Betr. Beitrag 57
Das ist - wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf, lieber farinelli - eine höchst subtile Analyse, die Du da vorlegst.
Und ich sehe mich in der Versuchung, mich auf einzelne Aspekte darin noch einmal näher einzulassen. Die Passage „und hoffen und hoffen“ lese und höre ich zum Beispiel ganz anders als Du. Aber so ist das eben, wenn man es, wie das hier der Fall ist, mit wesenhaft polyvalenten lyrischen und musikalischen Texten zu tun hat.
Aber ich widerstehe dieser – wie ich zugebe: äußerst reizvollen - Versuchung und denke, wir sollten das, was hier zu diesem Lied „im Dorfe“ anlässlich seiner Interpretation durch Ian Bostridge geschrieben worden ist, einfach mal so stehen lassen.
Deiner Feststellung „daß für mich (ich betone das!) ein verhalten-ergebener Vortrag wie von Fischer-Dieskau/Brendel (live, auf youtube gesehen) ebenso künstlich oder eben möglich ist wie der von Bostridge“ kann ich- aus den oben genannten Gründen ebenfalls nur beipflichten, wenngleich ich, wie aus meinem nachfolgenden Beitrag ersichtlich werden dürfte, mit Ian Bostridge als Liedinterpret so meine Probleme habe.