Die Phalanx an unbekannten Komponisten und dementsprechend unbekannten Werken, die Firmen wie cpo, Sterling, Naxos u.a. an uns vorbeiziehen lassen, nimmt anscheinend kein Ende. Von Ludvig Irgens Jensen hatte ich bis vor kurzem noch nie etwas gehört. Nach einer hymnischen Besprechung einer Doppel-CD mit seinen Orchesterwerken im Fonoforum und einer 9/9 Bewertung in classicstoday wurde ich neugierig und ein Angebot beim Marktplatz am Fluss führte dazu, dass ich nicht wie üblich auf die Preissenkung bei cpo in ein, zwei Jahren wartete, sondern die CD gleich bestellte.
Von der Doppel-CD habe ich bisher nur die besagte Symphonie in d-moll gehört und zwar die ersten beiden Sätze. In der Originalfassung hat sie drei Sätze, aber auf Anraten eines Freundes hat LIJ den letzten Satz abgelöst und separat veröffentlicht. Auf der CD kommt er gleich nach der Symphonie, so dass es dem Hörer überlassen bleibt, ob er die zwei- oder dreisätzige Version hören will. Ich hatte nach zwei Sätzen nicht das Gefühl, es fehle etwas. Die Musik ist spätromantisch-tragisch und m.E. hervorragend. Dass sich nicht gleich unzählige Vergleiche aufdrängen, spricht für den Komponisten. Ich würde mal sagen, wer die Musik von Sibelius goutiert, dem dürfte auch dies gefallen, obwohl man kaum ähnlich Klingendes findet. Ich bin gespannt auf die anderen Stücke.