Salzburger Festspiele 2014 – Hohes Niveau und gigantische "Inszenierung"


  • Von 18. 7. bis 31. 8. 2014 finden wie wie jedes Jahr die Salzburger Festspiele statt: in vielerlei Hinsicht umkämpft und umstritten, ein gewaltiger Kulturapparat, Prestigeobjekt und potenter Arbeitgeber. "Die Bühne der Welt", nennt sich Salzburg in seiner Eigenwerbung unter Bezugnahme auf dieses Ereignis.


    Die andere Seite: Wie jedes Jahr gibt sich hier tatsächlich die "Crème de la crème" der klassischen Musik sozusagen "die Türe der Künstlergarderobe" in die Hand. Werkauswahl und deren Besetzung lassen nicht nur metaphorisch Musikfreund-Herzen höher schlagen.


    Für Liebhaber der geistlichen Musik gibt es gleich zu Beginn die "Ouverture spirituelle" mit geistlichen Konzerten: u. a. sind die Schöpfung, die Krönungsmesse und Monteverdis Marienvesper zu hören.
    Daneben die Premiere des ewigen Klassikers "Jedermann" am Domplatz.


    Ab 27.7. beginnt das richtig große Spektakel.
    Opern- und wohl auch Regietheaterfreunde kommen mit Don Giovanni, Il Trovatore, Rosenkavalier, La Cenerentola und Schuberts "Fierrabras" voll auf ihre Kosten. Denn selbst wenn man (wie mir oftmals berichtet wurde) "vor der grauenvollen Bühne die Augen verschließt", garantieren Namen wie Anna Netrebko, Placido Domingo, Krassimira Stoyanova, Dorothea Röschmann oder Michael Schade und viele viele mehr, herausragende Hörerlebnisse. Sogar eine konzertante Aufführung eines Teils von Tristan und Isolde gibt es zu hören.
    Im Konzertprogramm stehen neben den sechs Konzerten der Wiener Philharmoniker eine Zyklus aller Bruckner-Symphonien und sieben Beethoven Konzerte mit Rudolf Buchbinder (ich habe diese Programme nicht im Detail gesehen, jedoch könnten hier fast alle Sonaten Platz haben) sowie ein Mozart-Abend mit dem Concentus Musicus.
    Als sei dies nicht genug: Liederabende mit Größen wie Thomas Hampson, Piotr Beczala, Elina Garancia und Diana Damrau.
    Kissin, Pollini, Sokolov und Anne Sophie Mutter glänzen in Solistenkonzerten mit Orchester.... Man verzeihe mir alle Großartigkeiten und Namen, die ich hier unerwähnt ließ.
    Ohne Zweifel ist dies eine außergewöhnliche Versammlung. Und mit Sicherheit eine im Gesamten betrachtet riesenhafte Operninszenierung, die Hotels, Restaurants, Festspielparties, Friseure und Galerien ebenso einbezieht wie Limousinenservices und Taxifahrer.


    Aus der Perspektive als Taxifahrerin erhalte ich oft unverhoffte Einblicke in so manches Geschehen der Künstler- sowie auch der Publikumsseite. Gerne will ich euch berichten, wenn mir etwas Interessantes unterkommt. Ebenso bekomme ich hautnah die Reaktionen des Publikums mit. Was mir fehlt ist, die Konzerte zu hören (es sei denn sie werden im Radio übertragen).
    Hat aus unseren Kreisen jemand vor, nach Salzburg zu fahren?
    Welche Aufführungen werdet ihr sehen?
    Bitte berichtet uns hier davon!
    Natürlich würde ich mich auch über ein kleines nachmittägliches Tamino-Treffen freuen, falls jemand kommt, da ich praktisch die ganze Festspielzeit über in Salzburg bin. Falls ihr Insider-Tipps benötigt, stehe ich natürlich auch gerne zur Verfügung !


    Herzliche Grüße aus dem bereits sehr sommerlichen Salzburg sendet
    :hello: Bachiania :hello:

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • Liebe Bachiania,


    herzlichen Dank für diese Vorabinformation zu den Salzburger Festspielen. Ich kann zur Festspielzeit leider nicht kommen, doch ich freue mich über alle künstlerisch-musikalischen Neuigkeiten aus der Mozartstadt.


    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Gestern Abend führte Nikolaus Harnoncourt mit dem Concentus Musicus die letzten drei Symphonien Mozarts auf.
    Offenbar sieht Harnoncourt diese drei Symphonien in Wahrheit als "eine einzige". Er stützt sich in dieser Meinung auf die Forschungen des großartigen Musikers und Musikwissenschaftlers Peter Gülke. Mozart habe keinen äußeren Anlass gehabt, drei solch große Symphonien zu schreiben, noch dazu binnen weniger Wochen.


    Dem entsprechend habe die erste der drei (Es-Dur) als einzige mit ihrer langsamen, feierlichen Einleitung eine "Ouvertüre". Und der letzte, fugierte Satz der dritten, der Jupiter-Symphonie, sei der einzige echte krönende Finalsatz, in welchem Mozart gleichsam zeigen wollte, was er konnte und was möglich sei.


    Für diese These spreche auch die Tatsache, dass in allen drei Symphonien ein Viertonmotiv eine bedeutende Rolle spiele.


    Der schlagendste Beweis ist für Harnoncourt und Gülke der fast nahtlose Übergang vom letzten Satz der Es-Dur-Symphonie in den ersten Satz der g-moll-Symphonie, denn diese beginne nicht, wie eine Symphonie normalerweise beginne, und jene ende nicht in einer für Symphonien üblichen Art.


    Diese Betrachtungsweise hat für mich bei erster Übersicht eine gewisse Schlüssigkeit, die mich zumindest anregt, die drei Werke nochmals mit Augenmerk auf diese neuen Überlegungen zu hören und zu betrachten.


    Ob das Publikum diesen Überlegungen folgte, war nicht klar zu ermitteln * , das Konzert soll jedenfalls, wie mir berichtet wurde, mit Standing Ovations beklatscht und bejubelt worden sein.


    Grüße aus Salzburg,


    :hello: Bachiania :hello:


    * Der Kritiker einer namhaften deutschen Tageszeitung jedenfalls, den ich mit dem Taxi nach Hause brachte, war aufgrund fortgeschrittener Stunde und durch einen leichten "Damenspitz" nicht mehr in der Lage mir seine Ansicht zu dieser Angelegenheit kundzutun ...

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • Liebe Bachiania,


    danke für Deine Vorschau und Berichte. Leider kann sind bei uns aus Gründen -den Genesungsprozess nach gelückter Hüft OP ja nicht zu unterbrechen oder zu belasten- alle Festspielaktivitäten in diesem Jahr gestrichen. Schade, denn es wäre für uns fast eine Pflicht gewesen unseren Freund Günther Groissböck bei seinem "Ochs"-Debüt in Salzburg zu erleben. Wir haben in Dir liebe Bachiania eine so kompetente Tamino-Vertreterin vor Ort, dass wir sicherlich darauf hoffen dürfen, informative Hintergundberichte vom Fest der Feste zu bekommen.


    Herzlichst
    Hans

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Gestern Abend waren im großen Festspielhaus die Wiener Philharmoniker unter Daniel Barenboim zu hören. Gespielt wurden das Requiem von Max Reger (mit Placido Domingo unter den Solisten) sowie Bruckner IV.


    Nach Meinung von Menschen, denen ich durchaus ein fachkundiges Urteil zutraue, sei das Konzert gut, aber nicht sehr gut gewesen.
    Barenboim sei nicht der ideale Bruckner-Dirigent und die Philharmoniker seien nicht in Top-Form. "Die klangen irgendwie so, als habe man sie gerade aus dem Urlaub geholt!"
    Ich kenne so manche Philharmoniker, die den jährlichen salzburger Sommerdienst mit einer gewissen stoischen Ruhe "auf sich nehmen". Und möglicherweise lieber mit ihren Familien am Strand lägen....


    Eine Analogie: Bei den Salzburger Osterfestspielen haben ja nun die Dresdner das Amt der Berliner Philharmoniker übernommen. Dort wurde ein deutlicher Qualitätssprung konstatiert. Ich durfte manche Dresdner kennen lernen, die mit höchster Begeisterung und Engagement an die Sache gingen. Dem entsprechend hoch war die musikalische Qualität in dieser neuen Besetzung.
    Ohne nun jedoch den heurigen Sommer vor-verurteilen zu wollen, könnte ich mir vorstellen, dass man als Wiener Philharmoniker nach so vielen Jahren auch oder gerade als alter Profi in eine Art von Routine gerät...
    Aber wir sind ja noch in der Ouvertüre der Festspiele. Mal sehen wie es sich entwickelt.


    Placido Domingo wurde natürlich gefeiert. Doch mir gelang es nicht, herauszufinden, wie gut er denn nun tatsächlich noch singt. Offenbar ist sein Nimbus zu stark für sehr objektive Aussagen. Denn die Antworten auf diese Fragen lagen eher im Bereich von "naja, er ist halt nun ein Bariton" oder "Domingo ist Domingo, auch wenn er kein Othello mehr ist...". Ich selbst schätze Domingo sehr und finde es bestaunens- und bewundernswert, dass er sich seine Stimme so erhalten konnte, dass er in seinem Alter noch Konzerte singen kann !


    Viele Grüße aus Salzburg sendet


    Bachiania

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • Gestern Abend führte Nikolaus Harnoncourt mit dem Concentus Musicus die letzten drei Symphonien Mozarts auf.
    Offenbar sieht Harnoncourt diese drei Symphonien in Wahrheit als "eine einzige". Er stützt sich in dieser Meinung auf die Forschungen des großartigen Musikers und Musikwissenschaftlers Peter Gülke. Mozart habe keinen äußeren Anlass gehabt, drei solch große Symphonien zu schreiben, noch dazu binnen weniger Wochen.


    NH hat die drei letzten Mozart-Symphonien mit seinem Concentus vor einigen Wochen erstmals auf der Styriarte präsentiert. Dieses Konzert wurde vom ORF übertragen und dürfte auch auf DVD veröffentlicht werden. Es wurde letzten Sonntag (20.7.) auch auf Ö1 gesendet und kann noch zwei Tage bei 7-Tage-Ö1 nachgehört werden.


    :hello:

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Gestern Abend dirigierte William Christie sein großartiges Ensemble "Les Arts Florissant" mit einem unbekannten, interessanten Programm:


    JEAN PHILIPPE RAMEAU: Quam dilecta


    JEAN-JOSEPH CASSANÉA DE MONDONVILLE: Dominus regnavit sowie
    In exitu Israel


    JEAN-PHILIPPE RAMEAU: In convertendo


    Der, vorsichtig gesagt, nicht allzu bekannte Komponist Mondonville lebte von 1711 bis 1772. Er war als Violinist und Komponist am französischen Hof tätig. Mit eben diesen geistlichen Konzerten, "grand Motet" genannt, machte er sich einen offenbar in seiner Zeit einzigartigen Namen.
    Tatsächlich sind diese Werke recht interessant. Sie entsprechende in allen Belangen den Erwartungen an eine prunkvolle, höfische, französische Barockmusik. Dass dies in Wahrheit geistliche Musik ist, spielte wohl eine untergeordnete Rolle, wurden doch diese Werke offenbar am Hofe durchaus auch zu Repräsentationszwecken genutzt.


    Mondonville muss großartige Musiker und vor allem einen großartigen Chor zur Verfügung gehabt haben. Ich habe kaum jemals ein geistliches, Werk gehört, welches dem Chor solche fast instrumentale Virtuosität abverlangte, wie dieses. Daneben ist die Musik durchaus frisch und bietet den Solisten weiten Raum um ihrer Virtuosität in barock verschnörkelter Manier Ausdruck zu verleihen. Allemal Werke, die man sich ruhig einmal anhören kann.


    Dem entsprechend war das Publikum des gestrigen Konzertes frenetisch. Man genoss die barocke Pracht und den herrlichen Klang schöner, alter Instrumente.


    Die Motette "In exitu Israel" ist hier mit William Christie zu hören:




    Viele Grüße


    Bachiania

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • Lieber Theophilus, danke für den Hinweis auf die Internet-Verfügbarkeit des Harnoncourt Konzertes. Ich habe mir dieses während einer längeren Autofahrt sofort zur Gemüte geführt !
    Ich als Grazerin bin sozusagen mit Harnoncourt (musikalisch) aufgewachsen. Er war in seinen Bestrebungen, originale Instrumente zu verwenden und die Musik so aufzuführen, wie man meinte, dass sie "original" klänge, Idol und richtungsweisender Wegbereiter.
    Freilich haben sich im Laufe der letzten 30 Jahre viele neue Ensembles gebildet, die in ähnlicher Richtung arbeiten, jedoch widerum gänzlich andere Ansätze und Klangvorstellungen verfolgen. Ich (sehr persönlich) sehe Harnoncourt als eine Art "Urgestein mit sehr individuellen Ausprägungen".


    Genau so klingen für mich diese drei Symphonien. Sehr markante Blechbläser, die trotz des homogenen Streicherklanges ein etwas gespaltenes Klangbild verursachen. Die Tempowahl ist zum Teil sehr eigenwillig, wie auch so manche Akzentuierungen. Beispielsweise wirken die Menuette, wie ich sie noch nie gehört habe, zum Teil wie gestampfte Bauerntänze.


    Es liegt mir generell nicht, Künstler zu kritisieren oder gar zu "verreißen". Doch sei es gestattet, persönliche Eindrücke wiederzugeben. Und dieser ist hier, dass Harnoncourt teils mit ein Nachdruck "anders" sein will, und damit zu Übertreibungen und Manierismen gelangt, die der Musik Mozarts (die sich immerhin auf der Höhe einer klassischen Ausreifung befindet) nicht angemessen sind. Hier bekommt diese Musik Haken und Zacken, die sie in Wahrheit vielleicht gar nicht besitzt. (In intellektuellem Kritiker-Deutsch "dissoziiert", auf österreichisch: "zerspragelt")


    Harnoncourt sagt über die g-moll-Symphonie, sie


    "endet mit der irreparablen Zerstörung der Melodie und auch der Zerstörung der Harmonie. Man steht ... auf den Trümmern der Kunst".


    Starke Worte. Und hört man, wie Harnoncourt die entsprechenden Stellen im letzten Satz der g-moll-Symphonie interpretiert (jene, wo die Streicher unisono scheinbar unzusammenhängende Töne spielen), verstärkt sich mein Eindruck: noch nie habe ich diese so abgehackt und scheinbar zusammenhanglos gehört. Und auch nie so empfunden.


    Ob nun Gülkes These stimmt, die drei Symphonien seien in Wahrheit eine einzige, sei dahingestellt. Ich selbst sehe sehr viele Zusammenhänge. Doch ich würde meinen, eine solche Absicht entspricht nicht der zeittypischen Art, Kunst zu betrachten und auch nicht der Art wie ich meine, dass Mozart gedacht habe. Doch wissen werden wir es nie.


    Das Konzert steht noch einen Tag zum Nachhören auf der Ö1 Homepage zur Verfügung.


    Viele Grüße
    Bachiania

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • Genau so klingen für mich diese drei Symphonien. Sehr markante Blechbläser, die trotz des homogenen Streicherklanges ein etwas gespaltenes Klangbild verursachen. Die Tempowahl ist zum Teil sehr eigenwillig, wie auch so manche Akzentuierungen. Beispielsweise wirken die Menuette, wie ich sie noch nie gehört habe, zum Teil wie gestampfte Bauerntänze.


    Es liegt mir generell nicht, Künstler zu kritisieren oder gar zu "verreißen". Doch sei es gestattet, persönliche Eindrücke wiederzugeben. Und dieser ist hier, dass Harnoncourt teils mit ein Nachdruck "anders" sein will, und damit zu Übertreibungen und Manierismen gelangt, die der Musik Mozarts (die sich immerhin auf der Höhe einer klassischen Ausreifung befindet) nicht angemessen sind. Hier bekommt diese Musik Haken und Zacken, die sie in Wahrheit vielleicht gar nicht besitzt. (In intellektuellem Kritiker-Deutsch "dissoziiert", auf österreichisch: "zerspragelt")

    Für mich kommt das was Harnoncourt hier mit meiner Mozart`schen Lieblingssymphonie KV 543 macht, einer "musikalischen Hinrichtung" gleich. Und der Concentus Musicus spielt vor allem bei den Holzbläsern auf dem Niveau eines Studentenorchesters. Ich habe keinerlei Bedürfnis, die anderen beiden Symphonien noch zu hören. Da halte ich mich lieber an die früheren Aufnahmen mit dem Concertgebouw Orchester oder höre gleich Klemperer, Walter oder Böhm.

  • Lieber Lutgra,


    Für mich kommt das was Harnoncourt hier mit meiner Mozart`schen Lieblingssymphonie KV 543 macht, einer "musikalischen Hinrichtung" gleich


    Eigentlich ... hast du recht ! Man sollte die Dinge beim Namen nennen, selbst wenn man sich (wie ich) in toleranter Contenance übt ! :rolleyes:

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Für mich kommt das was Harnoncourt hier mit meiner Mozart`schen Lieblingssymphonie KV 543 macht, einer "musikalischen Hinrichtung" gleich.


    Geht es auch ein bisschen weniger dramatisch, lieber lutgra? ;) Du musst das doch nicht hören. Es gibt bestimmt an die tausend oder mehr andere Interpretationen Deiner Lieblingssinfonie, darunter auch sehr viele langweilige, also nicht nur Böhm, Walter oder Klemperer, die Du als positive Beispiele nennst. Da sollte doch diese eine, die ich für spannend aber nicht für der Weisheit letzten Schluss halte, möglich sein. Du hast Dich ja auch gar nicht mit dem ganzen Projekt beschäftigt, wie Du schreibst. Dabei ging es nämlich nicht um die Interpretation von KV 543 allein. Die Absicht erschließt sich erst, wenn man alle drei Sinfonien im Zusammenhang hört. Persönlich glaube ich nicht daran, dass dieses Experiment Schule machen wird. Es scheint mir - bei allem Respekt vor Harnoncourt und Gülke - etwas konstruiert. Aber es muss und sollte doch möglich sein. Ich sehe und höre darin auch den Versuch, aus dem Korsett der üblichen Konzertprogramme auszubrechen. Für so etwas bin ich immer zu haben.


    Im Übrigen hatte Joseph II. zum Thema einen extra Thread eröffnet. Dort wäre die Diskussion vielleicht besser aufgehoben.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Gestern Abend fand in Salzburg die erste große Opernpremiere statt: Don Giovanni mit Christoph Eschenbach am Pult unter der Regie von Sven Erik Bechtolf. Die Titelpartie sang Ildebrando d'Arcangelo.


    Die Reaktionen der Gäste waren eigenartiger Weise diametral entgegegesetzt: die einen sagten, es wäre ihnen viel zu konservativ und langweilig, die anderen meinten es sei viel zu modern gewesen. Andere wieder nannten es "rundum gelungen", die vierten "nichtssagend", wobei die musikalische Qualität und die Sänger (wie so oft) von allen hochgelobt wurden. Ob die Buhrufe in Richtung des Regisseurs echter Missmut des Publikums waren oder vielleicht eine dafür engagierte Lobby, war nicht zu ermitteln.


    Am 3.8. überträgt Servus Tv diese Inszenierung live. Dann werde auch ich mehr wissen.


    Eine besondere Freude war für mich, dass ich später sowohl die bezaubernde junge Sängerin der Zerlina, Valentina Nafornita, der offenbar ein glänzende Karriere bevorsteht, als auch Ildebrando d'Arcangelo höchstpersönlich nach Hause fahren durfte. D'Arcangelo sieht im richtigen Leben nicht nur ebenso gut aus, wie auf Fotos, er hat auch ein Charisma, das sofort spürbar war, noch bevor mir klar wurde, wer da neben mir saß ... Dass er sich sehr freundlich mit mir unterhielt, ohne eine Spur von Arroganz, spricht für ihn.


    Freundliche Grüße aus Salzburg,


    Bachiania

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • Liebe Bachiania,


    da Kontakte immer eine Interaktion sind, spricht es für Dich, wenn der Kontakt mit dem prominenten Fahrgast so zündete.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Liebe Bachiania,


    mit Begeisterung lese ich deine Berichte über die Mozart- und Festspielstadt aus Sicht der unstrittig musikalischsten aller Taxifahrerinnen :jubel:
    Die ersten Don Giovanni-Rezensionen habe ich schon zur Kenntnis genommen. Von der als Donna Elvira bejubelten Anett Fritsch habe ich von einer guten Bekannten dieses Interview bekommen: http://www.youtube.com/watch?v=uM5raDdBarw


    Für deine "Führungsrolle" im Logistikbereich wünsche ich dir noch viele nachhaltige Begegnungen während der Festspielzeit.
    :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Die Handlung und die handelnden Personen dieser Szene sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder lebenden Personen oder Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist nicht beabsichtigt und wäre rein zufällig.


    Ich möchte hier von einer neuartigen Inszenierung der Salzburger Festspiele berichten, die alles in den Schatten stellt, was man bislang an Opernregie zu sehen bekam.
    Unter der Regie von Sven-Erlich Best-of fand gestern Abend die Premiere von Mozarts "Don Champagni" statt.
    Der Regisseur setzt hier ein gänzlich neues Konzept um, das er "invertierte Regie" nennt (wie er im Interview erklärt). Kern seiner Umsetzung des Mozart'schen Stoffes ist es, das Geschehen ins Publikum zu verlagern.


    Die (hervorragenden) Sänger unter Christoph Wäschemach waren in Alltagskleidung auf einer leeren Bühne zu sehen. Das Zentrum des Geschehens fand vor dem Festspielhaus statt. Das Publikum erhielt die Rolle des Hauptdarstellers. Laut Informationen der Festspielleitung wurden mehrere internationale Modedesigner als Kostümbildner engagiert. Über dreißig Friseure aus aller Welt waren eingeflogen worden, um die Maskenbildner der Festspiele zu unterstützen. Wie bekannt wurde, waren in der Vorlaufzeit der Inszenierung 103 kosmetisch-chirurgische Eingriffe an Frauen und 81 an Männern durchgeführt worden.


    Als Protagonisten hervorzuheben sind die Darsteller der Fotografen der Zeitungen "Gebirgsgauer Wochenpost", des "Hinterwälder Monatsblattes" sowie des "Oberbayerischen Dorfkuriers", die ihren Rollen sämtlich souverän gewachsen waren und sehr glaubhaft individuelle Charakterzüge heraus arbeiteten.



    Ebenso die Hauptpartien der Fürstin von A und des Industriellen von B samt seiner Verlobten, deren differenziertes und durchsichtiges Kamera-Strahlen bis in die höchsten Koloraturen brilliant und intonationsrein glänzte.




    Akrobatische Hebefiguren zeigten die Darsteller des Prinzen von C mit Gefährtin.



    Ein spezielles Auswahlverfahren wurde angewandt, um Taxifahrer als Statisten zu finden, die in der Lage waren, durch die Bühne vor dem Festspielhaus zu fahren, ohne in der Menge die Darsteller zu berühren.



    Für das rhythmisch geplante Klingen der Sektgläser war eine Komposition in Auftrag gegeben worden, die von Lehrkräften des Orff-Institutes mit dem Opernchor einstudiert wurde.


    Hervorzuheben ist auch die Besetzung der Buffo-Rolle mit einem offenbar echten salzburger Polizisten, der höchst glaubwürdig dirigierend den Ordnung schaffenden Beamten mimte.


    Obwohl für diese Aufführung nur Stehplätze zur Verfügung standen, war sie bis auf den letzten Platz ausverkauft und erntete frenetische Begeisterungsstürme.



    Über eine Wiederaufnahme wird angesichts des durchschlagenden Erfolges bereits verhandelt.


    Die wenigen Personen, die sich zur Zeit der Aufführung im Festspielhaus befanden, gaben an, es sei eine Aufführung voller musikalisch berührender Momente und authentischer Empfindungen gewesen.

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • Gestern Abend fand die Premiere des Opern-Auftragswerkes "Charlotte Salomon" statt.
    Da ich an dieser Stelle inhaltlich auch nur zitieren könnte, sei dieser Link eingefügt, der über die Hintergründe Auskunft gibt:


    http://www.salzburgerfestspiel…amid/4906/id/9531/sid/119


    Ich verfolgte die Uraufführung teilweise in der Live-Übertragung auf Ö1. Musikalisch sehr interessant. Teils in moderner Musiksprache gesetzt, jedoch sehr viele ältere Zitate verwendend, aufgreifend und verarbeitend. Hervorragende Sänger und eine interessante Idee, die Hauptperson in zwei Partien darzustellen: einmal als äußeres Ich in französischer Sprache und einmal als das innere Ich in deutscher Sprache.
    Das Publikum war so begeistert, dass ich sogar Stimmen hörte, die meinten, solch eine gute Inszenierung und Aufführung hätten sie noch niemals gesehen! Das von regelmäßigen Festspiel-Besuchern !


    Die Live-Übertragung kann auch für die nächsten 7 Tage auf Ö1 nachgehört werden, wobei ich meine, das man sich allein aufgrund der Musik kein wirkliches Urteil über diese Inszenierung bilden kann.
    Es fällt jedoch auf, dass, so wie letztes Jahr Zimmermanns "Die Soldaten", die ganz neuen Stücke in Salzburg möglicherweise die besten sind !

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • Gestern feierte eine mit Spannung erwartete Theaterproduktion ihre Premiere: Karl Kraus' "Die letzten Tage der Menschheit". Der Oberösterreicher Georg Schmiedleitner wagte sich daran, dieses gigantische Werk zu inszenieren.


    Bereits in meiner Jugend lernte ich Teile dieses Werkes kennen, immer mit dem Hinweis meiner Eltern, das Werk sei ABSOLUT UNAUFFÜHRBAR. Karl Kraus selbst meinte eine (theoretische) Aufführung würde zehn Abende dauern.
    Helmut Qualtinger hat in einer berühmten Aufnahme Teile des Werkes auf (damals) Schallplatte aufgenommen.


    Nun hat man in Salzburg 60 der über 200 Szenen ausgewählt und tatsächlich in Koproduktion mit dem Burgtheater auf die Bühne gebracht. Die Schausieler sind Gregor Bloéb, Dörte Lyssewski, Peter Matić, Petra Morzé, Elisabeth Orth, Tobias Moretti u. a., also ein Künstler besser als der andere.


    Das Konzept ging auf: das Publikum war begeistert und tief berührt. Trotz der Länge von 4 1/2 Stunden inkl. Pause war es offenbar kurzweilig, spannend und anregend bis zuletzt.


    Dies scheint ein weiterer Tipp für "must sees" im heurigen Salzburg-Sommer zu sein!

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • Es fällt jedoch auf, dass, so wie letztes Jahr Zimmermanns "Die Soldaten", die ganz neuen Stücke in Salzburg möglicherweise die besten sind !


    Liebe Bachiania,


    vielen Dank für Deine regelmäßigen Berichte aus Salzburg. Wie gut für's Forum und uns Taminos, wenn ein so kompetenter Außenposten für uns vor Ort ist, der sogar Hintergrundinformationen liefern kann.
    Für uns Traditionalisten und unsere Interpretationsdiskussionen ist es ein ganz wichtiger Hinweis, dass moderne Opern und selten gespielte Werke so auf dem Vormarsch sind. Das zeigt, die Opernwelt dürstet nach guten Neuheiten, nur sie müssen gut gemacht sein. Genau das schaffen zu wenig Regisseure und deshalb sind unsere Mahnungen und Kritiken meistens berechtigt. Wahrscheinlich sind akzeptable regieliche Neudeutungen bei modernen Inszenierungen auch eher möglich, wie wenn man einen "Rosenkavalier" in heutige Zeit verlegen will. Mal sehen was in Salzburg bei der kommenden Neuinszenierung rauskommt. Du wirst sicherlich berichten.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Gestern fand die langerwartete Premiere des Rosenkavaliers statt.


    Harry Kupfer ist in diesem Falls für die Inszenierung verantwortlich, Franz Welser-Möst dirigierte die Wiener Philharmoniker.
    Hier die Sänger der wichtigsten Rollen:


    Krassimira Stoyanova, Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg
    Sophie Koch, Octavian
    Mojca Erdmann, Sophie
    Silvana Dussmann, Jungfer Marianne Leitmetzerin
    Wiebke Lehmkuhl, Annina
    Günther Groissböck, Der Baron Ochs auf Lerchenau
    Adrian Eröd, Herr von Faninal
    Rudolf Schasching, Valzacchi


    Ichbhatte das Glück, etwa sechs mal Gäste im Taxi zu haben, die in der Vorstellung gewesen waren. Und natürlich fragte ich neugierigst: "wie war es?"


    Lieber Operus, das Folgende wird dir besonders gefallen. Ich sprach keinen einzelnen Gast auf den Ochs an, da ich ja wertfrei hören wollte, was man so in den ersten Minuten nach Ende der Aufführung spontan sagte und dachte.


    Mein erster Gast, eine Dame, sagte "Also das Highlight war der Ochs!" Jedoch die Länge von 4 1/2 Stunden sei dann doch ein wenig anstrengend. (Anm. man spielt hier die offenbar ungekürzte Version).


    Meine zweiten Gäste waren langjährige Staatsopern-Stammgäste, die offenbar schon viele Rosenkavaliere erlebt hatten und sich entsprechend kompetent äußerten:
    Das Orchester sei in einer Weise fein und einfühlsam, die man selten erlebe. Dem entsprechend habe der Dirigent hervorragenden Applaus erhalten. Die Inszenierung nahezu klassisch und sehr schön.
    Die Marschallin sehr sehr gut und es gelänge ihr wunderbar, die Psyche dieser Frau darzustellen. Octavian sei wunderbar. Die Sophie habe sich nicht so ganz durchsetzen können. Aber das Allerbeste sei: der Ochs ! Auch im Applaus sei dies klar geworden.


    Die weiteren Gäste waren ähnlicher Meinung. Über die Inszenierung sagte mir jemand, alles habe dort etwas zu viel Platz. Man fühle sich ein wenig wie in der Halle des kunsthistorischen Museums. Doch: zum Glück kein Regietheater !

    Eine Dame meinte "naja es spielt weder auf einer Müllhalde, noch in einem Krankenhaus, also muss man zufrieden sein." Ich wage jedoch die Vermutung, diese Inszenierung sei doch besser als nur keine Müllhalde zu haben....


    Zuguterletzt und zu sehr fortgeschrittener Stunde (und wohl auch von einigen Gespritzten ermüdet) stieg noch ein philharmonischer Bratscher ein. Er legte deutlich den für Philharmoniker in Salzburg (und für Bratscher vielleicht besonders?) typischen Phlegmatismus an den Tag.
    Ich frage: "Und, wart ihr gut? " Er sagte mit unbewegter Mine "Naja. So wie immer." Ich fragte ihn nach dem Dirigenten. Er sagte "den mögen wir recht gern." Und dann plötzlich wachte er ein letztes Mal an diesem Tag kurz auf und sagte "Aber der Ochs, der war sehr sehr gut!"


    Ich selbst habe mir also keine unerlaubte Parteinahme oder suggestive Befragung unter Folterandrohung vorzuwerfen. Ich war neutral wie ein Soziologe in der Feldforschung. Dennoch freut mich der Es-Dur-Symphonie Erfolg von Operus' Freund Günther Groissböck natürlich sehr !


    Übrigens wird dieser Rosenkavalier heute Abend auf Ö1 gesendet und kann eine Woche lang auf der Ö1 Homepage nachgehört werden. Vielleicht erwische ich auch noch den einen oder anderen Klangfetzen davon....


    Viele Grüße aus Salzburg,


    Bachiania

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • Liebe Bachiania,


    ich bin dauernd am Kritiken lesen und übertragung hören, so weit möglich. Günther Groissböck habe ich persönlich und auch hier im Forum - in dem ihm gewidmeten Thread - gratuliert. Wir werden sicherlich weiter diskutieren. "Wie freu ich mich, wie freu ich mich", dass meine Prognosen aus dem Jahr 2009 auf's Schönste in Erfüllung gehen.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose

  • Es gibt 5 CDs mit den Auszügen aus diesem Stück, gesprochen von Helmut Qualtinger, der alle Rollen selber spricht. Ich weiß nicht, wie oft ich diese CDs gehört habe; vieles kann ich auswendig. Ich hüte sie wie meinen Augapfel. Damals hatte der Österreichische Rundfunk auch eine Hörspielfassung mit vielen Schauspielern herausgebracht; nur ein müder Abklatsch von Qualtinger.


    Ich habe ja Qualtinger öfter in Wien live erlebt. Diese Aufführungen (Lumpazivagabundus als Höhepunkt) und seine CDs gehören für mich zum Besten, was ich im Schauspiel in meinem Leben je erlebt habe, und das war viel. Ich habe nämlich als Schüler die Hochzeit des Düsseldorfer Schauspielhauses erlebt, und das war nicht die Gründgens - Ära, sondern die Ära von Karl - Heinz Stroux, der damals die besten deutschen Schauspieler in seinem Ensemble hatte - Ernst Deutsch, Maria Wimmer, Marin Benrath, Otto Rouvel, Heinrich Schweiger, Wolfgang Arps und die vielen, deren Namen mir gerade nicht einfallen. Auch Klaus-Jürgen Wussow war ein toller Schauspieler, bis er in der Unterhaltung abschmierte!


    Aber Qualtinger war der Größte!


    Noch eins, liebe bachiana: "Mehr, mehr" sprach der kleine Häwelmann!

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Dennoch freut mich der Es-Dur-Symphonie folg von Operus' Freund Günther Groissböck natürlich sehr !

    :hahahaha:
    Hier hat mein Smartphone mit seiner Autokorrektur-Funktion ;( wieder einmal ein gehöriges Chaos produziert ?( Ich bin ja glatt froh, dass keine größere Peinlichkeit dabei heraus kam, als eine Symphonie. Wobei wir hier natürlich rätseln könnten, welche Symphonie meinem Handy so am Herzen lag, dass der Erfolg von Günther Groissböck dabei glatt verloren ging... War es Mozart? Oder Bruckner?
    Jedenfalls sinke ich jetzt bereits in eine Kotau :hail: (schreibt man das so? ) für alle zukünftigen Korrekturfehler. Doch ich nehme dies in Kauf, wäre ich doch sonst nicht

    Eure
    fliegende Reporterin
    aus Salzburg :);)

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • Es gibt 5 CDs mit den Auszügen aus diesem Stück, gesprochen von Helmut Qualtinger, der alle Rollen selber spricht. Ich weiß nicht, wie oft ich diese CDs gehört habe; vieles kann ich auswendig. Ich hüte sie wie meinen Augapfel. Damals hatte der Österreichische Rundfunk auch eine Hörspielfassung mit vielen Schauspielern herausgebracht; nur ein müder Abklatsch von Qualtinger.


    Lieber Dr. Pingel,


    ich kenne beide von dir erwähnten Aufnahmen aus meiner Kindheit. Nun habe ich entdeckt, dass es auf Youtube sogar eine von Qualtinger vor der Kamera gelesene Version gibt. Möglicherweise nicht so vollständig wie die CDs aber dennoch interessant:


    Playlist Qualtinger


    :hello:

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • Aller guten Dinge sind drei ...


    demnach sollte ich an solch einem schönen Sonntag Morgen noch etwas Schönes posten. Hier ein Stimmungsbild aus Salzburg am Abend der Rosenkavalier-Premiere:



    Ich wünsche euch allen einen wunderbaren Sonntag !


    :angel: Bachiania :angel:

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • Der "Don Giovanni" leidet unter anderem an der uninspirierten musikalischen Leitung Eschenbachs. So langweilig habe ich das Orchester noch nie gehört... Es klingt so, als wenn der Chef abwesend ist und der Musik-Assistent ans Pult musste!


    :hello: LT

  • Der "Don Giovanni" leidet unter anderem an der uninspirierten musikalischen Leitung Eschenbachs. So langweilig habe ich das Orchester noch nie gehört... Es klingt so, als wenn der Chef abwesend ist und der Musik-Assistent ans Pult musste!


    Mich wundert das sehr und habe es genau so schon anderenorts gelesen. Eschenbach steht bei mir hoch im Kurs. Er hat wunderbare Sachen gemacht. Ich bin gespannt und kann den Mitschnitt hoffentlich bald auch hören.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ich habe auch in die Salzburger Inszenierung auf Servus TV hineingeschaut. Sie schien mir zwar gerade noch tragbar, aber ich konnte ihr nichts Besonderes abgewinnen. Daher habe nach einiger Zeit wieder abgeschaltet, da ich weit bessere Inszenierungen davon besitze.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose