Opernaufführungen als Übertragungen per Rundfunk und Fernsehen

  • arte TV, Sonntag, 26. Januar um 22:40 Uhr (169 Min.):


    Les Noces de Figaro


    Bühnenbild: Chantal Thomas
    Chor: Les Arts Florissants
    Dirigent: Jérémie Rhorer
    Inszenierung: Richard Brunel
    Komponist: Wolfgang Amadeus Mozart
    Kostüme: Axel Aust
    Licht: Dominique Borrini
    Orchester: Le Cercle de l'Harmonie
    Regie: Andy Sommer
    Mit:
    Paolo Szot (Graf Almaviva)
    Malin Byström (Gräfin Almaviva)
    Patricia Petibon (Susanna)
    Kyle Ketelsen (Figaro)
    Kate Lindsey (Cherubino)
    Anna Maria Panzarella (Marcellina)


    An der Seite des großen amerikanischen Baritons Kyle Ketelsen gibt Patricia Petibon die Susanna, in Mozarts 'Hochzeit des Figaro' vom Opernfestival von Aix-en-Provence 2012. Es spielen das Barockensemble 'Les Arts Florissants' und das Orchester 'Le Cercle de l'Harmonie' unter der musikalischen Leitung von Jérémie Rhorer.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Danke, lieber Harald,


    diesen Figaro habe ich schon einmal von meiner Festplatte gelöscht. Du hast mir Arbeit erspart!


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Erinnerung: Morgen, 6.2.14 sendet ZDF Kultur ab 20.15 die Aufzeichnung von Rossinis "La Gazetta". Die Besetzung kenne ich leider nicht.
    Ein reicher Italiener sucht in Paris per Zeitungsannonce einen Mann für seine Tochter. Eine hübsche Verwechslungskomödie nach Goldoni. Die Inhaltangabe nach dem Originallibretto habe ich kürzlich in unseren Opernführer eingestellt.
    Dies wäre eine Gelegenheit, wieder einmal konkret (ohne reines Theoretisieren) das Für und Wider dieser Inszenierung zu besprechen, wie wir es ähnlich schon bei einigen Aufführungen der letzten Zeit gemacht haben (Don Carlo aus Salzburg, Fanciulla del West aus Wien, Traviata aus der Scala) Dazu sind alle Opernfreunde, die ZDF Kultur empfangen können, herzlich eingeladen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard, hier schon mal ein paar Namen:


    TV Do, 6. Februar, 20:15 Uhr - ZDFkultur
    Aus dem Gran Teatre del Liceu Barcelona
    Rossini - La gazzetta
    Cinzia Forte, Bruno Praticò, Pietro Spagnoli,
    Charles Workman, Agata Bienkowska, Marisa Martins,
    Simón Orfila, Marc Canturri


    Conductor: Maurizio Barbacini
    Director: Dario Fo - Video Director: Ángel Luis Ramírez
    Year: 2005 - Length: 155 mins
    Wiederholung um 0:40 Uhr


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Harald,


    wie dumm von mir. Ich wusste ja, dass du die Aufzeichnung schon angekündigt hattest und hätte darauf verweisen können. Ich wollte heute alle Interessierten nur noch einmal darauf hinweisen. Na ja, man denkt nicht immer an alles, wenn man so viele Beschäftigungen wie ich hat. Auch an Rheingold vielen Dank für die Ergänzung.
    Dass du ein Thema über "La Gazzetta" aufmachen willst, finde ich gut. Könnte das eventuell auch zur Besprechung dieser Inszenierung dienen, soweit es sachlich und konkret speziell auf diese eingeht und nicht wieder durch weit abschweifendes Theoretisieren verwässert wird?
    Die Inszenierung soll ja ganz in neapolitanischem Dialekt sein, den ich sehr mag. Im Libretto spricht nur der Geck Don Pomponio, dessen Lächerlichkeit dadurch noch stärker herausgestellt werden sollte, ausschließlich diesen Dialekt. Da ich diesen Dialekt aus einigen neapolitanischen Liedern, deren Texte ich habe, ein wenig kannte - eines meiner Lieblingslieder ist Core 'ngrato - bin ich bei der Bearbeitung einigermaßen schlau aus seinem Kauderwelsch geworden.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • [timg]http://static.universal-music-…ann--2009.jpg;l;500;740;*[/timg] Der österreichische Kulturkanal ORF III sendet heute 09. Februar 2013 um 20.15 Uhr
    (als Erstausstrahlung im deutschsprachigen Fernsehen)


    Jacques Offenbach
    Les Contes d'Hoffmann
    Metropolitan Opera 2009


    Joseph Calleja (Hoffmann)
    Anna Netrebko (Antonia)
    Kathleen Kim (Olympia)
    Ekaterina Gubanova (Giulietta)
    Kate Lindsey (Nicklausse, Muse)
    Alan Held (Lindorf, Coppélius, Dr. Miracle, Dappertutto)
    Mark Schowalter (Spalanzani)
    Alan Oke (Cochenille)
    Dean Peterson (Luther, Crespel)
    Rodell Rosel (Nathanaël)
    Michael Todd Simpson (Hermann, Schlemihl)
    Wendy White (Antonias Mutter)
    Tänzer Carlos Renedo (Kleinzack)



    Chor und Orchester der Metropolitan Opera New York
    Dirigent: James Levine
    Inszenierung: Bartlett Sher
    Metropolitan Opera New York, 2009



    Gregor


  • Sonntagnacht sendet arte die Aufzeichnung aus dem Stuttgarter Opernhaus.


    "Die Nachtwandlerin" von Vincenzo Bellini
    La Sonnambula
    Montag, 03. März um 0:10 Uhr (155 Min.) arte TV


    Vincenzo Bellinis 'Nachtwandlerin' vom bewährten Regieteam Jossi Wieler und Sergio Morabito hat nach ihrer Premiere in der Oper Stuttgart im Januar 2012 ein überaus positives Echo beim Publikum, in der Presse und in Fachkreisen ausgelöst: Ana Durlovski wurde für ihr Rollenporträt der Amina mit dem Faust-Theaterpreis als beste Sängerdarstellerin Musiktheater ausgezeichnet.


    Besetzung:
    Bühnenbild: Anna Viebrock
    Chor: Staatsopernchor Stuttgart
    Chorleiter: Johannes Knecht
    Dirigent: Gabriele Ferro
    Inszenierung: Jossi Wieler & Sergio Morabito
    Regie: Marcus Richardt, Jörg Mohr
    Kostüme: Anna Viebrock
    Licht: Reinhard Traub
    Orchester: Staatsorchester Stuttgart


    Enzo Capuano (Graf Rodolfo)
    Helene Schneiderman (Teresa)
    Ana Durlovski (Amina)
    Luciano Botelho (Elvino)
    Catriona Smith (Lisa)
    Motti Kastón (Alessio)
    Juan Pablo Marin (Ein Notar)
    Antje Albruschat (Das Gespenst)


    Aufzeichnung aus der Oper Stuttgart, gesungen in italienischer Sprache mit deutschen und französischen Untertiteln.


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Eine sehr abweichende Rezension, zumindest was die Inszenierung angeht, bietet das Online-Magazin "Opera Lounge". Opera Lounge ist sozusagen der Nachfolger der im vorigen Jahr eingegangen Zeitschrift "Orpheus". Dort wird die Optik der Inszenierung als "scheußlich" bezeichnet. Mit ein bisschen Googeln findet man sicherlich den entsprechenden Artikel.


    Viele Grüße


    Mme. Cortese

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Welch schöne Musik in welch hässlicher Inszenierung


    Nun, die "Sonnambula" von Bellini ist weniger historisch gebunden. Auch wenn das Libretto die Handlung in eine Zeit um 1830 legt, kann sie durchaus in modernerem Gewand gezeigt werden. Aber warum haben es die "modischen" Regisseure und Bühnenbildner so auf Hässlichkeit angelegt. Ist denn alles in unserer Zeit so hässlich? Ein weiß gekälktes Kellergewölbe, mit ein paar Schränken vom Sperrmüll, ausgestattet mit rohen Klapptischen und -bänken wie ein Festzelt. Darin spielt sich alles ab. Die Wände vergammelt und voller Schimmel, ein paar Briefkästen die überquellen und die Kamera holt dann noch diese Unappetitlichkeiten ganz nahe heran.
    Durch dieses Heranholen wirken viele Gesten und vor allem auch das Liebesduett im ersten Akt völlig unnatürlich. Um das Zimmer des Grafen darzustellen, werden die Tische mit viel Krach zusammen geklappt (sie werden gegen Schluss auch wieder mit viel Krach aufgeklappt) und eine Zwischenwand eingezogen. Und warum rücken die Dorfbewohner zur Begrüßung des Grafen mit Äxten, Vorschlaghämmern, Sensen und allerlei Mordwerkzeug an? Der riesige Blutfleck auf dem Bettuch, was wollte der Regisseur damit andeuten?
    Ganz unglaubwürdig ist der Beginn des zweiten Aktes, wo die Dorfbewohner, die laut gesungenem Text im Wald in der Nähe des Schlosses sind, um dem Grafen um Fürbitte für Amina ersuchen zu wollen, auf den zusammengelegten Tischen sitzen und die Koffer des Grafen plündern. Dann verschwindet die Zwischenwand wieder und die Handlung wird in dem Kellergewölbe fortgesetzt. Auch das zweite Schlafwandeln Aminas findet in diesem Raum statt. Zwar wird während sie schon im Raum ist, davon gesungen, dass sie herabsteigt (aber wovon?). Ein tödliche Gefahr für sie kann man hier absolut nicht erkennen. Das blutige Hemd mag man ihr abnehmen. wer weiß, durch welches Gestrüpp sie vorher gegangen ist. Aber die Kamera zeigt dann auch noch den blutdurchtränkten Lappen, mit dem Teresa in einer Ecke aufwischt, in Großaufnahme. Schließlich der Schluss, der mit seiner Distanz der angeblich sich nun wieder Liebenden kaum den Gedanken auf Liebe aufkommen lässt. Die weiß geschminkte Gestalt, die sich am Schluss zum Grafen setzt, ist wohl wieder so eine vom Regisseur hinzuerfundene Figur. Ich könnte noch manche widerlichen Details, die mir in den gut zweieinhalb Stunden aufgefallen sind, nennen. aber lassen wir es dabei.
    Schade um die schönen Stimmen und die herrliche Musik, die für mich dadurch viel an Wirkung verliert.
    Da werde ich mir dann doch lieber die DVD von Dynamic mit der Inszenierung aus Cagliari, aus der ich Ausschnitte gesehen habe, zulegen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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  • Donnerstag 06.03.2014, 20:15 - 22:35 Uhr ZDF.kultur:


    Der Griesgram mit dem guten Herzen
    Martin y Solers "Il burbero di buon core" aus Madrid


    Eine junge Frau, die ein luxuriöses Leben führt, ohne zu wissen, dass ihr Gatte kurz vor dem Ruin steht. Und dessen Onkel, der besorgt ist, weil für seine Nichte nichts mehr übrig bleibt. Kurzerhand will er sie mit seinem schon älteren Freund verkuppeln. Das Mädchen liebt allerdings einen jungen Mann, natürlich mittellos. Eine opernträchtige Ausgangssituation. Da es sich um ein Dramma giocoso handelt, geht am Ende alles gut aus - aber erst ganz am Ende.


    Beide Autoren, Lorenzo da Ponte und Martin y Soler, sind in erster Linie über Mozart im Gedächtnis geblieben. Da Ponte als der Librettist seiner Meisteropern und Martin y Soler als sein Rivale, was dessen Opernerfolge zu Lebzeiten anbetrifft. 1754 in Valencia geboren, komponierte Martin y Soler seine erste italienische Oper für Madrid. Dann war er an den Höfen von Neapel und Venedig tätig und kam 1785 nach Wien. Dort vertonte er gleich drei Libretti von Da Ponte und wurde mit seinen Opern bald in ganz Europa erfolgreich.


    "Il burbero di buon core" ist seine erste für Wien komponierte Oper und da Pontes zweites Libretto, das auf einer Komödie Goldonis basiert. Es war das Jahr 1786, in dem da Ponte auch den "Figaro" für Mozart schrieb und Martin y Soler noch "Una cosa rara" komponierte, die Mozart dann im "Don Giovanni" zitiert hat.


    Teatro Real Madrid
    Aufzeichnung vom 10.11.2007


    Vicente Martin y Soler
    "Il Burbero di buon cuore", Dramma giocosa in zwei Akten
    Libretto: Lorenzo da Ponte


    Elena de la Merced, Sopran - Angelica
    Véronique Gens, Sopran - Madama Lucilla
    Cecilia Díaz, Mezzosopran - Marina
    Saimir Purgi, Tenor - Giocondo
    Juan Francisco Gatell, Tenor, Valerio
    Luca Pisaroni, Bariton - Dorval
    Carlos Chausson, Bass - Ferramondo
    Josep Miquel Ramón, Bariton - Castagna
    Sinfonieorchester Madrid
    Leitung: Christophe Rousset


    (Wiederholung um 0.55 Uhr)


    LG

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Im April bringt der ZDF-Kultur die Aufzeichnung eines Frühwerks des 20-jährigen Rossini, das lange vergessen war:


    La Pietra del Paragone
    (Die Liebesprobe)
    Opera buffa in zwei Akten von Gioacchino Rossini
    aus dem Théâtre Musical de Paris
    Darsteller:


    * La Marchesa Clarice - Sonia Prina
    * La Baronessa Aspasia - Jennifer Holloway
    * Donna Fulvia - Laura Giordano
    * Il Conte Asdrubale - Francois Lis
    * Il Cavalier Giocondo - José Manuel Zapata
    * Macrobio - Joan Martin-Royo
    * Pacuvio - Christian Senn
    * Fabrizio - Filippo Polinelli


    Musikalische Leitung: Jean-Christophe Spinosi
    Inszenierung: Giorgio Barberio Corsetti und Pierrick Sorin


    Zitat

    Trotz seines einstmaligen Erfolges schlummerte das 1812 uraufgeführte Frühwerk Gioachino Rossinis (1792 - 1868 ) "La Pietra del Paragone (Die Liebesprobe)" lange Zeit in den Archiven. Das Libretto bedient sich der Bühnenstandards seiner Zeit: Verkleidungen, Intrigen, Liebeshändel und viele Missverständnisse sind an der Tagesordnung. Das Raffinement der musikalischen Komposition ist bestechend, Rossinis spätere Handschrift bereits klar erkennbar: Sein Witz, seine Liebe zur Sprache und sein Spiel mit den Worten ziehen sich durch das gesamte Werk.


    Giorgio Barberio Corsetti und Pierrick Sorin entdeckten das Werk neu und kleideten Rossinis Frühwerk in eine außergewöhnliche Bühnenoptik. Bekannt für seine Videoinstallationen und -performances verstärkt Pierrick Sorin Rossinis Humor und Komik durch eigene Stilmittel. Die Sänger, allesamt Rossini-Experten, bringen neben ihrer Musikalität eine außergewöhnliche Spielfreude mit. Dirigent Jean-Christophe Spinosi treibt sein Ensemble Matheus zu übermütigem Spiel und großer Virtuosität.


    Sendetermin: Donnerstag 03.04.2014, 20:15 - 22:55 Uhr ZDF.kultur
    Länge: 160 min, Frankreich, 2007


    die Doppel-DVD gibt es im Handel:



    LG


    :hello:

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Ich mache noch einmal auf die Aufzeichnung der von Harald bereits vorgestellten Inszenierung "La Pietra del Paragone" (Der Prüfstein) morgen, am 3.4. um 20.15 in ZDF-Kultur aufmerksam. Die Inhaltsangabe dazu habe ich vor wenigen tagen in unseren Opernführer gestellt. Es würde mich sehr interessieren, was die verbliebenen Opernfreunde im Forum zu dieser Inszenierung (ich habe sie bereits teilweise gesehen) sagen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich glaube, ich bin inzwischen bei der Besprechung von Opernaufführungen im Fernsehen ziemlich allein. Früher kam da häufig schon eine Kritik während der noch laufenden Übertragung.
    Gestern habe ich mir die Oper "La Pietra del Paragone", auf die Harald und ich hier hingewiesen hatten, und deren Inhaltsangabe ich vor ein paar Tagen vorsorglich für Interessierte für unseren Opernführer nach Originallibretto aufbereitet hatte, vollständig auf ZDF-Kultur angesehen. Ich habe schon aus zweierlei Gründen durchgehalten:
    1. Weil ich diese wunderschöne Musik noch nicht kannte.
    2. Weil mich die Technik als Hobby-Videofilmer interessierte.
    Zunächst zur Musik: Für mich ist schon diese frühe Oper Rossinis ein Meisterwerk; vor allem gefiel mir die Arie des Giocondo. Aber auch die Arie des Macrobio, in der er schildert, wie gefragt und überlastet er als Journalist angeblich ist, weist schon auf das Auftrittlied des Figaro im "Barbiere" hin. Die Sänger und das Orchester fand ich durchweg gut. Schade, dass die Oper nur wenigen bekannt ist. Eine reine Tonaufnahme ist sicherlich zu empfehlen.
    Nun zur Inszenierung:
    Als Videofilmer interessierte mich natürlich die Technik. Hier wurde die Oper im Bluebox-Verfahren auf sechs Videowände über der Ebene, auf der die Sänger vor einem rein blau ausgekleideten Hintergrund agierten, projiziert. Die Sänger standen bzw. agierten jeweils vor Videokameras und die Kulissen bestanden jeweils aus einem kleinen Modell am Rande der Bühne, das über Videokameras gefilmt wurde. Da man in diesem Verfahren die Farbe Blau ausschalten kann, war also der Bühnenhintergrund nicht, dafür aber das Kulissenmodell in groß und die Sänger innerhalb dieser Kulisse in der Videoprojektion zu sehen. Teile, hinter denen Personen stehen oder hervorkommen, waren durch entsprechende, den Modellen angeglichene große blaue Schablonen auf der Bühne abgedeckt. Gegenstände, die durch die Luft flogen, wurden durch Personen bewegt, die in blauer Kleidung unsichtbar waren. Das alles erforderte eine ungeheure Technik und eine Präzision, die erstaunlich war - und auch weitgehend klappte. Der Zuschauer sah also die Personen (auch die blauen), die Videokameras, die Modelle und die notwendigen Techniker auf der Bühne und zusätzlich die Sänger - in die Kulisse projiziert - auf den Videowänden, wobei dort manchmal die gesamte Kulisse, aber auch manchmal bis zu sechs verschiedene Teilbilder zu sehen waren. Also eine rein technische Spielerei.
    So interessant das alles war, wirkte diese bereits von der Handlung recht verrückte Oper total überdreht, abgesehen von der Darstellung durch die Personen. Nun können natürlich Figuren wie die Baroness Aspasia oder Donna Fulvia sowie Macrobio und Pacuvio ruhig die Verrückten spielen, die sie nach Libretto auch sind, aber es gibt auch vernünftige Leute in der Oper. Hier fiel mir auf, dass Clarice, die Vernünftigste von allen, sich weit verrückter gab als etwa Donna Fulvia, die eher noch normal erschien. Insgesamt konnte ich dieser Show selbst, abgesehen von der faszinierenden Technik, nicht viel abgewinnen und werde die Aufzeichnung auch nicht speichern.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Hallo Gerhard,


    einstweilen kann ich solchen Hinweisen nur selten nachkommen, da ich (noch) kein digitales Fernsehen empfangen kann. Grund ist , das ich hier Kabelempfang habe - eine Schüssel darf ich mir in dieser Wohnung nicht anschaffen- und ich keine Lust habe, Kabel Deutschland für seinen schlechten Service noch zusätzliche Gebühren in den Rachen zu schleudern. Und das ganze am Computer anzusehen macht irgendwie keinen Spaß.


    Zur Musik des Stückes: Ich habe gelesen, dass diese Oper Rossinis erstes Auftragswerk für die Mailänder Scala war und er deswegen auf die musikalische Ausarbeitung mehr Mühe verwandte als auf andere Frühwerke. Die Mühe lohnte sich, die Oper wurde ein Erfolg.

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)


  • Lieber Gerhard,


    alles was vom Stuttgarter Opernhaus kommt, ist mit äußerster Vorsicht zu genießen, auch wenn die Sänger gut sind. Falls du die Sonnambula nochmals - und richtig - sehen möchtest, schau mal hier:


    https://www.youtube.com/watch?v=XwVkeI8wmW8


    Viele Grüße


    Imke

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Liebe noch verbliebene Opernfreunde,


    morgen, 12. 04.14 überträgt 3sat um 20.15 Uhr live von den Salzburger Osterfestspielen Arabella von Richard Strauss mit Renée Fleming und Thomas Hampson. Ich hoffe, dass ich nicht wieder - wie in der letzten Zeit - ganz allein die Übertragung sehe und eine Stellungnahme abgebe, da 3sat wohl überall empfangbar ist. Ich werde sie allerdings aufzeichnen und erst später ansehen, weil ich morgen den Besuch eines lieben Forumsmitgliedes habe, mit dem wir den Abend anders verplant haben.
    Am 16.04.14 folgt dann auf arte um 20.15 Manon Lescaut von Puccini aus dem Festspielhaus Baden-Baden. Da dies ein Koproduktion mit der MET ist, erhoffe ich mir diesmal etwas Besseres als ich bisher aus Baden-Baden und Stuttgart gesehen habe.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,
    hab mir die Oper auch auf meinem Festplattenrecorder programmiert, da ich morgen in Duisburg Norma , einer meiner Lieblingsopern, sehen werde. Mir geht es ähnlich wenn ich dann anschließend darüber schreibe, bin ich schon froh, wenn der Bericht überhaupt gelesen wird.

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Ja, lieber Rodolfo,


    das war vor einigen Monaten noch anders. Da kamen an einem Abend schon während der Pausen gleich mehrere Stellungnahmen. Aber in der Opernriege sind wir inzwischen doch recht geschwächt, du, Mme.Cortese, die leider nicht alles empfangen kann und ich. Die anderen sind weg oder schreiben nicht mehr. Schade.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber rodolfo39,


    ich werde die Norma Aufführung am 08.06. in Düsseldorf sehen und bin schon sehr gespannt darauf!

    Viele Grüße,


    Marnie

  • Liebe noch verbliebene Opernfreunde,


    morgen, 12. 04.14 überträgt 3sat um 20.15 Uhr live von den Salzburger Osterfestspielen Arabella von Richard Strauss mit Renée Fleming und Thomas Hampson


    Ja, lieber Gerhard, ich werde mal versuchen, ob ich tatsächlich die ganze Übertragung duzrchhalte. Opern am Bildschirm ist nicht so mein Ding. Und Arabella gehört nicht gerade zu den Werken, die mich besonders fesseln. Eigentlich reichen mir die beiden Duette und der Schluß. Aber mit Thielemann geht es vielleicht. Aber dafür werde ich sicher Probleme haben, mich mit Hampson als Mandryka anzufreunden.


    Im Juni will ich das Werk nach einigen Jahren mal wieder auf der Bühne erleben: In Hamburg, mit Nylund und Rutherford!



    Aber eigentlich wollte ich die wenigen noch im Forum verbliebenen Opernfreunde darauf hinweisen, dass es eine Übertragung der Zarenbraut aus Mailand gibt. Ich habe die Produktion in Berlin zweimal gehört und gesehen und ich war sehr beeindruckt von dem Werk und der Aufführung. In Berlin alternierten in der Partie der Ljubasha übrigens Marina Prudenskaya und Anita Rachvelishvili. Bei aller Wertschätzung der Prudenskaya (Sie sang und spielte hervorragend): die Rachvelishvili ist schon noch eine andere Liga. Gerade als Ljubasha ist sie einfach ein elemantares Ereignis!
    Trotzdem: Hört Euch die Übertragung aus Mailand an! Ihr werdet es nicht bereuen!


    So, 13. April, 21:00 Uhr - SRF 2 Kultur
    Aus der Mailänder Scala
    Nikolai Rimsky-Korsakov: Die Zarenbraut
    Anatoly Kotscherga, Bass (Vasily Stepanovich Sobakin)
    Olga Peretyatko, Sopran (Marfa)
    Johannes Martin Kränzle, Bariton (Grigory Gryaznoy)
    Tobias Schabel, Bass (Malyuta Skuratov)
    Pavel Cernoch, Tenor (Boyar Ivan Sergeyevich Lykov)
    Marina Prudenskaya, Mezzosopran (Lyubasha)
    Stephan Rügamer, Tenor (Yelisey Bomelius)
    Anna Tomowa-Sintow, Sopran (Domna Ivanovna Saburova)
    Anna Lapkovskaya, Mezzosopran (Dunyasha)
    Carola Höhn, Mezzosopran (Petrovna)
    Chor und Orchester des Theaters La Scala
    Leitung: Daniel Barenboim
    Aufnahme vom 2. März 2014



    Gruß


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber Caruso,


    das wäre für mich sehr interessant, da ich von der "Zarenbraut" bisher nur die Ouvertüre kenne. Weißt du, ob man SRF 2 Kultur in Deutschland über Satellit frei empfangen kann? Übrigen habe ich Thomas Hampson in einer anderen Inszenierung der Arabella, in der er mir als Mandryka gut gefällt. Aber das ist auch ein wenig Geschmacksache. Außerdem bin ich zugegebenermaßen kein so großer Stimmenkenner wie manche Experten hier. Dafür interessiere ich mich mehr für viele Werke und versuche, immer wieder noch Neues kennen zu lernen, wie - wenn möglich - auch die von dir angekündigte Zarenbraut.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Weißt du, ob man SRF 2 Kultur in Deutschland über Satellit frei empfangen kann?


    Also das habe ich noch nicht gecheckt!


    ich höre eigentlich hauptsächlich Digitalradio über Satellit, aber es ergab sich wohl noch nicht, dass ich SRF 2 Kultur brauchte.


    In jedem Fall kannst Du es über Internetradio hören. Wenn Du suchst: der Sender ist in der Schweiz.


    Ich habe die Übertragung schon programmiert, da ich nicht zu Hause sein werde.
    Ich fahre nach Braunschweig, wo ich die Oper Anna Karenina von Jenö Hubay erleben werde!



    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber Gerhard,


    der Radiorekorder, den man kostenlos beim Deutschlandfunk/Deutschlandradio herunterladen kann, hat den Schweizer Kultursender SRF 2 Kultur gespeichert, neben 5000 anderen Radioprogrammen.
    Die Bedienung ist ganz einfach, er nimmt auch in Abwesenheit Radiosendungen auf.

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Der Sender BR alpha bringt am Ostersonntag eine Aufzeichnung aus der Bayer. Staatsoper.


    BR-alpha, Sonntag, 20.04.2014 - 20:15 bis 23:05 Uhr
    Jacques Offenbach: Les contes d'Hoffmann ( Hoffmanns Erzählungen)


    Aus der Bayerischen Staatsoper: Jacques Offenbachs Oper "Les contes d'Hoffmann" / Hoffmanns Erzählungen mit Diana Damrau und Rolando Villazón.
    Fantastische Oper in 5 Akten von Jacques Offenbach (1819-1880) Libretto von Jules Barbier nach dem gleichnamigen Schauspiel von Jules Barbier und Michel Carré.
    Diana Damrau verkörpert in der Münchner Inszenierung die Partien der vier Geliebten Hoffmanns (Olympia, Giulietta, Antonia, Stella).


    BR-KLASSIK

    Harald


    Freundschaft schließt man nicht, einen Freund erkennt man.
    (Vinícius de Moraes)

  • Die gestrige Übertragung der Arabella von den Salzburger Osterfestspielen, fand ich insgesamt stimmig und dem Werk angemessen. Dieser oder jener mag vielleicht Kleinigkeiten an den Stimmen auszusetzen haben, mir selbst gefielen die Sänger gut. Ich fand die Inszenierung insgesamt völlig dem Werk angemessen und mit mir mindestens zwei Taminos (hami und Erich Ruthner), die im Augenblick aus technischen Gründen (Computerfehler) bzw wegen Abwesenheit von zu Hause keine Stellungnahme abgeben können. Hami, der zu Besuch bei mir war, hat die Inszenierung mit mir gemeinsam gesehen und Erich rief mich heute morgen an, weil sein Computer defekt ist. Wir alle waren sehr froh über eine Inszenierung, die das Werk nicht entstellt, und die man endlich einmal mit Freude betrachten konnte.
    Lieber Caruso, lieber Harald, vielen Dank für die Hinweise, dann handelt es sich um einen Radiosender. Ich war der Meinung, das es sich um eine Fernsehübertragung handelte. Den Radiosender werde ich vielleicht auch unter den bei mir in Satelliten-Empfänger finden.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Die gestrige Übertragung der Arabella von den Salzburger Osterfestspielen, fand ich insgesamt stimmig und dem Werk angemessen. [...] Ich fand die Inszenierung insgesamt völlig dem Werk angemessen und mit mir mindestens zwei Taminos (hami und Erich Ruthner), [...]. Hami, der zu Besuch bei mir war, hat die Inszenierung mit mir gemeinsam gesehen und Erich rief mich heute morgen an, weil sein Computer defekt ist. Wir alle waren sehr froh über eine Inszenierung, die das Werk nicht entstellt, und die man endlich einmal mit Freude betrachten konnte.


    Schön, wenn es Euch gefallen hat. Ich selber will nicht verhehlen, dass sich bei mir doch schnell eine gewisse Langeweile einstellte. - Aber eine andere Frage drängt sich mir auf: Das Stück spielt m.W. irgendwann zwischen 1850 und 1860. Die Inszenierung schien mir um 1900 (Fin de siècle) angelegt; also immerhin gute 50 Jahre neben dem Libretto. Man kann so etwas tun, auch wenn dies bei anderen Regisseuren schon für ein "Todesurteil" ausgereicht hätte. Aber warum tut in diesem Falle Frau Klepper dies, um schlussendlich so wenig dabei herauszuholen? Denn letztlich: Die schöneren Kleider, Bilder etc. hätte man sicherlich bekommen, wäre man um 1860 geblieben.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Bei mir hat sich leider auch sehr schnell die Langeweile eingestellt, da die Inszenierung nicht mehr war als Rampensingen und Stehtehater. Dafür war die Besetzung sehr gut. Renee Flemming und Diana Fally sind zur Zeit wohl als Arabella und FIakermilly konkurenzlos. Sehr gut hat mir auch Frau Banackova als Gräfin gefallen . Sie hat immer noch eine tolle Stimme und sieht blenden aus. Hervorragend auch der Matteao von Daniel Behle und die Zandenka von Frau Meier. Das Diriigat von Herrn Thielemann war recht ansprechend, aber nicht sensationell.

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