Igor Markevitch - Vom Glühen der Strukturen

  • Dann. lieber Holger, solltest Du vielleicht hier zuschlagen.


    Preise sind das, lieber Lutgra! Was man glaubt, Sammlern so alles abverlangen zu können, da staune ich immer wieder. Es gibt allerdings - leider - noch schlimmere Beispiele!


    Schöne Grüße
    Holger

  • ...der download war ein Tagwerk.
    Ein lohnendes.
    Was ist mein erster Eindruck? Markevitch formt die Musik aus der Stille.
    Lärm ist seine Sache nicht, dafür gibt es andere.
    Laut darf es werden, doch ist die Basis immer Ruhe.


    Hätte ich Ohren wie Mister Spok, ich würde sagen: faszinierend.
    Habe ich nicht. Darum: schmerzlich schön und logisch.


    Schweigend: Mike

  • Bin vor ein paar Tagen auf diese Aufnahme bei Amazon gestoßen:



    Das ist ja seltsam - eine absolut erschwingliche Aufnahme der Scheherazade mit Igor Markevitch! Als ich die CD dann in Händen hielt, kam ich mir allerdings recht veralbert vor. Die Aufnahme ist mit DDD gekennzeichnet und auf das Jahr 1980 datiert. Irgendwie passte das nicht zu Markevitch. Und auch das French National Orchestra war mir kein Begriff. Schon nach den ersten Takten dieser uninspirierten Einspielung war ich mir ziemlich sicher, dass ich hier einem Etikettenschwindel aufgesessen war. Da scheint mir auch der Schreibfehler auf dem Cover (Markevich ohne t) plötzlich beabsichtigt, da es sich eben nicht um eine Aufnahme mit Igor Markevitch (mit t) zu handeln scheint. X(
    Weitere Recherchen zeigten, dass es von Markevitch zwar zwei Aufnahmen der Scheherazade gibt (Royal Concertgebouw Orchestra, Solist: Herman Krebbers (als Download beim Werbepartner erhältlich) & London Symphony Orchestra, Solist: Erich Gruenberg (nur noch als teure LP erhältlich)), die hier angeführte Einspielung jedoch eine Irreführung der Musikliebhaber darstellt, vor der ich nur warnen kann!

  • Lieber Cartman


    Die CDs der Orchid-Serie waren im niedrigen Preissegment angesiedelt.
    The Orchid Series - The Best in Classical Music at an Affordable Price
    Das Orchestre national de France (French National Orchestra) ist das Orchester von Radio France.
    Markevitch lebte in Frankreich und somit ist es nicht ausgeschlossen, daß er bis zu seinem Tod (1983 in Antibes) Aufnahmen für Radio France machte.
    Ob Radio France zu Beginn der 80er Jahre digital aufzeichnete, weiß ich nicht, aber ausschließen kann man das nicht, wenn man es nicht genau weiß. Das genaue Aufnahmedatum wird im booklet genannt, was will man mehr?
    Ob Markevitch oder Markevich (bei Wikipedia gibt es noch weitere Möglichkeiten der Schreibweise des russisch-ukrainischen Namens) auf dem Cover steht, ist nicht von ausschlaggebender Bedeutung.
    Auf der CD ist jedenfalls eine (Live-) Aufnahme von Radio France mit Igor Markevitch.
    Übrigens gibt es 5 weitere CDs (also insgesamt 6 CDs) von dieser Orchid-Serie mit Igor Markevitch.

    mfG
    Michael

  • Da scheint mir auch der Schreibfehler auf dem Cover (Markevich ohne t) plötzlich beabsichtigt, da es sich eben nicht um eine Aufnahme mit Igor Markevitch (mit t) zu handeln scheint. X(


    Kyrillisch steht dort ein Buchstabe (sieht aus wie ein spiegelverkehrtes griechisches "Mü") - der "tsch" ausgesprochen wird wie auch bei "Gorbatschow". Mit "ch" wird eigentlich das (kyrillisch) große X transkribiert. Aber Transkriptionen sind so eine Sache!


    Schöne Neujahrsgrüße
    Holger

  • Vielen Dank für eure Antworten, Schneewittchen und Holger. Scheint so, als ob ich mich damit abfinden müsste, dass es sich doch um "echte" Markevitch-Aufnahmen handelt. Da hatte er wohl keinen guten Tag gehabt...


    Mit den besten Neujahrsgrüßen
    von Cartman

  • Heute möchte ich an dieser Stelle an Igor Markevichs Todestag erinnern, und zwar mit dieser CD:



    in der er als Komponist zu Wort kommt.


    Igor Markevich starb am 7. März 1983.

    Heute ist sein 32. Todestag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Und heute, zu seinem Geburtstag, habe ich dies ausgesucht:



    Heute ist die 103. Wiederkehr seines Geburtstages.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Im September erscheint eine Box mit älteren Aufnahmen (vormals weitgehend bei EMI erschienen), u.a. mit zwei Einspielungen des Le Sacre, Markevitchs Bearbeitung von Bachs Musikalischem Opfer (sowie einigen weiteren eigenen Werken) und Glinkas "Ein Leben für den Zaren" /Iwan Susanin. (Den vollständigen Inhalt finde ich leider noch nicht in übersichtlicher Form.) Obwohl ich den Boxen eigentlich abgeschworen habe, wäre das mal wieder ein Kandidat, bei dem ich schwach werden könnte...


    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ich habe in meiner Sammlung lediglich eine einzige Aufnahme von ihm gefunden, die allerdings längst gestrichen ist, nämlich die Sinfonien Nr 1-3 von Tschaikowsky mit dem London Symphony Orchestra. (für Philips)


    Seit einigen Tagen habe ich meine Markevitch-Sammlung indes aufgestockt, nämlich durch die hier abgebildete und andernorts im Forum sehr gelobte Aufnahme der "Sinfonie phantastique" von Hector Berlioz - Die Aufnahme mit dem Orchestre Lamourex stammt aus der Steinzeit der Stereophonie, nämlich 1958 und klingt dafür noch erstaunlich frisch. Insbesondere die Glocken sind sind von einer Realitätsnähe, die mich erstaunt hat.


    Einige im Laufe der letzten Jahre hier empfohlenen Einspielungen sind ja inzwischen wieder gestrichen, wir werden daher gut beraten sein, Stück für Stück ausfindig zu machen, das noch erhältlich ist. Über den Sinn und Unsinn von Gesamtboxen in diesem Zusammenhang werde ich mich noch äußern.


    Über die Kompositionen von Markevitch wird es in Kürze einen eigenen Thread geben, ich bitte daher, hier nur mehr über Markevitch in seiner Eigenschaft als DIRIGENT zu schreiben...


    mit freundlichen Grüßen aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • DIe hiergezeigte CD ist der erste Teil eine Miniserie, bestehend aus 2 CDs , Folge 2 wurde von William BA bereits in Beitrag Nr 38 gezeigt.
    Ich selbst hatte schon 2009 auf die jetzt gezeigte CD hingewiesen, dann aber vergessen sie zu kaufen, Es gibt sie glücklicherweise noch immer, deshalb wandert sie noch heuer in meine Sammlung. Abschreckend für Audiophile mag sein, dass es sich um eine Live-Aufnahme in MONO aus dem Jahre 1952 handelt, aber diese Sorge ist weitgehend unbegründet.
    Natürlich sind es MONO-Aufnahmen, aber ausgezeichnete. Es handelt sich hier um Rundfunkmitschnitte, die von den ORIGINALBÄNDERN übernommen und remastert wurden, was laut Eigenwerbung zu einem wesentlich besseren Klangbild führt, als man von RF-Mitschnitten dieser Zeit gewöhnt ist. Selbst an Hand der Hörschnippsel via Internet ist hörbar, daß diese Aussage stimmt.
    Das Klangbild ist klar, tonal ausgewogen, anspringend und dynamisch. Die CD kostet derzeit 13.99 Euro - Hineinhören kostet NICHTS


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das besondere an der Audite-CD dürfte Markevitchs Instrumentation der "Lieder und Tänze des Todes" sein; die anderen beiden Werke sind ungefähr aus derselben Zeit in guten "Mono Studio"-Aufnahmen erhältlich. Besonders die Milhaud/Honegger/Roussel ist allein aufgrund des Repertoires sehr empfehlenswert. Schuberts 3. und 4. dürften in den Studio-Aufnahmen für die meisten hören zu "hart", eher unerbittlich als charmant rüberkommen. Ich schätze sie zwar, aber mit einem ähnlich straffen Zugang sind die weit besser klingenden und nicht ganz so "trockenen" Aufnahmen Maazels um 1960 vorzuziehen. (Ich bin ja normalerweise ein Verteidiger historischer Monoaufnahmen, die meistens besser klingen als ihr Ruf, aber der Vergleich zeigt in diesem Falle, wie Stereo sofort zu einem ganz anderen Aufblühen des Klangs führen kann, was aber hier wohl nicht nur an mono vs. stereo liegt.)


    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Die Markevitch-Box, die es nun leider nicht mehr gibt, ist eben die "DG-Original Masters-Un Veritable Artiste"-Box. Auf diesen neun CDs ist eine exemplarische Zusammenstellung seines DG-Schaffens mit einem sehr guten Booklet enthalten.
    Unter anderem auch seine unfaßbare und unerreichte Aufnahme von Mozarts Sinfonie Nr. 34 C-Dur KV 338 mit den Berliner Philharmonikern von 1954 aus der Jesus-Christus-Kirche Berlin, die eine solch anspringende Direktheit und Radikalität besitzt, daß sie sogar sämtliche wesentlich später gemachten HIP-Aufnahmen übertrifft.
    Allein diese Aufnahme zeigt, welch einmaliges Dirigentengenie Igor Markevitch war.


    Das ist die Box, nach der man gebraucht Ausschau halten sollte:


  • Ich komme nochmals auf die Beiträge 33-36 zurück, in denen es um Markevitchs Aufnahmen der Scheherazade ging. Es gibt jetzt wieder die DECCA-Aufnahme mit dem London Symphony Orchestra für einen erschwinglichen Preis auf CD zu kaufen:



    Hört man diese Aufnahme im Vergleich zu dem von mir so kritisierten Mitschnitt der Orchid-Serie, so liegen in der Tat Welten zwischen den Interpretationen. Es ist ja nun nicht so, dass ich mich dagegen verwahre, dass auch große Interpreten mal einen schlechten (Aufnahme-)Tag haben können, aber ich sehe meine Theorie, dass es bei Orchid eben nicht um eine echte Markevitch-Interpretation handelt, bekräftigt. Sowohl die Tonqualität als auch die künstlerische Seite der DECCA-CD sind wesentlich überzeugender und beeindruckender als das Konkurrenzprodukt.

  • Es ist für mich eine große Überraschung zu sehen, daß es mit Markevitch und dem LSO auf Decca offensichtlich eine Scheherazade gibt. Ich kann das irgendwie nicht ganz glauben, denn Markevitch hat nie für Decca aufgenommen, sondern nur für DG, Philips und EMI (also "His Masters Voice"). Wieso und woher also diese angebliche Decca-Aufnahme?
    Es gibt meines Wissens überhaupt keine Scheherazade mit Markevitch, denn die angebliche Philips-Aufnahme mit dem Concertgebouworchester ist die bekannte Live-Aufnahme mit Kirill Kondrashin.
    Also, hier ist doch einiges an Klärungsbedarf vorhanden.

  • Zitat

    Wieso und woher also diese angebliche Decca-Aufnahme?


    Ebenso, wie die alten CBS Einspielungen nun auf SONY erscheinen, und EMI Aufnahmen nun mir dem WARNER Label versehen werden, hat Universal Classics alle alten PHILIPS Aufnahmen mit dem DECCA Label ausgestattet.


    Ich halte das für eine sehr unglückliche Lösung, weil die Klangphilosophie der beiden Label äusserst unterschiedlich war.....


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das waren ursprünglich Philips-Aufnahmen (von der Sheherazade wusste ich nichts, das Stück interessiert mich aber eh nicht). Ich habe zwei Aufnahmen Markevitchs in derselben französischen Decca-Reihe, nämlich Beethovens 5., 8. und 9. Sinfonie.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Ebenso, wie die alten CBS Einspielungen nun auf SONY erscheinen, und EMI Aufnahmen nun mir dem WARNER Label versehen werden, hat Universal Classics alle alten PHILIPS Aufnahmen mit dem DECCA Label ausgestattet.


    Das ist wirklich übelste Geschichtsfälschung, was Universal und Warner hier betreiben und ein "In-die-Irre-Führen" des Käufers. Mich ärgert das massiv. Wieso kann Universal Philips-Aufnahmen nicht einfach als Philips-Aufnahmen kennzeichnen? Wo liegt da das Problem? Hat Decca ein besseres Image und verkauft sich dann besser?


    Ganz übel treibt es jetzt wirklich Warner. Da steht dann auf dem Cover einer Interpretenbox "The Complete Warner Recordings", obwohl Warner das niemals aufgenommen hat, wie z.B. hier:



    So etwas ist einfach skrupellos und kriminell.

  • Ebenso, wie die alten CBS Einspielungen nun auf SONY erscheinen, und EMI Aufnahmen nun mir dem WARNER Label versehen werden, hat Universal Classics alle alten PHILIPS Aufnahmen mit dem DECCA Label ausgestattet.


    Ich halte das für eine sehr unglückliche Lösung, weil die Klangphilosophie der beiden Label äusserst unterschiedlich war.....

    Das kann man wohl sagen. Ich habe in der Anfangsphase meiner Klassik-Leidenschaft, die mit den ersten Jahren der CD zusammenfiel, viele Aufnahmen allein deswegen gekauft, weil sie von Decca waren und ein guter Klang damit fast sichergestellt war. Aus dem gleichen Grund habe ich Philips weitgehend gemieden...



    So etwas ist einfach skrupellos und kriminell.

    Ist das nicht etwas übertrieben, lieber Agon? Mir gefällt das Verschwinden der alten Label auch nicht, aber das ist bei Firmen-Übernahmen und Fusionen die Regel. Da sitzen in den Marketing-Abteilungen von Universal und Warner Scharen hochbezahlter Absolventen der betreffenden Studiengänge, die der Meinung sind, dass man besser alles unter einem Label vertreibt, um die Marken Decca bzw. Warner zu stärken, statt sich zu verzetteln. Bei welcher der nicht mehr existenten Vorgänger-Firmen die Aufnahmen tatsächlich einmal erschienen sind, interessiert unter dieser Perspektive niemanden. Was wahrscheinlich keiner bedenkt, sind die Besonderheiten des Klassikmarktes und die Irritationen, die diese Politik bei vielen insbesondere älteren Sammlern auslöst. Ob sich allerdings durch das falsche Label jemand vom Kauf einer Aufnahme abhalten lässt? Wahrscheinlich nicht.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ist das nicht etwas übertrieben, lieber Agon? Mir gefällt das Verschwinden der alten Label auch nicht, aber das ist bei Firmen-Übernahmen und Fusionen die Regel. Da sitzen in den Marketing-Abteilungen von Universal und Warner Scharen hochbezahlter Absolventen der betreffenden Studiengänge, die der Meinung sind, dass man besser alles unter einem Label vertreibt, um die Marken Decca bzw. Warner zu stärken, statt sich zu verzetteln. Bei welcher der nicht mehr existenten Vorgänger-Firmen die Aufnahmen tatsächlich einmal erschienen sind, interessiert unter dieser Perspektive niemanden. Was wahrscheinlich keiner bedenkt, sind die Besonderheiten des Klassikmarktes und die Irritationen, die diese Politik bei vielen insbesondere älteren Sammlern. Ob sich allerdings durch das falsche Label jemand vom Kauf einer Aufnahme abhalten lässt? Wahrscheinlich nicht.

    Ja, lieber Bertarido, es ist wohl etwas übertrieben, und es ist halt auch nicht zu ändern. Es steigert eben die Unübersichtlichkeit, die Verwirrung gerade auch für uns Sammler. Wir werden dazu verleitet, uns neu zusammengestellte und verlabelte Boxen zu kaufen mit täuschenden neuen Titeln, wo man erst genau hinter die Kulissen sehen muß, um zu erkennen, was wirklich dahintersteckt. Man muß mittlerweile einen großen Aufwand betreiben, um der Wahrheit überhaupt noch nahe zu kommen. Aber man wird da wohl nicht umhin kommen.

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Philips war schon seit Jahrzehnten unter dem Dach von Universal; nur wurde irgendwann beschlossen, das Label nicht mehr separat laufen zu lassen.
    Anderswo ist es teils komplizierter, weil z.B. Warner anscheinend zwar den Katalog, aber nicht die Rechte an dem Label in engsten Sinne, also dem Markennamen und den assozierten Bildchen (HMV Hund mit Trichter, Angel Engel auf Goldscheibe usw.) erworben hat. D.h. die dürften die gar nicht verwenden, selbst wenn sie wollten.


    Gerade bei Aufnahmen von Künstlern, die Jahrzehnte lang mit einem bestimmten Label (z.B. Haitink, Arrau, Brendel usw. mit Philips) verknüpft waren, ist das aber in der Tat grotesk und verwirrend.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • ch komme nochmals auf die Beiträge 33-36 zurück, in denen es um Markevitchs Aufnahmen der Scheherazade ging. Es gibt jetzt wieder die DECCA-Aufnahme mit dem London Symphony Orchestra für einen erschwinglichen Preis auf CD zu kaufen:


    Wie der LP-Sammler am Cover bereits erkennen kann, ist das eine Philips-Produktion. Markevitch hat "zu Lebzeiten" nie für DECCA aufgenommen.


    Viele Grüße
    Frank


  • M. P. Mussorgski: Bilder einer Ausstellung; Eine Nacht auf dem Kahlen Berge
    Gewandhausorchester Leipzig, Igor Markevitch
    Aufnahme: 14. - 18. 05. 1973, Versöhnungskirche, Leipzig
    Musikregie: Bernd Runge
    Tonregie: Claus Strüben
    Remastering (2017): Christoph Stickel


    Diese CD-Neuausgabe ist eine Sensation.
    Nun besitze ich bereits eine ältere CD-Ausgabe dieser Einspielungen mit einem weißen Cover. Ein Neukauf wäre also nicht zwingend notwendig gewesen - trotzdem habe ich es getan. Ich war einfach zu neugierig, und ich verehre diese Einspielungen sowieso, außerdem ist der verlangte Preis von 9,99€ "ok".
    Was hält man also nun hier in Händen? Ein sog. aufklappbares Digipack aus stabilem Karton, aufwendig und hochwertig bedruckt. Man klappt es auf und findet in der linken Tasche ein wunderbares Booklet mit Abdrucken der Originalaufnahmeprotokolle von Eterna, einen hervorragenden, neu geschriebenen Begleittext von Dirk Stöve und den originalen LP-Klappentext von Wolfgang Börner.
    In der linken Tasche ist nicht etwa nur die CD enthalten, nein, sondern eine eigene Papphülle mit originalem LP-Artwork, in der nun die CD enthalten ist.
    Und, das Wichtigste, ein komplett neues Remastering von Christoph Stickel, der allerdings, angesichts des superben Ausgangsmaterials von Tonmeisterlegende Claus Strüben, offensichtlich nicht so viel zu tun hatte.
    Also, volle Empfehlung meinerseits. Über die Aufnahmen an sich noch etwas zu schreiben, hieße wirklich Eulen nach Athen zu tragen. Zusammen mit Markevitchs Berliner-DG-Aufnahme der "Bilder" sind das die maßgeblichen Aufnahmen der Ravel-Instrumentierung.

  • Es gibt meines Wissens überhaupt keine Scheherazade mit Markevitch, denn die angebliche Philips-Aufnahme mit dem Concertgebouworchester ist die bekannte Live-Aufnahme mit Kirill Kondrashin.
    Also, hier ist doch einiges an Klärungsbedarf vorhanden.


    Also, ich halt gerade die entsprechende LP in den Händen. Es handelt sich um eine französische Philips, darauf sind Sheherazade und und Capriccio espangnol, als Orchester wird das London Symphony Orchestra genannt.


  • Also doch - aber nicht von Decca, sondern eben von Philips.


    Gibts auf Deiner LP auch noch genauere Daten zur Aufnahme, z.B. Ort, Zeit, Produzent, Tonmeister?


  • Ich finde in meiner CD-Sammlung sogar noch eine zweite Aufnahme mit dem French National Orchestra, dort ist 1980 als Aufnahmedatum angegeben. Gibt es beim Werbepartner für wenig Geld.

  • Cover der Erstausgabe mit dem LSO auf Philips:

    Die Erstveröffentlichung erfolgt 1963.


    Die 2. Aufnahme mit dem French National Orchestra scheint mir eher aus obskurer Quelle zu stammen. Jedenfalls finde ich keine Originalausgabe, die es beim Entstehungsjahr der Aufnahme noch auf LP geben müsste. ?(


    Viele Grüße
    Frank

  • In Beitrag 44 wird ja die Vermutung geäußert, daß es sich bei der Orchid-CD nicht um eine wirkliche Markevitch-Aufnahme handelt. Mir kommt diese CD sowieso fragwürdig vor, ohne sie zu kennen. Ich meine, was ist "Orchid" überhaupt für ein Label bzw. was haben die sonst so veröffentlicht?


    Zitat

    Cover der Erstausgabe mit dem LSO auf Philips:


    Die Erstveröffentlichung erfolgt 1963.


    Viele Grüße
    Frank


    Ja, Danke für die Information, Frank.


    Demnach scheint die Decca-CD aus Beitrag 44 ja authentisch bzw. glaubwürdig zu sein. Ob ich dafür aber über zwanzig Euro auf den Tisch lege, weiß ich noch nicht recht - es könnte aber passieren, denn ich will diese Aufnahme unbedingt in einer guten Ausgabe haben.

  • Zitat

    Demnach scheint die Decca-CD aus Beitrag 44 ja authentisch bzw. glaubwürdig zu sein.


    Ja, ist sie.
    Leider sind Japan-Importe zumeist relativ teuer.
    Man kann nur auf ein deutsches/europäisches Reissue oder eine Markevitch-Box hoffen.

  • Zitat

    Cover der Erstausgabe mit dem LSO auf Philips:

    Die Erstveröffentlichung erfolgt 1963.


    Viele Grüße
    Frank

    Zitat


    Ja, ist sie.
    Leider sind Japan-Importe zumeist relativ teuer.
    Man kann nur auf ein deutsches/europäisches Reissue oder eine Markevitch-Box hoffen.


    Ach, ich hab sie mir jetzt bestellt. Naja, ist halt was Besonderes.
    Einige Japan-CDs habe ich sowieso: Sibelius mit Szell, Walton mit Previn, Mozart mit Brüggen.

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner