Alternativen zu Steinway

  • Threads muß man reifen lassen. Daher eine mehrtägige Pause von meiner Seite. Der derzeit grösste Konkurrent von Steinway dürfte wohl Bösendorfer sein. Etliche Pianisten halten Bösendorfer einfach für musikalischer als seinen "grossen Bruder". Leider ist es offensichtlich so, daß die Bösendorfer Vorzüge auf Tonträger nicht hörbar sind. Vielleicht liegt das aber auch an den Pianisten, die dem Instrument nicht jenes "Singen" entlocken können, das einer der Vorzüge des Bösendorfer ist.
    Einer der wenigen Pianisten, denen das gelingt ist meiner Meinung nach Paul Badura Skoda. Die hier eingestellte Aufnahme aller Beethoven Klaviersonaten ist ein Live-Mitschnitt von 1969/70 aus dem Wiener Konzerthaus. Verwendet wurde - wie damals in Wien meist üblich - ein Bösendorfer Imperial Konzertflügel. Die Edition wurde im Dezember 2012 im Preis reduziert und um eine 10. CD ergänzt.

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Vielleicht liegt das aber auch an den Pianisten, die dem Instrument nicht jenes "Singen" entlocken können, das einer der Vorzüge des Bösendorfer ist.
    Einer der wenigen Pianisten, denen das gelingt ist meiner Meinung nach Paul Badura Skoda. Die hier eingestellte Aufnahme aller Beethoven Klaviersonaten ist ein Live-Mitschnitt von 1969/70 aus dem Wiener Konzerthaus. Verwendet wurde - wie damals in Wien meist üblich - ein Bösendorfer Imperial Konzertflügel. Die Edition wurde im Dezember 2012 im Preis reduziert und um eine 10. CD ergänzt.
    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred


    Dazu möchte ich anmerken, daß der große Badura-Skoda am 14. Mai im Haus Hofmannsthal zu Gast sein wird - ich freu' mich schon sehr darauf!

    Arrestati, sei bello! - (Verweile, Augenblick, du bist so schön!)

  • "Bluthner pianos have a wonderful tone. I prefer Bluthner pianos above all other instruments."

    sagt Michail Wassiljewitsch Pletnjow.


    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Seit einigen Tagen nenne ich die links oben abgebildete Einspielung mein eigen. Schon in Beitrag 27 dieses Threads vom 1. Februar 2006 wurde sie erwähnt - und in Beitrag 76 vom 24. April 2013 habe ich sie mit Bild hier eingestellt.
    Heute habe ich sie erstmals gehört. Vielleicht sollte man anmerken, daß Mozarts Klaviersonaten ein wenig fremd klingen - anders als gewohnt. Ob man das posiitv oder negativ bewertet wird im Ermessen jedes Einzelnen liegen.
    Im Booklet findet sich folgender Satz:
    "At the request of Mikhail Pletnev this Recording was made on a Blüthner Concert Grand"

    Zurück zum Flügel selbst:
    Der Blüthner klingt in der Tat weicher als Steinway, jedoch schliesse ich mich nicht dem Autor des Beitrags 27 an, der ihn mit Bösendorfer vergleicht. Blüthner hat einen eigenen Klang. Allerletzte Feinheiten wird man vermutlich nur beim Hören des Instruments selber, nicht jedoch auf einer Aufnahme hören.

    Bei der Recherche konnte ich auch nachlesen, daß sich die unter DDR-Zeiten verstaatlichte Firma Blüthner seit 1990 wieder in Familienbesitz befindet. Seit 2007 hat sie ein eigenes Verkaufsgeschäft in bester Lage in Wien.


    http://www.bluethner.at/


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Soeben habe ich eine Rarität - zumindest im Klassikbereich entdeckt:

    Diese Aufnahme mit Klaviersonaten von Joseph Haydn wurde - wenn wir den Worten des in der Produktvorstellung zitierten Kritikers Glauben schenken wollen - mit einem Flügel aus dem Hause Yamaha gemacht...

    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Das ist hier zwar OT, ich möchte daher nur kurz einwerfen, daß heute im WDR an die 160jährige Firmengeschichte (1853-2013) von Steinweg/Steinway erinnert wurde...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Andràs Schiff spielt in seinem Zyklus (hier nur ein Beispiel) alternierend Steinway und Bösendorfer



    Liszt spielte im Übrigen soweit ich weiß fast ausschließlich Bösendorfer, weil er diese Instrumente nicht sofort kaputtspielte :D


    Beste Grüße
    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Lieber Jörn,


    ich habe vorhin im Mondschein-Sonaten-Thread selbige mit Schiff besprochen, und am Ende fiel mir ein, dass er vielleicht in diesem Falle statt des Bösendorfer lieber den Steinway genommen hätte!


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Hallo,


    hier zu diesem Thema noch eine Buchempfehlung:


    Katie Haffner: "Romanze mit einem Dreibeiner, Glenn Goulds obsessive Suche nach dem perfekten Klavier", Schott-Verlag, ISBN 978-3-7957-0657-9.


    Es geht hier vor allem um Goulds Liebe zu seinem berühmten Steinway CD 318, aber auch um die Gründe, die in bewogen haben, für die zweite Aufnahme der Goldbergvariationen zu Yamaha zu wechseln.


    Viele Grüße


    J.Schneider

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)

  • ich habe vorhin im Mondschein-Sonaten-Thread selbige mit Schiff besprochen, und am Ende fiel mir ein, dass er vielleicht in diesem Falle statt des Bösendorfer lieber den Steinway genommen hätte!


    Vielleicht aber besser einen Bechstein? Ich lese gerade in dem Buch "Klavierwelten", dass András Schiff selbst einen Bechstein-Flügel besitzt. Auch weil er ein Bewunderer von Arthur Schnabel ist, der auch auf einem Bechstein spielte, wie übrigens z.B. auch Vladimir Ashkenazy. Immerhin sind Bechstein-Flügel "Made in Germany", in Seifhennersdorf werden die Flügel und Klaviere der Marken C. Bechstein und BECHSTEIN gebaut. Steinway hat sich eine Monopolposition aufgebaut, aber Monopole halte ich nicht für erstrebenswert. Man sagt, Bechstein-Flügel klingen weniger metallisch, dafür mit mehr Wärme. Aber so hat jeder seine Favoriten, ich wollte hier nur mal wieder eine Lanze für Bechstein brechen.


    Mit schönen Grüßen
    :hello:
    Manfred

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

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  • Hallo,


    beim letztjährigen Beethovenfest hat Schiff auf dem historischen Bechstein gespielt. Dies ist wirklich ein herrliches Instrument mit sonorem, fülligem Klang, dennoch erstaunlich leichtfüßig, allerdings im Vergleich zu modernen Steinways "leiser".
    Ich musste bei diesem Konzert an Michelangeli denken, der ja mit einem historischen Steinway reiste; dessen Klang erinnerte ich ähnlich.


    Viele Grüße


    J.Schneider

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)

  • Zitat

    timmiju: Vielleicht aber lieber einen Bechstein?


    Lieber timmiju,


    wo du gerade Bechstein sagst, ich habe am Samstagabend einen Liederabend usneres Chorleiters Maximilian Kramer besucht, über den ich im Thread "Gestern im Konzert" berichtet habe. Kramers Freund, Frank-Thomas Mitschke, der Leiter der Leipziger Musikschule "Johann Sebastian Bach", begleitete die sieben Loewe-Balladen und Schumanns Dichterliebe auf einem großen Bechsteinflügel, der m. E. ausgezeichnet geklungen hat, und zwar über den ganzen benötigten Stimmumfang.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • BECHSTEIN 280 EN
    Ich hab ein bisschen im Internet gegooglelt und folgenden Clip gefunden:



    Natürlich kann man nicht wissen wie lange der Clip online bleibt - aber eineige Wochen oder Monate ist immerhin besser als gar nicht.
    Der Bechstein Flügel 280EN ist jener den auch Jorge Bolet bevorzugt gespielt hat - die meisten DECCA Aufnahmen wurden mit ihm gemacht - angeblich der gesamte von Bolet eingespielte Liszt. Ich besitze einige wenige Aufnahmen aus dieser Reihe (meine Vinyl-Sammlung war hier ergiebiger wurde aber aufgegeben) und kann bestätigen, daß der hier als Demo gezeigte Clip sehr gut die sehr spezielle Diskantwiedergabe dieses Flügels zeigt - bzw hörbar werden lässt....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Und hier noch zum Vergleich das gleiche Stück auf einem Bösendorfer......
    Der Unterschied in der Klangphilosophie ist, glaube ich, recht deutlich...



    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo,


    vielen Dank für die beiden interessanten Clips!
    Ich würde sagen, daß der historische Bechstein-Flügel, den Schiff spielte, klanglich etwa eine Mittelstellung zwischen den hier gezeigten modernen Flügeln einnahm. Dennoch war auch er "schnell" im Anschlag, wie man es ja sehr deutlich an dem modernen Bechstein im Clip wahrnimmt und was hier sehr gut zu dem aufgeführten Stück passt.


    Viele Grüße


    J.Schneider

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)

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  • Der Vergleich ist schon interessant, allerdings ist es hier schon ein sehr unzulänglicher und kaum objektiver Vergleich. Die Flügel stehen jeweils in einem anderen Raum und sind vor allem mit unterschiedlicher Mikrofonierung (hinsichtlich Aufstellung, Charakteristik und Marke) abgenommen worden, was sehr grossen Einfluss auf den Klang der Aufnahme hat. Der zweite Clip hat eine wesentlich breitere Stereobühne, während der erste räumlich mehr mittig und in der Tiefe fokussiert klingt. Zudem sind es zwei unterschiedliche Pianisten/innen mit unterschiedlichem Anschlag.
    Wirklich objektiv vergleichen könnte man es, wenn beide Flügel in einem Raum stünden und ein und derselbe Pianist das Stück über ein und dieselbe Aufnahmetechnik spielte (bzw. wenn man selbst vor Ort wäre)


    Sehr gut sind sie beide, sowohl die Flügel als auch diejenigen, die spielen, was man in jedem Fall hören kann.
    Vom Klangeindruck der Aufnahme gefällt mir der Bösendorfer hier besser, weil er in den Mitten reicher und wärmer klingt.
    Es kann jedoch sein, dass ich bei einem Vergleich vor Ort das anders hören würde. Interessant wäre auch einmal ein Vergleich hinsichtlich des Spielgefühls und der Kontrollmöglichkeiten.


    Die Bechsteins, die ich bisher selbst kennenlernen durfte, gefielen mir wegen ihres weichen, singenden Tons immer richtig gut. Einen guten Bösendorfer habe ich noch nicht gespielt. Sie sind hier im hohen Norden enorm selten - habe noch keinen gesehen. Steinway ist natürlich da (die sind ja auch oft sehr gut, wenn sie gepflegt sind), etwas Bechstein, Blüthner und Kawai und leider etwas zu viel Yamaha, deren Sound mir zu eher nicht so sehr zusagt (Ausnahmen bestätigen die Regel).


    Man muss übrigens immer hinzufügen, dass ein guter Klaviertechniker aus jedem vernünftigen Flügel ein spitzes, percussives Hammerinstrument oder eben auch ein rundes, warmes und orgelartiges Gesangsinstrument machen kann. Es kommt darauf an, wie der Kunde (oft die Pianisten, die eine CD aufnehmen) es denn gerne hätte.
    Ich mag es für die Klassik orgelähnlich, mit langen, rund-bauchigem und singenden Ton, wenn es um Musik von Bach bis Debussy geht. Percussiv genug ist auch so ein singender Flügel für meinen Geschmack prinzigbedingt immer noch.
    Für den harten Klang kann ich eigentlich nur im Zusammenhang mit Bands (also nicht Klassischer Musik) etwas übrighaben, wenn das Klavier sich gegen E-Gitarre und Drums usw. durchsetzen muss.
    Dann nimmt man aber ohnehin besser ein elektronisches Stage-Piano mit entsprechendem Sound. Im gepflegten Akustik-Jazz der nicht verstärkt wird, wäre es m.E. auch nicht nötig, den Klang in Richtung kurz und hart zu tunen.


    Gruss
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Hier ein Promotion-Film von Bösendorfer.* Wir haben hier etwas, das zu Anfang des Threads gesucht wurde: Aussagen berühmter Pianisten zu bestimmten Flügeln. Wir sehen Pianisten aller Musikrichtungen aus Vergangenheit und Gegenwart - und was sie zum Bösendorfer- Flügel zu sagen haben. Dazwischen hören wir Musikbeispiele aller Genres



    Ich hoffe, daß der Clip recht lange im Netz bleibt ....


    mfg aus Wien
    Alfred


    Im Laufe der Zeit soll an dieser Stelle auch die Konkurrenz mit Promotion Clips zu Worte kommen...

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • "At the request of Mikhail Pletnev this Recording was made on a Blüthner Concert Grand"


    Vergangene Woche spielte Mikhail Pletnev in Basel ein Programm mit Beethoven (Sonaten op. 14/2 & op. 31/2), Schumann (Humoreske op. 20) und Skrjabin (24 Préludes op. 11). Ich konnte von meinem Platz aus nicht erkennen, was er für einen Flügel spielte, aber es klang nicht nach einem Steinway. Besonders die Mittellagen waren auffällig singend, wie ich es so noch nie gehört habe. Um diesen singenden Klang zu erhalten, schien Pletnev die ganze dynamische Palette nach unten versetzt zu haben. Alles spielte sich mehr oder weniger im Pianobereich ab, vom Dreifachpianissimo bis zum Mezzoforte. Bei letzterem erschrak man beinahe. Was spielte er für ein Klavier? Ich konnte es von meinem Platz aus nicht erkennen. In der Pause klärte sich das Rätsel: es war ein Shigeru Kawai, den er offenbar selber mitgebracht hat. Die Klangästhetik hat bei Pletnev einen hohen Stellenwert und er ist auf ein Instrument angewiesen, welches in der Lage ist, seine nuancierten Klangvorstellungen wiederzugeben, was bei den ihm üblicherweise vorgesetzten Konzertflügeln (meist Steinways) offenbar nicht in ausreichendem Mass der Fall ist. Angeblich war diese Situation der ihm nicht genügenden Instrumente der Grund, wieso Pletnev sechs Jahre nicht mehr konzertiert hat. Jetzt reist er mit seinem Shigeru Kawai und einer Crew mit Technikern, die den Flügel unmittelbar nach Ende des Konzert gleich zerlegten.


    Der Auffälligste, wie gesagt, waren die wunderbar weichen und tragfähigen Mittellagen, eine Wonne, speziell bei Schumanns Humoreske, die er auch einmalig schön und inspiriert spielte, aber auch bei den klangsinnlichen Préludes von Skrjabin. Der Diskant erinnerte an den Steinway'schen Silberklang. Die Bässe waren keine Offenbarung (wie manche Bösendorfer), aber doch füllig und mit klaren Konturen. Insgesamt ein tolles und unerwartetes Klangerlebnis. Ob ein Shigeru Kawai "von der Stange" auch so edel klingt, ist natürlich fraglich. Die mitreisenden Techniker optimieren wohl das Instrument auf die akustischen Gegebenheiten in jedem Konzertsaal. Was ich gelesen habe, ist aber beim Kauf eines jeden Shigeru Kawai der Besuch eines Technikers des Mutterhauses dabei, der den Flügel am Standort einrichtet! Das kann mehrere Tage dauern.


    Spielmann

  • Der Auffälligste, wie gesagt, waren die wunderbar weichen und tragfähigen Mittellagen, eine Wonne, speziell bei Schumanns Humoreske, die er auch einmalig schön und inspiriert spielte, aber auch bei den klangsinnlichen Préludes von Skrjabin. Der Diskant erinnerte an den Steinway'schen Silberklang. Die Bässe waren keine Offenbarung (wie manche Bösendorfer), aber doch füllig und mit klaren Konturen.

    Ein schöner Bericht, lieber Spielmann. Einen Blüthner erlebte ich zuletzt in Düsseldorf - das Instrument wurde von Blüthner selbst eigens für dieses Konzert aus Leipzig angeliefert. Für ein so großes Instrument war es aber im Volumen sehr bescheiden und damit nur begrenzt einsetzbar. Bei diesem großen Namen war das doch eine Enttäuschung.


    Schöne Grüße
    Holger

  • Ich hatte versprochen, auch die Präsentation anderer Konzertflügel durch ihre Erbauer zu ermöglichen.
    Passend zum Beitrag von "Spielmann" verlinke ich hier auf die website von SHIGERU KAWAI, wo man auch ein paar vom Hersteller bereitgestelte - allerdings recht kurze - Hörproben finden kann, sowie diverse Referenzen von Pianisten.


    http://www.shigerukawai.de/



    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Ich hatte versprochen, auch die Präsentation anderer Konzertflügel durch ihre Erbauer zu ermöglichen.
    Passend zum Beitrag von "Spielmann" verlinke ich hier auf die website von SHIGERU KAWAI, wo man auch ein paar vom Hersteller bereitgestelte - allerdings recht kurze - Hörproben finden kann, sowie diverse Referenzen von Pianisten.

    Ob die beiden Clips geeignet sind den hohen Anspruch, den die Shigaru Kawai Flügel offenbar erheben wollen, zu untermauern, darf bezweifelt werden ;(


    Liebe Grüsse
    Spielmann

  • Ich habe in der Tat nichts wirklich Befriedigendes gefunden. Auch Bösendorfer Flügel können ihre Vorzüge eher live beweisen, als über ein wie immer geartetes Medium. Da mir kaum ein Clip im Bezug auf SHIGERU KAWAI wirklich gefiel (es waren einige wirklich abschreckende dabei, was aber an der Raumakustik oder den Pianisten lag) habe ich vor allem einen Link auf die OFFIZIELLE Seite des Herstellers gesetzt - Die dort enthaltenen Klangbeispiele sind zumindest passabel und geben wenigstens eine groben Überblick - zudem sind sie quasi "autorisiert"......


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Hallo Alfred,

    Da mir kaum ein Clip im Bezug auf SHIGERU KAWAI wirklich gefiel (es waren einige wirklich abschreckende dabei, was aber an der Raumakustik oder den Pianisten lag) habe ich vor allem einen Link auf die OFFIZIELLE Seite des Herstellers gesetzt - Die dort enthaltenen Klangbeispiele sind zumindest passabel und geben wenigstens eine groben Überblick - zudem sind sie quasi "autorisiert"......

    Im Sostenuto-Mittelteil des dort zu hörenden Des-Dur Walzers op. 64,1 von Chopin kommt ein bisschen etwas von der oben beschriebenen Charakteristik durch. Die ersten drei "as" haben diesen speziellen Klang, solange der Spieler im piano bleibt. Aber es ist schon so, wie du sagst: zwischen dem Naturklang und dem elektronisch aufbereiteten Klang, mit all seinen Unwägbarkeiten, ist ein grosser Unterschied. Der Minutenwalzer-Flügel klingt elektronisch auch sehr viel trockener als derjenige den Pletnev gespielt hat.


    Liebe Grüsse
    Spielmann

  • Der Shigeru-Kawai ist ein wunderbares Instrument. Ich habe es vor Jahren mal auf der Messe in Frankfurt angespielt (und wohl in meinem vorigen Beitrag Kawai mit Blüthner verwechselt :D). Es stimmt, der Diskant mit seiner Farbigkeit geht in Richtung des blühenden Obertons von Steinway. Debussy z.B. klingt auf dem Kawai ganz hervorragend.


    Schöne Grüße
    Holger

  • Da hier Fazioli zwar schon erwähnt wurde, aber noch kein hauseigener "Werbefilm" verlinkt wurde - hole ich dies nach. Faziolis gehören, wie einige der letztgenannten Marken zu den handgefertigten Flügeln. Zudem besteht die Möglichkeit den Firmengründer selbst virtuell "kennenzulernen" und ihn über seine Firmenphilosophie sprechen zu hören, denn Fazioli ist eine relativ junge Marke.



    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Hallo,


    in der Magazin-Beilage der heutigen FAZ befindet sich eine Reportage über die Fa. Bösendorfer, in der u.a. kurz erklärt wird, inwiefern Bösendorfer-Flügel einige Alleinstellungsmerkmale in der Konstruktion im Vergleich zu Konkurrenzmodellen haben und wie sich dies auf den Klang auswirkt.


    Sehr lesenswert!


    Viele Grüße


    J.Schneider

    "Die Musik steht hinter den Noten" (Gustav Mahler)

  • Faziolis gehören, wie einige der letztgenannten Marken zu den handgefertigten Flügeln. Zudem besteht die Möglichkeit den Firmengründer selbst virtuell "kennenzulernen" und ihn über seine Firmenphilosophie sprechen zu hören, denn Fazioli ist eine relativ junge Marke.

    Auf der Messe in Frankfurt vor ein paar Jahren war Fazioli höchstpersönlich zugegen - da habe ich ihn ganz unvirtuell real kennengelernt! Der Klang ist wirklich einzigartig was Klangfarbenreichtum angeht und vor allem der Baß. Da kann kein anderer Flügel mithalten. :D Brendel wollte übrigens mal in Schweden glaube ich ein Konzert auf einem Fazioli geben. Steinway hat da seine ganze Macht spielen lassen und wollte das Konzert doch glatt verhindern - Brendel also verbieten, das Instrument zu spielen! Die müssen also große Angst haben vor Fazioli...


    Schöne Grüße
    Holger

  • Ich weiss nicht, ob es da Endorser-Verträge gab, also Brendel praktisch ein Steinway-Künstler war.


    Ansonsten hören sich die Argumente Angela Hewitts sehr überzeugend an, vor allem hinsichtlich der Reaktionsschnelligkeit und der Kontrollmöglichkeiten. Ich habe so einen Fazioli noch nicht gespielt, fand aber in dieser Hinsicht einen guten Steinway bis jetzt immer besonders überzeugend.


    Mit allen Einschränkungen hinsichtlich Aufnahmeraum, Aufnahmetechnik und Klavierintonation ist es vielleicht dennoch interessant, diese beiden Aufnahmen des Wohltemperierten Klaviers von Bach im Vergleich zu hören:


    vs. ..


    Es scheint mir manchmal, als ob Angela Hewitt in der neuen Aufnahme die einzelnen "Personen" (ich meine jetzt die dialogisierenden Stimmen z.B. in Fugen) etwas leichter und klarer herausarbeiten konnte. Ob das jetzt am Flügel oder an ihr selbst liegt, kann man natürlich nicht so leicht beantworten.
    Der Steinway klingt hier etwas weicher und wärmer, fast wie ein Bechstein im Vergleich zum Steinway. Zur Darstellung der Polyphonie scheint mir hier der Fazioli besser geeignet zu sein, während der Steinway mehr einen runden, etwas "romantischeren" Gesamtklang macht. Wenn man sich in den Klang hineingehört hat, fungieren natürlich beide edel klingende Instrumente hervorragend. Brahms oder Schumann würde ich jedoch lieber - beim Vergleich genau dieser beiden Flügel - auf jenem Steinway hören.


    Eine generelle Aussage ist das jedoch nicht. Wenn man einmal - so wie ich - in einem Laden vier verschiedene neue Exemplare ein und desselben Models einer Marke probierte und dann feststellen musste, wie schockierend anders sie doch alle klingen, dann hält man sich von generellen Aussagen lieber fern. Jeder Resonanzboden klingt anders, weil Holz nun einmal ein Naturprodukt ist. Obwohl ich das wusste war ich damals doch sehr überrascht, dass die Unterschiede so gross sein können.


    Zum Thema Kawai: Ich habe einige sehr gute Flügel angespielt, die mich sehr gut gefielen. Vor einigen Jahren kaufte ich mir nach langen Vergleichen aus voller Überzeugung ein Klavier der Marke Kawai und bin immer noch sehr glücklich damit.


    Gruss
    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Die hier abgebildet CD mit Werken von Charles Valentin Alkan habe ich erst neulich - sogar - in zwei verschiedenen Threads - empfohlen und dabei immer den wunderbar eingefangenen Klavierklang erwähnt. In diesem Thread hier erscheint die Aufnahme, weil sie nicht mit einem Steinway, sondern mit einem Gran Coda Yamaha CFIII gemacht wurde.
    Diese Aufnahme zeigt, zu welchen Dynamiksprüngen, bei gleichzeitiger Musikalität dieser Flügel fähig ist......

    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Nach langer Zeit wieder mal was über Bösendorfer:



    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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