Deutsche Oper am Rhein

  • Lieber Gerhard,
    ich habe ja schon häüfig geschrieben das ich hauptsächlich wegen der Musik in die Oper gehe und gesungen und musiziert wurde in der Lohengrin premiere auf hohem Niveau wie geschrieben mit ein paar Abstrichen. Bei dir ist ist es doch genau umgekehrt, es schreiben einige Kritiker wie becheiden die Inszenierung ist und aufgrunddessen gehst du erst gar nicht in die Oper. Nur wenn man selber vor Ort ist kann man sich vom Gegenteil überzeugen. Mir hat bei dieser Inszeneirung auch nicht alles gefallen. Aber ich war schon mal froh das der Chor und König Heinrich keine SS Uniformen getragen haben und das es am Anfang des dritten Aktes keine wilde Sexorgie zwischen Elsa und Lohengrin gab. Obwohl ich nichts dagegen hätte Frau Uhl nackig zu sehen. Bei deinem ersten Zitat aus der Kritk wäre der Anfnag noch leicht zu lösen, indem der Chor und Lohengrin mit Schwertern ausgerüstet werden. Aber bittte wie willst du beweisen welcher Nationalität die einezelnen Herrschaften sind ? Bei Chinesen, Japanern und Afroamerikanern kein Problem, aber bei Dänen,Friesen und Ungarn ? Sollte Otrud dann aussehen wie Marika Rökk ?

  • Hallo,
    auch ich war von der Premiere sehr enttäuscht.
    Abgesehen von der völlig konstruierten und nicht stringenten Inszenierung, waren die sängerischen Leistungen bis auf HPK mMn Durchschnitt, fehlbesetzt oder darunter.
    Simon Neals Telramund war hörbar aber mehr nicht, Frau Uhls Elsa sprachunverständlich, die Idee den Lohengrin mit dem lyrischen Tenor Sacca zu puccinisieren....na ja, euphemistisch gesagt, schwer nachzuvollziehen, Susan McLeans Ortrud für mich eine Katastrophe. Der Chor war klasse, nur immer zu laut. Einzig der das Orchester mochte gefallen.
    Fazit: eine unnötige Reise an den Rhein, rausgeworfenes Geld.
    Danke nein!

    Beste Grüße, KFB


    _____________________________________________


    Being individual is more important than being popular

  • Mein Düsseldorfer Gewährsmann und Freund hat mir erzählt, wie die Regie den Zweikampf Telramund - Lohengrin dargestellt hat: Lohengrin gibt Telramund 1 Mio. Dollar, damit er sich "verpisst".

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Wieviel Dollar verlangt die Regie, damit sie sich "verpisst?


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Es ist zumindestens eine Inszenierung über die man sich nicht ärgern muss.


    Ach was. Wen genau definierst du denn mit "man"?


    Zitat

    Mir hat bei dieser Inszeneirung auch nicht alles gefallen. Aber ich war schon mal froh das der Chor und König Heinrich keine SS Uniformen getragen haben und das es am Anfang des dritten Aktes keine wilde Sexorgie zwischen Elsa und Lohengrin gab.


    Na großartig. Keine Nazis und keine Orgie. Kniet mit mir, das hohe Glück zu preisen! Tja, das Regietheater hat die Ansprüche doch arg sinken lassen.


    Zitat

    Obwohl ich nichts dagegen hätte Frau Uhl nackig zu sehen


    So kann man natürlich auch Gründe finden, um in die Oper zu gehen. Voyeurismus war bisher noch nicht dabei.

    "Tatsachen sind die wilden Bestien im intellektuellen Gelände." (Oliver Wendell Holmes, 1809-94)

  • Gestern abend wurde ich zum Wiederholungstäter und habe mir nochmal Lohengrin in Düsseldorf angesehen und es war eine Sternstunde zumindestens sängerisch. Auch wenn mir wieder einige wiedersprechen, aber es dürfte zur Zeit keinen besseren Lohengrin geben als Klaus Florian Vogt. Er war auch voriges Jahr ein grandioser Siegmaund, ebenfalls als Einspringer. Auch die anderen Sänger waren hervorragend und auch Frau McLean hatte als Ortud einen besseren Abend als bei der Premiere. Und so etwas verpassen viele von euch, die aufgrund einer Inszenierung nicht in die Oper gehen. Mal eine Frage an die Experten: warum wird bei der Aussprache von Lohengrin eigentlich immer das mittlere en verschluckt und es heisst dann immer Lohngrin ?

  • Mal eine Frage an die Experten: warum wird bei der Aussprache von Lohengrin eigentlich immer das mittlere en verschluckt und es heisst dann immer Lohngrin ?


    Interessant! - Wenn ich über Lohengrin spreche, denn singen kann ich (leider) nicht, so eigentlich immer inkl. "en"; und das, obwohl ich als Hamburger gerne zum verschleifen irgendwelcher mir unwichtig erscheinenden Wortteile neige ... :untertauch:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Lieber Rodolfo,


    wenn du in erster Linie das Hörerlebnis haben willst und weniger Wert auf das legst, was du dort siehst, warum auch nicht? Ich aber und ich glaube auch die meisten Operngänger sehen die Oper als Hör- und Seherlebnis. Deswegen sehe ich mir auch lieber eine Oper (heute leider nur noch auf DVD) an, als dass ich eine Gesamtaufnahme von der CD höre. Das Erlebnis leidet also bei mir enorm, wenn ich etwas ganz Anderes sehe als höre, oder als das, auf das ich mich geistig vorbereitet habe. Wenn man eine Oper kennt, geht man ja auch mit einer gewissen Erwartung hinein. Und auch du wurdest ja, wie ich vielen deiner Beiträge entnommen habe, auch oft in deiner Erwartung enttäuscht. Oder hast du inzwischen keine Erwartungen mehr, weil du dich an diese Entstellungen jetzt allmählich gewöhnst?


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,
    es ist natürlch schön wenn alles zusammenpasst Inszenierung und der Gesang, aber wo gibt es das heute noch ? In der Pause habe ich am Donnerstag mit einer älteren Dame gesprochen die sich beschwet hatte, das die Deutsche Oper Berlin noch eine Uralte tosca Inszenierung im Spielplan hätte und meinte das wäre nicht mehr zeitgemäß. Sie war dann ganz verwwundert als ich ihr sagte das sie doch froh sein solle, in der heutigen Zeit noch so eine Inszenierung zu sehen. Wie ich denn so was sagen könne und das ich gedanklich wohl älter wäre als sie. Natürlch schmerzt es mich, wenn ich mal nicht von einem Opernabend an der Rheinoper begeistert bin, da ich aber Mitarbeiter Karten bekommen kann und Donnerstag Abend im Lohengrin im ersten Rang für 20 Euro gesessen habe, ist das Ganz zum Glück finanziell auch verkraftbar .Und in Gelsenkirchen kosten die Karten auch nur 10 Euro im zweiten Rang an der Seite.

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  • Komme grade aus der La Traviata Uebernahne Premiere aus Duesseldorf. Erst hatte ich ja gar nicht vor, noch mal in La Traviata zu gehen, nachdem mir die Duisburger Premiere weder szenisch noch musikalisch gefallen hat. Zum Glueck hab ich auf mein Bauchgefuehl gehoert und es wurde ein wunderbarer Abend. So eine Inszenierung ohne Requisiten kann nur funktionieren, wenn man wie heute Abend grandiose Saengerdarsteller auf der Buehne hat, die sich voll und ganz mit ihren Rollen identifizieren. Olesya Golovnea war eine traumhafte Violetta. Bei iht stimmte einfach alles und am Ende des ersten Aktes feuerte Sie die Koleraturen nur so heraus, das es eine Freude wahr, ihr zuzuhoeren. Andrej Dunaev war endlich mal der feurige und leidenschaftliche Alfredo und beide zusammen waren ein absolutes Traumpaar. Der einzige der aus der Duisburger Premiere uebriggeblieben ist warLaimonas Pautientius als Pappa Germont. Auch gestern Abend bot er wieder eine geangliche Topleistung. Grandios wie immer der Chor der Rheinoper. Die Krone des Abends gehoerte aber den Duesseldorfer Philharmonikern unter der Leitung von Jonathan Darlington, der das Stueck nicht zu einer Humtata Oper verkommen lies. Am Ende gab es stehende Ovationen und einen Jubelorkan fuer alle Beteilgten. Aus diesem Abend habe ich gelernt, das es manchmal gut ist nicht auf seinen Kopf, sondern auf sein Bauchgefuehl zu hoeren. Waere ich nur danach gegangen, das mir die Inszenierung nicht gefaellt, haete ich eine saengerische und musikalische Sternstunde verpasst.

  • Für die Traviata mit Golovneva und Dunaev habe ich auch schon Karten.
    Es freut mich, dass Dir die Aufführung in Ddorf gefallen hat.

    Viele Grüße,


    Marnie

  • War gestern Abend in Duisburg und habe mir eine meiner Lieblingsopern Norma angesehen. Das Haus war voll und vor der Tür standen sogar 5 Reisebusse, Die Inszenierung von Werner Schröter ist kein großer Aufreger und man kann sie sich anschauen. Bei der Premiere 2003 fand ich die Inszenierung furchtbar, und heute verstehe ich gar nicht warum ich mich darüber so aufregen konnte, denn es gibt weitaus schlimmere Inszenierung wie die letzte Norma Inszenierung aus Bonn. Gesungen und musiziert wurde auf sehr hohem Niveau. Morenike Fadayomi war eine beeindruckende Norma , sicher bei den Piani Stellen aber auch in den hohen Lagen und darstellerisch sehr stark. Ihr Timbre ist geschmackssache und manchmal hab ich die Befürchtung das sie etwas mit den Rollen , Tosca , Salomo und Norma übertreibt und es ihrer Stimme nicht gut tut. Sehr gut war auchd die Adalgisa gesungen von Sarah Ferede, die aber kein Mezzo ist. sondern eher ein dramatischer Sopran. Das war wahrscheinlich auch der Grund das es bei Ihr am Ende beim Schlussapplaus ein kräftiges und lautstarkes Buh von einem Besucher gab. Endlich gab es auch mal eiinen guten Pollione mit Calin Bratescu. Von der Stimmlage her erinnert er mit an den Tenor Gregory Kunde. Sehr gut auch der Orveso von Günes Gurle , übrigens das erste Mal dich ich ihn in eienr Rolle gut fand, aber bei dem Orveso kann man ja auch nicht viel falsch machen. Ganz hervorrand die Duisburger Philharmoniker unter der sehr guten Leitung von Giordano Bellinicampi. Trotz des ausverkauften Hauses kam aber leider so gut wie keine Stimmung auf , da es auch eine normale Abo Vorstellung war und die Leute entweder während der Oper gar nicht oder an den fallschen Stellen klatschten. Trotzdem war es ein sehr schöner Abend .

  • Die Oper Werther scheint ja zur Zeit Hochkonjunktur zu haben und deshalb habe ich mich gestern auf nach Düsseldorf zur Premiere gemacht und um es vorweg zu sagen es war ein rundum gelungunger Opernabend. Das Haus war leider nicht zu gut besucht, ich würde mal sagen das das Haus zu 70 Prozent gefüllt war. Für eine Premiere eigentlich zu wenig, kann aber auch an dem schönen Wetter gelengen haben. Die Inszenierung von Anton Rechi fängt mit einem Schuss an und begreift sich als Rückblick Werthers . Auf der Bühne seht man erst einen grünen Loriot Gedächnitssessel und eine Stehlampe Marke Gelsenkirchener Barock. Grün und rot sind die dominierenden Fabrben in der sehr gelungen Inszenierung. Es werden auch Video FIlme eingesetzt , etwa am Anfang wenn Werther träumt. Wenn man beckmesserisch sein sollte sind die einzigen Sachen die etwas unstimmig waren diese das wenn Brühlmann und Schmidt von Gott Baccus singen eine Bierflasche in der Hand haben und am Ende wenn Werther nach Pistolen fragt, das man ihm dann ein Gewehr gibt. Ansonst eine sehr gelungen Inszenierung mit einer sehr guten Personenführung , die nicht nur mich von Anfang an gepackt hat . Im Opernnetz hat die Inszenierung 5 Punkte bekommen. In der Pause meinte meine Freundin das die Frau des Amtmannes bei so vielen Kindern wohl an Erschöpfung gestorben sei :) . Sehr gut war das Dirigat von Chrstoph Aststaedt, nur manchmal etwas zu laut. Der Kinderchor war auch dank der guten Personenregie sehr gut. Rollendebüts gab es von den beiden Sängern der Titelpartien . Sergej Khomov war ein glänzender Wether, zwar immer etwas leicht stimmlich leicht nasal aber er bewältigte die Partie sehr gut und überzeugend. Das Ereignis der Abend war aber Kararzyna Kuncio`s Charlotte. Diese braucht internationalen Vergleicn nicht zu scheuen und wahr sängerisch und darstellerisch überragend. Sie ist das beste Beispiel das so ein Ensemble Fluch und Segen zugleich sein kann. Wäre sie freischaffend tätig hatte sie bestimmt schon eine größere Karriere gemacht. Exellent auch die Sophie von Alma Sade. Auf dem Weg zu einem neuen Publikumsliebling zu werden scheint Laimonas Pautentius, der eine kernigen ALbert gesungen hat, für mich war sein Bariton etwas zu schwerfällig , aber das ist ja auch Geschmackssache. Am Ende gab es langanhaltenden Beifall mit vielen Bravos und stehende Ovationen, in die auch das Regietem eingeschlossen wurden. Als ich dann zu Hause war hab ich mir erst mal ein leckeres Bier und ein paar Werthers Echte gegönnt. Das Rezept dazu hat Werther wahrscheinlich erfunden, während seiner Trennung von Charlotte :) .

  • Lieber Rodolfo,


    danke für deine Schilderung. Das ist ja dann endlich mal eine Inszenierung, die man mit ruhigem Gewissen ins Auge fassen kann. ein Schritt in die richtige Richtung. Dass diese Inszenierungen immer noch weit besser ankommen, beweist deine Schilderung des Schlussapplauses. Vielleicht hat Düsseldorf aus den Flops der Vergangenheit jetzt auch ein wenig gelernt, was in Köln ja noch nicht der Fall zu sein scheint. Dass "Werther" schwächer besetzt war, liegt sicherlich zum einen daran, dass sie vielen, die sich nicht so intensiv mit der Oper beschäftigen, nicht so geläufig ist. Das habe ich bei den Opern, die nicht zu den "Rennern", die immer und immer wieder gespielt werden, gehören, hier auch erlebt. Vielleicht liegt es auch daran, dass nach all diesem Murks, der in den letzten Jahren verzapft wurde, noch mehr Leute die Oper verlassen haben oder erst einmal die Premiere meiden, und sich vor dem Operngang erst informieren wollen, was da geboten wird, um später nicht enttäuscht zu sein. Ich jedenfalls würde heutzutage auch in keine Premiere mehr gehen. Und wenn das Wort "Neudeutung" fällt, geht bei mir der Vorhang ohnehin schon herunter, was aber im Fall der von dir geschilderten Inszenierung wohl nicht zutrifft.
    Die Bierflaschen beim Gott Bacchus hätten mich auch nicht unbedingt gestört, denn neben dem Gott des Weines ist Bacchus ja auch der Gott des Rausches, und den kann man vom Bier ja auch bekommen. Und das Gewehr statt der Pistole ist zumindest ein ähnliches Werkzeug, das man zu dem Zweck in gleicher Weise verwenden kann, wenn keine Pistole zur Verfügung steht (vielleicht hat der Regisseur keinen Unterschied zwischen den beiden Mordwerkzeugen gekannt) , dagegen würde es mich sehr stören, wenn von Schwert gesungen wird, und ein Maschinengewehr genommen wird, was alles ja schon da war.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Rodolfo,


    ich habe mir mal die Fotostrecke der Deutschen Oper am Rhein zu dieser Inszenierung angesehen und muss sagen, auch wenn das Bühnenbild nicht gerade auf die Zeit Goethes verweisen, so finde ich sie doch sehr stimmungsvoll. Mit dieser Inszenierung könnte ich mich ohne weiteres anfreunden:


    http://www.operamrhein.de/de_D…s/repertoire/945446/opera


    Viele Grüße


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Premieren 2014/15


    Die Zauberflöte
    Wolfgang Amadeus Mozart
    13.09.2014 - Opernhaus Düsseldorf


    Ariadne auf Naxos
    Richard Strauss
    27.09.2014 - Opernhaus Düsseldorf


    Die Zirkusprinzessin
    Emmerich Kálmán
    08.11.2014 - Theater Duisburg


    Aida
    Giuseppe Verdi
    28.11.2014 - Opernhaus Düsseldorf
    29.03.2015 - Theater Duisburg


    Werther
    Jules Massenet
    06.12.2014 - Theater Duisburg


    L'elisir d'amore
    Gaetano Donizetti
    30.01.2015 - Opernhaus Düsseldorf


    Ronja Räubertochter
    Jörn Arnecke
    26.02.2015 - Theater Duisburg
    26.03.2015 - Opernhaus Düsseldorf


    Der feurige Engel
    Sergej Prokofjew
    13.06.2015 - Opernhaus Düsseldorf


    :hello:


    Jolanthe

  • Liebe Jolanthe,
    hab mir grade mal den neuen Spielplan durchgelesen und der ist leider noch langweiliger als der diesjährige. Bei Wagner gibt es mal wieder nur den unverwüstlichen Holländer und die Lohengrin WIederaufnahme ansonsten fast das gleiche wie in dieser Spielzeit. Von den Premieren bin ich nur auf den Liebestrank gespannt und freue mich auf die Wiederaufnahme von Puccinis trittico . ansonsten ist alles nicht so der große Renner. So kann man ein Opernhaus auch runterwirtschaften.
    Morgen abend werde ich Cavalleria Rusticana und den Bajazzo in Duisburg mit einer sehr guten Besetzung sehen.

  • ...hab mir grade mal den neuen Spielplan durchgelesen und der ist leider noch langweiliger als der diesjährige.

    Das sehe ich leider genau so. Mich interessieren bei den Premieren nur die Aida und der Liebestrank.
    Von den Wiederaufnahmen habe ich alle Opern, die mich interessieren, schon x-mal gesehen. Selbst hinsichtlich der Besetzungen ist nicht wirklich etwas spannendes / neues dabei.
    Da bin ich mal wieder ziemlich enttäuscht.
    Ich hätte mir auch eine andere Donizetti-Premiere gewünscht, als den Liebestrank. Es gibt so schöne Donizetti Opern....

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Wenn ich den neuen Spielplan der Düsseldorfer Oper lese, kann ich (mit schönen nostalgischen Gefühlen an "früher") leider nur feststellen: Das ist arm - tote Hose.


    Uwe

    Ich bin ein Konservativer, ich erhalte den Fortschritt. (Arnold Schönberg)

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  • Gestern abend habe ich in Duisburg eine meiner Lieblings Opern Cavalleria Rusticana und den Bajazzo in einer sehr schönen konventionellen Inszenierung von Christoph Loy gesehen. Es war einer der seltenen Abende wo alles perfekt war und die Sänger sich selbst übertroffen haben, obwohl der Abend gar nicht so gut anfing, da es krankeitsbedingt einige Umbesetzungen gab. Anstelle von Boris Statsenko sang Oleg Bryjak den Tonio und die ebenfalls erkrankte Nataliya Kovalova spiele im Bajazzo die Nedda und aus Mannheim sang Ludmilla Slepneva die Rolle von der Bühnenseite.
    Mit Renee Morloc sang mal endlich eine nicht kurz vor der Rente stehende Sängerin die Mama Lucia . Der Alfio war für den etwas grobschlächtigen Bariton von Oleg Bryjak perfekt. Sehr gut war auch der italienische japanische Tenor Ricardo Tamura, der den Turridu gesungen hat, die hohen Töe saßen bei ihm bombensicher. Auch darstellerisch war er überzeugend. Das Ereignis des Abends war aber wie in der letzten Spielzeit die Santuzza von Sorina Munteanu. Einfach nur perfekt im Gesang und in der Darstellung. Beim Einzug des Chores in die Kiche kam sie mühelos über den Chor hinweg, fing aber nur mít den hohen Tönen an, und abgeschlossen wurde das Ganze dann durch Frau Morloc, die aber ebenfalls keinerlei Problem hatte. So hab ich das noch nie gehört. So gab es am Ende der Cavalleria schon die ersten Jubelsturme und Bravo Rufe, und das bei einer stinknormalen Abovorstellung.
    Der zweite Teil wurde dann noch besser. Gänsehaut bekam man beim Prolog des Bajazzo den Oleg Bryjak als Tonio ganz hervorragend gesungen hat und zurecht die ersten Bravos bekam. Bei der Arie der Nedda merkte man Ludmilla Slepneva noch etwas die Nervosität an , machte das aber ganz wunderbar, dafür das sie erst gestern am späten Nachmittag in Duisburg eingetroffen ist. Dimitry Lavrov war ein schön singender lyrischer Silvio und Ovidiu Purcel war mit Abstand der beste Harlekin den ich seit langem gehört habe und er sich für großere Aufgaben empfiehlt. Zoran Todorovic war einfach Canio . Auch bei ihm stimmte einfach alles und so wurde er zurecht nach seiner Arie mit Bravo Rufen belohnt. Exellent auch der Chor und einfühlsame Dirigat von Enrico Dovico. Am Ende gab es lang anhaltende stehend Ovationen, rythmisches Geklatsche und wir haben uns sogar noch extra Solo Vorhänge erklatscht, da war schon lange das Licht wieder an . Ein rundum gelungener Abend und heute abend freue ich mich schon auf die Kinoübertragung der Cenerentola aus der Met.