Cover zum Schießen: Die witzigsten Cover!

  • In diesem Fall da scheint's mir echt,
    denn nicht zu spielen wäre schlecht.
    Manch Straßenmusiker heut oft nur so tut.
    da krieg' ich manchmal richtig Wut.

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

  • Lieber zweiterbass,
    wenn du weiter so fleißig hier mitschreibst, muss ich aus Sympathie und Solidarität bald mit dritterbass. unterschreiben. :hello:
    seicento



    "Bell, Canto, bell !"


    ///// oder \\\\\\


    Der Mensch gehört zu den Primaten,
    die, wenn sie in Gefahr geraten,
    die Rettung meistens oben suchen.
    Falls Eichen, Kiefern oder Buchen
    jedoch mal nicht erreichbar sind,
    kommt’s vor, dass er die Wand erklimmt. →


    Dort harrt er aus. Hat er erwogen,
    dass Raubtier hätte sich verzogen,
    kommt er herunter, triumphiert
    und denkt, das Tier hätt´ sich blamiert.


    Dann hält er sich für überlegen.
    Das Tier hingegen denkt: ‚Vonwegen,
    das nächste Mal - wenn auch nicht heute -
    wirst du gewisslich meine Beute.‘
    Man sieht, des Menschen Dominanz
    ist unbegründet - und zwar ganz.


  • Du kommst wirklich auf die unwegsamsten (und unterhaltsamsten) Ideen, Seicento! Gerne würde ich dich einmal herausfordern und dir ein CD Cover vorsetzen .....

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • Schön wenn du bellst, zwar nicht Bel Canto,
    doch bellst du bildlich wunderbar.
    Ich wünsche mir, bleib bei seicento,
    den dritten Bass - erspar'n dir gar.

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

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  • Du kommst wirklich auf die unwegsamsten ... Ideen. Gerne würde ich dich einmal herausfordern und dir ein CD Cover vorsetzen .....


    Liebe Bachiania, dann wird es Zeit, dass du mich wieder auf seriöse Pfade zurückführst mit deinen Vorschlägen ... und um da beim Thema "Bellen" zu bleiben ( zweiterbass): Maybe I found myself too often barking up the wrong tree. Wie ist das heute? ;)
    Hier kann auch mal richtig gemeckert werden. Warum meldet sich eigentlich "Klaus 2" nicht mehr. Der fand die Seite doch am Anfang mal so gut. Schaut er noch manchmal hier rein? Was hat ihn abgeschreckt?




    Wer hat Recht, der Mann oder das Sofa ? ;)


  • Zitat

    Wer hat Recht, der Mann oder das Sofa ? ;)


    Nun - beim Sofa wissen wir das nicht.


    :hello: Wolfgang

    Lieber Fahrrad verpfänden denn als Landrat enden!

  • Nun - beim Sofa wissen wir das nicht.


    wohl wahr - jedoch für Louis-quatorze ist es meines Erachtens nach zu verschnörkelt ...... und für Louis van Beethoven guckt es nicht grimmig genug. Was bleibt da noch übrig?

  • Königlich das Möbelstück?
    Oder nur aus jener Zeit?
    Oder dieser nachempfunden?
    Gestehe doch ganz unumwunden:
    Du Louis? Ehh, Go to hell!
    Nicht königlich ist Dein Gestell.


    Auch der Mensch hat gar kein Glück,
    Beethoven nicht weit und breit.
    Sieht so aus nicht wie der Meister,
    eher wie ganz der Durchschnittskleister;
    zwar in den Augen schimmern Noten,
    jedoch hat er als Komponist
    leider einfach nicht die Pfoten:
    er schreibt Musik nicht, nein, er frißt.


    Mensch und Möbel sollten sich
    darob doch zusammentun -
    der Mensch mag auf dem Sofa ruh´n
    zumindest wird´s gemütelich!
    Rückt Sofa dann vor Flügelkasten,
    kann gut begrapschen er die Tasten!


  • Pompeo Batoni (1708-1787)
    Apollon und zwei Musen
    (noch mit Leier ;) )



    Dosso Dossi (1486–1542)
    Apollo (mit Bogen ;) )

    Gar ohne Freud und jeden Glanz
    so lebte einst der Pferdeschwanz.
    „Am Gaul zu hängen ganz weit hinten,
    muss man als skandalös empfinden,
    denn einzig nur dem Dung zu weichen
    kann als Beschäftigung nicht reichen“,


    so sprach der Schweif in seiner Not
    zu Pelonos, dem Mähnengott.
    Als dieser dann Apollo bat
    zu helfen, taten jenem grad
    vom Leierspiel die Finger weh.
    So kam ihm folgende Idee:


    „Das Rosshaar schneid vom Gaul mir ab !
    Dann spann ich es auf einen Stab.
    Zur Geige fehlen jedenfalls
    der Leier nur noch Steg und Hals“,
    so sprach der schlaue Musenherr
    und strich die Saiten kreuz und quer.


    Das Rosshaar nun zufrieden ist.
    Im Wind zu flattern es vermisst.
    Doch weiß es, auf ´nen Stock geschient
    der hohen Kunst es nunmehr dient.

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  • Paul Louis Bouchard,
    Orientalische Tänzerinnen, 1893



    Das Hohe Lied vom Noten lesen


    Der Großmogul von Tartipur
    erwarb in Wien ´ne Partitur.
    Doch keiner konnte Noten lesen
    in seinem Volk, den Lothenesen.
    Es hieß dann, dass ein Musikus
    mit ihm nach Tartikusi muss.


    Doch auf des Moguls Riesenschiff
    ‚den Mogul wir erschießen!‘ rief
    sein Neffe, der dort revoltierte.
    Das Harems-Komitee wohl rührte
    das Los des armen Musikanten
    den sie von da an Gspusi nannten.
    Kein Wunder - ihm hat dies behagt.
    Er starb dort - wie es hieß - betagt.

  • Lieber seicento,


    nach einer leider erzwungenen, zeitweisen Abstinenz von Tamino kam ich nun endlich dazu, mich durch die Cover zu klicken.
    Sie haben mir einen äußerst vergnüglichen Abend bereitet, wofür ich ganz herzlich danken möchte.


    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Lieber, JLang,


    vielen, vielen Dank. :hello: Das folgende Bild wäre vielleicht auch was für eurer kniffliges Coverbildratespiel gewesen. Hättest du die Malerin gekannt?



    Dod Procter (1892–1972)
    Morning 1926


  • Das(er) Streich(el) Sex (als) tett(e a tete)
    ob da man (Mann) nicht was Andres täte?

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler


  • Der Sultan von Bachanistan
    rief den Wesir von Asdur an.
    ‚Partita, seine Tochter, sei
    noch solo‘. Völlig einerlei
    war´s dem Wesir. Continuo,
    sein Sohn, war nämlich sowieso
    vermählt mit einer Madrigalin.
    Zum Sultan sprach er und empfahl ihm:
    ‚Frag die Toccaten und Motetten,
    ob sie noch Junggesellen hätten‘.
    Der Sultan tat wie ihm geraten
    und hat jetzt Enkel – die Sonaten.

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  • Hyacinthe Rigaud (1659-1743)
    La Menasseuse (1709)


    La Menasseuse von menacer - drohen ?
    Wir riskieren trotzdem einen 'tieferen' Blick ;)



  • Lieber Seicento, über all diesen Verwandtschaftsbeziehungen habe ich fast meine Gehirnwindungen überstrapaziert. In der Tat könnte wohl Fräulein Partita recht gut einen Herrn Continuo gebrauchen (obwohl sie alleine ja ganz gut zurecht kommt, wie ihr Herr Bach beigebracht hat ...). Eine Motette mit einer Partita zu vermählen, ist ein gewagtes Unterfangen. Da werden wohl manche konservative Kirchenkreise Probleme bekommen. Jedoch die virtuosen Toccata mit der Partita zu verheiraten, ist glatter Selbstmord! Was glaubst du denn, wie die noch ihren Boden unter den Füßen behalten sollen??? Ich denke es ist besser, abzuwarten, bis Herr Continuo sich scheiden lässt. Oder die Partita bleibt solo!

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • Dann war die Toccata in der Partita VI e-Moll, BWV 830 ein Versehen ? :untertauch:


    oder wir ändern die Verse in


    ‚Frag die All'manden und Couranten,
    nach einem Heiratsaspiranten.' ;)


  • Dann war die Toccata in der Partita VI e-Moll, BWV 830 ein Versehen ?


    Das stimmt wohl, Seicento! Das könnte man, wenn man wollte, als "kreativ verlaufenen One-night-stand" verbuchen.
    Doch: ist dir aufgefallen, dass der ganze, lange Mittelteil dieses Toccaten-Satzes aus einer FUGE besteht....??? ;)

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)


  • Liebe Bachiania, ich habe dich auch bei einer Nebentätigkeit entdeckt. ;)


    Zu Fuge: Das ist ein Grund mir die Toccata noch mal genau anzuhören. Ich habe erst mal eine Version mit Cembalo gesucht. Die von Ton Koopman hat mir erst mal am meisten zugesagt.

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  • Lieber Seicento, ich hatte mir zunächst überlegt, eine Cembaloversion zu posten, dann aber soch das Klavier gewählt, weil ich immer denke, ich sei allein auf weiter Flur mit meiner Vorliebe, Bach am liebsten am Cembalo zu hören. Koopman habe ich mir soeben angehört. Er spielt es wie ich erwartet hatte, stark akzentuiert und mit sehr vielen Verzierungen, so wie in seiner Aufnahme des WTC. Schön aber etwas ungewohnt.


    Diese Version gefällt mir sehr:



    Doch würde ich zu gerne wissen, welche Szene auf diesem Bild des Videos zu sehen ist. Kann mir das jemand sagen?


    Apropos Nebentätigkeit: Glaubst du, als Engel ist es immer so leicht, mit hehrer Kunst Geld zu verdienen? Gelegentlich muss man eben auch kommerzielle Wege beschreiten...


    ;) Bachiania

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)

  • La túnica de José, ebenfalls von Velázquez: die Brüder präsentieren ihrem Vater Jacob den mit (Ziegen-) Blut getränkten Rock Josephs.


  • Was täten wir hier wohl ohne dich, Gombert ;)

    Man sagt, wenn die Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach, füreinander aber spielen sie Mozart.
    (Sir Isaiah Berlin)


  • nur als mp3



    hier sind einige Cartoons zu sehen

    B A C H und Jorge Sicre
    Die Sache scheint auf den ersten Blick sehr einfach zu sein. Das Bild auf den Cover trägt eine Signatur und stammt demnach von einem gewissen Jorge Sicre. Bei der Suche trifft man zunächst auf Jorge Sicre, einen kubanischen Maler, 1958 in Havanna geboren. Dessen Großvater, Juan José Sicre Velez (1898-1974) war ein bekannter kubanischer Bildhauer. Selbiger war sicher nicht der Schöpfer des Bildes, das mit ´95 datiert ist. Dessen Sohn aber, der Vater des Malers Jorge Luis Sicre-Gattorno also, trägt ebenfalls den Namen Jorge Sicre. Im Hauptberuf war der zwar nicht gestalterisch tätig, sondern er war Cellist im Cleveland Symphony Orchestra - später hat er an der Juilliard-School unterrichtet. Aber dieser Jorge Sicre senior war zumindest ein begnadeter Zeichner und fertigte Cartoons von berühmten Musikern an. János Starker sah eines Tages diese Cartoons. Er hatte schon lange zuvor Untertitel für nicht existierende Cartoons von Musikern mit merkwürdigen Eigenheiten geschrieben. Die beiden Cellisten kamen bald überein, zusammen ein Buch zu veröffentlichen. Starker schreibt in seinen Memoiren, dass sie eigentlich nur beruflich aktive Künstler darin karikieren wollten. (Als das Buch bereits im Druck war, starben allerdings Emil Gilels und Pierre Fournier.) 1000 Exemplare von "The Roll Call of the Blessed Ones - der Appell der Gesegneten" gingen 1985 in Druck. Einige damals lebende Kollegen, die sich in dem Buch wieder fanden, waren ‚not amused‘ - sowie einige, die nicht drin vorkamen. Starker schloss aus den Reaktionen, dass die Musiker weniger Humor hatten, als er angenommen hatte. (Das galt sicher nicht für Starker, da eine Karikatur von ihm auf dem Einband des Buches zu sehen ist - unten rechts nehme ich an.)
    Das Buch wird bei Amazon angeboten und man kann vier Bilder daraus auf der Amazon-Seite finden. Eines der Bilder trägt die gleiche Signatur wie sie auf dem Cover der Bach'schen Cellosuiten zu sehen ist. Deshalb würde ich vermuten, dass das Bild auf dem Cover von dem Cellisten Jorge Sicre stammt. Wie passend! Der Schöpfer wusste zumindest, dass Bach für die Sonate Nr. 6 zum Teil den Bratschenschlüssel verwendet hat. Mir gefällt das Bild sehr gut, da sich der Name Bach zusammensetzt aus einem Bratschenschlüssel, einem F-Loch, der Taille eines Cellos und einem H (für Hörer? Harmonie? Himmel?....). ;)

  • Ich finde es bedauerlich, dass nun von den sehr erfolgreichen Versen abgewichen wird. Unzweifelhaft waren die von seicento so toll animierten Cover das Salz in der Suppe, aber die Verse gehören mit zur Suppe.


    zweiterbass

    Wer die Musik sich erkiest, hat ein himmlisch Gut bekommen (gewonnen)... Eduard Mörike/Hugo Distler

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  • Ich finde es bedauerlich, dass nun von den sehr erfolgreichen Versen abgewichen wird.


    Nun gönn doch seicento auch mal eine Verschnaufpause...

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Was ja aber wohl der Steg eines Cellos ist?


    Du hast recht ! Darauf hätte ich auch selber kommen können ! Ein Ponticello - Steg. Man sieht sogar die Einkerbungen für die Saiten. Jetzt gefällt mir das Cover noch besser.


    Danke, lieber Reinhard !


    @zweiterbass
    Die Cover sind aber auch ein wichtiger Bestandteil der Thread-Suppe hier. ;)
    Das Cellosuiten-Cover hat mich echt fasziniert.

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