Tristan und Isolde - Gibt es eine Idealaufnahme ?
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Hallo Schalli,
für diese Aufnahme kannst Du getrost ein paar Euro ausgeben.
Es gibt nämlich keine Bessere, nur eine, die zumindest genau so gut ist.
Sie hat fast die selbe Besetzung im selben Haus. Der Dirigent Fritz Reiner ist etwas dramatischer als Th. Beecham und die Aufnahme ist, wie immer bei Naxos meisterlich restauriert. Es ist meine Nr.1 in Sachen Tristan und Isolde.Herbert
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Ja, mein lieber Herbert!
Da kann ich Dir nur beipflichten, denn diese Aufnahme habe ich in letzter Zeit schon zweimal gehört. Ich kenne auch keine Bessere, und Emanuel List als König Marke ist eine Wucht. Ob KNA der bessere Dirigent ist, darüber läßt sich vielleicht streiten. Aber sonst...
Herzlichst
Wolfgang -
Lieber Wolfgang,
bei Kna ist der Tristan natürlich eine halbe Stunde länger, als bei Reiner,
aber dadurch wird er sicher nicht schöner.Herbert
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bei Kna ist der Tristan natürlich eine halbe Stunde länger, als bei Reiner,
aber dadurch wird er sicher nicht schöner.
Ihr hab so Recht mit diesem Londoner Tristan!Nur weiß ich jetzt nicht verbindlich, ob es die üblichen Striche gibt. Nur im Ergebnis des genauen Vergleich der jeweiligen Fassungen lässt sich sagen, ob Knappertsbusch nur deshalb mehr Zeit braucht weil er immer mehr Zeit braucht oder ob er auch mehr singen lässt. Da bin ich momentan überfragt. Vielleicht weiß Joseph II mehr.
Gruß Rheingold
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Knappertsbusch war nicht der bevorzugte Dirigent für den Tristan.
Es gibt von ihm allerdings zwei Gesamtaufnahmen.
Knappertsbusch war in Bayreuth der bevorzugte Dirigent für den Parsifal.Herbert
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Ob Knappertsbusch zu bevorzugen ist, ist doch subjektiv. Nur weil er ihn in Bayreuth nicht dirigierte, bedeutet das ja nicht, dass er's nicht "drauf hatte". Zumindest ist sein Dirigat mit das spannendste und spektakulärste, das ich kenne.
Kann mir nicht vorstellen, dass in der Münchner Aufnahme gekürzt wurde. Mit Sicherheit kann ich es indes nicht sagen.
Welche ist denn die zweite Gesamtaufnahme, lieber Herbert? Ich kenne nur die von 1950 aus der Bayerischen Staatsoper.
LG
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Lieber Joseph II,
Du hast vollkommen recht. Es gibt nur die eine Gesamtaufnahme mit Knappertsbusch.
Was ich gesehen habe, sind nur Ausschnitte mit Birgit Nilsson.
Wenn ich schrieb, Knappertsbusch sei für Parsifal bevorzugt verpflichet worden, ist das durchaus positiv gemeint. Er hatte die Ruhe und den langen Atem für dieses Meisterwerk. Natürlich hat er auch alle anderen Werke Wagners dirigiert.Herbert
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Heute Nacht aud Sky Unitel Classica: http://www.classica.de/show.cf…1&ZIEL=03.01.2013&REF=day
ZitatWagner, Tristan und Isolde
Aus dem Festspielhaus Bayreuth
Szenenphoto
René Kollo, geboren am 20. November 1937 in Berlin, zählt zu den vielseitigsten deutschen Musikern: Auf der Opernbühne wechselte er im Laufe seiner Karriere vom lyrischen Tenor zum Heldentenor, zuvor war er als Schlagersänger erfolgreich, und im Bereich der Operette hat er unzähligeAufnahmen gemacht. Er gehört zu den wenigen, die es sich leisten können, unbeschadet sowohl im ernsten als auch im leichten Bereich der Musik tätig zu sein. Kollo stammt aus einer Berliner Musikerdynastie. Seine Karriere als Opernsänger begann 1965; in den folgenden Jahren gastierte er an allen großen Opernhäusern der Welt und trat bei den Festspielen in Bayreuth und Salzburg auf. Als Heldentenor zählte er zu den besten Sängern seines Fachs. Auch in unserer Zeit tritt er in Charakterrollen auf und ist als Buchautor tätig. René Kollo wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. 1979 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und 1994 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Er ist Kammersänger der Bayerischen Staatsoper und der Deutschen Oper Berlin, in der René Kollo auch Ehrenmitglied wurde.Auf der Fahrt von Irland nach Cornwall, in sagenhafter Zeit. Tristanbringt die irische Königstochter Isolde auf seinem Schiff nach Cornwall. Sie soll seinen Onkel, König Marke, heiraten, um den Frieden zwischen beiden Ländern zu besiegeln. Isolde hatteTristan einst gesund gepflegt und empfindet seitdem eine starke Zuneigung zu ihm. Da diese Liebe nicht sein darf, beschließt sie, für sich und Tristan einen Todestrank zu bereiten. Isoldes Vertraute Brangäne reicht ihnen jedoch einen Liebestrank, der bei beiden eine überwältigende Leidenschaft füreinander erweckt. Auf Markes Burg trifft sich Isolde, inzwischen Gemahlin des Königs, erneut mit dem Geliebten. Der König und Melot überraschen die beiden. Der König ist zu erschüttert, um Rache zu üben, Tristan läßt sich jedoch von Melot schwer verwunden. Sein Getreuer Kurwenal bringt Tristan auf die Burg seines Vaters in die Bretagne. Isoldes Schiff naht, Tristan wankt der Geliebten entgegen und stirbt in ihren Armen. Zu spät erscheint Marke, der von Brangäne das Geheimnis desLiebestrankes erfahren hat, um die Liebenden zu vereinen. Kurwenal und Melot geben sich gegenseitig den Tod. Isolde folgt dem Geliebten in das Reich der Nacht.
1981 gaben Regisseur Jean-Pierre Ponnelle und Dirigent Daniel Barenboim ihr Debüt bei den Bayreuther Festspielen mit Wagners "Tristan und Isolde"; zwei Jahre später entstand diese Aufzeichnung der Inszenierung mit Johanna Meier und René Kollo in den Titelpartien. "Die Liebesnacht als ideale Opern-Erfüllung ... Der Dirigent schien auf der Höhe seiner ungemein, ja überwältigend musikalischen Vergegenwärtigungskunst, und in Jean-Pierre Ponnelles Regie mischten sich außerordentliche Erfahrung, tief beeindruckende Bildhaftigkeit, Mutund Sensibilität" (Süddeutsche Zeitung). "Ponnelle folgt in seiner
Deutung nicht dem modischen Trend der Aktualisierung um jeden Preis. Ihmgeht es um eine psychologisch überaus fein ausgelotete Durchdringung des Stoffes. Die entrückte Liebe zwischen Tristan und Isolde wird zu einem Nachtstück seelischer Abgründe. So erlebt Tristan im letzten Aufzug das Geschehen - Isoldes Liebestod und Markes erschütternde Trauer- nur noch als Fiebervision eines Sterbenden" (Westdeutsche Allgemeine Zeitung).Länge des Programms: 4:06:32
Musikalische Leitung: Daniel Barenboim
Inszenierung: Jean-Pierre Ponnelle
Bühnenbild und Kostüme: Jean-Pierre Ponnelle
René Kollo (Tristan)
Johanna Meier (Isolde)
Hanna Schwarz (Brangäne)
Matti Salminen (König Marke)
Hermann Becht (Kurwenal)
Robert Schunk (Melot)
Martin Egel (Ein Steuermann)
Helmut Pampuch (Ein Hirte)
Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele
Deutschland 1983, Regie: Jean-Pierre PonnelleGibts die Aufführung auch auf DVD? Dann bitte hier DVD-Video Tristan und Isolde melden!
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Habe neulich wieder eine Aufnahme aus dem Regal gehört, die ich nur selten gehört habe :
Karajans Studio-TristanNun, für diese Oper gebe ich immer wieder Geld aus, obwohl ich offensichtlich selbst nicht einsehe, warum ich so viele Tristane brauche. Wahrscheinlich suche ich in diesem Fall immer nach Perfektion. Gerade diese Oper ist mehr als die Summe der einzelnen Teile einer Aufnahme. Diese hier habe ich vor allem wegen Jon Vickers Tristan gekauft von dem ich oft in blühenden Worten gelesen habe und sowieso Vickers-Fan bin. Diesen Worten gebe ich zumindest, was den 3.Akt angeht absolut Recht, da haut er mich um. Aber schon wie beim ersten Hören und den paar folgenden (zwei oder drei Mal nur, wovon ich spreche, war dann das vierte Mal) bin ich abgesehen von dieser Leistung immer leicht enttäuscht zurück geblieben.
Keine Frage, die Sänger leisten hervorragende Arbeit; die Ludwig als Brangäne, Berry als Kurwenal (gefällt mir sehr) und dann Helga Dernesch als Isolde...ich habe so gesehen nichts an ihrer interpretation oder der Stimme zu beanstanden, aber es fasst mich einfach an keiner Stelle irgendwie an, das fließt so seicht dahin ohne Tiefpunkte, aber auch ohne Höhenpunkte, ja beinah will ich langweilig sagen, nichtssagend, zu glatt. Gleiches gilt für Karajans Dirigat, es fängt mich an keiner Stelle und dabei ist sein 52er LIve-Tristan so grandios dirigiert. Es mag am Studioklang liegen, was weiß ich.
Mit Ausnahme der erwähnten Vickers-Leistung eine Aufnahme, die ich getrost entbehren könnte.
Der hier schon mal erwähnte 52er Karajan aus Bayreuth mit der unvergleichlichen Mödl bleibt mein haushoher Favorit. -
Hallo,
ich bin der Meinung von SchallundWahn, die Karajan-Aufnahme von 1972 gehört zu den besten Tristan-Aufnahmen überhaupt. Wenn man also eine Liste aufführen wollte, wobei natürlich alle Aufnahmen mit Lauritz Melchior einen Sonderstatus haben, so komme zu folgendem Ergebnis:
1.) Furtwängler 1952: Suthaus, Flagstad, Greindl, Fischer-Dieskau, Thebom. (Trotz des zu leichten Kurwenal, wegen des kraftvollen und suggestiven Liebespaares)
2.) Karajan Bayreuth 1952: Vinay, Mödl, Weber, Hotter, Malaniuk (Dieses Liebespaar singt, meines Erachtens, alle Nachfolgepaare an die Wand und hat einen richtigen Kurwenal als Partner)
3.) Karajan 1972: Vickers, Dernesch, Ridderbusch, Berry, Ludwig (das "sterbende Tier" Jon Vickers, der als einziger Interpret in die Phalanx der Großen in der Partie nach dem Krieg, Lorenz, Suthaus, Treptow, Vinay, Hopf einbrechen konnte und gleichermaßen hohe Kunst von Ridderbusch, Berry und Ludwig)Gruß,
Antalwin -
ich bin der Meinung von SchallundWahn, die Karajan-Aufnahme von 1972 gehört zu den besten Tristan-Aufnahmen überhaupt.
Das ist aber eine sehr eigenwillige Interpretation von SchallundWahns Aussage! -
Hallo,
mit Karajan kann man können, oder nicht ! Soweit ich mich entsinne, kritisierte SchallundWahn nicht die Sangesleistungen, sondern Karajan. Ich habe meine drei Aufnahmen wegen der SängerInnen angeführt, 2 davon nicht wegen Karajans Dirigat. Seit der Aufnahme von 1972 gibt es, meines Erachtens, nur noch Gesamtaufnahmen mit "unvollständigen" Gesangsleistungen.
Hat oder kennt jemand diese Gesamtaufnahme:
1973: Carlos Kleiber: Hopf, Ligendza, Sotin, Neidlinger, Baldani (Live aus der Wiener Staatsoper vom 07. Oktober 1973
Gruß,
Antalwin
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Der Schwachpunkt der Aufnahme ist leider Hans Hopf, der von der Poesie und Lyrik, was eben auch in der Partie steckt, kaum was vermiteln kann. Übrigens vermisse ich in Ihrer Liste der "Grossen nach dem zweiten Weltkrieg", lieber Antalwin, den m.E. "Grössten": Wolfgang Windgassen! Zufall?
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Zitat
Von m.joho
Der Schwachpunkt der Aufnahme ist leider Hans Hopf, der von der Poesie und Lyrik, was eben auch in der Partie steckt, kaum was vermiteln kann. Übrigens vermisse ich in Ihrer Liste der "Grossen nach dem zweiten Weltkrieg", lieber Antalwin, den m.E. "Grössten": Wolfgang Windgassen! Zufall?
Mein lieber m.joho!Da bin ich aber ganz anderer Meinung! Obwohl Hans Hopf nicht in allen Opernpartien von Wagner die Idealbesetzung darstellte, war er mir von der Stimme her allemal lieber als die kehlige, von kleinem Stimmumfang begrenzte Stimme von Windgassen. Hans Hopf war stimmlich in der Lage, die schwierigsten Tenorpartien von Verdi und Puccini zu bewältigen.
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Nur, lieber Wolfgang, war Hopf leider rein intellektuell nie in der Lage den intellektuellen Gehalt einer Wagner-partie zu erfassen (eine Parallele wäre hierzu auch Ernst Kozub, der ebenfalls mit reichen stimmlichen Mitteln gesegnet war). Dies ist auch der Grnd warum er auch in Neu-Bayreuth keine grosse Rolle spielte.Zitat einer Kollegin, die mit Hopf in Zürich den Tannhäuser sang: Was für ein dummer Tenor! (Leider hört man das auch, trotz den strahlenden Spitzentönen und man sah auch live eher einen Bierbrauer, als einen Helden... Sorry!)
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Ich habe Windgassen als Tristan sowohl in Bayreuth als auch häufig in Wien gehört. Ob ich im Parterre oder auf der Galerie war, Windgassens Stimme kam immer deutlich durch die Orchesterfluten hindurch. Was mir aber bedeutungsvoll war: Seine Interpretation, der unglaublich konzise Ausdruck, ja, seine Fähigkeit, die unterschiedlichsten Stimmfarben einsetzen zu können, machten ihn mir zum aufregendsten und beklemmendsten Tristan-Interpreten.
Was vordem über den unidiomatischen Hopf und Kozub (den ich allerdings nur als ungeschlachten Siegmund errleben mußte) gesagt wurde, kann ich nur bestätigen. - Vickers war für mich ein Sonderfall. Zwar sehr intelligent, aber sein Phlegma riß mich nicht gerade von den Socken. Daß sein Timbre nicht mein Wohlgefallen finden konnte, muß ich wohl mir selbst zuschreiben.
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Lieber m.jojo, Lieber milletre,
ich habe schon an anderem Ort hier ausgeführt, daß ich die Stimme Windgassens für Siegmund, Siegfried, Tannhäuser und Tristan nicht als geeignet erachte. Vielleicht tue ich der Bühnenleistung und -wirkung des Künstlers Unrecht. Windgassen war ein sehr guter Zwischenfach-Tenor, aber bei Wagner, meiner Meinung nach, nur geeignet für Erik, Lohengrin, Loge und Parsifal. Ich weiß, daß ich hier im Forum mit dieser Meinung nicht alleine stehe! Volle Zustimmung, 9079wolfgang!
Frohes Osterfest,
Antalwin
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Wenn ihrs nicht fühlt, ihr werdest nicht erjagen! Zumindest seid ihr nicht alleine...Ich zweifle allerdings, ob einer von euch, die genannten Sänger je live erlebt hat!
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Ich zweifle allerdings, ob einer von euch, die genannten Sänger je live erlebt hat!
Das ist nicht immer (mehr) möglich gewesen. Die wenigsten unter uns dürften auch Maria Callas oder Max Lorenz - um zwei Namen als Beispiele für meine Argumentation zu nennen - in ihren Glanzzeiten noch auf der Bühne erlebt haben, und doch gestatten wir uns ein Urteil, eine Einordnung in unseren ganz persönliches Wertekanon. Ganz bestimmt ist es so, dass die Livebegegnungen mit einem Sänger die persönliche Einschätzung seines Wirkens entscheidend beeinflussen und prägen. Daraus sollte und kann nach meiner Überzeugung aber keine Deutungshoheit abgeleitet werden. Dass Du, lieber m.joho, Windgassen sehr schätzt, ist zunächst einmal Deine ganz persönliche Angelegenheit. Ich kann diese Hochachtung gut verstehen, denn ich hätte ihn auch gern noch als Tristan auf der Bühne erlebt. Anhand seiner Platten und Dokumente ist es mir fast unheimlich und aller Wertschätzung wert, wie dieser Mann mit seiner betont lyrischen Stimme das Heldenfach bewältigte. Er muss eine hervorragende Technik gehabt haben. Und er hat bekanntlich nebenher auch immer wieder das lyrische Fach gesungen, beispielsweise den Tamino. Das halte ich für ganz wichtig in seinem Fall.Neigen wir nicht alle dazu, mit der eigene Begeisterung hausieren zu gehen? Ich schon. Und ich habe gleichzeitig meine wichtigsten musikalische Grunderlebnisse der Begeisterungsfähigkeit anderen Menschen zu verdanken. Nicht immer gelingt es aber, dass der Funke überspringt. Das spricht überhaupt nicht gegen Windgassen. Ein Heldentenor im idealen Sinne ist er für mich auch nicht. Ich bevorzuge Lorenz, Vinay, Gruber, Vickers.
Herzlich grüßt Rheingold
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Zitat m.joho:
ZitatNur, lieber Wolfgang, war Hopf leider rein intellektuell nie in der Lage den intellektuellen Gehalt einer Wagner-partie zu erfassen (eine Parallele wäre hierzu auch Ernst Kozub, der ebenfalls mit reichen stimmlichen Mitteln gesegnet war).
Hallo m.joho, hallo milletre!Eure Meinung sei euch unbenommen. Ich möchte mich hier nicht streiten. Aber mir sind Sänger, die ein bedeutend schöneres Stimmmaterial besaßen; ich besitze von Hopf und Kozub Einiges an Aufnahmen, auch Puccini und Verdi; (was Windgassen niemals so hätte singen können) bedeutend lieber als Windgassen, der mit seinen eingeschränkten stimmlichen Mitteln, zugegebenermaßen, daß Beste aus seinen Wagner-Partien machte. Da möchte ich auch nicht widersprechen.
Gruß Wolfgang
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Ich höre grade wieder den Tristan, der wohl meine liebste Oper ist und den ich für das genialste musikdramatische Werk halte. Meine Idealaufnahme momentan ist der 1966 Bayreuth-Böhm mit Nilsson, Windgassen und Ludwig.
Warum Tristan mein Benutzername ist?
Weil "Tristan und Isolde" für mich die ultimative Oper und Wagners Meisterwerk ist. Als ich, relativ spät in meiner Hörbiographie zur Oper kam, haben mich zwar ersteinmal andere Opern unmittelbarer begeistern können, aber ich spürte bei Tristan - den ich noch nicht komplett verstand bzw. fassen konnte - schon etwas, das mich in den Bann zog. Und Hörsitzung für Hörsitzung erschloss sich mir das Werk mehr und es nahm mich in seinen Bann. Warum eigentlich? Man wird von dieser Oper angezogen wie von einem Strudel und ergibt sich dieser Anziehungskraft irgendwann. Christian Thielemann sagt treffend: "Der Tristan bleibt der Gipfel aller Opernkunst, die Oper aller Opern, das Inkunabel, das Schlüsselwerk. Der Tristan ist die Summe und die Ausnahme von allem."
Mich fasziniert die knappe äußere Handlung, die nur ein Gerüst für die innere Handlung ist, die wie ein Psychogramm ihrer drei Hauptpersonen wirkt. Die Kunst des feinsten Übergangs betrifft nicht nur die Musik, sondern auch die schleichende äußere Handlung, die eben im Widerspruch zur spannungsgeladen inneren steht.
Mich fasziniert die vereinnahmende, harmonisch progressive ("schwüle") Musik, die diese innere Handlung zum Klingen bringt.
Mich fasziniert das Diktum von 'Erlösung durch Liebe', das in diesem Fall nur über die unio mystica mit dem Tod funktionieren kann. Eine so unmittelbar die Psyche und Emotionalität ansprechende Musik wie hier ist mMn auch für Wagner ein Extremfall. Hanslick irrt mit seiner freilich wie immer abschätzend gemeinten Kritik im Kern nicht, wenn er dem Tristan vorwirft, ein "gesungener und gegeigter Opiumrausch" zu sein. Diese Charakterisierung trifft die Sache im Kern erstaunlich gut: Tristan ist eine rauschhafte Darstellung von Liebe und Tod. Und einem solchen Rausch kann man sich schwer entziehen.
Und da ich bei Anmeldung im Forum grade wieder meinen Lieblings-Tristan unter Böhm gehört hatte, heiße ich hier nun so.
PS: Ich habe keinen allgemeinen Tristan-Thread gefunden, sollte es einen geben, bitte ich darum den Beitrag zu verschieben.
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Meine Idealaufnahme momentan ist der 1966 Bayreuth-Böhm mit Nilsson, Windgassen und Ludwig.
Zu dieser Ansicht bin ich mittlerweile auch gelangt, lieber Tristan2511. Besonders wenn man sowohl eine hohe künstlerische als auch eine ebensolche klangliche Qualität voraussetzt, geht wohl nichts über diesen Klassiker. Obwohl an sich live aber an mehreren Tagen und unter Ausblendung möglicher Publikumsgeräusche aufgezeichnet, hat die Einspielung doch die Perfektion einer Studioproduktion. Solch ein Aufwand würde heutzutage nicht mehr betrieben. Aus der Mono-Ära gibt es freilich künstlerisch vergleichbar überzeugende Darbietungen (Furtwängler mit Suthaus und Flagstad, Knappertsbusch mit Treptow und Braun, Karajan mit Vinay und Mödl, Heger mit Lorenz und Buchner), die bei der Klangqualität aber den Kürzeren ziehen. Danke auch für Dein flammendes Plädoyer für diese grandiose Oper im Allgemeinen.
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Meine historischen Tristan-Favoritenaufnahmen :
1. Furtwängler mit Suthaus im Admiralspalast 1947 ( nur 2. und 3. Aufzug)
2. Furtwängler mit Suthaus 1952 Studio
3. Heger mit Lorenz 1943 Studio
4. Alle Mitschnitte mit Melchior
Suthaus ist für mich der stimmlich Schönste , Lorenz der Ausdruckstärkste und Melchior der Stimmgewaltigste.
Bei Furtw. ist die rauschhafte Kombination von Orchester und Suthaus für mich unerreicht.
Lorenz muss man mögen, für mich singt er mit einer fast unerträglichen Intensität, nichts für Menschen mit Herzkasper!
Melchior habe ich früher viel gehört, dann hat mich die Eintönigkeit seiner großen Stimme gelangweilt, muss ihn mal wieder anhören.
Wagnersüchtig geworden bin ich aber durch den Böhm-Tristan !
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Bei Furtw. ist die rauschhafte Kombination von Orchester und Suthaus für mich unerreicht.
Ich meine mich zu erinnern, dass Joachim Kaiser das Orchester '52 unter Furtwängler im dritten Akt ungeheuerlich nennt
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Damit meinte ich die Aufnahme aus dem Admiralspalast !
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Damit meinte ich die Aufnahme aus dem Admiralspalast !
o. k. ich kann jetzt nicht beschwören, dass sich JK ausdrücklich auf London/52 bezogen hat; werde ich demnä. mal nachschlagen...
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Guten Abend,
diese Aufnahme mag ich besonders und ich kann sie nur empfehlen:
Tristan: Wolfgang Windgassen
Isolde: Birgit Nilsson
König Marke: Hans Hotter
Kurwenal: Franz Andersson
Brängäne: Hertha Töpper
Melot: Sebastian Feiersinger
Junger Seemann, Ein Hirt: Georg Paskuda
Ein Steuermann: Gerd Nienstedt
Piere Boulez
NHK Symphony Orchestra, Tokyo
Osaka International Festival Choir
Live: Festival Hall, Osaka, 10.04.1967
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Kurwenal: Franz Andersson
Kleine Anmerkung: Frans Andersson!