• Es gibt zahlreiche Versionen, Interpretationen und sogar zumindest eine Parodie zu diesem Stück


    Rule Britannia ist, man kann es traditionell seit Jahren im NDR-Fernsehen verfolgen, in jeder "Last Night of the Proms" ein Highlight und die Varianten sind, sofern man diese Übertragung verfolgt, in der Tat sehr zahlreich. Das ist in Swan Sea anders als in Belfast, Glasgow oder im Hyde Park, nirgends aber so toll wie in der Royal Albert Hall...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Ich habe die Themen "bellezza" und "musikalische Perlen vor Bach" mit Absicht getrennt (1700 als ungefähre Trennlinie), um damit mehr Übersicht zu bekommen. Die Auswahl richtet sich hier überwiegend nach der Schönheit, Klarheit und Verständlichkeit. Mir war wichtig, zu zeigen, dass man keine Spezialkenntnisse für Alte Musik braucht. Ich wollte einfach die Hörschwelle senken. Ich hatte bisher die Gewohnheit, an meine musikalischen Freunde, die nicht so viel kennen, CDs mit den Stücken aus der Alten Musik zu schicken. Die Resonanz war fast immer sehr positiv. Hier mit dem Forum ist es noch einfacher. Ich werde meinen Freunden einfach die beiden Themen angeben, und sie sollen dann selber klicken und hören.
    Daneben gibt es noch das Thema "Vokalpolyphonie"; das ist natürlich grundsätzlich auch offen, aber doch schon eher für Kenner.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Ich versuche mal, mich hier auch kurz einzuklinken.
    Wenn ich richtig verstehe, dann muß das Stück nach 1700 geschrieben sein. Das ist es allemal!


    Es ist eines der Lieder von Jean Sibelius. die ich besonders liebe:
    Höstkväll , was so viel heißt wie Herbstabend!
    Passt ja gerade bestens!



    Zieht Euch warm an und trinkt einen schönen Tee mit Rum.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Hallo!


    Eines der schönsten Lieder von Richard Strauss interpretiert von einer beeindruckenden Gundula Janowitz: Morgen!



    Mich beeindruckt auch, dass die Harfe hier eine deutlich prägendere Rolle hat als in anderen Aufnahmen.


    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Rose, Persson, Schimmel, Kirchschlager, Hofmannsthal, Strauss




    Diese Aufnahme habe ich jetzt entdeckt. Es ist Salzburg 2004, und Angelika Kirchschlager kommt tatsächlich auf einem Schimmel hereingeritten. Und toll singen kann sie sowieso. Auch Mia Persson ist eine Wucht. Ich glaube, sie ist Schwedin, sie verkörpert hier die klassische Figur des "süßen Wiener Mädels"!

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

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  • Ein sehr eindrucksvolles, besinnliches Werk, das ich auch schon gesungen habe. Leider fanden es meine Mitchoristen zu langweilig, sodass es nicht wieder aufgenommen wurde. Im Unterschied zur sonstigen YouTube-Praxis, uns auch nicht vor dem letzten Schrott zu bewahren, gibt es hier eine Reihe sehr guter Aufnahmen, z.T. auch mit Orchester; das Original sieht nur Orgelbegleitung vor.


    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Vor einigen Jahren hat in einer samstäglichen Klassiksendung - der Titel dieser Sendereihe ist mir entfallen - Dirk Schortemeier von einem Opera-Classica-Hit berichtet, der das italienische Publikum bei der Uraufführung außer Rand und Band geraten ließ. Der Schlager - im besten Sinne gebraucht - wurde überall gesungen, gepfiffen und vielleicht auch gegrölt. In der Sendung ließ Schortemeier zunächst diesen Hit - von Lucia Valentini-Terrani gesungen - spielen und schob dann noch eine virtuose Bearbeitung dieses Hits - Tema con Variazoni - für Gitarre von Fernando Sor nach. Ich fand diesen Hit von Valentini-Terrani gesungen auch bei Youtube, aber in sehr schlechter Qualität, weshalb ich diesen Clip gewählt habe: Di tanti palpiti aus Tancredi von Rossini:



    Ich kann bei dieser Melodie die Italiener verstehen. Hoffentlich versteht es auch dr. pingel 8-)


    :hello:

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    MUSIKWANDERER


  • Ich kann bei dieser Melodie die Italiener verstehen. Hoffentlich versteht es auch dr. pingel 8-)


    :hello:


    Na klar verstehe ich das. Wer singt da eigentlich? Ist diese Arie nicht bei einem feurigen Sopran besser aufgehoben?
    Übrigens scheint sich hier die Meinung auszubreiten, ich wäre melodiefeindlich. Ein Irrtum. Einer der subtilsten Melodiker war Francesco Cavalli, bekannt als einer meiner Hauskomponisten

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Wer singt da eigentlich? Ist diese Arie nicht bei einem feurigen Sopran besser aufgehoben?


    Die Sängerin wird direkt oben genannt: Ewa Podles. Und was die Stimmlage angeht, musst Du wohl oder übel Signor Rossini, als den Urheber dieser Musik, anklagen, der hat die Rolle (den "Tancredi") nunmal für einen Alt geschrieben. Beim Label Naxos singt die Podles ebenfalls die Titelrolle und Sumi Jo die Amenaide, der Dirigent ist Alberto Zedda. Vielleicht - die Angabe fehlt bei Youtube - ist der Clip ja ebenfalls von Naxos???


    :hello:

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    MUSIKWANDERER

  • Ist diese Arie nicht bei einem feurigen Sopran besser aufgehoben?


    Tancredi ist ein sizilianischer Ritter (wenn es so etwas wirklich gegeben hat ;) ). Diese Hosenrolle kann überhaupt nirgendwo besser aufgehoben sein als bei Ewa Podles!

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


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  • Danke für die Auskunft, Rossini ist nicht gerade meine Stärke. Bei Rossini finde ich immer, dass man mit einer reinen CD nicht auskommt, sondern seine Werke, die so voller Witz sind, müssen gespielt, und zwar witzig gespielt werden. Ponnelle konnte das (Rossini-Reihe in Düsseldorf). Ich erinnere mich, dass die "Reise nach Reims" auch in Gelsenkirchen gespielt wurde und z.B. ein Dutzend echte Badewannen auf der Bühne standen.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Das Folgende ist für mich - nicht nur wegen Fritz Wunderlich, sondern auch wegen der Macht der Musik - in diesem Thread gut aufgehoben:



    :)

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    MUSIKWANDERER

  • Ein gutes Orchester, ein großartiger Sänger, eine wunderbare Komposition: mehr braucht man nicht. "Bellezza" halt. Ich frage mich, was hätte mein Freund Marthaler aus diesem Stück gemacht? Ach nein, ich frage mich das lieber nicht!

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Hier eine wunderbare Arie, eine von Mozarts genialsten Eingebungen, leider in einer wegen seines Seria-Charakters heute nicht mehr so goutierten Oper versteckt, ich konnte mich für keine der verschiedenen Versionen entscheiden, weshalb ich hier drei zur Auswahl eingestellt habe: Janet Baker, Julia Varady und Vesselina Kasarova





    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

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  • Alle drei laufen bei mir nicht!


    Also - das verstehe ich nicht (bin aber auch auch kein PC-Experte!). Ich habe soeben kontrolliert und stelle fest - es "löppt" (wie man so sagt) alles wie gehabt. Auch die davor eingestellten Clips machen bei mir keine Probleme...


    ?(

    .


    MUSIKWANDERER

  • Hier noch einmal Bellezza - jetzt aus der lateinischen Schulkomödie "Apollo et Hyacinthus" (KV 38, 1766) von Mozart das Duett "Natus cadit" (leider werden hier die Interpreten mal wieder nicht genannt)



    Wenige Monate später hat sich Mozart an dieses Duett erinnert, als er seine F-Dur-Sinfonie (KV 43) niederschrieb und dafür dieses Andante als zweiten Satz benutzte



    Wer Veränderungen feststellt, hat gut hingehört: Der Satz ist nach C-Dur transponiert und anstelle der originalen Oboen in der Arie werden hier Flöten verlangt...


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • (leider werden hier die Interpreten mal wieder nicht genannt)


    Wenn der Einsteller sie nicht sofort angibt finden sie sich zumeist in den Kommentaren wieder. So auch hier: "Kobie van Rensburg and Simone Schneider."

    Ciao


    Von Herzen - Möge es wieder - Zu Herzen gehn!


  • Hier wird eine der schönsten Arien der Belcanto-Literatur dargeboten. Die Arie zählt zu meinen Lieblingsstücken. Der Komponist selbst scheint so begeistert davon gewesen sein, daß er diese Arie - leicht modifiziert - und dann von einem Mann mit anderem Text gesungen - auch in einer zweiten Oper eingesetzt hat - die aber üblicherweise gestrichen wird.



    Hier aber wird sie in der "richtigen Oper" in der allseits bekannten und beliebten Originalversion gesungen.
    Man betrachte das Einstellen dieses Links quasi als "Weihnachtgeschenk" an alle Tamino-Mitglieder....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Dann stelle ich mal spaßeshalber die Tenorversion ein, die der Cenerentola übrigens vorausging:


    (Ab 4.52)


    Sie wird oft gestrichen, weil sie die technischen Fähigkeiten vieler Tenöre übersteigt.

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

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  • Und weil wir schon mal bei Bellezza, Rossini und von Stade sind:


    Hier das Lied von der Weide und Gebet der Desdemona aus Rossinis "Otello":


    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)


  • Ich liebe die Klarinette nicht so sehr, außer allerdings als Farbe im Orchester. Es gibt aber Ausnahmen, und eine davon ist das Klarinettenquintett von Brahms (op.115). Ich liebe besonders die wunderbaren Figuren der ersten Geige im 2. Satz. Bei YouTube gibt es jede Menge tolle Aufnahmen dieses Stückes. Ich zitiere hier die berühmte Einspielung mit Karl Leister und dem Amadeus-Quartett. Meine Lieblingsaufnahme ist gar nicht auf dem Markt, sie ist aus dem Radio. Das junge Quartett habe ich vergessen, aber die Klarinette wurde von Nicola Jürgensen gespielt, die neben ihrer Solokarriere die feste Stelle im WDR-Sinfonieorchester beibehält. Wer etwas über sie wissen will, braucht bei YouTube nur ihren Namen anzugeben.

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    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Bitte sehr: Mit meinem Beitrag kehre ich zur Oper zurück und das mit zwei Frauenstimmen, die ich noch nie gehört habe, weder die Namen, noch die Stimmen, die aber "Bellezza" klingen (eine Aufnahme aus Bukarest):



    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER


  • Die Rheinische Sinfonie von Schumann wurde komponiert, als er sein Amt als Musikdirektor in Düsseldorf antrat. Allen WDR-Hörern war natürlich der Anfang des 2. Satzes bekannt, weil dieser als Logo für eine Sendung gebraucht wurde. Wie überrascht war ich Jahre später, als ich entdeckte, dass diese Sinfonie 5sätzig war. In meinen Chören haben wir viele wunderbare Schumannsche Lieder gesungen, bei seinen Kompositionen für Orchester gab es für mich zwei große Favoriten: die Einleitung des 1. Satzes der 4. (aber bitte nur Furtwängler) und der 4. Satz der Rheinischen, wobei es egal ist, ob da der Kölner Dom gemeint ist oder nicht.
    Ich habe mal einen Ausschnitt aus den USA gewählt. Hierzulande ist viel zu wenig bekannt, dass durchaus jede große Stadt in den USA ein eigenes Sinfonieorchester hat, das keine staatlichen Subventionen bekommt. Hier sehen wir ein Sinfonieorchester aus Miami, das sich unter der präzisen und intensiven Leitung der jungen Dirigentin doch sehr achtbar schlägt.



    https://www.youtube.com/watch?v=r5DQVFW1sY0

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    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

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  • Ich hätte es mir ja denken können, dass es natürlich eine ebenbürtige Aufnahme der 4. von Schumann gibt, die ich dann bei YouTube gefunden habe: wie immer Otto Klemperer.

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    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Reinhard Goebel hat im Jahre 1993 mit seinem Orchester, Musica Antiqua Köln, eine CD herausgebracht mit einigen Concerti von Johann David Heinichen (1683-1729), dem Hofkapellmeister in Dresden unter August dem Starken. Mein Lieblingsstück ist ein Einzelsatz "Vivace" (Seibel 240 - Seibel ist der Köchel von Heinichen). Dieser Satz ist einer der treffendsten Beweise für meine These, dass es unendlich viel sofort verständliche Musik auch in der Alten Musik gibt. Ich pflege immer zu sagen, dass "Die heimliche Ehe" von Cimarosa sich auch im Köchelverzeichnis gut machen würde. Hier würde ich jemand, der nicht ganz so firm ist, diesen Satz als ein Stück aus den "Brandenburgischen Konzerten" unterjubeln.



    Und hier die Pointe: der Anfang dieses Stückes ist von einem Computerfreund (sowohl meiner wie der des Computers) auf mein Handy gezaubert worden. Und noch eine Pointe: ich benutze mein Handy auch als Wecker. Dort ist der Weckton der Anfang des Kyrie aus der "Messe de Nostre Dame" von Machaut in der Fassung des Deller Consorts.

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    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)


  • Brahms schrieb dieses Stück für Alt, Männerchor und Orchester 1869. Es war ein "Brautstrauß" für Julie Schumann, seine große Liebe, den er ihr zur Hochzeit mit einem italienischen Grafen schenkte. Wie es in ihm innen aussah, kann man den ersten beiden Strophen dieser Rhapsodie entnehmen. Aber auch brieflich ließ er sich an seinen Verleger Simrock so vernehmen: "Hier habe ich ein Brautlied geschrieben für die Schumannsche Gräfin - aber mit Ingrimm schreibe ich derlei - Mit Zorn!"
    Der Text stammt aus Goethes "Harzreise im Winter", ein z.T. rätselhaftes Gedicht. Mir kommt es allerdings manchmal so vor, dass die versöhnliche 3. Strophe mit dem Männerchor von Brahms nicht ganz ernst genommen wurde, denn wenn man seine große Liebe dahinschwinden sieht, ist es mit der "Öffnung des umwölkten Blickes" nicht weit her. Aber immerhin, er fand diese Strophe ja bei Goethe vor; vielleicht hatte er sich auch entschlossen, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen.
    Im Internet gibt es eine sehr schöne Arbeit von einem Germanisten und Musikologen (Rudolf Drux) genau zu diesem Gedicht und dieser Komposition. Gute Aufnahmen gibt es sehr viele, besonders schön von Janet Baker und Christa Ludwig (unter Klemperer).

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    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Wer sich für diese ungewöhnliche Musik interessiert, braucht nur bei YouTube nachzusehen. Dort gibt es die Noten, dort gibt es eine sehr gute Erklärung von Leonard Bernstein (nur auf Englisch), der Titel wird erklärt, unterschiedliche Fassungen werden vorgestellt.
    Ich habe bisher noch keinen musikalischen Menschen erlebt, der von diesem Stück nicht fasziniert war. Z.B. haben wir diese Musik als Bühnenmusik verwendet bei einer Adaption von "Fahrenheit 451" (Bradbury); die Spannung im Saal war mit Händen zu greifen.

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    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

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