• Meinen Dank an Joseph II. für seinen Link auf den SPIEGEL-Artikel, der ja einiges erhellt. Die darin zum Ausdruck kommende künstlerische Beurteilung von Mittelmaß, die nichts mehr als Provinzialismus darstellt, möchte ich mir nicht zu Eigen machen.


    Belustigend fand ich dennoch die Vergleiche "eine intelligente Mischung aus Furtwängler, Toscanini, Bernstein und Otto von Bismarck" oder "Vetter von Martin Luther" und "Doppelgänger von Hemingway", noch besser "Johannes Brahms kurz vor der Rente".


    Da weiß man doch wenigstens, was dieser Mann so alles beinhaltet! ;)


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • In der Leipziger Volkszeitung war gestern ein ausführlicher Artikel von Peter Korfmacher zu lesen, der den Jubilar würdigt.
    Ich fand diesen Artikel sehr interessant und treffend, so daß ich mir erlaube, hier auszugsweise zu zitieren:


    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Den weit verbreiteten Hype um Kurt Masur kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich halte ihn für einen guten Dirigenten, dem traditionellen Bild des deutschen Kapellmeisters verpflichtet. Dieser Typ Dirigent sirbt aus, er ist einer der letzten, wenn nicht gar der letzte. Von "Dirigentengenie" zu sprechen wie es der MDR im Titel einer Sendung tat, ist nun wirklich zu hoch gegriffen. In dieser Kategorie, die ich persönlich so nie ausdrücken würde - es ist eine der Kopfgeburten der Presse, die ohne solche Steigerungen nicht auszukommen scheint - spielt er nicht. Da gehören Furtwängler, Bernstein, Karajan, Knappertsbusch oder Celibidache hinein. Ich weiß auch nicht, ob seine Aufnahmen in dem Maße überleben werden wie bei den genannten Herren. Mir ist keine CD oder Platte bekannt, die nur er, Masur, in absoluter Unverwechselbarkeit hinbekommen hat wie Karajan den Beethoven oder Bernstein den Mahler.


    Masurs Ruhm hat nicht wenig mit seiner Rolle während des Zusammenbruchs der DDR zu tun. In den Jahren davor ist er nach meiner Beobachtung nicht so angebetet worden wie jetzt. Denn er war nicht nur Dirigent, er war auch ein Profiteur des sozialistischen Staates. Er hat dem DDR-Regime erst dann entschieden den Rücken gekehrt als es am Boden lag und plötzlich fast alle draufhauten. Es war nämlich nicht mehr sonderlich gefährlich wie noch zehn Jahre zuvor. Das kam an 1990, vor allem bei den Amerikanern, die ihn nach meiner festen Überzeugung vor allem deshalb nach New York gerufen hatten, weil er in Leipzig mit auf der Straße war. Plötzlich war fast vergessen, dass Masur, in der DDR hoch dekoriert, sich von Honecker ein neues Gewandhaus hatte bauen lassen. Bürgerrechtler sehen anders aus. Von Protesten Masurs gegen die Führung der DDR, als die noch fest Im Sattel saß, ist mir nichts bekannt. Sein tragischer Verkehrsunfall ist wirklich verjährt. Aber die seinerzeitige Vertuschung sagt schon etwas aus. Einen Vorwurf darf man daraus nicht mehr ableiten.


    Mich hat auch irgendwie unangenehm dieses Konzert zu seinem 80. Geburtstag vor fünf Jahren in Leipzig berührt, das jetzt wiederholt wurde. Da saßen die alle in der ersten Reihe von Iris Berben bis was weiß ich wer noch alles. Und Harald Schmidt hat moderiert.


    Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold,
    daß es einen Hype um Masur gäbe, empfinde ich eigentlich nicht so. Sicher, er rückt jetzt zum 85.ten mal wieder kurz in den Fokus, aber ansonsten ist es doch recht ruhig um ihn, auch hier im Forum.
    Das mit dem "deutschen Kapellmeister" trifft es ganz gut, aber in dieser Rolle ist er wohl einer der Besten.
    Ich sehe logischerweise alles etwas aus Leipziger Sicht. Und die Leipziger rechnen ihm seine Rolle in den Umbruchtagen hoch an. Es ist auch nicht so, daß sein Engagement während der Friedlichen Revolution für ihn ungefährlich gewesen wäre. Schließlich drohte an dem Abend, als er über den Leipziger Stadtfunk den "Aufruf der Sechs" verlas, die Lage zu eskalieren. Was ich nicht empfunden habe ist, daß dies nach der Wende wesentlichen Einfluß auf Wahrnehmung seiner künstlerischen Arbeit gehabt hätte. Ich denke, Peter Korfmacher hat das in seinem Artikel ganz gut dargestellt.
    Die beiden Konzerte im September sind übrigens ganz normale Gewandhaus-(Anrechts-)konzerte, Masur dirigiert Werke von Prokofiev, Tschaikowsky und Gershwin. Preise sind ganz normal und gewandhausüblich, aber natürlich ist ausverkauft...



    :hello:
    Reinhard



    PS: Was soll daran falsch sein, daß Masur sich "von Honecker ein Gewandhaus bauen ließ"? Abgesehen davon, daß das natürlch keine Sache zwischen Honecker und Masur war, müssen wir uns nun wenigstens nicht die Gewandhauskonzerte im Audimax der ehemaligen Karl-Marx-Universität anhören. Selten wurde Geld sinnvoller ausgegeben. Und wenn Masur daran Anteil hatte, so ist ihm das zu danken.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Gerade gelesen das Kurt Masur an Parkinson
    erkrankt ist!


    Ja, das ist allerdings schon sehr lange bekannt.
    Ich durfte Masur ja Ende September noch einmal im Gewandhaus erleben und ich muß leider sagen, ich bin sehr traurig darüber, daß er von der Krankheit schon sehr schwer gezeichnet ist.
    Seine Krankheit hat ihn aber nicht gehindert, "seinen" Leipzigern ein begeisterndes Konzert zu bieten.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Die 'Länge' des ihm gewidmeten Threads wie auch manche Äußerung hier lassen diesen Schluß jedenfalls zu. Und auch ich gehörte zu denen (wohl durch verschiedentlich gelesenes), die hinter der Bekanntheit Masurs hauptsächlich seine Rolle zum Ende der DDR vermuteten.


    Wie dem auch sei: kürzlich bekam ich eine Aufnahme der Beethoven-Sinfonien Nr. 3, 5, 6 und 9 mit ihm in die Hände und stellte sehr schnell fest, daß ich mich sehr geirrt hatte (ebensolches unterstelle ich von meinen Vorrednern insbesondere Robert Stuhr):


    Ich kann mir zwar vorstellen, woher der Eindruck der 'Langweiligkeit' kommt: für jemanden, der meinetwegen hauptsächlich durch Karajans Beethoven geprägt ist (wie ich auch), stellt sich im ersten Moment schon an mancher Stelle das Gefühl ein, der letzte Schwung könnte fehlen. Dies ist allerdings mitnichten dem Phlegma des Dirigenten oder einem Mangel an interpretetorischer Kraft geschuldet. Und nach besagtem ersten Moment stellt sich sehr schnell die Erkenntnis ein, daß Masurs Ansatz lediglich in hohem Maße dem Ideal klassischer Schönheit verpflichtet und frei von wie auch immer gearteten Manierismen ist. Die Beethovenschen Ecken und Kanten werden allerdings mitnichten eliminiert, sondern für meine Begriffe mit höchster Feingeistigkeit vorgetragen.


    Zeugnis dessen ist nicht zuletzt, daß sämtliche Instrumentengruppen in einem Maße fein abgestimmt sind, das ich als absolut herausragend zu bezeichnen geneigt bin. Inwieweit dieses Verdienst Masur oder dem verantwortlichen Tonmeister ans Revers zu heften ist sei dahingestellt - aber wahrscheinlich haben sie beide einen ganz erheblichen Teil beigetragen.


    Das Gesagte gilt eigentlich für alle enthaltenen Sinfonien (die anderen werde ich mir wohl auch noch besorgen müssen), und unter dem Strich ist Masurs Beethoven-Interpretation sicherlich eine der wenigen, die mich in letzter Zeit haben wirklich aufmerken lassen. Von mir gibt es jedenfalls eine ganz klare Empfehlung! :)

  • Zeugnis dessen ist nicht zuletzt, daß sämtliche Instrumentengruppen in einem Maße fein abgestimmt sind, das ich als absolut herausragend zu bezeichnen geneigt bin. Inwieweit dieses Verdienst Masur oder dem verantwortlichen Tonmeister ans Revers zu heften ist sei dahingestellt - aber wahrscheinlich haben sie beide einen ganz erheblichen Teil beigetragen.


    Das wage ich ebenfalls zu behaupten … jedoch zeige ich die neuere Gesamtaufnahme, die mir noch besser gefällt:


    M.E. werden diese Aufnahmen zu Unrecht nach hinten gedrängt; lästern ist ja einfacher …


    aber zeitaufwendiger die Mühe, einmal gründlich zu vergleichen,
    dann gehen einem die Ohren und Augen auf … :jubel:

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Das wage ich ebenfalls zu behaupten … jedoch zeige ich die neuere Gesamtaufnahme, die mir noch besser gefällt:


    M.E. werden diese Aufnahmen zu Unrecht nach hinten gedrängt; lästern ist ja einfacher …


    aber zeitaufwendiger die Mühe, einmal gründlich zu vergleichen,
    dann gehen einem die Ohren und Augen auf … :jubel:


    Und schon wieder was gelernt! Ich war davon ausgegangen, daß sich hinter diesem Cover Masurs 70er-Zyklus in neuer Verpackung verbirgt. Daß er die Beethoven-Sinfonien zweimal aufgenommen hat, wusste ich nicht. Mein Portemonnaie und ich danken Dir also herzlich für den Tip... :P :)


  • Masurs Beethoven-Zyklus wurde in den 70er Jahren von Philips auch als 4-Kanal-Version (Quadro) produziert. In dieser Form kamen die Sinfonien erstmals 2005 bei Pentatone als SACDs in Stereo und Multichannel heraus.

    mfG
    Michael

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  • Unter dieser Überschrift habe ich soeben diese Mitteilung in der aktuellen Tagespresse gelesen.
    Ich zitiere auszugsweise:
    Hüfte gebrochen - Not OP!
    Schwächeanfälle, Stürze, Brüche - Prof. Masur ist immer häufiger krank.
    Der frühere Gewandhauskapellmeister Prof. Kurt Masur hat sich bei einem Sturz in Tel Aviv die Hüfte gebrochen. Wie erst gestern bekannt wurde, fand die Operation bereits am 6. Februar statt. Doch der weltbekannte Dirigent liegt noch immer im Krankenhaus.
    Fest steht bereits: Alle Konzerte im März sind abgesagt. Dies gilt auch für die ausverkaufte Deutschlandtournee mit der Dresdner Philharmonie. Auch zwei Konzerte mit dem französischen Nationalorchester Paris sind verschoben.
    Wann der Maestro wieder ans Pult zurückkehrt, ist noch völlig offen.
    Der Maestro hatte schon zuletzt ziemlich gebrechlich gewirkt, mußte sich oft von seiner Frau helfen lassen.


    Mit besten Genesungswünschen
    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Den besten Genesungswünschen schließe ich mich von Herzen an und hoffe, dass er doch noch einmal ans Pult zurückkehren kann.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Auch von mir die besten Wünsche zur vollständigen Genesung!


    Allerdings sollte man in diesem Alter die Alarmsignale des Körpers nicht mehr ignorieren. So schwer es fällt, aber oft ist es dann klüger, den Taktstock beiseite zu legen. Auch der kürzlich verstorbene Wolfgang Sawallisch erkannte die Notwendigkeit und hörte bereits vor einigen Jahren schweren Herzens mit dem Dirigieren auf.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Vor einem knappen halben Jahr wurde bekannt, daß sich der Dirigent Prof. Kurt Masur bei einem Sturz schwer verletzt hat und sich in einer Klinik operativ behandeln lassen mußte. Neue, vor allem positive Nachrichten, gab es seither nicht.
    Hoffen wir also, daß die Genesung erfolgt ist, bzw. er sich den Umständen entsprechend auf dem Weg der Besserung befindet und wünschen wir ihm zu seinem Geburtstag mit herzlicher Gratulation alles Gute.



    Kurt Masur (* 18. Juli 1927 in Brieg /Niederschlesien) ist ein deutscher Dirigent.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Bei Francemusique.fr gibt es eine Serie "Kurt Masur" mit 3 podcasts mit Werken von Beethoven,Bruckner,Mendelssohn,Strauss,u.a.
    Die Aufnahmen stammen aus den Jahren 2002-2007.
    Mit Firefox incl. download-helper lassen sich die podcasts (mp3-128) auf Festplatte speichern.


    http://www.francemusique.fr/em…asur-1-5-08-12-2013-00-00
    http://www.francemusique.fr/em…asur-2-5-08-13-2013-00-00
    http://www.francemusique.fr/em…asur-3-5-08-14-2013-00-00

    mfG
    Michael

  • Es gibt Neuigkeiten von Prof. Kurt Masur
    Ein Interview mit dem Maestro und ein Bericht standen gestern ausführlich in der BILD. Der Bericht ist auszugsweise im I- Net zu finden. Für Interessenten zitiere, bzw kopiere ich ihn hier.
    Ob man diese Nachricht positiv bewerten kann, sollte jeder für sich selbst entscheiden.


    Tapferer Kurt Masur! Er kann nur noch im Sitzen dirigieren
    Von J. RICHARD
    Leipzig – Er leidet an Parkinson, war im Februar in Tel Aviv gestürzt, hatte sich die Hüfte gebrochen, lag im Leipziger Uni-Klinikum...doch die Musik schenkt ihm immer wieder neue Kraft!
    Maestro Kurt Masur (86) ist zurück in seinem Gewandhaus: für drei anstrengende Konzerte!
    Donnerstag dirigierte er Schumanns 2. Sinfonie und Beethovens Siebente, Freitag erneut – und am Sonnabend die Mendelssohn-Gala!
    Allerdings: Masur steht erstmals nicht am Pult - er sitzt. In einem Spezialstuhl, den seine Frau Tomoko bauen ließ – er wurde rechtzeitig zu den Proben am Montag angeliefert.
    Doch Masur ist sehr gebrechlich. Er war schon im April 2012 in Paris vom Pult gestürzt.
    Darum haben Gewandhaustechniker rutschfeste Gummi-Noppen an den Stuhl geschraubt. Sprecher Dirk Steiner: „Damit wirklich nichts passieren kann.“
    Der greise Gewandhauskapellmeister a.D. wird von einem starken Service-Mitarbeiter auf die Bühne begleitet – alleine gehen kann er nicht mehr.
    Und hinter den Kulissen hält sich ein Arzt bereit, auch ein Krankenwagen steht zur Verfügung.
    Steiner sieht trotzdem wenig Grund zur Sorge: „Wir sind alle erstaunt, wie ihn die Musik belebt. Seine Strahlkraft ist ungebrochen.“


    CHRISSY


    Jegliches hat seine Zeit...

  • Kurt Masur im Interview auf Spiegel-Online (zuletzt aufgerufen am 03.07.2014):


    Zitat

    "Was ich an heutiger Musik dumm finde, ist ein Crossover wie "Classic meets Rock". Dass ist nichts Halbes und nichts Ganzes - nicht einmal provokativ, sondern nur saccharin-süßlich. Man braucht kein Crossover, die klassische Musik ist noch lange nicht tot."

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Heute hat er wieder Geburtstag. Zu seinem Ehrentage habe ich eine Box ausgesucht, die sich schon lnage in meiner Sammlung befindet:



    Kurt Masur feiert heute seinen 88. Geburtstag.


    Herzlichen Glückwunsch!


    Willi :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Wie u. a. die "Süddeutsche Zeitung" vermeldet, ist Kurt Masur heute im Alter von 88 Jahren verstorben.



    Prof. Dr. h. c. Kurt Masur
    * 18. Juli 1927, † 19. Dezember 2015


    Chefdirigent der Dresdner Philharmonie (1967—1972)
    Gewandhauskapellmeister (1970—1996)
    Musikdirektor des New York Philharmonic (1991—2002)
    Chefdirigent des London Philharmonic Orchestra (2000—2007)
    Musikdirektor des Orchestre National de France (2002—2008)


    Ehrendirigent der Dresdner Philharmonie, des Gewandhausorchesters Leipzig,
    des New York Philharmonic sowie des Orchestre National de France


    Ehrengastdirigent des Israel Philharmonic Orchestra


    R. I. P.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Gedenken wir Masur mit diesem großartigen Wagner-Konzert, noch aus der DDR 1988. Was er aus Orchester und Chor herausholt, ist wirklich herausragend!



    Theo Adam gefällt mir hier gar besser als in der Karajan-Aufnahme.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich bin sehr traurig über Kurt Masurs Tod.


    R.I.P.

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich bin ebenfalls tieftraurig. Verdanke ich doch ihm - neben Herbert Kegel - meine ersten, schönsten und damit prägendsten Begegnungen mit der klassischen Musik. In meinen Gedanken wird er weiterleben.


    Ruhe in Frieden und Danke für alles, was Du für mich, für uns und für Leipzig getan hast.




    Reinhard

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Live erlebt habe ich ihn nur ein einziges mal. Dieses Ereignis wird mir aber schon sehr im Gedächtnis bleiben, er bleibt als eine - politisch sicher nicht unumstrittene - aber prägende Gestalt deutscher Dirigierkunst nicht nur den Freunden des Leipziger Gewandhauses im Gedächtnis, sondern hinterlässt auch eine Reihe von Aufnahmen, die ich persönlich ganz vorn sehe (Ariadne auf Naxos oder die Liszt, Sinfonische Dichtungen). Ganz persönlich bin ich auch als erst Neu-Leipziger zu großem Dank verpflichtet, weil ich in dem Haus, für dessen Erbauung er sich so eingesetzt hat, regelmäßig Musik genießen darf.


    Daher verbeuge ich mich :hail:
    und wünsche mir, dass er in Frieden ruhen möge


    JLang

    Gute Opern zu hören, versäume nie
    (R. Schumann, Musikalische Haus- und Lebensregeln)

  • Kennen gelernt habe ich Kurt Masur in der Zeit als er an der Komischen Oper Berlin tätig war!


    Wirklich schätzen gelernt habe ich ihn allerdings erst in seiner Zeit beim New York Philharmonic.
    In den USA wird gerne darüber gesprochen, dass Masur das New Yorker Orchester transformiert habe.
    Ich denke, dass der Big Apple und das NYP auch Masur transformiert hat.


    Wie auch immer: einen sehr informativen und lesenswerten Nachruf findet Ihr hier:


    http://www.nytimes.com/2015/12…monic-conductor-dies.html


    Von einigen Konzerten unter der Leitung von Masur, die ich in New York und später in London beziehungsweise in Berlin gehört habe, sind mir starke Erinnerungen geblieben.
    Ich werde ihn nicht so schnell vergessen.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Mit Kurt Masur ist wieder eine der großen, alten Dirigentenpersönlichkeiten von uns gegangen. Es gelang ihm, ohne Mätzchen und fragwürdige Modernisierungsexperimente beeindruckende Klangerlebnisse im Stil des pathetisch, opulenten Klangideals zu verwirklichen. Auch wegen seiner Rolle und seines mutigen Einsatzes vor der Wende wird er in Erinnerung bleiben.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Zufällig entdeckt: Das letzte Konzert von Kurt Masur beim Aurora Classic Festival im August 2015. Sehr bewegend, den großen alten Mann im Rollstuhl das allerletzte Mal dirigierend zu sehen. Wagners "Tannhäuser"-Ouvertüre.


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • wo wir gerade (10/2017) andernorts im Forum über DDR-Beethoven sprechen (Kegel, Konwitschny), kommt mir in den Sinn, einen Beethoven-Zyklus mit Masur anzuschaffen. Zwei Mitschnitte der Neunten habe ich schon und bin zufrieden damit (CD von Berlin Classics des Eröffnungskonzert des neuen Gewandhauses und eine auf Arthaus-Bluray von mutmaßlich 1991, ist leider nicht exakt vermerkt, der Tenor ist James Wagner). Hinter Pentatone verbirgt sich die frühere Philips-Aufnahme, diesmal tatsächlich quadrophon (wem es was bringt, mir nicht), soweit klar, aber die verschiedenen anderen Ausgaben, einmal als Philips, einmal als Decca umetikettiert, machen die Sache unübersichtlich. Taugt die Eloquence-Veröffentlichung? Und welche Aufnahmen verbergen sich hinter ihr? Der 70er-Jahre-Zyklus? Ich hatte verschiedentlich den Einruck, dass diese Serie, warum auch immer, auf normalem Stereo-Gerät klangtechnisch tendenziell wattig klingt. Gibt es neue Meinungen, welcher Zyklus der bessere ist? (ich würde derzeit zum neueren Zyklus tendieren).

    Er hat Jehova gesagt!

  • Der 70er-Jahre-Zyklus?

    Damit sind jetzt Audio-Studio-Aufnahmen gemeint, richtig? (Darunter die "Neunte" mit Tomowa, Burmeister, Schreier und Adam)


    Neben der im vorletzten Beitrag schon eingestellten Fernseh-"Neunten" wurden in den 1970ern offenbach noch mehr Fernsehaufzeichnungen von Beethoven-Sinfonien unter Masur produziert, zum Beispiel diese:



    https://www.youtube.com/watch?v=esedJQMQLKo

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose