Die allerallertraurigste Musik

  • Im zentralen Janacek-Thread habe ich den deutschen Text der Kantate "Amarus" eingestellt, der zusammen mit der Musik von großer Melancholie und Trauer erfüllt ist.

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Zum Thema fällt mir vieles ein, ich nenne mal ein Werk:


    Die gesamte Sechste Symphonie (in einem Satz) von Allan Pettersson. Das Finale kannst Du ja mal anhören (57:37), es sagt vieles über das gesamte Werk aus und ist sehr erschütternd. Oder mal rund um 37:30 hören... Die Symphonie muss man sich in normalem Maße erarbeiten, Herr Pettersson hat da ganz andere Werke geschrieben, die sich mir bisher nicht erschlossen haben. Man wird reich belohnt.


    https://www.youtube.com/watch?v=Wm83O4_Y5rg


    Sehr langgezogene Noten mitunter.. da fällt mir wieder einmal ein Vergleich zu anderen Musikstilen ein. Thom Yorke (u.a. von Radiohead), zieht Noten auch gerne lang. Bspw. in Pyramid Song singt er die Noten ab Mitte des Stückes in extremer Länge.


    Ich will jetzt nicht die üblichen Verdächtigen nennen (aber mit Marcia Funebre aus Eroica und Bruckners Adagio aus der 7. liegt man immer genau richtig). Atterbergs Fünfte hat einen sehr traurigen Satz (er ist aber auch tragisch), Sibelius hat auch einen sehr schönen Trauermarsch geschrieben (In Memoriam) und Dvoraks Waldtaube ist auch sehr traurig, sie hat einen schönen Absturz. Große Tragik hat Sibelius' "Wood Nymph", ein viel zu selten gehörtes Werk.

  • Hallo Tapio,


    stimmt. Auch ich habe mich intensiver mit den Sinfonien von Allan Pettersson beschäftigt, und auch ich bin bei vielem, das er schrieb, ratlos.


    Nicht so aber bei der 6. Sinfonie.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Für mich sind gerade diejenigen Musikstücke besonders wertvoll, die ein Spiegel meiner eigenen Seelenzustände sind. "Stimmung aufhellen", das war für mich nie eine Motivation, um Musik zu hören.


    Das kann ich für mich auch so unterschreiben. "Die ein Spiegel meiner derzeitigen Seelenzustände sind". Vielleicht sucht man ja Trost in der Gewissheit, dass es Leidensgenossen (hier: der Komponist) gibt - man ist also nicht allein. Ich weiß es nicht. Derartige Musik schadet mir jedenfalls nicht, eher das Gegenteil ist der Fall. Es ist mir eine (traurige) Freude.

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