Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Tamino Klassikforum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.
Auch der Abriss der Leipziger Oper erfolgte aus ideologischen Gründen:
Zitat von »Knusperhexe«
Auch der Abriss der Leipziger Oper erfolgte aus ideologischen Gründen:
ist die Chemnitzer Oper ein kompletter Neubau? Oder wurde in die Ruine ein modernes Theater gebaut? Ich finde, das ist ein sehr schöner Bau. Vielen Dank für das Foto.
In irgendeiner Chronik dieses Theaters las ich, dass die Leipziger Oper ein Relikt überkommenen Bürgerempfindens und deshalb abzureißen sei.
Bauten des Historismus, die auch heutzutage nach den Regeln des Denkmalschutzes gepflegt werden, haben wir in Deutschland wirklich genug, wobei auch Exemplare mit riesigen Summen wieder instandgesetzt werden, die es m.E. nicht wert sind (z.B. das unsägliche Schloß Drachenburg bei Königswinter), oder man absurde Kulissenbauten errichtet, um Bauten zu imitieren, die (in diesem Fall leider), in Schutt und Asche gesunken sind (das Berliner Schloß).
Was nun die alte Met anbetrifft, soll dieses Haus zuletzt eine regelrechte "Bruchbude" gewesen sein. Ich erinnere mich, das so auch in Erinnerungen von Sängern dargestellt gefunden zu haben. Der Brandschutz soll nicht mehr gewährleistet gewesen sein. Es habe kaum Garderoben, Übungsräume und Platz fürs Publikum in den Pausen gegeben. Diese bekannten Fotos vom Zuschauerraum aus der Weitwinkelperspektive dürften nicht das wirklichkeitsgetreueste Abbild sein.
Das ist ein Baustil, der in den vielen Fällen weder irgendeinen künstlerischen Wert hat noch irgendwelche ästhetischen Qualitäten.
Jetzt fehlt eigentlich nur noch der holte Doktor, der mal wieder schulmeisternd einen Beitrag zum Historismus zum Besten gibt und danach können wir hoffentlich weitere Fotos posten.
Auch wenn das arg Off-topic ist: Ich liebe Historismus und ganz besonders Schloss Drachenburg! Sie ist ein so mannigfältig interessantes Zeitzeugnis - sie offenbart den Kunstgeschmack um die Jahrhundertwende in all seinen Elementen, ist aber auch ein Zeugnis geistiger Inhalte, so die große Wagner-Begeisterung (die Nibelungen lassen grüßen) und die Rückbesinnung auf die Romantik (Rheinromantik pur). Natürlich ist alles ein Stilgemisch, englische und französische Neogotik, Ritterburg und mehr, aber warum nicht? Dem ganzen sein Dasein absprechen zu wollen, wie Joachim, halte ich für hanebüchen - offenbart es doch mehr über die Zeit als manch anderes Gebäude.
Caruso, Du warst noch in der alten Metropolitan Opera? Echt? Was hast du gesehen? Und wen hast du gesehen? Ich brauche wirklich eine Zeitmaschine.
Und und gerade lese ich noch in deinem Beitrag zum Opernkanon, dass du sogar Elfriede Trötschel noch live erleben durftest. Magst du darüber auch mal berichten? Vielleicht in einem gesonderten Thread zu Trötschel?
Wahrscheinlich "aus ideologischen Gründen" - ach, nein, kann ja gar nicht sein, das wäre nur dann so gewesen, wenn sich das Gleiche im anderen Teil des damaligen Deutschland ereignet hätte.1951 wurde von den stattlichen Behörden im Westteil Berlins entschieden, die relativ gut erhaltene Ruine zu sprengen und abzutragen.
Das finde ich auch, lieber Rheingold, wenn ich die Bilder sehe. Das Gebäude war insofern bemerkenswert, dass es mit seiner vom "barocken" Historismus abweichenden Schlichtheit doch gut zur Moderne passt - und es wurde ja auch drinnen modern inszeniert.Ein Opernhaus, um das es nach meinem Dafürhalten wirklich schade ist, ist die Krolloper in Berlin.
1 Besucher