Chor-Aufnahmen - Welche sind zu empfehlen?

  • hallo,


    kennet jemand diese aufnahme ?


    die hörbeispiele klingen nicht schlecht.......


    gruss


    kalli

  • Die beiden erwähnten Aufnahmen des Victoria - Requiems (Tenebrae unter Nigel Short und The 16) sind a-cappella-Aufnahmen. McCreesh hat in der Regel Instrumente dabei. Ist das hier auch so?

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Ein Fest für Chorfans - diese Motetten sind für mich unerreicht:

    510E7FGA5ZL.jpg

    Eine schöne Ergänzung der Messe und eine ebenfalls sehr gute Version der Motetten:


    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Gestern lief auf arte ein Porträt eines meiner absoluten Lieblingskomponisten (der es danach mehr denn je ist): Tomás Luis de Victoria. Die Musik kam aus einer kleinen Kirche in Madrid und wurde ausgeführt von The Sixteen (die diesmal aber etwa 20 Sänger hatten, die meisten waren Männer, was sich wohl dadurch erklärt, dass der Alt auch mit Männern besetzt war). Früher wollte ich ja immer Lokomotivführer werden, dann Arzt, seit gestern möchte ich Sänger bei The Sixteen sein (mein Trost: mein Chor ist auch nicht schlecht und wir sind auch nur 20). Im Gegensatz zu The Sixteen lässt Savall Victoria solistischer musizieren, sodass man die Frage oben mit "beide" beantworten muss. Savall und The Sixteen: das ist wie Real Madrid und Barcelona, allerdings kann ich nicht sagen, wer wer ist (meine camerata wäre immerhin Fortuna Düsseldorf, allerdings kriegen wir kein Geld).

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Lieber Pingel,


    seit ich Händels Chandos-Anthems von The 16 habe, ist dies einer meiner Lieblingschöre - inzwischen habe ich eine ganze Reihe ihrer CDs, und ich bin immer noch begeistert, es ist einer der besten 5 Chöre, die ich kenne.


    Der Chor, in dem ich mitsinge, umfaßt zwar ungefähr 30 Personen, leider sind wir objektiv nicht 1,5 mal so gut wie die 20 der 16...

  • Lieber m-mueller;


    wir sind zwar durchschnittlich mit 72 Sängern in unserem Chor doppelt so viele wie Gardiners Monteverdi-Choir, aber wir sind nicht nur nicht doppelt so gut, auch nicht so gut, nein nicht einmal halb so gut wie die 36 Monteverdiisten, obwohl wir uns mindestens genauso anstrengen.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber Willi,


    life is unfair!


    Size does not matter!


    Sonst wären ja auch die Fischer-Chöre....


    But anyway, nice finding, in´it ??

  • gekauft wegen des Chores



    schwierige CD, man muß sich konzentrieren, es gibt reichlich Atonalität - trotzdem gut, zum einen wegen der unglaublichen Cambridge Singers, zum anderen, weil es immer wieder sehr interessante Stellen gibt aus der Verbindung von Tonalität und Atonalität.


    Ich würde die CD allerdings nur "Hartgesottenen" empfehlen.

  • Threshold of Night von Tarik O'Regan ist bei mir inzwischen angekommen - die Musik spricht mich sehr an - es wird dauern, bis ich Musik und Text zusammengebracht habe.


    Hallo moderato,


    ich beziehe mich auf Deinen Beitrag Nr. 90 hier, weshalb ich mir das Einstellen der CD spare.


    Es hat nun tatsächlich sehr lange gedauert, bis ich meine Zusage eingehalten habe - dafür werde ich zu der 2. von Dir eingestellte CD, hoffe ich, in den nächsten Tage posten.


    Nr. 1 Had I not seen th sun - der Kontrast zwischen Sonne (hohe Soprane) und Schatten (Männerstimmen) kommt sehr überzeugend rüber und die Cluster bei der neuen und eigenen Wildnis sind eine adäquate Vertonung


    Nr. 5 Threshold of night - ohne dass ich nun auf jede Textzeile eingehe - Tarik O'Regan vertont sehr eng am Text orientiert und benutzt dazu auch wieder, wie in 1, die Trenung der Chorstimmen in Sopran/Alt und Tenor/Baß. Auch der häufige Wechsel zwischen tonalen Dur- und Mollakkorden und clusterartigen "Klangstapeln" verstärkt die Wirkung der tonalen Akkorde und gibt so dem Ende des Satzes in Verbindung mit einer allmählich sehr zurückgenommenen Dynamik einen "friedlichen" Ausklang.


    Im Triptychon Nr. 8 - 10 sind die Streicher stärker beteiligt
    Nr. 8 Totenklage - 1. Strophe - die "herben" Akkorde, die Akkordfolgen am Rande des tonalen Zusammenhangs , ergeben die Gewöhnungsbedürftigkeit der neuen Situation. 2. Strophe - die Streicher haben die Aufgabe, das Zittern und die Ängste auszudrücken und die fast Einstimmigkeit des Chores steht im Kontrast dazu. 3. Strophe - zu Beginn ein sehr einfaches, vereinfachendes Klangbild, das dann in der 4. Strophe "aufblüht", jedoch sind die Streicher bis kurz vor Ende "weiterhin am Werk".
    9. Indem wir uns an sie erinnern - der Streicherklang, anfangs fast einem Ostinato ähnlich, macht das immerwährende Erinnern hörbar, der Chor und die Solostimme "erzählen" den Jahreslauf, stets über dem fast Ostinato, der sich den Jahreszeiten anpasst. Die fast 2-minütigen Ostinati der Streicher bereiten vor "...Und es war Stille im Himmel".
    10. Vom Himmel destillierte Gnade - die Verszeile 1 der 1. Strophe wird mehrmals wiederholt und wieder sind "die Streicher am Werk", aber weniger mit Angst, sondern mit der Gewißheit in der Melodie "Ein Jeder..." und die Verszeile 2 bekommt durch die Dynamik, besonders aber durch die Rhythmik von Streichern, Chor und dessen klare einfache Melodik eine Furchtlosigkeit und Zuversicht. Die 2.Strophe hat ein anderes Klang- und Rhythmusbild, ...kam von andren Orten..." ausdrückend. Wieder bereitet ein langes Streicherostinato die Solostimme vor "...und Stille im Himmel"(die 3. Strophe). Und dann wird die 1. Strophe erneut wiederholt, die Zeitlosigkeit des Vorganges ausdrückend.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler


  • Lieber zweiterbass


    Eine Antwort ist eine Antwort, wie viel Zeit dazwischen liegt in unerheblich. Schön dass dir Tarik O'Regans Musik gefällt. In deinem Beitrag kommt das Wort Zeitlosigkeit vor. Zu einem anderen Chorwerkes dieses Komponisten passt dieses Wort auch.


    Jahrelang besuchte ich die irische Insel, weil Land und Leute mir zusagten. Wenn man sich in diesem Land aufhält, ändert sich der Bezug zur Zeit. Im Süden der Insel stiess ich durch Zufall auf die älteste Kirche Irlands, die immer noch als Gemeindekirche benutzt wird. In der Friedhoferde finden sich Knochenstücke von Generationen, die hier begraben liegen. An diesen Ort werde ich erinnert, wenn ich Tarik O'Regans neuere Einspielung höre.


    Die Gaelische Sprache, die neben Englisch Staatssprache ist, findet sich in dieser Komposition : Acallam na Senorach, an Irish Colloquy (Tale of the Elders) (2010), was man mit Erzählung der Älteren, Vorfahren übersetzen könnte. Der National Chamber Choir of Ireland singt, der Dirigent ist Paul Hillier, der früher im Hilliard-Ensemble mitwirkte. Die Bodhran, eine einfache Handtrommel, die zur irischen Volksmusik gehört und die Gitarre sind die Begleitinstrumente in dieser Aufnahme. Ich hätte die Harfe erwartet, dem traditionelle Instrument der Iren. Die Gitarre hatte mich anfänglich gestört, weil dieses Instrument in Irlands Musik keine Rolle spielt und ich ich deren Einsatz unpassend fand. Mit der Zeit verlor sich dieser Eindruck.


    Die Tonsprache finde ich zurückhaltender als in den beiden anderen Einspielungen, die erhältlich sind. Die Titel der Stücke nehmen Bezug zur irischen Vergangenheit. In den beiden Sätze The Fian (Kriegergruppe) und Patrick (dem Nationalheiligen), die am Beginn und am Ende stehen, benutzen eine gleiche Melodielinie, was als Klammer wirkt und einen weiten Bogen spannt. Die Aufnahmequalität dieser SACD-Aufnahme ist vorzüglich.
    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Liebe Chormusikfreunde,


    als A-Capella-Chöre sind die "Six Fire Songs" sehr zu empfehlen (von der Vertonung ganz besonders der letzte - eine grandiose Textvertonung!) und noch mehr die 3 Motetten, dabei als weihnachtliches "Schmankerl" auch die letzte. Über die Qualität des Chores braucht kein Wort verloren zu werden.


    Ein besinnliches Weihnachtsfest wünscht
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Zum Fest empfehle ich die schwedische Variante eines bekannten Weihnachtsliedes. Komponist ist Jan Sandström. Der arbeitet - soweit ich das beurteilen kann - in einem spektralen Verfahren (wie es gerade auch modern ist) mit Obertönen, hinter denen er den Choral versteckt. Die Wirkung erscheint mir bezwingend. Ich kenne das Werk von der obigen CD (auf der sich auch gänzlich anderes befindet, wie schon das Cover nahelegt :D ). Youtube-Dateien beweisen jedoch, dass der Chorsatz oft genug aufgeführt wird.



    Besten Gruß, Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Hallo,


    ich beziehe mich auf den Beitrag hier Nr. 90 von "moderato" v. 06.11.2011 und dort auf die 2. von ihm eingestellte CD, weshalb ich sie nun nicht erneut einstelle. Dazu einige wenige Ergänzungen:


    Nr. 1 der CD: Es handelt sich um einen knapp 1.600 Jahre alten Text, der m. E. gut in das jetzt laufende Kirchenjahr passt (auch für die weiter von mir ausgewählten Chorsätze), ebenso die besinnliche, getragene, friedvoll klingende Vertonung. (Leider sind für mich die Sopranstimmen etwas "scharf", u. U. liegt es an der Aussteuerung?)


    Nr. 3: Textverfasser und Zeit??? Strophe 1 + 2 werden sehr tonal, hoffnungsvoll freudig vertont (Strophe 2 ohne Amen). Strophe 1 wird mit einigen Dissonanzen wiederholt (Strophe 2 "absolve plebis crimina""?), aber mit Amen; erneut Wiederholung Strophe 1 - hoffnungsvoll freudig - mit mehrmals wiederholtem Amen der Frauenstimmen in pp (sehr friedvoll).


    Nr. 5: Text nimmt Bezug auf NT Lukas 2, 29-32. Eine sehr wirkungsvolle Celloeinleitung (für mich die Tatsache der Verheißung vertont). Der Chorsatz für mich textnah und das "saecula saeculorum" psalmodierend vertont, dabei immer wieder das Cello in tiefer (Tatsche der Verheißung) oder hoher Tonlage (Freude der Verheißung) zu hören.


    Nr. 6: Text "Mark Pryce (2003), eine heutig formulierte "Frohe Botschaft". Die Harfenbegleitung, auch im Chorsatz, und die 1. Strophe als Sopransolo, stimme sehr gut auf die Chorvertonung ein.


    Nr. 7: Text "Hildegard von Bingen". Die Klangfarbe modern (nicht atonal), die Struktur der frühen Mehrstimmigkeit und ihrer Text- und Rhythmusbehandlung angepasst (nachgeahmt), als für den Text gut passend.


    Nr. 13: "Locus iste a Deo factus est": Ob hier das Mysterium treffender vertont ist als von Bruckner?


    Nr. 14: Eine Themavariation auf der Orgel als zum Nachdenken anregender, froher, bestimmter Beschluß.



    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Ich freue mich, dass in 20 Std. der vorstehende Beitrag knapp 30x angeklickt wurde.
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • 5 bislang unveröffentlichte Werke, mit "himmlischen Längen", aus dem späten 15. bzw. frühen 16. Jh. vom schönen Albion. Man kann es nicht treffender als im zugehörigen Booklet formulieren:


    Es wird empfohlen, sich diese CD in Etappen zu Gemüte zu führen. Die langen Stücke mit ihrem komplexen, melismatischen Stil versetzen den Zuhörer in eine an Trance grenzende Ergriffenheit, und am besten hört man sich ein Stück pro Tag an. Es besucht auch niemand fünf Kathedralen in 24 Stunden.


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Hallo farinelli,


    auch mit dem "Huelgas-Ensemble" habe ich eine CD (Weihnachtsgeschenk) mit Werken von G. Dufay - auch hier wird im Booklet empfohlen, nicht die ganze CD zu hören, sondern ein "Stück Musik" mehrmals hintereinander zu hören um die Isorhythmik erkennen und verstehen zu können, wozu ich bislang noch nicht gekommen bin (ich "muß" unbedingt meinen 2. Beitrag zu Boellmannn fertig bringen, das fließt mir nicht so "aus der Feder"). Wenn ich die Musik einigermaßen erkannt habe, werde ich hier posten und mir dann die Schnipsel Deiner CD bei JPC anhören und entscheiden, ob ich diese CD auch dringend haben will/muß.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Wirklich empfehlen möchte ich diese, thematisch verwandt, aber vielleicht noch entrückter:



    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Lieber Zweiterbass,


    da mir Stile Antico so gut gefällt, habe ich nochmal zugeschlagen:



    - ebenfalls ganz außergewöhnlich und wundervoll. Ich könnte übrigens nicht beschreiben, worin nun der Unterschied zwischen diesem Ensemble und den Huelgas bestünde. - Im Allgemeinen geht mir die angelsächsische Musik dieser Zeit sehr leicht ins Ohr, während die frankoflämische Richtung noch eine eigene Exotik ausstrahlt. Ich liebäugele, nach vielem Hineinhören, noch mit dieser, im Grunde sehr preiswerten Einspielung (vielleicht kennt die jemand näher?):

    - immerhin 8 CDs ...


    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Gekauft habe ich heute dennoch wieder eine andere, und bin gelandet bei Victoria, Gesualdo und Palestrina (also den üblichen Verdächtigen). Es ist einfach verblüffend, wie viele verschiedene großartige Vokalensembles es inzwischen gibt:



    :hello:

    Zerging in Dunst das heilge römsche Reich


    - uns bliebe gleich die heilge deutsche Kunst!

  • Lieber farinelli (und Leser, die auch an früher Mehrstimmigkeit Interesse haben),


    ich löse nun mein Versprechen ein zu meinem Beitrag Nr. 136.


    Versprechen ist zu viel gesagt: Nachdem ich weder eine musikalische Grundausbildung, geschweige denn Musik studiert habe (leider), konnte ich den Tipp im Booklet - eine Motette mehrmals hören und dann die Isorhythmik erkennen - nicht nachvollziehen, ich konnte es nicht hören. Ich habe mir also die Noten zu "Nuper rosarum flores" (Nr. 9 auf der CD) im Internet heruntergeladen und bin nun zumindest im "Tenor primus" - in den Noten mit "Bassus" gekennzeichnet - auf eine rhythmische Regelmäßigkeit gestoßen. Bei "I Triplum, Motetus" und
    "II Triplum, Motetus" konnte ich es selbst nach langem Noten"studium" nicht erkennen.


    Die Musik selber, mit ihrer für meine (unsere?) Ohren ungewöhnlichen Harmonik spricht mich aber - nach einer Gewöhnungszeit - doch ziemlich an. Es ist zwar mit der Musik nicht vergleichbar, aber auch an den Klang der "Liturgy of St. John Chrysostom" von S. Rachmaninov musste ich mich gewöhnen - und bin nun sehr angetan, auch von der Leistung des Moskauer Kammerchores.


    Welche der von Dir eingestellten CDs ich mir anschaffe, werde ich noch entscheiden; der Preis der Box mit 8 CDs ist zwar, auf eine Einzel-CD heruntergebrochen, sehr attraktiv, aber 6o€ sind schon ein Wort.


    Viel Freude an den Motetten wünscht
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

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  • Aufgepasst: Gänsehaut-Musik! "schnittpunktvokal" nennt sich ein Männerstimmenquartett aus Kärnten, Österreich. Der Bogen der a-capella Lieder auf dieser Doppel-CD reicht von der Renaissance, Romantik über zeitgenössische Titel bis zum Kärntner Volkslied. Hie und da setzen ein Saxophon oder eine Gitarre klangliche Tupfer. Absolut reine Intonation, ein homogener Klang der vier Stimmen und eine exquisite Aufnahmetechnik, welche die Akustik der Wallfahrtskirche Maria Waitschach optimal einfängt machen diese Doppel-CD zu einem Hörvergnügen. Als Bonus gibt es 22 Weihnachtslieder aus Südösterreich. Meine persönlichen Favoriten der ersten CD: Die Komposition "Valassn" (Guido Morini) und "Ganz langsam" (Bünker/Strobl), "Da unten im Tale" (Brahms) und "Die Nacht" (Schubert) und, und und... Ich bin ergriffen von der gesanglichen Kunst des Ensembles "schnittpunktvocal".

    Einziger Wermutstropfen: Ein Textbuch fehlt. So hätte ich bisweilen die Möglichkeit den Kärntner-Dialekt wenigstens etwas zu verstehen.
    .

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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Einziger Wermutstropfen: Ein Textbuch fehlt. So hätte ich bisweilen die Möglichkeit den Kärntner-Dialekt wenigstens etwas zu verstehen.


    Nicht die Flinte ins Korn werfen. Geh auf die Homepage des Ensembles schnittpunktvokal. Dort findest du eine Kontaktadresse. Eine Anfrage per E-Mail könnte das gewünschte Ergebnis bringen. Die werden doch wohl kein Geheimnis um ihre Texte machen.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Nach langer Abstinenz möchte ich wieder mal zwei CDs vorstellen:



    Wer Distler mag und schätzt sollte sich mit dieser Aufnahme beschäftigen. Die beiden Ensembles klingen wirklich toll, extrem gute Intonation, ein wundervoll flexibler Chorklang. Die Tempi sehr frisch und variabel, die Dynamik voll ausgeschöpft. Große Klasse und eine Empfehlung auch für anspruchsvolle Chormusik-Liebhaber!


    Leider ist nicht zu ermitteln, welche Aufnahme gemeint war. Bitte im Text deshalb immer angeben, welcher Chor mit genauen Angaben, wenn mögich , erwähnen.


    Danke moderato



    Dieses Ensemble ist ein echter Spezialist was alte Musik angeht. Tja, die Briten haben das irgendwie drauf. Sehr homogener Sound und vor allem wundervoll empfundene Linien. Die Musik fließt und entfalltet so ihre einzigartige Wirkung. Undbedingt reinhören!

    Lg, der Thomas. :hello:

  • Hallo Chorknabe,


    wie schön, daß Du wieder da bist !!


    Habe ich allerdings erst heute entdeckt.


    Umso größer die Überraschung und Freude - Deine Chorempfehlungen waren bisher regelmäßig Volltreffer.

  • Hallo,


    ich komme zurück auf meinen Beitrag Nr. 140 und die dort eingestellte CD. Auch nach mehrmaligem Hören (einzelner Motetten, nicht insgesamt, wie im Booklet empfohlen) hat sich mir das Geheimnis der Isorhythmik so richtig noch nicht erschlossen, aber - das Außergewöhnliche der Musik hat mich gepackt. Das ist für mich nicht nur ein Trost, sondern sogar mehr als ich erwarten konnte.


    Auf der CD die Nr. 9 "Nuper rosarum flores", Nr. 10 "Salve flos Tusce gentis" und die Nr. 11 "Magnanime gentes laudes" haben mich besonders angesprochen.
    In genau dieser Reihenfolge stelle ich nun YouTube-Links ein, ebenfalls interpretiert vom "Huelgas-Ensemble" (wie auf der CD).


    https://www.youtube.com/watch?…FBE4A5D3EDB8C0A1&index=14


    https://www.youtube.com/watch?…LFBE4A5D3EDB8C0A1&index=5


    https://www.youtube.com/watch?…LFBE4A5D3EDB8C0A1&index=4


    Vielleicht geht es manchem Hörer wie mir (ich brauchte eine Weile, bis die Musik bei mir ankam) - mehrmals hören - und dann macht es unverhofft "klick" (im Gehirn).


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Ich habe mir wieder einmal eine CD mit Chormusik angeschafft. "America" lautet ihr Titel und beschreibt das Programm. Es sind ausnahmslos Komponisten der USA. Das SWR Vokalensemble Stuttgart bietet eine Klangkultur, die erste Sahne ist. Die beteiligten Musiker sind Franz Vitzthum, Andra Darzins, Tomoko Hemmi, Jürgen Kruse, Markus Stange, Franz Bach, Boris Müller.


    Leonard Bernstein: Missa Brevis
    Aaron Copland: Motetten "Help Us, O Lord", "Thou, O Jehovah, Abideth Forever", "Have Mercy on Us, O My Lord", "Sing Ye Praises to Our King"
    Steve Reich: Proverb
    John Cage: Five
    Morton Feldman: The Rothko Chapel
    Samuel Barber: A Stopwatch and an Ordnance Map

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Zitat

    Das SWR Vokalensemble Stuttgart bietet eine Klangkultur, die erste Sahne ist.

    Und noch etwas aus Stuttgart/Amerika:


    PS: (aus quasi multiple-aktuellem Anlass)

    Zitat

    [von dr. pingel] Savall und The Sixteen: das ist wie Real Madrid und Barcelona, allerdings kann ich nicht sagen, wer wer ist

    Ich kenne Jordi zwar nur sehr oberflächlich, glaube aber versichern zu dürfen, dass er sich definitiv nicht mit Real Madrid identifizieren würde!
    :D

  • Diesen Thread möchte ich wieder etwas beleben.


    Der Rundfunkchor Berlin hat ein Programm englischer und amerikanischer Komponisten eingespielt, die um das Jahr 1940 entstanden. Die Heimatländer dieser Komponisten wurden in die Kriegshandlungen des 2. Weltkriegs verwickelt (1939 bzw. 1941). Die Stimmung dieser Zeit sowie die unterschiedlichen kulturellen Wurzeln finden Ausdruck in diesen Chorwerken. Es sind Männerchorsätze wie Werke für gemischten Chor zu finden. Die SACD des Labels Caviello überzeugt aufnahmetechnisch. Der Booklet-Text ist informativ geschrieben und der Leser erfährt etwas über die Zeitbezüge.


    Aaron Copland: Simple Gifts (2 Versionen); 3 Old American Songs
    Benjamin Britten: Hymn to St. Cecilia op. 27; The Ballad of Little Musgrave & Lady Barnard; 3 Folksong Arrangements
    Michael Tippett: 5 Negro Spirituals aus "A Child of our Time"
    Randall Thompson: Alleluja
    Samuel Barber: Agnus Dei op. 11; A Stopwatch and an Ordnance Map*


    Hier wirkt ein Paukist mit! Man kann diese Interpretation mit derjenigen in der Aufnahme in Beitrag 97 vergleichen.
    .

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  • Vorneweg: Diese A Cappella Lieder für gemischten Chor sind eine Freude anzuhören. Der schöne Titel "Perlmuttfalter" hat mich neugierig gemacht, was wohl dahinter steckt. Der Komponist Frank Schwemmer mit dem Jahrgang 1961 war mir bis zum Kauf dieser CD kein Begriff. Es gibt meines Wissens nur diese einzige CD, die einzig seiner Musik gewidmet ist, obwohl Frank Schwemmer ein über die Jahre stetig angewachsenes umfangreiches Oeuvre vorweisen kann. Wenn ich seinen Werkkatalog mir ansehe, sind es meist Chorwerke oder Opern, die er komponiert hat.
    Es ist eine Kruz mit zeitgenössischen gesungenen Werk, oft wirr, für den Zuhörer und die Sängerinnen und Sänger nicht nachvollziehbar und meist nicht mit Genuss anzuhören, der Kakophonie näher als der Harmonie. Frank Schwemmer weiss, was er der menschlichen Stimme zumuten darf. Als Hörer denke ich den Texten nach, was mir beim Hören anderer Komponisten eher selten geschieht. Da muss ich lesend die Aussage nachvollziehen. Nicht bei den Liedern Frank Schwemmers: Es ist eine hohe Textverständlichkeit gegeben. Die Lieder dauern 2 bis 4, selten mehr als 5 Minuten. Teils sind es neue Chorsätze zu bekannten Lieder mit überraschenden Wendungen, teils werden Gedicht-Texte zu einem Themenkomplex vertont. Die Chorsätze können durchaus in ihrer Chorsprache auch "modern" anmuten. So etwas in den drei Motetten "Der brennende Dornbusch" oder im Psalm 31 "Miserere Domine".


    Obwohl der Jäger geschossen hatte - Vier geflügelte Lieder;
    Vier Lieder von Licht und Schatten;
    Der brennende Dornbusch - Drei Motetten nach Gedichten von Christian Lehnert;
    Miserere Domine;
    Morgen, Herr, bin ich bei Dir - Drei Choralmotetten nach Texten von Thomas Bernhard und aus dem Buch Hiob;
    Du bist mein Schlaf - Musikalisches Tryptichon nach Gedichten von Christian Lehnert und Rainer Maria Rilke;
    So gibt mir einen Kuss - Vier Abschiedslieder


    Das Athesinus Consort Berlin mit ihrem Dirigenten Klaus-Martin Bresgott bringen diese A Capella Werke mit viel Liebe zum Detail und hoher Textverständlichkeit zu Gehör. Deutschlandradio Kultur und dem Label Carus haben wir diese CD zu verdanken. Ein Bild mit dem Konterfei des Komponisten sei auch noch beigefügt.


    [timg]http://upload.wikimedia.org/wi…org.jpg;n;240;360;*;Frank Schwemmer[/timg]
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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Obwohl der Jäger geschossen hatte - Vier geflügelte Lieder;


    Hallo moderato,


    die Nr. 2, "Auf einem Baum ein Kuckuck saß", aus der 4-er Serie habe ich auf einer Chorwoche im Aug. d. J. mitgesungen - allerdings viel schneller als auf der CD, so dass es gar nicht so einfach zu singen war, wie es sich auf der CD anhört.


    Viele Grüße
    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

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