast alle Amerikaner eine Geschichte gut erzählen können, sagt sehr viel über diese vielen Millionen Menschen aus......

    ich weiß, dass ich nichts weiß. Aber ganz sicher bin ich mir da nicht.

  • Entschuldigung.
    Tut mir leid.


    Wieso jetzt? - Eine kleine Anekdote: Ich unterhielt mich einmal mit einem meiner Professoren (Mathematiker!) über dieses Thema und der meinte, dass sei eben der Unterschied zu deutschen Schriftstellern: Die mögen vielleicht tiefgründiger sein, aber bei z.B. G.Grass wird einem "immer so trocken ums Herz.".

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Hallo Marnie, gerade habe ich mit dem Lesen angefangen. Hat ja nun lange genug gedauert. Bin ca. 70 Seiten weit und es gefällt mir sehr gut. Ich hatte vorher eine Mischung aus Historien-Roman und Krimi angefangen, über den Varus-Schatz. Das Buch habe ich aber nach etwa 100 Seiten (immerhin) wieder weggestellt, ist nicht so meins.
    Nun also "Freedom" - ich schätze, es wird ein Erlebnis, es zu lesen. :)


    Hast Du es gelesen? Wie fandest Du es?
    Grüße
    Accuphan


    Hallo Accuphan,


    ja, ich habe es zwischenzeitlich gelesen. Es hat mir sehr gut gefallen, aber ich will nicht zu viel verraten, damit ich Dir nicht die Freude am Lesen nehme. Mir haben auch Die Korrektueren, Die 27ste Stadt und Schweres Beben gut gefallen.


    Aktuell bin ich gerade (mal wieder) bei Andrea de Carlo gelandet. Seine Bücher habe ich früher schon immer sehr gerne gelesen. Nun hat er neue Bücher geschrieben und ich lese sie wieder mit Begeisterung.
    Ich kann mit historischen Romanen leider gar nichts anfangen. Ich weiß noch, als auf einmal alle Welt "Die Päpstin" las. Ich habe es versucht aber mich selten so gelangweilt und ebenfalls nach ca. 100 Seiten aufgegeben.


    Vor kurzem gelesen habe ich:



    Das hat mir außerordentlich gut gefallen.

    Gerade begonnen habe ich:



    Und zum Schluss möchte ich noch ein wirklich schönes Buch erwähnen:



    Ich habe selten so faszinierendes Buch gelesen. Es ist alles ganz ruhig geschrieben und trotzdem ist die Geschichte richtig spannend. Ich habe es schon zweimal verschenkt und jedesmal war der Beschenkte ebenso begeistert wie ich.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Jack Vance, einer der bedeutendsten Science Fiction-Autoren des letztens Jahrhunderts.


    Er hat etliche Bücher geschrieben; die meiner Meinung nach besten sind die Durdane- und die Lyonesse-Trilogien, herausragende SciFi mit mehr als nur einem Hauch Fantasy.

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