Gundula Janowitz

  • Sorry,


    Dr. Pingel schreibt in Beitrag 78
    Gundula Janowitz kommt bei den "Vier letzten Liedern" weit vor der Schwarzkopf.
    Das ist natürlich nicht wichtig, weil jeder seine Meinung haben darf.
    Man sollte aber erklären, was man da für besser hält.


    :hello: Herbert

    Tutto nel mondo è burla.

  • Zit. Herbert Henn: "Man sollte aber erklären, was man da für besser hält."


    Das war mein erster Gedanke, als ich das las. Und der Grund: Ich teile diese Auffassung von dr.pingel keineswegs, und ich wüsste gar gerne, wie er zu dieser gekommen ist.
    Ich habe aber gezögert, diesen Wunsch zu äußern, weil ich natürlich weiß, wie schwer es ist, eine gesangliche Interpretation in ihrer Angemessenheit dem Werk gegenüber einigermaßen sachlich zu begründen. Da kommt jede Menge subjektives Geschmacksurteil mit ins Spiel.
    Das ist auch der Grund, weshalb ich mich an Stimmen-Threads nicht beteilige. Ein einziges Mal hatte ich hier einen solchen gestartet, nämlich zur Interpretation der "Winterreise" ("Schuberts Winterreise post Fischer-Dieskau"). Da habe ich so meine Erfahrungen diesbezüglich gesammelt und mich entschlossen, künftig die Finger von derlei Geschichten zu lassen.


    Eben habe ich mal miteinander verglichen, wie beide Sängerinnen die erste Strophe des Liedes "September" interpretieren. Und ich bin mir völlig sicher, dass Elisabeth Schwarzkopf die langsam fallende melodische Linie am Anfang in ungleich differenzierterer Weise gesanglich gestaltet und damit der Liedmusik eher gerecht wird. Allein wie sie anschließend das Wort "schauert" deklamiert, das ist wahrlich singulär. Will sagen: Bei ihr wird die das lyrische Wort in seiner Semantik reflektierende Musik von Strauss mit Abstand besser vernehmlich.
    Freilich, wenn einer den strahlenden Klang der Stimme mag und entzückt davon ist, wie sie sich in den weit gespannten melodischen Phrasen und ihren Höhen entfaltet, dann ist er bei Gundula Janowitz gewiss besser aufgehoben.

  • Es ist wohl so, dass G.Janowitz die Lieder sehr instrumental singt, und E.Schwarzkopf sehr emotional.
    Mich kann das Lied "Im Abendrot" zu Tränen rühren, wenn es von der 1953er Schwarzkopf gesungen wird.
    Ich empfinde die Lieder als Abgesänge vom Leben einer alt gewordenen Frau.


    :hello: Herbert

    Tutto nel mondo è burla.

  • Zit,: "Ich empfinde die Lieder als Abgesänge vom Leben einer alt gewordenen Frau."


    Und bestätigst mich darin, lieber Herbert Henn (der Du mir das bitte nicht verübeln mögest), indirekt in meiner These, dass reichlich viel Subjektivität in all dem Sich-Einlassen auf die interpretatorisch-gesangliche Seite von Liedmusik steckt, - stecken muss.
    Was den Diskurs darüber aber höchst schwierig macht.

  • Ich empfinde die Lieder als Abgesänge vom Leben einer alt gewordenen Frau.


    Warum einer alt gewordenen Frau, lieber Herbert?

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Das Dumme ist bei mir, dass ich kein Experte für Stimmen bin und das daher nicht mit dem Instrumentarium, das ihr besitzt, analysieren kann. Nehmt es also als reine emotionale Äußerung, und wichtig ist es bei mir auch nicht. Bei mir kommt noch eine Abneigung gegen den Manierismus der Schwarzkopf dazu. Als Marschallin war sie überragend, aber im "Barbier von Bagdad" singt sie nicht schlicht genug, was bei der "Klugen" noch stärker stört (da ist Lucia Popp eindeutig besser). Auch die Wunderhorn Lieder mit Fischer-Dieskau sind mir zu affektiert.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Ich bin da ganz beim Pingel :hello: . Allerdings kenne ich nur die Schwarzkopf-Aufnahme der "Vier letzten Lieder" mit Szell und dem RSO Berlin, die wohl von 1965 ist. Die finde ich ganz furchtbar, meilenweit von meinem Interpretationsideal entfernt. Gundula Janowitz kommt dem schon viel näher, meine Favoritin ist hier aber wieder einmal Jessye Norman, deren Aufnahme mit Masur und dem Gewandhausorchester für mich unübertroffen ist.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Natürlich kann man Elisabeth Schwarzkopf und ihre zweite Studio-Aufnahme der "Vier letzten Lieder" "ganz furchtbar" finden wie man auch Raffael, Kandinsyk, Schreker, Janacek oder Rilke "ganz furchtbar" finden kann. Die Kunst nimmt davon keinen Schaden. Sie musste sich immer dem Urteil stellen, das sich auch als Fehlurteil erweisen kann. "Die glücklichsten Zeiten meines Lebens hatte ich im Aufnahmestudio. Es war wie Bildhauerei oder Malerei, nur eben mit Klang. Ich liebte die Proben, und zwar nicht nur meine eigenen, sondern auch die anderer Künstler", sagte die Sängerin. Nach meiner Überzeugung ist die Wirkung des Resultats dieser Arbeit in ihren vielen Aufnahmen noch immer zu spüren. Auch wenn das stimmliche Ideal, das die Schwarzkopf verkörpert, mit heutigen Vorstellungen und Erwartungen nicht mehr kompatibel scheint. Das kann sich auch ändern, nach allen Seiten hin. Ich staune – um im Bild zu bleiben - über ihren Gesang wie über ein Kunstwerk aus vergangener Zeit, das so niemand mehr herstellt oder herstellen kann, das aber gerade aus dieser Tatsache seine Einmaligkeit und seine Wert bezieht. Deshalb ist es nur logisch, wenn sie selbst ihre Arbeit mit Malerei oder Bildhauerei verglich. Für mich bleibt sie ein Bespiel dafür, was Menschen mit ihrer Stimme leisten können, was möglich ist an Klangfarbe und Ausdruck – wenn sie sich denn das Letzte abverlangen. Die Schwarzkopf hat es unter großen Anstrengungen vermocht. In ihrem Perfektionsdrang war sie gnadenlos, gnadenlos zu erst gegen sich selbst. Dabei ist einiges an ursprünglicher Natürlichkeit verloren gegangen.


    Was ihr Kritiker später als Manieriertheit würden vorhalten, tritt in den frühen Einspielungen noch nicht so deutlich hervor. Da war sie aber noch nicht am Ziel. Ist diese fundamentale Kritik gerecht? Meiner Meinung nach nicht. Denn es hieße, das Phänomen Schwarzkopf zu verkennen, wollte man Schlichtheit erwarten, wo sie hohe Schule des Gesangs am Altar der Kunst zelebrierte. Sie sagte selbst einmal sarkastisch, bei solchen Bewertungen schreibe ohnehin einer vom anderen ab. Übersteigerungen und Übertreibungen liegen im Wesen ihrer Stimme und ihres Wollens. Sie wollte garnicht natürlich sein. Also dürfen wir von ihr nichts erwarten, was sie nicht leisten konnte und wollte. Niederungen waren ihre Sache nicht. "Hinauf! Hinauf strebt’s!" Die Zeile aus Goethes "Ganymed" könnte Wahlspruch ihrer Arbeit gewesen sei. Sie hat das Lied sowohl in der Vertonung von Schubert als auch von Wolf gesungen. Wolf liegt ihr mehr. Im himmlischen musikalischen Aufstieg des Liedes hat die Stimme jenen überirdischen Touch, wie er selbst bei der Schwarzkopf selten ist.

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  • Natürlich kann man Elisabeth Schwarzkopf und ihre zweite Studio-Aufnahme der "Vier letzten Lieder" "ganz furchtbar" finden wie man auch Raffael, Kandinsyk, Schreker, Janacek oder Rilke "ganz furchtbar" finden kann. Die Kunst nimmt davon keinen Schaden.


    Lieber Rheingold, die Kunstfertigkeit von Elisabeth Schwarzkopf will ich nicht bestreiten, dazu fehlt mir auch jegliche Kompetenz. Ich spreche aber bewusst nicht von Kunst, denn dazu gehört mehr als technische Perfektion. Dazu gehört ein Erfassen des innersten Gehaltes eines Musikstücks. Und die Schwarzkopf singt in der von mit genannten Aufnahme die "Vier letzen Lieder" mit einer Seelenlosigkeit, einer emotionalen Kälte, dass ich an einigen Stellen das Zuhören kaum ertrage. Du magst das anders empfinden, aber ich höre hier nur Künstlichkeit, keine Kunst.

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  • Sollte man nicht alle Beiträge, die nun wirklich nichts mehr mit Gundula Janowitz zu tun haben, in andere Threads verschieben und die Debatte da weiter führen?


    Richard Strauss´ Vier letzte Lieder: Verzeichnis verfügbarer Aufnahmen


    Richard Strauss und seine Lieder


    Richard Strauss, Vier letzte Lieder


    Vier letzte Lieder von Richard Strauss - was ist die ultimative Aufnahme?


    Elisabeth Schwarzkopf - Eine Jahrhundertstimme
    Elisabeth Schwarzkopf (1915-2006)


    Jessye Norman - Sängerin besonderer Art



    Im Übrigen gibt ja etliche Discographien im Internet:
    Mit mehr als 570 Aufnahmen wohl die vollständigste:


    http://vierletztelieder.com/


    Die kommerziell gemachten Aufnahmen (und einige Mitschnitte) bei:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Four_Last_Songs_discography


    Und natürlich gibt es auch Auflistungen der empfehlenswertesten Aufnahmen.
    Gut begründete und weniger begründete. Unter anderem:


    http://www.gramophone.co.uk/editorial/ri…estra-and-piano
    http://operajamboree.ragbert.com/P13/curmudg11.html


    Caruso41

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  • Was ihr Kritiker später als Manieriertheit würden vorhalten, tritt in den frühen Einspielungen noch nicht so deutlich hervor. Da war sie aber noch nicht am Ziel. Ist diese fundamentale Kritik gerecht? Meiner Meinung nach nicht. Denn es hieße, das Phänomen Schwarzkopf zu verkennen, wollte man Schlichtheit erwarten, wo sie hohe Schule des Gesangs am Altar der Kunst zelebrierte. Sie sagte selbst einmal sarkastisch, bei solchen Bewertungen schreibe ohnehin einer vom anderen ab. Übersteigerungen und Übertreibungen liegen im Wesen ihrer Stimme und ihres Wollens. Sie wollte garnicht natürlich sein. Also dürfen wir von ihr nichts erwarten, was sie nicht leisten konnte und wollte. Niederungen waren ihre Sache nicht. "Hinauf! Hinauf strebt’s!" Die Zeile aus Goethes "Ganymed" könnte Wahlspruch ihrer Arbeit gewesen sei. Sie hat das Lied sowohl in der Vertonung von Schubert als auch von Wolf gesungen. Wolf liegt ihr mehr. Im himmlischen musikalischen Aufstieg des Liedes hat die Stimme jenen überirdischen Touch, wie er selbst bei der Schwarzkopf selten ist.


    Den Thread finde ich richtig interessant! Ich glaube, lieber Rheingold, dass es sich bei allen Aufnahmen, sowohl Schwarzkopf, Janowitz als auch Jessye Norman, um solche von Ausnahmerang handelt. Ich besitze alle drei - Janowitz mit Celibidache, die Karajan-Aufnahme habe ich bestellt :) . In diesem Fall würde ich sagen, dass man jede dieser Aufnahmen mit guten Gründen zu seinem Favoriten küren kann. Das hat glaube ich weniger damit zu tun, dass der eine mehr vom "Fach" versteht als der andere, sondern mit verschiedenen "Idealen" was Gesangkunst angeht sowohl bei den Sängern als auch bei uns Hörern. Man kann eben nicht hier ein bisschen Norman, dort ein bisschen Janowitz und anderswo dann am liebsten Schwarzkopf haben. Nein, das ästhetische Gesamtkonzept ist entscheidend. Wie man bestimmte Dinge gewichtet, wird dann die Vorliebe für die eine oder andere Aufnahme anders ausfallen. Mir geht es so: Ich bin froh, alle drei Aufnahmen zu haben.


    Elisabeth Schwarzkopf finde ich z.B. bei den Wunderhornliedern (die Aufnahme mit Szell) unnachahmlich. Wie sie da z.B. "Schildwaches Nachtlied" singt, mit aberwitzig geschraubten (um nicht zu sagen: fast verschrobenen) Jugendstil-Girlanden zur verführerischen Sirene wird, das ist atemberaubend. Anders geht es mir dagegen beim "Himmlischen Leben" aus der 4. Symphonie von Mahler. Das singt sie so hintersinnig wie eine Frau, die erotisch mit allen Wassern gewaschen ist. Aber Mahler wollte, dass dies die Stimme eines unschuldigen Kindes ist. Da geht es mir dann auch so, dass ich eine gewisse Schlichtheit vermisse. Aber naiv und schlicht singen liegt der Schwarzkopf einfach nicht. Wenn ich mir dann allerdings diese Aufnahme mit viel zeitlichem Abschnitt wieder anhöre, finde ich sie doch toll. Das ist einfach außergewöhnlich gut gesungen und interpretiert. Da nimmt man immer etwas mit, auch wenn es irgendwie "quer" steht zu dem, wie man es gerne hätte. :D So etwas gibt es aber nur bei wirklich großen Interpreten, dass man selbst Dinge spannend und aufschlussreich findet, die eigentlich für den eigenen Geschmack nicht "richtig" sind. Pauschalurteile finde ich da ebenfalls unangebracht. Vielmehr denke ich: Das eine oder andere Gesangs-Ideal passt eben zu gewisser Musik besser als zu anderer, wo es u.U. - wenn auch interessante - Komplikationen geben kann. Das ist aber z.B. bei Klavier-Vortragsstilen nicht anders. Bei Strauss finde ich den Fall sehr komplex. Die Musik ist sinnlich - aber auch sehr artifiziell. Letztlich ist es wiederum eine Interpretationsfrage, wie man an die Lieder herangeht. Wenn die Janowitz-Aufnahme kommt, werde ich mir dazu noch einmal meine Gedanken machen.


    Schöne Grüße
    Holger

  • Lieber Rheingold,


    dass es sich um den Abschied aus dem Leben handelt kannst Du am besten in dem letzten Lied "Im Abendrot" nach einem Gedicht von Eichendorff hören.
    " ist dies etwa der Tod ?"


    :hello: Herbert

    Tutto nel mondo è burla.


  • Das ist einfach überwältigend rauschhaft! Die Strauss-Lieder musiziert ganz in der Wagner-Ästhetik, also in Richtung große Oper und weniger des Kunstlieds. Da verspüre ich Kritikaster derzeit nicht die geringste Lust, zu "sezieren" oder herumzumäkeln. Das ist einfach toll in jeder Hinsicht. Das kleinkarierte Vergleichshören verschiebe ich deshalb auf später. So ein Ereignis verlangt, dass man es erst einmal wirken lässt. Musik die verführt (jetzt wird sich Nietzsche ärgern :D ) soll auch erst einmal verführen... :angel:


    Schöne Grüße
    Holger


  • Das ist einfach überwältigend rauschhaft! Die Strauss-Lieder musiziert ganz in der Wagner-Ästhetik, also in Richtung große Oper und weniger des Kunstlieds. Da verspüre ich Kritikaster derzeit nicht die geringste Lust, zu "sezieren" oder herumzumäkeln. Das ist einfach toll in jeder Hinsicht. Das kleinkarierte Vergleichshören verschiebe ich deshalb auf später. So ein Ereignis verlangt, dass man es erst einmal wirken lässt. Musik die verführt (jetzt wird sich Nietzsche ärgern :D ) soll auch erst einmal verführen... :angel:


    Schöne Grüße
    Holger


    Ein Klasse-Beitrag, lieber Holger. Genauso empfinde ich das auch!

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    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Auch hier möchte ich gratulieren, was ich dort schon ausführlicher getan habe:


    Erinnerungen an verstorbene und Geburtstags-Glückwünsche an lebende Musiker


    Verbinden möchte ich das hier, getreu dem letzten Verlauf des Threads mit diesem Tonbeispiel, in dem die junge Gundula Janowitz 1968 die Vier letzten Lieder singt mit Bernard Haitink und cem Royal Concertgebouw Orkest:



    Herzlichen Glückwunsch, liebe Gundla Janowitz!


    Willi :jubel::jubel::jubel::jubel::jubel:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Ein Klasse-Beitrag, lieber Holger. Genauso empfinde ich das auch!


    Lieber Holger!
    Lieber Dottore Pingel!


    Es freut mich, dass Ihr beide auch meine Begeisterung für Janowitz und speziell für diese Aufnahme teilt.
    Ich habe mich ja über die Aufnahme und die Leistungen Karajans und der Janowitz schon eingehend ausgelassen, kann sie aber nicht genug rühmen!


    Wie Janowitz die schier endlosen melodischen Bögen wirklich so phrasiert, wie Strauss das notiert hat, ist singulär. Wie sie diese Bögen in den Orchesterklang einwebt, wohl noch singulärer! Bei "Deine selige Gegenwart" reicht ihr Atem, die fünf Takte des letzten Wortes "Gegenwart" als einen mirakulösen Moment ohne Luft zu holen auszuspinnen! Unglaublich! Da wird eine überragende Gesangstechnik genutzt, um Raum und Zeit auszusetzen!


    Ein fast noch größeres Wunder ist die letzte Strophe von "Beim Schlafengehen":

    Zitat

    Und die Seele unbewacht
    Will in freien Flügen schweben,
    Um im Zauberkreis der Nacht
    Tief und tausendfach zu leben.


    Da vermittelt diese Aufnahme tatsächlich eine Ahnung von Unendlichkeit und einer transzendenten, ewigen Wirklichkeit!


    Zu ihrem Geburtstag war ich nicht zu Hause, aber nach meiner Rückkehr habe ich die Aufnahme gleich zweimal gehört - gewissermaßen zur nachträglichen Feier des Geburtstages von Gundula Janowitz!!!!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Ich dachte, ich hätte diese Aufnahme in der Sammlung, stimmt aber nicht. Es war eine andere - ein Fehler, mit dem ich aber nicht immer leben muss. Erst einmal habe ich sie gerade gestreamt und begeistert angehört, weil ihr mich neugierig gemacht habt. Als Nächstes habe ich sie bestellt.
    Ich verstehe das immer noch nicht, zumal Gundla Janowitz eine meiner drei Lieblingssopranistinnen ist, und zwar seit jenen Tagen, da Karajan sie entdeckt hat.


    Liebe Grüße


    Willi :rolleyes:

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Auch nicht schlecht, dieses witzige Geplänkel, vor allen Dingen auch schön zu lesen:


    http://der-neue-merker.eu/wien…es-primadonnen-geplaenkel


    ...aus dem man solches zitieren kann:


    Zitat

    Aber den Höhepunkt der Matinee markierte denn doch Richard Strauss – seine „Vier letzten Lieder“ – genauer „Beim Schlafengehen“. Schöner kann man den Hesse-Text wohl nicht singen als Gundula Janowitz.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER


  • In dieser Box, die die Deutsche Grammophon ihrer einstigen Exklusivkünstlerin Gundula Janowitz zum 80. Geburstag gewidmet hat, finden sich beide hier erwähnten Versionen der "Vier letzten Lieder" - unter Karajan und unter Haitink. Also Studio und live. Interessant ist, dass sie vor Publikum genau so konzentriert ist wie vor dem Mikrophon. Es gibt nach meinem Eindruck wenig Unterschiede. So stelle ich mir auch Professionalität vor.


    Was Willis Bemerkungnn anbelangt, die Janowitz sei von Karajan "entdeckt" worden, würde ich leisen Widerspruch anmelden. Walter Legge hat sie Karajan empfohlen, der sie dann an die Wiener Staatsoper zunächst für ganz kleine Aufgaben engagiert hat. Der Hirt im "Tannhäuser" von 1963 ist sogar auf einem offiziellen Mitschnitt erhalten. Schnell ging die Janowitz, die mit Karajan allerdings eng zusammenarbeitete, aber eigene Wege. In Wien ist sie an die siebenhundertmal aufgetreten. Ihre letzte Vorstellung war am 16. April 1990 die Marschallin im "Rosenkavalier".


    Das nicht unwitzige Gespräch zwischen der Janowitz und Christa Luwig, auf das uns musikwanderer aufmerksam gemacht hat, kann in mehreren Teilen auch bei Youtube angeschaut werden. Hier der 1. Teil, der mit dem phönemenalen Grazer Konzert beginnt, in dem sie auch die Odabella ("Attila") sang. Dieses Konzert gibt es - wie bereits in Beitrag 60 erwähnt - auf DVD. Und jetzt mal zugespitzt: Wer es nicht kennt, kennt die Janowitz nicht. ;)


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • ....Das nicht unwitzige Gespräch zwischen der Janowitz und Christa Luwig, auf das uns musikwanderer aufmerksam gemacht hat, kann in mehreren Teilen auch bei Youtube angeschaut werden. Hier der1. Teil, der mit dem phönemenalen Grazer Konzert beginnt, in dem sie auch die Odabella ("Attila") sang.


    Lieber Rheingold,


    korrekterweise muss man natürlich sagen, dass Janowitz in besagtem Konzert lediglich die Arie der Odabella gesungen hat. Und das auch nicht mit dem Feuer und der Passion, wie in Live-Aufführungen.
    Glücklicherweise gibt es ja Mitschnitte von dem gesamten "Attila". Leider nur in Piratenqualität.
    Aber da auch die Besetzung der anderen Partien absolut erstklassig ist, hört man sich schnell ein und kann ein großes Vergnügen beim Hören haben:


    Attila - José van Dam
    Ezio - Ingvar Wixell
    Odabella - Gundula Janowitz
    Foresto - Franco Tagliavini
    Leone - Bengt Rundgren
    Dirigent - Giuseppe Patanè



    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Lieber Rheingold,


    korrekterweise muss man natürlich sagen, dass Janowitz in besagtem Konzert lediglich die Arie der Odabella gesungen hat. Und das auch nicht mit dem Feuer und der Passion, wie in Live-Aufführungen.


    Lieber Caruso, ich ging mal davon aus, dass jene, die das hier lesen, ihrerseits davon ausgehen, dass in einem Konzert nicht die ganze Oper erklingen kann. ;) Für einen Auftritt im Abendkleid war die Arie aber schon der Wahnsinn. Und natürlich kenne und habe ich auch den von Dir erwähnten Attila-Mitschnitt, den ich so schätze wie Du. Schade, dass er nie besser klingend auf Tonträgern gelangte. Das gilt für mich auch für die Clitemnestre in Glucks "Iphigénie en Aulide", die ihre letzte Produktion an der Wiener Staatsoper gewesen ist. Du bist sicher drinnen gesessen. Bis auf das "Fidelio"-Video unter Bernstein - ebenfalls aus Wien - sind die Opern-Liveauftritte, in denen sie sich bis zum Geht-nicht-mehr verausgabte, in ihrer Diskographie eher die Ausnahmen. Sie offenbaren aber eine ganz besondere Seite an dieser Künstlerin, die auf mich sonst so konzentriert, ja auch reserviert wirkt. Die Stimme hat etwas marmornes. Das kommt auch in den "Vier letzten Liedern" aus dem Studio zum Ausdruck. Sie sind wirklich wie aus einem Stück und eben auch kühl und etwas durchscheinend wie sehr guter Marmor. Ich vermisse da etwas die menschliche Komponente. Das soll keine Kritik sein sondern eher Ausdruck meiner eigenen Bewunderung.

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  • Wie Janowitz die schier endlosen melodischen Bögen wirklich so phrasiert, wie Strauss das notiert hat, ist singulär. Wie sie diese Bögen in den Orchesterklang einwebt, wohl noch singulärer! Bei "Deine selige Gegenwart" reicht ihr Atem, die fünf Takte des letzten Wortes "Gegenwart" als einen mirakulösen Moment ohne Luft zu holen auszuspinnen! Unglaublich! Da wird eine überragende Gesangstechnik genutzt, um Raum und Zeit auszusetzen!


    Lieber Caruso,


    das werde ich mir Deine Beschreibung im Hinterkopf alles noch einmal anhören - die Boxen werden in die Idealstellung rausgefahren! :) :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Zitat

    Caruso41: ...korrekterweise muss man natürlich sagen, dass Janowitz in besagtem Konzert lediglich die Arie der Odabella gesungen hat. Und das auch nicht mit dem Feuer und der Passion, wie in Live-Aufführungen.
    Glücklicherweise gibt es ja Mitschnitte von dem gesamten "Attila". Leider nur in Piratenqualität.
    Aber da auch die Besetzung der anderen Partien absolut erstklassig ist, hört man sich schnell ein und kann ein großes Vergnügen beim Hören haben:


    Lieber Caruso!


    Das ist wirklich eine interessante Aufnahme, die Besetzung ist toll! Obwohl ich Gundula Janowitz sehr schätze, hätte ich ihr die halsbrecherischen Koloraturen der Odabella nicht zugetraut. Ist die Gesamtaufnahme wirklich so schlecht (Raubkopie)? Ich würde sie mir gerne anschaffen.


    Gruß Wolfgang

    W.S.

  • Das ist wirklich eine interessante Aufnahme, die Besetzung ist toll! Obwohl ich Gundula Janowitz sehr schätze, hätte ich ihr die halsbrecherischen Koloraturen der Odabella nicht zugetraut. Ist die Gesamtaufnahme wirklich so schlecht (Raubkopie)? Ich würde sie mir gerne anschaffen.

    Lieber Woilfgang!


    Das Hören des Mitschnittes ist etwas für Archäologen! Aber wer geübt ist, akustisch mäßige Aufnahmen zu hören, kann viel Freude an dem Mitschnitt haben.



    Das gilt für mich auch für die Clitemnestre in Glucks "Iphigénie en Aulide", die ihre letzte Produktion an der Wiener Staatsoper gewesen ist. Du bist sicher drinnen gesessen.

    Nein, leider nicht!



    Bis auf das "Fidelio"-Video unter Bernstein - ebenfalls aus Wien - sind die Opern-Liveauftritte, in denen sie sich bis zum Geht-nicht-mehr verausgabte, in ihrer Diskographie eher die Ausnahmen. Sie offenbaren aber eine ganz besondere Seite an dieser Künstlerin, die auf mich sonst so konzentriert, ja auch reserviert wirkt. Die Stimme hat etwas marmornes.

    Ja, lieber Rheingold, dieses Adjektiv trifft die Stimme und das Singen von Janowitz in vielen ihrer Aufnahmen sehr gut. Auf der Bühne war sie aber eine Sängerin, die sich in ihren Partien geradezu verzehren konnte. Dafür ist die Odabella das beste Beispiel. Aber auch die Sieglinde und die Kaiserin, die sie ja leider nur ganz wenig gesungen hat! Auch ihre Desdemona oder ihre Elisabeth waren von einer eher ungewöhnlichen Intensität und Leidenschaft! Und natürlich die Donna Anna!


    Liebe Grüße


    Caruso41

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  • ....das werde ich mir Deine Beschreibung im Hinterkopf alles noch einmal anhören - die Boxen werden in die Idealstellung rausgefahren! :) :hello:


    Lieber Holger!


    Vergiß nicht auf das Hornsolo zu achten!!


    Liebe Grüße


    Caruso41

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  • Das werde ich - als einer, der hier völlig außen vor ist - auch tun. Will sagen: Nicht indem ich "Boxen" in "Idealstellung rausfahre", sondern auf das "Hornsolo" achte.
    Aber nicht nur darauf werde ich Acht haben, sondern vor allem auf die Gültigkeit meines eigenen Urteils über die Interpretation dieses Zyklus durch Gundula Janowitz.
    Denn es weicht deutlich ab von dem, das von Caruso und zwei weiteren Mitgliedern des Forums hier vertreten wird.
    (Ich werde das Ergebnis freilich für mich behalten müssen. Denn Urteile über Gesang in jeglicher Gestalt sind, vor allem wenn der Aspekt "Stimme" im Vordergrund steht, nach meiner hiesigen Erfahrung mit einem Grad an Subjektivität belastet, der einen Diskurs auf der Basis einer sich auf den Notentext sich stützen wollenden sachlichen Argumentation ausschließt).

  • Schade, lieber Helmut Hofmann, sehr schade!
    Immerhin über Intonation, Atemtechnik, Phrasierung, Legato und so weiter kann man schon diskutieren. Ich habe deshalb mein Urteil über die Aufnahme durch solche Beobachtungen zu untermauern versucht (in verschiedensten Beiträgen.)
    Wie man die Gestaltung beurteilt und ob es einem gefällt, ist natürlich ganz subjektiv..


    Beste Grüße


    Caruso41

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  • Aber nicht nur darauf werde ich Acht haben, sondern vor allem auf die Gültigkeit meines eigenen Urteils über die Interpretation dieses Zyklus durch Gundula Janowitz.
    Denn es weicht deutlich ab von dem, das von Caruso und zwei weiteren Mitgliedern des Forums hier vertreten wird.
    (Ich werde das Ergebnis freilich für mich behalten müssen. Denn Urteile über Gesang in jeglicher Gestalt sind, vor allem wenn der Aspekt "Stimme" im Vordergrund steht, nach meiner hiesigen Erfahrung mit einem Grad an Subjektivität belastet, der einen Diskurs auf der Basis einer sich auf den Notentext sich stützen wollenden sachlichen Argumentation ausschließt).


    Lieber Helmut, bitte nicht für Dich behalten. Nun hast Du uns auf die Folter gespannt. Wenigsten ich möchte da gern wieder herunter.

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  • Bitte, lieber Rheingold und lieber Caruso, lasst mich doch einfach mal hören und genießen, ohne den Zwang, darüber schreiben zu müssen, was ich da höre. Er wird mir mehr und mehr zur täglichen Plage.
    Was ich mit meinem Beitrag zum Ausdruck bringen wollte, war ja keinerlei Kritik, sondern nur eine gleichsam doppelte Tatsachenfeststellung: Erstens ist das, was hier über Gundula Janowitz vorgebracht wird, sehr aufschlussreich und anregend, sich näher mit dieser Sängerin zu befassen, und zweitens ist jedem Urteil über Gesang, Stimme und Interpretation ein so hoher Grad an Subjektivität immanent, dass diesbezügliche Urteil zwangsläufig sehr divergent sein müssen, was einen Dialog erschwert, - allerdings andererseits aber auch nicht sinnlos werden lässt.
    Ich merke das an mir. Ich beurteile gesangliche Interpretation von Liedmusik nicht so sehr von der klanglichen Substanz der Stimme und der Art und Weise ihres Einsatzes her, weitaus größere Relevanz hat für mich der gesanglich-deklamatorische Aspekt der Interpretation.
    Nun ist mir natürlich auch wohl bewusst, dass dies eine ganz und gar subjektive Präferenz ist. Und nicht nur das: Sie ist noch nicht einmal verallgemeinerbar. Denn es gibt – und das ist vor allem bei Orchesterliedern der Fall - Liedmusiken, die sind so stark auf die Wirkung von schierer Klanglichkeit ausgerichtet, dass der deklamatorische Aspekt des Umgangs mit der Stimme von sekundärer Bedeutung zu sein scheint. Die „Vier letzten Lieder“ könnten ein solcher Fall sein.
    Und da kann natürlich Gundula Janowitz mit ihrem vollen, klanglich reichen Sopran weitaus besser den Gehalt der weit gespannten und oft mit melodischen Melismen ausgestatteten Kantilenen ausschöpfen, als dies etwa Elisabeth Schwarzkopf vermag.


    Um gerade mal auf eine Strophe in dem Lied „September“ einzugehen (was mein Lieblingslied dieses Zyklus ist, - auch weil ich den Garten kenne, von dem hier lyrisch die Rede ist und es einmal in mir aufklang, als ich davorstand).
    Bei den Worten:
    „Golden tropft Blatt um Blatt um Blatt
    Nieder vom hohen Akazienbaum,
    Sommer lächelt erstaunt und matt
    In den sterbenden Gartentraum“
    bringt Gundula Janowitz diese weit ausgreifenden und überaus kunstvoll melodisch sich entfaltendenund harmonisch modulierenden Kantilenen auf geradezu in Bann schlagende Weise gesanglich zum Ausdruck.
    Aber bei Elisabeth Schwarzkopf höre ich – weil sie aus Gründen der Deklamation des lyrischen Textes immer wieder einmal winzige Pausen in die melodische Linie einbringt und das einzelne Wort deklamatorisch akzentuiert - wie „Blatt um Blatt“ „tropft“ und dass der Sommer zugleich „erstaunt“ und „matt“ lächelt. Tief beeindruckend wirkt auf mich bei ihr die gesangliche Wiedergabe der melodischen Linie auf den Worten „in den sterbenden Gartentraum“. Hier fügt sie in die Gesangslinie vor dem Wort „sterbenden“ eine kleine deklamatorische Pause ein, verleiht ihm auf diese Weise großes Gewicht und lässt danach in der melodischen Fallbewegung auf dem Wort „Gartentraum“ ihre Stimme beinahe brechen.
    Aber wie gesagt: Solche Urteile, wie dieses eines ist, sind eine Angelegenheit der ganz und gar subjektiven Prioritäten, die jeweils gesetzt werden.

  • Lieber Helmut,


    Hab' Dank für diesen schönen und wirklich erhellenden Beitrag. Ich habe ihn gerne gelesen und verstehe Deine Argumentation. Sie bringt mich nicht ab von meiner Präferenz für Janowitz, aber sie bringt mich der Schwarzkopf näher.


    Leider kann ich das jetzt nicht mehr ausführen, da ich dringend aufbrechen muss. Sonst komme ich nicht mehr pünktlich in die Oper.


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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