Tamino Opernkanon

  • Ich habe auch nichts dagegen, "Zémire et Azor" zu nehmen. Davon gibt es ja wirklich die meisten Aufnahmen.


    Wenn wir uns einig sind, können wir im Kanon fortsetzen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lieber Caruso, vielen Dank für Deinen kundigen Beitrag! Da Du das Werk von Grétry am besten überschaust, bin ich auch dafür, Deiner Empfehlung zu folgen und "Zémire et Azor" zu wählen. Weil wir das Werk noch nachträglich nominiert haben und außer uns dreien niemand Grétry zu kennen und zu schätzen scheint, lasse ich auch hier noch einmal ein Fragezeichen dahinter stehen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Damit kommen wir nun zu den beiden herausragenden Figuren der Oper des 19. Jahrhunderts: Wagner und Verdi.


    XVI. Wagner


    Wagner - Rienzi - 2
    Wagner - Der fliegende Holländer - 12
    Wagner - Tannhäuser - 10
    Wagner - Lohengrin - 13
    Wagner - Der Ring des Nibelungen - 15
    Wagner - Tristan und Isolde - 15
    Wagner - Die Meistersinger von Nürnberg - 13
    Wagner - Parsifal - 14


    Bei Wagner ist ab dem "Holländer" wahrscheinlich alles kanonisch, das zeigt ja auch die Zahl der Nominierungen: keine unter 10! Ich würde mich jedenfalls schwer tun, eines der Werke nicht hinein zu nehmen. Die Ring-Opern möchte ich dabei zusammennehmen, entweder man kennt den "Ring" ganz oder gar nicht. Damit hätten wir dann - je nach Zählung - 7 bzw. 10 Opern von Wagner, der bisherige Rekord! "Rienzi" sehe ich hingegen keinesfalls im Kanon, auch wenn ich diesem Frühwerk die Qualität nicht absprechen will.


    Aber vielleicht gibt es ja Taminos, für die weniger Wagner auch genug wäre? "Der fliegende Holländer" und "Tannhäuser" sind m.E. die einzigen Werke, über die man diskutieren könnte.


    XVII. Verdi


    Verdi - Nabucco - 7
    Verdi - I Lombardi - 1
    Verdi - Ernani - 3
    Verdi - Attila - 1
    Verdi - Macbeth - 8
    Verdi - I masnadieri - 1
    Verdi - Luisa Miller - 3
    Verdi - Rigoletto - 14
    Verdi - Il trovatore - 8
    Verdi - La traviata - 15
    Verdi - Simon Boccanegra - 9
    Verdi - Un ballo in maschera - 9
    Verdi - La forza del destino - 6
    Verdi - Don Carlos - 12
    Verdi - Aida - 12
    Verdi - Otello - 13
    Verdi - Falstaff - 10


    Bei Verdi wird die Auswahl wahrscheinlich schwieriger. Wenn ich mir die Nominierungen anschaue (und nicht nur deswegen), sind Rigoletto, La traviata, Don Carlos, Aida, Otello und Falstaff wohl gesetzt. Die von der Stimmenzahl auch noch in Frage kommenden wären Nabucco, Macbeth, Il trovatore, Simon Boccanegra, Un ballo in maschera und La forza del destino - alle zusammen wären aber zu viele.


    Bei Don Carlos / Don Carlo stellt sich noch die Frage der Fassung.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • "Rienzi" sehe ich hingegen keinesfalls im Kanon, auch wenn ich diesem Frühwerk die Qualität nicht absprechen will.


    Lieber Bertarido, damit würden wir auch hier der seit Frau Cosima offiziellen Lesart Bayreuths folgen, die dieses wichtige Frühwerk ausklammert, wenn nicht gar verleugnet. Ich hatte den RIENZI in meiner Liste vergessen. Jetzt, wo ich Deine Stellungsnahme lese, wird mir bewusst, wie peinlich das ist. Ich bin für "Rienzi", diese Große Oper, die im deutschsprachigen Raum ihresgleichen sucht. Es wird Zeit, dass ihr Rang endlich durch häufigeres Erscheinen auf den Spielplänen (bitte ungekürzt!) anerkannt wird. Wenn mir sonst niemand folgen kann, wollte ich zumindest dieses Minderheitenvotum abgegeben haben.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Bertarido, damit würden wir auch hier der seit Frau Cosima offiziellen Lesart Bayreuths folgen, die dieses wichtige Frühwerk ausklammert, wenn nicht gar verleugnet. Ich hatte den RIENZI in meiner Liste vergessen. Jetzt, wo ich Deine Stellungsnahme lese, wird mir bewusst, wie peinlich das ist. Ich bin für "Rienzi", diese Große Oper, die im deutschsprachigen Raum ihresgleichen sucht. Es wird Zeit, dass ihr Rang endlich durch häufigeres Erscheinen auf den Spielplänen (bitte ungekürzt!) anerkannt wird. Wenn mir sonst niemand folgen kann, wollte ich zumindest dieses Minderheitenvotum abgegeben haben.


    Gruß Rheingold


    Lieber Rheingold, peinlich finde ich es gar nicht, den "Rienzi" nicht für den Opernkanon vorgeschlagen zu haben, denn ich bin nach wie vor der Meinung, dass er da nicht hineingehört. Zunächst: Es war doch nicht Cosima, die das Stück aus Bayreuth verbannt hat, sondern Richard selbst, der es dort ebenso wenig aufgeführt sehen wollte wie "Die Feen" und "Das Liebesverbot". Wenn man Wikipedia glauben darf, hat Wagner den "Rienzi" später als "Jugendsünde" und "Schreihals" abgetan (ich habe die Quellen nicht überprüft). Auch wenn man dieser harschen Einschätzung nicht folgen will und sich für häufigere Aufführungen einsetzt, von mir aus auch gerne in Bayreuth, dann muss man doch feststellen, dass die Oper nicht zu Wagners Meisterstücken gehört. Wagners Leistung liegt darin, mit dem als Gesamtkunstwerk konzipierten Musikdrama eine völlig neue Art der Oper geschaffen zu haben (und auf dem Weg dahin die deutsche romantische Oper zur Vollendung geführt zu haben). Hätte er nur den "Tristan" komponiert, nur den "Ring", sein Platz als einer der ganz Großen der Musikgeschichte wäre ihm sicher. Beim "Rienzi" hat Wagner hingegen eine nicht von ihm erdachte, sondern eine bereits etablierte Form gewählt, nämlich die der Grand opéra, um damit in Paris zu reüssieren. Und bei allen Errungenschaften dieses Werks, die zum Teil auch schon auf Späteres hinweisen, kann man meiner Meinung nach nicht sagen, dass er in dieser Form seine Vorgänger übertroffen hätte, vielleicht hat er sie nicht einmal erreicht. Von Bülows Einschätzung, "Rienzi" sei „Meyerbeers beste Oper“, würde heute wahrscheinlich kein Kenner der französischen Oper mehr unterschreiben. Ich sehe hier also weder die Innovation seiner späteren Werke, noch deren überragende Qualität. Es war letztlich eine Sackgasse. Insofern kann ich Wagners eigene spätere Distanzierung von diesem Werk gut verstehen.


    Schließlich: Ein Kanon kann keine Liste aller guten oder aufführungswürdigen Stücke sein. Dann hätten wir bei Händel 20 Opern aufnehmen müssen, bei Rossini mindestens 10 etc. Die Begrenzung auf 150 Werke insgesamt hat zur Folge, dass wir eine Auswahl der wichtigsten Opern treffen müssen, auch wenn es manchmal schmerzhaft ist. Und ich sehe voraus, dass Wagner auch ohne den "Rienzi" schon der Komponist mit den meisten Werken im Kanon sein wird.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich kann zu Rienzi nichts sagen, da ich nur die Ouverture kenne. Das Stück scheint mir heute im Repertoire nur marginal vertreten zu sein. (Wir haben zwar einige andere solche Stücke drin, aber dann fast immer von Komponisten, die sonst gar nicht vetreten wären.)


    Ansonsten wäre mein "Rumpf-Wagner" vermutlich Holländer, Ring, Tristan. Aber alle der "Bayreuther Zehn" sind heute so etabliert, dass sie vermutlich alle hinein sollten (gerade auch verglichen mit sagen wir Grétry, Meyerbeer oder Boieldieu...), zumal meine persönlichen Streichkandidaten (Lohengrin und Tannhäuser) vermutlich die (nicht zuletzt bei Nicht-Wagnerianern) populärsten Wagner-Opern überhaupt sind.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Lieber Bertarido, um "Rienzi" Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, reicht Wikipedia natürlich nicht aus. Aber darum geht es hier nicht. Ich will mich mit meinem Eintreten für dieses Werk nicht gegen den den Anspruch des Tamino-Kanons stellen. Ich staune nur immer wieder, wie zäh sich in der Literatur und in den Meinungen Vorurteile halten. Das sage ich jetzt ganz allgemein und nicht gegen Dich gerichtet. Mir reicht es, dass ich diese Oper schätze. :)


    Herzlich grüßt Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Fange ich mal an.


    Bei Wagner sind bei mir gesetzt:


    Holländer
    Tannhäuser
    Lohengrin
    Der Ring
    Tristan
    Meistersinger
    Rienzi würde ich unbedingt aufnehmen, dafür auf den Parsifal verzichten (das kann jeder sehen wie er will, mir gibt der Inhalt nichts.)


    Verdi ist noch komplizierter, da sein Werk umfangreicher ist. Bei mir kämen ohne Fragezeichen hinein:


    Luise Miller
    Ernani
    Rigoletto
    Traviata
    Trovatore
    Don Carlos (nicht die französische Fassung)
    Aida
    Othello


    Nabucco, Macbeth und Falstaff haben bei mir keine Chance, auch Maskenball und Macht des Schicksals nicht. Eher wäre ich für Simone Boccanegra oder Attila, wenn es gilt, ein Limit aufzufüllen.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ich kann zu Rienzi nichts sagen,


    Ich könnte schon einiges zu Rienzi sagen. Gerade in den letzten Jahren wurde er ja wieder öfter gespielt und ich habe ihn in Wien, Leipzig, Berlin und Madrid gehört - und schätze ihn bestimmt nicht weniger als Rheingold! Aber darauf verzichte ich. Stattdessen beschränke ich mich auf die Unterstützung von Bertaridos Argument!


    Zitat

    Schließlich: Ein Kanon kann keine Liste aller guten oder aufführungswürdigen Stücke sein. Dann hätten wir bei Händel 20 Opern aufnehmen müssen, bei Rossini mindestens 10 etc.


    Also: Rienzi würde ich drauf verzichten können!
    Ich bin des weiteren der Meinung, dass wir nicht wirklich alle Werke aus dem Bayreuther Kanon aufnehmen sollten. Als Kandidat für eine Streichung aber kommt vermutlich nur der "Tannhäuser " in Frage. Er enthält zwar großartige Musiknummern, ist aber ein Werk, dass genau genommen seinem Thema und seinem Anspruch nicht gerecht wird. Das hat niemand besser erkannt als Richard Wagner selber. Die Chance, uns doch noch einen überzeugenden "Tannhäuser" zu schenken, hat er nicht mehr gehabt. Schade! Aber der "Tannhäuser", den wir haben, wird ja nicht von uns von den Bühnen verbannt. Wir nehmen ihn nur nicht in den Kanon auf - wie etliche nicht weniger bedeutende Opern Händels oder Rossinis!


    Bei Verdi werden wir wohl auch eine Auswahl treffen müssen.
    Mein Votum habe ich abgegeben.
    Nachdem ich gesehen habe, wie oft welche Werke vorgeschlagen wurden, plädiere ich für:


    Verdi - Ernani
    Verdi - Attila
    Verdi - Macbeth
    Verdi - Rigoletto
    Verdi - Il trovatore
    Verdi - La traviata
    Verdi - Simon Boccanegra
    Verdi - Un ballo in maschera
    Verdi - Don Carlos
    Verdi - Aida
    Verdi - Otello
    Verdi - Falstaff



    Zwei frühe Opern sollten wir haben. Macbeth muss unbedingt rein! Ist ja auch keine "reine" frühe Oper!
    Ich finde im übrigen Ernani und Attila wesentlich überzeugender als Nabucco und kann dafür gerne auch noch Argumente beibringen (Obwohl ich den Eindruck habe, dass dafür kaum Interesse und Offenheit bestehen.)!
    Wenn es allerdings gewünscht wird, nur einen frühen Verdi neben dem Macbeth aufzunehmen würde ich - schweren Herzens - auf Ernani verzichten.


    Ob wir wirklich alle Opern aus der mittleren und der späten Phase von Verdis Schaffen brauchen, weiss ich nicht. Wenn ich ein Werk streichen müßte, wäre es die "Forza del destino".


    Mit besten Grüßen


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Wagner: Der fliegende Holländer
    Wagner: Tannhäuser
    Wagner: Lohengrin
    Wagner: Das Rheingold
    Wagner: Die Walküre
    Wagner: Siegfried
    Wagner: Götterdämmerung
    Wagner: Tristan und Isolde
    Wagner: Meistersinger
    Wagner: Parsifal


    Verdi: Nabucco
    Verdi: Macbeth
    Verdi: Rigoletto
    Verdi: Il trovatore
    Verdi: La traviata
    Verdi: Simon Boccanegra
    Verdi: Un ballo in maschera
    Verdi: La forza del destino
    Verdi: Don Carlos
    Verdi: Aida
    Verdi: Otello

  • So sehr ich "Rienzi" mag, denke ich auch, dass man den nicht auch noch in den Kanon aufnehmen kann, weil die Bayreuther Opern eigentlich alle gesetzt sind. Wenn ich daran erinnern darf, welch ein Kampf es war, "La Dame blanche" durchzubringen, fände ich Wagner dann doch über Gebühr repräsentiert. Tatsächlich ist der "Tannhäuser" der einzige Wackelkandidat aus dem Bayreuther Kanon. Trotzdem fiele es mir sehr schwer, ihn zu streichen. Immerhin dürfte er grad für Wagner-Laien eher der Inbegriff einer Wagner-Oper sein. Wenn sich die Stimmen mehren, würde ich mich da aber nicht querstellen, immerhin wurde auch "La forza del destino" bereits rausgeworfen.


    Bei Verdi schließe ich mich Carusos gut begründeten Vorschlägen an.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Bei Don Carlos / Don Carlo stellt sich noch die Frage der Fassung.


    Da werden wir wohl kaum auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Die meisten hier bevorzugen diese Oper m. E. auf Italienisch, aber es gibt auch Stimmen, die das französische Original vorziehen. Und dann wäre ja noch die Frage, ob vier- oder fünfaktig, wenn italienisch.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Wieso ist bei Verdi "I due Foscari" nicht aufgeführt (ich habe das Stück in den 70ern in Düsseldorf gesehen)? 8-)

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

  • Lieber Bertarido, um "Rienzi" Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, reicht Wikipedia natürlich nicht aus.


    Es lag mir auch fern, lieber Rheingold, das Werk aufgrund des Wikipedia-Artikels zu bewerten. Ich habe selbigen lediglich als Quelle der Wagner-Zitate zum "Rienzi" angegeben.


    Rienzi würde ich unbedingt aufnehmen, dafür auf den Parsifal verzichten (das kann jeder sehen wie er will, mir gibt der Inhalt nichts.)


    Lieber La Roche, es soll ja hier nicht um die persönlichen Vorlieben gehen, sondern um ein möglichst objektives Urteil. Und da kann man es kaum vertreten, den "Parsifal" herauszuwerfen und "Rienzi" hineinzunehmen. (Ich mag z.B. "Lohengrin" von allen Wagner-Opern am wenigsten, kann aber nicht ernsthaft die Bedeutung dieser Oper bestreiten.)


    Ich bin des weiteren der Meinung, dass wir nicht wirklich alle Werke aus dem Bayreuther Kanon aufnehmen sollten. Als Kandidat für eine Streichung aber kommt vermutlich nur der "Tannhäuser " in Frage. Er enthält zwar großartige Musiknummern, ist aber ein Werk, dass genau genommen seinem Thema und seinem Anspruch nicht gerecht wird. Das hat niemand besser erkannt als Richard Wagner selber. Die Chance, uns doch noch einen überzeugenden "Tannhäuser" zu schenken, hat er nicht mehr gehabt. Schade! Aber der "Tannhäuser", den wir haben, wird ja nicht von uns von den Bühnen verbannt. Wir nehmen ihn nur nicht in den Kanon auf - wie etliche nicht weniger bedeutende Opern Händels oder Rossinis!


    Ich stimme Dir zu, dass von den zehn Werken des Bayreuth-Kanons der "Tannhäuser" der erste Streichkandidat wäre, wenn man denn eines davon streichen wollte. Aber die Mehrheitsmeinung scheint mir hier eher in die Richtung zu gehen, alle zehn aufzunehmen. Warten wir mal ab, ob noch weitere Äußerungen dazu kommen.


    Ich finde im übrigen Ernani und Attila wesentlich überzeugender als Nabucco und kann dafür gerne auch noch Argumente beibringen


    Das wäre hilfreich, denn "Nabucco" hat deutlich mehr Nominierungen bekommen als "Ernani" und "Attila" und ist wohl auch die bekanntere (und öfter aufgeführte?) Oper. Es mag allerdings sein, dass diese Oper ihre Beliebtheit nur dem berühmten Chorstück verdankt.


    Ob wir wirklich alle Opern aus der mittleren und der späten Phase von Verdis Schaffen brauchen, weiss ich nicht. Wenn ich ein Werk streichen müßte, wäre es die "Forza del destino".


    Wenn wir von Wagner zehn Werke im Kanon haben, sollten es von Verdi auch nicht mehr sein.



    Da werden wir wohl kaum auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Die meisten hier bevorzugen diese Oper m. E. auf Italienisch, aber es gibt auch Stimmen, die das französische Original vorziehen. Und dann wäre ja noch die Frage, ob vier- oder fünfaktig, wenn italienisch.


    Wenn es keine Einigkeit dazu gibt, müssen wir es halt offen lassen. Bislang hatten wir ja in vergleichbaren Fällen stets die Erstfassungen ausgewählt.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • So sehr ich "Rienzi" mag, denke ich auch, dass man den nicht auch noch in den Kanon aufnehmen kann, weil die Bayreuther Opern eigentlich alle gesetzt sind.

    Ich denke auch, dass man ruhig die 10 kanonischen Wagners in den Tamino-Kanon übernehmen soll und keine weitere.


    Ich hoffe ja, dass der Idomeneo auch drin bleibt. Im Grunde bin ich ja der exzessive Raritätensammler, der gerne mal Kanon-Werke auslässt, aber für unsere Aufgabe hier vertrete ich die entgegengesetzte Position. Bin schon neugierig, wieviel Prozent der Ergebnisliste ich kennen werde.

  • Also: Rienzi würde ich drauf verzichten können!
    Ich bin des weiteren der Meinung, dass wir nicht wirklich alle Werke aus dem Bayreuther Kanon aufnehmen sollten. Als Kandidat für eine Streichung aber kommt vermutlich nur der "Tannhäuser " in Frage. Er enthält zwar großartige Musiknummern, ist aber ein Werk, dass genau genommen seinem Thema und seinem Anspruch nicht gerecht wird. Das hat niemand besser erkannt als Richard Wagner selber. Die Chance, uns doch noch einen überzeugenden "Tannhäuser" zu schenken, hat er nicht mehr gehabt.

    Lieber "Caruso41"


    bei Wagner und verdi haben wir weit mehr Dissens als bei der Französischen Oper. Der "Tannhäuser" in der (nach der Uraufführung revidierten) Dresdner Fassung ist eine ganz wunderbare Oper, der 3. Akt ist nicht nur nach Meinung von Christian Thielemann (in seinem Buch "Mein Leben mit Wagner") "ein Traum". Niemand käme heute auf die absurde Idee, dass der "TANNHÄUSER" keine gelungene Oper sein könnte, wenn nicht unverhofft 1861 das Pariser Angebot hereingeschneit wäre, was dann irgendwie nicht nur kurzfristig mehr Schaden angerichtet hat, als dass es wirklichen Nutzen gebracht hätte.
    "Tannhäuser" war jahrelang meine absolute Lieblingsoper von Wagner und selbst heute, wo ich "Tristan" und "Meistersinger" vielleicht noch höher schätze, halte ich diese Oper immer noch für eine seiner allerbesten. Viel eher frage ich mich, ob es wirklich alle vier "Ring"-Teile braucht oder ob auch einer stellvertretend für alle reicht?! Da wäre dann hingegen der "Rienzi" als nahezu einzige deutsche "Grande Opéra" (mit hinreißend augebauten großen Tableaus, siehe Beginn 4. Akt von Null auf Hundert, und dieser betörenden Melodie im Vorspiel zum Gebet, wie sie Wagner erstwieder im Karfreitagszauber gelungen ist) weit schwerer stellvertretend für andere Opern zu ersetzen.


    Ist dir eigentlich schon aufgefallen, dass "Ernani" heute im Gegensatz zu "Nabucco" kaum noch gespielt wird? Und das hat Gründe, glaube mir! Die Bedeutung des Chores als Volk wurde im "Nabucco" geradezu revolutioniert, ich kenne eigentlich keine italienische Oper davor, in der der Chor so wichtig war. Und es gibt auch nur wenige, die danach kamen, die sich diesbezüglich messen können. "Nabucco" war Verdis Druchbruchswerk und ist noch immer eine seiner meistgespielten Opern, und dafür gibt es gute Gründe!
    Und eine seiner musikalisch reichsten Opern ist für mich zweifellos "La forza del destino", wohingegen ich "Simon Boccanegra" ebenso als Sackgasse erachte wie "Die sizilianische Vesper".
    Also: Nabucco - Macbeth - Trilogia popolare - Ballo - Forza - Don Carlos (natürlich die fünfaktige Originalfassung) - Aida - Otello - Falstaff, das sind meines Erachtens die unverzichtbaren Gipfelwerke und Meilensteine auf Verdis langem Weg. Und wenn man davon noch eines streichen sollte, dann meines Erachtens eher "Ballo" als die musikalisch so reiche und dramaturgisch auf seine späten Shakespeare-Vertonungen (was für ein Realismus im Feldlager und bei Melitone!!!) vorausweisende "Forza"! Verdis vielfarbig schillerndes Welttheater!


    P.S.: "Atiila" liebe ich auch sehr, ist aber vielleicht doch nicht Top-10, ebensp wie "Luisa Miller", sonder nur Top-15.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Stimmenliebhaber!


    Bei Nabucco haben mich deine Argumente überzeugt. Dass der Chor zentraler Akteur wird, ist schon eine Errungenschaft, die für die Aufnahme in den Kanon spricht. Meine Wertschätzung von Ernani kommt doch stark von Sängerleistungen. Die heißen konkret Milanov, Monaco, Warren und Siepi! Außerdem schätze ich an Ernani die dramatische Unmittelbarkeit und Dringlichkeit. Aber die hat der Nabucco auch.
    Bei der Forza mussten mich keine Argumente überzeugen. Das ist ein großartiges Werk. Ich habe selbst mal darüber einen Beitrag für ein Programmheft geschrieben. Den kann ich als Beleg Dir gerne schicken.
    Aber den Ballo in maschere und den Simon Boccanegra möchte ich keinesfalls im Kanon missen. Ersteren halte ich für dramaturgisch genial und musikalisch hinreißend in eigentlich allen Nummern.
    Letzteren schätze ich wegen seiner dunkel-leidenschaftlichen Tinta, die eigentlich einzig ist im ganzen Werk Verdis.


    Beim Tannhäuser bin ich aber bockig! Keine Frage: der dritte Akt ist grandios (oft bin ich nur zum dritten Akt in die Oper gegangen). Aber die beiden anderen? Deshalb habe ich ihn zur Streichung angeboten - wenn die denn nötig wäre.
    Ich teile Deine Meinung, dass nicht jede Minute vom Ring gleich bedeutend ist, aber denke doch, dass man nicht einzelne Teile im Kanon haben sollte. Die Tetralogie müsste gerade als Ganzes in den Kanon. Das ist ja die Besonderheit.


    Beste Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ich denke mal, der "Tannhäuser" wird trotz allem bleiben, so dass wir bei Wagner 10 Werke haben. Den "Ring" auseinander zu reißen, macht wenig Sinn. Nimmt man ein oder gar zwei Werke heraus, bleibt nur ein Torso, und eine der Besonderheiten dieser weltumgreifenden Tetralogie geht verloren. In einen Literaturkanon würde man ja auch nicht nur einzelne Teile aus Prousts "Recherche" aufnehmen.


    Bei Verdi gibt es Annäherungen, das lässt hoffen. Ich denke aber, Verdi sollte nicht mit mehr Opern vertreten sein als Wagner, oder? Damit müssten wir noch irgendwie auf die - ja immer noch hohe - Zahl von 10 Werken kommen. Ich bin mir sicher, dass Wagner und Verdi damit die Spitzenstellung im Kanon einnehmen werden, und das zu Recht.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Aber die beiden anderen?

    Auch die beiden anderen "Tannhäuser"-Akte sind sehr gut, der erste wegen der fulminanten musikalischen Verwandlung - und die Ouvertüre gehört ja irgendwie auch zum ersten Akt dazu - und der zweite ist ab Beginn Sängerkrieg genauso genial wie der dritte: Was für eine Steigerung, was für ein kulminierendes Ensemble, wie erschütternd, wenn Elisabeth ihr Innerstes entblößt und Tannhäuser erkennt, was er angerichtet hat. Was für eine grandiose Verschmelzung von Solistenensemble und Chor in diesem großartigen Ensemble, das gibt's bei Wagner so oft auch nicht, nur noch in Teilen vom "Lohengrin" und natürlich in den "Meistersingern".
    Es gibt schon gute Gründe, dass "Tannhäuser" heute immer noch so viel gespielt wird.


    "Ring" ist halt EIN Werk - wie "Trittico" auch - beides gehört jeweils auf einen Platz unter den anderen Plätzen.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Ernani, bekannt aus dem Kreuzworträtsel.
    Attila habe ich sogar mal mit Vergnügen auf der Bühne gesehen, aber das ist m.E. gewiss kein kanonisches Werk.
    Da wir bei anderen "Vielschreibern" wie Händel, Rossini, Donizetti usw. relativ gnadenlos reduziert haben, leuchtet mir nicht ganz ein, warum das bei Verdi komplett anders sein sollte. Wenn man drei frühe und insgesamt 12 oder noch mehr Verdi-Opern reinnimmt, müsste man eigentlich bei den anderen genannten auch einiges revidieren, oder? (Da war nie die Rede davon, dass man eine künstlerische Entwicklung bei einem Komponisten nachvollziehen müsste, sondern es ging um den tatsächlichen Status der Werke im Repertoire.) Da eine Unterrepräsentation Verdis angesichts des momentanen Diskussionsstands kaum wahrscheinlich ist, plädiere ich hier für etwas mehr Sparsamkeit. Ähnlich wie bei Wagner würde ich zehn Werke als (Ober)grenze sehen.

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    (Bob Dylan)

  • Bei Wagner zeichnet sich eine deutliche Mehrheit dafür ab, alle zehn in Bayreuth gespielten Werke in unseren Kanon aufzunehmen:


    Wagner - Der fliegende Holländer - 12
    Wagner - Tannhäuser - 10
    Wagner - Lohengrin - 13
    Wagner - Der Ring des Nibelungen - 15
    Wagner - Tristan und Isolde - 15
    Wagner - Die Meistersinger von Nürnberg - 13
    Wagner - Parsifal - 14


    -----------------------------------------------------------------------------------


    Bei Verdi fällt die Auswahl schwerer. Wie ich schon sagte, bin ich ebenso wie Johannes Roehl der Meinung, dass zehn Verdi-Opern ausreichend sind. Auch im Hinblick auf das Verhältnis zu anderen bedeutenden Komponisten.


    Bei den Frühwerken ist nun wohl doch die Aufnahme von „Nabucco“ Mehrheitsmeinung, können wir also auf „Ernani“ und „Attila“ trotz Carusos Plädoyer für diese Werke verzichten?


    Verdi - Nabucco - 7
    Verdi - Ernani - 3
    Verdi - Attila - 1


    Aus der mittleren Phase scheinen unverzichtbar zu sein:


    Verdi - Macbeth - 8
    Verdi - Rigoletto - 14
    Verdi - Il trovatore - 8
    Verdi - La traviata - 15


    Dann wird es schwieriger - wenn die späten Werke


    Verdi - Don Carlos - 12
    Verdi - Aida - 12
    Verdi - Otello - 13
    Verdi - Falstaff - 10


    gesetzt sind, dann bliebe nur noch Platz für ein Werk aus diesen dreien:


    Verdi - Simon Boccanegra - 9
    Verdi - Un ballo in maschera - 9
    Verdi - La forza del destino - 6


    Oder doch lieber noch etwas von den früheren Stücken streichen (z.B. „Il trovatore“ oder „Macbeth“)?


    So schwierig war es noch nie…

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Lieber Bertarodo!


    .....können wir also auf „Ernani“ und „Attila“ trotz Carusos Plädoyer für diese Werke verzichten?


    Für die Entwicklung der Stimmcharaktere und - ganz bedeutsam - für die Bedeutung der Stimmen für die Dramaturgie sind die Werke schon sehr wichtig. Das haben Carolyn Abbate und Roger Parker in ihrer Geschichte der Oper toll gezeigt. Natürlich gehen nicht beide. Ernani hat mehr Voten. Stimmenliebhaber aber hat für Attila votiert! Wie immer Du entscheidest: Wenn eine der beiden berücksichtigt wird, werde ich nicht mosern (allenfalls weinen).


    ....Oder doch lieber noch etwas von den früheren Stücken streichen (z.B. „Il trovatore“ oder „Macbeth“)?


    Macbeth keinesfalls. Das ist ein genialer Wurf! Eher Trovatore. Ich hatte ihn ohnehin schon nicht auf meiner Liste. Super Hits! Ein Vergnügenihn zu hören. Aber Rigoletto und Traviata sollten reichen!


    BEste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber Caruso, wenn wir "Il trovatore" streichen und "Ernani" oder "Attila" hinein nehmen, dann ändert sich allerdings an der Gesamtzahl nichts, und es wäre immer noch lediglich ein Platz frei für eine der drei Opern "Simon Boccanegra", "Un ballo in maschera" und "La forza del destino".

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Verdi - Simon Boccanegra - 9
    Verdi - Un ballo in maschera - 9
    Verdi - La forza del destino - 6


    Wenn denn eine der drei rausfiele, würde ich letzterer am wenigsten nachtrauern. Ich habe "La forza del destino" vor etlichen Jahren mal gehört und fand es damals über weite Strecken ermüdend (wobei ich dazu sagen muss, dass ich seinerzeit in meiner Wagner-Hochphase war und man das von daher nicht allzu ernst nehmen sollte).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Macbeth keinesfalls. Das ist ein genialer Wurf! Eher Trovatore. Ich hatte ihn ohnehin schon nicht auf meiner Liste. Super Hits! Ein Vergnügenihn zu hören. Aber Rigoletto und Traviata sollten reichen!

    Das finde ich nun überhaupt nicht! "Trovatore" ist eine der musikalisch reichsten und glutvollsten Verdi-Opern überhaupt, eine gelungene Melodie jagt die nächste, die Emotionen quillen geradezu über. "Trovatore" war lange Zeit Verdis populärste Oper überhaupt. In den letzten drei bis vier Jahrzehnten haben ihr "Rigoletto" und vor allem "Traviata" darin etwas den Rang abgelaufen. In den letzten Jahren ist ise aber wieder im Kommen und bleibt eine der meistgespielten Oper aller Zeiten. Sieist beinahe zum Synonym für die italienische Oper des 19. Jahrhunderts geworden, mit allen Stärken und Schwächen (die Primadonna, der eifersüchtige Bariton etc., auch das decken sie anderen beiden Werke der Trilogia so nicht ab). Das Problem ist auch nicht die angeblich so krude Handlung des "Troubadour", sondern die Besetzung dieser Oper mit gleich vier erstklassigen Sängern. Vor allem einen guten Manrico muss man erstmal finden! Azucena ist auch ein Pfunde in einem Fach, das kaum eine andere Verdi-Oper so hat, schon gar nicht "Rigoletto" und "Traviata" - dort reicht ein guter Sopran und ein guter Bariton, der Tenor(ino) ist fast schon Kür - aber "Troubadour" ist in dieser Trilogia popolare eine ganz besondere Farbe, die weder "Rigoletto" noch "Traviata" abdeckt. Die Trilogia popolare sollte man meines Erachtens unbedingt komplett aufnehmen, weil sie den Weltruhm Verdis begründete. Und wenn man beim "Ring" auf nichts verzichten mag, sollte man in diesem Fall diese Dreiheit auch kompltt aufnehmen. Verzichtet man sowohl aufg "Troubadour" als auch auf "Forza" verliert man eine ganz wesentlich Farbe in Verdis breitem Spektrum!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Sollte mir eine Entscheidung erlaubt sein, wäre die Luisa Miller auf jeden Fall dabei. Mir gibt sie mehr als z.B. Trovatore (trotz der zündenden Musik, trotz Stretta, trotz herrliche Szenen zwischen Manrico und Azucena), da die Handlung etwas sehr durcheinander ist, wenig Logik zeigt und eigentlich überhaupt nicht zu vermitteln ist. Trotzdem gehört der Trovatore wegen seiner Beliebtheit in den Kanon. Ähnlich geht es mir mit Attila, den ich zwar stellenweise begeisternd finde, was aber wieder durch Samuel Rameys mitreißende Interpretation beeinflußt ist. Und bei der Forza geht es mir wie Joseph II, es ist und wird nicht meine Oper, trotz herrlichem Männerduett, trotz wunderbarem Finale. Ich würde die letzten beiden nicht reinnehmen.


    Luisa Miller beruht auf einem arg durchdachten Schillerschen Drama, welches in Deutschland revolutionären Charakter trug. In der Verdischen Umsetzung ist eine wunderbare Musik entstanden, mit Höhepunkten vom ersten bis zum letzten Takt. Wo (außer vielleicht bei Puritani) findet man ein so zündendes Duett zweier tiefer Männerstimmen wie das zwischen Graf Walter und Wurm? Wo ist ein Bösewicht böser als Wurm (außer Jago vielleicht)? Welches Finale ist noch schöner und ergreifender als in der Luisa? Sicher bin ich beeindruckt von der Interpretataion meiner MET-Aufführung (Scotto, Domingo, Milnes) oder der alten deutschen Aufnahme (Cebotari, Hann, Böhme). Also für mich gehört die Luisa da rein. Sicher kennt sie nicht einmal jeder.


    Aber das ist meine meinung. Eigentlich gehören bei Verdi mehr als 10 Opern in die Auswahl, denn ein richtig miserables Werk hat er wohl nicht geschrieben.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • "Trovatore" ist eine der musikalisch reichsten und glutvollsten Verdi-Opern überhaupt,.....


    Ja natürlich!!
    Es ist unmöglich so herrliche Werke zu streichen! Wie auch die anderen zur Streichung vorgeschlagenen Werke!


    .....ich denke, bei Verdi gehen schon 12.


    Oder auch 13!


    Da kämen wir immer noch auf weniger Spielzeit als bei den 10 Wagner- Werken!



    8-)8-)8-) Caruso41 8-)8-)8-)
    Vertrauter Gamaschen-Colombos „Freunde der italienischen Oper“

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ich hatte anfangs genau die 12 Verdi-Opern nominiert, die jetzt undurchgestrichen zur Diskussion stehen - ich denke, bei Verdi gehen schon 12.

    Absolut, ja! Warum es bei Wagner 10 von 13 sein müssen (wobei die beden ersten, nämlich "Feen" und "Liebesverbot", nun wirklich nicht zur Debatte stehen), bei Verdi, der mindestens 26 Opern geschrieben hat, aber ebenfalls nur 10 möglich sein sollen, ist nicht einzusehen.


    Beide, jeder auf seine eigene Weise, waren die beiden Giganten unter den Musikdramatikern des 19. Jahrhunderts! Wagner kann auch mit 11 Werken vertreten sein, wenn man den "Ring" als vier Werke ansieht, Verdi durchaus mit 12 oder 13.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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