Cover zum Schießen: Die witzigsten Cover!

  • Beitrag 1492: Nur Bild, keine Logos, funktioniert (vermisse allerding Kolumbus).
    Beitrag 1481: Bild plus Logo, funktioniert.
    Beitrag 1448: Kein Bild, nur Logo, funktioniert nicht.
    Beitrag 1328: Kein Bild, beide Logos, funktioniert nicht.

  • Ein Tag aus dem Leben des edlen Seicento.


    Am stillen Herd zur Winterszeit,
    wenn´s drinnen mieft und draußen schneit,
    hab´ ich in mancher trüben Nacht
    der Kohlenrechnungen gedacht.


    Und mich geschämt: wie muss ich geizen!
    Wenn andre wie die Teufel heizen,
    sitz´ ich im Dunkeln bei den Ratten
    und nur der Mond wirft seinen Schatten
    an jene Wand, wo einst mein Herd
    ein züngelnd Schauspiel mir beschert.


    Mein Schmerz indessen ward geringer:
    Hab´ ich nicht wo die Meistersinger,
    im Speicher hoch, in einer Truhe
    gebettet sanft zu süßen Ruhe?
    Wie, wenn ich dieser Partitur
    entrisse ein paar Seiten nur
    und mit Benzin und Fidibus
    erzwäng´ mir wärmenden Genuss?


    Schon eilt der Fuß dem Geist voraus
    und bald verbreitet sich im Haus
    ein wohlig-wonniges Behagen.
    Doch, wird der kluge Leser fragen,
    wie sonderbar, es kann nicht sein,
    dass ein paar Seiten ganz allein
    so wundervolle Wirkung zeigen.


    Natürlich nicht, denn auch sechs Geigen
    und noch der Rest der Partitur
    erschufen diese Wonne nur.
    Dann, als die warme Nacht verblichen,
    der müde Tag sich angeschlichen,
    erkannt´ ich weiteres Gelingen:
    Die Meister müssen nicht mehr singen
    und statt dem Wehgeschrei der Geigen
    umfasst mich wunderbares Schweigen.
    Und für die Zukunft ist gesorgt:
    Hab´ fünfzehn Geigen mir geborgt,
    erstanden Streichholz und Benzin
    nebst Partitur vom Lohengrin.

  • Beitrag 1492: Nur Bild, keine Logos, funktioniert (vermisse allerding Kolumbus). 90 kB
    Beitrag 1481: Bild plus Logo, funktioniert. 404 kB
    Beitrag 1448: Kein Bild, nur Logo, funktioniert nicht. 367 kB
    Beitrag 1328: Kein Bild, beide Logos, funktioniert nicht. 395 kB


    In 1492 ist das Logo am Anfang. Wahrscheinlich heißt der Wurm Columbus. Ich glaube, dass ich altersmäßig deinem Vater sehr nahe stehe. Deshalb mein "väterlicher" Rat zu etwas mehr Geduld beim Bildaufbau.
    Im Falle des Geigen-bashings à la Beitrag 1502 fiele mir noch folgende traurige Variante ein (Diese Art Wurm wird sicher Gnade vor deinen gestrengen Augen finden. Ich könnte mir vorstellen, dass du dich für dessen Verbreitung sogar einsetzen würdest):


    ... in einer Geige


    Ein Holzwurm bahnte sich den Weg
    vom Stimmstock schräg hinauf zum Steg
    und traf auf gut der halben Strecke
    dann den Kollegen aus der Decke.


    „Gut Holz, Herr Wurm, wie geht es wohl?“
    „Wie stets in Geigen. Alles hohl.“
    Das war das letzte, was sie sagten,
    denn da zerbarst, an was sie nagten.
    .

  • Ich glaube, dass ich altersmäßig deinem Vater sehr nahe stehe.


    Nicht übel, lieber Seicento, Jahrgang 1901 und so erstaunlich vital. Wie machst Du das?


    Mit Deinen 113 Jahren bis Du mir natürlich weit voraus und in der Wurmaufzucht ebenfalls. Meine wimmeln immer noch im Mehl, dabei habe ich sie doch auf Posaunen trainiert.


    Darf ich mich erdreisten zu fragen, warum Du meine Aufstellung mit den Dateigrößen versehen hast? Gibt der Server seine Schätze nur in kleinen Raten frei?

  • Oups, da hab ich dich wohl mit Felix Meritis verwechselt. Sorry. Puschkin und Mendelssohn sehen sich irgendwie zu ähnlich.


    Ich wollte rauskriegen, ob die Größe der Dateien was damit zu tun hat, ob ein Filmchen bei dir läuft oder nicht. Schließlich sind die Filmchen schon einiges größer als einfach nur ein Cover.

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  • Vielleicht klappt es damit (322 kB) ;)


    Beim Spielen ihr stets davor graute,
    dass man ihr auf die Finger schaute.
    Doch wer ihr in den Ausschnitt stierte,
    dem schnell die Backe sie verzierte
    mit einem Abdruck ihrer Hand,
    die stets ihr Ziel genaustens fand.


  • :hahahaha::hahahaha::hahahaha:


    Dasselbe muss ich auch zuweilen tun, wenn meine Taxigäste die Gangschaltung mit einem Lehnsessel verwechseln und glauben, sie könnten dergestalt meinem (stets züchtig verdecktem) Ausschnitt nahe kommen. Meist ist danach die Peinlichkeit groß und der Gast zahm wie ein Lämmchen. Doch ob auf diesem Bild die schöne Dame nun alleine weiter spielen muss? Oder entschuldigt sich der "Kavalier" und küsst ihr fortan nur noch die Hand?


    P.S. Dass Geminiani Pièces de Clavecin geschrieben hat, war mir bislang tatsächlich völlig unbekannt!

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)


  • Eugène Appert (1814-1867)
    Nature morte auz instruments de musique

    Reinlichkeit ist eine Zier.
    Drum sorgen bei Tamino wir
    für solche und wir machen Dreck *
    im Notfall auch mal selber weg.





    * Kolophonium

  • Großartig!!! Das muss man sich gleich mehrmals ansehen!
    Also dass da der arme Dr. Pingel herhalten muss, ist ein wenig unfair. Denn erstens spielt er gar nicht Geige (oder doch?) , und zweitens sollten doch eher die Frauen putzen?!?! ;) Er hat sowieso genug damit zu tun, sein Männerquartett zusammenzuhalten...
    Falls es also wieder mal Schmutz gibt, biete ich mich gerne an, ihn zu beseitigen!


    Liebe Grüße
    Bachiania

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • P. S. Am schönsten ist die "ascensio Pingeli"! Schneller hat es sicher nicht mal Maria geschafft!

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

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  • Überspannte Erwartungen.


    Ein Mensch, gebadet und rasiert,
    mit Duft besprüht und fein frisiert,
    geht eilig den Gewinn zu holen,
    der, wie am Telefon empfohlen,
    an der Adresse so und so,
    grad bei der Kirche, links vom Zoo
    persönlich abzuholen wäre.


    Doch klingt es fast wie eine Märe,
    als man im weiter noch erklärt,
    was ihm die Lotterie beschert,
    denn dieses könnte - kaum zu glauben -
    ihm vieler Nächte Schlummer rauben.
    So läuft er mit beschwingter Schnelle
    zu der verheißungsvollen Stelle,
    Fortunas Gabe zu empfahn.
    Doch wird die Freude bald zum Wahn.
    als er die Schwierigkeit entdeckt,
    die beim Diktat die Schüler schreckt,
    den Schreiber selbst beim Landgericht:
    dass man´s nicht schreibt so wie man´s spricht.


    Das hat auch unsern Mann betört.
    Was er am Telefon gehört,
    entsprach zwar seiner Phantasie,
    doch nimmer der Orthographie.
    Was er mit Schrecken dann gewahrt,
    als man ihm freundlich offenbart,
    dass der verheißene Gewinn
    womöglich nicht nach seinem Sinn:


    Statt einer heißen Nachtisch-Schlampe
    gewann er ein Nachttisch-Lampe.

  • Überspannte Erwartungen.


    Lieber Hami, sehr schönes Gedicht und sehr interessantes Thema. Plaisir sacre :no:



    la Bellemont
    (nur bei iTunes bis jetzt)

    Was hier im Ausschnitt uns erscheint
    wie Liebende im Glück vereint,
    ist leider, wenn man Abstand nimmt,
    ein Eindruck, der so gar nicht stimmt.



    Bernini - der Raub der Proserpina

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  • Die dichterischen Qualitäten einiger Taminos (die mir wie Wilhelm-Busch-Adepten vorkommen) sind schon erstaunlich und nötigen mir den größten Respekt ab. Ich muss allerdings vor dem Respekt immer die Lachmuskeln abschalten, weil sich Respekt und Lachen nicht immer vertragen...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Ich muss allerdings vor dem Respekt immer die Lachmuskeln abschalten, weil sich Respekt und Lachen nicht immer vertragen...


    Das ist ein altgermanisches Vorurteil, das besonders in Nordrhein-Westfalen immer noch weiter lebt.
    Dort lacht man nicht einmal, wenn man seinen Rentenbescheid liest.

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  • Das ist ein altgermanisches Vorurteil, das besonders in Nordrhein-Westfalen immer noch weiter lebt.
    Dort lacht man nicht einmal, wenn man seinen Rentenbescheid liest.

    Diese Aussage kann ich einem zum Schweden mutierten Alt-Baiern nicht übelnehmen. Es liegt aber auch an der räumlichen Entfernung, dass man bis zu den Schären das Lachen der hiesigen Rentner nicht hört, wenn die auf den Auszahlungsbetrag schauen. Das Lesen eines Rentenbscheides haben wir uns hier sowieso alle abgewöhnt - in Anlehnung an ein Helmut-Schmidt-Zitat...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Zitat

    Zitat von Musikwanderer: Das Lesen eines Rentenbscheides haben wir uns hier sowieso alle abgewöhnt - in Anlehnung an ein Helmut-Schmidt-Zitat...


    Das haben wir uns doch nur abgewöhnt, damit uns das Lachen nicht ganz vergeht! Dafür aber lesen wir jetzt täglich in "Cover zum Schießen".


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Das lässt sich wohl machen. Wie alt soll er denn sein?

    Um meine Ansprüche auf einen Oscar (Kategorie Spezialeffekte) - und nicht den vom Flohmarkt :cursing: - zu untermauern, hier noch ein doch sehr ernst zu nehmender Beitrag:


    vom fis''' zu fis'


    Von einem fis - das mit drei Strichen -
    war das Bewusstsein kurz gewichen.
    Es war deswegen ungewollt
    von seinem Strich herabgerollt.


    Auf einer Linie es zerbrach
    in Achtel, welche kurz danach
    die Wachtel fraß, in deren Magen
    sie eine Nacht gemeinsam lagen.


    Ein Klumpen sich dort modellierte,
    den dann die Wachtel sekretierte.
    Erneut verfing die Note sich
    und hatte nur noch einen Strich.


  • Von einem fis - das mit drei Strichen -
    war das Bewusstsein kurz gewichen.
    Es war deswegen ungewollt
    von seinem Strich herabgerollt.


    Der Geiger, der das fis grad spielte
    ein jähes Unbehagen fühlte:
    Was ist, wenn nur der Dirigent
    nach dieser schnellen Note rennt?
    Dann wäre die Blamage groß
    und meinen Posten bin ich los.
    Und bang erwägt er das und dies,
    wie er es greife, dieses fis.
    Doch wird er schließlich doch noch froh,
    als ihm gelang ein Tremolo.


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  • Doch wird er schließlich doch noch froh,
    als ihm gelang ein Tremolo.


    Beim Geigespielen sind statistisch
    nicht alle Töne immer richtig,
    denn wo ein linker Finger weilt,
    sich nach Herrn Poisson verteilt.


    Dies ist ein Unterschied zur Laute,
    die immer man mit Bünden baute.
    Indem der Geiger stets vibriert,
    er diesen Mangel wohl kaschiert.


    Warum um alles in aller Welt
    man dies noch für romantisch hält,
    bleibt mir ein Rätsel und bei Bach
    sorgt dies für sehr viel Ungemach.




    Air aus der Suite Nr. 3


  • Pediculus lorioti var. operae

    Jüngst hat man wieder neu entdeckt
    die Notenlaus - ein Urinsekt.
    Das kleine Tier mit schwarzen Pfoten
    bewohnt bevorzugt Opernnoten,
    denn Notenlinien vom Sopran
    die haben es ihm angetan.


    Bekannt sind seine schwarzen Spuren
    bei Kennern als Koloraturen.
    Man weiß von ein paar Exemplaren,
    dass sie im Dienst Rossinis waren.
    Seit Wagner waren sie verschollen.
    Man hofft, dass sie sich bald erholen.

  • How I like the ghigue.


    Es wird nur Wenigen gelingen,
    dem dummen Holze abzuringen,
    was Menschenohren angenehm.
    Die Schwierigkeiten sind extrem.
    Selbst wenn die rechte federleicht
    die hartgespannten Drähte streicht,
    verfehlt sehr oft die linke Pfote
    die auf Papier gedruckte Note.
    Darum, ihr Geiger, wär´ es weiser
    ihr stellt euch um auf Synthesizer.

  • Darum, ihr Geiger, wär´ es weiser
    ihr stellt euch um auf Synthesizer.


    Auch wenn es quietscht und kratzt und kracht,
    mag ich Musik nur handgemacht;
    denn Töne – klinisch rein und sauber –
    entbehren jede Art von Zauber.
    Undenkbar, dass ich mich gewöhne
    an völlig ansatzlose Töne,
    wo man nicht hört, wie über Saiten
    die rauen Pferdehaare gleiten,
    wie Fingerkuppen sich bedrängen,
    wie Tropfen von der Stirne hängen.
    Musik mit Atem und lebendig,
    für die allein mein Geld verschwend ich.

  • wo man nicht hört, wie über Saiten
    die rauen Pferdehaare gleiten,


    Armes Pferd
    bist nichts wert.
    Endest, um dein Grab betrogen,
    schnöd auf eines Geigers Bogen,
    statt mit Kräutern fein garniert
    und als Rindersteak kaschiert
    den Bestimmungsort zu finden
    in des Magens tiefen Gründen.

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