Zitat
Original von Bernhard
Wie weit fußt diese (fragwürdige ?) Rekonstruktion auf musikhistorischen Boden ?
Bach hat ja -wie bekannt- einige Orchester-Konzerte anderer Komponisten für Tasteninstrumente bearbeitet.
Alessandrini ist hier wohl (spaßeshalber?) den umgekehrten Weg gegangen.
Einen Tutti vs. Solo-Dialog aus dem Material herauszuarbeiten, dürfte wohl nicht so schwer gewesen gewesen sein. Entsprechend seinem stilistischem Empfinden und Können hat er dann noch ein paar Füllstimmen für das Orchester hinzugesetzt und das Ganze möglichst idiomatisch instrumentiert.
Fragwürdig? Sicherlich irgendwie schon, weil es sehr vom künstlerischen Einfühlungsvermögen des Arrangeurs abhängig ist.
Wenn es denn gut arrangiert und auch toll eingespielt worden ist, dann könnte das Resultat schon sehr interessant und auch schön klingend sein. Die JPC-Ausschnitte sind für jedoch zu kurz, um Näheres dazu zu sagen.
Solange einem immer mitgeteilt wird, dass es sich hier um Bach/Alessandrini handelt, empfinde ich noch es als legitim, so etwas zu machen.
Auf gleicher Stufe wie das Original sehe ich so etwas natürlich nicht.
Auf jeden Fall sind Bachs Noten für Tasteninstrumente von ihrer Struktur her eigentlich immer so gut "gearbeitet", dass sie sich auch auf Streich- oder Blasinstrumenten sehr schön anhören können.
Das gilt ja auch für viele seiner Orgelwerke.
Mir ist jedoch nicht bekannt, dass Bach ursprünglich ein Concerto für Orchester schrieb und dieses Italienische Konzert dann für Cembalo bearbeitete. Aufgrund der Tatsache, dass die Musik auch sehr clavieristisch "in die Hand" geschrieben wurde, halte ich dies auch für nahezu ausgeschlossen.
Oder hat da irgendeiner etwas herausgefunden?
Gruß
Glockenton